Exzerpt:Miyata No 1998b

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  • Noboru Miyata, e.a. 1998
    „,Shichifukujin‘ nanatsu no kīwādo.“ In: Miyata Noboru (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan 1998, S. 24–59. (S.a. Exzerpt.)

Zur Zahl Sieben

Als die "Sieben Glücksgötter“ wird die Gruppe der sieben Götter und Göttinnen des Glücks, Ebisu, Daikoku-ten, Bishamon-ten, Benzai-ten, Jurōjin, Fukurokuju und Hotei bezeichnet. Die „Sieben“ der Sieben Glücksgötter steht in Verbindung mit der „Lucky Seven“ und hat tatsächlich eine glücksverheißende Bedeutung.

Allerdings, wie später auch noch gezeigt werden wird, entstanden die Sieben Glücksgötter am Ende der Muromachi Periode (1333-1573), was offensichtlich macht, dass sie nicht nach den „Lucky Seven“ benannt wurden. Woher und wie kam nun die Zahl Sieben zu den Sieben Glücksgöttern? Und welche Bedeutung hat diese Zahl?

Der Historiker und Literaturprofessor Kita Sadakichi, der erstmals ausführlich zur Entstehung der Sieben Glücksgötter forschte, wies darauf hin, dass der Begriff „Sieben Glücke“ (shichi fuku 七福) seinen Ursprung im Ausdruck „sieben Missgeschicke verschwanden, sieben Glücke erschienen“ (shichinan sokumetsu shichifuku sokushō 七難即滅七福即生)hat, welcher im Sutra Ninnō gokoku hannya haramikyō 仁王護国般若波羅密経[1] vorkommt. Ferner zeigte er, dass die „Sieben Weisen aus dem Bambushain“ (chikurin no shichikenjin 竹林の七賢人) als Vorlage für die Gruppe der sieben GöttInnen des Glücks dienten. Die chikurin no shichikenjin wurden von Zen-Priestern geschätzt und in der Muromachi-Zeit häufig gemalt.

Kita zufolge gibt es im Buddhismus, neben den Ausdrücken „Sieben Missgeschicke“ und „Sieben Glücke“, extrem viele Worte, die sich von der Sieben ableiten. Darunter sind die sieben Inkarnationen Buddhas, die sieben Religionsgründer der buddhistischen Schule des reinen Landes, die sieben Schätze[2], die sieben Geburten usw., es sind zu viele um sie alle aufzuzählen. Man kann sagen, dass die Zahl Sieben im Buddhismus eine besondere Rolle innehat.

Aber die Vorstellung, dass die Sieben nicht nur als Zahl, sondern darüber hinaus auch eine symbolische Bedeutung hat, ist tatsächlich nicht nur im Buddhismus vorzufinden. Auch in der traditionellen Vorstellung Chinas kommt die Sieben als besondere Zahl vor. Unter anderem bei den Sieben Weisen des Bambushains, den Sieben Planeten (shichi yō 七曜), im Konzept der Sieben Emotionen (shichi jō 七情) etc. Was China betrifft, so ist die Sieben eine magische Zahl, der generell eine positive Bedeutung zugeschrieben wird.

Japaner und die Zahl 7

Nun [stellt sich die Frage], welche Stellung der Zahl 7 in Japan zugewiesen wurde. Hierzu befasst sich Sakata Fumiko[3] eingehend damit, dass die Zahl 7 auch im altertümlichen Japan eine besondere Zahl gewesen sei. Laut Sakata seien beiden Zahlen 7 und 8 für die Japaner des Altertums heilig, jedoch gebe es einen großen Unterschied in ihren Eigenschaften.

Die Zahl 8 findet beispielsweise im folgenden berühmten Waka-Gedicht Verwendung, von dem es heißt, dass es von Susanoo no mikoto verfasst wurde:

Aus achtfachen Wolken
erhebt sich achtfach der Zaun von Izumo.
Rund um die Liebste
Bau ich achtfach den Zaun:
Jenen achtfachen Zaun.[4]

Wie aus diesem Beispiel ersichtlich, war die Acht eine spirituelle, sowie mythische, göttliche/heilige Zahl, die ein Gefühl von Großmut innehat. 

Im Gegensatz dazu war die 7 eine geheimnisvolle, göttliche/heilige Zahl, die vor allem eine magische Bedeutung trug. Beispielsweise sind die im mittleren Band (nakatsumaki 中巻) des Kojiki vorkommenden „sieben jungen Frauen“ zu erwähnen: „Daraufhin spielten sieben junge Frauen auf einem Feld von Takasaji … Welche von den sieben jungen Frauen (am Feld) von Takasaji in Yamato soll zur Braut genommen werden?“ Bei dem shintoistischen Gebet (norito 祝詞) für das Chinka no matsuri 鎮火の祭 („Fest des Feuerlöschens“) fallen die „sieben Nächte“ und „sieben Tage“ auf: „Du darfst mich sieben Nächte und sieben Tage nicht ansehen, mein Geliebter.“ Die „sieben chō[5] und die „sieben Tage und sieben Nächte“ im Abschnitt „Taka no koori[6] der Aufzeichnungen der Provinz Harima (播磨の国風土記) sind ein weiteres Beispiel: „Als ich Felder von 7 chō bebaute, waren die Reispflanzen bereits in sieben Tagen und sieben Nächten reif.“ Weiters sollen noch die „sieben Stromschnellen“ aus dem siebten Band des Manyōshū an dieser Stelle Erwähnung finden: „Gerade weil auch die Vögel, die bei den ruhigen Stellen der sieben Stromschnellen des Asuka-Flusses leben, ein Herz haben, schlagen sie keine Wellen.“ Diese [Beispiele] der Zahl 7 veranschaulichen laut Sakata jeweils, dass es sich um eine „Götter und Menschen verbindende, von Ehrfurcht erfüllte magische Zahl“ handle.

Schon allein deshalb, weil Magie gegenüber der zerstörerischen Natur und den Geistern, die Unheil mit sich bringen, eingesetzt wird, unterhält sie zu beiden Seiten von Gegensatzpaaren wie Leben und Tod, Glück und Unglück, Reinheit und Unreinheit eine gleichermaßen enge Beziehung. Hierin liegt der Unterschied zu der göttlichen Zahl 8, die positiv ist. Mit anderen Worten, kann man sagen, dass die Zahl 7 doppeldeutig ist, indem sie gegensätzliche Dinge in sich vereint.

Die sieben Reisenden

Beispielsweise wurde in der Präfektur Kagawa eine Volkssage namens " Die sieben Reisenden" (shichinin dōgyō 七人同行) überliefert. Wenn die Kühe unerwartet stehen bleiben, kommt es vor, dass man, wenn man durch die Beine der Kühe hindurchschaut, auf der anderen Seite sieben Verstorbene, die nicht zum hotoke 仏 geworden sind, in einer Reihe gehen sehen kann. In der Geschichte geht es darum, dass wenn man, ohne dies zu wissen, die gleiche Richtung wie diese sieben Reisenden einschlägt, stirbt. Darüber hinaus, gibt es die Geschichte des "Kaps der Sieben" (shichinin misaki 七人みさき), in der ein Toter, der im Meer ertrunken ist, nicht zum hotoke werden kann, bis er sieben Menschen anlockt und umbringt. Die Erzählung "Die Jagd der Sieben" (shichinin kari 七人狩り) besagt, dass ein Unfall geschehen wird, wenn man zu siebt jagen geht.

Somit ist die 7 eine Zahl, die sich nicht nur auf Erfreuliches beschränkt, sondern auch eine gewisse von Furcht erfüllte, mysteriöse Zahl ist[7].

Mit dem Übergang der Kamakura-Zeit 鎌倉時代 (1185-1333) in die Muromachi-Zeit 室町時代 (1336-1573), verschwand jene magische Eigenschaft der Zahl 7 jedoch nach und nach. Besonders ab der Muromachi-Zeit kamen spielerische Zahlen aller Art in Mode, wie zum Beispiel die "acht schönsten Landschaften" (hakkei 八景), die "drei Götterorte" (midokoro myōjin 三所明神) oder die "sieben Kannon" (shichi kannon 七観音). Darunter befand sich auch die Zahl 7 als eine Zahl, die einfach nur beim Volk sehr beliebt war. Zu diesem Zeitpunkt war die magische und mysteriöse Bedeutung bereits verloren gegangen. Und in diesem Prozess entstanden dann die sieben Glücksgötter.

Die Zahl 7 im Westen

Im bisherigen Teil des Kapitels wurde gezeigt, dass die Zahl 7 in Japan, China und in Indien, wo der Buddhismus entstanden ist, eine besondere Bedeutung hatte. Man kann ruhig behaupten, dass die Zahl 7 in Ostasien seit jeher von der Allgemeinheit für etwas Besonderes gehalten wurde. Nun aber ist es auf keinen Fall so, dass die Zahl 7 nur in Ostasien als besonders angesehen wurde. Sowohl in Westasien als auch in Europa war die 7 eine besondere Zahl. Am Anfang der Bibel zum Beispiel heißt es: Nachdem Gott 6 Tage lang das Universum erschaffen hatte, teilte er am 7ten Tag mit, sein Werk zur Vollendung gebracht zu haben. Gott hat diesen 7ten Tag gesegnet und ihn zu einem heiligen Tag erklärt.

Ab dieser Einleitung wird die Zahl 7 in den folgenden Kapiteln der Bibel hindurch als etwas Besonderes dargestellt und es zeigt sich, dass die 7 oft mit einer symbolischen Bedeutung behaftet ist. Vor allem in der Offenbarung Johannes kommt die symbolische 7 54 Mal vor. Die Zahl 7 scheint in der Bibel mit Vollendung, Erfüllung und Perfektion gleichgesetzt zu werden.

Aber auch außerhalb der Bibel wurde die Sieben in der westlichen Welt als eine Zahl mit besonderer und symbolischer Bedeutung angesehen. So gibt es beispielsweise noch die 7 Töne (shichion 七音) in der westlichen Tonleiter und die 7 Weisen (shichiken 七賢) aus dem antiken Griechenland. Letzten Endes, stellt die Zahl 7 für die Menschheit generell etwas Besonderes dar, sei es in der Vergangenheit oder in der Gegenwart, im Osten oder im Westen, für uns Menschen war sie schon immer eine Zahl besonderer Vertrautheit.

Götter des Glücks

Abbildung des Glücksgottes Billiken

Glücksgötter haben wohl meist in schlechten Zeiten Konjunktur. Außerdem zeichnen sie sich dadurch aus, dass sie ohne einen konkret erkennbaren Grund zu plötzlicher Popularität gelangen. Erst kürzlich gab es im Raum Kansai einen Glücksgott namens "Birikensan" (Billiken), der auf einmal bei den Leuten beliebt war und sogar verfilmt wurde.

Billikens Ursprung liegt bei einer amerikanischen Bildhauerin[8], welche die komische Gestalt dieses Glücksgottes, der ihr im Traum erschien, in Stein gemeißelt hat. Man sagt, wenn man seine Sohlen streichelt, erfüllt sich ein Wunsch.

Billiken wurde offenbar 1908 zum ersten Mal in einem Kunstmuseum in Chicago ausgestellt und soll bereits 1910 in Tōkyo zu sehen gewesen sein. Noch vor Beginn der Shōwa-Zeit (1926) war er im Raum Kantō und Kansai allseits beliebt. Anfang der Taisho-Zeit (1912-1926) warb ein westliches Restaurant in Kōbes Bezirk Motomachi mit einem Billiken, der als eine Art Daikoku auf einem Reissack (komedawara 米俵)[9] saß und in der rechten Hand einen Wunschhammer (uchide no kozuchi 打ち出の小槌)[10] hielt. Er soll allerdings derart beliebt gewesen sein, dass sich Trauben von Leuten um ihn bildeten und den Eingang in das Geschäft blockierten. Daher wurde die Billiken Statue vom Inhaber des Restaurants zum Matsuo-Inari Schrein[11] gebracht, wo sie noch heute zusammen mit Inari als Gottheit verehrt wird.

Trotz dieser Umstände ist völlig unklar, warum Billiken gerade in letzter Zeit wieder Aufmerksamkeit erregt hat. Esmag sein, dass ein zufälliges Gerücht die Aufmerksamkeit der Leute auf sich zieht, und ehe man es sich versieht, hat sich daraus ein Trend entwickelt. Solch seltsame Eigenschaften scheinen allen „Glücksgöttern“ immanent zu sein.

Der Fukusuke-Glaube

Fukusuke und andere Glücksgötter

Die meisten Leser kennen wohl die Puppen namens „Kanō Fukusuke“ 叶福助,[12] die einen Kamishimo[13] tragen. Vor langer Zeit wurde uns diese Gestalt unter anderem auch durch Fernsehwerbungen ziemlich vertraut. Laut historischen Aufzeichnungen soll diese Fukusuke-Puppe schon in der Kansei-Zeit (1789-1801) auf den Markt gebracht worden und im Frühling des Jahres Bunka 1 (1804) in Edo sehr in Mode gekommen sein.

Dieser Fukusuke, den man als Glückgott ansehen kann, hatte wahrscheinlich ein reales Vorbild.

Es gibt hierzu verschiedene Erzählungen, unter anderem, dass er ein außergewöhnlich loyaler Diener eines Edo-zeitlichen Samurai war, oder dass er ein Bauernkind aus Ōsaka war, der sich einen Namen machen konnte, nachdem ein hatamoto-Samurai ihn in einer Schaubude in Ryōgoku gesehen und sich in ihn verliebt hatte. Laut dem „Gaidan bunbun shūyō“ 街談文々集要 sind das jedoch spätere Fiktionen. Das echte Vorbild soll der Besitzer eines Bordells von Shinyoshiwara gewesen sein.

Dieser Murata Ichibe 村田市兵衛 vom hochklassigen Restaurant Daimojiya 大文字屋 hat es geschafft, das Daimojiya von einem Geschäft am Flussufer, welches Essen auf Bestellung ausliefert, in einer Generation zu einem großen Geschäft zu verwandeln. Durch den berühmten Geiz eines Vorfahren, der im Sommer in großen Mengen billigen Kürbis kaufte und bis zum Herbst täglich aß, und weiters durch die Tatsache, dass Ichibe selbst einen schrecklich großen Kopf hatte, soll ihm jedoch der Spitzname Kürbis gegeben worden sein. Aber Ichibe war über diese Nachrede keineswegs zornig, sondern engagierte sich unter dem Namen „Kürbis-Motonari“ (jap.kabocha no motonari 加保茶元成) in der Welt der kyōka.[14] Er war bekannt dafür, dass er selbst seine Karikaturen und Spottlieder in Umlauf brachte.

Auch die Menschen in Edo versuchten wohl seinem sozialen Vorwärtskommen nachzueifern.

Ferner, war Bunka Gannen (1804), in dem Fukusuke in Mode war, ein Holz-Ratten Jahr, in dem der Sechziger Zyklus neu begann. Bereits in China wurde angenommen, dass in diesem Jahr große Veränderungen stattfinden. Damit einhergehende Wünsche nach Veränderung und „Weltverbesserung“ (yonaori 世直り) mögen wohl auch neue Moden angespornt haben.

Darüber hinaus ist die großköpfige Fukusuke-Puppe eine von vielen Gestalten, deren abweichendes Aussehen (igyō 異形) Gemeinsamkeiten mit den Sieben Glücksgöttern aufweist. Möglicherweise kann man diese Fremdartigkeit sogar als einen weiteren Schlüsselbegriff der Glücksgötter bezeichnen.

Glücksgott Sendai Shirō

Weiters entstand in der Meiji-Periode in Sendai, Tōhoku, die Figur des Sendai Shirō 仙台 四郎, der als Gott des Glückes bekannt wurde.

Laut Awano Kunios 粟野邦夫 "Rätsel des Sendai Shirō" 仙台四郎のなぞ (Seiunsha, 1993) war Sendai Shirō eine zwischen dem Ende der Bakumatsu-Zeit bis zum Jahr Meiji 35 (1902) lebende reale Person. Es heißt, er war der vierte Sohn einer aus Sendai stammenden reichen Unternehmerfamilie.

Sendai Shirōs Biographie ist von mehreren Schicksalsschlägen geprägt, die ihn zum Glücksgott prädestinierten. Bis zu seinem dritten Lebensjahr wurde er als Mädchen aufgezogen, erst ab dem im vierten schließlich als Junge. Im 5. Lebensjahr wurde er "wie von Geisterhand entführt" (kamikakushi), d.h. er war eine Zeitlang abgängig. Im Alter von sieben Jahren ertrank er beinahe in einem Fluss und kam erst nach einer Woche wieder zu Bewusstsein. Deshalb könnte man vielleicht sagen, dass sein Verstand Schaden litt.

Ab dieser Zeit kam es dazu, dass er ziellos in der Stadt umherirrte. Schließlich verbreitete sich das Gerücht, dass Geschäfte, vor denen er stehen blieb, erfolgreich wurden, was ihn zu einer Art Glücksgott werden ließ. Es heißt, dass die Geschäfte, die er mochte und besuchte, gewiss erfolgreich waren, während Geschäfte, die ihn oftmals herein gebeten hatten ohne dass er sie betrat, bald darauf Pleite gingen.

So kam es, dass sich auch nach seinem Tod eine Art Glaube von ihm als Glücksgott entwickelte und sein Foto in den Häusern aufgehängt wurde. Auf diesen Fotos ist Sendai Shirō ein beleibter Glatzkopf. Eindrucksvoll sind sein liebenswertes Gesicht, dessen Alter man nicht erkennt, seine halb geschlossenen Augen und sein freundliches Lächeln.

Auch der geistig behinderte Sendai Shirō, der jeden Tag ziellos in der Stadt herumirrte, kann als "fremdartig" bezeichnet werden. Er lebte zu einer Zeit, als das alte System des Edo Shogunats (1603-1867) zusammenbrach und das neue System der Meiji Regierung (1868-1912) zu Unruhen führte. In dieser Hinsicht ähnelt er dem "Kanō-Fukusuke", der ebenfalls für eine Zeit der Unruhe und Reform steht.

Noboru Miyata, e.a. 1998
„,Shichifukujin‘ nanatsu no kīwādo.“ In: Miyata Noboru (Hg.), Shichifukujin shinkō jiten. Tokyo: Ebisu Kōshō Shuppan 1998, S. 24–59. (S.a. Exzerpt.)

S. 32-42.

Das Profil der sieben Glücksgötter

Spiele der Sieben Glücksgötter, Utagawa Kuniyoshi (1797–1861)

Wenn man heute von den sieben Glücksgöttern spricht, so sind das Ebisu, Daikoku-ten, Bishamon-ten, Benzai-ten, Jurōjin, Fukurokuju und Hotei, deren Namen bereits erläutert wurden. Ebisu ist ein Gott aus dem alten Shintō (koshintō 古神道). Daikoku-ten, Bishamon-ten und Benzai-ten hingegen sind buddhistische Götter. Jurōjin und Fukurokuju sind daoistische shinsen 神仙[15] . Hotei ist zwar ein Zen-Mönch doch besitzt er auch eine starke daoistische Aura und hat [wahrscheinlich] tatsächlich als Mensch existiert. Folglich vereinigen die sieben Glücksgötter unterschiedliche Religionen aus drei verschiedenen Ländern, nämlich Indien, China und Japan, in ihrer Gruppierung.

Nach Kita Sadakichi 喜田貞吉 entstanden die sieben Glücksgötter gegen Ende der Muromachi-Zeit (1336–1573) aus der Kultur der machishū 町衆[16] in der Hauptstadt (Kyōto). Noch vor ihrer Entstehung war um einige der sieben Glücksgötter zu dieser Zeit bereits ein tiefer Glaubenskult entstanden. Bishamon-ten wurde etwa in Kurama 鞍馬 verehrt, Daikoku als dreigesichtiger Gott am Hieizan 比叡山, Ebisu in Nishinomiya 西宮 und Benzai-ten auf Chikubushima 竹生島. Ebisu und Daikoku wurden vor allem als Glücksgötterpaar verehrt und auch häufig gemeinsam in Bildern dargestellt. Ferner gewannen auch Jurōjin, Fukurokuju und Hotei als Bildmotive immer mehr an Beliebtheit. Man stellt sich vor, dass den Göttern Ebisu und Daikoku, die ja damals in der Gegend rund um Ōsaka und Kyōto populär waren, bald Bishamon-ten, Benzai-ten, Hotei, Jurōjin und Fukurokuju zur Seite gestellt wurden und damit war der Archetyp für die heutigen sieben Glücksgötter geschaffen.

An dieser Stelle soll nun kurz erläutert werden, welche Charaktereigenschaften diese sieben Gottheiten besitzen.

Ebisu-jin

Für den Gott Ebisu 恵比須 gibt es in der japanischen Sprache unterschiedliche Schreibweisen: 恵比寿, 夷, 戎, oder 胡. Interessant daran ist, dass, obwohl er als einzige ‚heimische‘ Gottheit gilt, das Wort ebisu übersetzt auch „Ausländer“ oder „Barbar“ bedeuten kann, was ihm den Anschein verleiht, eigentlich nicht aus Japan zu stammen.

Grundsätzlich kann man, was Ebisus Ursprung betrifft, zwischen zwei Erklärungsansätzen unterscheiden: Einerseits soll Ebisu von Hiruko 蛭子, dem sogenannten ‚Blutegelkind‘, abstammen. Hiruko ist das erste Kind von Izanami und Izanagi, das selbst mit drei Jahren noch nicht laufen konnte und daher in einem Boot im Wasser ausgesetzt wurde. Der zweite Ansatz besagt allerdings, dass Ebisus Ursprung in der Gottheit Kotoshiro-nushi no kami 事代主神[17] liegt. Dieser ist ein Sohn von Ōkuninushi no kami 大国主神[18], der das „Mittelland der Schilfgefilde“ den Nachfahren Amaterasus vermacht. Als Kotoshironushi no kami um seine Meinung gefragt wird, ist er mit diesem Vorgehen einverstanden und verschwindet anschließend.

Abgesehen davon gibt es auch Annahmen, dass Ebisu aufgrund seines Äußeren auch anderen mythologischen Persönlichkeiten entsprungen sein könnte; da er eine Angelrute bei sich trägt, wird er auch mit Shiotsuchi no okina 塩土翁[19] oder Hikohohodemi no mikoto 彦火々出見尊[20] in Verbindung gebracht. Auch Wale oder angeschwemmtes Treibgut können als ebisu bezeichnet werden. All diese Beispiele unterstreichen die komplexe Persönlichkeit dieser Gottheit.

Heute ist Ebisu unter dem Namen „Ebessan“ エベッサン als Gott der Fischerei und des Handels beliebt. Auch sein Aussehen ist den meisten wohl bekannt: Er trägt kariginu 狩衣 und hakama 袴, dazu eine kazaorieboshi 風折烏帽子, und hält in seinen Händen eine Meerbrasse (tai 鯛) und eine Angelrute.

Nach einigen Interpretationen soll diese Angelrute sein reines Herz symbolisieren, da er die Fische einzeln anstatt mit dem Fischernetz fängt – ein Zeichen dafür, dass er nicht nach Überfluss strebt, und das hat ihm wohl seine Beliebtheit als Gott des Handels verschafft.

Daikoku-ten

Daikoku-ten 大黒天 geht auf eine Inkarnation der indischen Gottheit Shiva (den Gott der Zerstörung und der Zeit) zurück. Diese Inkarnation wird auf Sanskrit Mahākāla (mahā = groß; kāla = schwarz) genannt. Shiva soll die Gestalt von Mahākāla annehmen, wenn er die Welt zerstört. Dieser hat einen schwarzen bzw. dunkelblauen Körper und einen furchteinflößenden Gesichtsausdruck.

Nach seiner Aufnahme in den Buddhismus gilt Mahakala als Beschützer der Tempel. In Japan wird er häufig als Gott der Küche aufgefasst.[21] Aus diesem Grund kann es noch heute vorkommen, dass die Ehefrau des Tempelvorstehers von den anderen Mitgliedern des Tempels als daikoku-san bezeichnet wird.

In Japan gibt es seit langer Zeit die Gottheit Ōkuninushi no kami. Da sein Namen 大国 in onyomi ebenfalls daikoku gelesen werden kann, wurden die beiden Götter mit der Zeit mit einander identifiziert. Statuen von Daikoku-ten wurden daraufhin in ähnlicher Weise wie Ōkuninushi no kami dargestellt: Daikoku-ten trägt ein höfisches Jagdgewand (kariginu 狩衣), eine Priestermütze und einen großen Sack am Rücken. Ursprünglich hatte er einen grimmigen Gesichtsausdruck (funnusō 憤怒相), doch in späterer Zeit lächelt er freundlich, hält oft einen Wunschhammer (uchide no kozuchi 打ち出の小槌) in seiner Hand und steht auf zwei Reissäcken (komedawara 米俵).

Seine Mütze (zukin 頭巾) soll für Demut und Bescheidenheit im Sinne von „nicht nach Höherem streben“ (ue o minai) stehen.[22] Die zwei Reissäcke bedeuten, mit zwei Säcken Reis das Auslangen finden, also frei von Gier sein. Der Hammer, tsuchi 槌, wiederum soll tsuchi 土 („Erde“) bedeuten, nämlich die Erde, die Reis und andere Dinge hervorbringt.

Benzai-ten

Nackte Benzaiten von Enoshima mit weißem Teint und einer Laute in der Hand.
Benzaiten, achtarmig, auf einer Lotosblume sitzend. Statue aus dem Hōgonji (宝厳寺)

Ursprünglich war Benzaiten 弁才天 in Indien die Göttin der Gewässer und wurde auf Sanskrit Sarasvatī सरस्वती genannt. Sie wurde auch als Göttin der Musik und Göttin der Eloquenz (Klugheit) verehrt, was vom Geräusch des fließenden Wassers herrührt. Nach der Einführung des Buddhismus in Japan wurde sie auch u.a. myōonten 妙音天 (Göttin vorzüglicher Musik, Töne), bionten 美音天 (Göttin der schönen Stimme, Klänge) oder daibenzai kudokuten 大弁才功徳天 (große Göttin der Redegewandtheit und der Wohltaten) genannt.

In Japan wurde sie zuerst als Göttin der Kunstfertigkeit (gigei 技芸) verehrt. Außerdem wurde sie mit der in Japan einheimischen Göttin Ichikishima hime no mikoto 市杵島姫命 gleichgesetzt. Deshalb wird sie gewöhnlich in Gestalt einer schönen Frau mit weißem Teint, die eine Biwa hält, dargestellt.

Mit dem Beginn der Edo-Zeit (1603-1868) wurde Benzaiten als Göttin des Glücks und Reichtums (fukutoku 福徳) verehrt. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen könnte sie mit Kisshōten 吉祥天[23] vermischt worden sein. Zum zweiten könnte der Reichtumsaspekt damit in Verbindung stehen, dass das Schriftzeichen sai 才 (Begabung, Talent) in Benzaitens Namen zu zai 財 (Besitz, Vermögen) geworden ist. Tatsächlich wird Benzaiten heutzutage öfter mit dem Kanji für Besitz und Vermögen, also 弁財天, geschrieben.

Da Benzaiten eine Göttin des Wassers ist, wird sie häufig in der Nähe des Meeresufers, an Küsten und Seen verehrt. Besonders berühmt sind die als „sanbenten“ 三弁天 bekannten heiligen Stätten auf den Inseln Enoshima 江ノ島 bei Kamakura, Chikubushima 竹生島 im Biwa-See und Itsukushima 厳島] in Miyajima.

Ferner wird sie – wohl ebenso als Eigenschaft des Wassers – häufig mit einer Schlange oder einem Drachen in Verbindung gebracht. Die Hakuja Benten 白蛇弁天 des Ōtsuka Nanzōin 江戸大塚南蔵院 in Edo soll etwa eine weiße Schlange (hakuja oder shirohebi 白蛇) als shintai 神体 (Objekt der Verehrung in einem Schrein) besessen haben. Bei der Enoshima Benten 江ノ島弁天 wird der Tag der Schlange (mi no hi 巳の日) als Feiertag (ennichi 縁日) betrachtet. Der Überlieferung nach soll Benzaiten einen bösen Drachen (akuryuu 悪龍), der wiederholt Tod und Verderben (sesshō 殺生 Töten als Sünde) herbeiführte, geheiratet haben, um ihn zu besänftigen, womit sie zur Schutzgöttin des Landes wurde.

Desweiteren wird Benzaiten im Ugafuku Jinja 宇賀福神社 in Kamakura verehrt und ist dort als „zeniaria Benten“ 銭洗い弁天 berühmt. Es wird gesagt, dass wenn man eine Münze im klaren Wasser der Schreinanlage wäscht, diese Münze zu einem fukuzeni 福銭 (Glücksgeld) wird und ihr doppelter Wert zu einem zurückkommt.

Bishamon-ten

Bishamon-ten 毘沙門天 ist der einzige der Sieben Glücksgötter, der einen ernsten Gesichtsausdruck hat und der eine Rüstung trägt. In Indien wurde er unter dem Namen Kubera mit Reichtum und (materiellem) Glück assoziiert.

Laut dem Mahabharata (dem bedeutendsten Epos Indiens) wohnt Kubera im nördlichen Teil des Himalaya-Gebirges und beschützt den Norden Indiens. Auch Bishamon-ten hat als einer der vier Himmelkönige diese Aufgabe. Als für den Norden zuständig ist diese Gottheit der stärkste der vier Himmelskönige, da Indien immer wieder unter Invasionen aus dem Norden zu leiden hatte. Im Buddhismus wurde er als Gottheit für Wohlstand aufgrund seiner Erwähnung im „Goldglanz Sutra“ verehrt. Demjenigen, der gemäß dem Gelübde Bishamon-tens den Ritus des Cintamani-Wunschsteins (nyoi hōju dhāranī hō 意宝珠陀羅尼法) praktiziert, wird darin die Verschonung von Unglück, ein langes Leben und Reichtum in Aussicht gestellt.

Bishamon-ten im Chogosonshi-ji des Shigi-san

Der Aspekt der Kriegsgottheit ist jedoch ebenso bedeutend. Dies zeigt sich u.a. bei Kusunoki Masashige 楠木正成 (1294-1336; japanischer Feldherr), der seinen Kindheitsnamen Tamonmaru 多聞丸 nach der Bishamon-Statue des Shigi-san 信貴山 erhielt, und Uesugi Kenshin 上杉謙信 (1530-1578; japanischer Feldherr), auf dessen Banner sich das Zeichen 毘 (bi) von 毘沙門 fand.

In Japan ist Bishamon-ten auch unter dem Namen Tamon-ten 多聞天 bekannt. Einzeln wird er in vielen Fällen als Bishamon-ten verehrt, als einer der Vier Himmelskönige unter dem Namen Tamon-ten. Tamon-ten, was der „alles Hörende“ bedeutet, ist eine Übersetzung von Vaiśravaṇa aus dem Sanskrit in der Bedeutung, dass er die meisten Predigten Bhuddas hörte.[24]

Jurōjin

Jurōjin

Unter dem Sternbild 'Ryūkotsuza' 竜骨座 (übersetzt: 'Sternbild des Drachenknochens', im Westen allgemein als 'Kiel des Schiffs' bezeichnet) gibt es einen Stern, der Canopus カノープス[25] genannt wird. Er ist besonders hell, aber weil er zu den Sternen der südlichen Hemisphäre gehört, ist er in Japan nahezu unbekannt. In China wurde dieser Stern früher 'Stern des Glücks/ langen Lebens' 寿星 oder 'Südpolarstern des Alten' 南極老人星 genannt. Jurōjin ist die Verkörperung dieses Sterns.

Die Menschen des alten Chinas glaubten, dass der Stern, den man nur selten sehen konnte, nur zu friedlichen Zeiten in der Welt zum Vorschein kommt und glückverheißend ist. Weiters glaubte man, dass der Stern die Lebensdauer des Kaisers bestimmt. Darum sollen die Kaiser aller Dynastien stets Schreine 寿星祠 und Altäre 寿星壇 für den Stern des Glücks/ langen Lebens errichtet und für das eigene lange Leben und ein friedliches Land gebetet haben.

In der Tang-Dynastie 唐代 (618-907) wurde der Stern des langen Lebens (der Südpolarstern des Alten) in der Gestalt eines alten Mannes dargestellt, der eine schwarze Kappe trägt und sich auf einen Stock stützt. Mit anderen Worten ist dies die Figur des Jurōjin 寿老人 der sieben japanischen Glücksgötter. An dem Stock, den er trägt ist eine Schriftrolle festgebunden, auf der die Lebensdauer der Menschen aufgezeichnet ist.

Weiters gibt es Darstellungen der Figur in der Begleitung eines Hirschs, wobei die zufällig gleiche On-Lesung der Wörter 'Hirsch' 鹿 (ロク, しか) und 'Glück' 禄 (ロク) suggeriert, dass es sich bei Jurōjin um einen 'Gott der Glückseligkeit' 福禄の神様 handelt.

Fukurokuju

Fukurokuju mit Kranich

Ab der Song-Dynastie (960-1279) kam es dazu, dass der Stern des Langen Lebens (jusei 寿星, bzw. 南極老人星 "Südpolarstern des Alten"), neben der vorhin erwähnten Gestalt, durch eine weitere Figur dargestellt wurde. Diese hatte die Gestalt eines alten Mannes mit ungewöhnlich langem Kopf, einem langen grauen Bart und einem gebückten Rücken. Dies bedeutet also, dass Fukurokuju und Jurōjin die gleiche Person sind. In Japan wurden diese Figur jedoch verdoppelt und in Form von zwei getrennten Personen zu den sieben Glücksgöttern hinzugefügt.

Wo kommt nun der Name "Fukurokuju" her? Der Ursprung ist kein Eigenname, sondern die Bezeichung für die Ideale fuku 福, roku 禄 und ju 寿 aus dem Daoismus:

  • Glücklich und mit Nachwuchs gesegnet sein
  • Mit Geld gesegnet sein
  • Lange leben.

Dadurch, dass er mit diesen drei Tugenden ausgestattet ist, sagt man ihm auch nach, dass er ein Gott von großer menschlicher Wirkkraft (jintoku 人徳) sei. So, wie Jurōjin der Hirsch zugeordnet wird, wird Fukurokuju mit Schildkröten[26] oder Kranichen [27] in Verbindung gebracht.

Gebildete der Edo-Zeit, denen es nicht behagte, dass Jurōjin und Fukurokuju im Grunde dieselbe Person sind, schlugen vor, Jurōjin zu übergehen und statt dessen vorgeschlagen, Kisshōten oder Shōjō, einen betrunkenen Affen, der ein menschliches Gesicht hat, zu den neuen sieben Glücksgöttern hinzuzufügen. Obwohl diese auch heute noch in manchen Gegenden auftreten, wurden sie schlussendlich nicht zur Hauptströmung.

Hōtei

Unter den sieben Glücksgöttern ist nur einer, dessen Figur auf einer realen Person basiert. Es kommen dafür vier Personen in Frage, u.a. der Chan Mönch Qici 契此 (jap. Kaishi), der ursprünglich Chang Tingzi 長丁子 (jap. Chō Teishi) hieß und der in der späten Tang-Dynastie 唐代 (618-907) lebte, der Song-Mönch 了明, oder ein Mann aus der Familie Chang 張氏 von 薬陽.

Diesen wird nachgesagt, sie hatten Trommelbäuche, und traten immer halb nackt auf. (Hotei) trug einen Stock und einem grossen Stoffsack mit sich, gab in den Stoffsack was er gerade in seiner Umgebung finden konnte und führte ein Wanderleben. Wenn er Essen gespendet bekam, dann aß er immer nur ein wenig, und gab den Rest üblicherweise in seinen Sack, heisst es. Hotei konnte auf Schnee schlafen ohne einzusinken, weiters wird gesagt dass, wenn er Menschen ein Glück/die Zukunft vorhersagte, diese auf jeden Fall eintraf. Wenn es regnete lief er mit nassen Strohsandalen, wenn die Sonne schien ging er auf 高歯 Takaba, auf Holzschuhen mit hohen Laufstegen. Sein wunderliches Verhalten zeigte sich auch darain, dass er mit hochgezogenen Beinen auf Brücken schlief. Es wird auch gesagt, dass er von Scharen von Kindern begleitet wurde. Also, warum wurde dieser buddhistische Wander/Bettelmoench zu den sieben Glücksgöttern dazugezählt? Er gilt als Erscheinungsform des Miroku-Bosatsu 弥勒菩薩 (Sanskrit: Maitreya), der 5.670.000.000 Jahre nach dem Ableben des Gautama Buddha erscheinen wird, um die Welt zu retten.

Allerdings ist dies in Japan nicht sehr bekannt, so hat etwa Amano Sadakake 天野信景 (1663-1733) ein Gelehrter der japanischen Klassiker, in seinem Essay Shiojiri 塩尻 („Salzhintern“) „jene Banausen, die einen niedrigen Bettler als buddhistischen Gelehrten verehren und sein Abbild in die 床の間 (toko no ma, traditionelle japanische Zimmernische) stellen“ als "Ketzer gegen unseren Glauben" scharf kritisiert. Auch wenn Amano sich darüber verwundert, ist damit klar, dass Hotei-Buddhas wohl tatsächlich wie buddhistische Gelehrte geehrt und auf Rollbildern (kakemono 掛け軸)dargestellt wurde.

Kita Sadakichi 喜田貞吉 hat darüber hinaus Hoteis großen Stoffsack und das breite Lächeln mit Daikoku-ten 大黒天 in Verbindung gebracht. Nach dem Motto „Man kann sein Leben lang weinen, man kann sein Leben lang lachen; da es das gleiche Leben ist, lebe es lieber lachend“ sei die Lebenskunst des optimistischen Meister Hoteis wohl nicht allein für Zen-Mönche zu einem Sinnbild der Zufriedenheit geworden. Deshalb sagt man auch „Das Glück kommt auf eine lachende Türe zu“ (bzw. sinnbildlich auf ein Haus, in dem gelacht wird).

Bei den sieben Glücksgöttern gibt es also sieben unterschiedliche Persönlichkeiten und sieben Arten göttlicher Hilfe, und diese vielfältige, reiche Kombination ist wohl das Geheimnis, warum sie innerhalb der ansonsten raschen Moden unterworfenen „Glücksgötter“ so tief verwurzelt und bis heute erhalten geblieben sind.


Erster Traum und Schatzschiff

In der Edo-Zeit glaubte man, dass wenn man am zweiten Abend des Ersten Monats ein Bild, nämlich bevorzugt das des sogenannten "Schatzschiffs" (takarabune 宝船), unter den Kopfpolster legte, könne man so glückverheißende Träume erlangen. Hatte man dennoch einen schlechten Traum, so hieß es, könne man das Unglück dadurch abwenden, dass man das Bild in einen Fluss warf, oder in der Erde vergrub.

Die früheste Abbildung des Schatzschiffes wurde am GojōtenSchrein (Gojōten Jingū 五條天神宮) in Kyōto verkauft und zeigte eine einfache Abbildung eines Bootes ohne Segel und Ruder, in dem eine Reispflanze lag. Diese einfache Darstellung entwickelte sich und wurde nach und nach lebhafter, das Boot wurde zu einem Segelschiff, in dessen Inneren sich Reissack, ein Münzkasten (senryōbako 千両箱), der Magische Hammer (uchide no kozuchi 打出の小槌), Strohumhang sowie Strohhut und die sieben Glücksgöttern selbst befanden.

In Kyōto war die oben erwähnte simple Darstellung üblich, in Edo die Version mit den sieben Glücksgöttern an Bord. Schatzschiff-Bilder wurden in Kyōto hauptsächlich in Schreinen verkauft, während es in Edo zahlreiche "Schatzverkäufer" (otakarauri お宝売り) gab, die durch die Straßen gingen und mit lauter Stimme die "otakara, otakara" おたから、おたから ("Schätze! Schätze!") anpriesen.

Laut Nagasawa Toshiaki 長沢利明, der Schatzschiffe von Edo/Tōkyō untersuchte, lässt sich die Mode des Schatzschiffes grob in drei Perioden einteilen, anhand welcher man ihren Wandel wie folgt beobachten kann.

Periodisierung

1. Periode: Späte Edo-Zeit

[In dieser Periode] finden sich Darstellungen des Schatzschiffes, auf dem lediglich einige Schätze in einfachem Design zu sehen sind. Diese alten Darstellungen gibt es auch in Edo, doch stammen diese vorwiegend aus Sammlungen von Samuraifamilien.

2. Periode: Späte Meiji-Zeit bis Anfang Shōwa

Lebhafte Darstellung des Schatzschiffes mit fukujin

Darstellungen mit den sieben Glücksgöttern an Bord sowie einem Palindrom (kaibun 回文) (ein Wort, das sowohl von oben nach unten, wie von unten nach oben gelesen werden kann und dabei den selben Satz ergibt). Das Palindroms lautet なかきよのとをのねふりのみなめさめなみのりふねのおとのよきかな (Nagaki yo no tō no neburi no mina mezame nami norifune no oto no yoki kana 長き世の遠の眠りの皆目覚め波乗り舟の音の良きかな).[28] Einer Überlieferung zufolge soll diese magische Formel (majinaiuta oder juka 呪歌) von Shōtoku Taishi 聖徳太子 geschaffen worden sein, doch nimmt man an, dass diese Erklärung nur dazu diente, die Sache interessant zu machen. In jedem Fall ist die Bedeutung des Palindroms schwer verständlich, doch wenn man es vor dem Schlafengehen dreimal hintereinander aufsagt, soll das gute Träume und Glück mit sich bringen.

3. Periode: Nachkriegszeit (bes. ab 1975)

Rundgänge (oder kleine Wahlfahrten) der sieben Glücksgötter erlebten allerorts eine Renaissance oder wurden neu geschaffen. Darüber hinaus wurden verschiedene neue Arten von "Schatzschiffen" kreiert, etwa nach dem Muster einer "Stempelrallye".[29] Auch alte Schatzschiffe, etwa aus dem Gojōten Schrein in Ueno oder aus dem Hyakka Garten in Mukōjima 向島の百花園 (Anm.: dort gibt es einen Fukurokuju-Schrein), werden heute noch gepflegt. Weiters reaktivierte der Tsumagoi-Inari-Schrein in Yushima 妻恋稲荷の湯島 sein Schatzschiff, das sich auf die Taishō-Zeit (1912-1926) zurückführen lässt, unter dem Namen "Traumkissen" (yumemakura 夢枕), während der Azabujūban-Inari-Schrein 麻布十番稲荷 Votivbilder aus Papier (kamiema 紙絵馬) verkauft, auf denen die sieben Glücksgötter an Bord eines Schiffes dargestellt sind, dessen Bug (Vordersteven) von einer Drachen-Galionsfigur geziert wird.

Zusammengefasst kann man sagen, dass der Begriff des "Schatzschiffes" mehrere Phasen des Wandels erfuhr und sich stets den Vorlieben und den Wünschen sowie dem Lebensstil der Menschen aus diesen Perioden anpasste.

Die sieben Schätze

Abbildung eines Schatzschiffes mit Chintamani-Symbol auf dem Segel und den buddhistischen sieben Schätzen. Im Hintergrund ist der Berg Fuji zu erkennen.

Inoue Kazuo 井上和雄 führt unter Bezugnahme auf Werke wie das Daichi doron 大智度論[30] Reis, Juwelen, Gold und Silber, einen Schlüssel, einen verhüllenden Strohhut, einen verhüllenden Strohumhang sowie einen kleinen Hammer[31] als diese Schätze an.

1. Reis

Dreigesichtiger Daikoku (sanmen daikoku 三面大黒点).
Daikoku mit Wunschhammer, auf dem das Chintamani-Symbol zu sehen ist.

Was den Reis betrifft, muss man nicht lange darüber nachdenken, weshalb dieser in Japan als wertvoll erachtet wird. Eine Interpretation besagt, dass sich die Bedeutung des takara 宝 (Schatz) von tagara 田柄 ableitet, was im Grunde nichts weiter als Reis bedeutet. Folglich handelt es sich bei dem ersten Schatz auf dem Schatzschiff allem (sogar den sieben Glücksgöttern) voran um Reis bzw. Reissäcke.

2. Juwelen

An zweiter Stelle werden Juwelen (tama 玉) angeführt. Damit könnten die vier Juwelen des Sendai kuji hongi[32] oder das Flutsteige- und Flutsinkejuwel aus dem Bergglück und Meerglück-Mythos gemeint sein, aber im Falle der Juwelen auf dem Schatzschiff handelt es sich wahrscheinlich um den in buddhistischen Schriften erwähnten Chintamani-Wunschstein (nyoi hōju 如意宝珠). Dieser Chintamani-Wunschstein soll eine Kostbarkeit von unschätzbarem Wert sein, die jedweden irdischen Wunsch erfüllt, und, sofern man daran glaubt, alle möglichen guten Omen heraufbeschwört. Der berühmte dreigesichtige Daikoku (Sanmen Daikoku-ten 三面大黒天) auf dem Berg Hiei (hiei-zan 比叡山) hält so einen Wunschstein in seiner Hand.

3. Gold und Silber

Beim dritten Schatz, dem Gold und Silber (kingin 金銀), kann getrost davon ausgegangen werden, dass damit tatsächlich diese Kostbarkeiten gemeint sind.

4. Schlüssel

Der hier erwähnte und als schlichter Schlüssel (kagi 鍵) bezeichnete Schatz ist nicht als Werkzeug zu verstehen, das zum Öffnen einer Schatzkiste dient. Dieser Schlüssel, der bei zahlreichen Buddhastatuen wie eben jenem dreigesichtigen Daikoku vorhanden ist, symbolisiert einen Gegenstand, der unermessliches Glück und Wohlstand verleiht.

5. Verhüllender Strohhut

Der verhüllende Strohhut (kakuregasa 隠笠) soll dem Zweck dienen, die Gestalt seines Trägers zu verbergen und ihn vor Unheil zu bewahren.

6. Verhüllender Strohumhang

So wie dem Strohhut wird auch dem verhüllenden Strohumhang (kakuremino 隠蓑) eine Tarn- und Abwehrfunktion gegenüber unglücklichen Zufällen nachgesagt.

7. Kleiner Hammer

Bei dem kleinen Hammer kann man davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um den Wunschhammer (uchide no kozuchi 打出の小槌[33]) handelt. Man brauche ihn nur zu schwingen und schon prägt er den gewünschten Schatz. Auf einigen dieser Wunschhämmer kann man das Muster des für ein Juwel gehaltenen Chintamani-Wunschsteins sehen.

Diese sieben Dinge stellen die sieben Hauptschätze auf dem Schatzschiff dar. Doch mit den stetig wachsenden Bedürfnissen der Menschen ist auch einer wachsenden Vielfalt an Schätzen sicher noch lange kein Ende gesetzt.

Erster Traum und Baku

Wie anfangs erwähnt verstand man unter "Schatzschiff" ein "Zauberutensil", das den ersten Traum im neuen Jahr zu einem glückverheißenden machen, oder im Falle eines Albtraums das drohende Unheil durch die Entsorgung des "Schatzschiffes", etwa in einem Fluss, abzuwenden vermochte. Auf die Frage, wann sich der erste Traum im Jahr ereignen sollte, gibt es alten Aufzeichnungen zufolge drei Theorien: in der letzten Nacht des Jahres, in der Nacht des Neujahrstages und in der Nacht des zweiten Tages der Neujahrsfeierlichkeiten. Heute ist man sich größtenteils einig, dass dieser allererste Traum in der zweiten Nacht des neuen Jahres geträumt wird. Dies gilt allerdings nur für Tōkyō. In Kyōto wird seit jeher tradiert, dass es die Nacht des setsubun 節分, des Vorfrühlingsanfangs, das heißt die des 3. oder 4. Tages im 2. Monat des Jahres,[34] ist. Jedenfalls wird in beiden Fällen das "Schatzschiff" dazu verwendet, die Sünden bzw. rituelle Unreinheit (kegare 穢れ) und Fehler des vergangenen Jahres zu bereinigen, um dem neuen Jahr glücklich zu begegnen.

Nebenbei erwähnt ist das Schatzschiff nicht das einzige Mittel, um das durch einen Albtraum vorhergesagte Unglück abzuwehren. In China gibt es das tapirähnliche Fabelwesen Baku[35], das einen Elefantenrüssel, Nashornaugen, einen Ochsenschwanz, Tigerpfoten und die Figur eines Bären hat und dafür bekannt ist, die Albträume der Menschen zu verzehren. Ferner wird erzählt, dass wenn man mit dessen Haut sein Bett bespannt und darin schläft, Krankheiten vorgebeugt werden und wer ein Bild eines Baku malt, würde von Arglist verschont bleiben. In jedem Fall ist der Baku von ungemeinem Nutzen für seinen Anwender. In größeren Tiergärten kann man den Tapir beobachten, der seinem Aussehen nach einigermaßen dem Baku ähnelt. Dieser ist jedoch nicht in der Lage Albträume zu fressen.

Künstler, die Schatzschiffe malten, waren wohl mit der Vorstellung des Baku vertraut, denn man sieht auch immer wieder Bilder von Schatzschiffen, auf deren Segeln das Schriftzeichen für Baku 獏 jenes für Schatz 宝 (oder 寶) ersetzt. Des Weiteren gab es vermutlich auch einige wenige Bilder, auf denen die Gestalt des Baku auf dem Segel zu sehen ist, der Baku zusammen mit den sieben Glücksgöttern vorkommt oder gar den Bug des Schiffes als Galionsfigur ziert.


Engimono

Engimono 縁起 ist ein buddhistisches Wort und bedeutet, dass Ereignisse durch (karmische) Ursachen verbunden sind. Es ist eine Zusammensetzung aus den Kanji 縁 (Verbindung, Grund, Ursache) und 起 (Ereignis, Folge). Engimono waren ursprünglich keine Gegenstände, sondern Aufzeichnungen, in denen die Wunderkräfte von Göttern und Buddhas und Geschichten über Schreine, Tempel oder der Ursprung der sich dort befindlichen Schätze erläutert wurden. Unter den Menschen der Edozeit hatten diese Aufzeichnungen große Bedeutung.

Auch das "engi" in der Redewendung engi o katsugu („engi schultern“)[36] rührt von derartigen Texten her. Schrein-Priester oder Mönche namens kanjin hijiri 勧進聖, die in vielen Provinzen Spenden sammelten, trugen, als sie herumgingen und über die Wunderkräfte ihrer Schreine und Tempel predigten redeten, diese engimono mit sich. Da die Texte aufgrund ihres ehrwürdigen Inhaltes aber so wichtig waren, wurden sie niemals abgestellt, sondern auf der Schulter getragen.

Früher oder später waren diese engimono keine mehr Texte mehr, sondern Hinweise auf die Schätze, die darin angesprochen wurden. Sie entwickelten sich insbesondere zu lokalem Spielzeug mit glücksbringender Funktion (rieki 利益). Jedenfalls findet sich in einem Merkblatt der Sammlung von Kulturdenkmälern folgende Definition: „Gegenstände, die man in Schreinen oder Tempeln bekommt, und denen glücksbringende Wirkungen zugesprochen werden.“

Der Handel mit solchen Glücksbringern hat nicht etwa erst in der heutigen Zeit begonnen. Bereits in der Edozeit gab es Gewerbetreibende namens daigan 代願 („Wunschvertreter“), die anstelle der Bürger für etwas beteten und damit einen überraschenden Aufschwung erfuhren. Die Leute (die Handel mit Glücksbringern betrieben) erstellten

Sie führten sogenannte Schatzlisten (chūhō-oboe 重宝覚) mit sich, in denen die Orte von Schreinen und Tempel sowie deren Wunderkräften aufgezeichnet waren, und spendeten im Namen ihrer Klienten Gegenstände, die sie schließlich auch zurückbrachten und verkauften. Schließlich fingen die Schreine und Tempel an, selbst Gegenstände die man opfern konnte zu verkaufen und als Resultat von zahlreicher Bemühungen in Bezug auf diese Waren, wurden die vielfältigen O-miyage der heutigen Zeit geboren.

Im allgemeinen ist es im Fall dieser Glücksbringer nicht so, dass sie einfach nur Andenken an eine Reise sind, auch wenn man sie als O-miyage bezeichnet, sondern sie bedeuten, dass man den Leuten zu Hause göttliche Hilfe und Glück mitbringt.


Berühmte Glücksbringer

Da man unter engimono unzählige Glücksbringer versteht, sollen hier nur einige besonders berühmte Beispiele ausgewählt und vorgestellt werden.

Kumade Bambusrechen

Unter einer Vielzahl von kumade 熊手 (Bambusrechen, wtl. Bärentatzen), ist der Asakusa Otorisama der im Ōtori Schrein im Bezirk Taitou in Tokyo jedes Jahr im November beim „Hahnenmarkt“ [37] verkauft wird, besonders berühmt. Er kommt auch ab und zu in der Fernsehwerbung vor. Bambusrechen waren ursprünglich ein bäuerliches Werkzeug mit dem man heruntergefallene Blätter oder nach der Ernte heruntergefallene Ähren zusammensammelte. Doch wie ist es wohl dazu gekommen, dass er zu einem Glücksbringer wurde?

Wenn man in die Edozeit zurückgeht und die Umgebung des Ōtori Schreins erforscht, so lag dieser zwischen den Bauerndörfern und der Stadt (Edo). Mit anderen Worten, wenn es beim Schrein einen Markt gab, kamen sowohl Bauern als auch Stadtbewohner und der Markt prosperierte. Nun, es ist klar, dass es für die Bauern notwendig war, Werkzeuge zu kaufen, die sie im nächsten Jahr bei der Arbeit benötigen. Damit die Städter aber nicht unverrichteter Dinge nach Hause heimkehrten, boten ihnen die Rechenhersteller Rechen an, die "das Geld zusammenkehren" sollten, also Glücksbringer für den kommerziellen Erfolg. So begann, nimmt man an, der Brauch der Glücksrechen.

Ob dies wirklich der Plan der Bambusrechen-Verkäufer war oder ob es nicht vielleicht ein modischer Trend seitens der Stadtbewohner war, wissen wir nicht. Jedenfalls wurden „Bärentatzen“ ein echter Renner, die es auch in der heutigen Zeit noch gibt. Außerdem sollen ursprünglich von Bauern im Alltag benutze Werkzeuge zum Kleinen Neujahr [38] geschmückt und als Glücksbringer benutzt worden sein, mit denen man für gute Ernte gebetet haben soll. Wir wissen auch nicht ob in dieser Zeit der Ausdruck „Glücksbringender Bambusrechen“ (shōfuku kumade 招副熊手) entstanden ist. Die in der heutigen Zeit verkauften Bambusrechen sind zwischen 3 Zentimetern und 90 Zentimetern und jeder einzelne zeugt von hoher Kunstfertigkeit. Ursprünglich wurden die 7 Glücksgötter mit vielfältigen glücksverheißenden Dingen geschmückt, wie zum Beispiel mit großem Glück, einem Rechnungsbuch, Meerbrassen, einem Glückssack oder mit einem hölzernen Hämmerchen, die sie zu besonders prunkvollen Gestalten machten.

Daruma

Auf dem Daruma-Markt des Shōrinzan-Daruma Tempels der Stadt Takasaki in der Präfektur Gunma, gibt es sehr berühmte Glücksbringer, die man sowohl in Wettbüros als auch auf den Schreibtischen von Examenskandidaten sehen kann, also überall dort wo es um Siege oder Niederlage geht.

Der große Meister Daruma, der als der Begründer der Zen-Linie gilt, ist als Gestalt dargestellt, die im zazen sitzt. Aber als Glücksbringer hat er sich zu einem Stehaufmännchen weiterentwickelt. Unter dem Motto „7 Mal fallen, 8 Mal aufstehen“ ist allseits als Sinnbild bekannt, dass man sich vom Unglück nicht unterkriegen lassen soll.

Das Augen-Aufmalen des Darumas wird als „Augen öffnen“ bezeichnet. In der Regel wird, wenn man sich etwas wünscht das linke Auge bemalt und wenn der Wunsch in Erfüllung gegangen ist, bemalt man das rechte Auge.

Maneki-neko

Von den berühmten maneki-neko des Gōtoku Tempels (Gōtokuji 豪徳寺) im Bezirk Setagaya in Tokyo heißt es, dass ihnen die geliebte Katze eines ehemaligen Mönches als Vorlage gedient haben sollte. Wie es im japanischen Volksmund heißt „Wenn eine Katze sich das Gesicht [wörtl.: Ohren] wäscht, wird es regnen.“, wurde von jeher geglaubt, dass Katzen eine mysteriöse Kraft innehaben. In China gibt es auch eine Überlieferung, die besagt, dass Kunden ins Geschäft kommen, wenn Katzen sich die Ohren putzen. Offenbar sah man in der gehobenen Haltung der Pfote eine anziehende Kraft [wörtl.: Kraft, die etwas heranzieht].

Von den heutzutage verkauften Maneki-neko gibt es die unterschiedlichsten Variationen in Aussehen und Haltung, sowie hinsichtlich der Farbe der Katzen und der Gegenstände, die sie bei sich tragen. Auch die Haltung der Pfote soll jeweils unterschiedlichen Zwecken dienen: Demzufolge heißt es von Katzen, die die rechte Pfote heben, dass sie Geld anziehen und von jenen, die die linke Pfote heben, dass sie Menschen herbeirufen.

Somin Shōrai

Somin Shōrai 蘇民将来 lautet der Name einer Figur aus der Erzählung der „Aufzeichnungen der Provinz Bingo“ (Bingokoku fudoki 備後国風土記). Die Erzählung handelt von der Zeit, als ein Gott namens Take Araki 武塔の神 sich auf Reisen begibt. Als unterwegs auf der Reise die Sonne untergeht, sucht Gott Take Araki die Häuser der Brüder Shōrai in der Hoffnung auf, eine Unterkunft zu finden. Zuerst betritt er das Haus des wohlhabenden, jüngeren Bruders Kotan, der jedoch beim Anblick des schäbig angezogenen Take Araki Abscheu empfindet und ihn vertreibt. Der ältere Bruder Somin hingegen, lädt Take Araki zu sich ein und tut trotz seiner Armut sein Bestes, ein guter Gastgeber zu sein. Daraufhin verleiht ihm Take Araki mit den folgenden Worten die Unheil abwehrende „Regel des Schilfgraskranzes“: „Ich bin der Gott Haya Susanoo. Selbst wenn sich von nun an Epidemien ausbreiten sollten, werden jene davon verschont bleiben, die sich selbst als Nachfahren von Somin Shōrai bezeichnen und sich um die Hüften einen Kranz aus Schilfgras legen.“ Schließlich heißt es, dass aufgrund einer tobenden Epidemie die Familie Kotan Shōrais zugrunde geht, wohingegen sich die Familie Somin Shōrais an die Anweisungen des Gottes hält und somit gerettet wird. Diese Erzählung der „Regel des Schilfgraskranzes“ dient dem chinowa kuguri shinji 茅の輪くぐり神事 („Ritual des Durchschreitens durch den Schilfgraskranz“), das im Rahmen des Reinigungsrituals im Juni in den Schreinen landesweit abgehalten wird, als Vorlage.

Darüber hinaus erfreuen sich noch viele andere engimono - japanische wie auch ausländische - unaufhörlich großer Beliebtheit. Auch die 7 Glückgötter erfüllen die Funktion von Glücksbringern in den unterschiedlichsten Formen, beispielsweise als Tonfiguren, Masken oder Abbildungen. Nichtsdestotrotz sind die 7 Glücksgötter keine engimono an sich, sondern zu allererst "Götter des Glücks". Deshalb werden sie meist nicht als einzelne Artikel, sondern meist in Kombination mit anderen Glücksbringern wie dem zuvor erwähnten Bambusrechen eingesetzt.

Die Kombination von Glücksbringern

Im Volksmund heißt es, dass es besser sei, sich für eine ungerade Zahl an Talismanen zu entscheiden, wenn man mehr als zwei O-mamori お守り („Talisman“) bei sich trägt. Sollte man sich für eine gerade Zahl entscheiden, so käme es nämlich zu einem Streit zwischen den Göttern, wenn ihre Meinungen auseinander gingen. Sollte man auch bei Glücksbringern darauf achten? Soweit man sich das zuvor erwähnte Beispiel des Bambusrechens ansieht, kann man die folgende Vorstellung der breiten Bevölkerung daraus ablesen: je mehr glücksverheißende Dinge man hat, desto besser. Auch hört man über Glücksbringer nicht, dass man gewisse Gegenstände nicht kombinieren soll [wörtl: „dass die Kombination von manchen Glücksbringern schlecht ist“]. Prinzipiell haben Glücksbringer für sich genommen keine besonder Kraft, sondern sie wirken vielmehr jeweils in einem besonderen Bereich. Daher wird es als besser angesehen, sie so wie die 7 Glücksgötter in einem Set einzusetzen und die unterschiedlichen Nutzen der Glücksbringer zu kombinieren.

Da jedoch aus den 7 Glücksgöttern letztlich nicht 8 oder 10 geworden sind, gab es möglicherweise eine, wie bereits in der Einleitung erwähnte, unausgesprochene Regel bei den Zahlen. Man hört hingegen nichts von einer Strafe in Form von Unglück, das durch den falschen Gebrauch von Glücksbringern hervorgerufen wurde. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass Glücksbringer auch in größeren Mengen keinen Schaden zufügen.

Rundgänge der Sieben Glücksgötter

Der Rundgang der sieben Glücksgötter ist als "die Glücksgötter von Kyōto" entstanden, und verbreitete sich bald darauf nach Edo, von wo sich die Praxis schließlich landesweit ausbreitete.

Die ursprüngliche Entstehung wird oft auf Erzabt[39] Tenkai 天海[40] zurückgeführt, welcher der Berater des ersten Shoguns Tokugawa Ieyasu war. Es wird erzählt, dass er diesem auf seine Frage hin die sieben Wörter "Lebensdauer, Wohlstand, Ansehen, Aufrichtigkeit, Respekt/Verehrung, Würde und Großmut" als Antwort gab, von welchen es heißt, dass sie mit dem Aufstieg des Glauben an die sieben Glücksgötter und darüber hinaus mit dem Entstehen des Rundgangs der sieben Glücksgötter zusammenhängen. Aber es ist eher anzunehmen, dass diese Theorie erst nachdem der Glaube an die sieben Glücksgötter gedieh, hinzugefügt wurde.

Ausgehend von Edo wurden die Rundgänge überall zum Brauch, aber dem Sinojapanischen-Krieg scheint dieser unterbrochen worden zu sein. Als nach Ende des Zweiten Weltkrieg das Leben wieder an Stabilität gewann, wurden sie jedoch wieder oder neu eingeführt. Seit 1975 wurden über zwanzig Rundgänge der sieben Glücksgötter neu begründet.

Man kann die Beliebtheit des "Rundgangs der sieben Glücksgötter" also mehr oder weniger in drei Perioden unterteilen: späte Edo-Zeit, späte Meiji- bis zum Anfang Shōwa-Zeit; und Nachkriegszeit, besonders nach 1975. Die Rundgänge kamen also gleichzeitig mit dem bereits erwähnten Schatzschiff 宝船 auf.

Das mag an bestimmten sozialen Bedingungen liegen, doch zeigt sich daran, wie stark "das Schatzschiff und die sieben Glücksgötter" mit einander verbunden sind, auch in einer Zeit, als sich Schreine entlang der Rundgänge bereits etabliert hatten und das Image der "von weit her kommenden Götter des Glücks" schwächer geworden war.

Die sieben Glücksgötter in den kibyōshi

Mit den allseits beliebten Rundgängen zu Schreinen, in denen die Glücksgötter einen Nebenschrein (chinza 鎮座) erhalten hatten , wurde also das Image von "den Glücksgöttern, die von weit her kommen" schwächer und aus den sieben Glücksgöttern wurde endlich eine vollkommen vertraute Erscheinung. Dies zeigt sich auch in der volkstümlichen Kultur, etwa in den kibyōshi 黄表紙, also jenen illustrierten satirischen Romanen für Erwachsene, in denen die sieben Glücksgötter in verschiedenen Gestalten auftreten. Obwohl dies etwas vom Thema wegführt, sollen diese kibyōshi hier kurz vorgestellt werden.

Illustrierte Volksbücher

Im ersten Jahres der Tenmei-Ära (1781) erschien "Daikokus Silber, ein Traumbild von Glück und Wohlstand" 福徳夢想大黒銀, verfasst von Iba Kashō 伊庭可笑 und illustriert von Kitao Masami 北尾政美. Daikoku verteilt in dieser Geschichte großzügig Reichtümer an die Menschen der vergänglichen Welt, woraufhin er selbst Geldprobleme hat. Gezwungenermaßen macht er bei der Gottheit der Armut (binbōgami) Geldschulden, welche er aber nicht zurück zahlen kann. Daraufhin arbeiten die anderen sechs Götter zusammen und bringen das Geld für die Rückzahlung auf, Daikoku-ten aber muss eine Strafpredigt über sich ergehen lassen alten.

In "Das Götterzeitalter in Umgangssprache" 通言神代巻, Tenmei 3 (1783), verfasst und illustriert von Koikawa Harumachi 恋川春町 läuft Ebisu 恵比須, der sich bei Daikoku-ten verschuldet hat, vor diesem davon, da der sein Geld (wieder) eintreiben möchte.

Die Vermenschlichung der Glücksgötter führt schließlich so weit, dass es sogar zu Streit rund um Liebschaften mit Benzai-ten 弁才天, der einzigen Dame unter lauter Männern, kommt. Zu diesen Geschichten zählen das im Jahr An'ei 7 (1778) herausgegebene "Die besten Jahre von Ebisu und Daikoku" 蛭子大黒壮年過, verfasst von Hōsei Dōkyosanji 崩誠堂喜三二 und Koikawa Harumachi 恋川春町 sowie das Kansei 10 (1798) herausgegebene "Der Glücksgott von Enoshima" 福神江島臺, verfasst von Jippensha Ikku 十返舎一九[41] und viele andere mehr. Veröffentlichungen dieser Art wurden vielleicht aufgrund ihres Absatzes oder des einfachen Plots halber in besonders hohem Ausmaß herausgegeben.

Rundgänge zu Tempeln und Schreinen der sieben Glücksgötter in Edo

In der späten Periode der Edo-Zeit begannen Literaten auch in Edo "Rundgänge zu den sieben Glücksgöttern" zu unternehmen, wobei unklar ist, ob sie sich dabei die Sieben Glücksgötter Kyōtos tatsächlich zum Vorbild nahmen. 1784 beschreibt Ōta Nampo 大田 南畝, 1749–1823 (unter seinem Pseudonym Yomo Sanjin 四方山人) in Kasanugasanu medetai harumairi 返々目出鯛春参 seinen Versuch, eine Pilgerreise zu Tempeln und Schreinen der sieben Glücksgötter in der Stadt Edo zu machen. Er besuchte dabei:

  1. Ebisu im Ebisu 夷 no Miya von Fukagawa
  2. Hotei 布袋 in Honjo im Gohyaku Rakan-Tempel
  3. Jurōjin 寿老人 im Shirahige Daimyōjin Schrein von Mukōjima
  4. Benzai-ten in Ikenohata von Ueno
  5. Daikoku-ten in Dentsūin von Koishikawa und
  6. Bishamon-ten im Zenkoku-Tempel in Kōji-machi.

Nur Fukurokuju 福禄寿 konnte er unter keinen Umständen finden. Deshalb bestieg er den Hoshigaoka (Sternenhügel), betete dort zum Südlichen Polarstern und beendete damit seine die Pilgerreise.

1804 wurde als einer der ältesten Rundgänge in Tōkyō der berühmte "Sieben Glücksgötter Rundgang von Sumidagawa" gegründet. Im Zentrum stand dabei Sahara Kikuu 佐原鞠塢 (1761-1831) und sein Hundert-Blumengarten in Mukōjima, der im gleichen Jahr eröffnet wurde. Ihm zur Seite standen die "Vier Himmelswächter des Scherzgedichts" (kyōka shitennō 狂歌四天王), nämlich der kokugaku-Gelehrte Ishikawa Masamochi 杭川和盟, der Dichter und Kaligraph Katō Chikage 加藤千蔭流, der Teemeister Kawakami Fuhaku 川上不白 (auch als Edo-Senke bezeichnet), sowie der Dichter Ōta Nanpo, einer der Drei Großen des Kyōka, der auch Verfasser von kibyōshi 黄表紙 oder sharebon 洒落本[42] war.

Davon abgesehen sind auch in den vier Bänden der "Kyōwa-Aufzeichnungen" 享和雑記 und in den drei Bänden der "Aufzeichnungen von Vergnügungsreisen" 遊歴雑記 Artikel über die sieben Glücksgötter enthalten. Jedoch, gibt es auch viele Beispiele, dass andere wie Yomo Sanjin Schwierigkeiten dabei hatten, weil sie Fukurokuju oder Jurōjin nicht finden konnten, an die weniger geglaubt wurde. Außerdem, sollten verschiedene Elemente zur Beliebtheit der einzelnen Gottheiten, das Herantreten seitens der Schreine und Tempel, eine gute Infrastruktur oder Veränderungen der sieben Glücksgötter an sich wie durch das Hinzufügen von Göttern wie Kichijōten 吉祥天[43] hinzugefügt werden, weshalb man sagen kann, dass der Aufwand sehr groß war, bis solche "Sieben Glücksgötter Rundgänge" wie die heutigen entstanden.

Fukujinzuke und Yebisu-Bier

Es gibt wohl kaum jemanden in Japan, der fukujinzuke (福神漬, „Glücksgötter-Eingelegtes“, „Glücksgötter-Pickles“) oder Yebisu-Bier nicht kennt. Diese zwei berühmten Lebensmittel und den Geheimnissen ihrer Herstellung wollen wir hier näher auf den Grund gehen. (Beide Beiträge wurden übernommen aus „gekkan shinika“, Ausgabe Januar 1995, Verlag Taishûkan shoten).

Der Ursprung von fukujinzuke

Eine Dose fukujinzuke-Basis
Fukujinzuke

Fukujinzuke wurde um das Jahr 1878 von Noda Seuemon entwickelt, der in der 15. Generation die Firma Shuetsu 酒悦 führte. Noda Seuemon hatte Gefallen daran, Dinge zu erfinden und bereits nori-tsukudani のり佃煮 (in Sojasauce gekochte, getrocknete Algen) entwickelt. Deshalb beschäftigte er sich als nächstes mit fukujinzuke. Sein Beweggrund dafür ist nicht sicher, jedoch ist anzunehmen, dass er neben shiozuke 塩漬け (in Salz eingelegte Speisen) noch weitere tsukemono 漬物 (eingemachtes Gemüse) herstellen wollte.

Nachdem er mit der Entwicklung von tsukemono mit Sojasauce rang und die Ergebnisse seiner Versuche seine Vorratskammer verstopften, konnte er das Rezept im Jahr 1878 endlich perfektionieren. Es brauchte 10 Jahre, um die Sojasauce durch Zugabe von Mirin und Zucker so zu verfeinern, dass ein zufriedenstellender Geschmack entstand. Da die Grundzutaten sieben verschiedene Gemüsesorten sind, nämlich Daikon 大根 (weißer Rettich), Aubergine, Rübe (kabura 蕪), Melone (uri 瓜), shiso (Perilla), Lotuswurzel (hasune 蓮根) und Schwertbohne (natamame 刀豆), wurde das Gericht nach den Sieben Glücksgöttern benannt.

Es wird angenommen, dass Namensgeber der damals berühmte Schriftsteller Baitei Kinga 梅亭金鵞 gewesen sei. Der Shinobasu Teich in Ueno, dem Stadtteil es Firmensitzes, wo es eine Insel gibt, die der Glücksgöttin Benzai-ten geweiht ist, soll ihn auf die Idee gebracht haben. Eine andere Theorie besagt, dass fukujinzuke derart lecker war, dass sie wie keine andere Beilage unbewusst ein Glücksbringer war, der Geld vermehrt und dass die Glücksgötter allesamt selbst miteingelegt worden zu sein scheinen, weshalb das Gericht nun nach ihnen benannt worden sei.

Noda Seuemon selbst zog eine rote chanchanko (gefütterte, ärmellose Weste) über und einen Lastenkarren hinter sich her und verkaufte fukujinzuke. Wirtschaftlich gesehen war dies jedoch wohl nicht profitabel.

Fukujinzuke verbreitete sich in der Welt, als Soldaten es im Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg und im Japanisch-Russischen Krieg als Proviant mitnahmen. Es heißt, dass die nach Hause zurückgekehrten Soldaten auf den Geschmack gekommen waren, und dies dazu führte, dass fukujinzuke auf einen Schlag im ganzen Land verbreitet wurde. Da Seuemon die Bezeichnung fukujinzuke nicht als Marke schützen ließ, wurde daraus ein allgemeiner Begriff für eine Art von tsukemono.

Der Ursprung des Yebisu-Biers

Ebisu vom Yebisu-Bier-Logo
Ebisu vom Yebisu-Bier-Logo

„Yebisu-Bier“ wird seit 1890 von der Brauerei „Nippon Bīru“ (heute: Sapporo Bīru AG) verkauft. Im Jahr 1901 wurde die „Station Ebisu“ (ebisu-teishajou 恵比寿停車場) zum Be- und Entladen der Ware innerhalb der Firma, fertiggestellt. 5 Jahre später, 1906, wurde der Platz zu einem Passagierbahnhof namens „Ebisu“ (Ebisu-eki 恵比寿駅). Der Name des Stadtteils „Ebisu“ im heutigen Tokyoter Stadtbezirk Shibuya leitet sich also von der Biermarke Yebisu ab.

Die Namensgebung eines Biers ist bis heute ein schwieriges Unterfangen. Es kommt nämlich vor, dass die Namensgebung eines Produkts einen großen Einfluss auf dessen Verkaufserfolg hat. Man kann sich vorstellen, dass man sich im Jahr 1888, als Bier der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt war, über die Namensgebung sicherlich den Kopf zerbrach.

Warum entschied man sich nun ausgerechnet für „Yebisu-Bier“ als Markennamen? Es gibt zwar keine verlässlichen Aufzeichnungen darüber, aber innerhalb der Firma wird Folgendes kolportiert:

  1. Um den Menschen Bier näher zu bringen, wurde auf den Namen eines Gottes zurückgegriffen, der den Menschen bereits tief vertraut war.
  2. Da die Firma gerade erst gegründet worden war, erhoffte man sich Unterstützung vom Gott des Geschäftserfolgs, Ebisu.
  3. In einer Zeit, in der man wissenschaftlich nicht erklären konnte, wie Bier (Alkohol) entsteht, war es denkbar, dass Alkohol durch die Gnade den Göttern entstand. Diese Theorie einer geheimen Beziehung zwischen Alkohol und den Göttern wurde im Biernamen transportiert.

Als Ergebnis hat sich das „Yebisu-Bier“ bis heute positiv entwickelt. Überdies ist der, auf dem Gelände der Yebisu-Brauerei errichtete Ebisu-Garden-Place 恵比寿ガーデンプレイス gut gestartet. Auch dies ist gänzlich der Gnade Ebisus zu verdanken.

6 Sorten Yebisu-Bier

Verweise

Fußnoten

  1. S. JAANUS shichifukujin 七福神 (Stand: 2013/11/08).
  2. Shippō 七宝, s. Exzerpt:Fukujin keywords/Erster Traum und Schatzschiff; nach anderer Deutung: Gold, Silber, Lapislazuli, Kristall, Riesenvenusmuschel, Korallen und Achat.
  3. 佐方郁子 (Stand: 2013/12/09), Autorin historischer Romane
  4. Originaltext: 八雲立つ 出雲八重垣 妻ごみに 八重垣作る その八重垣を, hierbei handelt es sich um ein Zitat aus dem Kojiki, es heißt, es sei das älteste Waka 和歌
  5. 町 als Flächeneinheit; 1 chō = ca. 100a (10000m²)
  6. 託賀郡, Ortsbezeichnung
  7. Ein kami oder Geist ist in diesem Sinne neutral, da er sowohl Positives als auch Negatives bewirken kann
  8. Der Artikel gibt den Namen "E.I. Horseman" an. Meinen Recherchen zufolge handelte es sich aber um Florence Pretz, eine Kunstlehrerin und Illustratorin Wikipedia (Stand: 2013/11/20). Horseman war hingegen die Firma, die die Figur verkaufte: "From 1909 to 1912, Billikens were the biggest sellers for New York dollmaker E.I. Horseman Co." ( The Morning Call, December 15, 2004)
  9. Reissäcke in Form von runden Säulen. Sie gelten oft als Glückssymbole Wikipedia(Stand: 2013/11/20)
  10. Legendärer japanischer Hammer, der beim Schwingen einen Wunsch erfüllt. Ursprünglich war er im Besitz eines Dämons. Heute wird der Wunschhammer oft mit Daikoku assoziiert Wikipedia (Stand: 2013/11/20)
  11. Wird auch Billiken-Matsuo Inari Schrein (jap. biriken matsuo inari jinja ビリケン松尾稲荷神社) genannt und befindet sich in Kōbe. Zwar stehen Inari-Schreine oft in Verbindung mit Nahrung oder Argrarwirtschaft, aber dieser Schrein steht in Verbindung mit Ehe(schließungen). Man kann dort auch Totenmessen unter dem Glücksgott Billiken abhalten lassen. billiken-inari.com(Stand: 2013/11/20)
  12. Kanō ist eine dialektale Form des Verbs kanau 叶, „sich erfüllen“, hat sich in dieser Aussprache aber auch als Familiennamen eingebürgert. Fukusuke bedeutet wtl. Glückshelfer.
  13. Ein traditionelles Outfit, das während der Edo-Zeit von den Samurai und Leuten am Hof getragen wurde. Es besteht aus einem formellen Kimono, einem Hakama und einer ärmellosen Jacke, bei der die Schultern betont werden (kataginu). [1](Stand: 2013/11/24)
  14. Eine ironische, satirische Form des Waka, besonders beliebt bei Intellektuellen in Großstädten wie Edo oder Ōsaka. [2] (Stand: 2013/11/24)
  15. Einsiedler mit göttlichen Kräften bzw. Götter und Einsiedler.
  16. Städtische Schichte vor allem von Händlern und Handwerkern in Abgrenzung zu den herkömmlichen Adeligen, Samurai und Geistlichen in der Muromachi-Zeit. Es gab auch die sanjōmachishū 三条町衆 oder die muromachishū 室町衆, benannt nach Ortsgebieten in Kyōto. Sie agierten dort in einem autonomen System (Quelle: ブリタニカ国際大百科事典).
  17. Kotoshironushi ist einer der Söhne von Ōkuninushi. An einer Stelle in den Mythen verwandelt er sich in ein Bären-Seeungeheuer – eine Umschreibung dafür, dass er sehr stark ist – und zeugt mit Mizokushi-bime (mit anderem Namen Tamakushi-bime) eine Tochter namens Isuzuhime no mikoto. Diese heiratet später Iware-biko, den Jinmu Tennō (vgl. Florenz 1919). Daher gilt er nicht nur als ein Schutzpatron für Seeleute (Florenz 1919:378), sondern auch als Gottheit des kaiserlichen Hofes, dessen Ahnherr er so wurde (Florenz 1919:434).
  18. Ōkuninushi ist je nach mythologischer Variante der Sohn des Susanoo, bzw. einer seiner Nachfahren (Naumann 1996:159-160). Er soll das Land auf der Erde regieren. (Florenz 1919:46,167)
  19. Shiotsuchi no okina bzw. Shiotsuchi no kami ist der Gott der Salzflut. In der Geschichte über das Bergglück und das Meerglück ermöglicht er Hikohohodemi die Reise zum Palast des Meeresgottes (vgl. Florenz 1919).
  20. Hikohohodemi ist einer der Söhne von Ninigi no mikoto. Er entsteht, während Kashitsu-hime eine ukehi-Beschwörung vollzieht und wird auch Hoori no mikoto genannt. Er verliert später den Angelhaken seines älteren Bruders und heiratet auf der Suche nach diesem die Tochter des Meeresgottes. Dieser verschafft ihm die Möglichkeit, seinen Bruder zu unterwerfen. Seine Frau bringt schließlich ein Kind zur Welt, das wiederum Kamu Yamato Iware-biko, den Jinmu Tennō, erzeugt. (vgl. Florenz 1919)
  21. Dies kommt vermutlich daher, dass Daikoku-ten ursprünglich als Gott den ganzen Tempel schützen sollte und damit auch für die Versorgung mit Nahrung in gewisser Weise zuständig war.
  22. Seine Mütze behindert den Blick nach oben. Leitet sich von einer Redensart ab, die Tokugawa Ieyasu zugeschrieben wird.
  23. Kisshōten 吉祥天 (auch Kichijōten, Skt. Śrīdevī oder Lakṣmī ) ist eine buddhistische Deva oder Schutzgottheit (tenbu 天部). Im Buddhismus wird sie auch als die Frau, Kaiserin oder auch als die jüngere Schwester von Bishamon-ten genannt (Quelle: jap. Wikipedia).
  24. Die Übersetzung in den japanischen Namen Tamon lässt sich wohl auf diese Erklärung zurückführen. Tatsächlich ist Vaiśravaṇa der Sohn des Viśravas, dessen Name sich von dem Wort viśru, was soviel wie berühmt, weit und breit bekannt (gehört) heißt. Der Name Vaiśravaṇa wurde also wohl ursprünglich in diesem Sinne verstanden. (Buddhist Dictionary/Buddhist Door)
  25. Canopus ist der hellste Stern im Sternbild 'Kiel des Schiffs' und steht so weit südlich, dass er von Mitteleuropa aus nicht zu sehen ist. 'Alpha Carinae', eine weitere Bezeichnung des Sterns setzt sich aus Alpha (α des griechischen Alphabets) und Carinae (lat. 'der Schiffskiel') zusammen. (Quelle: deutschspr. Wikipedia). Benannt wurde Canopus nach einem Schiffssteuermann in Diensten des mythischen Königs Menelaos. Dieser Admiral, dessen lateinischer Name Kanopus war, brachte Isis und Osiris nach Indien. Als er bei einem tragischen Unfall ums Leben kam, brachte man in nach Per-Geuti, dem heutigen Abukir, und begrub ihn. Seitdem wird er in Gestalt eines Kruges verehrt. Desweiteren heißt es, dass die Griechen auch eine Stadt in Ägypten nach ihm benannt haben (Bonnet 2000: 368-370). Als er später mit Osiris verschmolz und als Krug mit menschlichem Kopf dargestellt wurde, benannte man derartige Gefäße und Darstellungen als Kanopen (Reisner 1899: 61-72).
  26. Symbol für langes Leben.
  27. Symbol für Weisheit
  28. Zwecks Funktion als Palindrom sind diakritische Zeichen (nigori) bei stimmhaften Konsonanten nicht angeführt. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Satz in etwa: "All jenen, die aus einem langen Schlaf jenseits dieser Welt zum Klang des Schiffes erwachen, das die Wellen reitet, sei Gutes beschert!" oder "Ob es gut ist, wenn alle erwachen aus dem Schlaf von fernen Nächten, die Wellen reiten zum fernen Klang des Bootes?" (Übersetzung von Nancy K. Stalker: all awaken from the sleep of faraway nights, riding the waves, the fine sound of the boat)
  29. スタンプ・ラリー stamp rally; eine Art Wettbewerb, bei dem es darum geht, möglichst viele Stempelabdrücke von Stempeln bestimmter Orte zu sammeln.
  30. Das Mahaprajnaparamita Upadesha, auf deutsch etwa "Abhandlung über die große Vervollkommnung des Wissens", ist eine umfassende Arbeit über die Konzepte des Wissens und der Leere, die dem indischen Gelehrten Nagarjuna (150-250) zugeschrieben wird.
  31. Die ursprünglichen buddhistischen sieben Schätze, wie sie beispielsweise im Lotos-Sutra beschrieben werden, umfassen Gold (kin 金), Silber (gin 銀), einen Lapislazuli (ruri 瑠璃), Kristall (hari 玻璃), die Schale einer Riesenmuschel (shako 硨磲), eine rote Perle (sekiju 赤珠) und den aus China stammenden Maikai-Edelstein 玫瑰.
  32. Ikutama 生玉 (Juwel des Lebens), makarukaeshi no tama 死返玉 (Juwel der Wiederbelebung), tarutama 足玉 (Juwel der Genügsamkeit (?)) und chigaeshi no tama 道返玉 (Juwel der Rückkehr (?)) sind vier von insgesamt zehn Schätzen (tokusa no kandakara 十種神宝. Dem Sendai kuji hongi zufolge stieg Nigihayahi no mikoto, eine Ahnengottheit der Mononobe, in einem Felsenboot vom Himmel und brachte die zehn Insignien mit. Neben den Juwelen sind diese der Ozeanspiegel okitsukagami 沖津鏡, der Küstenspiegel hetsukagami 辺津鏡, das acht Ellen lange Schwert (?) yatsukatsurugi 八握剣 sowie die Schlangenabwehr-Binde orochi no hire 蛇比礼 und Bienenabwehr-Binde hachi no hire 蜂比礼, die in der Sage des Ōkuninushi Verwendung finden, als auch eine Binde zur Abwehr verschiedener Dinge kusagusa no mono no hire 品物之比礼.
  33. Wörtl. kleiner Prägehammer.
  34. heute 3. bzw. 4. Februar, früher nach dem Mondkalender ca. 4-6 Wochen später, das heißt eigentlich im März oder April
  35. 獏 steht sowohl für Baku als auch Tapir.
  36. Bedeutung: sehr abergläubisch sein
  37. Tori no Ichi Jahrfest am ersten Tag des Hahnes
  38. Fest zum ersten Vollmond im Jahr. In Japan wird es manchmal am 15. Jänner gefeiert. Das Hauptmerkmal des Festes ist für eine gute Ernte zu beten. Traditionellerweise wird Rote-Bohnen-Suppe in der Früh gegessen.
  39. Daisōjō 大僧正; höchster buddhistischer Priesterrang
  40. Mönch der Tendai-Sekte; 1536–1643
  41. eigentlich Shigeta Sadakazu; gesaku-Schriftsteller und Dramatiker; 1765–1831
  42. vormodernes japanisches Literaturgenre mit humoristischem Inhalt
  43. auch Kudokuten 功徳天, Laksmi, Mahasri oder Sri-mahadevi; eine japanische Gottheit, die von der Hindugöttin Lakshmi (Frau von Vishnu) abstammt und manchmal als eine der sieben Glücksgötter genannt wird, wobei sie dabei an die Stelle von Jurōjin tritt; sie wird als Göttin der Schönheit, der Fruchtbarkeit und des Glücks angesehen (Schuhmacher 2013)

Weiterführende Informationen

  • Bonnet, Hans (2000): "Kanopus", Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte, 368-370.
  • Reisner, George Andrew (1899): "The Dated Canopic Jars of the Gizeh Museum", Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 37, 61-72.
  • Kōichi Shindō 1984
    Akita mononobe monjo denshō. Akita: Mumyōsha 1984.
  • Ri Sotei, Yamamura Toshie (Ü.) 2009
    Chūgoku dentō kisshō zuan. Tōkyō: Setsuwa 2009.