Mythen: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieses Kapitel ist japanischen Vorstellungen und Erzählungen von der Welt des Unsichtbaren gewidmet. Im Unterschied zum Kapitel [[Ikonographie]], welches das Pantheon der organisierten Religion beschreibt, kommen hier gewachsene Vorstellungen zu Wort, die zwar mit dem organisierten Pantheon aufs Engste verknüpft sind, sich aber kaum in  dogmatische Konzepte pressen lassen.
  
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{{fl|W}}enn von japanischen Mythen die Rede ist, fallen sogleich die Namen der  japani·schen Sonnen·gottheit {{glossar:Amaterasu}}, ihres ungezo·genen Bruders {{glossar:Susanoo}} und ihrer Eltern {{glossar:Izanagi}} und {{glossar:Izanami}}. Auch dieses Kapitel beginnt mit einer Zusam·men·fas·sung der mytho·logi·schen Erzählungen aus dem sogenannten „Zeitalter der Götter“ zu An·be·ginn der Welt. Doch darf man die ge·schicht·liche Bedeutung dieser Mythen nicht über·bewerten. Die Zahl der [[Bauten/Schreine|Schreine]], die den mytho·logi·schen Gottheiten geweiht sind, ist über·raschend gering (s. dazu auch: [[Bauten/Bekannte Schreine| Bekannte Schreine]]). Viele dieser Gott·heiten wurden lediglich in Zeiten propagiert, als der Hof des {{glossar:Tennou}} das tatsächliche politische Zentrum des Landes dar·stellte.  In der Zeit vom zwölften bis zum neun·zehnten Jahr·hundert hingegen, als die Tenno Dynastie zwar existierte, aber in politischer Bedeu·tungs·losig·keit versunken war, drohten auch die Mythen vom Zeitalter der Götter in Ver·gessen·heit zu geraten. Erst im neunzehnten Jahr·hundert kam es mit dem Wieder·er·starken des Tenno auch zu einer neuerlichen Auf·wertung der klassischen Mythologie (s. dazu auch Kap. ''Geschichte'', [[Geschichte: Staatsshinto| Staatsshinto]]).
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Ein weiterer Abschnitt des Kapitels widmet sich traditionellen [[Mythen/Jenseits| Jenseitsvorstellungen]], die zwar buddhistisch geprägt sind, aber keineswegs zwangsläufig aus der buddhistischen Erlösungslehre abgeleitet werden können. Hier kommen u.a. [[Mythen/Jenseits/Paradiese|Paradiese]], [[Mythen/Jenseits/Hoellen|Höllen]] und nicht zuletzt das [[Mythen/Jenseits/Totengericht|Totengericht]] zur Sprache.  
 
 
Vor der Wiederentdeckung der Mythen spielten beispielsweise chinesische Legenden von tugend·haften Vor·bildern – etwa die vierund·zwanzig Bei·spiele kind·licher Pietät – vor allem aber buddhis·tische Erzäh·lungen und Glaubens·vor·stel·lungen eine viel wesent·lichere Rolle im ethisch-religiösen Be·wusst·sein Japans. Noch heute prägen daher bud·dhis·tische Motive die Vor·stel·lungen vom Jenseits und vom Leben nach dem Tod. Diese Vor·stel·lungen werden im vor·lie·genden Kapitel unter dem Stich·wort [[Mythen: Jenseits| Jenseits]] ausführ·licher behandelt.
 
 
 
Vom Jenseits kaum zu trennen sind die zahlreichen [[Mythen: Geister| Geister]] und [[Mythen:Tengu und Oni|Fabelwesen]], die bis in die moder·nen Manga, Anime und Horror·filme hinein die japa·nische Welt des Über·natür·lichen bevölkern. Auch sie haben nur wenig mit den klas·sischen Mythen, dafür aber umso mehr mit dem japa·nischen [[Grundbegriffe/Buddhismus| Bud·dhis·mus]] zu tun.
 
  
Von diesen übersinnlichen Wesen ist es nur ein kleiner Schritt zu teilweise realen, teil·weise imaginären [[Mythen:Drachen|Tiere]]n, denen magische Fähig·keiten zuge·sprochen werden. Viele dieser Tiere stehen sowohl mit einzel·nen Gott·heiten des [[Grundbegriffe/Shinto|Shinto]], als auch mit Ge·stalten des Buddhis·mus in engster Ver·bin·dung. Ihnen ist der letzte Abschnitt dieses Kapitels gewidmet.
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Vom Jenseits kaum zu trennen sind die zahlreichen [[Mythen/Geister| Geister]], [[Mythen/Tengu|Fabelwesen]] und [[Mythen/Daemonen|Dämonen]], die bis in die modernen Manga, Anime und Horrorfilme hinein die japanische Welt des Übernatürlichen bevölkern. Diese Geistwesen wurden zumindest in der traditionellen Kultur von den meisten Menschen für real gehalten,  ihr Abstand zu den einheimischen Gottheiten ({{g|kami}}) war oft nur ein gradueller.  
  
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Von den Geistern ist es wiederum nur ein kleiner Schritt zu teilweise realen, teilweise [[Mythen/Imaginaere Tiere|imaginären Tieren]], denen magische Fähigkeiten zugesprochen werden und die darüber hinaus als Boten oder Stellvertreter von einzelnen Gottheiten des Shintō und des Buddhismus fungieren können.
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{{Verweise
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Aktuelle Version vom 9. Januar 2024, 15:46 Uhr

Einleitung:Mythen, Erzähltes und Imaginäres

Dieses Kapitel ist japanischen Vorstellungen und Erzählungen von der Welt des Unsichtbaren gewidmet. Im Unterschied zum Kapitel Ikonographie, welches das Pantheon der organisierten Religion beschreibt, kommen hier gewachsene Vorstellungen zu Wort, die zwar mit dem organisierten Pantheon aufs Engste verknüpft sind, sich aber kaum in dogmatische Konzepte pressen lassen.

Izanami izanagi hiroshige.jpg
1 Izanagi und Izanami
Izanami und Izanagi auf ihrer Himmelsbrücke nach Erschaffung der ersten Insel, Onogoroshima.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, um 1850. Museum of Fine Arts, Boston.

Das Kapitel beginnt mit einer Zusammenfassung der mythologischen Erzählungen aus dem sogenannten „Zeitalter der Götter“ zu Anbeginn der Welt. Diese Mythen haben insbesondere für die heutigen Shintō-Schreine Relevanz, auch wenn nur verhältnismäßig wenige davon mythologischen Gottheiten geweiht sind (s. dazu auch: Bekannte Schreine).

Ein weiterer Abschnitt des Kapitels widmet sich traditionellen Jenseitsvorstellungen, die zwar buddhistisch geprägt sind, aber keineswegs zwangsläufig aus der buddhistischen Erlösungslehre abgeleitet werden können. Hier kommen u.a. Paradiese, Höllen und nicht zuletzt das Totengericht zur Sprache.

Vom Jenseits kaum zu trennen sind die zahlreichen Geister, Fabelwesen und Dämonen, die bis in die modernen Manga, Anime und Horrorfilme hinein die japanische Welt des Übernatürlichen bevölkern. Diese Geistwesen wurden zumindest in der traditionellen Kultur von den meisten Menschen für real gehalten, ihr Abstand zu den einheimischen Gottheiten (kami [kami (jap.) Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō]) war oft nur ein gradueller.

Von den Geistern ist es wiederum nur ein kleiner Schritt zu teilweise realen, teilweise imaginären Tieren, denen magische Fähigkeiten zugesprochen werden und die darüber hinaus als Boten oder Stellvertreter von einzelnen Gottheiten des Shintō und des Buddhismus fungieren können.

Verweise

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Izanami izanagi hiroshige.jpg
    Izanami und Izanagi auf ihrer Himmelsbrücke nach Erschaffung der ersten Insel, Onogoroshima.
    Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, um 1850. Museum of Fine Arts, Boston.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō