Geschichte/Staatsshinto/Shinbutsu bunri: Unterschied zwischen den Versionen
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Dieser Artikel bietet einen kurzen Überblick, wie es zu dieser häufig „ignorierten kulturellen Revolution“ (Grapard 1984) kam. | Dieser Artikel bietet einen kurzen Überblick, wie es zu dieser häufig „ignorierten kulturellen Revolution“ (Grapard 1984) kam. | ||
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− | Beeinflusst von der [[Geschichte/Neo-Konfuzianismus|konfuzianischen Kritik]] am | + | Beeinflusst von der [[Geschichte/Neo-Konfuzianismus|konfuzianischen Kritik]] am Bud·dhis·mus gingen einzelne {{glossar:Daimyou}} einen Schritt weiter und ordneten in ihren Gebieten die syste·matische Zerstörung von bud·dhis·tischen Tempeln an.<ref>Scheid 2003.</ref> Manche versuchten auch, die administrativen Aufgaben des ''terauke''-Systems an Schreine zu übertragen, um die Zahl der Tempel und Mönche zu reduzieren. {{glossar:Tokugawamitsukuni}} führte etwa in {{glossar:Mito}} (östliche Kantō Ebene) bereits im 17. Jahrhundert das Prinzip „ein Dorf, ein Schrein“ ein, während er die Zahl der Tempel drastisch reduzierte. Es gab also schon in der frühen Edo-Zeit vereinzelte religions·politische Maßnahmen, die die „Trennung von ''kami'' und Buddhas“ und den damit ein·her·gehenden Anti-Bud·dhis·mus der Meiji-Zeit vorweg·nahmen. |
− | In der Praxis bewährten sich jedoch Tempel besser für administrative Zwecke, da nur wenige Schreine über eine eigene | + | In der Praxis bewährten sich jedoch Tempel besser für administrative Zwecke, da nur wenige Schreine über eine eigene Priester·schaft ({{glossar:shinshoku}}) verfügten. Erbliche Priester·dynastien waren zwar in großen Schreinen fix verankert, doch die meisten Dorf-Schreine kamen ohne eigene religiöse Spezialisten aus.<!-- |
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− | Ende der Edo-Zeit änderte sich diese | + | Ende der Edo-Zeit änderte sich diese Eins·tellung jedoch. Die zunehmende Un·zu·frieden·heit mit der {{glossar:Tokugawa}}-Herrschaft schloss zumeist auch eine Kritik am Bud·dhis·mus mit ein. Nationa·listische bzw. nativistische Ideo·logien begannen, Shintō und Buddhismus gegen einander aus·zu·spielen. Während auf politischer Ebene das Kaiser·haus als positive Alternative zum Shōgunat aufgebaut wurde, sollte auf rituell-spiritueller Ebene der Shintō den Bud·dhis·mus ersetzen. Besonders die Schule des {{glossar:kokugaku}}-Gelehrten {{glossar: hirataatsutane}} lancierte die Idee einer „Restauration des alten Shintō“ ({{glossar:fukkoshintou}}). |
− | In einzelnen Daimyaten kam es daher in der {{glossar:bakumatsu}}-Zeit (19. Jh.) zur | + | In einzelnen Daimyaten kam es daher in der {{glossar:bakumatsu}}-Zeit (19. Jh.) zur Wieder·aufnahme der ''shinbutsu bunri'' Politik der frühen Edo-Zeit. Interessanter·weise deckte sich diese Entwicklung mit dem Auf·kommen der {{glossar:sonnoujoui}}-Ideologie. Xenophobie, Tennō-Loyalismus und Anti-Buddhismus bildeten also eine ideo·logische Einheit. Auf all diesen Gebieten stellte Mito auch im 19. Jahrhundert einen Brenn·punkt dar. Hier nahm {{glossar:tokugawanariaki}} die „Ein Schrein, ein Dorf“ Politik seines Vorfahren wieder auf. Doch auch in {{glossar:Satsuma}} (Kyūshū) trennte man Schreine und Tempel, um in der Folge die Zahl der bud·dhis·tischen Tempel zu reduzieren. Schließlich gab es 1867 in {{glossar:Tsuwano}} eine radikale Trennung von Tempeln und Schreinen nach dem Muster der Mito Region. Tsuwano lag neben dem mächtigen {{glossar:Choushuu}}, einem Big Player der Restau·rations·bewe·gung, und teilte dessen gegen das Shōgunat gerichtete Politik. Dies mag der Grund dafür sein, dass der Daimyō von Tsuwano, {{glossar: Kameikoremi}}, und sein Vasall {{glossar:fukubabisei}} zu Beginn der Meiji-Zeit dazu auserkoren wurden, die Trennung von Tempeln und Schreinen auch auf nationaler Ebene durchzusetzen. |
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− | Formell erhielten Kamei und Fukuba die führenden Posten in einer Institution, die zunächst in | + | Formell erhielten Kamei und Fukuba die führenden Posten in einer Institution, die zunächst in An·lehnung an antike Vorbilder als „Götteramt“, {{glossar:jingikan}}, bezeichnet wurde. Das Götter·amt war für kurze Zeit sogar das höchste Regierungs·organ im jungen Meiji-Staat und begann im April 1868, unmittelbar nach der Unter·zeichnung des {{g|gokajounogoseimon|5-Artikel-Eids}}, seine Arbeit. Es verlautbarte zwischen April und Oktober 1868 eine Reihe von Verordnungen, die unter der Bezeichnung ''shinbutsu bunri no rei'' zusammen·gefasst werden und eine ähnliche Trennung von buddhistischen und shintōistischen Institutionen anordneten wie zuvor in Mito, Satsuma und Tsuwano. Im besonderen richteten sich die Verordnungen gegen bud·dhis·tische Titel für ''kami'' (etwa {{glossar:gongen}} oder {{skt:bodhisattva}}), buddhistische Statuen als Schrein·heilig·tümer ({{glossar:shintai}}) und buddhistische Gebäude wie Pagoden auf Schrein·areal. Inbesondere die metallenen Tempel·glocken sollten eingeschmolzen und für militärische Zwecke nutzbar gemacht werden. Auch sahen sie die Laisierung von Mönchen vor, die in Schreinen Dienst taten. |
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− | Der nächste Schritt, die Etablierung des | + | Der nächste Schritt, die Etablierung des Shintō als Staatsreligion, erwies sich als wesentlich schwieriger. Man erfand für diesen Zweck die Kampagne des Großen Lernens ({{glossar:taikyousenpuundou}}), die allerdings rasch ihre Ziele änderte, bald auch Bud·dhisten in ihre Reihen aufnahm und nach kaum eineinhalb Jahrzehnten von den politischen Macht·habern wieder fallen gelassen wurde. Das Ideal einer shintōistischen Staatsreligion lebte jedoch in nationalistischen Kreisen weiter fort und begann sich im zwanzigsten Jahrhundert erneut zu entfalten. |
== Neue Schrein-Identitäten == | == Neue Schrein-Identitäten == | ||
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=== Mitsumine Schrein === | === Mitsumine Schrein === | ||
− | Ein Bericht von Hirose Kazutoshi, Oberpriester des Mitsumine Schreins westlich von | + | Ein Bericht von Hirose Kazutoshi, Oberpriester des Mitsumine Schreins westlich von Tōkyō, erläutert ziemlich detailliert, dass seine Familie, die ursprünglich aus Kyōto stammte, Ende der Edo-Zeit als ''yakusō'' (wtl. „Amtsmönche“) an diesem bekannten Zentrum des {{glossar:shugendou}} angestellt war. Hiroses Vorfahren waren also, obwohl verheiratet, bud·dhis·tische Kleriker, während der gesamte Komplex unter der Führung eines zölibatären „Klosterherren“ (''sanshu'') stand. Nach dem Umsturz von 1868 wurde Mitsumine jedoch zum „Schrein“. Der Kloste·rherr wurde entlassen, doch die Vorfahren Hiroses wurden zu Shintō-Priestern und hielten nun alternierend mit einer weiteren ehemals bud·dhis·tischen Familie das Amt des Ober·priesters ({{glossar:guuji}}) inne. Hirose selbst setzte diese Tradition fort. Sein Bericht erweckt nicht den Eindruck, dass dieser Etiketten·wechsel viel an der Form und an der Ernsthaftigkeit änderte, mit der die Familie ihre Rituale durchführte. Offenbar wurde der erzwungene Wechsel vom Bud·dhis·mus zum Shintō als weniger belastend empfunden als die Übersiedlung von Kyōto in die gebirgige und rustikale Umgebung von Mitsumine.<ref>Hirose 1996.</ref> |
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− | Obwohl die | + | Obwohl die Religions·politk der Meiji-Zeit sehr bald einen pragmatischen Kurs einschlug, der die Wieder·belebung alter Traditionen hinter das Ziel der technischen Modernisierung zurückstellte, wurde die Trennung von ''kami'' und Buddhas nicht widerrufen und veränderte die religiöse Landschaft Japans weiter. Es musste sich nämlich jede religiöse Anlage entscheiden, ob sie nun ein Tempel war oder ein Schrein. War der Haupt·vereh·rungs·gegen·stand ein Buddha, so rechnete man die Anlage üblicherweise dem Bud·dhis·mus zu, was bedeutete, dass alle Schreine aus dem Areal entfernen werden mussten. Wurde jedoch in erster Linie eine ''kami''-Gottheit oder eine lokale Heldenfigur verehrt, so galt die Anlage als Schrein und musste alle bud·dhis·tischen Gebäude und Para·phernalia auf dem Schrein·gelände beseitigen. |
− | Auch Schreine stellte diese Regel vor große Probleme, da sie ja, wie erwähnt, zum Großteil von | + | Auch Schreine stellte diese Regel vor große Probleme, da sie ja, wie erwähnt, zum Großteil von bud·dhis·tischen Mönchen betreut worden waren. Hier kam es in der Praxis zu den unglaublichsten Anpassungen und Tricks. Viele buddhistische Mönche wechselten einfach die Kon·fession, praktizierten aber die lokalen, nunmehr „shintōistischen“ Riten unverändert weiter fort. Erst nach und nach entstand eine Art Standard-Ritualismus für Shintō Schreine nach dem Muster von {{g|isejinguu|Ise}}, der viele regional·spezifische Schrein·riten zurück drängte. Die Durchsetzung dieser Standardisierung scheint allerdings starken regionalen und periodischen Schwankungen unterlegen zu sein.<ref>Endō 2013.</ref> Nach dem zweiten Weltkrieg kam es oft zu einem Revival lokaler Besonderheiten. |
== Säkularisierung und Pragmatismus == | == Säkularisierung und Pragmatismus == | ||
− | Auf längere Sicht gesehen herrschte in der Meiji-Zeit ein pragmatischer Geist, der allen Religionen gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt war und ihren Einfluss zugunsten der Modernisierung der Gesellschaft | + | Auf längere Sicht gesehen herrschte in der Meiji-Zeit ein pragmatischer Geist, der allen Religionen gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt war und ihren Einfluss zugunsten der Modernisierung der Gesellschaft zurück·zu·drängen suchte. Während England und Frankreich eine ähnliche Säkularisierung der Gesellschaft schon früher vollzogen hatten, zeigen sich starke Parallelen zwischen Japan und Deutschland zu dieser Zeit.<!-- |
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Die katholischen Länder Italien und Österreich waren in dieser Hinsicht Nachzügler. | Die katholischen Länder Italien und Österreich waren in dieser Hinsicht Nachzügler. | ||
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− | -->Die scheinbare Bevorzugung des | + | -->Die scheinbare Bevorzugung des Shintō diente also zunächst lediglich als ein Mittel der Entmachtung des Bud·dhis·mus, wirkte sich aber nur auf wenige Schreine positiv aus. Die schleichende Säkularisierung ist auch am Schicksal des Götteramtes {{glossar:jingikan}} abzulesen, das sukzessive herabgestuft und schließlich ganz abgeschafft wurde. |
− | Mit dieser raschen Abkehr von einer echten Förderung des | + | Mit dieser raschen Abkehr von einer echten Förderung des Shintō in der frühen Religions·politik der Meiji-Zeit scheint auch eine systematische Ausschaltung der „Traditionalisten“ in den Reihen der führenden Politiker einher gegangen zu sein. Dies betraf vor allem ''kokugaku''-Ideologen wie etwa Kamei und Fukuba. Diese wechselten von der Politik zu Wissenschaft und Pädagogik und engagierten sich im Aufbau des neuen Bildungs·systems. Ihr traditionalistischer Nationalismus verlagerte sich also in die Schulen (s. [[Geschichte/Staatsshinto/Kyoiku_chokugo|Kaiserlicher Ehrziehungserlass]]) und wurde auf diese Weise an neue Generationen weitergegeben, die auf Gelegenheiten warteten, um ihn neuerlich in die Tat umzusetzen. |
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Version vom 26. Juli 2015, 13:39 Uhr
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Unter
Trennung von kami und Buddhas; religionspolitische Maßnahme zur Entflechtung von buddh. Tempeln und Shintō-Schreinen; vereinzelt in der Edo-Zeit, vor allem aber für die frühe Meiji-Zeit (1868–1873) charakteristisch
Der Begriff „shinbutsu bunri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, wtl. die Trennung von kami und Buddhas, versteht man die Entflechtung von „shintōistischen“ und bud·dhis·tischen Lehren, Verehrungs·gegenständen und Institutionen. Diese ko·exis·tierten bis zum Beginn der Moderne typischerweise in „Tempel-Schrein Komplexen“, die fast immer unter bud·dhis·tischer Ober·auf·sicht standen. Die heute übliche Form von Tempeln und Schreinen als autonome religiöse Körper·schaften ist ein Produkt der
posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Zeit, als ihre Trennung oder Entflechtung per Gesetz angeordnet wurde. Shintō sollte dadurch als eigene Religion unabhängig vom Buddhismus praktizierbar werden. Der Bud·dhis·mus hingegen wurde von den meisten Meiji-Reformern als Teil der „althergebrachten Übel“ der
Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
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Geographische Lage
-Zeit angesehen, die es zu überwinden galt. Dies führte zu einer kurzen, aber heftigen Phase der bud·dhis·tischen Verfolgung.
Edo-Zeit, 1782–1825. Yuichi Momma, flickr, 2011.
Darüber hinaus hegten viele Reformer den Plan, Shintō zu einer Staats·religion nach dem damaligen westlichen Muster von Kirche und Staat umzuformen. Dieses Vor·haben konnte zwar nie vollkommen realisiert werden, doch haben erst die Maß·nahmen der Meiji-Zeit dazu geführt, dass Shintō und Buddhismus heute allgemein als gegen·sätzliche, von einander getrennte „Religionen“ angesehen werden. In der Vormoderne verehrte man dagegen einfach zwei unter·schiedliche Klassen von Gott·heiten, die einem gemeinsamen System von Werten und Lehren untergeordnet waren.
Dieser Artikel bietet einen kurzen Überblick, wie es zu dieser häufig „ignorierten kulturellen Revolution“ (Grapard 1984) kam.
Shinbutsu bunri in der Edo-Zeit
Mit dem wirtschaft·lichen Auf·schwung in der frühen Edo-Zeit nahm auch die Zahl der religiösen Institutionen zu.
Einerseits stärkte das
System der buddhistischen Zertifikation der Rechtgläubigkeit
Der Begriff „terauke seido“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-System die Position der Tempel, die ja auch adminis·trative Aufgaben, v.a. die regelmäßige behördliche Erfassung aller Ein·wohner, zugeteilt bekamen. Auf der anderen Seite gewannen kleine regionale Schreine als kultische Zentren der relativ autonomen Dorf·gemein·schaften immer mehr an Bedeutung. Die weltlichen Autoritäten bemühten sich allerdings, die Zahl von religiösen Neu·gründungen einzudämmen. Die Gründe dafür lagen in erster Linie in den finanziellen Mitteln, die die Be·völ·kerung den Tempeln und Schreinen spendete, statt sie in Form von Steuern den Landesfürsten zukommen zu lassen. Schon im 17. Jahrhundert erließ das Shōgunat daher eine Reihe von Ver·ord·nungen, die die Errichtung neuer religiöser Stätten untersagten, meist jedoch ohne nachhaltige Wirkung.
Beeinflusst von der konfuzianischen Kritik am Bud·dhis·mus gingen einzelne
Territorialfürst, Titel des Kriegeradels
Der Begriff „Daimyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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einen Schritt weiter und ordneten in ihren Gebieten die syste·matische Zerstörung von bud·dhis·tischen Tempeln an.1 Manche versuchten auch, die administrativen Aufgaben des terauke-Systems an Schreine zu übertragen, um die Zahl der Tempel und Mönche zu reduzieren.
Der Begriff „Tokugawa Mitsukuni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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führte etwa in
Fürstentum bzw. Stadt im Nordosten der Kantō-Ebene, heute Teil von Ibaraki-ken.
Der Begriff „Mito“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
Geographische Lage
(östliche Kantō Ebene) bereits im 17. Jahrhundert das Prinzip „ein Dorf, ein Schrein“ ein, während er die Zahl der Tempel drastisch reduzierte. Es gab also schon in der frühen Edo-Zeit vereinzelte religions·politische Maßnahmen, die die „Trennung von kami und Buddhas“ und den damit ein·her·gehenden Anti-Bud·dhis·mus der Meiji-Zeit vorweg·nahmen.
In der Praxis bewährten sich jedoch Tempel besser für administrative Zwecke, da nur wenige Schreine über eine eigene Priester·schaft (
allg. Bez. für Shintō-Priester
Der Begriff „shinshoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) verfügten. Erbliche Priester·dynastien waren zwar in großen Schreinen fix verankert, doch die meisten Dorf-Schreine kamen ohne eigene religiöse Spezialisten aus.2 Zumeist verrichteten örtliche bud·dhis·tische Mönche oder
Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
den Dienst für die kami oder Vertreter der Dorf·gemein·schaft wechselten einander in religiösen Aufgaben ab. Die
wtl. Grundform und herabgelassene Spur; Theorie der Identität von kami und Buddhas
Der Begriff „honji suijaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
-Konzeption, nach der kami eine Art „Manifestation“ bestimmter Buddhas darstellten, ließ derartige synkre·tistische Praktiken als vollkommen natürlich erscheinen.
Ende der Edo-Zeit änderte sich diese Eins·tellung jedoch. Die zunehmende Un·zu·frieden·heit mit der
Kriegerdynastie, die während der Edo- oder Tokugawa-Zeit (1603–1867) das Amt des Militärmachthabers (Shōgun) inne hatte.
Der Begriff „Tokugawa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
-Herrschaft schloss zumeist auch eine Kritik am Bud·dhis·mus mit ein. Nationa·listische bzw. nativistische Ideo·logien begannen, Shintō und Buddhismus gegen einander aus·zu·spielen. Während auf politischer Ebene das Kaiser·haus als positive Alternative zum Shōgunat aufgebaut wurde, sollte auf rituell-spiritueller Ebene der Shintō den Bud·dhis·mus ersetzen. Besonders die Schule des
„Lehre des Landes“, Nationale Schule, Nativismus; in der Edo-Zeit entstandene Gelehrtentradition, die ihren Fokus auf das nationale Erbe Japans richtete
Der Begriff „kokugaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
-Gelehrten
Der Begriff „Hirata Atsutane“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
lancierte die Idee einer „Restauration des alten Shintō“ (
„Restauration des antiken Shintō“; Restaurations-Shintō
Der Begriff „fukko shintō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
).
In einzelnen Daimyaten kam es daher in der
Der Begriff „bakumatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
-Zeit (19. Jh.) zur Wieder·aufnahme der shinbutsu bunri Politik der frühen Edo-Zeit. Interessanter·weise deckte sich diese Entwicklung mit dem Auf·kommen der
„Ehrt den Kaiser, verjagt die Barbaren“; anti-westlicher Slogan des 19. Jh.s (Zitat aus den Frühling- und Herbstannalen des Konfuzius)
Der Begriff „sonnō jōi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
-Ideologie. Xenophobie, Tennō-Loyalismus und Anti-Buddhismus bildeten also eine ideo·logische Einheit. Auf all diesen Gebieten stellte Mito auch im 19. Jahrhundert einen Brenn·punkt dar. Hier nahm
1800–1860; Daimyō von Mito; Staatsmann; Vertreter der sonnō jōi-Ideologie
Der Begriff „Tokugawa Nariaki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
die „Ein Schrein, ein Dorf“ Politik seines Vorfahren wieder auf. Doch auch in
alte Provinz im Süden der Insel Kyūshū, in der Edo-Zeit Fürstentum (Daimyat), das sich weitgehend mit der heutigen Präfektur Kagoshima deckte.
Der Begriff „Satsuma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Geographische Lage
(Kyūshū) trennte man Schreine und Tempel, um in der Folge die Zahl der bud·dhis·tischen Tempel zu reduzieren. Schließlich gab es 1867 in
Fürstentum bzw. Stadt im Westen der Hauptinsel Honshū, heute Teil von Shimane-ken.
Der Begriff „Tsuwano“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Geographische Lage
eine radikale Trennung von Tempeln und Schreinen nach dem Muster der Mito Region. Tsuwano lag neben dem mächtigen
auch Nagato; alte Provinz im Westen von Japans Hauptinsel Honshū, heute Teil von Yamaguchi-ken.
Der Begriff „Chōshū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Geographische Lage
, einem Big Player der Restau·rations·bewe·gung, und teilte dessen gegen das Shōgunat gerichtete Politik. Dies mag der Grund dafür sein, dass der Daimyō von Tsuwano,
1825–1885; Daimyō von Tsuwano; nach 1868 führende Ämter in der Administration von Shintō Schreinen
Der Begriff „Kamei Koremi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, und sein Vasall
1831–1907; Gelehrter und Vasall des Daimyō von Tsuwano; nach 1868 führende Ämter in der Administration von Shintō Schreinen; Universitätsgründer
Der Begriff „Fukuba Bisei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
zu Beginn der Meiji-Zeit dazu auserkoren wurden, die Trennung von Tempeln und Schreinen auch auf nationaler Ebene durchzusetzen.
Shinbutsu bunri in der Meiji-Zeit
Formell erhielten Kamei und Fukuba die führenden Posten in einer Institution, die zunächst in An·lehnung an antike Vorbilder als „Götteramt“,
Götteramt, wtl. Amt für Götter des Himmels und der Erde
Der Begriff „Jingi-kan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
, bezeichnet wurde. Das Götter·amt war für kurze Zeit sogar das höchste Regierungs·organ im jungen Meiji-Staat und begann im April 1868, unmittelbar nach der Unter·zeichnung des 5-Artikel-Eids [Gokajō no go-seimon (jap.) 五箇条の御誓文 „5-Artikel-Eid“; erste Grundsatzerklärung der Meiji-Regierung; 6. April 1868], seine Arbeit. Es verlautbarte zwischen April und Oktober 1868 eine Reihe von Verordnungen, die unter der Bezeichnung shinbutsu bunri no rei zusammen·gefasst werden und eine ähnliche Trennung von buddhistischen und shintōistischen Institutionen anordneten wie zuvor in Mito, Satsuma und Tsuwano. Im besonderen richteten sich die Verordnungen gegen bud·dhis·tische Titel für kami (etwa
Der Begriff „gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
oder
„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
), buddhistische Statuen als Schrein·heilig·tümer (
heiliges Objekt eines Shintō-Schreins; wtl. „Gottkörper“
Der Begriff „shintai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) und buddhistische Gebäude wie Pagoden auf Schrein·areal. Inbesondere die metallenen Tempel·glocken sollten eingeschmolzen und für militärische Zwecke nutzbar gemacht werden. Auch sahen sie die Laisierung von Mönchen vor, die in Schreinen Dienst taten.
Werk von Tanaka Nagane (1849–1922). 1907. Wikimedia Commons.
Die shinbutsu bunri Verordnungen lösten landesweit eine Welle von anti-buddhistischen Ausschreitungen (
wtl. Abschaffung von Buddha, Zerstörung von Shaka; Bezeichnung für anti-buddhistische Ausschreitungen der frühen Meiji-Zeit
Der Begriff „haibutsu kishaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) aus, die in dieser Heftigkeit möglicher·weise nicht erwartet worden waren. Nicht nur Gebäude und Tempel·schätze wurden zerstört, auch die Mönche selbst mussten teilweise um ihr Leben fürchten. Offenbar fanden die lange aufgestauten Ressentiments gegen die Herrschaft der Tokugawa, die den Bud·dhis·mus erfolgreich in ihre Dienste genommen hatten, ein Ventil in den Aus·schreitungen gegen buddhistische Tempel. Die neue Regierung erließ daher bald auch Verordnungen, die zur Mäßigung aufriefen, doch insgesamt war ein erstes Ziel bald erreicht, nämlich die Anzahl an religiösen Institutionen im Interesse einer effizienteren Nutzung nationaler Ressourcen zu reduzieren.
Der nächste Schritt, die Etablierung des Shintō als Staatsreligion, erwies sich als wesentlich schwieriger. Man erfand für diesen Zweck die Kampagne des Großen Lernens (
Kampagne des Großen Lernens oder auch Große Indoktrinierungs-Kampagne, 1870–1884; staatl. Initiative der frühen Meiji-Zeit zur Verbreitung der Ideale des Tennō-Loyalismus
Der Begriff „taikyō senpu undō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
), die allerdings rasch ihre Ziele änderte, bald auch Bud·dhisten in ihre Reihen aufnahm und nach kaum eineinhalb Jahrzehnten von den politischen Macht·habern wieder fallen gelassen wurde. Das Ideal einer shintōistischen Staatsreligion lebte jedoch in nationalistischen Kreisen weiter fort und begann sich im zwanzigsten Jahrhundert erneut zu entfalten.
Neue Schrein-Identitäten
Mitsumine Schrein
Ein Bericht von Hirose Kazutoshi, Oberpriester des Mitsumine Schreins westlich von Tōkyō, erläutert ziemlich detailliert, dass seine Familie, die ursprünglich aus Kyōto stammte, Ende der Edo-Zeit als yakusō (wtl. „Amtsmönche“) an diesem bekannten Zentrum desDer Begriff „Shugendō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
höherrangiger Shintō-Priester
Der Begriff „gūji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
) inne. Hirose selbst setzte diese Tradition fort. Sein Bericht erweckt nicht den Eindruck, dass dieser Etiketten·wechsel viel an der Form und an der Ernsthaftigkeit änderte, mit der die Familie ihre Rituale durchführte. Offenbar wurde der erzwungene Wechsel vom Bud·dhis·mus zum Shintō als weniger belastend empfunden als die Übersiedlung von Kyōto in die gebirgige und rustikale Umgebung von Mitsumine.3
Obwohl die Religions·politk der Meiji-Zeit sehr bald einen pragmatischen Kurs einschlug, der die Wieder·belebung alter Traditionen hinter das Ziel der technischen Modernisierung zurückstellte, wurde die Trennung von kami und Buddhas nicht widerrufen und veränderte die religiöse Landschaft Japans weiter. Es musste sich nämlich jede religiöse Anlage entscheiden, ob sie nun ein Tempel war oder ein Schrein. War der Haupt·vereh·rungs·gegen·stand ein Buddha, so rechnete man die Anlage üblicherweise dem Bud·dhis·mus zu, was bedeutete, dass alle Schreine aus dem Areal entfernen werden mussten. Wurde jedoch in erster Linie eine kami-Gottheit oder eine lokale Heldenfigur verehrt, so galt die Anlage als Schrein und musste alle bud·dhis·tischen Gebäude und Para·phernalia auf dem Schrein·gelände beseitigen.
Auch Schreine stellte diese Regel vor große Probleme, da sie ja, wie erwähnt, zum Großteil von bud·dhis·tischen Mönchen betreut worden waren. Hier kam es in der Praxis zu den unglaublichsten Anpassungen und Tricks. Viele buddhistische Mönche wechselten einfach die Kon·fession, praktizierten aber die lokalen, nunmehr „shintōistischen“ Riten unverändert weiter fort. Erst nach und nach entstand eine Art Standard-Ritualismus für Shintō Schreine nach dem Muster von Ise [Ise Jingū (jap.) 伊勢神宮 kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū], der viele regional·spezifische Schrein·riten zurück drängte. Die Durchsetzung dieser Standardisierung scheint allerdings starken regionalen und periodischen Schwankungen unterlegen zu sein.4 Nach dem zweiten Weltkrieg kam es oft zu einem Revival lokaler Besonderheiten.
Säkularisierung und Pragmatismus
Auf längere Sicht gesehen herrschte in der Meiji-Zeit ein pragmatischer Geist, der allen Religionen gegenüber grundsätzlich skeptisch eingestellt war und ihren Einfluss zugunsten der Modernisierung der Gesellschaft zurück·zu·drängen suchte. Während England und Frankreich eine ähnliche Säkularisierung der Gesellschaft schon früher vollzogen hatten, zeigen sich starke Parallelen zwischen Japan und Deutschland zu dieser Zeit.5 Die scheinbare Bevorzugung des Shintō diente also zunächst lediglich als ein Mittel der Entmachtung des Bud·dhis·mus, wirkte sich aber nur auf wenige Schreine positiv aus. Die schleichende Säkularisierung ist auch am Schicksal des Götteramtes
Götteramt, wtl. Amt für Götter des Himmels und der Erde
Der Begriff „Jingi-kan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
abzulesen, das sukzessive herabgestuft und schließlich ganz abgeschafft wurde.
Mit dieser raschen Abkehr von einer echten Förderung des Shintō in der frühen Religions·politik der Meiji-Zeit scheint auch eine systematische Ausschaltung der „Traditionalisten“ in den Reihen der führenden Politiker einher gegangen zu sein. Dies betraf vor allem kokugaku-Ideologen wie etwa Kamei und Fukuba. Diese wechselten von der Politik zu Wissenschaft und Pädagogik und engagierten sich im Aufbau des neuen Bildungs·systems. Ihr traditionalistischer Nationalismus verlagerte sich also in die Schulen (s. Kaiserlicher Ehrziehungserlass) und wurde auf diese Weise an neue Generationen weitergegeben, die auf Gelegenheiten warteten, um ihn neuerlich in die Tat umzusetzen.
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑ Scheid 2003.
- ↑ In der Provinz Musashi (heute Saitama-ken und Tōkyō) wurden beispiels·weise im 18. Jahrhundert nur vier Prozent der Schreine von professionellen Shintō-Priestern betreut (Maeda 2001, S. 335–36).
- ↑ Hirose 1996.
- ↑ Endō 2013.
- ↑ Die katholischen Länder Italien und Österreich waren in dieser Hinsicht Nachzügler.
Literatur
Bilder
- ^ Bei genauer Betrachtung erkennt man bei beiden Arhat-Figuren „Narben“ im Hals- und Brustbereich. Es sind Spuren der anti-buddhistischen Ausschreitungen in den ersten Jahren der Meiji-Zeit (ab 1868), in denen buddhistische Steinstatuen systematisch enthauptet wurden. Später wurden viele dieser Statuen wieder in Stand gesetzt.
Edo-Zeit, 1782–1825. Yuichi Momma, flickr, 2011.
- ^ Zerstörung von Tempelglocken im Zuge anti-buddhistischer Maßnahmen (haibutsu kishaku) in Nishio-shi (Präfektur Aichi), 1871.
Werk von Tanaka Nagane (1849–1922). 1907. Wikimedia Commons.
Glossar
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- fukko shintō 復古神道 ^ „Restauration des antiken Shintō“; Restaurations-Shintō
- Fukuba Bisei 福羽美静 ^ 1831–1907; Gelehrter und Vasall des Daimyō von Tsuwano; nach 1868 führende Ämter in der Administration von Shintō Schreinen; Universitätsgründer
- Gokajō no go-seimon 五箇条の御誓文 ^ „5-Artikel-Eid“; erste Grundsatzerklärung der Meiji-Regierung; 6. April 1868
- haibutsu kishaku 廃仏毀釈 ^ wtl. Abschaffung von Buddha, Zerstörung von Shaka; Bezeichnung für anti-buddhistische Ausschreitungen der frühen Meiji-Zeit
- honji suijaku 本地垂迹 ^ wtl. Grundform und herabgelassene Spur; Theorie der Identität von kami und Buddhas
- Kamei Koremi 亀井茲監 ^ 1825–1885; Daimyō von Tsuwano; nach 1868 führende Ämter in der Administration von Shintō Schreinen
- Mitsumine Jinja 三峰神社 ^ Schrein in den Bergen von Chichibu, westlich von Tōkyō
- shinbutsu bunri 神仏分離 ^ Trennung von kami und Buddhas; religionspolitische Maßnahme zur Entflechtung von buddh. Tempeln und Shintō-Schreinen; vereinzelt in der Edo-Zeit, vor allem aber für die frühe Meiji-Zeit (1868–1873) charakteristisch
- shinbutsu bunri no rei 神仏分離令 ^ Verordnungen zur Trennung von kami-[Schreinen] und Buddha-[Tempeln] (ab 1868)
- taikyō senpu undō 大教宣布運動 ^ Kampagne des Großen Lernens oder auch Große Indoktrinierungs-Kampagne, 1870–1884; staatl. Initiative der frühen Meiji-Zeit zur Verbreitung der Ideale des Tennō-Loyalismus
- terauke seido 寺請制度 ^ System der buddhistischen Zertifikation der Rechtgläubigkeit
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