Bauten/Bekannte Schreine/Hachiman: Unterschied zwischen den Versionen

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{{fl|H}}{{glossar:hachiman|achiman}} ist eine der bekann·tes·ten Gott·heiten Japans und verfügt über ein Netzwerk von etwa 25.000 in ganz Japan verteilten Zweig·schreinen. Er wurde ursprünglich in Kyushu (Usa) verehrt und erlangte in der {{glossar:Nara}}-Zeit erstmals die Aufmerksamkeit des Hofes. In der frühen {{glossar:Heian}}-Zeit verlagerte sich das Zentrum seines Kults nach Iwashimizu bei Kyoto. Als drittes (und heute vielleicht populärstes) Zentrum des Hachiman Glaubens hat sich seit dem 12. Jahrhundert der Tsurugaoka Hachiman Schrein in Kamakura etabliert.  
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{{fl|H}}{{glossar:hachiman|achiman}} ist eine der be·kann·tes·ten Gott·heiten Japans und verfügt über ein Netz·werk von etwa 25.000 in ganz Japan verteilten Zweig·schreinen. Er wurde ursprünglich in Kyūshū (Usa) verehrt und erlangte in der {{glossar:Nara}}-Zeit erstmals die Auf·merk·sam·keit des Hofes. In der frühen {{glossar:Heian}}-Zeit verlagerte sich das Zentrum seines Kults nach Iwashimizu bei Kyōto. Als drittes (und heute vielleicht populärstes) Zentrum des Hachiman Glaubens hat sich seit dem 12. Jahrhundert der Tsurugaoka Hachiman Schrein in Kama·kura etabliert.  
  
Hachiman war einer der ersten Kami, die in den Bud·dhis·mus integriert wurden (s. Kap. Ikonographie, [[Ikonographie/Shinto-Goetter#Hachiman|Kami]]). Daher wurde auch seine Ver·breitung immer schon vom Buddhismus gefördert. Anhand der Geschichte seiner Schreine zeigt sich bei·spiel·haft, welche bedeutende Rolle der japanische Buddhismus für die Kami-Verehrung spielte.  
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Hachiman war einer der ersten ''kami'', die in den Bud·dhis·mus integriert wurden (s. Kap. Ikonographie, [[Ikonographie/Shinto-Goetter#Hachiman|''kami'']]). Daher wurde auch seine Ver·breitung immer schon vom Buddhismus gefördert. Anhand der Geschichte seiner Schreine zeigt sich bei·spiel·haft, welche be·deu·ten·de Rolle der japanische Bud·dhis·mus für die ''kami''-Verehrung spielte.  
  
== Usa Hachimangū, Kyushu ==
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== Usa Hachimangū, Kyūshū ==
  
 
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Der {{glossar:usahachimanguu}} Schrein in der heutigen Präfektur Ōita (Nord-Kyushu) soll 725 erbaut worden sein und blieb auch noch nach der Gründung von Hachiman Schreinen in den verschiedenen politischen Zentren wichtig. Die ehemals häufigen Orakel Hachimans stammen zumeist aus diesem Schrein. Man nimmt an, dass das Orakelwesen rund um Hachiman auch der Grund für die plötzlich ansteigende  Bedeutung dieser Gottheit in der {{glossar:Nara}}-Zeit war. 1184 wurde die Anlage im Zuge des {{glossar:genpeigassen|Genpei Krieges}} niedergebrannt, bald darauf jedoch neu errichtet.  
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Der {{glossar:usahachimanguu}} Schrein in der heutigen Präfektur Ōita (Nord-Kyūshū) soll 725 erbaut worden sein und blieb auch noch nach der Gründung von Hachiman Schreinen in den ver·schie·denen poli·tischen Zentren wichtig. Die ehe·mals häufigen Orakel Hachimans stammen zu·meist aus diesem Schrein. Man nimmt an, dass das Orakelwesen rund um Hachiman auch der Grund für die plötzlich ansteigende  Be·deu·tung dieser Gottheit in der {{glossar:Nara}}-Zeit war. 1184 wurde die Anlage im Zuge des {{glossar:genpeigassen|Genpei Krieges}} niedergebrannt, bald darauf jedoch neu errichtet.  
  
 
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|''hachiman-zukuri''
 
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Die heutigen Gebäude stammen aus der Edo-Zeit, gehen aber wahrscheinlich auf einen älteren Architekturstil zurück: Usa gilt als der Ursprungsort des Hachiman-Schreinstils (''hachiman-zukuri''), der auch für einige andere wichtige Hachiman-Schreinen charakteristisch ist. Das Hauptheiligtum ({{glossar:honden}}) besteht in diesem Fall aus zwei identischen, mit Sattel·dächern bedeckten Hallen, die wie siamesische Zwillinge an einer Dachtraufe mit einander verbunden sind, sodass sie sich eine gemeinsame Regenrinne teilen. Die vordere Halle dient der Gottheit als „Tagraum“, während sie sich nachts in die hintere Halle zurückzieht. Wie in anderen großen Schreinen auch, ist diese Besonderheit für gewöhnliche Besucher kaum zu erkennen, da die Haupthallen durch einen Zaun gegen Blicke von außen weitgehend abgeschirmt sind. Neben diesem besonderen Architekturstil verfügt Usa auch über eine eigene {{glossar:Torii}}-Variante.
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Die heutigen Gebäude stammen aus der Edo-Zeit, gehen aber wahr·schein·lich auf einen älteren Archi·tek·tur·stil zurück: Usa gilt als der Ursprungsort des Hachiman-Schreinstils (''hachiman-zukuri''), der auch für einige andere wichtige Hachiman-Schreinen cha·rak·teris·tisch ist. Das Hauptheiligtum ({{glossar:honden}}) besteht in diesem Fall aus zwei iden·tischen, mit Sattel·dächern bedeckten Hallen, die wie siamesische Zwillinge an einer Dachtraufe mit einander verbunden sind, sodass sie sich eine gemein·same Regen·rinne teilen. Die vordere Halle dient der Gottheit als „Tagraum“, während sie sich nachts in die hintere Halle zurückzieht. Wie in anderen großen Schreinen auch, ist diese Be·son·der·heit für gewöhnliche Besucher kaum zu erkennen, da die Haupt·hallen durch einen Zaun gegen Blicke von außen weitgehend ab·ge·schirmt sind. Neben diesem besonderen Architekturstil verfügt Usa auch über eine eigene {{glossar:Torii}}-Variante.
  
Schon in der Nara-Zeit erhielt die Schreinanlage von Usa einen der frühesten buddhistischen „Schreintempel“ — einen sogenannten  ''jingūji'', der {{glossar:miroku}} (skt. {{skt:Maitreya}}) geweiht war. Hier wurden buddhistische Riten für Hachiman, z.B. [[Texte/Sutra|Sutrenlesungen]], abgehalten. Der Schrein, also der Sitz der {{glossar:kami}}-Gottheit, befand sich jedoch in einer hierarchisch höheren Position als der zugeordnete Tempel, wie sich an der Lage der beiden Gebäude erkennen lässt: Der Hauptschrein auf einer sanften Anhöhe, der Tempel am Fuß des Hügels. Wie in vielen ähnlichen Fällen auch, wurde diese ökumenische Koexistenz nach der gesetzlichen Trennung von Kami und Buddhas ({{glossar:shinbutsubunri}}, 1868) durch Entfernung des Tempels beendet.
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Schon in der Nara-Zeit erhielt die Schrein·anlage von Usa einen der frühesten bud·dhis·tischen „Schreintempel“ — einen sogenannten  ''jingūji'', der {{glossar:miroku}} (skt. {{skt:Maitreya}}) geweiht war. Hier wurden buddhistische Riten für Hachiman, z.B. [[Texte/Sutra|Sutrenlesungen]], abgehalten. Der Schrein, also der Sitz der {{glossar:kami}}-Gottheit, befand sich jedoch in einer hierarchisch höheren Position als der zugeordnete Tempel, wie sich an der Lage der beiden Gebäude erkennen lässt: Der Hauptschrein auf einer sanften Anhöhe, der Tempel am Fuß des Hügels. Wie in vielen ähnlichen Fällen auch, wurde diese öku·menische Koexistenz nach der ge·setz·lichen Trennung von ''kami'' und Buddhas ({{glossar:shinbutsubunri}}, 1868) durch Entfernung des Tempels beendet.
  
== Iwashimizu Hachimangū, Kyoto ==
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== Iwashimizu Hachimangū, Kyōto ==
 
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|Iwashimizu Hachimangu.jpg
 
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|Iwashimizu Schrein, Innerer Schreinbereich
 
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Der {{glossar:iwashimizuhachimanguu}} Schrein befindet sich in einem südlichen Vorort Kyōtos, der nach dem Schrein benannt ist: Yawata, die ''kun''-Lesung von {{glossar:Hachiman}}. Er versteht sich als Hüter der südwestlichen Ecke der Hauptstadt und sieht sich als Gegenstück zu Berg {{glossar:Hieizan|Hiei}} im Nordwesten Kyotos.  
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Der {{glossar:iwashimizuhachimanguu}} Schrein befindet sich in einem südlichen Vorort Kyōtos, der nach dem Schrein benannt ist: Yawata, die ''kun''-Lesung von {{glossar:Hachiman}}. Er versteht sich als Hüter der südwestlichen Ecke der Haupt·stadt und sieht sich als Ge·gen·stück zu Berg {{glossar:Hieizan|Hiei}} im Nordwesten Kyōtos.  
  
Die Gründung des Iwashimizu Schreins ist eng mit {{glossar:Seiwatennou}} (850–881), dem ersten Kindkaiser Japans, verbunden. Dieser soll den Schreinchroniken zufolge deshalb auf den Tennō-Thron gelangt sein, weil sein Großvater, {{glossar:Fujiwaranoyoshifusa}}, inständig zu Hachiman betete. Zum Dank beauftragte der Kindkaiser den bud·dhis·tischen Mönch (!) {{glossar:gyoukyou}} mit der Gründung eines neuen Hachiman Schreins, die schließlich 859 erfolgte. Hachiman wurde in dieser Zeit  bereits als Inkarnation des mythologischen Tennō {{glossar:oujintennou|Ōjin}} aufgefasst (obwohl in den [[Mythen]] davon nicht die Rede ist). Hachiman galt daher als kaiserliche Ahnengottheit. Auf der Grundlage dieser Identifizierung — die nebenbei bemerkt nur auf der Grundlage buddhistischer Wieder·geburts·vor·stel·lun·gen möglich war —  stieg der Iwashimizu Schrein (aber interessanterweise nicht der Usa Schrein) zum zweit·höchsten Ahnen·schrein des Tennō-Hauses nach {{glossar:Ise}} auf.  
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Die Gründung des Iwashimizu Schreins ist eng mit {{glossar:Seiwatennou}} (850–881), dem ersten Kind·kaiser Japans, verbunden. Dieser soll den Schrein·chro·niken zufolge deshalb auf den Tennō-Thron gelangt sein, weil sein Großvater, {{glossar:Fujiwaranoyoshifusa}}, inständig zu Hachiman betete. Zum Dank beauftragte der Kindkaiser den bud·dhis·tischen Mönch (!) {{glossar:gyoukyou}} mit der Gründung eines neuen Hachiman Schreins, die schließlich 859 erfolgte. Hachiman wurde in dieser Zeit  bereits als Inkarnation des my·tho·lo·gi·schen Tennō {{glossar:oujintennou|Ōjin}} aufgefasst (obwohl in den [[Mythen]] davon nicht die Rede ist). Hachiman galt daher als kai·ser·liche Ahnen·gottheit. Auf der Grund·lage dieser Identifizierung — die nebenbei bemerkt nur auf der Grund·lage bud·dhis·tischer Wieder·geburts·vor·stel·lun·gen möglich war —  stieg der Iwashimizu Schrein (aber interessanterweise nicht der Usa Schrein) zum zweit·höchsten Ahnen·schrein des Tennō-Hauses nach {{glossar:Ise}} auf.  
  
 
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|Skizze (Mandala) der Anlage, 14. Jh.
 
|Skizze (Mandala) der Anlage, 14. Jh.
 
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Die Anlage ähnelt dem Usa Schrein insofern, als auch hier der Hauptschrein auf der Kuppe eines Hügels (des „Mann-Berges“, Otoko-yama) liegt, an dessen Fuß sich einstmals ein buddhis·tischer, der Schrein·gottheit dienender Tempel befand. Dieser Tempel ist allerdings älter als der Schrein und diente zunächst als Familien·tempel des Adels·hauses Ki, dem auch der Gründer·mönch Gyōkyō entstammte.  Auch dieser Tempel  wurde in der Meiji-Zeit geschliffen.
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Die Anlage ähnelt dem Usa Schrein insofern, als auch hier der Haupt·schrein auf der Kuppe eines Hügels (des „Mann-Berges“, Otoko-yama) liegt, an dessen Fuß sich einstmals ein buddhis·tischer, der Schrein·gottheit dienender Tempel befand. Dieser Tempel ist allerdings älter als der Schrein und diente zunächst als Fa·milien·tempel des Adels·hauses Ki, dem auch der Gründer·mönch Gyōkyō entstammte.  Auch dieser Tempel  wurde in der Meiji-Zeit geschliffen.
  
 
== Tsurugaoka Hachimangū, Kamakura ==
 
== Tsurugaoka Hachimangū, Kamakura ==
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|Schreintafel mit den Zeichen „Hachiman“
 
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Der {{glossar:tsurugaokahachimanguu}} Schrein dominiert die Stadt {{glossar:Kamakura}} im Süden der Kantō-Ebene (die Großregion um das heutige Tokyo). Kamakura war der Sitz der Minamoto Shogune, die hier im Jahr 1185 eine von Kyoto unabhängige Regierung errichteten. Die Minamoto wiederum führten sich auf den erwähnten Seiwa Tennō zurück. Daher sahen auch sie Hachiman als ihre Ahnen·gottheit an und platzierten seinen Schrein auf einen Hügel im Norden Kamakuras, von wo aus man die gesamte Stadt über·blicken kann. Die Anlage ist auch in ihrer heutigen (restaurierten) Form sehr imposant und wird an hohen Feier·tagen von zahl·reichen Tokiotern aufgesucht.
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Der {{glossar:tsurugaokahachimanguu}} Schrein dominiert die Stadt {{glossar:Kamakura}} im Süden der Kantō-Ebene (die Großregion um das heutige Tōkyō). Kama·kura war der Sitz der Minamoto Shogune, die hier im Jahr 1185 eine von Kyōto unabhängige Regierung errichteten. Die Minamoto wiederum führten sich auf den erwähnten Seiwa Tennō zurück. Daher sahen auch sie Hachiman als ihre Ahnen·gottheit an und platzierten seinen Schrein auf einen Hügel im Norden Kama·kuras, von wo aus man die gesamte Stadt über·blicken kann. Die Anlage ist auch in ihrer heutigen (restaurierten) Form sehr imposant und wird an hohen Feier·tagen von zahl·reichen Tokiotern aufgesucht.
  
Auch spätere Kriegerfamilien folgten dem Beispiel der Minamoto und konstruierten — teils zu Recht, teils zu Unrecht — eine verwandt·schaft·liche Beziehung zu Hachiman. Hachiman wird daher auch oft als „Kriegsgott“ bezeichnet, richtiger ist jedoch Gott der Krieger ({{glossar:bushi}}), deren oberste Vertreter sich als seine Nachfahren ansahen.
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Auch spätere Krieger·familien folgten dem Beispiel der Minamoto und konstruierten — teils zu Recht, teils zu Unrecht — eine ver·wandt·schaft·liche Beziehung zu Hachiman. Hachiman wird daher auch oft als „Kriegsgott“ bezeichnet, richtiger ist jedoch Gott der Krieger ({{glossar:bushi}}), deren oberste Ver·tre·ter sich als seine Nach·fahren an·sahen.
  
 
== Weitere wichtige Schreine ==
 
== Weitere wichtige Schreine ==
  
* In Nara, unweit des {{glossar:toudaiji}} mit seinem Großen Budda, befindet sich der heute weitgehend unbeachtete Tamukeyama Hachiman Schrein. Er ist aber wohl der älteste Zweigschrein Hachimans und wurde um 750 gleichzeitig mit dem Großen Buddha zu dessen Schutz gegründet.   
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* In Nara, unweit des {{glossar:toudaiji}} mit seinem Großen Budda, befindet sich der heute weit·gehend unbeachtete Tamukeyama Hachiman Schrein. Er ist aber wohl der älteste Zweigschrein Hachimans und wurde um 750 gleichzeitig mit dem Großen Buddha zu dessen Schutz gegründet.   
 
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|Ōsaki Hachiman
 
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*  Der {{glossar:oosakihachimanguu|Ōsaki Hachiman}} Schrein in Sendai ist eines der prächtigsten Beispiele der sogenannten Momoyama-Architektur, jenes pompösen Stils, der von {{glossar:Toyotomihideyoshi}} maßgeblich gefördert wurde. Der Ōsaki Schrein gilt zugleich als Ahnenschrein der Date, einer mächtigen Daimyo-Familie in Nordost Japan, die Hachiman ebenfalls an den Beginn ihres Stammbaums setzten. Der Schrein soll dem Toyokuni Schrein in Kyoto nach·empfunden sein. Der Toyokuni Schrein wurde 1599 errichtet und sollte zunächst ebenfalls Hachiman gewidmet werden, schließlich wurde er aber zum Sitz des kurz davor verstorbenen und vergöttlichten Hideyoshi erklärt. 1615 wurde der Schrein im Zuge der militärischen Ausrottung von Hideyoshis Nachkommen auf Befehl von {{glossar:tokugawaieyasu}} geschliffen.
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*  Der {{glossar:oosakihachimanguu|Ōsaki Hachiman}} Schrein in Sendai ist eines der prächtigsten Beispiele der sogenannten Momoyama-Architektur, jenes pompösen Stils, der von {{glossar:Toyotomihideyoshi}} maßgeblich gefördert wurde. Der Ōsaki Schrein gilt zugleich als Ahnenschrein der Date, einer mächtigen Daimyo-Familie in Nordost Japan, die Hachiman ebenfalls an den Beginn ihres Stammbaums setzten. Der Schrein soll dem Toyokuni Schrein in Kyōto nach·empfunden sein. Der Toyokuni Schrein wurde 1599 errichtet und sollte zunächst ebenfalls Hachiman gewidmet werden, schließlich wurde er aber zum Sitz des kurz davor verstorbenen und vergöttlichten Hideyoshi erklärt. 1615 wurde der Schrein im Zuge der militärischen Ausrottung von Hideyoshis Nachkommen auf Befehl von {{glossar:tokugawaieyasu}} geschliffen.
 
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== Hachiman Ikonographie ==
 
== Hachiman Ikonographie ==
 
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* [http://shintoshrinesofjapanblogguide.blogspot.co.at/ Shinto Shrines of Japan: The Blog Guide], Joseph Cali.
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* [http://shintoshrinesofjapanblogguide.blogspot.co.at/ Shintō Shrines of Japan: The Blog Guide], Joseph Cali.
 
* [http://heikemonogatariwoaruku.wordpress.com/walks/kyoto-uji-2/ Kyōto, Uji 2] aus ''Heike monogatari wo aruku'', ein Blog von Studenten der Universität Tübingen. Enthält u.a. eine Beschreibung des Iwashimizu Schreins im Zusammenhang mit seiner Rolle in klassischen japanischen Quellen.  
 
* [http://heikemonogatariwoaruku.wordpress.com/walks/kyoto-uji-2/ Kyōto, Uji 2] aus ''Heike monogatari wo aruku'', ein Blog von Studenten der Universität Tübingen. Enthält u.a. eine Beschreibung des Iwashimizu Schreins im Zusammenhang mit seiner Rolle in klassischen japanischen Quellen.  
 
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Version vom 19. Juli 2015, 13:29 Uhr

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Die Hauptschreine Hachimans

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H

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

Der Begriff „Hachiman“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tauben ema.jpg
  • Tomigaoka hachiman hiroshige.jpg
  • Tauben iwashimizu.jpg
  • Jingu.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Drachen hachiman engi.jpg
  • Fukagawa tauben.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Hato hachiman.jpg
  • Hojoe iwashimizu.jpg
  • Hachiman01.jpg
  • Hachiman 1326.jpg

ist eine der be·kann·tes·ten Gott·heiten Japans und verfügt über ein Netz·werk von etwa 25.000 in ganz Japan verteilten Zweig·schreinen. Er wurde ursprünglich in Kyūshū (Usa) verehrt und erlangte in der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Todaiji.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Kisshoten.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit erstmals die Auf·merk·sam·keit des Hofes. In der frühen

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 10hahn.jpg
  • 04hase.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Froesche.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • Sayohime 1.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit verlagerte sich das Zentrum seines Kults nach Iwashimizu bei Kyōto. Als drittes (und heute vielleicht populärstes) Zentrum des Hachiman Glaubens hat sich seit dem 12. Jahrhundert der Tsurugaoka Hachiman Schrein in Kama·kura etabliert.

Hachiman war einer der ersten kami, die in den Bud·dhis·mus integriert wurden (s. Kap. Ikonographie, kami). Daher wurde auch seine Ver·breitung immer schon vom Buddhismus gefördert. Anhand der Geschichte seiner Schreine zeigt sich bei·spiel·haft, welche be·deu·ten·de Rolle der japanische Bud·dhis·mus für die kami-Verehrung spielte.

Usa Hachimangū, Kyūshū

Usa Hachimangu.jpg
Usa, Innerer Schreinbereich
Usa hachiman hongu.jpg
Haupthalle im Hachiman-Stil

Der

Usa Hachiman-gū 宇佐八幡宮 (jap.)

Usa Hachiman Schrein (Usa, Kyūshū)

Schrein

Der Begriff „Usa Hachiman-gū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jinmu tosei.png
  • Usa Hachimangu.jpg
  • Usa hachiman hongu.jpg
  • Usa torii wm.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Usa Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein in der heutigen Präfektur Ōita (Nord-Kyūshū) soll 725 erbaut worden sein und blieb auch noch nach der Gründung von Hachiman Schreinen in den ver·schie·denen poli·tischen Zentren wichtig. Die ehe·mals häufigen Orakel Hachimans stammen zu·meist aus diesem Schrein. Man nimmt an, dass das Orakelwesen rund um Hachiman auch der Grund für die plötzlich ansteigende Be·deu·tung dieser Gottheit in der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Garuda gigaku.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Todaiji.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

-Zeit war. 1184 wurde die Anlage im Zuge des

Genpei Gassen 源平合戦 (jap.)

Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185

Ereignis

Der Begriff „Genpei Gassen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nandaimon.jpg
niedergebrannt, bald darauf jedoch neu errichtet. 

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Hachimanzukuri.jpg
hachiman-zukuri

Die heutigen Gebäude stammen aus der Edo-Zeit, gehen aber wahr·schein·lich auf einen älteren Archi·tek·tur·stil zurück: Usa gilt als der Ursprungsort des Hachiman-Schreinstils (hachiman-zukuri), der auch für einige andere wichtige Hachiman-Schreinen cha·rak·teris·tisch ist. Das Hauptheiligtum (

honden 本殿 (jap.)

Hauptgebäude eines Schreins

Schrein

Der Begriff „honden“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kitano1.jpg
  • Dazaifu tenmangu.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Izumo honden.jpg
  • Yasukuni haiden.jpg

) besteht in diesem Fall aus zwei iden·tischen, mit Sattel·dächern bedeckten Hallen, die wie siamesische Zwillinge an einer Dachtraufe mit einander verbunden sind, sodass sie sich eine gemein·same Regen·rinne teilen. Die vordere Halle dient der Gottheit als „Tagraum“, während sie sich nachts in die hintere Halle zurückzieht. Wie in anderen großen Schreinen auch, ist diese Be·son·der·heit für gewöhnliche Besucher kaum zu erkennen, da die Haupt·hallen durch einen Zaun gegen Blicke von außen weitgehend ab·ge·schirmt sind. Neben diesem besonderen Architekturstil verfügt Usa auch über eine eigene

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Miwayama.jpg
  • Ad duerer.jpg
  • Torii zeniarai.jpg
  • Torii sanchi.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Miyajima torii.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Sansai torii hokusai.jpg
  • Fushimi friedl1.jpg
  • Fushimi friedl2.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Kenko jinja.jpg
  • Itsukushima torii sand.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Hachiman ishi torii.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Fushimi torii.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Schrein bruecke.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Fushimi 5.jpg
  • Inasa2.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Fushimi 7.jpg
  • Schrein garage.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Fushimi12.jpg
  • Itsukushima torii meiji.jpg
  • Torii kyoto.jpg
  • Ninomine.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Miyajima hirsch.jpg
  • Onsen.jpg
  • Kehi torii.jpg
  • Sannotorii.jpg
  • Hiroshige nachtregen.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Midono.jpg
  • Yukisono torii.jpg
  • Ise2013.jpg
  • Bangkok swing.jpg
  • Torii hakozaki.jpg
  • Omura 1945.jpg
  • Shinobazu hiroshige.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Koya9.jpg
  • Torana detail.jpg
  • Fushimi flickr.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
Weitere Bilder...

-Variante.

Schon in der Nara-Zeit erhielt die Schrein·anlage von Usa einen der frühesten bud·dhis·tischen „Schreintempel“ — einen sogenannten jingūji, der

Miroku 弥勒 (jap.)

Bodhisattva Maitreya, „Buddha der Zukunft“

Buddha

Der Begriff „Miroku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Maitreya koryuji.jpg
  • Alchi maitreya.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Maitreya mulbekh.jpg
  • Asuka bosatsu.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Leshan.jpg

(skt.

Maitreya मैत्रेय (skt., m.)

„Der Freundliche, der Liebevolle“, Buddha der Zukunft (jap. Miroku 弥勒)

Buddha

Der Begriff „Maitreya“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Maitreya koryuji.jpg
  • Miroku kamakura obama.jpg
  • Alchi maitreya.jpg
  • Maitreya mulbekh.jpg
  • Maitreya gandhara.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Asuka bosatsu.jpg
  • Leshan.jpg
  • Hotei manpukuji.jpg

) geweiht war. Hier wurden buddhistische Riten für Hachiman, z.B. Sutrenlesungen, abgehalten. Der Schrein, also der Sitz der

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Matsunoo josei.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Baozhi heian.jpg

-Gottheit, befand sich jedoch in einer hierarchisch höheren Position als der zugeordnete Tempel, wie sich an der Lage der beiden Gebäude erkennen lässt: Der Hauptschrein auf einer sanften Anhöhe, der Tempel am Fuß des Hügels. Wie in vielen ähnlichen Fällen auch, wurde diese öku·menische Koexistenz nach der ge·setz·lichen Trennung von kami und Buddhas (

shinbutsu bunri 神仏分離 (jap.)

Trennung von kami und Buddhas; religionspolitische Maßnahme zur Entflechtung von buddh. Tempeln und Shintō-Schreinen; vereinzelt in der Edo-Zeit, vor allem aber für die frühe Meiji-Zeit (1868–1873) charakteristisch

Konzept

Der Begriff „shinbutsu bunri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Tsurugaoka 1869 burger.jpg

, 1868) durch Entfernung des Tempels beendet.

Iwashimizu Hachimangū, Kyōto

Iwashimizu Hachimangu.jpg
Iwashimizu Schrein, Innerer Schreinbereich
Eingang zum inneren Schreinbereich des Iwashimizu Hachiman-gū (Zeremonienhalle und Haupthalle). Der Zutritt ist Besuchern vorbehalten, die entweder eine private Zeremonie bezahlt haben oder an einer Schreinführung teilnehmen.
Frühe Edo-Zeit. Bernhard Scheid, Oktober 2013.

Der

Iwashimizu Hachiman-gū 石清水八幡宮 (jap.)

Iwashimizu Hachiman Schrein (bei Kyōto), einer der Hauptschreine der Gottheit Hachiman

Schrein

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Geographische Lage von Iwashimizu Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein befindet sich in einem südlichen Vorort Kyōtos, der nach dem Schrein benannt ist: Yawata, die kun-Lesung von

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

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. Er versteht sich als Hüter der südwestlichen Ecke der Haupt·stadt und sieht sich als Ge·gen·stück zu Berg

Hiei-zan 比叡山 (jap.)

Klosterberg Hiei bei Kyōto, traditionelles Zentrum des Tendai Buddhismus

Landschaft

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Geographische Lage

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im Nordwesten Kyōtos. 

Die Gründung des Iwashimizu Schreins ist eng mit

Seiwa Tennō 清和天皇 (jap.)

850–881; regierte als erster Kindkaiser Japans 858–876

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(850–881), dem ersten Kind·kaiser Japans, verbunden. Dieser soll den Schrein·chro·niken zufolge deshalb auf den Tennō-Thron gelangt sein, weil sein Großvater,

Fujiwara no Yoshifusa 藤原良房 (jap.)

804–872; Staatsmann, Begründer der Fujiwara-Hagemonie

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, inständig zu Hachiman betete. Zum Dank beauftragte der Kindkaiser den bud·dhis·tischen Mönch (!)

Gyōkyō 行教 (jap.)

Mönch der frühen Heian-Zeit im Daian-ji (Nara); Gründer des Iwashimizu Hachiman Schreins

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mit der Gründung eines neuen Hachiman Schreins, die schließlich 859 erfolgte. Hachiman wurde in dieser Zeit bereits als Inkarnation des my·tho·lo·gi·schen Tennō

Ōjin Tennō 応神天皇 (jap.)

auch Homuda Wake 誉田別; mytholog. Herrscher, offiziell der 15. Tennō; trad. Lebensdaten: 200–310, r. 270–310

Fiktive Person

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aufgefasst (obwohl in den Mythen davon nicht die Rede ist). Hachiman galt daher als kai·ser·liche Ahnen·gottheit. Auf der Grund·lage dieser Identifizierung — die nebenbei bemerkt nur auf der Grund·lage bud·dhis·tischer Wieder·geburts·vor·stel·lun·gen möglich war — stieg der Iwashimizu Schrein (aber interessanterweise nicht der Usa Schrein) zum zweit·höchsten Ahnen·schrein des Tennō-Hauses nach

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

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Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar
auf. 
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Skizze (Mandala) der Anlage, 14. Jh.
Im oberen Bildteil ist die Anlage des Hauptschreins des Iwashimizu Hachiman-gū, in deren Mitte die doppelte Haupthalle im Hachiman-Stil zu erkennen ist. Der Haupteingang ist im Süden (links). Im Vordergrund (Osten), etwas unterhalb des Schreins sieht man das Gebäude des Gokoku-ji, eines buddhistischen Tempels. Zwischen Tempel und Schrein ist eine Pagode () zu erkennen. Die buddhistischen Gebäude gibt es heute nicht mehr, insgesamt ist die Anlage aber trotz mehrmaliger Zerstörungen heute nicht allzu verschieden von diesem Bild.
14. Jh. Bildquelle: Yamashiro Iwashimizu Hachimangū, S. Minaga, über Internet Archive.

Die Anlage ähnelt dem Usa Schrein insofern, als auch hier der Haupt·schrein auf der Kuppe eines Hügels (des „Mann-Berges“, Otoko-yama) liegt, an dessen Fuß sich einstmals ein buddhis·tischer, der Schrein·gottheit dienender Tempel befand. Dieser Tempel ist allerdings älter als der Schrein und diente zunächst als Fa·milien·tempel des Adels·hauses Ki, dem auch der Gründer·mönch Gyōkyō entstammte. Auch dieser Tempel wurde in der Meiji-Zeit geschliffen.

Tsurugaoka Hachimangū, Kamakura

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Tsurugaoka Hachiman
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Schreintafel mit den Zeichen „Hachiman“

Der

Tsurugaoka Hachiman-gū 鶴岡八幡宮 (jap.)

repräsentativster Schrein des ehemaligen Shōgunats in Kamakura; Gründung durch die Familie Minamoto, die Hachiman als Ahnengottheit verehrten

Schrein

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Geographische Lage von Tsurugaoka Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein dominiert die Stadt

Kamakura 鎌倉 (jap.)

Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)

Ort, Epoche

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Geographische Lage von Kamakura; s.a. Geo-Glossar
im Süden der Kantō-Ebene (die Großregion um das heutige Tōkyō). Kama·kura war der Sitz der Minamoto Shogune, die hier im Jahr 1185 eine von Kyōto unabhängige Regierung errichteten. Die Minamoto wiederum führten sich auf den erwähnten Seiwa Tennō zurück. Daher sahen auch sie Hachiman als ihre Ahnen·gottheit an und platzierten seinen Schrein auf einen Hügel im Norden Kama·kuras, von wo aus man die gesamte Stadt über·blicken kann. Die Anlage ist auch in ihrer heutigen (restaurierten) Form sehr imposant und wird an hohen Feier·tagen von zahl·reichen Tokiotern aufgesucht.

Auch spätere Krieger·familien folgten dem Beispiel der Minamoto und konstruierten — teils zu Recht, teils zu Unrecht — eine ver·wandt·schaft·liche Beziehung zu Hachiman. Hachiman wird daher auch oft als „Kriegsgott“ bezeichnet, richtiger ist jedoch Gott der Krieger (

bushi 武士 (jap.)

Krieger, Samurai

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), deren oberste Ver·tre·ter sich als seine Nach·fahren an·sahen.

Weitere wichtige Schreine

  • In Nara, unweit des
Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

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Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar
mit seinem Großen Budda, befindet sich der heute weit·gehend unbeachtete Tamukeyama Hachiman Schrein. Er ist aber wohl der älteste Zweigschrein Hachimans und wurde um 750 gleichzeitig mit dem Großen Buddha zu dessen Schutz gegründet.  
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Ōsaki Hachiman
  • Der
Ōsaki Hachiman-gū 大崎八幡宮 (jap.)

Ōsaki Hachiman Schrein in Sendai, Nord-Honshū

Schrein

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Ōsaki Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

Schrein in Sendai ist eines der prächtigsten Beispiele der sogenannten Momoyama-Architektur, jenes pompösen Stils, der von

Toyotomi Hideyoshi 豊臣秀吉 (jap.)

1537–1598, Feldherr, militärischer Machthaber; bekannt als der zweite von drei Reichseinigern am Ende der „Zeit der kämpfenden Länder“ (Sengoku Jidai)

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maßgeblich gefördert wurde. Der Ōsaki Schrein gilt zugleich als Ahnenschrein der Date, einer mächtigen Daimyo-Familie in Nordost Japan, die Hachiman ebenfalls an den Beginn ihres Stammbaums setzten. Der Schrein soll dem Toyokuni Schrein in Kyōto nach·empfunden sein. Der Toyokuni Schrein wurde 1599 errichtet und sollte zunächst ebenfalls Hachiman gewidmet werden, schließlich wurde er aber zum Sitz des kurz davor verstorbenen und vergöttlichten Hideyoshi erklärt. 1615 wurde der Schrein im Zuge der militärischen Ausrottung von Hideyoshis Nachkommen auf Befehl von

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

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geschliffen.