Alltag/Yamabushi: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Orden der ''yamabushi'' nennt sich {{g|shugendou}} und führt sich auf {{g|ennogyouja}}, einen legendenumwobenen Asketen und Magier aus der {{g|Asuka}}- und frühen Nara-Zeit (um 700) zurück. Organisierte Bergasketen tauchen allerdings erst in der {{g|Heian}}-Zeit in den Quellen auf und dürften mit dem damaligen Pilgerwesen auf der Halbinsel {{g|Kiihantou|Kii}}, südlich von {{g|Nara}} zusammenhängen. Erst nach und nach breitete  sich der Orden in ganz Japan aus. Manche ''yamabushi''-Gruppen schlossen sich formal dem {{g|shingonshuu|Shingon}}-, andere dem {{g|tendaishuu|Tendai}}-Buddhismus an. In jedem Fall war der Einfluss esoterisch-buddhistischer Riten, vor allem aber der Feuerkulte des {{g|fudoumyouou}} beträchtlich. Da die ''yamabushi'' aber auch Schreine für einheimische Berggottheiten unterhielten, entstand eine untrennbare Mischung aus {{s|Buddha}}- und {{g|Kami|''kami''}}-Kulten.
  
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Die Riten der ''yamabushi'' haben zumeist einen ausgeprägt körperlichen, oft beinahe sportlichen Aspekt: es geht um die Überwindung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Auslotung körperlicher Grenzen. {{glossar:goma|''Goma''}}-Riten, bei denen zu Ehren des Fudō Myōō ein Feuer entzündet und ein bloßfüßiger Gang durch die glühende Asche veranstaltet wird, zählen zu den typischen Aktivitäten der ''yamabushi'', aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen.
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===Asketische und magische Riten===
  
Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass den ''yamabushi'', ähnlich wie den indischen Yogis, in früherer Zeit magische oder paranormale Fähigkeiten nachgesagt wurden, z.B. die Kunst des Fliegens. Sie waren eng mit den {{glossar: tengu}} assoziiert, jenen unheimlichen Kobolden, die ihrerseits meist in der Ordenstracht der ''yamabushi'' dargestellt werden. Die grundsätzlich ambivalente Haltung gegenüber den Tengu, die in Sagen und Legenden sowohl als unheilvolle Bösewichte als auch als tapfere Schwertmeister auftreten, scheint zugleich die traditionelle Haltung gegenüber den ''yamabushi'' auszudrücken: sie waren einerseits wegen ihrer magischen Fähigkeiten gefürchtet, konnten andererseits aber als Bergführer und in kriegerischen Zeiten als Elitekämpfer durchaus von Nutzen sein.
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Die Riten der ''yamabushi'' haben zumeist einen ausgeprägt körperlichen, oft beinahe sportlichen Aspekt: es geht um die Überwindung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Auslotung körperlicher Grenzen. {{g|goma|''Goma''}}-Riten, bei denen zu Ehren des {{g|Fudoumyouou}} ein Feuer entzündet und ein bloßfüßiger Gang durch die glühende Asche veranstaltet wird, zählen zu den typischen Aktivitäten der ''yamabushi'', aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen ({{g|takigyou}}).
  
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Heute haben viele ''yamabushi'' Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Herausforderung verbundene Riten erneut wiederbelebt. Auch in Europa haben sich unter den zahlreichen asiatischen Kampfsportarten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.
 
Heute haben viele ''yamabushi'' Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Herausforderung verbundene Riten erneut wiederbelebt. Auch in Europa haben sich unter den zahlreichen asiatischen Kampfsportarten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.
  
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* [http://wadaphoto.jp/maturi/seppu1.htm Shiozawa seppu matsuri] Wada Yoshio (jap.)<br />Dokumentation eines winterlichen Wasserfall-Rituals der ''yamabushi'' am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Fotografen und Amateurvolkskundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
 
* [http://wadaphoto.jp/maturi/seppu1.htm Shiozawa seppu matsuri] Wada Yoshio (jap.)<br />Dokumentation eines winterlichen Wasserfall-Rituals der ''yamabushi'' am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Fotografen und Amateurvolkskundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
* [http://www.yamabushi-dojo.org/cms/23-0-Videos.html Yamabushi Dojo, Videos] Christian Grübl<br/>Beispiele von Shugendō Übungen aus Österreich und den französischen Alpen.
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* [http://www.onmarkproductions.com/html/shugendou.html Shugendo] Mark Schumacher<br/>Besonders umfangreiche Seite aus Marks umfangreichen Online-Lexikon.
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''Ende des Kapitels „Religion und Alltag“''
 
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{{ThisWay|Ikonographie: Einleitung}}
 

Aktuelle Version vom 19. Juni 2024, 15:45 Uhr

Yamabushi

Yamabushi [yamabushi (jap.) 山伏 Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō], wtl. „die in den Bergen schlafen“, bilden eine locker organisierte Konföderation von Mönchen und Laienbrüdern mit speziellen synkretistischen Riten. Manche ihrer Praktiken lassen sich höchstwahrscheinlich auf einheimische, vor-buddhistische Bergkulte zurückführen, die meisten sind aber stark vom esoterischen Buddhismus (mikkyō [mikkyō (jap.) 密教 esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten]) beeinflusst. Äußerlich erkennt man die Bergasketen an ihrer eigenwilligen Mönchstracht, bei der als erstes die charakteristische, in die Stirn gerückte Kopfbedeckung ins Auge fällt. Darüber hinaus tragen viele eine buddhistische Stola (kesa [kesa (jap.) 袈裟 äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken]) mit dicken Bommeln und ein Muschelhorn, das einen dumpfen, klagenden Ton von sich gibt.

Yamabushi kyoto2 staud.jpg
1
Ein älterer Yamabushi in sitzender Position, Mibu-tera, Kyōto.
Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
Yamabushi kyoto staud.jpg
2
Eine lange Prozession von yamabushi im Mibu-dera, Kyōto.
Bildquelle: Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
Yamabushi in Kyōto

Shugendō

Der Orden der yamabushi nennt sich Shugendō [Shugendō (jap.) 修験道 gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi] und führt sich auf En no Gyōja [En no Gyōja (jap.) 役行者 Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno], einen legendenumwobenen Asketen und Magier aus der Asuka [Asuka (jap.) 飛鳥 Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)]- und frühen Nara-Zeit (um 700) zurück. Organisierte Bergasketen tauchen allerdings erst in der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit in den Quellen auf und dürften mit dem damaligen Pilgerwesen auf der Halbinsel Kii [Kii Hantō (jap.) 紀伊半島 Halbinsel Kii, Wakayama-ken], südlich von Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō] zusammenhängen. Erst nach und nach breitete sich der Orden in ganz Japan aus. Manche yamabushi-Gruppen schlossen sich formal dem Shingon [Shingon-shū (jap.) 真言宗 Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan]-, andere dem Tendai [Tendai-shū (jap.) 天台宗 Tendai-Schule, chin. Tiantai]-Buddhismus an. In jedem Fall war der Einfluss esoterisch-buddhistischer Riten, vor allem aber der Feuerkulte des Fudō Myōō [Fudō Myōō (jap.) 不動明王 prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“] beträchtlich. Da die yamabushi aber auch Schreine für einheimische Berggottheiten unterhielten, entstand eine untrennbare Mischung aus Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)]- und kami [kami (jap.) Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō]-Kulten.

Unter dem Einfluss des Staatsshintō wurde die Tradition des Shugendō in der Meiji [Meiji (jap.) 明治 posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt]-Zeit (1868–1912) verboten, lebt allerdings in jüngerer Zeit in zahlreichen ehemaligen Zentren des Bergasketentums — auf der Halbinsel Kii in Kumano [Kumano (jap.) 熊野 Region im Süden der Halbinsel Kii (Wakayama-ken), bekannt für ihre alten Pilgerzentren (s. Kumano Sanzan)] und Yoshino [Yoshino (jap.) 吉野 Bergregion im Süden des Nara-Beckens mit mehreren Zentren der Bergasketen (yamabushi); wichtige Pilgerstätte der Heian-Zeit] (Kinpusen-ji [Kinpusen-ji (jap.) 金峯山寺 Tempel in der Bergregion Yoshino, Nara-ken; wichtiger Tempel des Shugendō]), auf Berg Takao [Takao-san (jap.) 高尾山 Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs] bei Tōkyō oder auf Berg Haguro [Haguro-san (jap.) 羽黒山 Berg Haguro; religiöses Zentrum des Shugendō in der Präfektur Yamagata, Nord-Japan] in Nord-Japan — erneut wieder auf.

Asketische und magische Riten

Die Riten der yamabushi haben zumeist einen ausgeprägt körperlichen, oft beinahe sportlichen Aspekt: es geht um die Überwindung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Auslotung körperlicher Grenzen. Goma [goma (jap.) 護摩 buddh. Feuerritus, skt. Homa]-Riten, bei denen zu Ehren des Fudō Myōō [Fudō Myōō (jap.) 不動明王 prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“] ein Feuer entzündet und ein bloßfüßiger Gang durch die glühende Asche veranstaltet wird, zählen zu den typischen Aktivitäten der yamabushi, aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen (takigyō [takigyō (jap.) 滝行 Beten unter einem Wasserfall; asketische Übung der yamabushi]).

Takishugyo.jpg
3 Beten unter eiskaltem Wasserfall
Bergasket (yamabushi) beim takigyō unter einem Wasserfall im winterlichen Niigata, tief in den japanischen Alpen.
Wada Yoshio, 2006/2/18 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi takao wada5m.jpg
4 Feuergang
Nachdem die Flammen großteils verlöscht sind, bahnen sich die erfahrenen Mönche mit Hilfe von Salz einen Weg durch die Glut (hiwatari). Die Schuhe haben sie natürlich abgelegt.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Nishi no nozoki.jpg
5 Initiationsritus
Initiationsritus der yamabushi namens „Blick nach Westen“ (nishi no nozoki, bezogen auf das Reine Land Amidas), bei dem der Initiand, kopfüber über einem Abgrund schwebend, Fragen beantworten muss, um seine Willenskraft zu demonstrieren.
Détail des religions, 2014.

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass den yamabushi, ähnlich wie den indischen Yogis, in früherer Zeit magische oder paranormale Fähigkeiten nachgesagt wurden, z.B. die Kunst des Fliegens. Sie waren eng mit den tengu [tengu (jap.) 天狗 wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen] assoziiert, jenen unheimlichen Kobolden, die ihrerseits meist in der Ordenstracht der yamabushi dargestellt werden. Die grundsätzlich ambivalente Haltung gegenüber den tengu, die in Sagen und Legenden sowohl als unheilvolle Bösewichte als auch als tapfere Schwertmeister auftreten, scheint zugleich die traditionelle Haltung gegenüber den yamabushi auszudrücken: sie waren einerseits wegen ihrer magischen Fähigkeiten gefürchtet, konnten andererseits aber als Bergführer und in kriegerischen Zeiten als Elitekämpfer durchaus von Nutzen sein.

Yamabushi yoshino2.jpg
6 Yamabushi in Yoshino
Vor dem Kinpusen-ji in Yoshino, einem religiösen Zentrum in den Bergen südlich von Nara, das u.a. auch für den Shugendō (den Glauben der yamabushi) bedeutend ist. (Der yamabushi im Vordergrund rechts ist im übrigen ein Westler!)
Wada Yoshio, 2002 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi 2011.jpg
7 Yamabushi in Kyoto
Yamabushi in Begleitung eines Shingon-Mönchs sammeln für die Opfer des Tōhoku-Erdbebens 2011 im Stadtzentrum von Kyoto.
2011. Andy Heather.

Heute haben viele yamabushi Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Herausforderung verbundene Riten erneut wiederbelebt. Auch in Europa haben sich unter den zahlreichen asiatischen Kampfsportarten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.

Shamanismus

Yamabushi werden auch mit dem Shamanismus in Verbindung gebracht und waren vor allem in vormoderner Zeit auf Gebieten wie Geisteraustreibung oder Wettervorhersage tätig, die man im weitesten Sinne als „shamanistisch“ bezeichnen könnte. Der größte Teil dessen, was man mit Shamanismus verbindet, nämlich die Kommunikation mit der Welt der Geister, wurde und wird in Japan jedoch von Frauen übernommen. Noch heute gibt es organisierte Geisterbeschwörerinnen, die sich itako [itako (jap.) イタコ blinde Priesterin oder Shamanin; früher auch ichiko 市子] nennen und vor allem in Nord-Japan zu finden sind. In der Regel handelt es sich um sehbehinderte Frauen. Die Edo-zeitlichen Vorfahrinnen der itako kooperierten eng mit den yamabushi, nicht selten waren sie auch verheiratet.

Ende des Kapitels „Religion und Alltag“

Verweise

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

  • Shiozawa seppu matsuri Wada Yoshio (jap.)
    Dokumentation eines winterlichen Wasserfall-Rituals der yamabushi am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Fotografen und Amateurvolkskundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
  • Shugendo Mark Schumacher
    Besonders umfangreiche Seite aus Marks umfangreichen Online-Lexikon.


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Jul. 2020

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Royall Tyler, Paul Swanson (Hg.), Shugendo and Mountain Religion in Japan. O.O.: Japanese Journal of Religious Studies 16/2–3, 1989. (Online.) [Sondernummer des JJRS.]

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Yamabushi kyoto2 staud.jpg
    Ein älterer Yamabushi in sitzender Position, Mibu-tera, Kyōto.
    Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
  2. ^ 
    Yamabushi kyoto staud.jpg
    Eine lange Prozession von yamabushi im Mibu-dera, Kyōto.
    Bildquelle: Frantisek Staud, 1999, über Internet Archive.
  3. ^ 
    Takishugyo.jpg
    Bergasket (yamabushi) beim takigyō unter einem Wasserfall im winterlichen Niigata, tief in den japanischen Alpen.
    Wada Yoshio, 2006/2/18 (mit freundlicher Genehmigung).
  4. ^ 
    Yamabushi takao wada5m.jpg
    Nachdem die Flammen großteils verlöscht sind, bahnen sich die erfahrenen Mönche mit Hilfe von Salz einen Weg durch die Glut (hiwatari). Die Schuhe haben sie natürlich abgelegt.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  1. ^ 
    Nishi no nozoki.jpg
    Initiationsritus der yamabushi namens „Blick nach Westen“ (nishi no nozoki, bezogen auf das Reine Land Amidas), bei dem der Initiand, kopfüber über einem Abgrund schwebend, Fragen beantworten muss, um seine Willenskraft zu demonstrieren.
    Détail des religions, 2014.
  2. ^ 
    Yamabushi yoshino2.jpg
    Vor dem Kinpusen-ji in Yoshino, einem religiösen Zentrum in den Bergen südlich von Nara, das u.a. auch für den Shugendō (den Glauben der yamabushi) bedeutend ist. (Der yamabushi im Vordergrund rechts ist im übrigen ein Westler!)
    Wada Yoshio, 2002 (mit freundlicher Genehmigung).
  3. ^ 
    Yamabushi 2011.jpg
    Yamabushi in Begleitung eines Shingon-Mönchs sammeln für die Opfer des Tōhoku-Erdbebens 2011 im Stadtzentrum von Kyoto.
    2011. Andy Heather.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Asuka 飛鳥 ^ Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • En no Gyōja 役行者 ^ Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno
  • Fudō Myōō 不動明王 ^ prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“
  • goma 護摩 ^ buddh. Feuerritus, skt. Homa
  • Haguro-san 羽黒山 ^ Berg Haguro; religiöses Zentrum des Shugendō in der Präfektur Yamagata, Nord-Japan
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • itako イタコ ^ blinde Priesterin oder Shamanin; früher auch ichiko 市子
  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
  • kesa 袈裟 ^ äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken
  • Kii Hantō 紀伊半島 ^ Halbinsel Kii, Wakayama-ken
  • Kinpusen-ji 金峯山寺 ^ Tempel in der Bergregion Yoshino, Nara-ken; wichtiger Tempel des Shugendō
  • Kumano 熊野 ^ Region im Süden der Halbinsel Kii (Wakayama-ken), bekannt für ihre alten Pilgerzentren (s. Kumano Sanzan)
  • Meiji 明治 ^ posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
  • mikkyō 密教 ^ esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • Shugendō 修験道 ^ gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi
  • Takao-san 高尾山 ^ Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs
  • takigyō 滝行 ^ Beten unter einem Wasserfall; asketische Übung der yamabushi
  • Tendai-shū 天台宗 ^ Tendai-Schule, chin. Tiantai
  • tengu 天狗 ^ wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen
  • yamabushi 山伏 ^ Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō
  • Yoshino 吉野 ^ Bergregion im Süden des Nara-Beckens mit mehreren Zentren der Bergasketen (yamabushi); wichtige Pilgerstätte der Heian-Zeit