Kogo shūi: Unterschied zwischen den Versionen

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Entstammt der Priesterfamilie der [[Inbe]] ...
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Der Autor, Inbe no Hironari, entstammt der Priesterfamilie der [[Inbe]], welche traditionell damit  beauftragt war, zusammen mit der Priesterfamilie [[Nakatomi]] die höfischen Feste für Götter und Ahnen (''saishi'' 祭祀) zu leiten.
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Aus Sicht der Inbe waren beide Familien Nachkommen von Göttern des gleichen Status und daher einander ebenbürtig.
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Allerdings wurde mit dem Jahr 807 die Priesterfamilie der [[Nakatomi]] deutlich mächtiger als die  Inbe und bekam bei fast allen wichtigen Schreinfesten wichtigere Aufgaben zugeteilt.
  
In der Regierungszeit von Heizei Tennō (9.4.806-18.5.809) wurde die Priesterfamilie der Nakatomi deutlich mächtiger als die Familie Inbe, die bisher zirca gleich mächtig waren.
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Das ''Kogo shūi'' wurde ähnlich wie [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]] <ref>
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Tenmu Tennō (r. 673-689) beauftragte persönlich die Herausgabe von [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]], um mittels dieser zwei Geschichtsbücher das Regierungsrecht des [[Tennō]] zu rechtfertigen.
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</ref> in der Absicht herausgegeben, die eigene Machtposition zu sichern bzw. die Macht der Inbe Familie wiederherzustellen. Das ''Kogo shūi'' ist somit auch als eine Art Anklage zu betrachten. Das wird u.a. durch die Widmung des Textes an den regierenden Heizei Tennō (806–809) unterstrichen.
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Aus der Tatsache, dass Hironaris Namen in der japanischen Geschichte nur als der Autor des ''Kogo shūi'' figuriert, lässt sich jedoch ablesen, dass die Abfassung des ''Kogo shūi'' wahrscheinlich nicht zur erhofften Wiederherstellung der Machtposition seiner Familie gereicht hat.
  
Kogo Shūi wurde dem damaligen Tennō (Heizei Tennō) gewidmet.
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Die Zeit der Abfassung des Textes lässt sich aus der genannten Widmung auf die Regierungszeit Heizeis, 806–809, eingrenzen, ist aber nicht restlos geklärt.
Es war ein Versuch der Inbe, die Macht ihrer Familie wiederherzustellen.
 
Kogo Shūi ist somit auch als eine Art Klagebericht zu betrachten.
 
 
 
Die Familien Nakatomi und Inbe waren die Nachkommen von Göttern, und waren traditionell beauftragt, die shintoistische Schreinfeste für Götter und Vorfahren (''saishi'' 祭祀) zu leiten.
 
 
 
Allerdings wurde mit dem Jahr 807 die Priesterfamilie der Nakatomi deutlich mächtiger als die  Inbe, und für fast alle wichtigsten Schreinfesten wurden die Nakatomi beauftragt.
 
Die Nakatomi waren somit nicht nur an der Leitung shintoistischer Ereignisse beteiligt, sondern auch an der Regierung.
 
 
 
Aus der historischen Tatsache, dass Inbes Name in der japanischen Geschichte nur als der Autor des Kogo Shūi figuriert, hat die Widmung des Kogo Shūi wahrscheinlich nicht bis zur Wiederherstellung der Machtposition seiner Familie gereicht.
 
 
 
Tenmu Tennō (Regierungszeit: 673-689) beauftragte persönlich die Herausgabe von Kojiki und Nihon Shoki, um mittels dieser zwei Geschichtsbücher das Regierungsrecht des ''tennō'' rechtzufertigen.
 
 
 
Kogo Shūi wurde also ähnlich wie die Kojiki und Nihon Shoki, in der Absicht herausgegeben, um die eigene Machtposition zu sichern.
 
  
 
== Inhalt ==
 
== Inhalt ==

Version vom 20. November 2012, 20:49 Uhr

Seiten-Infobox
Themengruppe Primärquellen
Werktitel Kogo shūi 古語拾遺 („Anthologie alter Geschichten“)
Autor Inbe no Hironari 斎部広成
Entstehungszeit Heian-Zeit, 807
Originaltext
  • Mizuho Iida (Hg.) 1986
    Kogo shūi: fu chūshaku. (Shintō taikei, kotenhen 5 神道大系古典編五.) Tokyo: Shintō Taikei Hensankai 1986. (Pdf enthält nur den ersten Teil des Bandes: Einleitung, Originaltext mit Anm. und kleine Zusatzartikel.)
  • Kogo shūi/Genbun 1
  • Kogo shūi/Genbun 2
Übersetzungen
  • Karl Florenz 1919
    Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].)
  • Genchi Katō, Hoshino Hikoshiro (Ü.) 1926
    Kogoshūi: Gleanings from ancient stories. Tokyo: Meiji Japan Society 1926. (Exzerpt, JHTI Version, Onlineversion.)
  • John R. Bentley 2002
    Historiographical trends in early Japan. New York: Edwin Mellen Press 2002.

  • Scholars of this later age should not trust legends that do not appear in such works as Nihongi, Kuji Hongi, and Kogo Shui. Even in these works there are stories that cannot be substantiated, so how much more doubtful is the authenticity of the tales found in other writings.

    Kitabatake Chikafusa, Jinnō shōtōki (c. 1340); Ü: Varley 1980, S. 50

    Das Kogo shūi ist japanische Mythologie und Geschichte „in a nutshell“. Es umfasst den Zeitraum von der Weltentstehung bis zu Shōmu Tennō, etwa 50 Jahre vor Abfassung des Textes, lässt allerdings viele in anderen Werken behandelte Einzelheiten beiseite. Wie das obige Zitat beweist, galt es im japanischen Mittelalter als eine von drei autoritativen Geschichtsquellen (neben dem Nihon shoki und dem Sendai kuji hongi).

    Kogo 古語 (alte Worte) ist ein Schlüsselbegriff des Texts. Es geht nicht nur um alte Begebenheiten, es wird auch die Bedeutung bestimmter Begriffe in der „alten Zeit“ erläutert. Die Verschiebung des Begriffsinhalts ist für den Autor wichtig. (Seine Worterklärungen und Etymologien sollten aber nicht (immer) für bare Münze genommen werden.)

    Shūi 拾遺, wtl. Auslese von Hinterlassenem, ist ein in literarischen Titeln häufig verwendeter Terminus. Er zeigt an, dass innerhalb eines bereits bekannten Materials eine bewusste Auswahl getroffen wurde, kann also mit „Anthologie“ wiedergegeben werden.

    Autor und Entstehung

    Der Autor, Inbe no Hironari, entstammt der Priesterfamilie der Inbe, welche traditionell damit beauftragt war, zusammen mit der Priesterfamilie Nakatomi die höfischen Feste für Götter und Ahnen (saishi 祭祀) zu leiten. Aus Sicht der Inbe waren beide Familien Nachkommen von Göttern des gleichen Status und daher einander ebenbürtig. Allerdings wurde mit dem Jahr 807 die Priesterfamilie der Nakatomi deutlich mächtiger als die Inbe und bekam bei fast allen wichtigen Schreinfesten wichtigere Aufgaben zugeteilt.

    Das Kogo shūi wurde ähnlich wie Kojiki und Nihon shoki [1] in der Absicht herausgegeben, die eigene Machtposition zu sichern bzw. die Macht der Inbe Familie wiederherzustellen. Das Kogo shūi ist somit auch als eine Art Anklage zu betrachten. Das wird u.a. durch die Widmung des Textes an den regierenden Heizei Tennō (806–809) unterstrichen. Aus der Tatsache, dass Hironaris Namen in der japanischen Geschichte nur als der Autor des Kogo shūi figuriert, lässt sich jedoch ablesen, dass die Abfassung des Kogo shūi wahrscheinlich nicht zur erhofften Wiederherstellung der Machtposition seiner Familie gereicht hat.

    Die Zeit der Abfassung des Textes lässt sich aus der genannten Widmung auf die Regierungszeit Heizeis, 806–809, eingrenzen, ist aber nicht restlos geklärt.

    Inhalt

    Die einzelnen Abschnitte des Textes folgen im wesentlichen Kojiki und Nihon shoki, enthalten aber besondere Schwerpunkte und teilweise Abweichungen.

    Vorwort

    Inbe no Hironari erklärt seine Beweggründe für das Verfassen des vorliegenden Werkes (Kogo shūi). Er unterstellt schriftlich verfassten Werken, sie haben mit der Zeit ihren Inhalt verändert, bezweifelt aber nicht, dass es irgendwo in den offiziellen Archiven oder privaten Quellen die wahren Begebenheiten beschrieben gibt. Er möchte dem schon/noch Bekannten Informationen hinzufügen, die in seiner Familie tradiert werden.

    Urgötter

    Das Kogo shūi spricht von zwei Versionen:

    1. Am Anfang der Schöpfung steht das Götterpaar Izanagi und Izanami, welche Geschwister und Ehepaar zugleich sind. Sie erzeugen das Land Oho-ya-shima und die verschiedensten Gottheiten. Auch die Sonnengottheit, die Mondgottheit und der Gott Susa no Wo werden von ihnen erzeugt.
    2. Als Himmel und Erde sich trennen, entstehen die drei Himmelsgottheiten Ame no Mi-naka-nushi no Kami, Taka-mi-musubi no Kami und Kamu-mi-musubi no Mikoto, welche als kakuri-mi no kami, was wörtlich „Gottheiten mit verborgenen, unsichtbaren Körpern“ bedeutet, bezeichnet werden.

    Anschließend geht Hironari auf zwei Urenkel des Gottes Taka-mi-musubi ein: Ame-no-Oshihi, Ahnherr des Ōtomo-Klans und Ame no Futotama, Ahnherr der Inbe. Diese Genealogie findet sich nur im Kogo shūi.

    Vgl. Izanagi und Izanami, Weltentstehung, Inbe, Ame no Futotama

    Amaterasu und Susanoo

    Neben der Entstehung der beiden Gottheiten werden vorallem die Vorkommnisse, die vor Amaterasus Rückzug in die Felsenhöhle stattfanden, behandelt. Von besonderer Wichtigkeit sind dabei der Aufstieg von Susanoo in die Himmelsgefilde von Amaterasu, wo sie gemeinsam weitere Gottheiten erzeugen, und die Untaten des Susanoo, die schließlich zum Auslöser dafür werden, dass Amaterasu sich zurückzieht.

    Vgl. Amaterasu und Susanoo

    Amaterasu in der Felsenhöhle

    Nachdem sich Amaterasu nach den frevelhaften Untaten ihres Bruders Susanoo in die Felsenhöhle (Ame no Iwato) zurückzieht, verschwindet das Licht und die Welt samt Himmel verdunkelt sich. Um die Sonnengöttin wieder aus ihrer Höhle herauszulocken, versammeln sich die Götter und stellen verschiedene Opfergaben her. Der Spiegel, die Krumm-Juwelen und weiche weiße/grüne Opfergaben, die an einen heiligen Sakaki-Baum gehängt werden finden sich dabei im Kogo Shūi sowie in den Kiki. Nur in einer Version des Nihongi ersetzt ein Sonnenspeer den Spiegel. Außerdem findet man in den Kiki noch die Erwähnung von krähenden Hähnen, die im Kogo Shūi weggelassen werden. Im Kogo Shūi wird stattdessen ein Palast erbaut und zudem ein Hut, Speer und ein Schild hergestellt. Nach der Anfertigung der Opfergaben führt Ame no Uzume eine lächerliche Pantomime auf und Futotama no Mikoto hält eine Preisrede woraufhin Amaterasu sich ins Freie begiebt. Auch in den Kiki wird Amaterasus Tanz als Pantomime beschrieben, nur das Kojiki ergänzt diese Beschreibung mit der Entblösung ihrer Brüste und Genitalien.

    (Besonders ausführlich). Vgl. Ame no Iwato.

    Susanoos Verbannung

    Nach seinen Untaten wird Susanoo no Mikoto von den Göttern eine Buße auferlegt, nach deren Absolvierung er verbannt wird.

    S.a. Susanoo, Yamata no Orochi

    Ohonamuji

    Oho-na-muji (Oho-mono-nushi no Kami, Oho-kuni nushi no Kami, Ohokuni dama no Kami der Prinz Yamata) und Gott Sukunabikona (Sohn des Taka-mi-musubino Mikoto und Medizingott) machten sich ans Werk Krankheiten zu heilen und bestimmten die Methode der Fortbeschwörung.

    S.a. Ōkuninushi

    Übergabe des Landes

    Göttin Amaterasu und Taka-mi-musubi no Mikoto zogen den Enkel Sume-mi-ma no Mikoto auf um ihn zum Fürsten des Mittellandes des üppigen Schilfgefildes zu machen. Deshalb schickten sie Futsunushi no Kami und Take-mika-dzuchi no Kami dorthin um die (feindlichen) Gottheiten zu verjagen und das Land zur Ruhe zu bringen. Oho-na-muji übergab den Gottheiten den Land-Unterwerfungs-Speer und zog mit seinen Sohn (Koto-shiro-nushi) davon. "Ich habe mit Hilfe dieses Speeres schließlich meine Aufgabe (das Land zu unterwerfen) erfolgreich ausgeführt. Wenn der Himmlische erlauchte Enkel diesen Speer gebraucht, indem er das Land regiert, so wird er es sicherlich unterwerfen und beruhigen. Ich bin jetzt in Begriff mich zu verbergen", meint Oho-na-muji. Danach töten die beiden Götter alle rebellischen Geister und Götter und erstatten Bericht.

    S.a. Kuniyuzuri

    Abstieg des Himmelsenkels

    Die Episode des Kogo shūi zum Abstieg des Himmelsenkels berichtet zunächst über die Abstammung Ninigis, der von einer Tochter Takamimusubis und Oshihomimi no mikoto gezeugt wurde – also Verbindungen zu beiden höchsten Himmelsgöttern hat. Ninigi sei seit seiner Geburt im Himmel von Amaterasu und Takamimusubi aufgezogen worden, um später das Land inmitten der Schilfgefilde (Japan bzw. die irdische Welt) zu beherrschen. Anschließend wird von der Befriedung des Schilfgefildes, bzw. von der Vertreibung Ōkuninushis und der Tötung anderer feindlicher Gottheiten berichtet. Es folgt der Herrschaftsauftrag von Amaterasu und Takamimusubi an Ninigi, der mit vielen anderen Forderungen einher geht. Hier kommen auch einige weitere Gottheiten ins Spiel, die ihrerseits Anweisungen aus dem göttlichen Edikt der Himmelsherrscher erhalten. Es erfolgt zudem die Übergabe von zwei (!) göttlichen Throninsignien, sowie des Speers und der Juwelen. Der Abstieg ist von einem Zwischenfall mit dem Gott Sarutahiko gekennzeichnet, in dem die Göttin Ame no Uzume nach ihrem Auftritt im Mythos um die Felsenhöhle wiederum eine zentrale Rolle erhält. Die Episode endet im Kogo shūi mit dem Hinweis, dass der Abstieg des Himmelsenkels genau dem entsprach, was zuvor befohlen wurde, und dass alle Gottheiten und ihre Nachkommen bis heute die ihnen zugeschriebenen Ämter verrichten.

    Vgl. Der Abstieg des Himmelsenkels, Ninigi, Sanshu no jingi, Sarutahiko, Takamimusubi, Ame no Uzume

    Bergglück und Meerglück

    Im Kogo shūi beschränkt sich Inbe no Hironari beim Mythos um den Bergglückprinzen Howori und seinen älteren Bruder, den Meerglückprinzen Hoderi, auf dessen letztes Kapitel aus den Kiki, nämlich die Geburt von Howoris und Toyotama-himes Sohn Hiko-nagisa-take U-gaya-fuki-ahezu no Mikoto.

    Toyotama-hime, Tochter des Meeresgottes Watatsumi, verlässt das Meeresgefilde, um ihr Kind, Hiko-Nagisa no Mikoto, an Land zu gebären. Zu diesem Zweck errichtete Hiko-ho no Mikoto (Howori) am Strand eine Geburtshütte. Anders als in den Kiki tritt in dieser Szene eine Gottheit auf, die in Zusammenhang mit dem kaiserlichen Hofbeamtentum (kunaishō 宮内省) steht. Bei der Geburt kehrt Ama no Oshi-hito no Mikoto 天忍人命 in die Geburtshütte eindrigende Taschenkrebse (kani 蟹) mit einem Besen fort und legt Matten bzw. Teppiche aus. Er gilt als der Urahn der Kanimori 掃部, einer am kaiserlichen Hof dienenden Beamtenklasse, die sich außerhalb des Ritsuryō-Systems befand. Der Begriff kanimori geht auf das gleichlautende Krabbenhüten 蟹守 Ama no Oshi-hito no Mikotos zurück und bedeutet laut Florenz Wegfeger-Behüter. Zu den Tätigkeitsbereichen dieser Kanimori oder Kamon-ryō bzw. Kanimori no tsukasa 掃部寮 zählten in erster Linie die Organisation von Ereignissen und Reinigung, Instandhaltung sowie Verwaltung der Palastanlagen. Ferner wurden sie bei Bedarf anderen Ämtern zugewiesen.

    Vgl. Ninigi, Jinmu Tennō

    Jinmu Tennō

    Im Gegensatz zu den Autoren der Kiki, handelt der Autor des Kogo shūi Jinmus Feldzug nach Osten in nur wenigen Sätzen ab. Einige der wichtigen Gefolgsleute und Widersacher in den Kiki, werden hier zwar auch erwähnt, aber meist nur in einem Satz abgehandelt und auf deren Taten nicht eingegangen.

    Der Rest des Kogo shūis hingegen ist eine Abhandlung über verschiedene Berufe, den Bau des Kaiserpalastes und der Ausführung von Ritualen. Besonderes Augenmerk legt der Autor auf seine Familie und dessen Zweigfamilien.

    Sujin Tennō und Suinin Tennō

    (Religiöse Änderungen ausführlich). Vgl. Sujin Tennō, Ise

    Keikō Tennō

    Die Textstelle, die in Kogo shūi der Regierungszeit von Keikō Tennō gewidmet wird, ist im Vergleich zu Kiki sehr kurz:

    Während der Regierungszeit des Kaisers, der in dem Palast Hishiro in Makimuku [Keikō Tennō] verweilte, befiehlt der kaiserliche Hof den Prinz Yamato Takeru die Barbaren in den östlichen Gebieten zu unterwerfen. Bevor seinem Feldzug besuchte der Prinz Yamato Takeru den Ise Schrein, betete dort und verabschiedete sich von [seiner Tante] Yamato Hime. Bei dieser Gelegenheit gab ihm Yamato Hime das Schwert Kusanagi mit den Worten: „Sei verständig und wahre dich davor träge zu sein!“
    Der Prinz Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg nach Hauptstadt erreichte er das Land Owari. Er blieb in Owari und heiratete Miyazu Hime. Er verweilte dort lange Zeit und ließ das Schwert Kusanagi in ihrem [Miyazu Hime‘s] Haus. Als er den Berg Ibuki bestieg, wurde er von giftigen Dämpfen getötet. Das Schwert Kusanagi wird jetzt in dem Schrein Atsuta in der Provinz Owari aufbewahrt. Obwohl der Schrein ein solches Objekt besitzt, wurde dem Schrein kein spezieller Status gewährt.

    Kogo shūi‘s Fokus liegt ganz offenbar bei dem Schwert Kusanagi. Die Feldzüge von Keikō Tennō werden ausgelassen und der Name Yamato Takeru wird ausschließlich an den Stellen erwähnt, wo das Schwert auftaucht. Ein gutes Beispiel ist die Anmerkung zu der Feld-Brand Episode, wo beschrieben wird, wie Kusanagi seinen Namen bekommt. Man erfährt nicht wie es zu dem Brand kam oder was mit Yamato Takeru nachher passiert. Auch der Eintrag, der das Geschehen zur Regierungszeit von Keikō Tennō beschreibt wird auf Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten und die Umstände, wie Kusanagi nach Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelingt, subsumiert.

    Wie es bereits bei der Entstehungsgeschichte von Kogo Shūi angedeutet wurde, ist das Werk als eine Art Klagebericht zu betrachten, mit deren Hilfe der Autor die Rückerstattung der rituellen Funktion seiner Familie und ihre Teilnahme in verschiedenen zeremoniellen Aktivitäten anstrebte. Die Präsentation der Reichsinsignien - einer Kopie des Schwertes Kusanagi und des sakralen Spiegels bei der Thronbesteigungszeremonie gehörte zu einer der wichtigsten rituellen Aufgaben von Inbe und erklärt, warum Kusanagi in der Erzählungen, die in den Kiki den heroischen Taten und der persönlichen Geschichte von Yamato Takeru und Keikō Tennō gewidmet werden, in Hironari’s Version im Mittelpunkt steht.

    Jingū Kōgō, Ōjin Tennō, Richū Tennō

    Vgl. Koreanische Einwanderer, Jingū, Ōjin

    Yūraku Tennō

    (Hata, Aya und Seide)

    Suiko Tennō, Kōtoku Tennō

    (Imbe) Vgl. Suiko Tennō, Shōtoku Taishi

    Tenmu Tennō, Monmu Tennō

    (Neue Ränge) Vgl. Kabane

    Shōmu Tennō

    (Nakatomi) Vgl. Shōmu Tennō, Fujiwara

    Elf Abweichungen von alten Bräuchen

    (Ausführlich, auf der Grundlage des vorigen Abrisses)

    Schlusswort

    Verweise

    Verwandte Themen

    Andere Mythentexte

    Literatur

    • Michael Como 2005
      „Silkworms and consorts in Nara Japan.“ Asian Folklore Studies 64 (2005), S. 111–131.
    • Michael Como 2009
      Weaving and binding: Immigrant gods and female immortals in ancient Japan. Honolulu: University of Hawai'i Press 2009.
    • Takeshi Gotō 2008
      Yomu dake de sukkiri wakaru nihonshi. Tōkyō: Takarajimasha Bunko 2008.
    • Isomae Jun'ichi 2009
      Japanese mythology: Hermeneutics on scripture. London: Equinox 2009. (Ü. von Mukund Subramanian, Exzerpt.)
    • Kōjien 2008
      Kōjien (6. Auflage). Tōkyō: Iwaba Shoten 2008.
    • Claude Lévi-Strauss 2012
      Die andere Seite des Mondes: Schriften über Japan. Berlin: Suhrkamp 2012. (Sehr anregende Essays, v.a. zur japanischen Mythologie.)
    • Nelly Naumann 1996
      Die Mythen des alten Japan. München: Beck 1996. (Exzerpt.)
    • Herman Ooms 2009
      Imperial politics and symbolics in ancient Japan: The Tenmu dynasty, 650 - 800. Honolulu: University of Hawai'i Press 2009.
    • Joan Piggott 1997
      The emergence of Japanese kingship. Stanford, CA: Stanford University Press 1997. (IB: 0970 PIGG.)
    • Mark Teeuwen 2007
      „Sendai kuji hongi: Authentic myths or forged history?“ Monumenta Nipponica 62/1 (2007), S. 87–96. (Rezensionsartikel.)

    Links

    Allgemeine Einführungen:

    Datenbank japanischer Primärquellen:

    Zur kritischen Reflexion

    Quellen, deren Kenntnisstand dieser Lehrveranstaltung nicht (mehr) angemessen ist:

    1. Tenmu Tennō (r. 673-689) beauftragte persönlich die Herausgabe von Kojiki und Nihon shoki, um mittels dieser zwei Geschichtsbücher das Regierungsrecht des Tennō zu rechtfertigen.