Kogo shūi
Themengruppe | Primärquellen |
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Werktitel | Kogo shūi 古語拾遺 („Auszüge aus alten Geschichten“) |
Autor | Inbe no Hironari 斎部広成 |
Entstehungszeit | Heian-Zeit, 807 |
Originaltext |
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Übersetzungen |
Karl Florenz 1919 Die historischen Quellen der Shinto-Religion. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1919. (Übersetzungen von Kojiki und Nihon shoki [in Auszügen] sowie Kogo shūi [ganz].) Genchi Katō, Hoshino Hikoshiro (Ü.) 1926 Kogoshūi: Gleanings from ancient stories. Tokyo: Meiji Japan Society 1926. (Exzerpt, JHTI Version, Onlineversion.) |
Scholars of this later age should not trust legends that do not appear in such works as Nihongi, Kuji Hongi, and Kogo Shui. Even in these works there are stories that cannot be substantiated, so how much more doubtful is the authenticity of the tales found in other writings.
Das Kogo shūi ist japanische Mythologie und Geschichte „in a nutshell“. Es umfasst den Zeitraum von der Weltentstehung bis zu Shōmu Tennō, etwa 50 Jahre vor Abfassung des Textes, lässt allerdings viele in anderen Werken behandelte Einzelheiten beiseite. Wie das obige Zitat beweist, galt es im japanischen Mittelalter als eine von drei autoritativen Geschichtsquellen (neben dem Nihon shoki und dem Sendai kuji hongi).
Kogo 古語 (alte Worte) ist ein Schlüsselbegriff des Texts. Es geht nicht nur um alte Begebenheiten, es wird auch die Bedeutung bestimmter Begriffe in der „alten Zeit“ erläutert. Die Verschiebung des Begriffsinhalts ist für den Autor wichtig. (Seine Worterklärungen und Etymologien sollten aber nicht (immer) für bare Münze genommen werden.)
Shūi 拾遺, wtl. Auslese von Hinterlassenem, ist ein in literarischen Titeln häufig verwendeter Terminus. Er zeigt an, dass innerhalb eines bereits bekannten Materials eine bewusste Auswahl getroffen wurde.
Autor und Entstehungszeit
Entstammt der Priesterfamilie der Inbe ...
Inhalt
Die einzelnen Abschnitte des Textes folgen im wesentlichen Kojiki und Nihon shoki, enthalten aber besondere Schwerpunkte und teilweise Abweichungen.
Vorwort
Urgötter
(Genealogien). Vgl. Izanagi und Izanami, Weltentstehung
Amaterasu und Susanoo
(Kurz). Vgl. Amaterasu und Susanoo
Amaterasu in der Felsenhöhle
(Besonders ausführlich). Vgl. Ame no Iwato.
Susanoos Verbannung
(Kurz). Vgl. Susanoo, Yamata no Orochi
Ohonamuji
(Kurz). Vgl. Ōkuninushi
Übergabe des Landes
(Kurz). Vgl. Kuniyuzuri
Abstieg des Himmelsenkels
(Ausführlich). Vgl. Ninigi, Hoakari
Bergglück und Meerglück
(Kurz). Vgl. Ninigi
Jinmu Tennō
(Feldzug kurz, aber Funktionen der Berufsgruppen ausführlich). Vgl. Jinmu Tennō
Sujin Tennō und Suinin Tennō
(Religiöse Änderungen ausführlich). Vgl. Sujin Tennō, Ise
Keikō Tennō
Vgl. Yamato Takeru
Jingū Kōgō, Ōjin Tennō, Richū Tennō
Vgl. Koreanische Einwanderer, Jingū, Ōjin
Yūraku Tennō
(Hata, Aya und Seide)
Suiko Tennō, Kōtoku Tennō
(Imbe) Vgl. Suiko Tennō, Shōtoku Taishi
Tenmu Tennō, Monmu Tennō
(Neue Ränge) Vgl. Kabane
Shōmu Tennō
(Nakatomi) Vgl. Shōmu Tennō, Fujiwara
Elf Abweichungen von alten Bräuchen
(Ausführlich, auf der Grundlage des vorigen Abrisses)
Schlusswort
Verweise
Verwandte Themen
Andere Mythentexte
Literatur
- Michael Como 2005„Silkworms and consorts in Nara Japan.“ Asian Folklore Studies 64 (2005), S. 111–131.
- Michael Como 2009Weaving and binding: Immigrant gods and female immortals in ancient Japan. Honolulu: University of Hawai'i Press 2009.
- Herman Ooms 2009Imperial politics and symbolics in ancient Japan: The Tenmu dynasty, 650 - 800. Honolulu: University of Hawai'i Press 2009.
- Joan Piggott 1997The emergence of Japanese kingship. Stanford, CA: Stanford University Press 1997. (IB: 0970 PIGG.)
- Mark Teeuwen 2007„Sendai kuji hongi: Authentic myths or forged history?“ Monumenta Nipponica 62/1 (2007), S. 87–96. (Rezensionsartikel.)
Links
Allgemeine Einführungen:
- Takahashi Hideharu 高橋秀元, Kotoba no keshiki 言葉の景色 (2012/09/01)
- Nishimiya Kazutami 西宮一民, Kogo shūi 古語拾遺 (2012/09/01)
- Kogo shūi 古語拾遺 (Stand: 2012/09/01). Aus: Wikipedia ウィキペディア (Wikimedia Foundation, seit 2003).
Datenbank japanischer Primärquellen:
- JHTI (Japanese Historical Text Initiative) (Datenbank-Projekt, University of California, Berkeley, seit 2001).