Bauten/Tempel/Tempeltore: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Tor des {{glossar:Houryuuji}} zählt zu den ältesten Holzbauwerken Japans und damit auch zu den ältesten Tempel·toren. Es wirkt wie ein selb·ständiges Bauwerk und ist es in gewissem Sinne auch, denn es dient nicht nur als Durch·gang, sondern auch als Auf·be·wah·rungs·ort für Tempel·schätze, die der All·ge·mein·heit unzu·gäng·lich im oberen Geschoß auf·be·wahrt werden. Diese zwei·ge·schoßige Form gepaart mit der Funktion als Speicher ist typisch für die Haupt·tore großer japani·scher Tempel. Doch obwohl das Haupt·tor des Hōryū-ji auf den ersten Blick als Archetyp eines Tempeltors (jap. {{g|mon}}) erscheint, bietet es für Kenner der japa·nischen Tempel·architektur eine un·ge·wöhn·liche Eigen·heit: einen zwei·ge·teil·ten Durch·gang.  
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Das Tor des {{g|Houryuuji}} zählt zu den ältesten Holzbauwerken Japans und damit auch zu den ältesten Tempel·toren. Es wirkt wie ein selb·ständiges Bauwerk und ist es in gewissem Sinne auch, denn es dient nicht nur als Durch·gang, sondern auch als Auf·be·wah·rungs·ort für Tempel·schätze, die der All·ge·mein·heit unzu·gäng·lich im oberen Geschoß auf·be·wahrt werden. Diese zwei·ge·schoßige Form gepaart mit der Funktion als Speicher ist typisch für die Haupt·tore großer japani·scher Tempel. Doch obwohl das Haupt·tor des Hōryū-ji auf den ersten Blick als Archetyp eines Tempeltors (jap. {{g|mon}}) erscheint, bietet es für Kenner der japa·nischen Tempel·architektur eine un·ge·wöhn·liche Eigen·heit: einen zwei·ge·teil·ten Durch·gang.  
  
 
Üblicher·weise besteht ein Tempeltor aus einer ungeraden Anzahl von Kammern (meist drei oder fünf), von denen eine oder drei pas·sier·bar sind (s. die Beispiele unten). Nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass das Tor·ge·bäude aus vier Kam·mern besteht und inso·fern ein Mittel·pfosten den Eingang in zwei Bereiche spaltet und damit quasi den natür·lichen Zugang zum Tempel blockiert. Trotz oder gerade wegen dieser Be·son·der·heit zählen nicht nur das Tor selbst, sondern  auch seine Torwächter ({{g|niou}}), die hier gut zu erkennen sind, zu den be·rühm·testen und ältesten Bei·spielen ihrer Art.
 
Üblicher·weise besteht ein Tempeltor aus einer ungeraden Anzahl von Kammern (meist drei oder fünf), von denen eine oder drei pas·sier·bar sind (s. die Beispiele unten). Nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass das Tor·ge·bäude aus vier Kam·mern besteht und inso·fern ein Mittel·pfosten den Eingang in zwei Bereiche spaltet und damit quasi den natür·lichen Zugang zum Tempel blockiert. Trotz oder gerade wegen dieser Be·son·der·heit zählen nicht nur das Tor selbst, sondern  auch seine Torwächter ({{g|niou}}), die hier gut zu erkennen sind, zu den be·rühm·testen und ältesten Bei·spielen ihrer Art.
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Das riesige Tor des {{glossar:Toudaiji}}, das {{glossar:nandaimon}} (Süd·liches Haupt·tor), hinter dem sich der [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu|Große Buddha]] von {{glossar:Nara}} be·findet, ist das viel·leicht be·kann·teste Tem·pel·tor Japans.  Es zählt zu den japa·ni·schen „Natio·nal·schät·zen“ ({{g|kokuhou}}). In seinem In·ne·ren sind die bei·den größ·ten und zu·gleich ein·drucks·voll·sten Tor·wäch·ter·sta·tuen ({{glossar:niou}}) Japans zu sehen. Die gi·gan·ti·sche Halle des Großen Bud·dhas ist im Hin·ter·grund un·deut·lich zu er·ken·nen. Davor die  zahmen Hir·sche, die in Nara über·all frei umher·laufen.
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Das riesige Tor des {{g|Toudaiji}}, das {{g|nandaimon}} (Süd·liches Haupt·tor), hinter dem sich der [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu|Große Buddha]] von {{g|Nara}} be·findet, ist das viel·leicht be·kann·teste Tem·pel·tor Japans.  Es zählt zu den japa·ni·schen „Natio·nal·schät·zen“ ({{g|kokuhou}}). In seinem In·ne·ren sind die bei·den größ·ten und zu·gleich ein·drucks·voll·sten Tor·wäch·ter·sta·tuen ({{g|niou}}) Japans zu sehen. Die gi·gan·ti·sche Halle des Großen Bud·dhas ist im Hin·ter·grund un·deut·lich zu er·ken·nen. Davor die  zahmen Hir·sche, die in Nara über·all frei umher·laufen.
  
Die Anlage des Tōdaiji stammt aus dem achten Jahrhundert, wurde jedoch im {{glossar:genpeigassen|Genpei-Krieg}} (1181) fast voll·kom·men  zer·stört. Das Tor stammt daher in seiner heu·tigen Form aus dem Jahr 1199. Man be·diente sich beim Wie·der·aufbau im zwölften Jahr·hun·dert  einer ver·gleichs·weise schlichten, prag·mati·schen Holz·bau·weise, für die etwa die frei schwe·ben·den Quer·balken, die die Dach·kon·struk·tion stützen,  charak·teris·tisch sind. Man nennt diesen Stil „indisch“ ({{g|tenjikuyou}}), obwohl er eigent·lich aus Süd·china stammt. Auch die Tempel·halle wurde damals im „indischen Stil“ errichtet, brannte aber später ein weiteres Mal ab. Daher ist das Nan·daimon eines der weni·gen erhal·tenen Beispiele des „indischen Stils“. Die Wahl dieses Stils dürfte direkt auf den Mönch {{glossar:Chougen}} zurück zu führen sein, unter dessen Leitung der Wieder·auf·bau zustande kam. Chōgen war auch der Mentor der berühmten {{g|Keiha|Kei-Schule}}, einer Werk·statt von Bild·hauern, die auch die Statuen des Nan·daimon schufen.
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Die Anlage des Tōdaiji stammt aus dem achten Jahrhundert, wurde jedoch im {{g|genpeigassen|Genpei-Krieg}} (1181) fast voll·kom·men  zer·stört. Das Tor stammt daher in seiner heu·tigen Form aus dem Jahr 1199. Man be·diente sich beim Wie·der·aufbau im zwölften Jahr·hun·dert  einer ver·gleichs·weise schlichten, prag·mati·schen Holz·bau·weise, für die etwa die frei schwe·ben·den Quer·balken, die die Dach·kon·struk·tion stützen,  charak·teris·tisch sind. Man nennt diesen Stil „indisch“ ({{g|tenjikuyou}}), obwohl er eigent·lich aus Süd·china stammt. Auch die Tempel·halle wurde damals im „indischen Stil“ errichtet, brannte aber später ein weiteres Mal ab. Daher ist das Nan·daimon eines der weni·gen erhal·tenen Beispiele des „indischen Stils“. Die Wahl dieses Stils dürfte direkt auf den Mönch {{g|Chougen}} zurück zu führen sein, unter dessen Leitung der Wieder·auf·bau zustande kam. Chōgen war auch der Mentor der berühmten {{g|Keiha|Kei-Schule}}, einer Werk·statt von Bild·hauern, die auch die Statuen des Nan·daimon schufen.
  
 
== Ninna-ji, Niō-mon ==
 
== Ninna-ji, Niō-mon ==
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Wie das vorige Bei·spiel besteht auch dieses Ge­·bäude aus zwei Ge·schoßen, die jeweils in fünf Kam­mern unter·teilt sind. Im Erd·geschoß sind die äußeren Kam·mern für die Niō-Sta­tuen reser·­viert, die mittleren Kam·mern sind durch·gängig pas·sier·bar. Die größten Tem·pel·tore Japans ent·spre·chen fast alle dieser archi·tek·toni·schen Grund·struktur.
 
Wie das vorige Bei·spiel besteht auch dieses Ge­·bäude aus zwei Ge·schoßen, die jeweils in fünf Kam­mern unter·teilt sind. Im Erd·geschoß sind die äußeren Kam·mern für die Niō-Sta­tuen reser·­viert, die mittleren Kam·mern sind durch·gängig pas·sier·bar. Die größten Tem·pel·tore Japans ent·spre·chen fast alle dieser archi·tek·toni·schen Grund·struktur.
  
Das Niō-mon des Ninna-ji stammt in seiner heuti·gen Form aus dem Jahr 1646, der Tempel selbst ist aber viel älter. Der Ninna-ji gehört zum {{glossar:Shingonshuu|Shingon}}-Bud·dhis·mus und wurde lange Zeit von kaiser·lichen Prinzen geführt.
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Das Niō-mon des Ninna-ji stammt in seiner heuti·gen Form aus dem Jahr 1646, der Tempel selbst ist aber viel älter. Der Ninna-ji gehört zum {{g|Shingonshuu|Shingon}}-Bud·dhis·mus und wurde lange Zeit von kaiser·lichen Prinzen geführt.
  
 
== Berg Kōya, Westliches Haupttor ==
 
== Berg Kōya, Westliches Haupttor ==
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Die Klosteranlage auf Berg {{glossar:kouyasan|Kōya}} weicht vom üblichen Nord-Süd Schema ab: Das größte Ein·gangs·tor (err. 1705) zu diesem Zentrum des Shingon Bud·dhis·mus befindet sich im Westen der Anlage. Auch hier sind die äußeren Kammern für zwei Tor·wäch·ter·sta·tuen reser·viert. Das Tor sticht  durch seine rote Farbe hervor. Obwohl heute viele buddhis·tische Bau·werke in natür·lichen Holz·farben gehal·ten sind, entspricht der rote Lack  der ur·sprüng·lichen Er·schei·nungs·form bud·dhis·tischer Tempel·gebäude.
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Die Klosteranlage auf Berg {{g|kouyasan|Kōya}} weicht vom üblichen Nord-Süd Schema ab: Das größte Ein·gangs·tor (err. 1705) zu diesem Zentrum des Shingon Bud·dhis·mus befindet sich im Westen der Anlage. Auch hier sind die äußeren Kammern für zwei Tor·wäch·ter·sta·tuen reser·viert. Das Tor sticht  durch seine rote Farbe hervor. Obwohl heute viele buddhis·tische Bau·werke in natür·lichen Holz·farben gehal·ten sind, entspricht der rote Lack  der ur·sprüng·lichen Er·schei·nungs·form bud·dhis·tischer Tempel·gebäude.
  
 
== Chion-in, Sanmon ==  
 
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Mit einer Höhe von 24m und einer Breite von 50m gilt dieses Tor als das größte Tempeltor Japans. Es wurde 1721 errichtet und gehört zum {{g|Chionin}}, dem Haupt·tempel des {{glossar:joudoshuu|Jōdo Buddhismus}},  in Kyōto. Dieses Tor wird als  {{glossar:sanmon}} (wtl. „Dreitor“) bezeichnet. Es soll sich um eine Abkürzung von ''sangedatsu-mon'' handeln, wörtlich „Tor der Überwindung von drei Hindernissen [auf dem Weg ins {{skt:Nirvana}}]“. Dieser Bedeutung entsprechend besitzen ''sanmon''-Tore oft keine verschließbaren Türflügel.
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Mit einer Höhe von 24m und einer Breite von 50m gilt dieses Tor als das größte Tempeltor Japans. Es wurde 1721 errichtet und gehört zum {{g|Chionin}}, dem Haupt·tempel des {{g|joudoshuu|Jōdo Buddhismus}},  in Kyōto. Dieses Tor wird als  {{g|sanmon}} (wtl. „Dreitor“) bezeichnet. Es soll sich um eine Abkürzung von ''sangedatsu-mon'' handeln, wörtlich „Tor der Überwindung von drei Hindernissen [auf dem Weg ins {{skt:Nirvana}}]“. Dieser Bedeutung entsprechend besitzen ''sanmon''-Tore oft keine verschließbaren Türflügel.
Die eigentliche Funktion eines Tores—  ein ver·sperr·barer Zugang —  ist daher bei  ''sanmon''-Toren verloren gegangen, denn es fehlen auch Mauern oder Zäune rund herum. Ähnlich wie die {{glossar:torii}} des Shintō dienen sie eher als sym·bo·lische Abgrenzung des inneren Zirkels einer Tempel·anlage. Meist befinden sie sich zwischen dem äußersten (versperrbaren) Eingang und der Haupt·halle einer Tempel·anlage.
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Die eigentliche Funktion eines Tores—  ein ver·sperr·barer Zugang —  ist daher bei  ''sanmon''-Toren verloren gegangen, denn es fehlen auch Mauern oder Zäune rund herum. Ähnlich wie die {{g|torii}} des Shintō dienen sie eher als sym·bo·lische Abgrenzung des inneren Zirkels einer Tempel·anlage. Meist befinden sie sich zwischen dem äußersten (versperrbaren) Eingang und der Haupt·halle einer Tempel·anlage.
  
 
== Kenchō-ji, Sanmon ==
 
== Kenchō-ji, Sanmon ==
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Das Tor des {{g|Kenchouji}} in Kamakura übertrifft das Tor des Chion-in sogar noch an Höhe (30m). Da es sich frei stehend innerhalb des Tempel·areals befindet, fungiert es im Grunde nicht als Tor, sondern als Speicher für Tempel·schätze. Seine heutige Form stammt aus dem Jahr 1775. Der Kenchō-ji (gegr. 1253) ist der älteste Zen-Tempel Kamakuras. Mit seiner Errichtung begannen die Minamoto Shogune im 13. Jh. die Förderung des damals neuen {{glossar:zen}} Buddhismus.
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Das Tor des {{g|Kenchouji}} in Kamakura übertrifft das Tor des Chion-in sogar noch an Höhe (30m). Da es sich frei stehend innerhalb des Tempel·areals befindet, fungiert es im Grunde nicht als Tor, sondern als Speicher für Tempel·schätze. Seine heutige Form stammt aus dem Jahr 1775. Der Kenchō-ji (gegr. 1253) ist der älteste Zen-Tempel Kamakuras. Mit seiner Errichtung begannen die Minamoto Shogune im 13. Jh. die Förderung des damals neuen {{g|zen}} Buddhismus.
  
 
== Nanzen-ji, Sanmon ==
 
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Ähnlich wie im Beispiel davor fungiert dieses Ge·bäude hier nicht als Ein·gangs·tor, son·dern dient zur Prä·sen·ta·tion der da·hinter liegen·den Haupt·halle und als Spei·cher von Wert·gegen·stän·den. Der {{g|Nanzenji}} ist der be·deu·tendste unter den so·ge·nann·ten „Fünf Bergen“ ({{glossar:gozan}}), den fünf Haupt·klös·tern des Rinzai-Zen in Kyōto.
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Ähnlich wie im Beispiel davor fungiert dieses Ge·bäude hier nicht als Ein·gangs·tor, son·dern dient zur Prä·sen·ta·tion der da·hinter liegen·den Haupt·halle und als Spei·cher von Wert·gegen·stän·den. Der {{g|Nanzenji}} ist der be·deu·tendste unter den so·ge·nann·ten „Fünf Bergen“ ({{g|gozan}}), den fünf Haupt·klös·tern des Rinzai-Zen in Kyōto.
 
Dieses Tor wurde 1628 vom Daimyō {{g|Toudoutakatora}} errichtet.
 
Dieses Tor wurde 1628 vom Daimyō {{g|Toudoutakatora}} errichtet.
  
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Das Drachenpalast-Tor ({{glossar:ryuuguumon}}) des {{g|Soufukuji}} in Nagasaki, eines Tempel der {{glossar:oubakushuu|Ōbaku}}-Zen Schule, errichtet 1849. Bei diesem chinesisch angehauchten Gebäudetyp spielt die massive Grundmauer sowohl optisch als auch funktionell eine tragende Rolle. Dadurch unterscheidet sich dieser Typ, der erst seit der Edo-Zeit bekannt ist, von älteren japa·nischen Tempel·toren, die meist zur Gänze aus Holz sind.  
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Das Drachenpalast-Tor ({{g|ryuuguumon}}) des {{g|Soufukuji}} in Nagasaki, eines Tempel der {{g|oubakushuu|Ōbaku}}-Zen Schule, errichtet 1849. Bei diesem chinesisch angehauchten Gebäudetyp spielt die massive Grundmauer sowohl optisch als auch funktionell eine tragende Rolle. Dadurch unterscheidet sich dieser Typ, der erst seit der Edo-Zeit bekannt ist, von älteren japa·nischen Tempel·toren, die meist zur Gänze aus Holz sind.  
  
 
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Version vom 19. Mai 2020, 13:41 Uhr

Berühmte Tempeltore Japans

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten/Tempel/Tempeltore.

In den Mauern rund um die Anlage eines buddhistischen Tempels sind in der Regel mehrere Tore angebracht. Das Haupttor, und damit auch der Haupt·zu·gangsweg, befindet sich meist im Süden. Ähnlich wie weltliche Paläste „blickt“ ein bud·dhis·tischer Tempel also üblicherweise von Norden nach Süden. Die Größe des Tores spiegelt zumeist das Prestige eines Tempels wider. Im Folgenden einige repräsentative Beispiele.

Hōryū-ji, Chūmon

Horyuji chumon.jpg
1 Haupttor (Chūmon) des Hōryūji. 7.Jh., „Nationaler Kulturschatz“
Dieses Tor (mon) wird als Mitteltor (chūmon) bezeichnet, weil es sich in der inneren Einfriedung des Tempels Hōryū-ji befindet. Es besitzt einen zweigeteilten Durchgang. Üblicherweise gibt es nur einen zentralen, bzw. drei Durchgänge. Nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass ein Mittelpfosten quasi den natürlichen Zugang zum Tempel blockiert.
Nara-Zeit, 7. Jh. Bildquelle: Lonely Trip, über Internet Archive.

Das Tor des Hōryū-ji [Hōryū-ji (jap.) 法隆寺 Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“] zählt zu den ältesten Holzbauwerken Japans und damit auch zu den ältesten Tempel·toren. Es wirkt wie ein selb·ständiges Bauwerk und ist es in gewissem Sinne auch, denn es dient nicht nur als Durch·gang, sondern auch als Auf·be·wah·rungs·ort für Tempel·schätze, die der All·ge·mein·heit unzu·gäng·lich im oberen Geschoß auf·be·wahrt werden. Diese zwei·ge·schoßige Form gepaart mit der Funktion als Speicher ist typisch für die Haupt·tore großer japani·scher Tempel. Doch obwohl das Haupt·tor des Hōryū-ji auf den ersten Blick als Archetyp eines Tempeltors (jap. mon [mon (jap.) Tor]) erscheint, bietet es für Kenner der japa·nischen Tempel·architektur eine un·ge·wöhn·liche Eigen·heit: einen zwei·ge·teil·ten Durch·gang.

Üblicher·weise besteht ein Tempeltor aus einer ungeraden Anzahl von Kammern (meist drei oder fünf), von denen eine oder drei pas·sier·bar sind (s. die Beispiele unten). Nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass das Tor·ge·bäude aus vier Kam·mern besteht und inso·fern ein Mittel·pfosten den Eingang in zwei Bereiche spaltet und damit quasi den natür·lichen Zugang zum Tempel blockiert. Trotz oder gerade wegen dieser Be·son·der·heit zählen nicht nur das Tor selbst, sondern auch seine Torwächter (niō [niō (jap.) 仁王 Wächterfigur, Torwächter]), die hier gut zu erkennen sind, zu den be·rühm·testen und ältesten Bei·spielen ihrer Art.

Tōdaiji, Nandaimon

Nandaimon.jpg
2 Tōdaiji, Nara
Das riesige Südtor (Nandaimon) des Tōdaiji, wo sich der Große Buddha von Nara befindet, mit den zahmen Hirschen, die hier überall frei umherlaufen. Die ebenfalls gigantische Halle des Großen Buddhas ist im Hintergrund zu erkennen. Das Tor stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1199, nachdem es zusammen mit dem Rest der Tempelanlage im Genpei-Krieg (1181) zerstört worden war. Charakteristisch sind die frei schwebenden Querbalken, die die Dachkonstruktion stützen. Im Inneren des Tores sind die beiden größten und zugleich eindrucksvollsten Torwächterstatuen Japans zu sehen.
Kamakura-Zeit, 1199. Frank J. Gualtieri Jr., 2005.

Das riesige Tor des Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel], das Nandaimon [Nandaimon (jap.) 南大門 Südliches Haupttor einer Tempelanlage; v.a. Haupttor des Tōdaiji in Nara] (Süd·liches Haupt·tor), hinter dem sich der Große Buddha von Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō] be·findet, ist das viel·leicht be·kann·teste Tem·pel·tor Japans. Es zählt zu den japa·ni·schen „Natio·nal·schät·zen“ (kokuhō [kokuhō (jap.) 国宝 japanischer „Nationalschatz“; offizielle Auszeichnung besonderer Kulturgüter]). In seinem In·ne·ren sind die bei·den größ·ten und zu·gleich ein·drucks·voll·sten Tor·wäch·ter·sta·tuen (niō [niō (jap.) 仁王 Wächterfigur, Torwächter]) Japans zu sehen. Die gi·gan·ti·sche Halle des Großen Bud·dhas ist im Hin·ter·grund un·deut·lich zu er·ken·nen. Davor die zahmen Hir·sche, die in Nara über·all frei umher·laufen.

Die Anlage des Tōdaiji stammt aus dem achten Jahrhundert, wurde jedoch im Genpei-Krieg [Genpei Gassen (jap.) 源平合戦 Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185] (1181) fast voll·kom·men zer·stört. Das Tor stammt daher in seiner heu·tigen Form aus dem Jahr 1199. Man be·diente sich beim Wie·der·aufbau im zwölften Jahr·hun·dert einer ver·gleichs·weise schlichten, prag·mati·schen Holz·bau·weise, für die etwa die frei schwe·ben·den Quer·balken, die die Dach·kon·struk·tion stützen, charak·teris·tisch sind. Man nennt diesen Stil „indisch“ (tenjiku-yō [tenjiku-yō (jap.) 天竺様 „indischer Stil“; Typus eines Tempeltores; wurde aufgrund der irreführenden Verbindung mit Indien von Ōta Hirotarō im 20. Jahrhundert in daibutsu-yō umbenannt]), obwohl er eigent·lich aus Süd·china stammt. Auch die Tempel·halle wurde damals im „indischen Stil“ errichtet, brannte aber später ein weiteres Mal ab. Daher ist das Nan·daimon eines der weni·gen erhal·tenen Beispiele des „indischen Stils“. Die Wahl dieses Stils dürfte direkt auf den Mönch Chōgen [Chōgen (jap.) 重源 1121–1206; Mönch der Shingon-shū, bekannt für die Wiedererrichtung des Tōdaiji] zurück zu führen sein, unter dessen Leitung der Wieder·auf·bau zustande kam. Chōgen war auch der Mentor der berühmten Kei-Schule [Kei-ha (jap.) 慶派 Buddh. Bildhauerschule des japanischen Mittelalters; benannt nach ihren berühmtesten Vertretern Unkei und Kaikei], einer Werk·statt von Bild·hauern, die auch die Statuen des Nan·daimon schufen.

Ninna-ji, Niō-mon

Niomon ninnaji.jpg
3 Ninna-ji, Kyōto
Wie viele große Tempeltore wird auch dieses Tor (mon) des Ninna-ji von zwei eindrucksvollen niō-Wächtern bewacht und daher meist als Niō-Tor bezeichnet. Es stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1646, der Tempel selbst ist aber viel älter.
Edo-Zeit, 1646. 663highland, Wikimedia Commons, 2010.

Auch dieses Tor des Ninna-ji [Ninna-ji (jap.) 仁和寺 Großer, buddhistischer Tempelkomplex der Shingon-shū in Kyōto; 888 errichtet] in Kyōto wird von zwei ein·drucks·vollen Niō-Wäch·tern be·wacht und daher meist als Niō-Tor be·zeich·net. Wie das vorige Bei·spiel besteht auch dieses Ge­·bäude aus zwei Ge·schoßen, die jeweils in fünf Kam­mern unter·teilt sind. Im Erd·geschoß sind die äußeren Kam·mern für die Niō-Sta­tuen reser·­viert, die mittleren Kam·mern sind durch·gängig pas·sier·bar. Die größten Tem·pel·tore Japans ent·spre·chen fast alle dieser archi·tek·toni·schen Grund·struktur.

Das Niō-mon des Ninna-ji stammt in seiner heuti·gen Form aus dem Jahr 1646, der Tempel selbst ist aber viel älter. Der Ninna-ji gehört zum Shingon [Shingon-shū (jap.) 真言宗 Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan]-Bud·dhis·mus und wurde lange Zeit von kaiser·lichen Prinzen geführt.

Berg Kōya, Westliches Haupttor

Koya daimon.jpg
4 Berg Kōya, Wakayama
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Die Klosteranlage auf Berg Kōya [Kōya-san (jap.) 高野山 Klosterberg südl. von Nara; sprituelles Zentrum des Shingon Buddhismus] weicht vom üblichen Nord-Süd Schema ab: Das größte Ein·gangs·tor (err. 1705) zu diesem Zentrum des Shingon Bud·dhis·mus befindet sich im Westen der Anlage. Auch hier sind die äußeren Kammern für zwei Tor·wäch·ter·sta·tuen reser·viert. Das Tor sticht durch seine rote Farbe hervor. Obwohl heute viele buddhis·tische Bau·werke in natür·lichen Holz·farben gehal·ten sind, entspricht der rote Lack der ur·sprüng·lichen Er·schei·nungs·form bud·dhis·tischer Tempel·gebäude.

Chion-in, Sanmon

Chionin sanmon.jpg
5 Chion-in
Dieses Tor (mon) des Chion-in gilt als das größte Tempeltor Japans. Zählt zum Typ sanmon (wtl. „Dreitor“).
Edo-Zeit, 1721. Bertrand Marquet, flickr 2011.

Mit einer Höhe von 24m und einer Breite von 50m gilt dieses Tor als das größte Tempeltor Japans. Es wurde 1721 errichtet und gehört zum Chion-in [Chion-in (jap.) 知恩院 Haupttempel des Jōdo Buddhismus in Kyōto, err. 1234], dem Haupt·tempel des Jōdo Buddhismus [Jōdo-shū (jap.) 浄土宗 Schule des Amida-Buddhismus], in Kyōto. Dieses Tor wird als sanmon [sanmon (jap.) 三門/山門 Tempeltor; in der ersten Schreibung (wtl. „Dreitor“) besitzt der Begriff einen metaphysischen Hintersinn: „Tor [der Befreiung von den] drei [Hindernissen]“, auch sangedatsu mon. In der zweiten Schreibung steht san (Berg) für „Tempel“.] (wtl. „Dreitor“) bezeichnet. Es soll sich um eine Abkürzung von sangedatsu-mon handeln, wörtlich „Tor der Überwindung von drei Hindernissen [auf dem Weg ins

Nirvāṇa निर्वाण (skt., n.)

„Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Nirvana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nehanzu.jpg

]“. Dieser Bedeutung entsprechend besitzen sanmon-Tore oft keine verschließbaren Türflügel. Die eigentliche Funktion eines Tores— ein ver·sperr·barer Zugang — ist daher bei sanmon-Toren verloren gegangen, denn es fehlen auch Mauern oder Zäune rund herum. Ähnlich wie die torii [torii (jap.) 鳥居 Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami] des Shintō dienen sie eher als sym·bo·lische Abgrenzung des inneren Zirkels einer Tempel·anlage. Meist befinden sie sich zwischen dem äußersten (versperrbaren) Eingang und der Haupt·halle einer Tempel·anlage.

Kenchō-ji, Sanmon

Kenchoji.jpg
6 Kenchō-ji, Kamakura
Haupttor des Kenchō-ji // Tempeltor, sanmon. Edo-Zeit, 1775; Zen-Tempel Kenchō-ji, Kamakura; Höhe: 30 m // Bild © Hideo, flickr 2011 (letzter Zugriff: 2020/8/4) // Das Haupttor im sanmon-Stil übertrifft sogar das Tor des Chion-in an Höhe (30m). Da es sich frei stehend innerhalb des Kenchō-ji Tempelareals befindet, fungiert es im Grunde nicht als Tor, sondern als Speicher für Tempelschätze. Seine heutige Form stammt aus dem Jahr 1775.

Das Tor des Kenchō-ji [Kenchō-ji (jap.) 建長寺 Zen-Tempel in Kamakura] in Kamakura übertrifft das Tor des Chion-in sogar noch an Höhe (30m). Da es sich frei stehend innerhalb des Tempel·areals befindet, fungiert es im Grunde nicht als Tor, sondern als Speicher für Tempel·schätze. Seine heutige Form stammt aus dem Jahr 1775. Der Kenchō-ji (gegr. 1253) ist der älteste Zen-Tempel Kamakuras. Mit seiner Errichtung begannen die Minamoto Shogune im 13. Jh. die Förderung des damals neuen Zen [Zen (jap.) chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus] Buddhismus.

Nanzen-ji, Sanmon

Sanmon-nanzenji.jpg
7 Nanzen-ji, Kyōto
Haupttor des Nanzen-ji im sanmon-Stil, errichtet von Daimyō Tōdō Takatora.
Frühe Edo-Zeit, 1628. Chris Gladis, flickr, 2007 (mit freundlicher Genehmigung).

Ähnlich wie im Beispiel davor fungiert dieses Ge·bäude hier nicht als Ein·gangs·tor, son·dern dient zur Prä·sen·ta·tion der da·hinter liegen·den Haupt·halle und als Spei·cher von Wert·gegen·stän·den. Der Nanzen-ji [Nanzen-ji (jap.) 南禅寺 Haupttempel der Nanzen-Schule in Kyōto; 1291 errichtet] ist der be·deu·tendste unter den so·ge·nann·ten „Fünf Bergen“ (gozan [gozan (jap.) 五山 wtl. „Fünf Berge“; Klosterorganisation des Zen Buddhismus]), den fünf Haupt·klös·tern des Rinzai-Zen in Kyōto. Dieses Tor wurde 1628 vom Daimyō Tōdō Takatora [Tōdō Takatora (jap.) 藤堂高虎 1556–1630; Daimyō der Azuchi-Momoyama- und frühen Edo-Zeit] errichtet.

Nagasaki, Drachenpalast-Tor

Sofukuji ryugumon.jpg
8 Sōfuku-ji, Nagasaki
Im Unterschied zu den älteren japanischen Tempeltoren (mon), die meist zur Gänze aus Holz sind, spielt bei diesem chinesisch angehauchten Gebäudetyp (ryūgū-mon) des Sōfuku-ji die massive Grundmauer auch optisch eine tragende Rolle. Siehe auch Drachen und Drachenpaläste.
Edo-Zeit, 1849. Tōkyō enogu, 2010.

Das Drachenpalast-Tor (ryūgū-mon [ryūgū-mon (jap.) 龍宮門 wtl. Tor des Drachenpalastes; chinesisch angehauchtes Tempeltor]) des Sōfuku-ji [Sōfuku-ji (jap.) 崇福寺 Buddhistischer Tempel in Nagasaki; 1629 errichtet] in Nagasaki, eines Tempel der Ōbaku [Ōbaku-shū (jap.) 黄檗宗 Dritte Hauptrichtung des jap. Zen]-Zen Schule, errichtet 1849. Bei diesem chinesisch angehauchten Gebäudetyp spielt die massive Grundmauer sowohl optisch als auch funktionell eine tragende Rolle. Dadurch unterscheidet sich dieser Typ, der erst seit der Edo-Zeit bekannt ist, von älteren japa·nischen Tempel·toren, die meist zur Gänze aus Holz sind.

Verweise

Verwandte Themen

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Horyuji chumon.jpg
    Dieses Tor (mon) wird als Mitteltor (chūmon) bezeichnet, weil es sich in der inneren Einfriedung des Tempels Hōryū-ji befindet. Es besitzt einen zweigeteilten Durchgang. Üblicherweise gibt es nur einen zentralen, bzw. drei Durchgänge. Nur im Hōryū-ji gibt es den Fall, dass ein Mittelpfosten quasi den natürlichen Zugang zum Tempel blockiert.
    Nara-Zeit, 7. Jh. Bildquelle: Lonely Trip, über Internet Archive.
  2. ^ 
    Nandaimon.jpg
    Das riesige Südtor (Nandaimon) des Tōdaiji, wo sich der Große Buddha von Nara befindet, mit den zahmen Hirschen, die hier überall frei umherlaufen. Die ebenfalls gigantische Halle des Großen Buddhas ist im Hintergrund zu erkennen. Das Tor stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1199, nachdem es zusammen mit dem Rest der Tempelanlage im Genpei-Krieg (1181) zerstört worden war. Charakteristisch sind die frei schwebenden Querbalken, die die Dachkonstruktion stützen. Im Inneren des Tores sind die beiden größten und zugleich eindrucksvollsten Torwächterstatuen Japans zu sehen.
    Kamakura-Zeit, 1199. Frank J. Gualtieri Jr., 2005.
  3. ^ 
    Niomon ninnaji.jpg
    Wie viele große Tempeltore wird auch dieses Tor (mon) des Ninna-ji von zwei eindrucksvollen niō-Wächtern bewacht und daher meist als Niō-Tor bezeichnet. Es stammt in seiner heutigen Form aus dem Jahr 1646, der Tempel selbst ist aber viel älter.
    Edo-Zeit, 1646. 663highland, Wikimedia Commons, 2010.
  4. ^ Koya daimon.jpg 
  1. ^ 
    Chionin sanmon.jpg
    Dieses Tor (mon) des Chion-in gilt als das größte Tempeltor Japans. Zählt zum Typ sanmon (wtl. „Dreitor“).
    Edo-Zeit, 1721. Bertrand Marquet, flickr 2011.
  2. ^ Kenchoji.jpg 
  3. ^ 
    Sanmon-nanzenji.jpg
    Haupttor des Nanzen-ji im sanmon-Stil, errichtet von Daimyō Tōdō Takatora.
    Frühe Edo-Zeit, 1628. Chris Gladis, flickr, 2007 (mit freundlicher Genehmigung).
  4. ^ 
    Sofukuji ryugumon.jpg
    Im Unterschied zu den älteren japanischen Tempeltoren (mon), die meist zur Gänze aus Holz sind, spielt bei diesem chinesisch angehauchten Gebäudetyp (ryūgū-mon) des Sōfuku-ji die massive Grundmauer auch optisch eine tragende Rolle. Siehe auch Drachen und Drachenpaläste.
    Edo-Zeit, 1849. Tōkyō enogu, 2010.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Arhat (skt.) अर्हत् ^ buddhistische Heiligenfigur; höchste Stufe des Menschseins vor dem Austritt aus dem Geburtenkreislauf (jap. rakan)
  • Chion-in 知恩院 ^ Haupttempel des Jōdo Buddhismus in Kyōto, err. 1234
  • Chōgen 重源 ^ 1121–1206; Mönch der Shingon-shū, bekannt für die Wiedererrichtung des Tōdaiji
  • chūmon 中門 ^ wtl. Mitteltor; Tor im Inneren einer (religiösen) Anlage
  • Genpei Gassen 源平合戦 ^ Krieg zwischen den Minamoto (Gen) und den Taira (Hei, bzw. Pei), 1180–1185
  • Hōryū-ji 法隆寺 ^ Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“
  • Jōdo-shū 浄土宗 ^ Schule des Amida-Buddhismus
  • Kei-ha 慶派 ^ Buddh. Bildhauerschule des japanischen Mittelalters; benannt nach ihren berühmtesten Vertretern Unkei und Kaikei
  • Kenchō-ji 建長寺 ^ Zen-Tempel in Kamakura
  • kokuhō 国宝 ^ japanischer „Nationalschatz“; offizielle Auszeichnung besonderer Kulturgüter
  • Kōya-san 高野山 ^ Klosterberg südl. von Nara; sprituelles Zentrum des Shingon Buddhismus
  • Minamoto^ Kriegerfamilie, die 1185 eine neue Herrschaftsdynastie begründete: Kamakura Shōgunat, 1185–1333
  • mon^ Tor
  • Nandaimon 南大門 ^ Südliches Haupttor einer Tempelanlage; v.a. Haupttor des Tōdaiji in Nara
  • Nanzen-ji 南禅寺 ^ Haupttempel der Nanzen-Schule in Kyōto; 1291 errichtet
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Ninna-ji 仁和寺 ^ Großer, buddhistischer Tempelkomplex der Shingon-shū in Kyōto; 888 errichtet
  • niō 仁王 ^ Wächterfigur, Torwächter
  • niōmon 仁王門 ^ Tempeltore mit integrierten niō-Wächterstatuen
  • Nirvāṇa (skt.) निर्वाण ^ „Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)
  • Ōbaku-shū 黄檗宗 ^ Dritte Hauptrichtung des jap. Zen
  • Rinzai-shū 臨濟宗 ^ Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus
  • rōmon 楼門 ^ wtl. „Turmtor“; buddhistischer Torstil, zweigeschoßig; das Obergeschoß ist durch eine Ballustrade vom Untergeschoß getrennt und meist nicht zugänglich
  • ryūgū-mon 龍宮門 ^ wtl. Tor des Drachenpalastes; chinesisch angehauchtes Tempeltor
  • sangedatsu mon 三解脱門 ^ Tempeltor; Synonym für sanmon
  • sanmon 三門/山門 ^ Tempeltor; in der ersten Schreibung (wtl. „Dreitor“) besitzt der Begriff einen metaphysischen Hintersinn: „Tor [der Befreiung von den] drei [Hindernissen]“, auch sangedatsu mon. In der zweiten Schreibung steht san (Berg) für „Tempel“.
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • Sōfuku-ji 崇福寺 ^ Buddhistischer Tempel in Nagasaki; 1629 errichtet
  • tenjiku-yō 天竺様 ^ „indischer Stil“; Typus eines Tempeltores; wurde aufgrund der irreführenden Verbindung mit Indien von Ōta Hirotarō im 20. Jahrhundert in daibutsu-yō umbenannt
  • torii 鳥居 ^ Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami
  • Tōdaiji 東大寺 ^ Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
  • Tōdō Takatora 藤堂高虎 ^ 1556–1630; Daimyō der Azuchi-Momoyama- und frühen Edo-Zeit
  • Zen^ chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus

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