Alltag/Yamabushi: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://wadaphoto.jp/maturi/seppu1.htm Shiozawa seppu matsuri] Wada Yoshio (jap.)<br />Dokumentation eines winterlichen Wasser·fall-Rituals der ''yamabushi'' am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Foto·grafen und Amateur·volks·kundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
 
* [http://wadaphoto.jp/maturi/seppu1.htm Shiozawa seppu matsuri] Wada Yoshio (jap.)<br />Dokumentation eines winterlichen Wasser·fall-Rituals der ''yamabushi'' am Fuße des Makihata-yama in den japanischen Alpen. Auf der Website des Foto·grafen und Amateur·volks·kundlers Wada Yoshio finden sich noch etliche weitere Dokumentationen von Shugendō-Riten.
 
* [http://www.yamabushi-dojo.org/cms/23-0-Videos.html Yamabushi Dojo, Videos] Christian Grübl<br/>Beispiele von Shugendō Übungen aus Österreich und den französischen Alpen.
 
* [http://www.yamabushi-dojo.org/cms/23-0-Videos.html Yamabushi Dojo, Videos] Christian Grübl<br/>Beispiele von Shugendō Übungen aus Österreich und den französischen Alpen.
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* [http://www.onmarkproductions.com/html/shugendou.html Shugendo] Mark Schumacher<br/>Besonders umfangreiche Seite aus Marks umfangreichen Online-Lexikon. 
 
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Version vom 8. April 2011, 14:49 Uhr

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Yamabushi

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Yamabushi takao wada8.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Yamabushi takao wada3m.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg
  • Yamabushi takao wada7a.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Yamabushi takao wada7m.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Yamabushi kyoto staud.jpg
  • Takishugyo.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi kyoto2 staud.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Yamabushi takao wada6m.jpg

, wtl. „die in den Bergen schlafen“, bilden eine locker organisierte Konföderation von Mönchen und Laien·brüdern mit speziellen synkretistischen Riten. Manche ihrer Praktiken lassen sich höchst·wahr·schein·lich auf einheimische, vor-bud·dhis·tische Berg·kulte zurückführen, die meisten sind aber stark vom esoterischen Bud·dhis·mus beeinflusst. Äußerlich erkennt man die Berg·asketen an ihrer eigen·willigen Mönchs·tracht, bei der als erstes die cha·rak·ter·is·tische, in die Stirn gerückte Kopf·be·deckung ins Auge fällt. Darüber hinaus tragen viele eine bud·dhis·tische Stola (

kesa 袈裟 (jap.)

äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken

Gegenstand

Der Begriff „kesa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Nonne eisho.jpg
  • Amida heian.jpg
  • Shitennoji monk.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Haniwa mukade.jpg
  • Moench nagano.jpg
  • Monk2.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Arhat10 ryozen.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Kesa enryakuji.jpg
  • Shinran narahaku.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg

) mit dicken Bommeln und ein Muschel·horn, das einen dumpfen, klagenden Ton von sich gibt. Vorlage:Galerie1

Shugendō

Vorlage:Sidebox

Der Orden der yamabushi nennt sich genau genommen

Shugendō 修験道 (jap.)

gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi

Schulrichtung

Der Begriff „Shugendō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Karasu tegu takao.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Tengu sairinji.jpg

und führt sich auf

En no Gyōja 役行者 (jap.)

Legendärer Begründer des Shugendō (um 700); auch: En no Ozunu/Ozuno

Der Begriff „En no Gyōja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Ennogyoja hokusai.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg
  • Ennogyoja keishun.jpg

, einen legenden·um·wo·benen Asketen und Magier aus der

Asuka 飛鳥 (jap.)

Asuka Region im Süden des Yamato-Beckens (Nara), wo sich in der Frühzeit die Residenzen der Soga no uji befanden; Asuka-Zeit (587–645 oder auch 587–710)

Ort, Epoche

Der Begriff „Asuka“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Shakasanzon horyuji.jpg
  • Takamatsuzuka seiryu.jpg

- und frühen

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Todaiji.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Garuda gigaku.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (um 700) zurück. In seiner Ent·steh·ungs·zeit war der Orden auf die Berge der Halb·insel Kii, südlich von Nara be·schränkt, breitete sich aber mit der Zeit in ganz Japan aus. Manche yamabushi-Gruppen schlossen sich formal dem

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Gorinto kuroda.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Pagode negoroji.jpg

-, andere dem

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Hojoe iwashimizu2.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Sannotorii atago.jpg
  • Sakai yusai.jpg

-Bud·dhis·mus an. In jedem Fall war der Einfluss esoterisch-bud·dhis·tischer Riten, vor allem aber der Feuer·kulte des

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Fudo kongobuji.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Fudo22.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Butsudan.gif
  • Fudo modern.jpg
  • Kawanaka fudo.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo doji.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Seitaka doji.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg

deutlich erkennbar. Da die yamabushi aber auch Schreine für ein·heimische Berg·gott·heiten unterhielten, entstand eine untrennbare Mischung aus Buddha- und

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kumano kami.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
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  • Baozhi heian.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Namazue daikoku.jpg

-Kulten.

Unter dem Einfluss des Staatsshinto wurde die Tradition des Shugendō in der

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Kusunoki masashige.jpg
  • Meiji leaders.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Mitsumine.jpg
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  • Arhats kawagoe1.jpg
  • Ii naosuke.jpg
  • Yurei.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Tanuki yoshitoshi.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Meiji chiossone.jpg

-Zeit verboten, lebt allerdings in jüngerer Zeit in zahl·reichen ehemaligen Zentren des Berg·asketen·tums (Kumano oder Yoshino auf der Halb·insel Kii, Berg Takao bei Tokyo, Berg Haguro in Nordjapan) erneut wieder auf.

Asketische und magische Riten

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Die Riten der yamabushi haben zumeist einen ausgeprägt körper·lichen, oft beinahe sport·lichen Aspekt: es geht um die Über·windung von Angst, Schmerzen und physischer Erschöpfung, also in erster Linie um die Aus·lotung körperlicher Grenzen.

goma 護摩 (jap.)

buddh. Feuerritus, skt. Homa

Ritus

Der Begriff „goma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Yamabushi takao wada4m.jpg
  • Raigo ginko.jpg

-Riten, bei denen zu Ehren des Fudō Myōō ein Feuer entzündet und ein bloß·füßiger Gang durch die glühende Asche ver·anstaltet wird, zählen zu den typischen Ak·ti·vi·tä·ten der yamabushi, aber auch das Beten unter eiskalten Wasserfällen.

Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass den yamabushi, ähnlich wie den indischen Yogis, in früherer Zeit magische oder paranormale Fähig·keiten nachgesagt wurden, z.B. die Kunst des Fliegens. Sie waren eng mit den

tengu 天狗 (jap.)

wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen

Geist, Tier

Der Begriff „tengu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Tengu hokusai.jpg
  • Karasu tegu takao.jpg
  • Tengu sekien.jpg
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  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • Tengu kurama wada.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Ema tengu.jpg
  • Tengu phallus.jpg
  • Akiba tengu kyosai.jpg
  • Sarutahiko takachiho.jpg
  • Tengu-ron.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Yoshitoshi iganotsubone.jpg
  • Tengu shunga.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Tengu boy.jpg
  • Tengu miyajima.jpg
  • Sojobo.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Tengu shimokitazawa 2012.jpg
assoziiert, jenen un·heim·lichen Kobolden, die ihrerseits meist in der Ordens·tracht der yamabushi dargestellt werden. Die grund·sätzlich ambivalente Haltung gegen·über den Tengu, die in Sagen und Legenden sowohl als un·heil·volle Böse·wichte als auch als tapfere Schwert·meister auftreten, scheint zugleich die traditionelle Haltung gegen·über den yamabushi aus·zu·drücken: sie waren einerseits wegen ihrer magischen Fähig·keiten gefürchtet, konnten anderer·seits aber als Berg·führer und in kriegerischen Zeiten als Elite·kämpfer durchaus von Nutzen sein.

Heute haben viele yamabushi Veranstaltungen einen exotisch-touristischen Aspekt, in entlegeneren Gegenden werden aber auch traditionelle, mit echter körperlicher Heraus·forderung verbundene Riten erneut wieder·belebt. Auch in Europa haben sich unter den zahl·reichen asiatischen Kampf·sport·arten Richtungen etabliert, die mit dem Shugendō in Verbindung stehen.

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Ende des Kapitels „Religion und Alltag“