Mythen/Hoellen: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 5: Zeile 5:
 
{{sidebox|sidepage=Höllenbilder|Jigokusoshi_chinoike.jpg|caption= Höllenbilder }}
 
{{sidebox|sidepage=Höllenbilder|Jigokusoshi_chinoike.jpg|caption= Höllenbilder }}
 
</div>
 
</div>
Konkrete Höllenbilder kennt man in Japan erst ab der späten {{glossar:heian}}-Zeit. Sie entwickelten sich be·zeich·nen·der·weise Hand in Hand mit den [[Mythen:Paradiese | Paradiesvorstellungen]] des Reinen Landes. Der {{Glossar:Tendaishuu | Tendai}} Mönch {{glossar:genshin}} (942–1017), ein Vor·vater der {{glossar:joudoshuu}}, gilt als einer der wichtigsten Popularisierer dieser Jenseits·bilder, die ihrerseits auf dem Schema der [[Mythen:Jenseits | Sechs Bereiche der Wiedergeburt]] beruhen.
+
Konkrete Höllenbilder kennt man in Japan erst ab der späten {{glossar:heian}}-Zeit. Sie ent·wickel·ten sich be·zeich·nen·der·weise Hand in Hand mit den [[Mythen:Paradiese | Paradiesvorstellungen]] des Reinen Landes. Der {{Glossar:Tendaishuu | Tendai}} Mönch {{glossar:genshin}} (942–1017), ein Vor··ter der {{glossar:joudoshuu}}, gilt als einer der wich·tig·sten Popu·lari·sie·rer dieser Jen·seits·bil·der, die ihrer·seits auf dem Schema der [[Mythen:Jenseits | Sechs Bereiche der Wiedergeburt]] beruhen.
  
Diese Jenseitsdarstellungen lassen wenig Zweifel, dass die meisten Verstorbenen, die nicht zur Er·leuch·tung fanden bzw. in {{glossar:amida|Amidas}} Reines Land errettet wurden, mit schreck·lichen Torturen zu rechnen hatten. Oft werden sie schon während der Befragung vor dem Gerichtshof {{glossar:enma|Enmas}} gefoltert, um schließ·lich in einer der Höllen zu landen, wo sie von gehörnten Dämonen auf jede er·denk·liche Weise gequält werden.
+
Diese Jenseitsdarstellungen lassen wenig Zweifel, dass die meisten Ver·stor·be·nen, die nicht zur Er·leuch·tung fanden bzw. in {{glossar:amida|Amidas}} Reines Land erret·tet wurden, mit schreck·li·chen Tor·tu·ren zu rech·nen hat·ten. Oft werden sie schon wäh·rend der Befra·gung vor dem Ge·richts·hof {{glossar:enma|Enmas}} ge·fol·tert, um schließ·lich in einer der Höllen zu landen, wo sie von ge·hörn·ten Dämo·nen auf jede er·denk·liche Weise gequält werden.
  
 
<div class="bildbox bildtext">{{Dia|kumano_sankei_mandara.jpg|w=850|left=-350|top=-500|rahmen_w=500|rahmen_h=500}}<div> Höllenszenen (Detail) aus einem Kumano [[Mandala]] (''Kumano kanshin jikkai mandara'') <br /> Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh. </div></div>
 
<div class="bildbox bildtext">{{Dia|kumano_sankei_mandara.jpg|w=850|left=-350|top=-500|rahmen_w=500|rahmen_h=500}}<div> Höllenszenen (Detail) aus einem Kumano [[Mandala]] (''Kumano kanshin jikkai mandara'') <br /> Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh. </div></div>
  
  
Die Abbildung oben ist eine der bekanntesten Darstellungen der Sechs Bereiche der Wiedergeburt ({{glossar:rokudou}}). Hier sind die negativen Bereiche auf der unteren Bildhälfte zu sehen. Rechts oben die Welt der Kriegergeister ({{glossar:ashura}}), darunter die Be·reiche der Hölle ({{glossar:jigoku}}) und die Welt der Tiere. Ähnlich wie etwa auf den Bildern des Hieronymus Bosch gibt es auch hier spezielle Höllen·be·reiche für spezielle Sünden. Für laster·hafte Männer gibt es einen Dornen·baum, auf dem eine schöne Frau sitzt (rechtes unteres Viertel). Wer zu ihr hin·auf·klettern will, wird auf den Dornen auf·ge·spießt. Darunter befindet sich der Blutsee ({{glossar:chinoike}}), in dem Frauen herum treiben. Diese Strafe steht explizit mit der durch Menstruation ver·ur·sachten „Verunreinigung“ in Zu·sam·men·hang. Andere Sünder werden zwischen Felsen zer·malmt, mit glühenden Zangen traktiert, von wilden Tieren und Monstern an·ge·fallen und in großen Kesseln gegart.  
+
Die Abbildung oben ist eine der bekanntesten Darstellungen der Sechs Be·reiche der Wie·der·ge·burt ({{glossar:rokudou}}). Hier sind die nega·ti·ven Be·reiche auf der unte·ren Bild·hälfte zu sehen. Rechts oben die Welt der Krie·ger·geis·ter ({{glossar:ashura}}), da·run·ter die Be·reiche der Hölle ({{glossar:jigoku}}) und die Welt der Tiere. Ähnlich wie etwa auf den Bil·dern des Hiero·ny·mus Bosch gibt es auch hier spe·zielle Höllen·be·reiche für spe·zielle Sünden. Für laster·hafte Männer gibt es einen Dor·nen·baum, auf dem eine schöne Frau sitzt (rech·tes unte·res Vier·tel). Wer zu ihr hin·auf·klet·tern will, wird auf den Dornen auf·ge·spießt. Da·run·ter be·fin·det sich der Blut·see ({{glossar:chinoike}}), in dem Frauen herum trei·ben. Diese Strafe steht expli·zit mit der durch Menstrua·tion ver·ur·sach·ten „Verun·rei·ni·gung“ in Zu·sam·men·hang. Andere Sünder werden zwischen Felsen zer·malmt, mit glü·hen·den Zangen trak·tiert, von wilden Tieren und Monstern an·ge·fal·len und in großen Kes·seln gegart.  
 
{{sidebox|osorezan_flickr9.jpg|caption= [[Ikonographie:Jizo/Osorezan|Osore-zan, der „Angstberg“]]}}
 
{{sidebox|osorezan_flickr9.jpg|caption= [[Ikonographie:Jizo/Osorezan|Osore-zan, der „Angstberg“]]}}
Die einzige Hoffnung in all diesen Schrecken der Hölle ist Bodhisattva {{glossar:jizou}}, der selbst hier die Gebete der reuigen Sünder erhört und ihnen Rettung zu·teil werden lässt. Man erkennt ihn links oben in der Vorhölle der Kinder ({{glossar:sainokawara}}), denn zu Kindern hat er ein besonderes Naheverhältnis (s. [[Ikonographie:Jizo| Jizō]] im Kapitel „Ikonographie“).
+
Die einzige Hoffnung in all diesen Schrecken der Hölle ist Bodhisattva {{glossar:jizou}}, der selbst hier die Gebete der reuigen Sünder erhört und ihnen Ret·tung zu·teil werden lässt. Man erkennt ihn links oben in der Vor·hölle der Kinder ({{glossar:sainokawara}}), denn zu Kin·dern hat er ein be·son·deres Nahe·ver·hält·nis (s. [[Ikonographie:Jizo| Jizō]] im Kapitel „Ikono·graphie“).
  
Ein interessantes Detail am Rande: Die Bereiche der Totenwelt in der obigen Ab·bildung sind mit {{glossar:torii}} markiert, wie sie heute nur vor Shinto Schreinen zu finden sind.
+
Ein interessantes Detail am Rande: Die Bereiche der Totenwelt in der obigen Ab·bil·dung sind mit {{glossar:torii}} mar·kiert, wie sie heute nur vor Shinto Schrei·nen zu finden sind.
  
 
==O-bon und die Hungergeister==
 
==O-bon und die Hungergeister==
Zeile 23: Zeile 23:
 
|caption= Bildrollen der Hungergeister}}
 
|caption= Bildrollen der Hungergeister}}
  
Gebete und Rituale können dazu beitragen, Verstorbene von den Höllenqualen zu befreien. In der Tat wurde und wird ein be·deu·ten·der Teil buddhistischer Zeremonien zu diesem Zweck ab·ge·halten. Bei·spiel·haft ist die Geschichte des Mönchs {{glossar:mokuren}}, (skt. Maudgalyana), ein Schüler des Buddha, der durch seine Exerzitien und Ge·bete die Rettung seiner Mutter aus der Hölle er·wirkte. Später wurde die Legende der·ge·stalt aus·gebaut, dass Mokuren per·sön·lich auf der Suche nach seiner Mutter die Hölle durch·querte. Auch auf dem obigen Mandara ist Mokuren ab·ge·bildet: unter·halb des ''torii'' in der linken oberen Bildhälfte.
+
Gebete und Rituale können dazu beitragen, Verstorbene von den Höllenqua·len zu befreien. In der Tat wurde und wird ein be·deu·ten·der Teil buddhis·tischer Zeremo·nien zu diesem Zweck ab·ge·hal·ten. Bei·spiel·haft ist die Geschichte des Mönchs {{glossar:mokuren}}, (skt. Maudgalyana), ein Schü·ler des Buddha, der durch seine Exer·zi·tien und Ge·bete die Ret·tung seiner Mutter aus der Hölle er·wirkte. Später wurde die Legende der·ge·stalt aus·ge·baut, dass Moku·ren per·sön·lich auf der Suche nach seiner Mutter die Hölle durch·querte. Auch auf dem obigen Mandara ist Mokuren ab·ge·bil·det: unter·halb des ''torii'' in der linken obe·ren Bild·hälfte.
  
Diese Legende bildet den Ursprung des [[Alltag:Jahr/Obon | Bon Fests]], das heute zu Ehren der Ahnen Mitte August ge·feiert wird. ''Bon'' ist die Abkürzung von {{glossar:urabon}}, ab·ge·leitet von skt. ''ullambana'', was „herab hängen“ bedeutet. Dieser Begriff soll auf die Torturen der Hölle bezogen sein. Seinem ur·sprüng·lichen Sinn nach ist O-bon also eine religiöse Zeremonie, um die Ahnen von den Qualen der Hölle, bzw. aus einem der niederen Be·reiche der Wiedergeburt zu befreien.
+
Diese Legende bildet den Ursprung des [[Alltag:Jahr/Obon | Bon Fests]], das heute zu Ehren der Ahnen Mitte August ge·feiert wird. ''Bon'' ist die Abkür·zung von {{glossar:urabon}}, ab·ge·lei·tet von skt. ''ullambana'', was „herab hän·gen“ bedeu·tet. Dieser Begriff soll auf die Tor·tu·ren der Hölle bezo·gen sein. Seinem ur·sprüng·li·chen Sinn nach ist O-bon also eine re·ligiöse Zere·monie, um die Ahnen von den Qualen der Hölle, bzw. aus einem der niede·ren Be·reiche der Wieder·ge·burt zu befreien.
 
{{Float|bild=gaki.gif|style=margin-right:-4em}}  
 
{{Float|bild=gaki.gif|style=margin-right:-4em}}  
In China und Taiwan, wo das Urabon (Chin. ''yulanpen'') Fest ursprünglich entstand, ist es auch als Fest der Hungrigen Geister be·kannt (nach einer Version wurde Mokurens Mutter näm·lich zu einem Hungergeist). Auch in Japan brachte man in früherer Zeit zum Bon-Fest Nahrungsopfer für die Hunger·geister ({{glossar:gaki}}) dar. Die Vor·stel·lung der Hungergeister wurde offen·bar zusammen mit der Hölle Ende der Heian-Zeit populär. Illustrierte Bildrollen ({{glossar:gakizoushi}}) erläutern, was man sich unter Hungergeistern vor·zu·stellen hat. Diese spindel·dürren Wesen mit den auf·ge·quollenen Bäuchen sind zugleich Mitleid und Ekel erregend. Sie ernähren sich von Kot, Urin und Leichen·teilen, sind aber beständig hungrig und durstig, und werden außerdem von anderen Geistern drangsaliert. Sie ver·körpern die Existenz·form, in die man hin·ein·geboren wird, wenn man gierig war. Dass man gerade diesen Geistern ein be·sonderes Fest bereitete, hängt vielleicht damit zu·sammen, dass Gier eine so universelle menschliche Eigen·schaft ist. Demnach kann es leicht sein, dass man selbst einmal als Hunger·geist wieder·geboren wird. Andererseits wirken die Dar·stel·lungen der ''gaki'' so, als würden diese die Un·rein·heit personifizieren. In den Zeremonien für das Seelen·heil der ''gaki'' könnte also auch das Motiv mit·schwingen, sich selbst von Unreinheit zu befreien, indem man die ''gaki'' zum Verschwinden bringt.
+
In China und Taiwan, wo das Urabon (Chin. ''yulanpen'') Fest ursprünglich entstand, ist es auch als Fest der Hungri·gen Geis·ter be·kannt (nach einer Version wurde Mokurens Mutter näm·lich zu einem Hunger·geist). Auch in Japan brachte man in frühe·rer Zeit zum Bon-Fest Nah·rungs·opfer für die Hun·ger·geis·ter ({{glossar:gaki}}) dar. Die Vor·stel·lung der Hun·ger·geis·ter wurde offen·bar zu·sam·men mit der Hölle Ende der Heian-Zeit popu·lär. Illus·trierte Bild·rol·len ({{glossar:gakizoushi}}) erläu·tern, was man sich unter Hun·ger·geis·tern vor·zu·stel·len hat. Diese spin·del·dür·ren Wesen mit den auf·ge·quol·le·nen Bäu·chen sind zugleich Mit·leid und Ekel erre·gend. Sie ernäh·ren sich von Kot, Urin und Lei·chen·teilen, sind aber bestän·dig hungrig und durs·tig, und werden außerdem von ande·ren Geis·tern drang·sa·liert. Sie ver·kör·pern die Exis·tenz·form, in die man hin·ein·gebo·ren wird, wenn man gierig war. Dass man gerade diesen Geistern ein be·son·de·res Fest be·rei·tete, hängt viel·leicht damit zu·sam·men, dass Gier eine so uni·ver·selle mensch·liche Eigen·schaft ist. Dem·nach kann es leicht sein, dass man selbst einmal als Hun·ger·geist wie·der·gebo·ren wird. Ande·rer·seits wirken die Dar·stel·lun·gen der ''gaki'' so, als würden diese die Un·rein·heit per·soni·fi·zieren. In den Zere·mo·nien für das See·len·heil der ''gaki'' könnte also auch das Motiv mit·schwin·gen, sich selbst von Unrein·heit zu befreien, indem man die ''gaki'' zum Ver·schwin·den bringt.
 
{{Linkbox|text=
 
{{Linkbox|text=
 
* [http://www.emuseum.jp/detail/100951/000/000?mode=simple&d_lang=en&s_lang=en&word=gaki+zoshi&class=&title=&c_e=&region=&era=&century=&cptype=&owner=&pos=1&num=1 ''Gaki zōshi''], National Institutes for Cultural Heritage<br/>Mehrsprachig dokumentierte Präsentation einer Bildrolle zum Thema Hungergeister. Teil der Bild-Datenbank von „nationalen Kulturschätzen“ [http://www.emuseum.jp/ ''E-kokuhō''].
 
* [http://www.emuseum.jp/detail/100951/000/000?mode=simple&d_lang=en&s_lang=en&word=gaki+zoshi&class=&title=&c_e=&region=&era=&century=&cptype=&owner=&pos=1&num=1 ''Gaki zōshi''], National Institutes for Cultural Heritage<br/>Mehrsprachig dokumentierte Präsentation einer Bildrolle zum Thema Hungergeister. Teil der Bild-Datenbank von „nationalen Kulturschätzen“ [http://www.emuseum.jp/ ''E-kokuhō''].

Version vom 1. November 2010, 00:50 Uhr

Vorlage:Styles

Höllen und Hungergeister

Konkrete Höllenbilder kennt man in Japan erst ab der späten

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 04hase.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Froesche.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit. Sie ent·wickel·ten sich be·zeich·nen·der·weise Hand in Hand mit den Paradiesvorstellungen des Reinen Landes. Der

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sakai yusai.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Hojoe iwashimizu2.jpg
  • Sannotorii atago.jpg

Mönch

Genshin 源信 (jap.)

Tendai-Mönch (942–1017); auch bekannt als Eshin; Autor des Ōjō yōshū; Wegbereiter der Jōdo-shū

Der Begriff „Genshin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

(942–1017), ein Vor··ter der

Jōdo-shū 浄土宗 (jap.)

Schule des Amida-Buddhismus

Schulrichtung

Der Begriff „Jōdo-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nuregami.jpg
  • Honen chionin2.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Glocke chionin.jpg

, gilt als einer der wich·tig·sten Popu·lari·sie·rer dieser Jen·seits·bil·der, die ihrer·seits auf dem Schema der Sechs Bereiche der Wiedergeburt beruhen.

Diese Jenseitsdarstellungen lassen wenig Zweifel, dass die meisten Ver·stor·be·nen, die nicht zur Er·leuch·tung fanden bzw. in

Amida 阿弥陀 (jap.)

Buddha Amitabha; Hauptbuddha der Schulen des Reinen Landes (Jōdo-shū bzw. Jōdo Shinshū)

Buddha

Der Begriff „Amida“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Koshinto kamakura.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Mudra amidahoryuji.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Daibutsu head2.jpg
  • Kamakura daibutsu morgen.jpg
  • Mudra kamakuradaibutsu.jpg
  • Ushiku daibutsu.jpg
  • Amida heian.jpg
  • Dabutsu back.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Koshinto amida.jpg
  • Kamakuradaibutsu face.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Kamakuradaibutsu meiji2.jpg
  • Kamakura daibutsu beato.jpg
  • Kamakura daibutsu kusakabe.jpg
  • Namazu ken zenkoji.jpg
  • Kamakura daibutsu2008.jpg
  • Amida yamagoe 13jh.jpg
  • Amida byodoin.jpg
  • Byodoin 1879.jpg
  • Taima narahaku.jpg
  • Taima fukui.jpg
  • Kamakura Daibutsu.jpg

Reines Land erret·tet wurden, mit schreck·li·chen Tor·tu·ren zu rech·nen hat·ten. Oft werden sie schon wäh·rend der Befra·gung vor dem Ge·richts·hof

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Rokudoe enma1.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Juo mak 05.jpg
  • Daiitoku myoo toji.jpg
  • Enma china13jh.jpg
  • Enmaten tnm.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Enma kyosai.jpg
  • Enma schreiber.gif
  • Enmaten enmao.jpg
  • Enma gericht1.jpg
ge·fol·tert, um schließ·lich in einer der Höllen zu landen, wo sie von ge·hörn·ten Dämo·nen auf jede er·denk·liche Weise gequält werden.
Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Höllenszenen (Detail) aus einem Kumano Mandala (Kumano kanshin jikkai mandara)
Rollbild, Edo-Zeit, 17. Jh.


Die Abbildung oben ist eine der bekanntesten Darstellungen der Sechs Be·reiche der Wie·der·ge·burt (

rokudō 六道 (jap.)

wtl. die Sechs Wege = Bereiche der Wiedergeburt

Konzept

Der Begriff „rokudō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Ashura.jpg
  • Jigokusoshi emaki1.jpg

). Hier sind die nega·ti·ven Be·reiche auf der unte·ren Bild·hälfte zu sehen. Rechts oben die Welt der Krie·ger·geis·ter (

ashura 阿修羅 (jap.)

kämpfende Geister, eine von sechs Formen der Wiedergeburt; skt. asura; auch shura

Der Begriff „ashura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ashura2.jpg
  • Ashura.jpg

), da·run·ter die Be·reiche der Hölle (

jigoku 地獄 (jap.)

wtl. „[unter]irdischer Kerker“, buddhistische Hölle

Pantheon, Konzept

Der Begriff „jigoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Kumano sankei mandara.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Jigokuzoshi nara1.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Jigokuzoshi nara2.jpg
  • Kumano mandara.jpg
  • Jigoku rokudoe.jpg

) und die Welt der Tiere. Ähnlich wie etwa auf den Bil·dern des Hiero·ny·mus Bosch gibt es auch hier spe·zielle Höllen·be·reiche für spe·zielle Sünden. Für laster·hafte Männer gibt es einen Dor·nen·baum, auf dem eine schöne Frau sitzt (rech·tes unte·res Vier·tel). Wer zu ihr hin·auf·klet·tern will, wird auf den Dornen auf·ge·spießt. Da·run·ter be·fin·det sich der Blut·see (

chi no ike 血の池 (jap.)

Blutsee; für Frauen vorbehaltener Bereich der buddhistischen Hölle

Pantheon

Der Begriff „chi no ike“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Osore-chinoike.jpg
  • Jigokusoshi chinoike.jpg

), in dem Frauen herum trei·ben. Diese Strafe steht expli·zit mit der durch Menstrua·tion ver·ur·sach·ten „Verun·rei·ni·gung“ in Zu·sam·men·hang. Andere Sünder werden zwischen Felsen zer·malmt, mit glü·hen·den Zangen trak·tiert, von wilden Tieren und Monstern an·ge·fal·len und in großen Kes·seln gegart. Vorlage:Sidebox

Die einzige Hoffnung in all diesen Schrecken der Hölle ist Bodhisattva

Jizō 地蔵 (jap.)

wtl. Schatzhaus/Mutterleib der Erde; skr. Kṣitigarbha; populäre Bodhisattva Figur

Buddha

Der Begriff „Jizō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jizo osore.jpg
  • Koya muenbotoke.jpg
  • Jizo23.jpg
  • Jizo 14c.jpg
  • Jizo dunhuang.jpg
  • Osore-chinoike.jpg
  • Jizo zenen1223-26.jpg
  • Koya jizo.jpg
  • Jizo army.jpg
  • Osorezan flickr9.jpg
  • Jizo 12.jpg
  • Goshuin.jpg
  • Koshinto komagome.jpg
  • Jizo opfergabe.jpg
  • Osorezan flickr4.jpg
  • Jizo jigoku.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Jizo hakone.jpg
  • Jizo usuki.jpg
  • Osorezan flickr5.jpg
  • Jizo koyasan.jpg
  • Jizo obon.jpg
  • Jizo kinder3.jpg

, der selbst hier die Gebete der reuigen Sünder erhört und ihnen Ret·tung zu·teil werden lässt. Man erkennt ihn links oben in der Vor·hölle der Kinder (

Sai no Kawara 賽の河原 (jap.)

Ufer des Flusses der Unterwelt

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Sai no Kawara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), denn zu Kin·dern hat er ein be·son·deres Nahe·ver·hält·nis (s. Jizō im Kapitel „Ikono·graphie“).

Ein interessantes Detail am Rande: Die Bereiche der Totenwelt in der obigen Ab·bil·dung sind mit

torii 鳥居 (jap.)

Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami

Schrein

Der Begriff „torii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Torii Fushimi.jpg
  • Torii sanchi.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Koya9.jpg
  • Itsukushima torii sand.jpg
  • Bangkok swing.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Usa torii wm.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Fushimi 5.jpg
  • Sannotorii.jpg
  • Miwayama.jpg
  • Kanameishi.jpg
  • Karasaki.jpg
  • Miyajima torii2.jpg
  • Mitsutorii.jpg
  • Schrein torii komainu.jpg
  • Hizentorii karatsu.jpg
  • Toyokawa kitsune.jpg
  • Ukiha inari.jpg
  • Mitsumine.jpg
  • Rikimatsusha.jpg
  • Ise sangu.jpg
  • Umenomiya shrine.jpg
  • Torii uji bridge ise.jpg
  • Inyoseki1.jpg
  • Yasukuni mode.jpg
  • Torii kyoto.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Fushimi nacht.jpg
  • Miyajima closeup.jpg
  • Fushimi torii.jpg
  • Fushimi 1.jpg
  • Onsen.jpg
  • Itsukushima.jpg
  • Schrein bruecke.jpg
  • Torii meiji.jpg
  • Fushimi 7.jpg
  • Torii shitennoji.jpg
  • Miyajima hirsch.jpg
  • Uji bridge.jpg
  • Fushimi 2.jpg
  • Ippen miyajima.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Omura 1945.jpg
  • Torii hakozaki.jpg
  • Kumano nachi mandara.jpg
  • Yasukuni torii.jpg
  • Mikuji kamakura.jpg
Weitere Bilder...
mar·kiert, wie sie heute nur vor Shinto Schrei·nen zu finden sind.

O-bon und die Hungergeister

Vorlage:Sidebox

Gebete und Rituale können dazu beitragen, Verstorbene von den Höllenqua·len zu befreien. In der Tat wurde und wird ein be·deu·ten·der Teil buddhis·tischer Zeremo·nien zu diesem Zweck ab·ge·hal·ten. Bei·spiel·haft ist die Geschichte des Mönchs

Mokuren 目連 (jap.)

Schüler des Buddha; skt. Maudgalyayana; errettet seine Mutter aus der Hölle

Der Begriff „Mokuren“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Gakizoshi mokuren.jpg

, (skt. Maudgalyana), ein Schü·ler des Buddha, der durch seine Exer·zi·tien und Ge·bete die Ret·tung seiner Mutter aus der Hölle er·wirkte. Später wurde die Legende der·ge·stalt aus·ge·baut, dass Moku·ren per·sön·lich auf der Suche nach seiner Mutter die Hölle durch·querte. Auch auf dem obigen Mandara ist Mokuren ab·ge·bil·det: unter·halb des torii in der linken obe·ren Bild·hälfte.

Diese Legende bildet den Ursprung des Bon Fests, das heute zu Ehren der Ahnen Mitte August ge·feiert wird. Bon ist die Abkür·zung von

urabon 盂蘭盆 (jap.)

Ursprünglicher (buddhistischer) Name des Bon-Fests, abgeleitet von ullambana

Ritus

Der Begriff „urabon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, ab·ge·lei·tet von skt. ullambana, was „herab hän·gen“ bedeu·tet. Dieser Begriff soll auf die Tor·tu·ren der Hölle bezo·gen sein. Seinem ur·sprüng·li·chen Sinn nach ist O-bon also eine re·ligiöse Zere·monie, um die Ahnen von den Qualen der Hölle, bzw. aus einem der niede·ren Be·reiche der Wieder·ge·burt zu befreien.

Gaki.gif

In China und Taiwan, wo das Urabon (Chin. yulanpen) Fest ursprünglich entstand, ist es auch als Fest der Hungri·gen Geis·ter be·kannt (nach einer Version wurde Mokurens Mutter näm·lich zu einem Hunger·geist). Auch in Japan brachte man in frühe·rer Zeit zum Bon-Fest Nah·rungs·opfer für die Hun·ger·geis·ter (

gaki 餓鬼 (jap.)

Hungergeist; skt. preta

Geist

Der Begriff „gaki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Gakizoshi notdurft.jpg
  • Gakizoshi geburt.jpg
  • Gakizoshi friedhof.jpg
  • Gakizoshi mokuren.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Gakizoshi ausspeisung.jpg

) dar. Die Vor·stel·lung der Hun·ger·geis·ter wurde offen·bar zu·sam·men mit der Hölle Ende der Heian-Zeit popu·lär. Illus·trierte Bild·rol·len (

Gaki zōshi 餓鬼草紙 (jap.)

Illustrierte Querbildrollen der Hungergeister

Bild

Der Begriff „Gaki zōshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) erläu·tern, was man sich unter Hun·ger·geis·tern vor·zu·stel·len hat. Diese spin·del·dür·ren Wesen mit den auf·ge·quol·le·nen Bäu·chen sind zugleich Mit·leid und Ekel erre·gend. Sie ernäh·ren sich von Kot, Urin und Lei·chen·teilen, sind aber bestän·dig hungrig und durs·tig, und werden außerdem von ande·ren Geis·tern drang·sa·liert. Sie ver·kör·pern die Exis·tenz·form, in die man hin·ein·gebo·ren wird, wenn man gierig war. Dass man gerade diesen Geistern ein be·son·de·res Fest be·rei·tete, hängt viel·leicht damit zu·sam·men, dass Gier eine so uni·ver·selle mensch·liche Eigen·schaft ist. Dem·nach kann es leicht sein, dass man selbst einmal als Hun·ger·geist wie·der·gebo·ren wird. Ande·rer·seits wirken die Dar·stel·lun·gen der gaki so, als würden diese die Un·rein·heit per·soni·fi·zieren. In den Zere·mo·nien für das See·len·heil der gaki könnte also auch das Motiv mit·schwin·gen, sich selbst von Unrein·heit zu befreien, indem man die gaki zum Ver·schwin·den bringt.

  1. ^  
    Jigoku rokudoe.jpg
    Nach einer Vorlage aus dem 13. Jahrhundert. Verschiedene Bereiche der Hölle (jigoku), in denen tierartige Folterknechte die Seelen der Toten mit allen erdenklichen Foltern und Torturen drangsalieren.
    Späte Edo-Zeit, 19. Jh. The British Museum.