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Die Inneren Leitfäden 內經 [des Buddhismus] und die Äußeren Schriften 外書 [des Konfuzius] sind zu zwei verschiedenen Zeiten nach Japan überliefert worden, doch alle gelangten über das Land Baekje 百濟 hier her. In der Regierungszeit des Kaisers Homuda (Ōjin) [1], der im Palast Toyoakira in Karushima residierte, kamen die Äußeren Schriften; in der Regierungszeit des Kaisers Kinmei, der im Palast Kanazashi in Shikishima residierte, kamen die Inneren Schriften 內典[2]. So kam es, dass jene, die die Äußeren Schriften studieren, das Gesetz Buddhas verleumden, und dass jene, die die Inneren lesen, die Äußeren Schriften 外典 missachten. Wer zu den Dummen gehört, glaubt nicht an [die Folgen von] Verbrechen 罪 und Glück 福. Wer aber tiefe Einsicht hat, glaubt und achtet [das Gesetz von] Ursache und Wirkung (inga 因果).
Beispielhaft 唯 stehen die Generationen Himmlischer Herrscher [in unserem Lande] dar: Einer stieg auf einen hohen Berg [sah sich um] und wurde von solchem Mitleid ergriffen, dass er aus Obsorge für das Volk selbst in einem Palast wohnte, durch dessen Dach der Regen troff. [3] Ein anderer war von Geburt an mit Weisheit begabt, konnte die Zukunft vorhersehen und zehn Anliegen gleichzeitig vernehmen, ohne ein Wort zu überhören.[4] In seinem 25. Jahr bat ihn der Tennō, die Sutren des Großen Fahrzeugs[5] zu erläutern. Seine Kommentare wurden aufgezeichnet und an künftige Generationen weiter tradiert. Wieder ein anderer schwor, demütig eine Statue Buddhas zu errichten.[6] Der Himmel folgte seinen Bitten und die Erde brachte ihre Schätze dar.[7]
Auch gab es [in diesem Land] große Mönche, deren Tugend an die Zehn Stadien [des Bodhisattvas] (jūji 十地) heranreichte und deren Weg die beiden Fahrzeuge überschritt.[8] Ihre Weisheit war ein Licht, das die dunkelsten Pfade erhellt, ihre Barmherzigkeit ein Schiff, das die Ertrinkenden rettet, und ihre strengen asketischen Übungen 難行苦行 sind selbst in fernen Ländern bekannt. Was die Weisen der heutigen Zeit betrifft, ist es schwer, ihre Verdienste abzuschätzen.
- ↑ Ōjin gilt als Begründer der Schriftlichkeit in Japan.
- ↑ Spielt auf die Überlieferung des Buddhismus unter Kinmei, nach Nihon shoki im Jahr 552, nach anderen Quellen im Jahr 538 an
- ↑ Nintoku, der Sohn Ōjins, der als Muster eines tugendhaften Herrschers gilt. Er bekam Mitleid, weil er keinen Rauch aus den Häusern seiner Untertanen aufsteigen sah und daraus auf ihre Armut schloss. Daher kürzte er alle Ausgaben für den Hof, auch die für Palastreparaturen, bis wieder Wohlstand im Land einkehrte.
- ↑ Anspielung auf den Prinzregenten Shōtoku Taishi.
- ↑ Mahayana
- ↑ Anspielung auf Shōmu Tennō, der den Großen Buddha von Nara errichten ließ.
- ↑ Ein Goldfund im Jahr 649 ermöglichte die Fertigstellung der Statue.
- ↑ nijō 二乘. Gemeint ist hier das „Kleine Fahrzeug“, also in etwa der Theravada Buddhismus, bestehend aus dem „Fahrzeug der Schüler“ (Shravaka-yana) und dem „Fahrzeug der [isoliert] praktizierenden Buddhas“ (Pratyekabuddha-yana). Aus Mahayana-Sicht führt der „Mittlere Weg“, der die beiden anderen überschreitet, am effizientesten zum Ziel der Erleuchtung.
Hintergrund
- Zeit: k.A.
- Ort: Yakushiji, Nara
- Personen: Autor (Kyōkai)
Ursache und Wirkung
Allgemeine Erläuterung des Karma Konzepts.
Anmerkungen
Materialien
- Datei:Snkbt I-00.pdf — Originaltext in SNKBT 30
- Datei:Bohner I-00.pdf — Deutsche Übersetzung, Bohner 1934, Haupttext
- Datei:Bohner I-00A.pdf — Bohner 1934, Anmerkungen
- Datei:Nakamura I-00.pdf — Englische Übersetzung, Nakamura 1997