Bauten/Bekannte Schreine/Izumo: Unterschied zwischen den Versionen

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I{{g|Izumotaisha | zumo Taisha}}, der Großschrein von Izumo, bezeichnet den bedeutendsten Schrein der Region Izumo. Einem alteingesessenen Glauben zufolge versammeln sich sämtliche Götter Japans jedes Jahr im Oktober (bzw. im 10. Monat) an diesem Ort, weswegen dieser Monat  den Beinamen „Monat ohne Götter“ ({{g|kannazuki}}) trägt. Nur in Izumo heißt er „Monat der anwesenden Götter“ ({{g|kamiaritsuki}}). Diese Vorstellung macht Izumo zumindest temporär zum Zentrum der japanischen Götterwelt und  hat den Schrein daher immer wieder zu einem ernsthaften Konkurrenten der {{g|Ise}}-Schreine als Spitze der japanischen Schreinhierarchie werden lassen.
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{{fl|I}}{{g|Izumotaisha | zumo Taisha}}, der Groß·schrein von Izumo, be·zeichnet den be·deutendsten Schrein der Region Izumo. Einem alteingesessenen Glauben zufolge ver·sammeln sich sämt·liche Götter Japans jedes Jahr im Oktober (bzw. im 10. Monat) an diesem Ort, weswegen dieser Monat  den Bei·namen „Monat ohne Götter“ ({{g|kannazuki}}) trägt. Nur in Izumo heißt er „Monat der an·wesenden Götter“ ({{g|kamiaritsuki}}). Diese Vor·stellung macht Izumo zumindest temporär zum Zentrum der ja·pa·nischen Götter·welt und  hat den Schrein daher immer wieder zu einem ernst·haften Kon·kur·ren·ten der {{g|Ise}}-Schreine als Spitze der ja·pa·nischen Schrein·hierarchie werden lassen.
 
 
 
== Optische Eindrücke ==
 
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Ein Charakteristikum für den Schreinstil von Izumo sind die besonders massigen Strohseile ({{g|shimenawa}}) an der Gebäudefront. Sie sind in der Region rund um den Izumo Schrein häufig zu finden, in der Anlage von Izumo selbst schmücken sie allerdings nur die Seitengebäude.
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Der Schrein hieß ur·sprüng·lich {{g|kizukinoooyashiro}} und wird bereits in den ältesten Quellen Japans erwähnt. Als Haupt·gott·heit wird  {{g|ookuninushi}}, wtl. der „Große Herr des Landes“, verehrt.<ref>Im ja·panischen Mittel·alter galt allerdings {{gb|Susanoo}} (Ōkuninushis Vater) als zentrale Gottheit von Izumo.</ref>  In den Mythen  deutet sich an, dass {{g|Izumo}} einst ein eigenes Reich oder Stammes·gebiet darstellte, das nur unter Schwierig·keiten in den frühen ja·panischen Staat integriert werden konnte. Dementsprechend stellt Ōkuninushi in der mythologioschen Erzählung einen Gegen·pol zur kaiserlichen Ahnen·gott·heit {{g|Amaterasu}} dar. In his·to·rischer Zeit nahm die Be·deu·tung der Gegend al·ler·dings sukzessive ab (s. [[Essays/Okuninushi]]). Ōkuninushi wurde zwar in neuen Schreinen verehrt – u.a. im {{g|Miwajinja|Miwa}} Schrein nahe der alten Haupt·stadt Nara verlor aber seine führende Rolle in der Götter·welt und wurde schließ·lich mit dem populären Glücks·gott {{g|Daikoku}} assoziiert. In Izumo selbst kann man al·ler·dings erahnen, warum die mytho·log·ische Aura dieser Gott·heit nie ganz hinter den Ahnen des Kaiser·hauses verblasste.
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Der Schrein hieß ursprünglich {{g|kizukinoooyashiro}} und wird bereits in den ältesten Quellen Japans erwähnt. Als Hauptgottheit wird  {{g|ookuninushi}}, wtl. der „Große Herr des Landes“, verehrt.<ref>Im japanischen Mittelalter galt allerdings {{gb|Susanoo}} (Ōkuninushis Vater) als zentrale Gottheit von Izumo.</ref>  In den japanischen [[Mythen]] deutet sich an, dass {{g|Izumo}} einst ein eigenes Reich oder Stammesgebiet darstellte, das nur unter Schwierigkeiten in den frühen japanischen Staat integriert werden konnte. Dementsprechend stellt Ōkuninushi in der mythologischen Erzählung einen Gegenpol zur kaiserlichen Ahnengottheit {{g|Amaterasu}} dar. In historischer Zeit nahm die Bedeutung der Gegend allerdings sukzessive ab (s. {{showTitel|Essays/Okuninushi}}). Ōkuninushi wurde zwar in neuen Schreinen verehrt – u.a. im {{g|Miwajinja|Miwa}} Schrein nahe der alten Hauptstadt {{g|Nara}} — verlor aber seine führende Rolle in der Götterwelt und wurde schließlich mit dem populären Glücksgott {{g|Daikoku}} assoziiert. In Izumo selbst kann man allerdings erahnen, warum die mythologische Aura dieser Gottheit nie ganz hinter den Ahnen des Kaiserhauses verblasste.
  
 
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==Ein sagenhafter Riesenschrein in grauer Vorzeit==
 
==Ein sagenhafter Riesenschrein in grauer Vorzeit==
  
Die Anlage des Izumo Schreins stammt in ihrer heutigen Form aus 1744. Ähnlich wie in Ise wird auch Izumo in periodischen Abschnitten von Grund auf renoviert (allerdings nicht vollständig neu erreichtet). Im Zuge der jüngsten Re·no·vie·run·gen (2008–2013) wurden z.B. die Dächer komplett erneuert, die meisten Bilder auf dieser Seite zeigen jedoch noch den Zustand davor.
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Die Anlage des Izumo Schreins stammt in ihrer heutigen Form aus 1744. Ähnlich wie in Ise wird auch Izumo in periodischen Abschnitten von Grund auf renoviert (allerdings nicht vollständig neu erreichtet). Im Zuge der jüngsten Renovierungen (2008–2013) wurden z.B. die Dächer komplett erneuert, die meisten Bilder auf dieser Seite zeigen jedoch noch den Zustand davor.
  
Die Haupt·halle ist mit 24m Höhe für einen Shintō-Schrein un·ge·wöhn·lich groß, doch soll sie in alter Zeit sogar noch größer gewesen sein. In den Mythen aus {{g|Kojiki}} und {{g|Nihonshoki}} (8. Jh.) wird ein riesiger Palast von knapp 100m Höhe erwähnt, der für Ōku·ni·nushi errichtet wurde, nachdem er seine Herr·schaft an den Enkel der Sonnen·gott·heit abgegeben hatte. Alles deutet daraufhin, dass es sich dabei um eine Früh·form des Izumo Schreins handelt, doch die Ausmaße er·schei·nen my·tho·lo·gisch über·trieben. Al·ler·dings existiert aus der {{g|Heian}}-Zeit (10. Jh.) ein weiterer Bericht, laut dem der Izumo Schrein höher war als die damalige [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu|Halle des Großen Buddha von Nara]], nämlich 16 {{g|jou}} = 48m. Schließ·lich haben archäo·logische Aus·gra·bun·gen aus jüngerer Zeit die Stümpfe von riesigen Holz·pfeilern frei·gelegt, die zu derartigen Angaben passen könnten. Sie stammen aus dem drei·zehnten Jahr·hun·dert und bestätigen eine weitere schrift·liche Quelle, nach der die Haupt·pfeiler des Schreins jeweils aus drei zu·sam·men·ge·bun·de·nen Riesen·stämmen bestan·den.
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Die Aus·gra·bun·gen legen somit nahe, dass der Izumo Schrein noch in his·to·rischer Zeit we·sentlich größer war als heute. Man nimmt an, dass er auf einer riesigen Platt·form stand, zu der eine mächtige Treppe hinauf führte. Re·konstruk·tionen sind in modell·hafter Form im Museum des Izumo Schreins zu besichtigen.
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Die Ausgrabungen legen somit nahe, dass der Izumo Schrein noch in historischer Zeit wesentlich größer war als heute. Man nimmt an, dass er auf einer riesigen Plattform stand, zu der eine mächtige Treppe hinauf führte. Rekonstruktionen sind in modellhafter Form im Museum des Izumo Schreins zu besichtigen.
  
 
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Während des japanischen Mittelalters wurde die Haupthalle des Schreins auf ein bescheidenes Maß reduziert. Abgesehen von politischen Wirren mag dabei auch von Ausschlag gewesen sein, dass irgendwann einmal die Baumriesen ausgingen, um Izumo in seiner ursprünglichen Dimension zu errichten. Erst Anfang der {{g|Edo}}-Zeit erhielt der Schrein wieder finanzielle Unterstützung durch das {{g|tokugawa}} Shōgunat und konnte seine Gebäude im heutigen Maßstab herstellen.
  
Während des gesamten Mittelalters wurde die Haupthalle des Schreins nur noch in bescheidenem Maßstab. Abgesehen von politischen Wirren mag dabei auch von Ausschlag gewesen sein, dass irgendwann einmal die Baumriesen aus·gingen, um Izumo in seiner ursprünglichen Dimension zu errichten. Erst Anfang der Edo-Zeit erhielt der Schrein wieder finanzielle Unterstützung durch das Tokugawa Shogunat und konnte seine Gebäude im heutigen Maßstab herstellen.
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Der Ursprung des Izumo Schreins ist ein weiterer Punkt, der nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Nach den besagten Mythen müsste es sich um den ältesten Schrein Japans handeln. Es gibt jedoch auch eine Stelle des ''Nihon shoki'', die so interpretiert werden könnte, dass der Schrein 659 errichtet wurde und seine Errichtung somit keineswegs in mythische Zeiten zurückreicht.<!--
 
 
Der Ursprung des Izumo Schreins ist ein weiterer Punkt, der nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Nach den besagten Mythen müsste es sich um den ältesten Schrein Japans handeln. Es gibt jedoch auch eine Stelle des ''Nihon shoki'', die so interpretiert werden könnte, dass der Schrein 659 errichtet wurde und seine Er·rich·tung somit keines·wegs in mythische Zeiten zurückreicht.<!--
 
 
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Der strittige Punkt in diesem Zitat ist die Be·deutung des Verbs ''tsukuri yosowashimu'', das entweder als reparieren oder als errichten ausgelegt werden kann. Es ist zudem nicht ganz sicher, ob mit dem „Schrein“ tatsächlich der Izumo Schrein gemeint ist.
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Der strittige Punkt in diesem Zitat ist die Bedeutung des Verbs ''tsukuri yosowashimu''{{q|kanji und/oder glossar? [[Benutzer:TheresaH|TheresaH]] 12:07, 25. Aug. 2022 (CEST)}}, das entweder als reparieren oder als errichten ausgelegt werden kann. Es ist zudem nicht ganz sicher, ob mit dem „Schrein“ tatsächlich der Izumo Schrein gemeint ist.
  
 
== Monat mit und ohne Götter ==
 
== Monat mit und ohne Götter ==
  
Die Idee, dass sich alle Götter im 10. Monat in Izumo versammeln und dass dieser Monat deshalb „gottloser Monat“ ({{g|kannazuki}}) heiße, dürfte einer Volks·etymologie entsprungen sein, deren Ursprünge im Dunklen liegen. Sie findet sich erstmals in einer Gedicht·antho·logie aus dem 12. Jh. erwähnt. Dass dieser Monat in Izumo selbst „gotthafter Monat“ ({{g|kamiaritsuki}}) heißt, findet sich hingegen in einem Lexikon des fünf·zehnten Jahr·hun·derts zum ersten Mal vermerkt.<!--
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--><ref>''Waka dōmōshō'' 和歌童蒙抄 von Fujiwara no Norikane 藤原範兼 (1107–1165) und ''Kagakushū'' 下学集 (1444); Zhong 2016, S. 56.</ref> In dieser Zeit taucht zudem die Vor·stellung auf, dass die Götter über die Heirats·ver·bin·dungen (''enmusubi'') beratschlagen, die sie unter den Menschen knüpfen wollen. Dieses Thema machte aus der Gott·heit von Izumo eine Gott·heit der ehe·lichen Be·ziehungen ({{g|enmusubinokami}}). In dieser Rolle begegnet uns folge·richtig sowohl der Haupt·gott von Izumo, {{g|ookuninushi}}, als auch sein buddhisiertes ''alterego'', der Glücksgott {{g|Daikoku}}.
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Die Idee, dass sich alle Götter im 10. Monat in Izumo versammeln und dass dieser Monat deshalb „gottloser Monat“ ({{g|kannazuki}}) heiße, dürfte einer Volksetymologie entsprungen sein, deren Ursprünge im Dunklen liegen. Sie findet sich erstmals in einer Gedichtanthologie aus dem 12. Jh. erwähnt. Dass dieser Monat in Izumo selbst „gotthafter Monat“ ({{g|kamiaritsuki}}) heißt, findet sich hingegen in einem Lexikon des fünfzehnten Jahrhunderts zum ersten Mal vermerkt.<!--
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--><ref>''Waka dōmōshō'' 和歌童蒙抄 von Fujiwara no Norikane 藤原範兼 (1107–1165) und ''Kagakushū'' 下学集 (1444); Zhong 2016, S. 56.</ref> In dieser Zeit taucht zudem die Vorstellung auf, dass die Götter über die Heiratsverbindungen ({{g|enmusubi}}) beratschlagen, die sie unter den Menschen knüpfen wollen. Dieses Thema machte aus der Gottheit von Izumo eine Gottheit der ehelichen Beziehungen ({{g|enmusubinokami}}). Auf dem obigen Bild aus der späten Edo-Zeit  überwachen Ōkuninushi und Amaterasu gemeinsam die restlichen Götter beim kombinieren von Namen, die auf kleine Täfelchen geschrieben sind, das Knüpfen von Ehen wird somit zu einem Gesamtprojekt der shintōistischen Götterwelt. In anderen Zusammenhängen begegnet uns auch der Glücksgott {{g|Daikoku}}, ein  buddhisiertes ''alterego'' von Izumos Ōkuninushi, als ''enmusubi no kami''.  
  
 
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Aktuelle Version vom 5. November 2023, 22:10 Uhr

Der Großschrein von Izumo

I zumo Taisha [Izumo Taisha (jap.) 出雲大社 Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)], der Großschrein von Izumo, bezeichnet den bedeutendsten Schrein der Region Izumo. Einem alteingesessenen Glauben zufolge versammeln sich sämtliche Götter Japans jedes Jahr im Oktober (bzw. im 10. Monat) an diesem Ort, weswegen dieser Monat den Beinamen „Monat ohne Götter“ (Kannazuki [Kannazuki (jap.) 神無月 „Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen]) trägt. Nur in Izumo heißt er „Monat der anwesenden Götter“ (Kamiaritsuki [Kamiaritsuki (jap.) 神有月 Monat der anwesenden Götter (Oktober in Izumo)]). Diese Vorstellung macht Izumo zumindest temporär zum Zentrum der japanischen Götterwelt und hat den Schrein daher immer wieder zu einem ernsthaften Konkurrenten der Ise [Ise (jap.) 伊勢 vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū]-Schreine als Spitze der japanischen Schreinhierarchie werden lassen.

Izumo taisha.jpg
1 Hauptschrein von Izumo
Innere Einfriedung des Izumo Schreins mit Haupthalle.
Bildquelle: unbekannt.

Optische Eindrücke

Izumo bird2008.jpg
2 Luftbild
Luftaufnahme des Schreinanlage von Izumo an einem Fasttag.
Bildquelle: Photo Dokuritsuken, 2008, über Internet Archive.

Das Luftbild zeigt das hoch aufragende Hauptgebäude umschlossen vom Inneren Schreinareal. Normalerweise ist es Besuchern nicht gestattet, dieses innere Areal zu betreten.

Izumo honden3.jpg
3 Hauptgebäude (honden)
Haupt- und Seitengebäude der inneren Anlage des Großschreins von Izumo, Izumo Taisha. Aufnahme nach der Renovierung von 2013.
Edo-Zeit, 1744. Kokugakuin University.
Izumo detail.jpg
4 Dächer, Details
Izumo Schrein, Haupt- und Seitengebäude
Bildquelle: unbekannt.
Izumo taisha2.jpg
5 Izumo Schrein, innere Schreinanlage
Innere Schreinanlage des Izumo Schreins.
Jenny Huang, flickr 2006.
Izumo honden.jpg
6 Haupthalle
Izumo Schrein, Haupthalle (honden)
Bildquelle: unbekannt.
Izumo honden2.jpg
7 Haupthalle
Haupthalle des Izumo Schreins, vom rückwärtigen Teil der Anlage aufgenommen.
663highland, Wikimedia Commons.

Ein Charakteristikum für den Schreinstil von Izumo sind die besonders massigen Strohseile (shimenawa [shimenawa (jap.) 注連縄 shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.]) an der Gebäudefront. Sie sind in der Region rund um den Izumo Schrein häufig zu finden, in der Anlage von Izumo selbst schmücken sie allerdings nur die Seitengebäude.

Izumo shimenawa miko.jpg
8 Shimenawa
Das riesige shimenawa an der Kagura-Halle des Izumo Schreins, darunter eine Schreindienerin (miko) neben einem Verkaufsstand für Glücksbringer.
Yasuda Eiki, flickr, 2013.
Shimenawa izumo.jpg
9 Shimenawa
Das möglicherweise größte shimenawa Japans befindet sich im Izumo Taisha.
1980er Jahre. Nanzan Institute for Religion and Culture, Ian Reader.

Auch in Izumo erfreuen sich Glückslose (o-mikuji [o-mikuji (jap.) 御籤/おみくじ Glückslos, Glücksorakel; auch mikuji]) großer Beliebtheit. Sie werden hier an Zweige und Rindenstücke der Zedern im Schreinareal gebunden.

Priester izumo.jpg
10 Priester
Ein junger Priester (shinshoku) des Izumo Schreins.
Jenny Huang, flickr 2006.
Omikuji izumo.jpg
11 Omikuji
Schreinbesucher befestigen o-mikuji an den Zweigen und Rinden der alten Zedern auf dem Schreingelände von Izumo.
Umino Tomoko, flickr 2007.

Hauptgottheit

Der Schrein hieß ursprünglich Kizuki no Ōyashiro [Kizuki no Ōyashiro (jap.) 杵築大社 Ursprünger Name des Izumo Taisha; kizuki bedeutet in etwa „festes Fundament“] und wird bereits in den ältesten Quellen Japans erwähnt. Als Hauptgottheit wird Ōkuninushi [Ōkuninushi (jap.) 大国主 mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes], wtl. der „Große Herr des Landes“, verehrt.1 In den japanischen Mythen deutet sich an, dass Izumo [Izumo (jap.) 出雲 alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha] einst ein eigenes Reich oder Stammesgebiet darstellte, das nur unter Schwierigkeiten in den frühen japanischen Staat integriert werden konnte. Dementsprechend stellt Ōkuninushi in der mythologischen Erzählung einen Gegenpol zur kaiserlichen Ahnengottheit Amaterasu [Amaterasu (jap.) 天照 Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise] dar. In historischer Zeit nahm die Bedeutung der Gegend allerdings sukzessive ab (s. Ōkuninushi als heimlicher Gegenspieler der Himmlischen Götter). Ōkuninushi wurde zwar in neuen Schreinen verehrt – u.a. im Miwa [Miwa Jinja (jap.) 三輪神社 Miwa (auch Ōmiwa) Schrein, nahe Nara] Schrein nahe der alten Hauptstadt Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō] — verlor aber seine führende Rolle in der Götterwelt und wurde schließlich mit dem populären Glücksgott Daikoku [Daikoku (jap.) 大黒 Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten] assoziiert. In Izumo selbst kann man allerdings erahnen, warum die mythologische Aura dieser Gottheit nie ganz hinter den Ahnen des Kaiserhauses verblasste.

Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg
12 Ōkuninushi, der Hauptgott des Izumo Schreins
Ōkuninushi und Sukuna Bikona.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Waseda University.

Ein sagenhafter Riesenschrein in grauer Vorzeit

Die Anlage des Izumo Schreins stammt in ihrer heutigen Form aus 1744. Ähnlich wie in Ise wird auch Izumo in periodischen Abschnitten von Grund auf renoviert (allerdings nicht vollständig neu erreichtet). Im Zuge der jüngsten Renovierungen (2008–2013) wurden z.B. die Dächer komplett erneuert, die meisten Bilder auf dieser Seite zeigen jedoch noch den Zustand davor.

Izumo plan.gif
13 Izumo, Hauptgebäude, Vorder- und Seitenansicht
Izumo Schrein, Hauptgebäude, Vorder- und Seitenansicht
Shintō jiten, 1994, S. 174.

Die Haupthalle ist mit 24m Höhe für einen Shintō-Schrein ungewöhnlich groß, doch soll sie in alter Zeit sogar noch größer gewesen sein. In den Mythen aus Kojiki [Kojiki (jap.) 古事記 „Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)] und Nihon shoki [Nihon shoki (jap.) 日本書紀 Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)] (8. Jh.) wird ein riesiger Palast von knapp 100m Höhe erwähnt, der für Ōkuninushi errichtet wurde, nachdem er seine Herrschaft an den Enkel der Sonnengottheit abgegeben hatte. Alles deutet daraufhin, dass es sich dabei um eine Frühform des Izumo Schreins handelt, doch die Ausmaße erscheinen mythologisch übertrieben. Allerdings existiert aus der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit (10. Jh.) ein weiterer Bericht, laut dem der Izumo Schrein höher war als die damalige Halle des Großen Buddha von Nara, nämlich 16 [ (jap.) altes japanisches Maß für Längen; urspr. eine menschliche Körperlänge (chin. zhang), später auf ca. 3m festgelegt] = 48m. Schließlich haben archäologische Ausgrabungen aus jüngerer Zeit die Stümpfe von riesigen Holzpfeilern freigelegt, die zu derartigen Angaben passen könnten. Sie stammen aus dem dreizehnten Jahrhundert und bestätigen eine weitere schriftliche Quelle, nach der die Hauptpfeiler des Schreins jeweils aus drei zusammengebundenen Riesenstämmen bestanden.

Izumo ausgrabung.jpg
14 Die 1999 freigelegten Stümpfe der alten Pfeiler des Izumo Schreins
Stümpfe riesiger Pfeiler, welche 1999 bei Ausgrabungen gefunden wurden. Sie legen nahe, dass der Izumo Schrein einst viel größer war.
Bildquelle: unbekannt.
Izumo zentralpfeiler.jpg
15 Rekonstruktion eines Pfeilers
Rekonstruktion eines Pfeilers des Izumo Taisha, welche man bei Ausgrabungen gefunden hat.
Bildquelle: unbekannt.

Die Ausgrabungen legen somit nahe, dass der Izumo Schrein noch in historischer Zeit wesentlich größer war als heute. Man nimmt an, dass er auf einer riesigen Plattform stand, zu der eine mächtige Treppe hinauf führte. Rekonstruktionen sind in modellhafter Form im Museum des Izumo Schreins zu besichtigen.

Izumo rekonstr.jpg
16 Modellgraphik des ursprünglichen Schreins
Modellgraphische Rekonstruktion des ursprünglichen Izumo Schreins.
Bildquelle: unbekannt.

Während des japanischen Mittelalters wurde die Haupthalle des Schreins auf ein bescheidenes Maß reduziert. Abgesehen von politischen Wirren mag dabei auch von Ausschlag gewesen sein, dass irgendwann einmal die Baumriesen ausgingen, um Izumo in seiner ursprünglichen Dimension zu errichten. Erst Anfang der Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit erhielt der Schrein wieder finanzielle Unterstützung durch das Tokugawa [Tokugawa (jap.) 徳川 Kriegerdynastie, die während der Edo- oder Tokugawa-Zeit (1603–1867) das Amt des Militärmachthabers (Shōgun) inne hatte.] Shōgunat und konnte seine Gebäude im heutigen Maßstab herstellen.

Der Ursprung des Izumo Schreins ist ein weiterer Punkt, der nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Nach den besagten Mythen müsste es sich um den ältesten Schrein Japans handeln. Es gibt jedoch auch eine Stelle des Nihon shoki, die so interpretiert werden könnte, dass der Schrein 659 errichtet wurde und seine Errichtung somit keineswegs in mythische Zeiten zurückreicht.

[659] In this year, the Izumo magistrate was ordered to repair/create the shrine of the god.2

Der strittige Punkt in diesem Zitat ist die Bedeutung des Verbs tsukuri yosowashimu, das entweder als reparieren oder als errichten ausgelegt werden kann. Es ist zudem nicht ganz sicher, ob mit dem „Schrein“ tatsächlich der Izumo Schrein gemeint ist.

Monat mit und ohne Götter

Izumo toyokuni.jpg
17 Göttertreffen in Izumo
Darstellung der in der Edo-Zeit geläufigen Vorstellung, dass sich die Götter Japans alljährlich in Izumo zusammenfinden, um unter der Leitung des dortigen Gottes Ōkuninushi die Heiratsverbindungen des folgenden Jahres festzulegen. Ōkuninushi und Amaterasu sind hier als fürstliches Paar dargestellt, das die anderen Götter beim Ausrechnen und Notieren künftiger Paarungen überwacht. Als ihre Buchhalter fungieren Kasuga und Kashima Daimyōjin, weitere wichtige Schreingötter lassen sich anhand ihrer Namensschilder identifizieren. Außerhalb der Halle, unter einem heiligen Baum, scharen sich einfacher gekleidete Figuren, wahrscheinlich „Armen-Götter“ (binbōgami), um ein Lagerfeuer. Das Bild illustriert die Bedeutung von Izumos Ōkuninushi als Gott der ehelichen Verbindungen (enmusubi no kami).
Werk von Utagawa Kunisada (1786–1865). Edo-Zeit, Mitte 19. Jh. Privatsammlung Michael O’Clair.

Die Idee, dass sich alle Götter im 10. Monat in Izumo versammeln und dass dieser Monat deshalb „gottloser Monat“ (Kannazuki [Kannazuki (jap.) 神無月 „Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen]) heiße, dürfte einer Volksetymologie entsprungen sein, deren Ursprünge im Dunklen liegen. Sie findet sich erstmals in einer Gedichtanthologie aus dem 12. Jh. erwähnt. Dass dieser Monat in Izumo selbst „gotthafter Monat“ (Kamiaritsuki [Kamiaritsuki (jap.) 神有月 Monat der anwesenden Götter (Oktober in Izumo)]) heißt, findet sich hingegen in einem Lexikon des fünfzehnten Jahrhunderts zum ersten Mal vermerkt.3 In dieser Zeit taucht zudem die Vorstellung auf, dass die Götter über die Heiratsverbindungen (enmusubi [enmusubi (jap.) 縁結び wtl. „Bande knüpfen“, einen „Liebesbund“ schließen (heiraten) oder stiften (Heiratsvermittlung); Aufgabengebiet der Glücksgötter (fukujin)]) beratschlagen, die sie unter den Menschen knüpfen wollen. Dieses Thema machte aus der Gottheit von Izumo eine Gottheit der ehelichen Beziehungen (enmusubi no kami [enmusubi no kami (jap.) 縁結びの神 wtl. „Gottheit, die Verbindungen knüpft“; Gottheit für Verliebte, japanischer Amor]). Auf dem obigen Bild aus der späten Edo-Zeit überwachen Ōkuninushi und Amaterasu gemeinsam die restlichen Götter beim kombinieren von Namen, die auf kleine Täfelchen geschrieben sind, das Knüpfen von Ehen wird somit zu einem Gesamtprojekt der shintōistischen Götterwelt. In anderen Zusammenhängen begegnet uns auch der Glücksgott Daikoku [Daikoku (jap.) 大黒 Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten], ein buddhisiertes alterego von Izumos Ōkuninushi, als enmusubi no kami.

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Großschrein von Izumo in Shimane

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Im japanischen Mittelalter galt allerdings Susanoo (Ōkuninushis Vater) als zentrale Gottheit von Izumo.
  2. Nihon shoki (Saimei Tennō), zit. nach Torrance 2016, S. 28.
  3. Waka dōmōshō 和歌童蒙抄 von Fujiwara no Norikane 藤原範兼 (1107–1165) und Kagakushū 下学集 (1444); Zhong 2016, S. 56.

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Jul. 2020

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Joan Piggott, „Sacral kingship and confederacy in early Izumo“. Monumenta Nipponica 44/1 (1989), 45–74.
Richard Torrance, „The Infrastructure of the Gods: Izumo in the Yayoi and Kofun Periods“. Japan Review 29 (2016), 3–38. (Online.)
Yijiang Zhong, The Origin of Modern Shinto in Japan: The Vanquished Gods of Izumo. London: Bloomsbury, 2016. [Bloomsbury Shinto Studies.]

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Izumo taisha.jpg
    Innere Einfriedung des Izumo Schreins mit Haupthalle.
    Bildquelle: unbekannt.
  2. ^ 
    Izumo bird2008.jpg
    Luftaufnahme des Schreinanlage von Izumo an einem Fasttag.
    Bildquelle: Photo Dokuritsuken, 2008, über Internet Archive.
  3. ^ 
    Izumo honden3.jpg
    Haupt- und Seitengebäude der inneren Anlage des Großschreins von Izumo, Izumo Taisha. Aufnahme nach der Renovierung von 2013.
    Edo-Zeit, 1744. Kokugakuin University.
  4. ^ 
    Izumo detail.jpg
    Izumo Schrein, Haupt- und Seitengebäude
    Bildquelle: unbekannt.
  5. ^ 
    Izumo taisha2.jpg
    Innere Schreinanlage des Izumo Schreins.
    Jenny Huang, flickr 2006.
  6. ^ 
    Izumo honden.jpg
    Izumo Schrein, Haupthalle (honden)
    Bildquelle: unbekannt.
  7. ^ 
    Izumo honden2.jpg
    Haupthalle des Izumo Schreins, vom rückwärtigen Teil der Anlage aufgenommen.
    663highland, Wikimedia Commons.
  8. ^ 
    Izumo shimenawa miko.jpg
    Das riesige shimenawa an der Kagura-Halle des Izumo Schreins, darunter eine Schreindienerin (miko) neben einem Verkaufsstand für Glücksbringer.
    Yasuda Eiki, flickr, 2013.
  9. ^ 
    Shimenawa izumo.jpg
    Das möglicherweise größte shimenawa Japans befindet sich im Izumo Taisha.
    1980er Jahre. Nanzan Institute for Religion and Culture, Ian Reader.
  1. ^ 
    Priester izumo.jpg
    Ein junger Priester (shinshoku) des Izumo Schreins.
    Jenny Huang, flickr 2006.
  2. ^ 
    Omikuji izumo.jpg
    Schreinbesucher befestigen o-mikuji an den Zweigen und Rinden der alten Zedern auf dem Schreingelände von Izumo.
    Umino Tomoko, flickr 2007.
  3. ^ 
    Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg
    Ōkuninushi und Sukuna Bikona.
    Werk von Utagawa Kuniyoshi. Waseda University.
  4. ^ 
    Izumo plan.gif
    Izumo Schrein, Hauptgebäude, Vorder- und Seitenansicht
    Shintō jiten, 1994, S. 174.
  5. ^ 
    Izumo ausgrabung.jpg
    Stümpfe riesiger Pfeiler, welche 1999 bei Ausgrabungen gefunden wurden. Sie legen nahe, dass der Izumo Schrein einst viel größer war.
    Bildquelle: unbekannt.
  6. ^ 
    Izumo zentralpfeiler.jpg
    Rekonstruktion eines Pfeilers des Izumo Taisha, welche man bei Ausgrabungen gefunden hat.
    Bildquelle: unbekannt.
  7. ^ 
    Izumo rekonstr.jpg
    Modellgraphische Rekonstruktion des ursprünglichen Izumo Schreins.
    Bildquelle: unbekannt.
  8. ^ 
    Izumo toyokuni.jpg
    Darstellung der in der Edo-Zeit geläufigen Vorstellung, dass sich die Götter Japans alljährlich in Izumo zusammenfinden, um unter der Leitung des dortigen Gottes Ōkuninushi die Heiratsverbindungen des folgenden Jahres festzulegen. Ōkuninushi und Amaterasu sind hier als fürstliches Paar dargestellt, das die anderen Götter beim Ausrechnen und Notieren künftiger Paarungen überwacht. Als ihre Buchhalter fungieren Kasuga und Kashima Daimyōjin, weitere wichtige Schreingötter lassen sich anhand ihrer Namensschilder identifizieren. Außerhalb der Halle, unter einem heiligen Baum, scharen sich einfacher gekleidete Figuren, wahrscheinlich „Armen-Götter“ (binbōgami), um ein Lagerfeuer. Das Bild illustriert die Bedeutung von Izumos Ōkuninushi als Gott der ehelichen Verbindungen (enmusubi no kami).
    Werk von Utagawa Kunisada (1786–1865). Edo-Zeit, Mitte 19. Jh. Privatsammlung Michael O’Clair.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Amaterasu 天照 ^ Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise
  • Daikoku 大黒 ^ Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten
  • Edo 江戸 ^ Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
  • enmusubi 縁結び ^ wtl. „Bande knüpfen“, einen „Liebesbund“ schließen (heiraten) oder stiften (Heiratsvermittlung); Aufgabengebiet der Glücksgötter (fukujin)
  • enmusubi no kami 縁結びの神 ^ wtl. „Gottheit, die Verbindungen knüpft“; Gottheit für Verliebte, japanischer Amor
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • Ise 伊勢 ^ vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū
  • Izumo 出雲 ^ alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
  • Izumo Taisha 出雲大社 ^ Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)
  • ^ altes japanisches Maß für Längen; urspr. eine menschliche Körperlänge (chin. zhang), später auf ca. 3m festgelegt
  • Kamiaritsuki 神有月 ^ Monat der anwesenden Götter (Oktober in Izumo)
  • Kannazuki 神無月 ^ „Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen
  • Kizuki no Ōyashiro 杵築大社 ^ Ursprünger Name des Izumo Taisha; kizuki bedeutet in etwa „festes Fundament“
  • Kojiki 古事記 ^ „Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)
  • Miwa Jinja 三輪神社 ^ Miwa (auch Ōmiwa) Schrein, nahe Nara
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
  • o-mikuji 御籤/おみくじ ^ Glückslos, Glücksorakel; auch mikuji
  • Ōkuninushi 大国主 ^ mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes
  • shimenawa 注連縄 ^ shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.
  • Tokugawa 徳川 ^ Kriegerdynastie, die während der Edo- oder Tokugawa-Zeit (1603–1867) das Amt des Militärmachthabers (Shōgun) inne hatte.