Denken/Sutra: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein gemein·sames formales Merk·mal ist die Standard-Ein·leitung des Re·zi·tie·renden: „So habe ich's gehört“. Oft sind auch die Um·stände der Predigt Gegen·stand des Sutras, bevor der Buddha selbst zu Wort kommt. Viele bud·dhis·tische Sutren thema·ti·sieren also die Um·stände ihrer Ent·stehung und Ver·brei·tung, bevor sie zum eigent·lichen Kern der Bot·schaft kommen. Diese Selbst-Re·ferenziali·tät scheint ein be·sonderes Kenn·zeichen bud·dhisti·scher Sutren zu sein.
 
Ein gemein·sames formales Merk·mal ist die Standard-Ein·leitung des Re·zi·tie·renden: „So habe ich's gehört“. Oft sind auch die Um·stände der Predigt Gegen·stand des Sutras, bevor der Buddha selbst zu Wort kommt. Viele bud·dhis·tische Sutren thema·ti·sieren also die Um·stände ihrer Ent·stehung und Ver·brei·tung, bevor sie zum eigent·lichen Kern der Bot·schaft kommen. Diese Selbst-Re·ferenziali·tät scheint ein be·sonderes Kenn·zeichen bud·dhisti·scher Sutren zu sein.
  
Infolge ihrer langen Text·geschichte, die oft weit in vor·schrift·liche Zeiten hin·ein·reicht, ist es kaum möglich, den Umfang eines be·stimmten Sutras ein·deutig ab·zu·grenzen. Von allen bekannteren Sutren gibt es Versionen in ver·schie·de·nen Formen und Längen. Es existieren auch unter·schied·liche Ver·si·onen eines Textes unter dem gleichen Titel und beinahe identische Texte unter verschiedenen Titeln. Die ver·schie·de·nen Sprachen, in denen bud·dhis·tische Texte verfasst wurden, machen die Sache ein weiteres Mal komplexer: Da die Originale häufig verloren gegangen sind, ist meist nicht klar, ob chinesische Sutren als direkte Übertragungen eines indischen Originals zu werten sind, oder ob sich die Übersetzer Frei·heiten herausnahmen, indem sie Sutren neu kombinierten, Teile wegließen oder überhaupt neu erfanden. Schließlich gibt es in jedem bud·dhis·tischen Land auch einen beträchtlichen Teil apokrypher Sutren, die zwar vorgeben, auf ein indisches Original zurückzugehen, aber eindeutig als „Fälschungen“ identifizierbar sind, weil sie z.B. lokale Gegebenheiten in die Handlung mit einbeziehen. Die Frage „Was ist ein Sutra?“ wird also zu·nehmend kompli·zierter, je ein·gehender man sich damit aus·einan·der·setzt.
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Infolge ihrer langen Text·geschichte, die oft weit in vor·schrift·liche Zeiten hin·ein·reicht, ist es kaum möglich, den Umfang eines be·stimmten Sutras ein·deutig ab·zu·grenzen. Von allen bekannteren Sutren gibt es Versionen in ver·schie·de·nen Formen und Längen. Es existieren auch unter·schied·liche Ver·si·onen eines Textes unter dem gleichen Titel und bei·nahe identische Texte unter ver·schie·denen Titeln. Die ver·schie·de·nen Sprachen, in denen bud·dhis·tische Texte verfasst wurden, machen die Sache ein weiteres Mal komplexer: Da die Originale häufig verloren gegangen sind, ist meist nicht klar, ob chinesische Sutren als direkte Übertragungen eines indischen Originals zu werten sind, oder ob sich die Über·setzer Frei·heiten heraus·nahmen, indem sie Sutren neu kombinierten, Teile wegließen oder überhaupt neu erfanden. Schließ·lich gibt es in jedem bud·dhis·tischen Land auch einen be·trächt·lichen Teil apokrypher Sutren, die zwar vorgeben, auf ein indisches Original zurückzugehen, aber ein·deu·tig als „Fälschungen“ ident·ifizierbar sind, weil sie z.B. lokale Gegebenheiten in die Handlung mit ein·be·ziehen. Die Frage „Was ist ein Sutra?“ wird also zu·nehmend kompli·zierter, je ein·gehender man sich damit aus·einan·der·setzt.
  
 
== Textpflege ==
 
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=== Lotos Sutra ===
 
=== Lotos Sutra ===
  
Das Lotos Sutra gehört zu den bekanntesten Sutren des {{s|Mahayana}} Bud·dhis·mus. Seine geläufigste Version ist die chi·ne·sische Über·setzung durch den Über·setzer·mönch {{s|Kumarajiva}} (343–413), die 406 fertig·gestellt wurde und auch den meisten Über·setzungen in west·liche Sprachen zu·grunde liegt. In dieser Form besteht das Sutra aus 28 Kapiteln, die sehr unter·schied·liche Themen be·handeln. Die Rahmen·hand·lung dieser Kapitel be·schreibt, wie Buddha {{s|Shakyamuni}} vor einer un·über·seh·baren Menge von irdischen und über·irdischen An·hängern eine Predigt hält. Im Laufe dieser Predigt kommt u.a. die Parabel vom bren·nenden Haus (Kap. 3) zur Sprache, die das Anwenden von „an·ge·mes·senen Mitteln“ (skt. {{s|upaya}}, jap. {{g|houben}}) legitimiert (Kap. 2). Der Buddha wird in dieser Parabel als gütiger Vater beschrieben, der versucht, die Kinder, die sich der Gefahr nicht be·wusst sind (die un·er·leuchteten Wesen), durch Ver·spre·chungen aus dem bren·nenden Haus zu locken. Ein anderes be·rühmtes Kapitel (16) thematisiert die Lebens·länge des Buddhas und damit zugleich die bud·dhis·tische Zeiten·theorie (s. dazu [[Geschichte/Heian_Zeit|Die Reformen der Heian-Zeit]]). Das Sutra enthält aber auch Passagen, die er·läutern, warum es ein besonderes karmisches Verdienst darstellt, es — das Sutra —  zu kopieren. Dieses Verdienst wird höher eingeschätzt als das [[Alltag/Opfergaben/Selbstopfer| Opfer des eigenen Körpers]], obwohl auch diese Praxis grund·sätzlich gut geheißen wird (Kap. 23). Eines der ein·fluss·reichsten Kapitel ist Bodhisattva {{s|Avalokiteshvara}} (jap. {{g|Kannon}}) gewidmet und dürfte mit·ver·ant·wort·lich für die besondere Popularität dieser Figur sein.
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Das Lotos Sutra gehört zu den be·kann·tes·ten Sutren des {{s|Mahayana}} Bud·dhis·mus. Seine geläufigste Version ist die chi·ne·sische Über·setzung durch den Über·setzer·mönch {{s|Kumarajiva}} (343–413), die 406 fertig·gestellt wurde und auch den meisten Über·setzungen in west·liche Sprachen zu·grunde liegt. In dieser Form besteht das Sutra aus 28 Kapiteln, die sehr unter·schied·liche Themen be·handeln. Die Rahmen·hand·lung dieser Kapitel be·schreibt, wie Buddha {{s|Shakyamuni}} vor einer un·über·seh·baren Menge von irdischen und über·irdischen An·hängern eine Predigt hält. Im Laufe dieser Predigt kommt u.a. die Parabel vom bren·nenden Haus (Kap. 3) zur Sprache, die das An·wenden von „an·ge·mes·senen Mitteln“ (skt. {{s|upaya}}, jap. {{g|houben}}) legitimiert (Kap. 2). Der Buddha wird in dieser Parabel als gütiger Vater be·schrie·ben, der versucht, die Kinder, die sich der Gefahr nicht be·wusst sind (die un·er·leuchteten Wesen), durch Ver·spre·chungen aus dem bren·nenden Haus zu locken. Ein anderes be·rühmtes Kapitel (16) themat·isiert die Lebens·länge des Buddhas und damit zugleich die bud·dhis·tische Zeiten·theorie (s. dazu [[Geschichte/Heian_Zeit|Die Reformen der Heian-Zeit]]). Das Sutra enthält aber auch Passagen, die er·läutern, warum es ein besonderes karmisches Verdienst darstellt, es — das Sutra —  zu kopieren. Dieses Ver·dienst wird höher ein·ge·schätzt als das [[Alltag/Opfergaben/Selbstopfer| Opfer des eigenen Körpers]], obwohl auch diese Praxis grund·sätzlich gut geheißen wird (Kap. 23). Eines der ein·fluss·reichsten Kapitel ist Bodhisattva {{s|Avalokiteshvara}} (jap. {{g|Kannon}}) gewidmet und dürfte mit·ver·ant·wort·lich für die besondere Popularität dieser Figur sein.
 
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Ein weiteres allgemein bekanntes Sutra ist das Herz Sutra. Es ist so kurz, dass es eigent·lich mehr einem Gebet gleicht und in wenigen Minuten rezitiert werden kann. Es besteht im we·sent·lichen aus einer Lehr·rede des Kannon (Bodhisattva Avalokiteshvara) an {{s|Shariputra}}, einen Schüler des his·to·rischen Buddha. Einer der Kernsätze lautet „Form ist Leere, Leere ist Form“. Es geht also um die Philo·so·phie der Leere (skt. {{s|shunyata}}, jap. {{g|kuu}}), bzw. der Un·be·ständig·keit des irdischen Da·seins, die u.a. auch als bud·dhis·tischer Nihilis·mus bezeichnet wird.  
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Ein weiteres all·gemein be·kann·tes Sutra ist das Herz Sutra. Es ist so kurz, dass es eigent·lich mehr einem Gebet gleicht und in wenigen Minuten rezitiert werden kann. Es besteht im we·sent·lichen aus einer Lehr·rede des Kannon (Bodhisattva Avalokiteshvara) an {{s|Shariputra}}, einen Schüler des his·to·rischen Buddha. Einer der Kern·sätze lautet „Form ist Leere, Leere ist Form“. Es geht also um die Philo·so·phie der Leere (skt. {{s|shunyata}}, jap. {{g|kuu}}), bzw. der Un·be·ständig·keit des irdischen Da·seins, die u.a. auch als bud·dhis·tischer Nihilis·mus bezeichnet wird.  
  
 
In Japan können viele Menschen das Herz Sutra auswendig, vor allem Anhänger des {{g|Zen}} und des {{g|Shingonshuu|Shingon}} Bud·dhis·mus. Das Sutra wird hier in einer Mischung aus Sans·krit und Chi·ne·sisch rezitiert, die keinerlei Ähn·lich·keiten mit dem ge·sprochenen Japanisch aufweist und für Laien voll·kommen un·ver·ständlich ist.  Für die meisten japa·nischen Bud·dhisten steht der in·haltliche Aspekt des Textes daher nicht im Vor·der·grund. In·te·res·santer·weise ist das Herz Sutra aber gerade in seiner japani·sierten Form (also in sini·siertem Sankrit, japanisch aus·ge·sprochen) auch in west·lichen bud·dhis·tischen Kreisen populär geworden.
 
In Japan können viele Menschen das Herz Sutra auswendig, vor allem Anhänger des {{g|Zen}} und des {{g|Shingonshuu|Shingon}} Bud·dhis·mus. Das Sutra wird hier in einer Mischung aus Sans·krit und Chi·ne·sisch rezitiert, die keinerlei Ähn·lich·keiten mit dem ge·sprochenen Japanisch aufweist und für Laien voll·kommen un·ver·ständlich ist.  Für die meisten japa·nischen Bud·dhisten steht der in·haltliche Aspekt des Textes daher nicht im Vor·der·grund. In·te·res·santer·weise ist das Herz Sutra aber gerade in seiner japani·sierten Form (also in sini·siertem Sankrit, japanisch aus·ge·sprochen) auch in west·lichen bud·dhis·tischen Kreisen populär geworden.
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=== Diamant Sutra ===
 
=== Diamant Sutra ===
  
Diamant Sutra (jap. {{g|kongoukyou}}) ist die Kurzbezeichnung für einen Text, der wörtlich das „Sutra der Diamant-gleichen höchsten Weisheit“ (Skt. ''Vajracchedikā-prajñāpāramitā-sūtra'') betitelt wurde. Ähnlich wie im Herz Sutra geht es auch hier um die höchste Weisheit, die als das Erkennen der Leere dargestellt wird, wobei für diese Leere ein Reihe kunstvoller Metaphern und Allegorien gefunden werden. Das relativ kurze Sutra genießt vor allem im {{g|Zen}} Buddhismus große Popularität.  Formal handelt es sich um einen Dialog zwischen dem  Buddha Shakyamuni und Subhūti, einem seiner Zehn Schüler, der auch als jener Jünger des Buddha galt, der als erster die Wahrheit der Leere zu begreifen vermochte.  
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Diamant Sutra (jap. {{g|kongoukyou}}) ist die Kurzbezeichnung für einen Text, der wörtlich das „Sutra der Diamant-gleichen höchsten Weis·heit“ (Skt. ''Vajracchedikā-prajñāpāramitā-sūtra'') betitelt wurde. Ähnlich wie im Herz Sutra geht es auch hier um die höchste Weis·heit, die als das Er·kennen der Leere dar·ge·stellt wird, wobei für diese Leere ein Reihe kunst·voller Metaphern und Allegorien gefunden werden. Das relativ kurze Sutra genießt vor allem im {{g|Zen}} Bud·dhis·mus große Popularität.  Formal handelt es sich um einen Dialog zwischen dem  Buddha Shakyamuni und Subhūti, einem seiner Zehn Schüler, der auch als jener Jünger des Buddha galt, der als erster die Wahrheit der Leere zu begreifen vermochte.  
 
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Das Sutra ist auch deshalb interessant, weil es als einer der ersten bud·dhis·tischen Texte auch als Blockdruck herausgebracht wurde. Der Druck entstand im Jahr 868 in China und gilt als ältestes gedrucktes Buch der Welt. Er enthält eine Illustration, auf der das Setting des Sutras zu sehen ist: Links unten der Mönch {{s|Subhuti}} in ehr·furchts·voller Haltung, in der Bildmitte der Buddha, umringt von seinen Hauptschülern (zu denen auch Subhuti zählt), zwei {{s|Bodhisattva}}s, zwei Wächtern {{g|niou}}, zwei Löwenhunden ({{g|komainu}}), zwei Himmlischen Wesen, sowie einem weltlichen Herrscher mit Gefolge (unten rechts).
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Das Sutra ist auch des·halb interessant, weil es als einer der ersten bud·dhis·tischen Texte auch als Block·druck heraus·gebracht wurde. Der Druck entstand im Jahr 868 in China und gilt als ältestes gedrucktes Buch der Welt. Er enthält eine Illustration, auf der das Setting des Sutras zu sehen ist: Links unten der Mönch {{s|Subhuti}} in ehr·furchts·voller Haltung, in der Bild·mitte der Buddha, umringt von seinen Haupt·schülern (zu denen auch Subhuti zählt), zwei {{s|Bodhisattva}}s, zwei Wächtern {{g|niou}}, zwei Löwenhunden ({{g|komainu}}), zwei Himmlischen Wesen, sowie einem welt·lichen Herrscher mit Gefolge (unten rechts).
  
 
=== Goldglanz Sutra ===
 
=== Goldglanz Sutra ===
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Das Goldglanz Sutra — {{g|konkoumyoukyou}}, skt. ''Suvarna-prabhasottama-sutra'',  in erweiter·ter Fassung auch als „Sutra vom golde·nen Glanz der sieg·reichen Könige“ (''Konkō·myō saishōō kyō'') bekannt — ist vielleicht der politisch einflussreichste Text des frühen japanischen Bud·dhis·mus, da er sich explizit an die Herrschenden wendet.  
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Das Goldg·lanz Sutra — {{g|konkoumyoukyou}}, skt. ''Suvarna-prabhasottama-sutra'',  in er·weiter·ter Fassung auch als „Sutra vom golde·nen Glanz der sieg·reichen Könige“ (''Konkō·myō saishōō kyō'') bekannt — ist viel·leicht der politisch ein·fluss·reichste Text des frühen japanischen Bud·dhis·mus, da er sich explizit an die Herr·schenden wendet.  
  
Zusammen mit dem Sutra der/für Barmherzige Könige (''Ninnō-kyō'') und dem Lotos Sutra zählte das Gold·glanz Sutra zu den soge·nannten Drei Staats·schutz Sutren, die ins·beson·dere vor und während der {{g|nara}}-Zeit große staat·liche Förde·rung erhielten, weil man sich um·gekehrt tat·säch·lich einen gleichsam magi·schen Schutz des Reiches von ihnen erwar·tete. {{g|Tenmutennou}} und sein Urenkel {{g|Shoumutennou|Shōmu}} ließen im 7. und 8. Jahrhundert in allen Provinzen Tempel errichten, in denen das Gold·glanz Sutra rezitiert und auf·be·wahrt werden sollte.  
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Zusammen mit dem Sutra der/für Barm·herzige Könige (''Ninnō-kyō'') und dem Lotos Sutra zählte das Gold·glanz Sutra zu den soge·nannten Drei Staats·schutz Sutren, die ins·beson·dere vor und während der {{g|nara}}-Zeit große staat·liche Förde·rung erhielten, weil man sich um·gekehrt tat·säch·lich einen gleichsam magi·schen Schutz des Reiches von ihnen erwar·tete. {{g|Tenmutennou}} und sein Urenkel {{g|Shoumutennou|Shōmu}} ließen im 7. und 8. Jahr·hun·dert in allen Provinzen Tempel er·rich·ten, in denen das Gold·glanz Sutra rezitiert und auf·be·wahrt werden sollte.  
  
Mit dem Rückgang staatlicher Förderung (und Regle·men·tierung) des Bud·dhis·mus in der {{g|Heian}}-Zeit nahm die Bedeu·tung des Goldglanz Sutras zwar ab, es legte aber den Grundstein für die Bekannt·heit von Figuren wie {{g|Benzaiten}} und {{g|Bishamonten}}, die heute als Bestand·teil der {{g|shichifukujin|Sieben Glücksgötter}} in Japan ungebro·chene Popu·larität genießen. ([[Texte/Sutra/Goldglanz_Sutra|Mehr dazu...]])
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Mit dem Rückgang staat·licher Förderung (und Regle·men·tierung) des Bud·dhis·mus in der {{g|Heian}}-Zeit nahm die Be·deu·tung des Gold·glanz Sutras zwar ab, es legte aber den Grund·stein für die Be·kannt·heit von Figuren wie {{g|Benzaiten}} und {{g|Bishamonten}}, die heute als Be·stand·teil der {{g|shichifukujin|Sieben Glücksgötter}} in Japan ungebro·chene Popu·larität genießen. ([[Texte/Sutra/Goldglanz_Sutra|Mehr dazu...]])
  
 
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Version vom 1. August 2020, 18:13 Uhr

Was ist ein Sutra?

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Die elementarsten Texte des Bud·dhis·mus werden in der Regel als Sutra [sūtra (skt.) सूत्र „Faden“, Lehrrede des Buddha, kanonische Schrift (jap. kyō 経 oder kyōten 経典)] be·zeich·net. Das Wort sūtra entstammt dem Sanskrit und ist der Webe·technik ent·lehnt. Es be·deutet „Faden“. Davon ab·ge·leitet ent·standen meta·phorische Be·deu·tungen wie „Leit·faden“, „ele·men·tare Lehr·schrift“, u.a.m. In Ostasien wird dafür das Schrift·zeichen 経 (jap. kyō [kyō (jap.) kanonischer Text, wtl. „Kettfaden“; im Buddh.: Sutra (skt. sutra), Lehrrede des Buddha], chin. jing) ver·wendet, das ebenfalls die Grund·be·deu·tung „Faden“ be·sitzt und nicht nur im Bud·dhis·mus, sondern bei·spiels·weise auch im Daoismus [Dōkyō (jap.) 道教 Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a. ] An·wen·dung findet. Ein be·rühmter, nicht-bud·dhisti·scher „Leit·faden“ ist etwa das Yi-jing [Yijing (chin.) 易経 „Buch/Leitfaden der Wandlungen“ (chin. Klassiker); jap. Ekikyō], eig. „Leit·faden der Orakel·kunst“, besser be·kannt als das „Buch der Wand·lungen“. Aus dem nicht-bud·dhis·tischen indischen Kon·text ist hier·zu·lande das Kama Sutra, der „Leit·faden der Liebe“, am besten bekannt. Auf dieser Seite ist jedoch nur von bud·dhis·tischen Sutren die Rede.

Textgestalt

Zu·min·dest der Theorie nach stammen die Sutren von einem Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)] (allerdings nicht not·wendiger·weise vom his·to·rischen Buddha Shakyamuni [Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)]). Parallel zur wachsenden Zahl der Buddhas im Mahayana [Mahāyāna (skt.) महायान „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)] Bud·dhis·mus haben sich auch die Sutren ver·viel·facht und ein beinah un·über·schau·bares Maß ange·nommen.

Obwohl die unter·schied·lichsten Themen ab·gehan·delt werden, betten die meisten Sutren ihre In·halte in die Rahmen·hand·lung einer Buddha-Predigt ein. Ein gemein·sames formales Merk·mal ist die Standard-Ein·leitung des Re·zi·tie·renden: „So habe ich's gehört“. Oft sind auch die Um·stände der Predigt Gegen·stand des Sutras, bevor der Buddha selbst zu Wort kommt. Viele bud·dhis·tische Sutren thema·ti·sieren also die Um·stände ihrer Ent·stehung und Ver·brei·tung, bevor sie zum eigent·lichen Kern der Bot·schaft kommen. Diese Selbst-Re·ferenziali·tät scheint ein be·sonderes Kenn·zeichen bud·dhisti·scher Sutren zu sein.

Infolge ihrer langen Text·geschichte, die oft weit in vor·schrift·liche Zeiten hin·ein·reicht, ist es kaum möglich, den Umfang eines be·stimmten Sutras ein·deutig ab·zu·grenzen. Von allen bekannteren Sutren gibt es Versionen in ver·schie·de·nen Formen und Längen. Es existieren auch unter·schied·liche Ver·si·onen eines Textes unter dem gleichen Titel und bei·nahe identische Texte unter ver·schie·denen Titeln. Die ver·schie·de·nen Sprachen, in denen bud·dhis·tische Texte verfasst wurden, machen die Sache ein weiteres Mal komplexer: Da die Originale häufig verloren gegangen sind, ist meist nicht klar, ob chinesische Sutren als direkte Übertragungen eines indischen Originals zu werten sind, oder ob sich die Über·setzer Frei·heiten heraus·nahmen, indem sie Sutren neu kombinierten, Teile wegließen oder überhaupt neu erfanden. Schließ·lich gibt es in jedem bud·dhis·tischen Land auch einen be·trächt·lichen Teil apokrypher Sutren, die zwar vorgeben, auf ein indisches Original zurückzugehen, aber ein·deu·tig als „Fälschungen“ ident·ifizierbar sind, weil sie z.B. lokale Gegebenheiten in die Handlung mit ein·be·ziehen. Die Frage „Was ist ein Sutra?“ wird also zu·nehmend kompli·zierter, je ein·gehender man sich damit aus·einan·der·setzt.

Textpflege

Kegonkyo744.jpg
1 Avatamsaka Sutra (Kegon-kyō)
Auf diesem Fragment steht ein Teil des Kegon-kyō (Blütenkranz Sutra) geschrieben.
Nara-Zeit, 744. Metropolitan Museum of Art.
Fragment einer Abschrift aus dem Jahr 744

Das Kopieren von Sutren galt in der gesamten Welt des Bud·dhis·mus als frommes Werk, das ganz besonders dazu ge·eignet war, das eigene Karma [Karma (skt.) कर्म „Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)] zu ver·bessern. Dies bezog sich sowohl auf den Stifter als auch auf die Aus·führenden einer Sutren·kopie. Bud·dhisti·sche Sutren wurden aus diesem Grund mit großer Sorg·falt re·produziert und auf·be·wahrt. Es ist somit kein Zu·fall, dass das ab·ge·bildete Bei·spiel aus der Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-Zeit — eines der ältesten bis heute er·haltenen Original·do·ku·mente des ja·pa·nischen Schrift·tums — ein bud·dhis·tischer Text ist. Es handelt sich um ein Frag·ment des zu dieser Zeit äußert po·pu·lären Kegon-kyō [Kegon-kyō (jap.) 華厳経 Avatamsaka Sutra bzw. Blütenkranz Sutra] (skt. Avatamsaka Sutra [Avataṃsakasūtra (skt.) अवतंसकसूत्र „Blütenkranz Sutra“, erste Übersetzung ins Chinesische um 420 (jap. Kegon-kyō 華厳経)], „Blütenkranz Sutra“). Im Mittel·punkt steht Buddha Vairocana, der in der Nara-Zeit auch als Großer Buddha des Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel] verewigt wurde.

Beispiele

Lotos Sutra

Das Lotos Sutra gehört zu den be·kann·tes·ten Sutren des Mahayana [Mahāyāna (skt.) महायान „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)] Bud·dhis·mus. Seine geläufigste Version ist die chi·ne·sische Über·setzung durch den Über·setzer·mönch Kumarajiva [Kumārajīva (skt.) कुमारजीव 344–413; buddh. Gelehrter und Übersetzer (jap. Kumaraju 鳩摩羅什)] (343–413), die 406 fertig·gestellt wurde und auch den meisten Über·setzungen in west·liche Sprachen zu·grunde liegt. In dieser Form besteht das Sutra aus 28 Kapiteln, die sehr unter·schied·liche Themen be·handeln. Die Rahmen·hand·lung dieser Kapitel be·schreibt, wie Buddha Shakyamuni [Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)] vor einer un·über·seh·baren Menge von irdischen und über·irdischen An·hängern eine Predigt hält. Im Laufe dieser Predigt kommt u.a. die Parabel vom bren·nenden Haus (Kap. 3) zur Sprache, die das An·wenden von „an·ge·mes·senen Mitteln“ (skt. upaya [upāya (skt.) उपाय „[geschicktes] Mittel“ (jap. hōben 方便)], jap. hōben [hōben (jap.) 方便 geschicktes Mittel; skt. upāya]) legitimiert (Kap. 2). Der Buddha wird in dieser Parabel als gütiger Vater be·schrie·ben, der versucht, die Kinder, die sich der Gefahr nicht be·wusst sind (die un·er·leuchteten Wesen), durch Ver·spre·chungen aus dem bren·nenden Haus zu locken. Ein anderes be·rühmtes Kapitel (16) themat·isiert die Lebens·länge des Buddhas und damit zugleich die bud·dhis·tische Zeiten·theorie (s. dazu Die Reformen der Heian-Zeit). Das Sutra enthält aber auch Passagen, die er·läutern, warum es ein besonderes karmisches Verdienst darstellt, es — das Sutra — zu kopieren. Dieses Ver·dienst wird höher ein·ge·schätzt als das Opfer des eigenen Körpers, obwohl auch diese Praxis grund·sätzlich gut geheißen wird (Kap. 23). Eines der ein·fluss·reichsten Kapitel ist Bodhisattva Avalokiteshvara [Avalokiteśvara (skt.) अवलोकितेश्वर „Herr, der [die Welt] unten wahrnimmt“, Bodhisattva (jap. Kannon 観音 oder Kanzeon 観世音)] (jap. Kannon [Kannon (jap.) 観音 auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt]) gewidmet und dürfte mit·ver·ant·wort·lich für die besondere Popularität dieser Figur sein.

Hokekyo 25.jpg
2 Lotos Sutra in illustrierter Form, Kannon-Kapitel (1257)
Eröffnungsszene des 25. Kapitels des Lotos Sutra (Hoke-kyō), in dem es um die Vorzüge von Bodhisattva Kannon geht. Das Kapitel besteht aus einem Dialog zwischen Buddha Shakyamuni (durch Aureole gekennzeichnet) und dem „Bodhisattva Unerschöpfliche Absicht“ (ihm gegenüber am Boden sitzend), in dem die Eigenschaften Kannons als Helfer der notleidenden Lebewesen gepriesen werden. Kannon selbst tritt in dem Kapitel nur am Rande in Erscheinung. Die Illustration entstammt einer reichhaltig bebilderten Schriftrolle aus der Kamakura-Zeit, die lediglich das Kannon-Kapitel des Lotos Sutra enthält und sich vor allem auf die bildliche Darstellung der unzähligen Erscheinungsformen dieses Bodhisattvas konzentriert.
Werk von Sugawara Mitsushige. Kamakura-Zeit. Metropolitan Museum of Art.

Das Lotos Sutra heißt auf Sanskrit Saddharma pundarika sutra [Saddharma puṇḍarīka sūtra (skt.) सद्धर्मपुण्डरीकसूत्र „Sutra vom weißen Lotos des wunderbaren Dharma“, Lotos Sutra (jap. Myōhō renge kyō 妙法蓮華経 oder Hoke-kyō 法華経)], wörtlich: „Sutra der Lotos·blume vom wunder·baren Dharma [Dharma (skt.) धर्म Gesetz (des Universums), Lehre (des Buddha) (jap. 法)]“, jap. ent·weder kurz Hoke-kyō [Hoke-kyō (jap.) 法華経 Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.], oder Myōhō renge kyō [Myōhō renge kyō (jap.) 妙法蓮華経 Lotos Sutra (des Wunderbaren Dharma), skt. Saddharma-pundarīka-sūtra (jap. auch Hoke-kyō)]. Es gilt vor allem im japanischen Tendai [Tendai-shū (jap.) 天台宗 Tendai-Schule, chin. Tiantai] und Nichiren [Nichiren (jap.) 日蓮 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus] Buddhismus (auch Hokke-shū [Hokke-shū (jap.) 法華宗 Andere Bez. des Nichiren Buddhismus]) als die wichtigste bud·dhis·tische Lehr·schrift überhaupt.

Herz Sutra und Sutra der Höchsten Weisheit

Vorlage:Sidebox3 Ein weiteres all·gemein be·kann·tes Sutra ist das Herz Sutra. Es ist so kurz, dass es eigent·lich mehr einem Gebet gleicht und in wenigen Minuten rezitiert werden kann. Es besteht im we·sent·lichen aus einer Lehr·rede des Kannon (Bodhisattva Avalokiteshvara) an Shariputra [Śāriputra (skt.) शारिपुत्र Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)], einen Schüler des his·to·rischen Buddha. Einer der Kern·sätze lautet „Form ist Leere, Leere ist Form“. Es geht also um die Philo·so·phie der Leere (skt. shunyata [śūnyatā (skt.) शून्यता „Leere, Nichts“, im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept (jap. 空)], jap. [ (jap.) Leere, Nichts; im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept]), bzw. der Un·be·ständig·keit des irdischen Da·seins, die u.a. auch als bud·dhis·tischer Nihilis·mus bezeichnet wird.

In Japan können viele Menschen das Herz Sutra auswendig, vor allem Anhänger des Zen [Zen (jap.) chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus] und des Shingon [Shingon-shū (jap.) 真言宗 Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan] Bud·dhis·mus. Das Sutra wird hier in einer Mischung aus Sans·krit und Chi·ne·sisch rezitiert, die keinerlei Ähn·lich·keiten mit dem ge·sprochenen Japanisch aufweist und für Laien voll·kommen un·ver·ständlich ist. Für die meisten japa·nischen Bud·dhisten steht der in·haltliche Aspekt des Textes daher nicht im Vor·der·grund. In·te·res·santer·weise ist das Herz Sutra aber gerade in seiner japani·sierten Form (also in sini·siertem Sankrit, japanisch aus·ge·sprochen) auch in west·lichen bud·dhis·tischen Kreisen populär geworden.

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3 Abschrift des Daihannya-kyō in Goldtinte auf blauem Grund, Heian-Zeit
Abschrift des Daihannya-kyō aus der Heian-Zeit.

Das Titelblatt stellt Buddhas erste Predigt im Hirschpark von Sarnarth in Indien dar. Der Buddha und zwei Bodhisattvas sitzen auf Lotos-Blüten, dahinter die fünf Asketen, mit denen Buddha ehemals gemeinsam praktizierte, sowie die friedlichen Hirsche.

Das sutra wurde auf Bestellung von Fujiwara Hidehira (–1187) angefertigt, um für die Seele seines verstorbenen Vaters Motohira (–1157) zu beten. Dieser Zweig der Fujiwara begründete Ende der Heian-Zeit in Hiraizumi, Nordost-Japan ein florierendes geistig-religiöses Zentrum.
Heian-Zeit, ca. 1175. Metropolitan Museum, 2003, Abb. 28.

Das Herz Sutra ist Teil einer ganzen Sutren·text·gruppe zur Doktrin der höchsten Weis·heit (prajnaparamita [prajñāpāramitā (skt.) प्रज्ञापारमिता „Vollkommene Weisheit“ (jap. hannyaharamitta 般若波羅蜜多)], jap. hannyaharamitta [hannyaharamitta (jap.) 般若波羅蜜多 „vollkommene Weisheit“, abgeleitet von skt. prajnaparamita]). Es existieren unter·schied·lich lange Samm·lungen dieser Text·gruppe. Eine der aus·führ·lichsten Fas·sungen, das Da bore boluomidou jing (jap. Hannyaharamitta-kyō [Hannyaharamitta-kyō (jap.) 般若波羅蜜多経 „Sutra der vollkommenen Weiheit“]) existiert heute in Form einer chi·ne·sischen Über·setzung durch den Pilger·mönch Xuanzang [Xuanzang (chin.) 玄奘 602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde] aus den Jahren 660–663 und umfasst ca. 600 Einzel·texte, darunter das Herz Sutra oder das ebenfalls bekannte sog. Diamant Sutra.

Diamant Sutra

Diamant Sutra (jap. Kongō-kyō [Kongō-kyō (jap.) 金剛経 Diamant Sutra, vollst. Name Kongō hannyaharamitsu kyō bzw. skt. Vajracchedikā-prajñāpāramitā-sūtra, erste Übersetzung ins Chinesische Kumārajīva, 403; online-Version inkl. eng. Ü.: Charles Muller]) ist die Kurzbezeichnung für einen Text, der wörtlich das „Sutra der Diamant-gleichen höchsten Weis·heit“ (Skt. Vajracchedikā-prajñāpāramitā-sūtra) betitelt wurde. Ähnlich wie im Herz Sutra geht es auch hier um die höchste Weis·heit, die als das Er·kennen der Leere dar·ge·stellt wird, wobei für diese Leere ein Reihe kunst·voller Metaphern und Allegorien gefunden werden. Das relativ kurze Sutra genießt vor allem im Zen [Zen (jap.) chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus] Bud·dhis·mus große Popularität. Formal handelt es sich um einen Dialog zwischen dem Buddha Shakyamuni und Subhūti, einem seiner Zehn Schüler, der auch als jener Jünger des Buddha galt, der als erster die Wahrheit der Leere zu begreifen vermochte.

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4 Diamant Sutra, China 868
Das Bild zeigt den Mönch Subhuti und Buddha Shakyamuni im Dialog, wie er im Diamant Sutra wiedergegeben ist. Es handelt sich um die einzige Illustration in der ersten Druckversion dieses Textes aus dem Jahr 868. Dargestellt sind Subhuti und der wesentlich größere Buddha, umringt von seinen Hauptschülern (zu denen auch Subhuti zählt), zwei Bodhisattvas, zwei Wächtern niō, zwei Löwenhunden (komainu), zwei Himmlischen Wesen, sowie einem weltlichen Herrscher mit Gefolge (unten rechts). Der Text gilt als das älteste gedruckte Buch der Welt. Er überdauerte Jahrhunderte in Vergessenheit in einer der Höhlen von Dunhuang, wo er vom Altösterreicher in britischen Diensten Sir Aurel Stein (1862–1943) in den Jahren 1906–1908 entdeckt wurde.
Tang-Zeit, 868. Wikimedia Commons.

Das Sutra ist auch des·halb interessant, weil es als einer der ersten bud·dhis·tischen Texte auch als Block·druck heraus·gebracht wurde. Der Druck entstand im Jahr 868 in China und gilt als ältestes gedrucktes Buch der Welt. Er enthält eine Illustration, auf der das Setting des Sutras zu sehen ist: Links unten der Mönch Subhuti [Subhūti (skt.) सुभूति einer der Zehn Schüler des Buddha; Fragensteller im Diamant Sutra (jap. Shubodai 須菩提 oder Gekū Daiichi 解空第一)] in ehr·furchts·voller Haltung, in der Bild·mitte der Buddha, umringt von seinen Haupt·schülern (zu denen auch Subhuti zählt), zwei Bodhisattva [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)]s, zwei Wächtern niō [niō (jap.) 仁王 Wächterfigur, Torwächter], zwei Löwenhunden (komainu [komainu (jap.) 狛犬 wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden]), zwei Himmlischen Wesen, sowie einem welt·lichen Herrscher mit Gefolge (unten rechts).

Goldglanz Sutra

Vorlage:Sidebox3 Das Goldg·lanz Sutra — Konkōmyō-kyō [Konkōmyō-kyō (jap.) 金光明経 Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats], skt. Suvarna-prabhasottama-sutra, in er·weiter·ter Fassung auch als „Sutra vom golde·nen Glanz der sieg·reichen Könige“ (Konkō·myō saishōō kyō) bekannt — ist viel·leicht der politisch ein·fluss·reichste Text des frühen japanischen Bud·dhis·mus, da er sich explizit an die Herr·schenden wendet.

Zusammen mit dem Sutra der/für Barm·herzige Könige (Ninnō-kyō) und dem Lotos Sutra zählte das Gold·glanz Sutra zu den soge·nannten Drei Staats·schutz Sutren, die ins·beson·dere vor und während der Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-Zeit große staat·liche Förde·rung erhielten, weil man sich um·gekehrt tat·säch·lich einen gleichsam magi·schen Schutz des Reiches von ihnen erwar·tete. Tenmu Tennō [Tenmu Tennō (jap.) 天武天皇 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)] und sein Urenkel Shōmu [Shōmu Tennō (jap.) 聖武天皇 701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus] ließen im 7. und 8. Jahr·hun·dert in allen Provinzen Tempel er·rich·ten, in denen das Gold·glanz Sutra rezitiert und auf·be·wahrt werden sollte.

Mit dem Rückgang staat·licher Förderung (und Regle·men·tierung) des Bud·dhis·mus in der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit nahm die Be·deu·tung des Gold·glanz Sutras zwar ab, es legte aber den Grund·stein für die Be·kannt·heit von Figuren wie Benzaiten [Benzaiten (jap.) 弁才天/弁財天 Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten] und Bishamon-ten [Bishamon-ten (jap.) 毘沙門天 Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana], die heute als Be·stand·teil der Sieben Glücksgötter [Shichi Fukujin (jap.) 七福神 Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft] in Japan ungebro·chene Popu·larität genießen. (Mehr dazu...)

Verweise

Verwandte Themen

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


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Literatur

Siehe auch Literaturliste

William George Aston (Ü.), Nihongi: Chronicles of Japan from the Earliest Times to A.D. 697. Rutland, Vt: Tuttle, 1972. (Online.) [Erste Ausgabe: London 1896.]
Burton Watson (Ü.), The Lotus Sutra. New York: Columbia University Press, 1993.
Max Deeg (Ü.), Das Lotos Sutra. Darmstadt: WBG, 2009. [2. korrigierte Auflage.]

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Kegonkyo744.jpg
    Auf diesem Fragment steht ein Teil des Kegon-kyō (Blütenkranz Sutra) geschrieben.
    Nara-Zeit, 744. Metropolitan Museum of Art.
  2. ^ 
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    Eröffnungsszene des 25. Kapitels des Lotos Sutra (Hoke-kyō), in dem es um die Vorzüge von Bodhisattva Kannon geht. Das Kapitel besteht aus einem Dialog zwischen Buddha Shakyamuni (durch Aureole gekennzeichnet) und dem „Bodhisattva Unerschöpfliche Absicht“ (ihm gegenüber am Boden sitzend), in dem die Eigenschaften Kannons als Helfer der notleidenden Lebewesen gepriesen werden. Kannon selbst tritt in dem Kapitel nur am Rande in Erscheinung. Die Illustration entstammt einer reichhaltig bebilderten Schriftrolle aus der Kamakura-Zeit, die lediglich das Kannon-Kapitel des Lotos Sutra enthält und sich vor allem auf die bildliche Darstellung der unzähligen Erscheinungsformen dieses Bodhisattvas konzentriert.
    Werk von Sugawara Mitsushige. Kamakura-Zeit. Metropolitan Museum of Art.
  1. ^ 
    Daihannyakyo.jpg
    Abschrift des Daihannya-kyō aus der Heian-Zeit.

    Das Titelblatt stellt Buddhas erste Predigt im Hirschpark von Sarnarth in Indien dar. Der Buddha und zwei Bodhisattvas sitzen auf Lotos-Blüten, dahinter die fünf Asketen, mit denen Buddha ehemals gemeinsam praktizierte, sowie die friedlichen Hirsche.

    Das sutra wurde auf Bestellung von Fujiwara Hidehira (–1187) angefertigt, um für die Seele seines verstorbenen Vaters Motohira (–1157) zu beten. Dieser Zweig der Fujiwara begründete Ende der Heian-Zeit in Hiraizumi, Nordost-Japan ein florierendes geistig-religiöses Zentrum.
    Heian-Zeit, ca. 1175. Metropolitan Museum, 2003, Abb. 28.

  2. ^ 
    Diamant Sutra.jpg
    Das Bild zeigt den Mönch Subhuti und Buddha Shakyamuni im Dialog, wie er im Diamant Sutra wiedergegeben ist. Es handelt sich um die einzige Illustration in der ersten Druckversion dieses Textes aus dem Jahr 868. Dargestellt sind Subhuti und der wesentlich größere Buddha, umringt von seinen Hauptschülern (zu denen auch Subhuti zählt), zwei Bodhisattvas, zwei Wächtern niō, zwei Löwenhunden (komainu), zwei Himmlischen Wesen, sowie einem weltlichen Herrscher mit Gefolge (unten rechts).

    Der Text gilt als das älteste gedruckte Buch der Welt. Er überdauerte Jahrhunderte in Vergessenheit in einer der Höhlen von Dunhuang, wo er vom Altösterreicher in britischen Diensten Sir Aurel Stein (1862–1943) in den Jahren 1906–1908 entdeckt wurde.
    Tang-Zeit, 868. Wikimedia Commons.


Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Abhidharma (skt.) अभिधर्म ^ Kommentarwerke des buddh. Kanons (jap. Abidatsuma 阿毘達磨)
  • Amida 阿弥陀 ^ Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)
  • Arhat (skt.) अर्हत् ^ buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)
  • Avalokiteśvara (skt.) अवलोकितेश्वर ^ „Herr, der [die Welt] unten wahrnimmt“, Bodhisattva (jap. Kannon 観音 oder Kanzeon 観世音)
  • Avataṃsakasūtra (skt.) अवतंसकसूत्र ^ „Blütenkranz Sutra“, erste Übersetzung ins Chinesische um 420 (jap. Kegon-kyō 華厳経)
  • Benzaiten 弁才天/弁財天 ^ Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
  • Bishamon-ten 毘沙門天 ^ Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana
  • Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • bukkyō 仏教 ^ Lehre des Buddha, Buddhismus
  • Dharma (skt.) धर्म ^ Gesetz (des Universums), Lehre (des Buddha) (jap. 法)
  • Dōkyō 道教 ^ Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a.
  • duḥkha (skt.) दुःख ^ „Leiden“ (jap. ku 苦)
  • Hannya shingyō 般若心経 ^ „Herz Sutra der vollkommenen Weisheit“
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • Hīnayāna (skt.) हीनयान ^ „Kleines Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. Shōjō 小乗)
  • Hoke-kyō 法華経 ^ Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.
  • Hokke-shū 法華宗 ^ Andere Bez. des Nichiren Buddhismus
  • ^ buddhistischer Dharma, wtl. Gesetz
  • hōben 方便 ^ geschicktes Mittel; skt. upāya
  • Ikkō-shū 一向宗 ^ Ikkō Sekte, eine Fraktion des Buddhismus vom Reinen Land ( Jōdo-shū)
  • jing (chin.) 經 ^ chin. Bezeichnung für eine kanonische Schrift, z.B. ein buddhistisches sutra oder ein daoistischer „Klassiker“; jap. kyō
  • Kāmasūtra (skt.) कामसूत्र ^ „Leitfaden der Liebe“, klassisch-indisches Lehrbuch der Erotik
  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
  • Kannon 観音 ^ auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
  • Karma (skt.) कर्म ^ „Tat“, auch „konsequente Folge“; moralische Bilanz der gesetzten Handlungen (jap. 業)
  • Kegon-kyō 華厳経 ^ Avatamsaka Sutra bzw. Blütenkranz Sutra
  • kleśa (skt,) क्लेश ^ „Leid“, auch: Leidenschaft, die den Menschen ans Diesseits bindet; neben den sog. Fünf Giften (Ignoranz, Gier, Hass, Stolz und Neid) gibt es auch Serien von 3, 6, 10 oder 108 Kleshas (jap. bonnō 煩悩)
  • komainu 狛犬 ^ wtl. „Korea-Hund“, auch „Löwenhund“; Wächterfigur vor religiösen Gebäuden
  • Kongō-kyō 金剛経 ^ Diamant Sutra, vollst. Name Kongō hannyaharamitsu kyō bzw. skt. Vajracchedikā-prajñāpāramitā-sūtra, erste Übersetzung ins Chinesische Kumārajīva, 403; online-Version inkl. eng. Ü.: Charles Muller
  • Konkōmyō-kyō 金光明経 ^ Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats
  • kōan 公案 ^ Koan, paradoxes Zen-Rätsel
  • Kumārajīva (skt.) कुमारजीव ^ 344–413; buddh. Gelehrter und Übersetzer (jap. Kumaraju 鳩摩羅什)
  • ^ Leere, Nichts; im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept
  • kyō^ kanonischer Text, wtl. „Kettfaden“; im Buddh.: Sutra (skt. sutra), Lehrrede des Buddha
  • Mahāyāna (skt.) महायान ^ „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)
  • mantra (skt.) मन्त्र ^ Gebetsformel (jap. shingon 真言)
  • mikkyō 密教 ^ esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten
  • mudrā (skt.) मुद्रा ^ „Siegel“, Gebetsgeste (jap. inzō 印相)
  • Myōhō renge kyō 妙法蓮華経 ^ Lotos Sutra (des Wunderbaren Dharma), skt. Saddharma-pundarīka-sūtra (jap. auch Hoke-kyō)
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Nichiren 日蓮 ^ 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus
  • Ninnō-kyō 仁王経 ^ Sutra der Barmherzigen Könige; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats
  • niō 仁王 ^ Wächterfigur, Torwächter
  • Nirvāṇa (skt.) निर्वाण ^ „Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)
  • prajñāpāramitā (skt.) प्रज्ञापारमिता ^ „Vollkommene Weisheit“ (jap. hannyaharamitta 般若波羅蜜多)
  • Saddharma puṇḍarīka sūtra (skt.) सद्धर्मपुण्डरीकसूत्र ^ „Sutra vom weißen Lotos des wunderbaren Dharma“, Lotos Sutra (jap. Myōhō renge kyō 妙法蓮華経 oder Hoke-kyō 法華経)
  • Saṃsāra (skt.) संसार ^ „Beständiger Fluss“, Kreislauf der Wiedergeburten, Diesseits (jap. Rinne 輪廻)
  • sanbō 三宝 ^ Drei Schätze oder Drei Juwelen, skt. triratna: Buddha, Dharma, Sangha; im Kontext des Shinto bezeichnet der Begriff ein Opfertischchen, wird in diesem Fall allerdings meist mit den Zeichen 三方 („drei Richtungen“) geschrieben.
  • saṃgha (skt.) संघ ^ „(Mönchs-)Gemeinde“ (jap. 僧 oder sōgya 僧伽)
  • satori 悟り ^ Erleuchtungserfahrung (bes. im Zen Buddhismus)
  • Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
  • Śāriputra (skt.) शारिपुत्र ^ Hauptschüler des Buddha (jap. Sharihotsu 舎利佛)
  • Shichi Fukujin 七福神 ^ Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • Shintō 神道 ^ Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami
  • Shōmu Tennō 聖武天皇 ^ 701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus
  • Śrāvakayāna (skt.) श्रावकयान ^ „Fahrzeug der Schüler“, Richtung des Buddhismus (jap. Shōmon-jō 声聞乗)
  • śūnyatā (skt.) शून्यता ^ „Leere, Nichts“, im Buddhismus ein wichtiges philosophisches Konzept (jap. 空)
  • Subhūti (skt.) सुभूति ^ einer der Zehn Schüler des Buddha; Fragensteller im Diamant Sutra (jap. Shubodai 須菩提 oder Gekū Daiichi 解空第一)
  • sūtra (skt.) सूत्र ^ „Faden“, Lehrrede des Buddha, kanonische Schrift (jap. kyō 経 oder kyōten 経典)
  • Taishō 大正 ^ 1879–1926; zweiter Tennō des modernen Japan, Sohn des Meiji Tennō; seine Amtszeit (1912–1926) wird als Taishō-Zeit bezeichnet
  • Taishō shinshū daizōkyō 大正新脩大藏經 ^ Taishō Tripitaka, Taishō Kanon; in der Ära Taishō (1912–1926) revidierte Ausgabe des chinesischen buddhistischen Kanons
  • tantra (skt.) तन्त्र ^ „Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)
  • Tendai-shū 天台宗 ^ Tendai-Schule, chin. Tiantai
  • Tenmu Tennō 天武天皇 ^ 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
  • Theravāda (pali) थेरवाद ^ „Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)
  • Tōdaiji 東大寺 ^ Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
  • Tripiṭaka (skt.) त्रिपिटक ^ „Drei Körbe“, kanonische Schriften des Buddhismus (jap. Sanzō 三蔵)
  • upāya (skt.) उपाय ^ „[geschicktes] Mittel“ (jap. hōben 方便)
  • Vajrayāna (skt.) वज्रयन ^ „Vajra-Fahrzeug“, Tantrismus, esoterischer Buddhismus (jap. mikkyō 密教 oder Kongō-jō 金剛乗)
  • Vinaya (skt.) विनय ^ „Disziplin“, die monastischen Ordensregeln (jap. Ritsu 律)
  • Yijing (chin.) 易経 ^ „Buch/Leitfaden der Wandlungen“ (chin. Klassiker); jap. Ekikyō
  • Zen^ chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus