Mythen/Jenseits/Hoellen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | <div> Blutteich, Abb. aus den ''Jigoku zōshi'' des [http://www.tnm.jp/ Tokyo National Museum]<br /> Späte Heian-Zeit, 12. Jh | + | <div> Blutteich, Abb. aus den ''Jigoku zōshi'' des [http://www.tnm.jp/ Tokyo National Museum] [2010/9] <br /> Späte Heian-Zeit, 12. Jh |
Eine der frühesten Abbildungen des „Blutteichs“ ''(chi no ike''), eines Teils der Hölle, der speziell den Frauen vorbehalten ist. In vielen vulkanischen Gegenden Japans kann es vorkommen, dass rötliches Wasser aus dem Felsen kommt. Wo das der Fall ist, findet man zumeist auch einen „Blutteich“ (s. [[Osore-zan]]). | Eine der frühesten Abbildungen des „Blutteichs“ ''(chi no ike''), eines Teils der Hölle, der speziell den Frauen vorbehalten ist. In vielen vulkanischen Gegenden Japans kann es vorkommen, dass rötliches Wasser aus dem Felsen kommt. Wo das der Fall ist, findet man zumeist auch einen „Blutteich“ (s. [[Osore-zan]]). | ||
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Die meisten japanischen Höllendarstellungen hängen direkt oder indirekt mit einem Werk namens ''Ōjōyōshū'' („Über die Wiedergeburt im Reinen Land“) zusammen. Es wurde 985 von {{Glossar:Genshin}}, einem Mönch der {{Glossar:Tendaishuu}} verfasst und gilt als einer der einflussreichsten Texte über buddhistische Jenseitsvorstellungen in Japan. Obwohl im Titel das Reine Land des {{Glossar:Amidanyorai | Amida}} angesprochen ist, beginnt der Text mit einer Beschreibung der [[Mythen:Jenseits | Sechs Bereiche der Wiedergeburt]] und widmet sich ausführlich den acht Abteilungen der buddhistischen Hölle, um im Anschluss daran das Reine Land zu schildern. Die anschließenden Kapitel behandeln die Techniken, um im Reinen Land wiedergeboren zu werden, im besonderen die Anrufung von Amidas Namen ({{Glossar:Nenbutsu}}). Den stärksten Eindruck - zumindest in der Ikonographie - hinterließen aber nicht die im ''Ōjōyōshū'' in Aussicht gestellten Belohnungen, sondern die Bestrafungen in der Hölle. | Die meisten japanischen Höllendarstellungen hängen direkt oder indirekt mit einem Werk namens ''Ōjōyōshū'' („Über die Wiedergeburt im Reinen Land“) zusammen. Es wurde 985 von {{Glossar:Genshin}}, einem Mönch der {{Glossar:Tendaishuu}} verfasst und gilt als einer der einflussreichsten Texte über buddhistische Jenseitsvorstellungen in Japan. Obwohl im Titel das Reine Land des {{Glossar:Amidanyorai | Amida}} angesprochen ist, beginnt der Text mit einer Beschreibung der [[Mythen:Jenseits | Sechs Bereiche der Wiedergeburt]] und widmet sich ausführlich den acht Abteilungen der buddhistischen Hölle, um im Anschluss daran das Reine Land zu schildern. Die anschließenden Kapitel behandeln die Techniken, um im Reinen Land wiedergeboren zu werden, im besonderen die Anrufung von Amidas Namen ({{Glossar:Nenbutsu}}). Den stärksten Eindruck - zumindest in der Ikonographie - hinterließen aber nicht die im ''Ōjōyōshū'' in Aussicht gestellten Belohnungen, sondern die Bestrafungen in der Hölle. | ||
− | Die Höllenbeschreibungen des ''Ōjōyōshū'' beruhen ihrerseits auf diversen chinesischen Werken, u.a. dem ''Qishi jing'' (''Kise-kyō'' 起世経), ein Sutra, das bereits um 600 in China bekannt war. Manche der obigen Abbildungen aus dem | + | Die Höllenbeschreibungen des ''Ōjōyōshū'' beruhen ihrerseits auf diversen chinesischen Werken, u.a. dem ''Qishi jing'' (''Kise-kyō'' 起世経), ein Sutra, das bereits um 600 in China bekannt war. Manche der obigen Abbildungen aus dem zwölften Jahrhundert sind Illustrationen zu diesem Werk. Man nimmt an, dass sie von {{Glossar:Goshirakawatennou}} (1127-92, r. 1155-58) in Auftrag gegeben wurden. Von diesem einflussreichen Herrscher aus der Zeit der Kämpfe zwischen Minamoto und Taira (Genpei Krieg) weiß man, dass er eine ganze Reihen von Jenseits-Bildrollen (''rokudō-e'') herstellen ließ, zu denen auch die [[Mythen:Höllen/Hungergeister | Bilder der Hungergeister]] (''Gaki zōshi'') zählen. |
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Version vom 15. September 2010, 18:21 Uhr
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Höllenbilder
Bildquelle: e-kokuho (2007/2) Die „Hölle des Maßnehmens“ ist Betrügern vorbehalten, die mit gefälschten Maßen arbeiten. Die dargestellte Szene beruht auf dem Qishi jing (Kise-kyō 起世経) und wurde wahrscheinlich von
1127–1192; 77. Kaiser von Japan (r. 1155–1158); stellte vor allem als Exkaiser im Mönchsstand ein wichtiges politisches Gegengewicht zu den Diktatoren Taira no Kiyomori und Minamoto no Yoritomo dar
Der Begriff „Go-Shirakawa Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
Bildquelle: e-kokuho (2007/2) Eine weitere Szene aus der zuvor gezeigten Höllen-Bildrolle. Die Folterknechte der Hölle zermahlen hier Diebe in einem Mörser. In dieser frühen Darstellung sind die Folterknechte noch viel individueller und gestaltenreicher als auf späteren Höllenbildern. Auch eine alte Frau ist darunter.
Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister
Der Begriff „oni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
, die sich auch außerhalb der Hölle herumtreiben.
Späte Heian-Zeit, 12. Jh
Eine der frühesten Abbildungen des „Blutteichs“ (chi no ike), eines Teils der Hölle, der speziell den Frauen vorbehalten ist. In vielen vulkanischen Gegenden Japans kann es vorkommen, dass rötliches Wasser aus dem Felsen kommt. Wo das der Fall ist, findet man zumeist auch einen „Blutteich“ (s. Osore-zan).
Die meisten japanischen Höllendarstellungen hängen direkt oder indirekt mit einem Werk namens Ōjōyōshū („Über die Wiedergeburt im Reinen Land“) zusammen. Es wurde 985 von
Tendai-Mönch (942–1017); auch bekannt als Eshin; Autor des Ōjō yōshū; Wegbereiter der Jōdo-shū
Der Begriff „Genshin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
, einem Mönch der
Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
verfasst und gilt als einer der einflussreichsten Texte über buddhistische Jenseitsvorstellungen in Japan. Obwohl im Titel das Reine Land des
angesprochen ist, beginnt der Text mit einer Beschreibung der Sechs Bereiche der Wiedergeburt und widmet sich ausführlich den acht Abteilungen der buddhistischen Hölle, um im Anschluss daran das Reine Land zu schildern. Die anschließenden Kapitel behandeln die Techniken, um im Reinen Land wiedergeboren zu werden, im besonderen die Anrufung von Amidas Namen (
). Den stärksten Eindruck - zumindest in der Ikonographie - hinterließen aber nicht die im Ōjōyōshū in Aussicht gestellten Belohnungen, sondern die Bestrafungen in der Hölle.
Die Höllenbeschreibungen des Ōjōyōshū beruhen ihrerseits auf diversen chinesischen Werken, u.a. dem Qishi jing (Kise-kyō 起世経), ein Sutra, das bereits um 600 in China bekannt war. Manche der obigen Abbildungen aus dem zwölften Jahrhundert sind Illustrationen zu diesem Werk. Man nimmt an, dass sie von
1127–1192; 77. Kaiser von Japan (r. 1155–1158); stellte vor allem als Exkaiser im Mönchsstand ein wichtiges politisches Gegengewicht zu den Diktatoren Taira no Kiyomori und Minamoto no Yoritomo dar
Der Begriff „Go-Shirakawa Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
(1127-92, r. 1155-58) in Auftrag gegeben wurden. Von diesem einflussreichen Herrscher aus der Zeit der Kämpfe zwischen Minamoto und Taira (Genpei Krieg) weiß man, dass er eine ganze Reihen von Jenseits-Bildrollen (rokudō-e) herstellen ließ, zu denen auch die Bilder der Hungergeister (Gaki zōshi) zählen.