Mythen/Daemonen: Unterschied zwischen den Versionen

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===„Gute“ Oni===  
 
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Wie fast alle japanischen Monster können auch Oni zu Sympathie·trägern werden. Oder anders aus·gedrückt:
 
Wie fast alle japanischen Monster können auch Oni zu Sympathie·trägern werden. Oder anders aus·gedrückt:
 
Es gibt aber auch Gestal·ten, die genauso wie Oni aussehen, aber keines·wegs absolut böse sind. Dazu zählen zunächst einmal die [[Ikonographie:Wächtergötter/Wind_und_Donner |Wind- und Donnergötter]]. Sie stehen für respekt·ein·flößende Natur·kräfte, die den Menschen ebenso Heil wie Unheil bringen können.  
 
Es gibt aber auch Gestal·ten, die genauso wie Oni aussehen, aber keines·wegs absolut böse sind. Dazu zählen zunächst einmal die [[Ikonographie:Wächtergötter/Wind_und_Donner |Wind- und Donnergötter]]. Sie stehen für respekt·ein·flößende Natur·kräfte, die den Menschen ebenso Heil wie Unheil bringen können.  

Version vom 30. März 2011, 16:15 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Daemonen.

Oni und Kappa

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Japanische Geisterwesen (

yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Tengu-ron.jpg
  • Daruma yokai kuniyoshi.jpg
  • Hyakkiyako.jpg

) sind wie die meisten Monster aus tierischen und menschlichen Attributen zusammengesetzt. Unter den menschenähnlichen erfreuen sich neben den Tengu vor allem Oni und Kappa einer großen Bekanntheit in Japan. Beide sind in der modernen Populärkultur Japans stark präsent und werden oft niedlich und putzig (jap. kawaii) dargestellt. Wenn man aber ein wenig in die Geschichte zurückblickt, erweisen sich beide als ziemlich unheimliche Gesellen.

Oni, japanische Teufel?

oni(jap.)

Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister

Geist

Der Begriff „oni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Hokusai setsubun.jpg
  • Kobutori3.jpg
  • Hannya edo.jpg
  • Onigawara.jpg
  • Goryo hirotsugu.jpg
  • Kobutori4.jpg
  • Oni no shamisen.jpg
  • Oni koyasan.jpg
  • Uzume setsubun kyosai.jpg
  • Tsuno daishi.jpg
  • Oni nenbutsu utamaro.jpg
  • Oni shohaku.jpg
  • Oni shibata.jpg
  • Kitano lantern.jpg
  • Oni sekien2.jpg
  • Onihitoguchi.jpg
  • Oni kibi emaki.jpg
  • Shoki heian.jpg
  • Shoki kuniyoshi.jpg
  • Shuten doji kiyomasu.jpg
sind die vielleicht ältesten oder traditionellsten Gestalten in der japanischen Geisterwelt. Sie sind von men·schen·ähnlicher Gestalt, tragen jedoch Hörner, raub·tier·ar·tige Zähne und Krallen. Ihre Haut ist manchmal feuer·rot, manchmal aber auch grün oder blau. Der typische Oni ist außer·dem mit einem eisen·be·schla·genen Knüppel (kanabō) und einem Len·den·schurz aus Tiger·fell aus·gestattet.

Diese Ikonographie geht möglicherweise auf jene buddhistischen Dämonen (

ama no jaku 天邪鬼 (jap.)

buddhistischer Dämon, wtl. „böser Himmelsgeist“

Geist

Der Begriff „ama no jaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Zochoten.jpg
  • Amanojaku.jpg

) zurück, die u.a. die un·dank·bare Auf·gabe haben, den Vier Him·melswäch·tern (

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • 4ten W.jpg
  • Zochoten.jpg
  • 4ten N.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • Komokuten.jpg
  • Tamonten horyuji.jpg
  • Jikokuten.jpg
  • Shitenno met.jpg
  • Nichiren mandala.jpg
  • 4ten S.jpg
  • Shitenno jikkansho.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • 4ten O.jpg
  • Shotoku Taishi eden schlacht.jpg

) als Podest zu dienen. Oni ähneln aber auch den Fol·ter·knech·ten (

gokusotsu 獄卒 (jap.)

Folterknechte der buddhistischen Hölle

Lebewesen

Der Begriff „gokusotsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) der bud·dhis·tischen Hölle (s. Höllen·dar·stel·lungen). Beide Arten von Dämonen erin·nern in vieler·lei Hin·sicht an christliche Teufel.

Während aber der hierzulande bekannte Teufel seine Gestalt einer Mischung aus Mensch und Ziegen·bock ver·dankt, sollen die tierischen Elemente der Oni vor allem dem Rind und dem Tiger ent·nom·men sein. Der Edo-zeit·liche Maler und Ge·spen·ster·for·scher Toriyama Sekien fand dafür auch eine durchaus einleuchtende Begründung: Er machte darauf aufmerksam, dass Dämonen — einer alten chinesischen Vorstellung zufolge — üblicherweise aus dem Nordosten kommen. Diese Himmelsrichtung wird daher auch als „Dämonentor“ (

kimon 鬼門 (jap.)

„Dämonentor“, Nord-Osten; nach alter Vorstellung die Richtung, aus der die Dämonen kommen

Geographie, Konzept

Der Begriff „kimon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) be·zeich·net. Zugleich bezeichnet man den Nordosten in der traditionellen Kalenderkunde ushitora, also „Rind-Tiger“, was wiederum dem System der Tierkreiszeichen entspricht. Insofern ist es nach Toriyama nur natürlich, dass die Dämonen auch das Aussehen von „Rind-Tigern“ haben. Ob diese Begründung nun historisch richtig ist oder nicht, sie enthält einen Hinweis, dass der charak·teris·tische japanische Oni aus der Verschmelzung einer buddhistischen Dämonengestalt mit chinesischen Elementen entstand.

„Böse“ Oni

Die religiöse Ideologie hin·ter den Dar·stel·lun·gen der buddhistischen Dämonen ist zweifellos verschieden vom Christentum: Während christliche Teufel „böse“ sind und dem Willen Gottes zu·wider·handeln, sind die bud·dhis·tischen Fol·ter·knechte ein „not·wen·diges Übel“ und tun nichts anderes als ihre Pflicht (zumin·dest solange sie ihren Dienst in der Hölle ver·richten). Psycho·logisch macht das aber kaum einen Unterschied: Oni wie Teufel sind Gegen·spieler der Menschen und werden dem ent·sprechend als Menschen mit tierischen De·forma·tionen (Hörner, Reißzähne, Klauen) dar·gestellt.

In der japanischen Sagenwelt begegnet man daher auch wirklich „bösen“ Oni, die mit europäischen Teufeln ver·gleich·bar sind. Der vielleicht berühm·teste ist Shuten Dōji. Er haust in den Bergen und raubt vor·zugs·weise schöne Frauen, die er ver·sklavt, miss·braucht und schließ·lich auf·frisst. Erst einem unge·wöhn·lich tap·feren Krieger und seinen vier Vasal·len gelingt es nach vielen Aben·teuern, Shuten Dōji zur Strecke zu bringen. Diese Geschichte wird seit dem Mittel·alter in un·zäh·ligen Varian·ten erzählt. Sie präsen·tiert den Oni als einen Dämonen, der absolut böse und gefähr·lich, jedoch — im Gegensatz zum Teufel — nicht un·sterb·lich ist.

Noch heute treten Oni-artige Masken bei zahlreichen ländlichen Volks·fes·ten (

matsuri(jap.)

religiöses (Volks-)Fest

Ritus

Der Begriff „matsuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Tenno matsuri.jpg
  • Luck.jpg
  • Gion 2005.jpg
  • Fukagawa matsuri wada.jpg
  • Fuchsmaske.jpg
  • Asakusa sanja.jpg

) in Erscheinung, die wie·derum er·staun·lich stark an alpine „Perchten·läufe“ und ähn·liche Prozes·sionen teufel·artiger Gestalten erinnern. In beiden Fällen ver·körpern die Masken den Winter, der rituell ver·trieben werden soll. Während derartige archaisch wirkende Bräuche in Mittel·europa auf den länd·lichen Raum beschränkt sind, weiß in Japan jedes Kind, dass man die Oni an einem bestimmten Tag mit getrock·neten Soya·bohnen aus dem Haus treiben muss. Dazu ruft man: „Oni wa soto, fuku wa uchi“ („Raus mit den Oni, rein mit dem Glück“). Dieser Tag fällt nach dem modernen Kalender auf den 3. Februar und heißt

setsubun 節分 (jap.)

„Trennung der Jahreszeiten“; trad. letzter Tag einer der vier Jahreszeiten; heute meist letzter Tag des Winters (3. Februar)

Kalender

Der Begriff „setsubun“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Luck.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Oni shibata.jpg

, was nichts anderes als „Trennung der Jahres·zeiten“ bedeutet. Es handelt sich um den letzten Tag des Winters. Auch in Japan wird also der Winter in Gestalt eines Oni fortgejagt. Im urbanen Raum hat diese „Teufels·aus·trei·bung“ jedoch nur noch den Charakter eines lustigen Kinder·festes. Liebevolle Väter setzen dann eine selbst·ge·bastelte Oni-Maske auf und lassen sich von den bohnen·werfenden Kindern aus der Wohnung scheuchen.

„Gute“ Oni

Vorlage:Wrapper Wie fast alle japanischen Monster können auch Oni zu Sympathie·trägern werden. Oder anders aus·gedrückt: Es gibt aber auch Gestal·ten, die genauso wie Oni aussehen, aber keines·wegs absolut böse sind. Dazu zählen zunächst einmal die Wind- und Donnergötter. Sie stehen für respekt·ein·flößende Natur·kräfte, die den Menschen ebenso Heil wie Unheil bringen können.

Darüber hinaus gibt es auch Oni-Gestalten, die es mit den Menschen eindeutig gut meinen. So erzählt etwa eine Legende, dass der eminente Mönch Ryōgen (912-985) — einer der wichtigsten Patriarchen des

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Hie mandara.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
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  • Sakai yusai.jpg
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  • Hojoe iwashimizu2.jpg

— die Hörner eines Oni gehabt haben soll. Ryōgen wird daher im Volksmund auch als Tsuno Daishi, „Großmeister Horn“ oder „gehörnter Großmeister“ bezeichnet. Zugleich gilt er aber auch als eine Inkarnation des mildtätigen Bodhisattvas

Kannon 観音 (jap.)

auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt

Buddha

Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Bato kamuriki.jpg
  • Kannon fresco horyuji.jpg
  • Nyoirin kannon 14c.jpg
  • Hiroshige asakusa fischer.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
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. Auch in moderner Zeit hat sich ein religiöser Führer in gewisser Weise mit den Oni identifiziert, indem er sich den seltsamen Vornamen Oni-saburō zulegte (Deguchi Onisaburō, 1871-1948, Mitbegründer der neureligiösen Richtung Ōmoto-kyō).

Auf den prächtig verzierten Dachschindeln buddhistischer Tempel grinst einem häufig eine Oni-Maske entgegen. Diese verkörpert wohl keine böswillige Kraft, sondern dient eher dem Schutz vor einer solchen. Wie schon bei den Wächtergöttern begegnet man hier dem Glauben, dass böse Geister am effektivsten von ebenso gestalteten Wächtern im eigenen Lager vertrieben werden können.

Das Aussehen allein sagt also noch nicht, ob es sich wirklich um einen furcht·baren Dämon handelt oder nicht. Im übrigen haben sich die furcht·ein·flößenden Züge der Oni mit der Zeit immer mehr ab·ge·nützt, sie werden zu·nehmend eher als ruppige Barbaren denn als schreckliche Monster dar·gestellt. Auf Edo-zeitlichen ukiyoe wirken die meisten Oni eher komisch als dämonisch.

Kappa, die Flussgeister

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kappa 河童 (jap.)

Flussgeist, wtl. „Flussjunge“

Geist

Der Begriff „kappa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Aragensaburo.jpg
  • Kappa.jpg
  • Kappa shunga.jpg
  • Kappa und Donner.jpg
  • Kappa hokusai.jpg
  • Kappa hokusai3.jpg
  • Kappa kawaii.jpg
sind Kobolde, die an den Ufern von Gewässern hausen. Ihre Gestalt scheint aus einer Kombination von Affe und Schildkröte entstanden zu sein. Auf vielen Abbildungen tragen sie eine Art Schildkrötenpanzer auf dem Rücken. Ihr eigentümlichstes Merkmal ist jedoch eine Delle in ihrer Schädeldecke, die zugleich die größte Schwachstelle der Kappa darstellt, denn sie muss stets mit Wasser gefüllt sein. Gelingt es also, einen Kappa umzudrehen, verliert er seine Kraft. Auch soll man ihn übertölpeln können, indem man sich tief vor ihm verneigt. Erwidert er die Verbeugung, leert sich seine Delle ...
Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

Kappa werden oft mit kindlich-freundlichen Zügen dargestellt, aber sie sind heimtückisch und ziehen insbesondere Kinder gerne ins Wasser, wo diese ertrinken. Es gibt auch ein berühmtes „Frühlingsbild“ (

shunga 春画 (jap.)

wtl. „Frühlingsbilder“; Gemälde und Druckwerke mit expliziten sexuellen Darstellungen

Bild

Der Begriff „shunga“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Daruma shunga.jpg
  • Shunga toyokuni.jpg
  • Shunga kanaya kuniyoshi.jpg
  • Tengu shunga.jpg
  • Bobome.jpg
  • Shunga kunisada.jpg
  • Kappa shunga.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg

), auf dem eine Perlentaucherin (ama) von mehreren Kappas unter Wasser vergewaltigt wird. Wie viele andere

yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Tengu-ron.jpg
  • Daruma yokai kuniyoshi.jpg
  • Hyakkiyako.jpg
eigenen sich also auch Kappa gut für die Projektion sexueller Phantasien. 

Trotz ihres unheimlichen Charakters werden Kappa auch in ländlichen Schreinen oder Volksfesten verehrt, um sie günstig zu stimmen und so der Gefahr des Ertrinkens zu entgehen. Dabei werden den Kappa oft Gurken geweiht, denn Gurken gelten als ihre Lieblingsspeise. Aus diesem Grund nennt man auch Sushi-Röllchen, in den sich Gurken befinden kappa-maki.


Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

  1. ^  
    Hyakkiyako.jpg
    Die Szene beruht auf dem Glauben an die sogenannten tsukumogami, Geister (yōkai), die aus altem Hausrat (insbesondere bereits hundert Jahre alte Gegenstände) entstanden sind. Die hier abgebildete Parade dieser Geister wurde zum Vorbild für zahllose ähnliche Darstellungen.
    Werk von Tosa Mitsunobu (1434?–1525). Muromachi-Zeit. Bildquelle: PrTimes.
  2. ^  
    Oni shohaku.jpg
    Darstellung der Legende des „Knaben vom Schneeberg“ (Sekizan dōji). Es handelt sich dabei um eine frühere Existenz des Buddhas Shakyamuni, der sich einem Dämon (oni) in den Bergen des Himalaya zum Fraß anbietet.
    Werk von Soga Shōhaku (1730–1781). Edo-Zeit, 1764. Bildquelle: Muian, über Internet Archive.
  3. ^ Sutendoji kyosai.jpg 
  4. ^  
    Tsuno daishi.jpg
    Seltene Darstellung des „Gehörnten Großmeisters“ (Tsuno Daishi) als „realistischer“ oni. Die Wunschperle auf seinem Kopf identifiziert ihn als menschenfreundliche Schutzgottheit.
    19. Jh. Tomoe Steineck, Martina Wernsdörfer, Raji Steineck, WegZeichen: Japanische Kult- und Pilgerbilder. Die Sammlung Wilfried Spinner (1854–1918). Zürich: VMZ (Ausstellungskatalog), Abb. 9 (mit freundlicher Genehmigung).
  5. ^  
    Tsunodaishi.jpg
    Der Mönch Ryōgen, (aka. Ganzan Daishi, 912–985) in zwei unterschiedlichen Erscheinungsformen: Als Mönch und als Dämon (mit dem hier nicht angeführten Namen) Tsuno Daishi.

    Das Bild ist eine Art Glückslos (o-mikuji). Der beigefügte Text lautet:

    Ganzan Daishi war eigentlich eine Manifestation von Kannon mit dem Wunschjuwel. Daher müssen alle, die dieses Los ziehen, aus ganzem Herzen folgenden Spruch rezitieren.
    Mantra von Kannon mit dem Wunschjuwel: on harada handomei un / on handoma jindamani jinhara un
    (OM VARADA PADME HUM / OM PADMA CINTAMANI DŻWALA HUM)
    Edo-Zeit. Wikimedia Commons.
  6. ^  
    Onigawara.jpg
    Dachziegel des Kasuga Taisha in Form eines oni (onigawara)
    Miguel Michán, flickr 2009.
  7. ^ Oni sekien.jpg 
  8. ^  
    Oni shibata.jpg
    Illustration des volkstümlichen Brauches, die oni zum setsubun-Fest mit Bohnen aus dem Haus zu treiben um das Glück einzuladen. Das Glück ist hier in Form der Göttin Otafuku dargestellt.
    Werk von Shibata Zeshin (1807–1891). Hatena Fotolife, Etsuko and Joe Price Collection.
  9. ^  
    Kappa.jpg
    Ein kappa steigt zwischen Lotosblüten und -blättern aus einem Teich.

    Der Bildtext lautet: „Kappa, auch Kawatarō genannt.“ Kawatarō könnte man frei mit „Fluss-Hans“ oder „Fluss-Max“ ins Deutsche übersetzen.
    Werk von Toriyama Sekien (1711–1788). Edo-Zeit. British Museum.

  10. ^  
    Kappa hokusai.jpg
    Ein kappa fühlt sich vom blanken Hinterteil des Fischers sichtlich angezogen, vermutet er dort doch den magischen shirikodama (wtl. „Arschjuwel“). Der Fischer, der um diesen Effekt weiß, sitzt auf einer komplizierten Vorrichtung, um den kappa im richtigen Moment zu fangen.
    Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Bildquelle: Muian, über Internet Archive.
  11. ^  
    Kappa shunga.jpg
    Eine Perlentaucherin (ama) wird unter Wasser von zwei Flussgeistern (kappa) vergewaltigt, während eine andere halb erschreckt, halb neidisch zusieht. Vielleicht imaginiert sie sich aber auch nur selbst in sexuellem Kontakt mit den kappa. Perlentaucherinnen bzw. Fischerinnen sind ein beliebtes erotisches Sujet der Edo-Zeit, die Kombination mit kappa scheint jedoch Utamaros Idee gewesen zu sein. Der Band mit erotischen Bildern (shunga), dem diese Illustration angehört, erschien im übrigen anonym, doch sind sich Experten einig, dass die Illustrationen von Utamaro stammen.
    Werk von Kitagawa Utamaro (1753–1806). Edo-Zeit. British Museum.