Mythen/Daemonen/Tengu: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 31: Zeile 31:
 
In Indien gibt es die Gestalt des Vogelmenschen {{skt:Garuda}}, die mit dem Bud·dhis·mus auch in Japan bekannt wurde. Garudas sind halb gött·liche, halb tierische Wesen mit großen Zauber·kräf·ten, ähnlich den [[Mythen:Drachen | Schlan·gen]] (in Indien als {{skt:Naga}}-Gottheiten verehrt), mit denen sie eine er·bit·terte Feindschaft ver·bin·det.
 
In Indien gibt es die Gestalt des Vogelmenschen {{skt:Garuda}}, die mit dem Bud·dhis·mus auch in Japan bekannt wurde. Garudas sind halb gött·liche, halb tierische Wesen mit großen Zauber·kräf·ten, ähnlich den [[Mythen:Drachen | Schlan·gen]] (in Indien als {{skt:Naga}}-Gottheiten verehrt), mit denen sie eine er·bit·terte Feindschaft ver·bin·det.
 
{{sidebox|garuda_gigaku.jpg|w=140|rahmen_h=165|top=-10|Garuda Maske}}
 
{{sidebox|garuda_gigaku.jpg|w=140|rahmen_h=165|top=-10|Garuda Maske}}
In der ältesten Theaterkunst Japans, dem höfischen Gigaku, werden u.a. Garuda Masken (jap. {{glossar:karura}}) ver·wen·det. Nach·dem diese durch·aus Ähnlich·keiten mit späteren Tengu-Dar·stel·lun·gen haben, ist es denkbar, dass zwischen diesen Fabel·wesen ein Zu·sam·men·hang besteht. Frühe bildliche Tengu-Dar·stel·lun·gen (etwa die des diabolischen Zegai-bō, unten Mitte) zeigen jeden·falls einen Krähen-Tengu. Erst später setzte sich dagegen die Auf·fas·sung durch, dass nur die min·deren Tengu vogel·gestal·tig seien. Gleich·zeitig sollen alle Tengu aus Eiern schlüp·fen.
+
In der ältesten Theaterkunst Japans, dem höfischen Gigaku, werden u.a. Garuda Masken (jap. {{glossar:karura}}) ver·wen·det. Nach·dem diese durch·aus Ähnlich·keiten mit späteren Tengu-Dar·stel·lun·gen haben, ist es denkbar, dass zwischen diesen Fabel·wesen ein Zu·sam·men·hang besteht. Frühe bildliche Tengu-Dar·stel·lun·gen (etwa die des diabolischen Zegai-bō, oben Mitte) zeigen jeden·falls einen Krähen-Tengu. Erst später setzte sich dagegen die Auf·fas·sung durch, dass nur die min·deren Tengu vogel·gestal·tig seien. Gleich·zeitig sollen alle Tengu aus Eiern schlüp·fen.
  
 
===Wortbedeutung===
 
===Wortbedeutung===

Version vom 28. Dezember 2011, 02:25 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Daemonen/Tengu.

Tengu

Wie bereits erwähnt, lässt sich die Welt des Über·sinn·lichen in Japan grob in Toten·geis·ter (

yūrei 幽霊 (jap.)

Totengeist

Geist

Der Begriff „yūrei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Otani yoshitsugu.jpg
  • Hokusai oiwa.jpg
  • Yurei kyosai1.jpg
  • Obake kyosai muian.jpg
  • Kyosai yurei3.jpg
  • Yurei.jpg
  • Koheiji kuniyoshi.jpg
  • Kayako juon.jpg
  • Botandoro.jpg
  • Asakura togo kuniyoshi.jpg
  • Oyuki okyo.jpg

) und Fabel·wesen (

yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hyakkiyako.jpg
  • Daruma yokai kuniyoshi.jpg
  • Tengu-ron.jpg

) unter·teilen. Beide Gruppen unter·scheiden sich insoferne von etab·lier·ten „Göt·tern“ (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Namazue daikoku.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Matsunoo josei.jpg

-Gottheiten oder buddhis·tische Manifes·tationen), als sie sich gegen·über der mensch·lichen Ge·sell·schaft auf der gleichen hierarchischen Ebene be·fin·den. Sie mögen zwar einige Fähig·keiten besit·zen, die Men·schen nicht haben, treten aber für ge·wöhn·lich nicht als Herr·scher über die Men·schen, sondern eher als Kon·kur·ren·ten auf. Sie begeh·ren men·schliche Güter, füh·len sich von mensch·licher Schön·heit kör·per·lich ange·zogen und sind in manchen Fällen sogar bereit, be·stim·mten Men·schen zu dienen. Aller·dings sind die Gren·zen zur Welt der Götter fließend. Beson·ders mäch·tige Figuren aus der Welt des Über·sinnlichen können gott·ähnliche Ver·ehrung genießen oder als Boten zwischen Göttern und Menschen fun·gieren.

Der Unterschied zwischen Totengeistern und yōkai liegt vor allem darin, dass Toten·geister aus den Seelen Ver·stor·bener ent·stehen, während sich yōkai am ehesten mit seltenen Tierarten ver·gleichen lassen. Tat·säch·lich werden manch·mal auch Füchse oder

tanuki(jap.)

Tanuki; Marderhund

Tier

Der Begriff „tanuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tanuki hokusai.jpg
  • Tanuki14.jpg
  • Tanuki ghibli.jpg
  • Tanuki yoshitoshi.jpg
  • Tanuki shigaraki.jpg
  • Tanuki winter.jpg
  • Tanuki takeda kuniyoshi.jpg
  • Tanuki w.jpg
  • Tanuki kinmozui.jpg
  • Tanuki.jpg
  • Tanuki kuniyoshi giga.jpg
  • Tanuki15.jpg
  • Kachikachiyama kiyonaga.jpg
  • Tanuki kuniyoshi1.jpg
  • Miyazaki-hayao-hesei-movie-poster.jpg
  • Tanuki tigers.jpg
  • Tanuki nagano.jpg
  • Kachikachiyama.jpg
  • Tanuki kaibutsugahon.jpg
  • Tanukimario.jpg
  • Tanuki yoshitoshi2.jpg
  • Tanuki original.jpg
  • Tanuki Hardwicke.jpg
  • Tanuki13.jpg
zu den yōkai gezählt. Während diese tierischen yōkai auf anderen Seiten dieses Kapitels besprochen werden, geht es auf dieser Seite um  ein Fabel·wesen mit sehr men·schen·ähn·liche Zügen, den Tengu.

Äußerliche Merkmale

Japanische

tengu 天狗 (jap.)

wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen

Geist, Tier

Der Begriff „tengu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Zegaibo emaki.jpg
  • Tengu sekien.jpg
  • Tengu shimokitazawa 2012.jpg
  • Tengu boy.jpg
  • Tengu phallus.jpg
  • Akiba tengu kyosai.jpg
  • Tengu miyajima.jpg
  • Hyakkiyako tengu.jpg
  • Gigaku konron.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Yoshinaka tengu.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Sojobo.jpg
  • Hinoyojin.jpg
  • Hakkiyako tengu2.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Karasu tegu takao.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Tenguzoshi.jpg
  • Tengu hokusai.jpg
  • Sarutahiko takachiho.jpg
  • Sojobo 1720.jpg
  • Yoshitoshi iganotsubone.jpg
  • Tengu-ron.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Gigaku jido.jpg
  • Ema tengu.jpg
  • Akiha gongen mia.jpg
  • Sojobo hiroshige.jpg
  • Tengu kurama wada.jpg
  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • Sojobo kuniyoshi.jpg
  • Tengu shunga.jpg
  • Izuna butsuzozui.jpg
  • Tengu takao.jpg

treten in zwei Hauptvarian·ten auf: Lang·nasen-Tengu und Krähen-Tengu. Beide besit·zen einen men·schlichen Körper und können fliegen, bzw. sich augen·blick·lich von einem Ort zum anderen „beamen“. Für ge·wöhn·lich tragen auch beide Arten von Tengu die traditionelle Tracht der Bergas·keten (

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Sojobo 1720.jpg
  • Yamabushi takao wada8.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Takishugyo.jpg
  • Yamabushi kyoto staud.jpg
  • Yamabushi takao wada7a.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Yamabushi kyoto2 staud.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Tengu takao.jpg
  • Kuniyoshi nichiren7 komuro.jpg
  • Yamabushi takao wada7m.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Yamabushi takao wada6m.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg
  • Yamabushi takao wada3m.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg

), mit denen sie eine ge·mein·same Begabung für magische Künste ver·bin·det. Ähnlich wie die yamabushi sind Tengu immer eher un·heim·lich, dabei aber nicht not·wen·diger·weise böse oder arglistig.

Langnasen Tengu

Vorlage:Galerie1

Langnasen-Tengu werden auf Japanisch oft als Groß-Tengu, Krähen-Tengu da·gegen als Klein-Tengu be·zeich·net. Lang·nasen-Tengu scheinen dem·nach eine höhere Kaste inner·halb der Tengu-Gesellschaft zu bilden. Was als erstes an ihnen auf·fällt, ist die phal·lische Form ihrer Nase. Dass diese in der Tat sexuelle Assoziationen weckte, lässt sich u.a. an Shunga-Bildern der Edo-Zeit erken·nen, doch wird diese Assoziation im ja·pa·nischen Kontext nicht als obszön empfun·den. Ähnlich wie im Fall des Glücksgot·tes

Fukurokuju 福禄寿 (jap.)

Glücksgott, Gott des Langen Lebens

Glücksgottheit

Der Begriff „Fukurokuju“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Fukurokuju bz1690.jpg
  • Fukurokuju tani buncho.jpg
  • Fukurokuju kinmozui.jpg
  • Jurojin bz1783.jpg
wird der Phallus eher als Symbol der Frucht·bar·keit oder all·gemein des Glücks ver·stan·den. Auf·grund dieser Logik waren  Phallus-Kulte und phal·lische religiöse Sym·bolis·men im vor·moder·nen Japan weit verbreitet.

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Daemonen/Tengu.

Die lange Nase und das rote Gesicht des Tengu legen weiter die Ver·mutung nahe, dass sich seine Ge·stalt auf das Bild der Europäer in Japan zurück·füh·ren lässt. Doch gab es den lang·nasigen Tengu bereits vor dem 16. Jh., als es in Japan zur inten·siven Kon·takt·nahme mit europäischen Händlern und Mis·sionaren kam. Mög·licher·weise wurden die Langnasen-Tengu aber dem Er·scheinungs·bild der „südlichen Barbaren“ (wie die Europäer in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Geschichte

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg

-Zeit genannt wurden) angepasst.

Schließlich könnte die Nase der Tengu auch einfach aus dem Schnabel ent·stan·den sein, mit dem die frühes·ten Tengu-Ge·stal·ten aus·gestat·tet sind und der wiederum mit ihren Flug·kün·sten in Ver·bin·dung steht.

Krähen-Tengu

Vorlage:Galerie1

In Indien gibt es die Gestalt des Vogelmenschen

Garuḍa गरुड (skt., m.)

Vogelmensch (jap. karura 迦楼羅)

Der Begriff „Garuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Karura 33.jpg
  • Ashura1.jpg
  • Karura tnm.jpg
  • Karura kofukuji.jpg
  • Garuda gigaku.jpg

, die mit dem Bud·dhis·mus auch in Japan bekannt wurde. Garudas sind halb gött·liche, halb tierische Wesen mit großen Zauber·kräf·ten, ähnlich den Schlan·gen (in Indien als

nāga नाग (skt., m.)

„Schlange, Kobra“, indische Schlangengottheit; im ostasiatischen Buddhismus als Drache interpretiert (jap. naka 那伽)

Der Begriff „naga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Buddha geburt dunhuang.jpg

-Gottheiten verehrt), mit denen sie eine er·bit·terte Feindschaft ver·bin·det. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Daemonen/Tengu.

In der ältesten Theaterkunst Japans, dem höfischen Gigaku, werden u.a. Garuda Masken (jap.

karura 迦楼羅 (jap.)

Vogelmensch; von skt. garuda

Geist

Der Begriff „karura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Karura kofukuji.jpg
  • Karura 33.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Karura tnm.jpg

) ver·wen·det. Nach·dem diese durch·aus Ähnlich·keiten mit späteren Tengu-Dar·stel·lun·gen haben, ist es denkbar, dass zwischen diesen Fabel·wesen ein Zu·sam·men·hang besteht. Frühe bildliche Tengu-Dar·stel·lun·gen (etwa die des diabolischen Zegai-bō, oben Mitte) zeigen jeden·falls einen Krähen-Tengu. Erst später setzte sich dagegen die Auf·fas·sung durch, dass nur die min·deren Tengu vogel·gestal·tig seien. Gleich·zeitig sollen alle Tengu aus Eiern schlüp·fen.

Wortbedeutung

Tengu bedeutet wtl. „Himmelshund“, doch mit Hunden haben diese geflügel·ten Wesen wenig zu tun. Die Be·zeich·nung leitet sich vom Chinesischen tiangou ab und bezog sich ur·sprüng·lich auf uner·klär·liche Him·mels·er·schei·nun·gen wie z.B. Kometen oder Son·nen·fin·ster·nisse, die einem schwar·zen „Him·melshund“ zu·ge·schrieben wur·den. In dieser Bedeutung findet sich der Begriff tengu auch schon im japanischen

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Urashima hiroshige.jpg
  • 12eber kuniyoshi.jpg
  • Shaka birth.jpg
  • Jinmu tosei.png
  • 03tiger.jpg
  • Nihonshoki kanekata.jpg
  • Jinmu Feldzug.png
  • Jinmu yoshitoshi.jpg

(720). Tengu mit den heute bekannten Charak·teris·tika treten aller·dings erst Ende der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Geschichte

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 04hase.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • Froesche.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg

-Zeit in Er·schei·nung. Wie sich die Transfor·mation des chinesischen Him·melshun·des in diese spezifisch ja·pa·nische Gestalt vollzog, ist weit·gehend un·klar. Zweifel·los haben auch Mythen- und Sagen·motive, die ur·sprüng·lich nichts mit dem chinesischen tiangou zu tun hatten, zu seiner Entstehung beigetragen.

Tengu und Mönche

Tengu gehören nicht allein ins Reich der Märchen und Sagen, son·dern spielen auch in religiösen Legen·den eine wich·tige Rolle. Die frühes·ten Tengu Legen·den aus dem

Konjaku monogatari 今昔物語 (jap.)

„Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext

Text

Der Begriff „Konjaku monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • 10hahn.jpg
  • Rashomon yoshitoshi.jpg
  • Ubume hokusai.jpg
han·deln zumeist von bud·dhis·tischen Mönchen, die vom rechten Weg ab·kom·men um schließ·lich zu Tengu zu werden, oder von Tengu, die ver·suchen Mönche vom rich·tigen Weg ab·zu·brin·gen. In anderen Quel·len, etwa dem Tengu zōshi (1296), er·scheint die Exis·tenz eines Tengu als kar·mische Kon·sequenz über·mäßiger klerikaler Arroganz. Tengu reflek·tieren somit ein ambivalen·tes Bild des bud·dhis·tischen Klerus und bilden beson·ders in der Blüte·zeit des japanischen Buddhis·mus, im Mit·telal·ter, eine Projek·tions·fläche für die Kritik am buddhis·tischen Mönchs·stand. Es gibt aber auch Legen·den von Adeligen und Kaisern, die auf·grund ihres Hoch·muts als Tengu enden.

Vorlage:Galerie1 Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Daemonen/Tengu.

Im Lauf der Zeit festigte sich die Assozitiation der Tengu mit den be·reits erwähn·ten

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yamabushi takao wada8.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Takishugyo.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Yamabushi kyoto2 staud.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi kyoto staud.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Yamabushi takao wada7a.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Yamabushi takao wada3m.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Kuniyoshi nichiren7 komuro.jpg
  • Tengu takao.jpg
  • Yamabushi takao wada6m.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Yamabushi takao wada7m.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Sojobo 1720.jpg

. In vielen Legen·den ist die Trenn·linie zwischen diesen stets ein wenig un·heim·lichen Bergas·keten und den Tengu kaum zu ziehen. Seit der Edo-Zeit werden die Tengu üb·licher·weise auch in der Tracht der yamabushi, er·kenn·bar an der charak·teris·tischen Kopf·be·deckung, dar·ge·stellt. Durch die Assoziation mit den yamabushi rückte offen·bar die Iden·tifikation von Tengu und hoch·ran·gigen Klerikern in den Hin·ter·grund. Dagegen können yamabushi-artige Tengu auch positive Züge an·neh·men, vor allem dann, wenn sie analog zu den Bergas·keten als tüch·tige Käm·pfer und Meister der Kriegskünste auf·treten. So soll etwa einer der be·rühm·tes·ten japanischen Helden, Minamoto no Yoshitsune, in seiner Jugend die Kunst des Schwertkam·pfes von einem Tengu namens Sōjōbō er·lernt haben. Der Namen bedeutet wörtlich nichts anderes als „Abt-Mönch“ und es mag sein, dass eine Art yamabushi den his·torischen Kern dieser Legende bildet.

Tengu-artige Gottheiten

Immer wieder stößt man in Tempeln und Schreinen auf Tengu Abbildungen. Im all·ge·meinen han·delt es sich bei der·artigen religiösen Gebäuden um Kult·stät·ten des

Shugendō 修験道 (jap.)

gemischt-rel. Bergkult, Orden der yamabushi

Schulrichtung

Der Begriff „Shugendō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Gongen butsuzozui2.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Karasu tegu takao.jpg
  • Tengu sairinji.jpg

, des spezifischen Kults der yamabushi. Die yamabushi wurden also nicht nur mit Tengu assoziiert, sie ver·ehrten ihrer·seits auch Gottheiten in Tengu-Gestalt.

Izuna Gongen

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Daemonen/Tengu.

Der

Takao-san 高尾山 (jap.)

Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs

Landschaft

Der Begriff „Takao-san“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Takao-san; s.a. Geo-Glossar

, ein Berg am östlichen Stadtrand Tokyos, ist eines dieser tradi·tionel·len Zentren des Shugendō. Es gibt hier sowohl einen Tempel als auch einen Schrein, in dem die Gottheit

Izuna Gongen 飯縄権現 (jap.)

Gottheit in tengu-Gestalt

Der Begriff „Izuna Gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Izuna butsuzozui.jpg
  • Gongen butsuzozui2.jpg
  • Akiha gongen mia.jpg
verehrt wird.
izuna gongen Izuna3.gif
Izuna Gongen, Tengu Gottheit des Shugendō Heilig·tums Takao-san.
Bildquelle: Informationsbroschüre des Takao-san

Izuna Gongen erscheint auf den Talismanen (

o-fuda お札 (jap.)

Amulett oder Talisman in Gestalt eines symbolischen Zeichens, meist aus Papier; auch shinsatsu; das Zeichen 札 kann auch „Geldschein“ bedeuten, wird dann aber sinojap. satsu ausgesprochen;

Gegenstand

Der Begriff „o-fuda“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Fuda.jpg
  • Bato fuda myokoin.jpg
  • Hinoyojin.jpg
  • Kamidama schema.jpg
  • Bato fuda myoanji.jpg
  • Hinoyojin2.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Bato fuda sanbutsuji.jpg
  • Daishi-varianten.jpg
  • Dazaifu tenmangu mamori.jpg
  • Bato fuda entsuji.jpg

) von Takao in Gestalt eines Karasu Tengu, der auf einem weißen Fuchs reitet. Schwert, Schild und Flam·men·nim·bus erin·nern an

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo tnm.jpg
  • Kawanaka fudo.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Fudo22.jpg
  • Fudo doji.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
  • Akiha gongen mia.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Seitaka doji.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Butsudan.gif
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo kaikei 2b.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Izuna butsuzozui.jpg

, der ja tat·säch·lich auch im Shugendō eine zen·trale Rolle spielt. Zu·dem deutet das fuchs·artige Reit·tier (das in der japanischen Folklore übrigens auch unter dem Namen Izuna auf·taucht) auf eine Ver·bin·dung mit Inari/ Dakini hin. Ver·schiedene esoterische Gott·heiten wurden also mit der Ges·talt des Tengu zu einer neuen Gottheit ver·schmol·zen. Ganz ähnliche kombi·nierte Gott·heiten finden sich im Shugendō auch unter anderen Namen, etwa unter der Be·zeich·nung Akiba Gongen (s. Abb. rechts). Viele dieser Shugen·dō-Götter standen im übrigen mit Schulen der Kriegs·künste und magischen Kampf·tech·niken in Ver·bin·dung, die wiederum von den yamabushi betrieben wurden.

Sarutahiko

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Daemonen/Tengu.

In den alten Mythen begegnen wir der Gottheit

Sarutahiko 猿田彦 (jap.)

Mythologische Gottheit in tengu-ähnlicher Gestalt

Der Begriff „Sarutahiko“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Sartahiko uzume eitaku.jpg
  • Sarutahiko.jpg
  • Uzume sarutahiko.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Tengu shimokitazawa 2012.jpg
  • Iwado kagura shunsai 1889.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Odakejinja.jpg
  • Sarutahiko uzume kuniyoshi1860.jpg
  • Sarutahiko takachiho.jpg
  • Iwado toyokuni 1844.jpg
  • Uzume Sarutahiko ningyo kuniyoshi.jpeg

, einem wilden Gesel·len, der dem Tross des vom Himmel herab·steigen·den Enkels der Son·nen·gottheit (

Ninigi 瓊瓊杵 (jap.)

mytholog. Gottheit, Enkel Amaterasus

Der Begriff „Ninigi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Sarutahiko uzume kuniyoshi1860.jpg
  • Sartahiko uzume eitaku.jpg

) einigen Respekt einflößt, sich aber schließ·lich als Führer anbietet und dafür die Göt·tin

Ame no Uzume 天鈿女/天宇受賣 (jap.)

mythologische Gottheit, Ahnherrin des Theaters

Der Begriff „Ame no Uzume“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Uzume Sarutahiko ningyo kuniyoshi.jpeg
  • Iwado toyokuni 1844.jpg
  • Uzume setsubun kyosai.jpg
  • Sartahiko uzume eitaku.jpg
  • Amaterasu kunisada.jpg
  • Nishinomiya souvenir.jpg
  • Iwado kagura shunsai 1889.jpg
  • Sarutahiko uzume kuniyoshi1860.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Uzume Taki Katei.jpg
  • Haniwa taenzerin.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Uzume kagura.jpg
  • Uzume Izu-no-Chohachi.jpg
  • Uzume spinner.jpg
  • Uzume sarutahiko.jpg
  • Nade-okame.jpg
  • Uzume-hokusai.jpg
  • Sarutahiko.jpg
  • Amaterasu eitaku.jpg
  • Uzume hokkei.jpg
  • Uzume ekin.jpg
  • Kagura hokusai.jpg
  • Otogoze.jpg
  • Uzume toyokuni.jpg
  • Uzume kosugi.jpg
  • Iwado kagura2.jpg

zur Gattin erhält. Er ist laut Be·schrei·bung des Nihon shoki von hühnen·haf·ter Gestalt und hat eine acht-Hand-lange Nase. Auf rezen·ten Ab·bil·dun·gen (z.B. Abb. rechts) wird er meist in Tengu-Gestalt dar·ge·stellt. Auch in Schrein·festen zu Ehren Sarutahikos wird er durch Tänzer mit Tengu-Masken repräsen·tiert. Durch seine mytho·logische Rolle als wege·kun·diger Führer bot sich Sarutahiko über·dies als Iden·tifikations·figur für die zahl·reichen lokalen „Wegegöt·ter“ (

dōsojin 道祖神 (jap.)

Wegegott, auch sae no kami; volksrel. Figuren, manchmal in phallischer Form

Der Begriff „dōsojin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Dosojin miyagi 1893.jpg
  • Koshinto omiya.jpg

) an, die es vor allem in vor·moder·ner Zeit gab. Diese Wege·göt·ter stehen wiederum häufig im Zentrum von Phalluskulten, was viel·leicht wieder Sarutahikos lange Nase erklärt. Es gibt, mit einem Wort, ein Viel·zahl von mög·lichen Beziehun·gen zwischen Bergkul·ten, Wegegöt·tern und Frucht·bar·keits·riten und sogar Kriegskün·sten einer·seits sowie Sarutahiko und den Tengu anderer·seits. Dass all diese Figuren und Kulte im Laufe der Zeit mit·ein·ander assoziiert wurden, steht außer Zweifel. Wie sich diese Assoziationen aber his·torisch ent·wickel·ten, ist nach wie vor ungewiss.


  1. ^  
    Tengu33.jpg
    Dieser tengu ist mit einem typischen Emblem ausgestattet: Ein magischer Fächer aus Federn. Außerdem trägt er das Gewand eines Bergasketen (yamabushi).
    20. Jh. Bildquelle: unbekannt.
  2. ^  
    Sarutahiko takachiho.jpg
    Maske des tengu-artigen Gottes Sarutahiko bei einer religiösen Tanzperformance (kagura).
    kuusounomori.sakura, jp.
  3. ^  
    Tengu sairinji.jpg
    Tengu in der Kleidung eines Kriegermönchs, auf einem Wildschwein reitend.

    Der dargestellte tengu ist Atago Tarō-bō, ein berühmter tengu, der auf dem Berg Atagoyama im Westen Kyōtos zuhause ist. Er wird dort mit Jizō Bosatsu assoziiert, was den charakteristischen Pilgerstab in seiner Hand erklärt. Der Sage nach hält sich dieser tengu häufig auf der „tengu-Kiefer“ (tengu no matsu) des Tempel Sairin-ji auf, von dem dieses Bild stammt. Wie Berg Atago selbst ist der Tempel eng mit dem Shugendō, dem Glauben der yamabushi, verbunden. Atago Tarō-bō wurde und wird hier als Beschützer vor Brandkatastrophen angebetet.
    Werk von Kaihō Yūtoku. Späte Edo-Zeit, 19. Jh. Saichō to Tendai no kokuhō (Saichō und die Nationalschätze des Tendai Buddhismus). Tōykō 2006 (Ausstellungskatalog), Abb. 234.

  4. ^  
    Karasutengu3.jpg
    Krähen-Tengu (karasu tengu) in modernem Design.
    Bildquelle: thetengu.com, offline.
  5. ^  
    Tenguzoshi.jpg
    Das Tengu zōshi, ein aus mehreren illustrierten Bildrollen zusammengesetztes Werk, bringt in seinen Lehrerzählungen die Existenz als tengu mit den typischen Verfehlungen des Mönchsstandes, vor allem Arroganz und Hochmut, in Zusammenhang. In dieser Szene sind Mönche aus verschiedenen Schulen des mittelalterlichen Buddhismus durch ihre Schnäbel als tengu zu erkennen. Sie beschließen, sich wieder der Lehre des Buddha zuzuwenden, um ihren tengu-Status zu überwinden. Die folgenden Szenen der Bildrolle zeigen, wie tengu Tempel errichten, um im letzten Bild als Menschen aufzutreten (Wakabayashi 2002, S. 55–56).
    Kamakura-Zeit, 1296. Cultural Heritage Online.
  6. ^  
    Zegaibo emaki.jpg
    Gefangennahme und Züchtigung des Zegaibō, eines tengu aus China, durch Tempelknaben auf Berg Hiei. Illustration einer mittelalterlichen Legende, die von einem chinesischen tengu erzählt, der im Jahr 966 Japan besucht, um sich hier mit den wunderkräftigsten Mönchen auf Berg Hiei zu messen. Er erleidet dabei drei mal hintereinander herbe Demütigungen. Schließlich erbarmen sich japanische tengu ihres Kollegen, pflegen ihn gesund und schicken ihn zurück nach China.
    Muromachi-Zeit, 1354. Saichō to Tendai no kokuhō (Saichō und die Nationalschätze des Tendai Buddhismus). Tōykō 2006 (Ausstellungskatalog), Abb. 221.
  7. ^  
    Sojobo.jpg
    Tengu-Meister Sōjōbō beobachtet die Fortschritte seines Schützlings Ushiwakamaru (Minamoto no Yoshitsune), der sich in der Schwertkunst (Holzschwert) mit jungen Krähen-tengu misst.

    Der berühmte Feldherr Minamoto no Yoshitsune (1159–1189) war Halbwaise und verbrachte seine Kindheit im Tempel Kurama nördlich von Kyōto, in dessen Nähe der tengu Sōjōbō gehaust haben und Yoshitsune (bzw. Ushiwakamaro, wie er als Kind hieß) in der Kunst des Schwertkampfs zur Perfektion gebracht haben soll. Yoshitsune ist einer der beliebtesten Helden Japans. Das Motiv seines Schwerttrainings bei den tengu wurde von den ukiyo-e-Künstlern der Edo Zeit häufig dargestellt.
    Werk von Utagawa Kunitsuna (1805–1868). Edo-Zeit. Bildquelle: Karasu Tengu.

  8. ^  
    Izuna gongen ofuda.jpg
    Talisman (o-fuda) des Tempels Takao-san in Gestalt des Izuna Gongen, eine Gottheit der Bergasketen (yamabushi).
    Bildquelle: Sakigake ichimonji, 2012.
  9. ^  
    Akiba gongen lee institute2.jpg
    Eine Feuer-Gottheit des Shugendō, Akiha Gongen, mit dem Schwert und dem Seil des Fudō Myōō ausgestattet und auf einem Fuchs oder Wiesel reitend. Eine ganz ähnliche Gestalt ist Izuna Gongen.
    17. Jh. Online Archive of California.
  10. ^  
    Sarutahiko hokkei.jpg
    Der mythologische Gott Sarutahiko mit tengu-ähnlicher Nase und dem Gewand eines yamabushi. Das Bild erschien in einer Serie von Illustrationen zu Amaterasus Austritt aus der Höhle (daher auch Hahn und Henne), obwohl Sarutahiko im ursprünglichen Mythos damit gar nichts zu tun hat. Siehe auch Ame no Uzume.
    Werk von Totoya Hokkei (1780–1850). Edo-Zeit, 1820er Jahre. Museum of Fine Arts, Boston.
  11. ^  
    Tengu boy.jpg
    Moderne Statue mit tengu-Maske in einem verschwiegenen Onsen.
    20. Jh. Vladimir Vyskocil, flickr, 2013 (mit freundlicher Genehmigung).
  12. ^  
    Tengu phallus.jpg
    Tengu mit Phallusnase. Der Schrein ist auf Frauenkrankheiten und Kinderwünsche spezialisiert. (Siehe dazu auch Phalluskulte.)
    万屋満載, 2009.
  13. ^  
    Tengu shunga.jpg
    Erotische Darstellung (shunga) eines lesbischen Paars. Die tengu-Maske dient als Dildo.
    Edo-Zeit. Wikimedia Commons.
  14. ^  
    Ema tengu.jpg
    Neben einer Maske sind auf diesem ema auch die für tengu typischen einstegigen geta-Sandalen zu erkennen.
    SkylineGTR, flickr 2011.
  15. ^  
    Yoshitoshi iganotsubone.jpg
    Iga no Tsubone, eine unerschrockene Hofdame des Tennō Go-Daigo, besänftigt den tengu-Geist eines ehemaligen Vasallen des Tennō, der ungerechtfertigterweise zu Tode kam.
    Werk von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Meiji-Zeit. Minneapolis Institute of Art.
  16. ^  
    Yoshinaka tengu.jpg
    Der Held Minamoto (Kiso) Yoshinaka (1154–84), beim Kampf mit mehreren tengu.
    Werk von Tsukioka Yoshitoshi. Edo-Zeit, 1866. Bayerische Staatsbibliothek, MDZ.
  17. ^  
    Tengu hokusai.jpg
    Ein karasu tengu und ein langnasiger tengu beim Transport.
    Werk von Katsushika Hokusai (1760-1849). Edo-Zeit, 19. Jh. Internet Archive.
  18. ^  
    Tengu sekien.jpg
    Die Darstellung dieses tengu basiert auf einer Vorlage des Gelehrten und Malers Toriyama Sekien (1712–1788) aus dem Jahr 1776.
    Frühe Meiji-Zeit, 1881. The British Museum.
  19. ^  
    Kongobo tengu konpira.jpg
    Darstellung einer Legende des Konpira Schreins, Shikoku. Dass tengu in der Lage sind, nicht nur sich selbst, sondern auch andere blitzartig verschwinden zu lassen und an einen anderen Ort zu transportieren, dürfte mit ein Grund für den Ausdruck kamikakushi 神隠し, „übernatürliches Verschwinden“, sein, der wtl. „von den kami [hier eher Geister, Dämonen] versteckt“ bedeutet. Diesen Ausdruck gebrauchte man früher vor allem in Zusammenhang mit entsprechenden tengu-Legenden (Nihon kokugo daijiten).
    Kagawa Kenritsu Toshokan.
  20. ^  
    Akiba tengu kyosai.jpg
    Tengu-Party nahe dem Schreintempel von Berg Akiba. Ein hochrangiger Langnasen-tengu wird von Krähen-tengu bedient und unterhalten. Auf diesem Berg in der Präfektur Shizuoka wird auch die Gottheit Akiba Gongen in tengu-Gestalt verehrt.
    Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). Edo-Zeit, 1863. Art Gallery of New South Wales.