Essays/Arhats: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Sechzehn Arhats tauchen in Ostasien erstmals in einem Text namens | + | Die Sechzehn Arhats tauchen in Ostasien erstmals in einem kurzen Text namens {{glossar:Fazhuji}} (jap. ''Hōjūki'', „Bericht von denen, die im Dharma wohnen) auf, der 654 von {{glossar:Xuanzang}} auf der Grundlage eines nicht mehr bekannten Originals ins Chinesische übersetzt wurde. Der Text erläutert Namen, Wohnort und Funktion der Sechzehn Arhats, die nach Buddhas Tod in der Welt verbleiben, um seine Lehre korrekt weiter zu verbreiten.<ref>[http://buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?6c.xml+id(%27b6cd5-4f4f-8a18%27) Charles Muller] (DDB, mit „guest“ einloggen); Originaltext: [http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ddb-bdk-sat2.php?mode=detail&useid=2030_ T 2030]; s. a. [http://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/j/juurokurakan.htm JAANUS]. </ref> Sie tauchen oft unerkannt als einfache Mönche auf und vervielfachen den karmischen Lohn derer, die ihnen Opfergaben zukommen lassen. |
+ | Die Tradition wurde ganz besonders im {{glossar:Chan}} bzw. {{glossar:Zen}} Buddhismus gepflegt, daher stammen auch die meisten japanischen Arhat Darstellungen aus Zen Tempeln. Stilprägend für die Darstellung der Arhats war u.a. der chinesische Malermönch Guanxiu 貫休 (832–912), der ihre Portraits 891 nach einer Traumvision angefertigt haben soll.<ref>Die Portraits wurden offenbar im Tempel Sheng Yin in Hangzhou aufbewahrt, doch wurde dieser Tempel Mitte des 19. Jahrhunderts zerstört ([http://via.lib.harvard.edu/via/deliver/deepLink?_collection=via&recordId=olvwork280123 Harvard Library]).</ref> Guanxiu ordnete jedem Arhat ein bestimmtes Attribut zu (Hirsch, Drache, Tiger, Pagode, Bettelschale, usw.), das sie ähnlich den Bodhisattvas unterscheidbar macht. Diese Attribute finden sich auch in späteren Darstellungen in Japan, doch sind sie hier nicht konsistent an bestimmte Namen gebunden, sondern werden offenbar willkürlich innerhalb der Gruppe verteilt. | ||
− | + | Grundsätzlich sind die Arhats in Mönchstracht dargestellt, die jedoch zwischen einem asketischem Einsiedler und einem stolzen [[Alltag:Moenche/Wuerdentraeger|buddhistischen Würdenträger]] schwanken kann. Häufig besitzen sie greisenhafte Züge (sie existieren ja bereits seit der Zeit des historischen Buddhas). Darüber hinaus bemühte sich bereits Guanxiu, die Arhats als indische Brahmanen zu kennzeichnen, was sich auch in späteren Darstellungen in Form von runden Augen und großer Nase, dichtem Bart, großen Ohrringen und dunkler Haut wiederfindet. Viele Arhats besitzen außerdem dichte, lange herabhängende Augenbrauen. Wenn die Arhats in Begleitung von Dienern oder Schülern gezeigt werden, sind diese meist kleiner, um den überlegenen Status der Arhats auszudrücken. | |
− | + | ==Arhats im ''Butsuzō zūi'' == | |
+ | Im {{glossar:Butsuzouzui}}, einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie religiöser Figuren, werden die Sechzehn Arhats in einfachen Grafiken dargestellt. Ihr vergleichsweise niederer Rang im buddhistischen Universum drückt sich darin aus, dass sie erst am Ende des umfangreichen Bilderbuchs auftauchen, gefolgt nur noch von einigen anderen buddhistischen Mönchen. Namen und Reihenfolge folgen dem ''Fazhuji''.<ref>Abweichungen zur elektronischen Taishō-Fassung des ''Fazhuji'' (SAT) sind in Fußnoten angemerkt.</ref> Auch die Wohnorte, zumeist Orte der buddhistischen Kosmologie, entsprechen dem klassischen Text. Nicht angegeben sind die Zahlen der jeweiligen Arhats im Gefolge der sechzehn, die hier entsprechend dem ''Fazhuji'' in Kammer hinzugefügt sind. | ||
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* 16, Chūda Hantaka Sonja 注荼半諾迦 尊者 (Chota-Panthaka), wohnt (mit 1.600 Arhats) auf Berg Jijiku-sen 持軸山 (Īṣādhara, ein Grenzgebirge am Rande der bewohnten Welt); [nach oben blickend].<ref>Wtl. kleiner Panthaka, Bruder von 10; laut frühen Legenden zunächst besonders einfältig dargestellt, fand er Erleuchtung bei der Meditation über das Kehren mit einem Besen, und wandelte sich zum „Intellektuellen“ (Watters, S. 343-344).</ref> | * 16, Chūda Hantaka Sonja 注荼半諾迦 尊者 (Chota-Panthaka), wohnt (mit 1.600 Arhats) auf Berg Jijiku-sen 持軸山 (Īṣādhara, ein Grenzgebirge am Rande der bewohnten Welt); [nach oben blickend].<ref>Wtl. kleiner Panthaka, Bruder von 10; laut frühen Legenden zunächst besonders einfältig dargestellt, fand er Erleuchtung bei der Meditation über das Kehren mit einem Besen, und wandelte sich zum „Intellektuellen“ (Watters, S. 343-344).</ref> | ||
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+ | == Ryōzens Arhats == | ||
+ | Im vierzehnten Jahrhundert fertigte der Zen-Mönch Ryōzen, ein buddhistischer Künstler des Rinzai-Tempels Tōfuku-ji in Kyoto, ein Set der Sechzehn Arhats an, das wie die meisten Arhat Bilder der Zeit eine eklektische Auswahl klassischer chinesischen Vorbilder darstellt. Noch im 19. Jh. galt es im übrigen als chinesisches Erzeugnis.<ref>Quelle: [http://www.asia.si.edu/collections/new-acquisitions/F2012.5a-e.asp Freer/Sackler, Smithonian Insitution]</ref> Die Namen und sogar die Nummerierung der Arhats ist auf jedem Bild verzeichnet und entspricht ebenso dem ''Fazhuji'' wie das vorige Beispiel. | ||
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+ | Im Vergleich mit dem ''Butsuzō zui'' findet sich nur bei Arhat 2 eine ungefähre Übereinstimmung (Abt mit Fliegenwedel). Hingegen ist z.B. der Drachenbändiger bei Ryōzen Arhat Nr. 8, während er im ''Butsuzōzūi'' Nr. 10 ist. Arhat Nr. 11 (Rahula, der Sohn Buddhas) trägt bei Ryōzen jugendliche Attribute, während er im ''Butsuzōzūi'' ein alter Mönch mit indischer Physignomie ist, usw. Doch scheint es selbst innerhalb der gleichen Epoche keine verbindliche Zuordnung zwischen Name und Attribut gegeben zu haben. Ryōzens Arhat Nummer 3 mit einem Dämon als Begleiter findet sich beispielsweise in einem anderen Set aus dem vierzehnten Jahrhundert in beinahe identischer Form, jedoch als Arhat 7 (s. Abb. rechts). | ||
+ | Dies deutet an, dass die Sechzehn Arhats ein ähnliches Legendenkorpus widerspiegeln (s.u.), dass die genaue Zuordnung von Legende und Figur aber nicht kanonisch festgelegt war und der individuellen Interpretation des jeweiligen Künstlers entsprach. | ||
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+ | | Budai (Hotei) in Begleitung der Sechzehn Arhats. China, 13. Jh. | ||
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+ | Die berühmten Tuschzeichnungen des Zen ({{glossar:zenga}}), in denen Laien-Künstler häufig viel freier mit ikonographischen Motiven umgingen als professionelle buddhistische Künstler, sind die Arhats ein beliebtes Thema. | ||
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+ | ==Pindola (Binzuru Sonja)== | ||
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+ | Nicht nur in Japan ist Pindola (jap. auch {{glossar:Binzurusonja}}), der erste in der Liste der Sechzehn Arhats, der bei weitem bekannteste und beliebteste Arhat. Wie der Indologe John Strong in einem aufschlussreichen Artikel (Strong 1979) dargelegt hat, kann Pindola sogar als Prototyp der gesamten Arhat Klasse angesehen werden. Pindola taucht bereits in der Pali-Legendentradition, also im ältesten Buddhismus, als ein Brahmane auf, der sowohl übernatürliche Kräfte als auch charakterliche Schwächen besitzt. Nachdem er den Buddha trifft, wird er zu dessen Schüler, überwindet seine Schwächen und erfährt die Erleuchtung (Arhatschaft). | ||
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+ | ===Pindolas Stärken=== | ||
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+ | Zur Zeit des buddhistischen Königs Ashoka soll Pindola noch als Oberhaupt der Mönchsgemeinde fungiert haben, doch ist er zumeist unsichtbar und geht seine eigenen Wege. Anlässlich einer großen, von Ashoka veranstalteten Zeremonie zeigt er sich jedoch als uralter Greis und beeindruckt den König unter anderem durch seine weißen Augenbrauen, die seine Augen überdecken. Er erzählt dem König, wie dieser in einem früheren Leben mit dem Buddha zusammentraf und dank dieser Begegnung zum mächtigsten Herrscher des Landes wurde. Der König unterstützt die Buddhisten daraufhin umso mehr. Die Legende erinnert an die Geschichte eines anderen Arhats, Nagasena (Arhat 12), der mit dem hellenistischen König Menander (skt. Mirinda, r. ca. 160-130 v.u.Z.) zusammentrifft und ihn im Zuge eines Rededuells durch eine bildhafte Erklärung der buddhistischen Lehre zum Buddha Dharma bekehrt. Beide Arhats spielen als gelehrteste Vertreter der jeweiligen Mönchsgemeinde eine entscheidende Rolle, um den Herrscher für den Buddhismus zu gewinnen. | ||
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+ | Ein weiterer Legendenstrang verbindet Pindola mit einem Löwen und erklärt ihn zum „größten Löwenbrüller“. Durch dieses Löwengebrüll stellte er, so eine Quelle, seine Erleuchtung unter Beweis.<ref>Strong 1979, S. 69.</ref> Diese Episode erklärt wahrscheinlich auch Pindolas spätere Beliebtheit im Zen. | ||
+ | Auch in chinesischen Legenden berühmter Mönche tritt Pindola häufig auf. Hier ist es seine Rolle, Mönchen dabei zu helfen, innere Zweifel zu überwinden. | ||
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+ | === Pindolas Schwächen === | ||
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+ | Der Name Pindola selbst scheint die Bedeutung „Bettler“ (in einer eher negativen Konnotation) zu besitzen und mit einem ihm zugeschriebenen Hang zur Gefräßigkeit in Verbindung zu stehen. Pindola ist jedoch dank der Begegnung mit Buddha in der Lage, diese Schwäche zu überwinden. Andere Legenden schreiben ihm eine besondere Fähigkeit zu, potenzielle Wohltäter zu großzügigen Spenden anzuregen. Er wird daher auch häufig mit einer großen Bettelschale dargestellt.<ref>Strong 1979, S. 61ff.</ref> Doch sind Geiz und/oder Gefräßigkeit auch immer wieder genannte Gründe, warum Pindola selbst nicht ins Nirvana eingehen konnte. | ||
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+ | Die berühmteste „Schwäche“ Pindolas offenbart zugleich eine weitere seiner Stärken: Er beeindruckt nämlich einen reichen Laien durch Zurschaustellung magischer Künste. Ein derart billige Effekthascherei ist dem Buddha jedoch gar nicht recht. In einer anderen Geschichte schleppt Pindola unbeabsichtigt einen ganzen Berg mit sich, weil er darin irrtümlich eine Nadel hat stecken lassen, die noch durch einen Faden mit seinem Gewand verbunden ist. Als er den Irrtum bemerkt und den Berg an seinen ursprünglichen Platz zurück schleudert, verursacht er dadurch die Fehlgeburt einer zufälligen Zeugin seines Tuns. Wieder ist Buddha erzürnt über solch achtlose Anwendung übernatürlicher Kräfte. Aus diesen Geschichten erklärt sich das Mönchsgebot, übersinnliche Fähigkeiten nicht vor Laien zur Schau zu stellen. Das Verbot findet sich tatsächlich in zahlreichen Ordensregeln, während es zugleich in vielen anderen buddhistischen Legenden keine Rolle zu spielen scheint. | ||
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+ | Aufgrund derartiger „Schwächen“ muss Pindola, trotz seiner Arhatschaft, seinen Eintritt in Nirvana bis zum Erscheinen Maitreyas (also dem Ende des derzeitigen Weltzeitalters) verzögern. In der Zwischenzeit verweilt er als Beschützer von Mönchen und frommen Laien auf Erden, wobei er allerdings seinen eigentlichen Wohnort im (den Menschen unzugänglichen) Kontinent des Westens hat und nur gelegentlich die Welt der Manschen durchstreift.<ref> Strong 1979, S. 76ff.</ref> Er folgt somit quasi dem {{skt:Bodhisattva}}-Ideal des Mitgefühls mit unerleuchteten Wesen, doch tut er dies unfreiwillig und daher nicht mit der gleichen Souveränität. Vielleicht entspringt diese Darstellung, wie John Strong vermutet, auch einer Kritik des Theravada am Mahayana Verständnis des Bodhisattvas. <ref> Strong 1979, S. 78.</ref> Innerhalb des Mahayana Buddhismus hat es Pindola aber eine gewisse Menschlichkeit verliehen, die u.a. in den Arhat-Karikaturen zum Ausdruck kommt. | ||
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+ | === Ehrengast in Badehäusern und Speisesälen === | ||
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+ | Aus diesen Legenden leitete sich eine rituelle Tradition ab, die vor allem in China und Japan Verbreitung fand: Die Einladung Pindolas. Diese stellte unter anderem eine rituelle Vorbereitung für Bäder im Kloster dar. Auch hielt man in vielen Klöstern den Ehrensitz des Speisesaals für Pindola frei und servierte ihm Mahlzeiten in einer Opferschale. Ausgehend von der erwähnten Zeremonie des buddhistischen Königs Ashoka hoffte man, dass Pindola zumindest in unsichtbarer Form an den Mahlzeiten teilnahm. Konnten dann Spuren seiner Anwesenheit festgestellt werden (ein eingedrücktes Kissen oder ein Fußabdruck), so wusste man, dass die rituelle Routine des Klosters korrekt durchgeführt worden war.<ref> Strong 1979, S. 79ff.</ref> Offenbar wurden zum Teil auch Statuen des Pindola wie ein Tempelabt (''jōza'') verehrt und mit Nahrungsopfern versorgt.<ref>Dieser Brauch wurde von {{glossar:Saichou}} mit Klöstern assoziiert, die dem Kleinen Fahrzeug des Buddhismus ({{skt:Hinayana}}) nahe standen. Groner 2000, S. 140. </ref> | ||
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+ | In Japan erhielt Pindola/Binzuru außerdem heilende Kräfte zugesprochen, die auch von Laien in Anspruch genommen wurden. Obwohl der Brauch in jüngerer Zeit aus hygienischen Gründen zurück gedrängt wurde, gilt es immer noch daher als heilsam, Statuen des Binzuru an der Stelle zu reiben, an der man selbst kuriert werden wollte. Ein berühmtes Beispiel dieses Brauchs ist die Statue des Binzuru-sama, die heute vor der Halle des Großen Buddha im Tōdaiji, Nara, steht und deutliche Spuren des Abriebs trägt. | ||
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+ | == Arhats und Bodhisattvas == | ||
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+ | Vergleicht man die erwähnten Legenden mit der Arhat-Ikonographie in China und Japan, so erkennt man, dass viele Pindola Legenden auf andere Arhats übertragen wurden, dass er sich also quasi in eine ganze Gruppe von Arhats aufspaltete. Sicher kamen später auch weitere Legenden hinzu, doch es ist es wahrscheinlich richtig, dass die Figur des Pindola als Prototyp für die spätere Arhat-Ikonographie und Ikonologie herangezogen wurde. Im Unterschied zu den Bodhisattvas wurden die Arhats besonders im Mahayana Buddhismus zu einem Abbild des Mönchsstands selbst, an denen sich nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen des Klosterwesens darstellen ließen. Die Arhat-Ikonographie eröffnete damit einen Raum für Humor, Spott und Karikatur. Gleichzeitig fand offenbar auch die „wohlwollende Kritik“ des Mahayana am alten, indischen Buddhismus („Hinayana“) Ausdruck in den gelegentlich grotesk überzeichneten exotischen Merkmalen einzelner Arhats, die sich außerdem durch übertriebene Gefühlsausbrüche auszeichnen. Letzteres wird anhand eines Vergleichs von Arhat- und Bodhisattva-Darstellungen beim Ableben Buddas (nehanzu) deutlich sichtbar, wo die Bodhisattvas, obwohl traurig, nicht die Contenance verlieren, während die Arhats dicke Tränen vergießen. | ||
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+ | Trotz oder gerade wegen ihrer Nicht-Perfektheit wurden die Arhats aber immer auch als Rollenvorbilder der Mönche angesehen und verehrt. In dieser ambivalenten Funktion erinnern sie stark an den legendären Patriarchen des Zen Buddhismus, {{skt:Bodhidharma}} (s. [[Geschichte:Zen/Bodhidharma|Sidepage]]), den man manchmal ja tatsächlich in der Gruppe der Sechzehn Arhat zu erkennen meint, oder an den Bettelmönch Budai (Hotei), der unerkannt die höchste Stufe der Erleuchtung erreicht hat. | ||
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Version vom 17. September 2013, 21:40 Uhr
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Essays/Arhats.
Die Sechzehn Arhats tauchen in Ostasien erstmals in einem kurzen Text namens
buddh. Text, 654 übersetzt von Xuanzang; „Bericht von der Fortdauer des Dharmas“; jap. Hōjūki
Der Begriff „Fazhuji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
(jap. Hōjūki, „Bericht von denen, die im Dharma wohnen) auf, der 654 von
602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde
Der Begriff „Xuanzang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
auf der Grundlage eines nicht mehr bekannten Originals ins Chinesische übersetzt wurde. Der Text erläutert Namen, Wohnort und Funktion der Sechzehn Arhats, die nach Buddhas Tod in der Welt verbleiben, um seine Lehre korrekt weiter zu verbreiten.1 Sie tauchen oft unerkannt als einfache Mönche auf und vervielfachen den karmischen Lohn derer, die ihnen Opfergaben zukommen lassen.
Die Tradition wurde ganz besonders im
Der Begriff „Chan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
bzw.
Der Begriff „Zen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
Buddhismus gepflegt, daher stammen auch die meisten japanischen Arhat Darstellungen aus Zen Tempeln. Stilprägend für die Darstellung der Arhats war u.a. der chinesische Malermönch Guanxiu 貫休 (832–912), der ihre Portraits 891 nach einer Traumvision angefertigt haben soll.2 Guanxiu ordnete jedem Arhat ein bestimmtes Attribut zu (Hirsch, Drache, Tiger, Pagode, Bettelschale, usw.), das sie ähnlich den Bodhisattvas unterscheidbar macht. Diese Attribute finden sich auch in späteren Darstellungen in Japan, doch sind sie hier nicht konsistent an bestimmte Namen gebunden, sondern werden offenbar willkürlich innerhalb der Gruppe verteilt.
Grundsätzlich sind die Arhats in Mönchstracht dargestellt, die jedoch zwischen einem asketischem Einsiedler und einem stolzen buddhistischen Würdenträger schwanken kann. Häufig besitzen sie greisenhafte Züge (sie existieren ja bereits seit der Zeit des historischen Buddhas). Darüber hinaus bemühte sich bereits Guanxiu, die Arhats als indische Brahmanen zu kennzeichnen, was sich auch in späteren Darstellungen in Form von runden Augen und großer Nase, dichtem Bart, großen Ohrringen und dunkler Haut wiederfindet. Viele Arhats besitzen außerdem dichte, lange herabhängende Augenbrauen. Wenn die Arhats in Begleitung von Dienern oder Schülern gezeigt werden, sind diese meist kleiner, um den überlegenen Status der Arhats auszudrücken.
Arhats im Butsuzō zūi
Im
buddh. Bildenzyklopädie von Tosa Hidenobu, 1783.
Der Begriff „Butsuzō zui“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
, einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie religiöser Figuren, werden die Sechzehn Arhats in einfachen Grafiken dargestellt. Ihr vergleichsweise niederer Rang im buddhistischen Universum drückt sich darin aus, dass sie erst am Ende des umfangreichen Bilderbuchs auftauchen, gefolgt nur noch von einigen anderen buddhistischen Mönchen. Namen und Reihenfolge folgen dem Fazhuji.3 Auch die Wohnorte, zumeist Orte der buddhistischen Kosmologie, entsprechen dem klassischen Text. Nicht angegeben sind die Zahlen der jeweiligen Arhats im Gefolge der sechzehn, die hier entsprechend dem Fazhuji in Kammer hinzugefügt sind.
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Ryōzens Arhats
Im vierzehnten Jahrhundert fertigte der Zen-Mönch Ryōzen, ein buddhistischer Künstler des Rinzai-Tempels Tōfuku-ji in Kyoto, ein Set der Sechzehn Arhats an, das wie die meisten Arhat Bilder der Zeit eine eklektische Auswahl klassischer chinesischen Vorbilder darstellt. Noch im 19. Jh. galt es im übrigen als chinesisches Erzeugnis.14 Die Namen und sogar die Nummerierung der Arhats ist auf jedem Bild verzeichnet und entspricht ebenso dem Fazhuji wie das vorige Beispiel.
Vorlage:Galerie2 Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Essays/Arhats. Im Vergleich mit dem Butsuzō zui findet sich nur bei Arhat 2 eine ungefähre Übereinstimmung (Abt mit Fliegenwedel). Hingegen ist z.B. der Drachenbändiger bei Ryōzen Arhat Nr. 8, während er im Butsuzōzūi Nr. 10 ist. Arhat Nr. 11 (Rahula, der Sohn Buddhas) trägt bei Ryōzen jugendliche Attribute, während er im Butsuzōzūi ein alter Mönch mit indischer Physignomie ist, usw. Doch scheint es selbst innerhalb der gleichen Epoche keine verbindliche Zuordnung zwischen Name und Attribut gegeben zu haben. Ryōzens Arhat Nummer 3 mit einem Dämon als Begleiter findet sich beispielsweise in einem anderen Set aus dem vierzehnten Jahrhundert in beinahe identischer Form, jedoch als Arhat 7 (s. Abb. rechts). Dies deutet an, dass die Sechzehn Arhats ein ähnliches Legendenkorpus widerspiegeln (s.u.), dass die genaue Zuordnung von Legende und Figur aber nicht kanonisch festgelegt war und der individuellen Interpretation des jeweiligen Künstlers entsprach.
Arhat Karikaturen
Südliche Song-Zeit, 1126–1279. Bernhard Scheid, flickr, 2009.
Die berühmten Tuschzeichnungen des Zen (
Zen-Tuschebild
Der Begriff „zenga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
), in denen Laien-Künstler häufig viel freier mit ikonographischen Motiven umgingen als professionelle buddhistische Künstler, sind die Arhats ein beliebtes Thema.
Pindola (Binzuru Sonja)
Nicht nur in Japan ist Pindola (jap. auch
Skt. Pindola, ein Schüler Buddhas; auch: Bindora Baradaja (Pindola Bhāradvāja); prototypischer Arhat
Der Begriff „Binzuru“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
), der erste in der Liste der Sechzehn Arhats, der bei weitem bekannteste und beliebteste Arhat. Wie der Indologe John Strong in einem aufschlussreichen Artikel (Strong 1979) dargelegt hat, kann Pindola sogar als Prototyp der gesamten Arhat Klasse angesehen werden. Pindola taucht bereits in der Pali-Legendentradition, also im ältesten Buddhismus, als ein Brahmane auf, der sowohl übernatürliche Kräfte als auch charakterliche Schwächen besitzt. Nachdem er den Buddha trifft, wird er zu dessen Schüler, überwindet seine Schwächen und erfährt die Erleuchtung (Arhatschaft).
Pindolas Stärken
Zur Zeit des buddhistischen Königs Ashoka soll Pindola noch als Oberhaupt der Mönchsgemeinde fungiert haben, doch ist er zumeist unsichtbar und geht seine eigenen Wege. Anlässlich einer großen, von Ashoka veranstalteten Zeremonie zeigt er sich jedoch als uralter Greis und beeindruckt den König unter anderem durch seine weißen Augenbrauen, die seine Augen überdecken. Er erzählt dem König, wie dieser in einem früheren Leben mit dem Buddha zusammentraf und dank dieser Begegnung zum mächtigsten Herrscher des Landes wurde. Der König unterstützt die Buddhisten daraufhin umso mehr. Die Legende erinnert an die Geschichte eines anderen Arhats, Nagasena (Arhat 12), der mit dem hellenistischen König Menander (skt. Mirinda, r. ca. 160-130 v.u.Z.) zusammentrifft und ihn im Zuge eines Rededuells durch eine bildhafte Erklärung der buddhistischen Lehre zum Buddha Dharma bekehrt. Beide Arhats spielen als gelehrteste Vertreter der jeweiligen Mönchsgemeinde eine entscheidende Rolle, um den Herrscher für den Buddhismus zu gewinnen.
Ein weiterer Legendenstrang verbindet Pindola mit einem Löwen und erklärt ihn zum „größten Löwenbrüller“. Durch dieses Löwengebrüll stellte er, so eine Quelle, seine Erleuchtung unter Beweis.15 Diese Episode erklärt wahrscheinlich auch Pindolas spätere Beliebtheit im Zen. Auch in chinesischen Legenden berühmter Mönche tritt Pindola häufig auf. Hier ist es seine Rolle, Mönchen dabei zu helfen, innere Zweifel zu überwinden.
Pindolas Schwächen
Der Name Pindola selbst scheint die Bedeutung „Bettler“ (in einer eher negativen Konnotation) zu besitzen und mit einem ihm zugeschriebenen Hang zur Gefräßigkeit in Verbindung zu stehen. Pindola ist jedoch dank der Begegnung mit Buddha in der Lage, diese Schwäche zu überwinden. Andere Legenden schreiben ihm eine besondere Fähigkeit zu, potenzielle Wohltäter zu großzügigen Spenden anzuregen. Er wird daher auch häufig mit einer großen Bettelschale dargestellt.16 Doch sind Geiz und/oder Gefräßigkeit auch immer wieder genannte Gründe, warum Pindola selbst nicht ins Nirvana eingehen konnte.
Die berühmteste „Schwäche“ Pindolas offenbart zugleich eine weitere seiner Stärken: Er beeindruckt nämlich einen reichen Laien durch Zurschaustellung magischer Künste. Ein derart billige Effekthascherei ist dem Buddha jedoch gar nicht recht. In einer anderen Geschichte schleppt Pindola unbeabsichtigt einen ganzen Berg mit sich, weil er darin irrtümlich eine Nadel hat stecken lassen, die noch durch einen Faden mit seinem Gewand verbunden ist. Als er den Irrtum bemerkt und den Berg an seinen ursprünglichen Platz zurück schleudert, verursacht er dadurch die Fehlgeburt einer zufälligen Zeugin seines Tuns. Wieder ist Buddha erzürnt über solch achtlose Anwendung übernatürlicher Kräfte. Aus diesen Geschichten erklärt sich das Mönchsgebot, übersinnliche Fähigkeiten nicht vor Laien zur Schau zu stellen. Das Verbot findet sich tatsächlich in zahlreichen Ordensregeln, während es zugleich in vielen anderen buddhistischen Legenden keine Rolle zu spielen scheint.
Aufgrund derartiger „Schwächen“ muss Pindola, trotz seiner Arhatschaft, seinen Eintritt in Nirvana bis zum Erscheinen Maitreyas (also dem Ende des derzeitigen Weltzeitalters) verzögern. In der Zwischenzeit verweilt er als Beschützer von Mönchen und frommen Laien auf Erden, wobei er allerdings seinen eigentlichen Wohnort im (den Menschen unzugänglichen) Kontinent des Westens hat und nur gelegentlich die Welt der Manschen durchstreift.17 Er folgt somit quasi dem
„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
-Ideal des Mitgefühls mit unerleuchteten Wesen, doch tut er dies unfreiwillig und daher nicht mit der gleichen Souveränität. Vielleicht entspringt diese Darstellung, wie John Strong vermutet, auch einer Kritik des Theravada am Mahayana Verständnis des Bodhisattvas. 18 Innerhalb des Mahayana Buddhismus hat es Pindola aber eine gewisse Menschlichkeit verliehen, die u.a. in den Arhat-Karikaturen zum Ausdruck kommt.
Ehrengast in Badehäusern und Speisesälen
Aus diesen Legenden leitete sich eine rituelle Tradition ab, die vor allem in China und Japan Verbreitung fand: Die Einladung Pindolas. Diese stellte unter anderem eine rituelle Vorbereitung für Bäder im Kloster dar. Auch hielt man in vielen Klöstern den Ehrensitz des Speisesaals für Pindola frei und servierte ihm Mahlzeiten in einer Opferschale. Ausgehend von der erwähnten Zeremonie des buddhistischen Königs Ashoka hoffte man, dass Pindola zumindest in unsichtbarer Form an den Mahlzeiten teilnahm. Konnten dann Spuren seiner Anwesenheit festgestellt werden (ein eingedrücktes Kissen oder ein Fußabdruck), so wusste man, dass die rituelle Routine des Klosters korrekt durchgeführt worden war.19 Offenbar wurden zum Teil auch Statuen des Pindola wie ein Tempelabt (jōza) verehrt und mit Nahrungsopfern versorgt.20
In Japan erhielt Pindola/Binzuru außerdem heilende Kräfte zugesprochen, die auch von Laien in Anspruch genommen wurden. Obwohl der Brauch in jüngerer Zeit aus hygienischen Gründen zurück gedrängt wurde, gilt es immer noch daher als heilsam, Statuen des Binzuru an der Stelle zu reiben, an der man selbst kuriert werden wollte. Ein berühmtes Beispiel dieses Brauchs ist die Statue des Binzuru-sama, die heute vor der Halle des Großen Buddha im Tōdaiji, Nara, steht und deutliche Spuren des Abriebs trägt.
Arhats und Bodhisattvas
Vergleicht man die erwähnten Legenden mit der Arhat-Ikonographie in China und Japan, so erkennt man, dass viele Pindola Legenden auf andere Arhats übertragen wurden, dass er sich also quasi in eine ganze Gruppe von Arhats aufspaltete. Sicher kamen später auch weitere Legenden hinzu, doch es ist es wahrscheinlich richtig, dass die Figur des Pindola als Prototyp für die spätere Arhat-Ikonographie und Ikonologie herangezogen wurde. Im Unterschied zu den Bodhisattvas wurden die Arhats besonders im Mahayana Buddhismus zu einem Abbild des Mönchsstands selbst, an denen sich nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen des Klosterwesens darstellen ließen. Die Arhat-Ikonographie eröffnete damit einen Raum für Humor, Spott und Karikatur. Gleichzeitig fand offenbar auch die „wohlwollende Kritik“ des Mahayana am alten, indischen Buddhismus („Hinayana“) Ausdruck in den gelegentlich grotesk überzeichneten exotischen Merkmalen einzelner Arhats, die sich außerdem durch übertriebene Gefühlsausbrüche auszeichnen. Letzteres wird anhand eines Vergleichs von Arhat- und Bodhisattva-Darstellungen beim Ableben Buddas (nehanzu) deutlich sichtbar, wo die Bodhisattvas, obwohl traurig, nicht die Contenance verlieren, während die Arhats dicke Tränen vergießen.
Trotz oder gerade wegen ihrer Nicht-Perfektheit wurden die Arhats aber immer auch als Rollenvorbilder der Mönche angesehen und verehrt. In dieser ambivalenten Funktion erinnern sie stark an den legendären Patriarchen des Zen Buddhismus,
legendärer buddh. Mönch aus Indien, in China aktiv; gilt als Begründer des Chan (Zen) Buddhismus (jap. Daruma 達磨 oder Bodaidaruma 菩提達磨)
Der Begriff „Bodhidharma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
(s. Sidepage), den man manchmal ja tatsächlich in der Gruppe der Sechzehn Arhat zu erkennen meint, oder an den Bettelmönch Budai (Hotei), der unerkannt die höchste Stufe der Erleuchtung erreicht hat.
Verweise
Fußnoten
- ↑ Charles Muller (DDB, mit „guest“ einloggen); Originaltext: T 2030; s. a. JAANUS.
- ↑ Die Portraits wurden offenbar im Tempel Sheng Yin in Hangzhou aufbewahrt, doch wurde dieser Tempel Mitte des 19. Jahrhunderts zerstört (Harvard Library).
- ↑ Abweichungen zur elektronischen Taishō-Fassung des Fazhuji (SAT) sind in Fußnoten angemerkt.
- ↑ SAT: Bindora Baradaja 賓度羅跋囉惰闍; in Japan besser bekannt als Binzuru Sonja 賓頭盧 尊者.
- ↑ Aussprache laut SAT: Kedakabassa.
- ↑ SAT: Kadakabaridaja 迦諾迦跋釐堕闍
- ↑ Ein Cousin des Buddha (Watters, S. 338)
- ↑ SAT: Karika 迦哩迦; Lehrer von König Bimbisara (Watters 1898, S. 339).
- ↑ SAT: Bajarabutara 伐闍羅弗多羅.
- ↑ SAT: Hantaka 半託迦; älterer Bruder von Arhat 16; der Wohnort dieses Arhats ist das Plateau des Weltenbergs Meru.
- ↑ Sohn des historischen Buddhas.
- ↑ Lehrer des Königs Mirinda (Menander); Berg Pandava befindet sich in Indien.
- ↑ Wtl. kleiner Panthaka, Bruder von 10; laut frühen Legenden zunächst besonders einfältig dargestellt, fand er Erleuchtung bei der Meditation über das Kehren mit einem Besen, und wandelte sich zum „Intellektuellen“ (Watters, S. 343-344).
- ↑ Quelle: Freer/Sackler, Smithonian Insitution
- ↑ Strong 1979, S. 69.
- ↑ Strong 1979, S. 61ff.
- ↑ Strong 1979, S. 76ff.
- ↑ Strong 1979, S. 78.
- ↑ Strong 1979, S. 79ff.
- ↑ Dieser Brauch wurde von mit Klöstern assoziiert, die dem Kleinen Fahrzeug des Buddhismus (Saichō 最澄 (jap.)
767–822; Gründer des Tendai-Buddhismus; auch bekannt als Dengyō Daishi
religiöse Figur • •Der Begriff „Saichō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
Hīnayāna हीनयान (skt., n.)„Kleines Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. Shōjō 小乗)
Schulrichtung • •Der Begriff „Hinayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) nahe standen. Groner 2000, S. 140.
Internetquellen
Bilder
- ^ Arhat (Panthaka oder Vanavāsin). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 10 von Ryōzen.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library. - ^ Arhat (Jivaka). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 9 von Ryōzen.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library. - ^ Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel) in Hangzhou. Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
Südliche Song-Zeit, 1126–1279. Bernhard Scheid, flickr, 2009. - ^ Arhat Pindola Bharadraja, mit knorrigem Bambusstock, hochgezogenem Bein und einer Schrifttafel mit indischen Buchstaben. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799).
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library.
- ^ ArhatKanakavatsa, mit einfachem Stock, im Meditationssitz, eine mudra (Handgeste) formend. Namen und Nummer nach dem Fazhuxi; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799).
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. - ^ Alter Arhat mit den klassischen, überlangen Brauen.
Werk von Itō Jakuchū (1716–1800). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Rakan jakuchu knie.jpg
Glossar
- Bodhidharma (skt.) बोधिधर्म ^ legendärer buddh. Mönch aus Indien, in China aktiv; gilt als Begründer des Chan (Zen) Buddhismus (jap. Daruma 達磨 oder Bodaidaruma 菩提達磨)
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- Budai (chin.) 布袋 ^ chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei
- Butsuzō zui 仏像図彙 ^ buddh. Bildenzyklopädie von Tosa Hidenobu, 1783.
- Dōgen Kigen 道元希玄 ^ 1200–1253; Begründer des Sōtō Zen; auch Eihei Dōgen.
- Gohyaku Rakan-ji 五百羅漢寺 ^ Tempel der Fünfhundert Rakan (Buddha-Schüler); früher in Honjo, heute in Meguro, Tōkyō
- Gṛdhrakūṭa (skt.) गृध्रकूट ^ „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte (jap. Ryōjusen 霊鷲山)
- Itō Jakuchū 伊藤若冲 ^ 1716–1800; Edo-zeitl. Maler und Literat aus Kyōto; kein Mönch, aber dem Zen-Buddhismus nahe stehend
- Jōjin 成尋 ^ 1011–1081; Mönch der Tendai-shū, u.a. für seinen Reisebericht aus China (1072) bekannt; erhielt vom chin. Kaiser nach einem erfolgreichen Regenbittritus den Ehrennamen Zenne Daishi 善慧大師 und blieb bis zu seinem Tod in China
- Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Lingyin Si (chin.) 靈隐寺 ^ Chan Tempel in Hangzhou, südwestl. von Shanghai; gegr. 328; wtl. Tempel des ruhenden Geistes; u.a. bekannt für zahlreiche Felsskulpturen
- Meiji Ishin 明治維新 ^ Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat
- Menander I. (west.) ^ r. 165?–130? v.u.Z.; indo-griechischer König, auch König Menandros, skt. Mirinda
- nadebotoke 撫仏 ^ wtl. „Streichelbuddha“; buddh. Figur, die von den Gläubigen zwecks Heilung, Abwehr von Krankheit, o.ä. berührt wird
- Piṇḍola Bhāradvāja (skt.) पिण्डोल भारद्वाज ^ bekanntester Vertreter der Arhats, besser bekannt als Pindola (jap. Binzuru 賓頭盧 oder Bindora Baradaja 賓度羅跋羅惰闍)
- Rinzai-shū 臨濟宗 ^ Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus
- Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
- Shōun Genkei 松雲元慶 ^ 1648–1710; Edo-zeitlicher Bildhauer-Mönch der Ōbaku-shū, v.a. für seine fünfhundert rakan bekannt
- Strong, John (west.) ^ 1948-; US-amerikanischer Indologe und Buddhismuskundler
- Theravāda (pali) थेरवाद ^ „Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)
- Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts