Grundbegriffe/Yin und Yang: Unterschied zwischen den Versionen
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Der bekannteste Yin Yang Magier der Heian-Zeit ist {{glossar:abenoseimei}} (921?–1005). Er war Ange·höriger des höfi·schen Yin Yang Amtes, trug den Titel „Doktor der Himmels·kunde“ (''tenmon hakase'') und führte im Auftrag ver·schie·dener Kaiser Orakel und Exorzis·men durch. Dank seiner be·sonderen Be·gabung wurden einige Ämter des Yin Yang Amtes inn·halb seiner Familie erb·lich. Nach seinem Tod rank·ten sich zahl·reiche Legen·den um ihn und über·lagerten die wenigen histo·risch ge·sicherten Berichte. So soll seine Mutter eine Füchsin ge·wesen sein, welche die natür·liche magische Bega·bung dieser Tiere an ihren Sohn weiter·gab (siehe [[Mythen:Füchse/Verwandlungskünste|Ver·wand·lungs·künste der Füchse]]). | Der bekannteste Yin Yang Magier der Heian-Zeit ist {{glossar:abenoseimei}} (921?–1005). Er war Ange·höriger des höfi·schen Yin Yang Amtes, trug den Titel „Doktor der Himmels·kunde“ (''tenmon hakase'') und führte im Auftrag ver·schie·dener Kaiser Orakel und Exorzis·men durch. Dank seiner be·sonderen Be·gabung wurden einige Ämter des Yin Yang Amtes inn·halb seiner Familie erb·lich. Nach seinem Tod rank·ten sich zahl·reiche Legen·den um ihn und über·lagerten die wenigen histo·risch ge·sicherten Berichte. So soll seine Mutter eine Füchsin ge·wesen sein, welche die natür·liche magische Bega·bung dieser Tiere an ihren Sohn weiter·gab (siehe [[Mythen:Füchse/Verwandlungskünste|Ver·wand·lungs·künste der Füchse]]). | ||
− | Die Bedeutung der chinesischen Natur·philo·sophie scheint in der {{Glossar:Heian}} Zeit ihren Höhe·punkt er·reicht zu haben, durch·zieht aber die ge·samte japani·sche Kultur- und Reli·gions·ge·schich·te wie ein roter Faden. Schon in den frühen Chroni·ken, vor allem im {{glossar:nihonshoki}}, ist deut·lich zu erken·nen, dass ein·zelne mytho·logische Er·zäh·lungen dem Yin Yang Schema an·ge·glichen wurden. Später machte vor allem der esovterische Bud·dhis·mus von der Yin Yang Sym·bolik Gebrauch (siehe [[Ikonographie/Mandala/Ryogai_Mandara|Mandalas der beiden Welten]]). In der japa·nischen Volks·medizin, der Küche und der Garten·architektur hat sich der Ein·fluss von Yin und Yang bis auf den heutigen Tag er·halten. Schließ·lich sind Yin Yang und die Fünf Phasen un·trenn·bar mit dem klas·si·schen [[Mythen | + | Die Bedeutung der chinesischen Natur·philo·sophie scheint in der {{Glossar:Heian}} Zeit ihren Höhe·punkt er·reicht zu haben, durch·zieht aber die ge·samte japani·sche Kultur- und Reli·gions·ge·schich·te wie ein roter Faden. Schon in den frühen Chroni·ken, vor allem im {{glossar:nihonshoki}}, ist deut·lich zu erken·nen, dass ein·zelne mytho·logische Er·zäh·lungen dem Yin Yang Schema an·ge·glichen wurden. Später machte vor allem der esovterische Bud·dhis·mus von der Yin Yang Sym·bolik Gebrauch (siehe [[Ikonographie/Mandala/Ryogai_Mandara|Mandalas der beiden Welten]]). In der japa·nischen Volks·medizin, der Küche und der Garten·architektur hat sich der Ein·fluss von Yin und Yang bis auf den heutigen Tag er·halten. Schließ·lich sind Yin Yang und die Fünf Phasen un·trenn·bar mit dem klas·si·schen [[Mythen/Symboltiere/Tierkreis|Kalender·wesen]] ver·bunden, das auch heute noch einen ge·wissen Einfluss in der japani·schen Alltags·kultur besitzt. |
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Version vom 30. Juni 2015, 15:48 Uhr
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Die chinesische Naturphilosophie ist als die Lehre von
Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie
Der Begriff „Yin Yang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
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(jap. in'yō, oder
jap. für „Yin und Yang“; auch in'yō, on'yō
Der Begriff „onmyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
) und den Fünf Wand·lungs·phasen (chin. wu xing, jap.
Fünf Wandlungsphasen; Prinzip der chin. Naturphilosophie
Der Begriff „gogyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) bekannt. Sie fand ur·sprüng·lich vor allem in Medizin, Astro·logie, Orakel·kunde und in der Kalen·der·kunde An·wen·dung. In diesen Be·reichen war die chine·sische Natur·philo·sophie bereits im japa·nischen Alter·tum bekannt. Sie wurde außer·dem ver·schie·dent·lich in den japa·nischen Bud·dhis·mus und den Shinto integriert.
Yin und Yang
Die Yin Yang Lehre geht von der Vorstellung eines ur·sprüng·lichen Chaos aus, in dem alle Materie in un·diff·eren·ziertem Zustand ver·mischt ist. Diese Ur·materie wird auch als
Materie (oder „Energie“) der chin. Naturphilosophie; auch Dampf; jap. ki
Der Begriff „qi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
(jap. ki) oder als
Urmaterie, wtl. das Große Äußerste
Der Begriff „taiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
bezeichnet. Sie spaltet sich in das lichte leichte qi — das Yang, welches nach oben steigt — und das dunkle schwere qi — das Yin, welches nach unten sinkt. Auf diese Weise bilden sich der Himmel und die Erde, so·wie in der Folge alle anderen dualen Gegen·sätze, an·ge·fangen von männ·lich und weib·lich, Sonne und Mond, Leben und Tod, etc. Die Yin Yang Philo·sophie be·tont, dass weder Yin noch Yang ge·sondert exis·tieren können und stets dazu ten·dieren von einem zum anderen über·zu·gehen. Stabile Zustände werden durch eine möglichst harmo·nische wechsel·seitige Er·gän·zung von Yin und Yang erreicht. Ein solcher Ausgleich führt in gewisser Weise wieder zur ur·sprüng·lichen Form der Materie, dem Taiji, zurück.
Das Buch der Wandlungen
8 Trigramme
64 Hexagramme
Der Klassiker der Yin Yang Lehre ist das
„Buch/Leitfaden der Wandlungen“ (chin. Klassiker); jap. Ekikyō
Der Begriff „Yijing“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(auch I Ging geschrieben), das „Buch der Wand·lun·gen“, in dem die chi·ne·si·sche Wahr·sage·kunst kodi·fiziert ist.1
Laut chine·si·scher Mytho·logie wurde das Ora·kel·sys·tem vom le·gen·dä·ren Herr·scher
Erster von drei mythologischen Herrschern in China, Begründer der chinesischen Kultur; jap. Fukugi
Der Begriff „Fuxi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ge·schaf·fen, der von 2852–2738 v.u.Z. ge·lebt und den Kör·per einer Schlange be·ses·sen ha·ben soll. Die tatsächliche Existenz dieses Herrschers mag zwei·fel·haft sein, doch exis·tier·en die Hexa·gram·me wahr·schein·lich wirklich schon sehr lange. Hinweise finden sich bereits im zwei·ten Jahr·tau·send v.u.Z. und frühe Fas·sun·gen des Yijing wa·ren wahr·schein·lich spä·tes·tens An·fang des ers·ten Jahr·tau·sends v.u.Z. be·reits bekannt.
Im Zentrum des Yijing stehen die 64 Hexa·gramme („Sechser·zeichen“). Das sind sym·bolische Grund·formen, die mit Hilfe einer (im Grunde belie·bigen) Orakel·technik ermittelt und zur Inter·pretation des befragten Sach·verhalts her·an·ge·zogen werden. Jedes Hexa·gramm besteht aus zwei Tri·grammen („Dreier·zeichen“), die ihrer·seits bestimmte Namen (Schrift·zeichen) und Be·deu·tungen haben. In der An·ordnung rechts stehen die Tri·gramme bei·spiels·weise für die acht Him·mels·rich·tungen (wobei der Süden oben, der Norden unten ist). Jedes Trig·ramm (und daher auch jedes Hexa·gramm) ist eine Kom·bi·nation von Yin und Yang. Yin wird gra·phisch durch einen unter·broch·enen Strich, Yang durch einen durch·gehen·den Strich repräsentiert. Auch jedes Hexa·gramm besitzt einen Namen, etwa: „Warten“, „Be·frei·ung“, „Be·dräng·nis“, aber auch „Heer“, „Brunnen“ oder „Tiegel“. Das Yijing enthält An·leit·ungen, wie diese Namen in bestimm·ten Situa·tion·en von den Orakel·meistern zu inter·pre·tieren sind.2
Die Fünf Phasen
Neben den beiden Urkräften Yin und Yang gibt es noch fünf Ele·mente, nämlich Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, die in kom·plexen numero·logi·schen Be·zie·hungen zu Yin und Yang stehen. Auch diese Elemente be·dingen einander wechsel·seitig und wieder·holen sich daher in be·stimmten zykli·schen Reihen·folgen. Aus diesem Grund be·zeichnet man sie auch als die Fünf (Wand·lungs-)Phasen.
Die Zyklen der Fünf Wandlungsphasen | |
Es gibt unterschiedliche Beziehungs·arten zwischen den fünf Elementen, aus denen die ver·schie·denen Wand·lungs·zyklen ent·stehen. Am häu·figs·ten findet man
|
Die fünf Elemente Holz (grün), Feuer (rot), Erde (gelb), Metall (weiß) und Wasser (schwarz) in der Reihen·folge der Her·vor·brin·gung (durch·gehen·de Linie) und Rei·hen·folge der Besie·gung (gestrich·elte Linie).3 |
Ursprünglich stellten Yin und Yang und die Fünf Phasen wohl unter·schied·liche Systeme der Natur·erklä·rung dar. Beide Denk·sys·teme fußen aber auf sehr alten Vor·stellun·gen, die schon lange vor den philo·so·phi·schen Tradi·tionen des Kon·fu·zia·nis·mus oder des Daois·mus exis·tierten und deren Vor·aus·set·zung bilden. Zu ihrer Ver·schmel·zung kam es aller·dings erst in der Frühen Han-Zeit, im ersten Jahr·hundert vor unse·rer Zeit·rechnung, also lange nach Ab·fassung der kon·fuziani·schen und daoisti·schen Klassiker. Obwohl Yin Yang und die Fünf Phasen seit dieser Zeit stets in einem Atem·zug genannt werden, ist die Frage, wie aus einem dualen System ein System, das aus fünf Kom·ponen·ten besteht, her·vor·gehen konnte, meines Wissens nicht restlos geklärt worden.
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Grundbegriffe/Yin_und_Yang. In der Praxis dienten Yin Yang und die Fünf Wandlungs·phasen in erster Linie als Register, in die sich alle mög·lichen Klassen von Phäno·menen unter·teilen lassen. Wo immer es mög·lich ist, sucht die chine·sische Natur·philo·sophie daher ent·weder nach dualen Gegen·sätzen, die sich als Wechsel·wirkung von Yin oder Yang inter·pretieren lassen, oder nach Fünfer·gruppen, die nach den oben ge·nannten Schemata mit einander in Be·ziehung ge·bracht werden. Es gibt z.B. die Fünf Töne, die Fünf Organe, die Fünf Farben, die Fünf Ge·schmäcker, und anderes mehr. Schließ·lich ergeben die Wand·lungs·phasen in Kombi·nation mit den Tier·kreis·zeichen den soge·nann·ten Sechziger Zyklus, der eine ele·mentare Kategorie der traditio·nellen Zeit·messung bzw. der Kalender·kunde darstellt.
Vier oder fünf Richtungen
Entsprechend den Fünf Phasen kennt die chine·sische Kosmo·logie auch „Fünf Richtungen“, die grund·sätz·lich mit den hierzu·lande be·kann·ten Vier Himmels·richtungen über·ein·stimmen, denen jedoch als fünftes Element die Mitte hinzu·gefügt wird. Diese Rich·tungen werden in China seit ältes·ter Zeit mit bestimm·ten Farben asso·ziiert, die wiede·rum mit ima·ginären Tieren in Be·zie·hung stehen. Es sind dies:
Richtung | Tier | Farbe | Wandlugsphase | Himmelswächter |
---|---|---|---|---|
Osten | Blauer Drache (Seiryū 清龍) |
blau oder grün | Holz | Jikoku-ten |
Süden | Roter Vogel (Suzaku 朱雀) |
rot | Feuer | Zōchō-ten |
Westen | Weißer Tiger (Byakko 白虎) |
weiß | Metall | Kōmoku-ten |
Norden | Dunkle Schildkröte (Genbu 玄武)4 |
schwarz oder blau | Wasser | Tamon-ten 多聞天 (jap.)
Synonym von Bishamon-ten, Himmelswächter des Nordens (skt. Vaishravana) Glücksgottheit • •
Der Begriff „Tamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt: Bilder |
Mitte | [Gelber Drache] | gelb | Erde | -- |
Wahrscheinlich 7.Jh. 47 News.
Wahrscheinlich 7.Jh. Hoshi ga suki na hito, (Blog).
Asuka-Zeit, wahrscheinlich 7.Jh. Kitora Atlas.
Die Richtungstiere dürften im frühhistorischen China zunächst nur eine Vierer·gruppe dar·gestellt haben; die Mitte – reprä·sen·tiert durch einen gelben Drachen, der wiede·rum als Sinnbild des chine·sischen Kaisers ange·sehen wird – kam später hinzu. Der Einfluss dieser Symbolik auf be·nach·barte Kulturen zeigt sich vor allem in früh·histo·rischen Grab·hügeln in Korea und Japan, in denen die Rich·tungs·tiere häufig abge·bildet sind. Aber auch in der japa·nischen Palast·archi·tektur finden sich Bezüge zu den Rich·tungs·tieren. Ihre Farb·symbo·lik wurde auch von der bud·dhis·tischen Ikono·graphie über·nom·men, die Tiere selbst wurden aller·dings nach und nach von bud·dhis·tischen Wesen·heiten wie den Vier Himmels·wächtern (
wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet
Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
) verdrängt.
Yin und Yang in Japan
In Japan existierte in klassischer Zeit ein Hofamt, das sich speziell mit chinesischer Wahr·sage·technik be·fasste und als
wtl. „Amt für Yin und Yang“; höfische Orakelleser
Der Begriff „onmyō-ryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
(Amt für Yin und Yang) be·zeichnet wurde. Sein Auf·gaben·bereich um·fasste neben der Orakel·kunst auch die Kalen·der·kunde und die Geo·mantik, also die Be·stimmung glücks·ver·heißender Zeiten und Orte, die jeweils auf der Grund·lage der Natur·philo·sophie ermittelt wurden. An·gehörige dieses Amtes hatten priester·lichen Status und wurden als
Yin Yang Meister
Der Begriff „onmyōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
(Yin Yang Meister) be·zeichnet. Sie galten unter anderem als große Magier und wurden von An·gehörigen des Hofes auch für private Zwecke, in denen Magie von·nöten war, um Hilfe ersucht.
14. Jh. kknews.
Der bekannteste Yin Yang Magier der Heian-Zeit ist
Der Begriff „Abe no Seimei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
(921?–1005). Er war Ange·höriger des höfi·schen Yin Yang Amtes, trug den Titel „Doktor der Himmels·kunde“ (tenmon hakase) und führte im Auftrag ver·schie·dener Kaiser Orakel und Exorzis·men durch. Dank seiner be·sonderen Be·gabung wurden einige Ämter des Yin Yang Amtes inn·halb seiner Familie erb·lich. Nach seinem Tod rank·ten sich zahl·reiche Legen·den um ihn und über·lagerten die wenigen histo·risch ge·sicherten Berichte. So soll seine Mutter eine Füchsin ge·wesen sein, welche die natür·liche magische Bega·bung dieser Tiere an ihren Sohn weiter·gab (siehe Ver·wand·lungs·künste der Füchse).
Die Bedeutung der chinesischen Natur·philo·sophie scheint in der
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
Geographische Lage
Zeit ihren Höhe·punkt er·reicht zu haben, durch·zieht aber die ge·samte japani·sche Kultur- und Reli·gions·ge·schich·te wie ein roter Faden. Schon in den frühen Chroni·ken, vor allem im
Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
, ist deut·lich zu erken·nen, dass ein·zelne mytho·logische Er·zäh·lungen dem Yin Yang Schema an·ge·glichen wurden. Später machte vor allem der esovterische Bud·dhis·mus von der Yin Yang Sym·bolik Gebrauch (siehe Mandalas der beiden Welten). In der japa·nischen Volks·medizin, der Küche und der Garten·architektur hat sich der Ein·fluss von Yin und Yang bis auf den heutigen Tag er·halten. Schließ·lich sind Yin Yang und die Fünf Phasen un·trenn·bar mit dem klas·si·schen Kalender·wesen ver·bunden, das auch heute noch einen ge·wissen Einfluss in der japani·schen Alltags·kultur besitzt.
Wochentage
Die in der Antike als „Sieben Planeten“ bekannten Himmels·körper (also Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn) wurden in Europa be·kannt·lich zur Ein·teilung der Wochen·tage heran·ge·zogen. Fast alle euro·päischen Sprachen be·nennen und reihen ihre Wochen·tage nach diesem Schema (auch wenn im Deutschen Mars zu Odin, Jupiter zum Donner und Venus zu Freia wurden).
In Japan wird die Sieben-Tage-Woche seit der Ein·führung des west·lichen Kalenders (1873) all·ge·mein an·er·kannt. Die Namen der Wochen·tage scheinen auf den ersten Blick aller·dings vom west·lichen Schema ab·zu·weichen. Sonn- und Mond·tag stimmen zwar überein, die nach·fol·genden Tage sind aber nach den Fünf Phasen be·nannt (Feuer – ka, Wasser – sui, Holz – moku, Metall – kin, Erde – do). In Japan dienen somit keine in den Himmel proji·zierten Götter, sondern
Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie
Der Begriff „Yin Yang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(Mond und Sonne) sowie die Fünf Phasen zur Markie·rung der Zeit.
Tatsächlich besteht aber doch eine Über·ein·stimmung. Die Fünf Phasen wurden nämlich tra·di·tioneller·weise auch zur Be·zeichnung der fünf am Nacht·himmel sicht·baren Planeten heran·ge·zogen: der Mars wurde wegen seiner röt·lichen Färbung dem Feuer zugeordnet, und heißt in Ostasien daher „Feuer·stern“, der Merkur ist der „Wasser·stern“, der Jupiter der „Holz·stern“, die Venus der „Metall·stern“ und der Saturn der „Erd·stern“. Das japanische Wochen·tags·system orientiert sich also eben·falls an den „Sieben Planeten“ und zählt sie in der gleichen Reihen·folge auf wie die Europäer seit der Antike.
Tatsächlich war das Sieben-Tage-Wochen Prinzip bereits im alten China be·kannt, wurde aber von anderen Zeit·ein·teilungen, etwa dem Sechziger-Zyklus (kanshi [kanshi (jap.) 干支 Sechzigerzyklus des traditionellen Kalenders, wtl. Himmelsstämme (干) und Erdzweige (支)]), in den Hinter·grund gedrängt. Beide, das europäische wie das ost·asiatische Wochen·system dürften also einen ge·mein·samen Ur·sprung, möglicher·weise in der baby·loni·schen Kalender·kunde/As·tro·nomie be·sitzen. In Japan soll die Kenntnis der chine·sischen Sieben-Tage-Woche auf den Mönch
774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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zurück·gehen, der ent·sprech·ende Schriften Anfang des neunten Jahr·hunderts von seiner China Reise mitbrachte.
Auch China verwendet heute die Sieben-Tage-Woche, doch hat sich die alte Konvention, die Wochen·tage nach Yin Yang und den Fünf Phasen ab·zu·zählen interes·santer·weise hat sich nicht durch·gesetzt. Während sie in Japan zum Standard wurde, zählt man in China die Wochen·tage heute einfach nume·risch ab.
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑ Bereits 1924 er·schien eine deut·sche Über·set·zung dieses Texts durch den berühmten Sino·logen und Mis·sio·nar Richard Wilhelm (1873–1930). Diese wurde auch ins Englische über·tragen und stellt heute die be·kann·teste, wenn auch nicht ganz un·um·strit·tene Fassung des Yijing in einer west·lichen Sprache dar.
- ↑
Die heute bekannte Form, die etwa auch der Über·setzung durch Richard Wilhelm zu·grunde·liegt, wurde traditionell dem Konfuzius zu·ge·schrieben und zählt daher zu den konfuzi·anischen Klassikern. Die hier zum Ausdruck kommende Philo·sophie übte eine beson·dere Faszination auf Richard Wilhelm oder C.G. Jung aus. Laut neueren For·schungen stammt diese Version jedoch aus der Tang 唐 (chin.)
chin. Herrschaftsdynastie, 618–907
Epoche • •Der Begriff „Tang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Zeit (618–907), ist also über tausend Jahre jünger als sie selbst be·hauptet und ent·spricht einer sekundären Be·ar·bei·tung des Werks. Es wurden aller·dings auch ältere Ver·sionen auf·ge·spürt, die kürzer, pragmatischer und weniger auf den Nachweis philo·sophi·scher Grund·prin·zipien hin ausgerichtet sind.
- ↑ Bild: Wikipedia Japan [2010/8]
- ↑ Der Name Genbu bedeutet wörtlich „Dunkler Krieger“, die Schildkröte tritt zumeist in Kombination mit einer Schlange auf.
LL
- Yin & Yang and the I Ching, Kelley L. Ross (en.)
Guter Einführungsartikel mit zahlreichen Illustrationen. - The I Ching on the Net, Greg Whincup (en.)
Links zu online-Übersetzungen, online-Orakeln, und vieles mehr.
Literatur
Bilder
- ^ Der mythologische Kaiser Fuxi und seine Schwester/Gemahlin Nüwa. Neben den Trigrammen erfand Fuxi auch das Winkelmaß, das er hier in der Hand hält.
Tang-Zeit. Wikimedia. - ^ Bei diesem Blauen Drachen (Seiryū) handelt es sich um ein chinesisches Emblem des Ostens. Das Bild stammt aus einem Hügelgrab (kofun) der Asuka-Zeit (7. Jh.), dem Takamatsu-zuka. Dass chinesische Embleme in dieser Zeit in Grabkammern festgehalten wurden, verdeutlicht den Einfluss der chinesischen Kosmologie und des daoistischen Polarstern-Glaubens im Japan der Asuka-Zeit.
Wahrscheinlich 7.Jh. 47 News. - ^ Suzaku kangso middle tomb.jpg
- ^ Der Weiße Tiger (Byakko), das chinesische Symboltier des Westens, dem die Farbe Weiß zugeordnet ist. Es handelt sich ein imaginäres Tier, das mit flügelartigen Federn ausgestattet ist.
Wahrscheinlich 7.Jh. Hoshi ga suki na hito, (Blog). - ^ Das chinesische Symboltier des Nordens stellt eigentlich eine Kombination von Schlange und Schildkröte dar. Sein Name, Genbu, bedeutet wörtlich „Dunkler Krieger“.
Asuka-Zeit, wahrscheinlich 7.Jh. Kitora Atlas. - ^ Der Yin Yang-Meister Abe no Seimei (921?–1005). Im Abe Schrein, wo dieses Bild herstammt, wird auch Seimeis angebliche Mutter, die Füchsin Kuzunoha, verehrt.
14. Jh. kknews.
Glossar
- Granet, Marcel (west.) ^ 1884–1940; französischer Sinologe und Soziologe
- Jikoku-ten 持国天 ^ Der Hüter des Ostens der Shi-Tennō, wtl. „der, der das Reich aufrecht erhält“; skt. Dhritarashtra
- Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
- Sancai tuhui (chin.) 三才圖會/三才図絵 ^ „Gesammelte Illustrationen der Drei Sphären“; Enzyklopädisches illustriertes Lexikon der späten Ming-Zeit, veröffentlicht 1609
- Shi-Tennō 四天王 ^ wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet
- Unschuld, Paul (west.) ^ 1943–; deutscher Sinologe und Medizin-Historiker an der Universität München
- Wakan sansai zue 和漢三才図会 ^ „Illustrierte [Enzyklopädie] der Drei Sphären [= Himmel, Erde, Mensch] in China und Japan“ von Terajima Ryōan, 1712; basiert auf dem chinesischen Sancai tuhui