Mythen/Symboltiere/Junishi: Unterschied zwischen den Versionen

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{{titel | Tierkreiszeichen in der japanischen Kunst}}
 
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{{fl|W}}ie auf der Seite [[Texte/Yin und Yang/Kalender|Kalenderwesen]] genauer erläutert, teilte man in Ostasien den 24-Stunden-Tag in zwölf Einheiten („Stunden“) auf und ordnete jeder Stunde ein bestimmtes Tier zu. Jedes dieser Tiere repräsentiert zugleich die Himmelsrichtung, die die Sonne während der entsprechenden Stunde einnimmt. Die Tiere dienen daher gleichzeitig als Zeit- und als Richtungsmaß, weswegen man auch von  zwölf Tierkreiszeichen ({{glossar:juunishi}}) spricht. Auch Tage, Monate und Jahre wurden jeweils einem Tierkreiszeichen zugeordnet. Es handelt sich dabei um folgende Tiere:  
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{{fl|W}}ie auf der Seite [[Texte/Yin und Yang/Kalender|Kalender·wesen]] genauer erläutert, teilte man in Ostasien den 24-Stunden-Tag in zwölf Einheiten („Stunden“) auf und ordnete jeder Stunde ein bestimmtes Tier zu. Jedes dieser Tiere repräsen·tiert zugleich die Himmels·richtung, die die Sonne während der ent·sprechen·den Stunde einnimmt. Die Tiere dienen daher gleich·zeitig als Zeit- und als Richtungsmaß, wes·wegen man auch von  zwölf Tierkreis·zeichen ({{glossar:juunishi}}) spricht. Auch Tage, Monate und Jahre wurden jeweils einem Tierkreis·zeichen zugeordnet. Es handelt sich dabei um folgende Tiere:  
  
 
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Ihrer wichtigen Rolle im Zeit- und Kalenderwesen verdanken diese Tiere wohl auch eine besondere Beachtung in Religion und Kunst.
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Ihrer wichtigen Rolle im Zeit- und Kalender·wesen verdanken diese Tiere wohl auch eine besondere Beach·tung in Religion und Kunst.
  
 
==Die Tierkreiszeichen als Zwölf Generäle ==
 
==Die Tierkreiszeichen als Zwölf Generäle ==
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Die obigen Bilder stellen die sogenannten Zwölf Göttlichen Generäle ({{glossar:juunishinshou}}) dar, die jeweils mit einem der Zwölf Tiere in Beziehung stehen. Die Statuen stammen aus verschiedenen Bildergruppen der Zwölf Generäle ab der späten {{glossar:Heian}}-Zeit, doch tragen alle das ihnen entsprechende Tier als Kopfputz (zur Verdeutlichung Bilder anklicken). Alle Generäle tragen den Titel {{glossar:ten}}, was sie als indische {{skt:Deva}}-Gottheiten und damit als buddhistische Gottheiten ausweist.  
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Die obigen Bilder stellen die soge·nannten Zwölf Göttli·chen Generäle ({{glossar:juunishinshou}}) dar, die jeweils mit einem der Zwölf Tiere in Beziehung stehen. Die Statuen stammen aus verschie·denen Bildergruppen der Zwölf Generäle ab der späten {{glossar:Heian}}-Zeit, doch tragen alle das ihnen ent·sprechende Tier als Kopf·putz (zur Verdeu·tlichung Bilder anklicken). Alle Generäle tragen den Titel {{glossar:ten}}, was sie als indische {{skt:Deva}}-Gott·heiten und damit als buddhis·tische Gott·heiten ausweist.  
  
Grob gesprochen sind die Zwölf Generäle das Ergebnis einer buddhistischen Interpretation der Zwölf Tierkreiszeichen. Ursprünglich handelt es sich bei diesen Figuren jedoch um die Manifestationen von zwölf Schwüren, die der  Buddha der Medizin, {{glossar:Yakushinyorai}}, leistete, und die sinngemäß alle, die an ihn glauben, zur Erlösung führen.  
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Grob ge·sprochen sind die Zwölf Generäle das Ergebnis einer buddhis·tischen Interpre·tation der Zwölf Tier·kreis·zeichen. Ursprünglich handelt es sich bei diesen Figuren jedoch um die Mani·festa·tionen von zwölf Schwüren, die der  Buddha der Medizin, {{glossar:Yakushinyorai}}, leistete, und die sinn·gemäß alle, die an ihn glauben, zur Erlösung führen.  
 
Das Yakushi Sutra<ref>
 
Das Yakushi Sutra<ref>
''Yakushi-kyō'', mit vollem Titel ''Yakushi rurikō nyorai hongan kudoku kyō'' 薬師瑠璃光如来本願功徳経  (vgl. [http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ddb-sat2.php?mode=detail&useid=0450_ SAT, T0450]), ein relativ kurzes Sutra, das von den Zwölf Schwüren des Yakushi und seinem Reinen Land im Osten handelt. Existiert in der frühesten Fassung als angebliche Übersetzung aus dem Sanskrit durch {{glossar:Xuanzang}} (602–664), doch konnte bisher kein Originaltext identifiziert werden.
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''Yakushi-kyō'', mit vollem Titel ''Yakushi rurikō nyorai hongan kudoku kyō'' 薬師瑠璃光如来本願功徳経  (vgl. [http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ddb-sat2.php?mode=detail&useid=0450_ SAT, T0450]), ein relativ kurzes Sutra, das von den Zwölf Schwüren des Yakushi und seinem Reinen Land im Osten handelt. Existiert in der frühesten Fassung als angebliche Über·setzung aus dem Sanskrit durch {{glossar:Xuanzang}} (602–664), doch konnte bisher kein Original·text identi·fiziert werden.
 
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erklärt dazu, dass jeder der Generäle über ein Gefolge von siebentausend kriegerischen Dämonen ({{glossar:yasha}}) verfügt. Dennoch handelt es sich — mit Ausnahme von Kubira-ten —  um ansonsten weitgehend unbekannte Figuren, die meist nur in Verbindung mit Yakushi genannt werden.<ref>
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erklärt dazu, dass jeder der Generäle über ein Gefolge von sieben·tausend kriegeri·schen Dämonen ({{glossar:yasha}}) verfügt. Dennoch handelt es sich — mit Ausnahme von Kubira-ten —  um ansonsten weit·gehend unbe·kannte Figuren, die meist nur in Verbindung mit Yakushi genannt werden.<ref>
Die Generäle werden im Yakushi Sutra kommentarlos in der folgenden Reihenfolge aufgezählt:
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Die Generäle werden im Yakushi Sutra kommen·tarlos in der folgenden Reihen·folge auf·gezählt:
 
# Kubira Taishō 宮毘羅大將 (Eber)
 
# Kubira Taishō 宮毘羅大將 (Eber)
 
# Basara Taishō 伐折羅大將 (Hund)
 
# Basara Taishō 伐折羅大將 (Hund)
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# Shōtora Taishō 招杜羅大將 (Ochs)
 
# Shōtora Taishō 招杜羅大將 (Ochs)
 
# Bikara Taishō 毘羯羅大將 (Ratte)
 
# Bikara Taishō 毘羯羅大將 (Ratte)
Bezüglich der japanischen Lautung, s. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E%E5%B0%86 Wikipedia (jp.)]. Die entsprechenden Sanskrit-Äquivalente sind hier nicht angeführt, da sich dazu  unterschiedliche Interpretationen finden. Die Tiere werden im Sutra selbst nicht erwähnt und sind hier gemäß der häufigsten japanischen Konvention in Klammer beigefügt (doch besteht auch hier nicht völlige Übereinstimmung in den Quellen).  
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Bezüglich der japani·schen Lautung, s. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E%E5%B0%86 Wikipedia (jp.)]. Die entspre·chenden Sanskrit-Äquivalente sind hier nicht angeführt, da sich dazu  unter·schied·liche Inter·preta·tionen finden. Die Tiere werden im Sutra selbst nicht erwähnt und sind hier gemäß der häufigsten japani·schen Konvention in Klammer beigefügt (doch besteht auch hier nicht völlige Überein·stimmung in den Quellen).  
  
Der Erstgenannte der Gruppe, Kubira-ten (auch Konpira-ten), dürfte mit dem indischen Gott des Reichtums Kubera in Verbindung stehen, der auch als Erscheinungsform des {{glossar:bishamonten}} (Schutzgott des Nordens) gilt. Er wird allerdings auch auf einen Schüler des Buddha namens Kimbila oder auf ein Wesen namens Kumbhīra zurück geführt (vgl. [http://www.buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?q=%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E Digital Dictionary of Buddhism], Login: guest).  
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Der Erst·genannte der Gruppe, Kubira-ten (auch Konpira-ten), dürfte mit dem indischen Gott des Reichtums Kubera in Verbin·dung stehen, der auch als Er·scheinungs·form des {{glossar:bishamonten}} (Schutzgott des Nordens) gilt. Er wird allerdings auch auf einen Schüler des Buddha namens Kimbila oder auf ein Wesen namens Kumbhīra zurück geführt (vgl. [http://www.buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?q=%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E Digital Dictionary of Buddhism], Login: guest).  
 
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Die Zwölf Generäle standen wohl von Anfang an mit den Zwölf Stunden des Tages in Verbindung, ihre Assoziation mit den Tierkreiszeichen wird aber aus dem Sutra selbst nicht ersichtlich. Auch die ältesten bildlichen Darstellungen in Japan aus der frühen Heian Zeit verraten noch nichts von dieser Beziehung.<ref>
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Die Zwölf Generäle standen wohl von Anfang an mit den Zwölf Stunden des Tages in Verbindung, ihre Assoziation mit den Tierkreis·zeichen wird aber aus dem Sutra selbst nicht ersichtlich. Auch die ältesten bildlichen Dar·stellun·gen in Japan aus der frühen Heian Zeit verraten noch nichts von dieser Beziehung.<ref>
Die berühmteste Statuengruppe stammt aus der frühen Heian-Zeit und befindet sich im Tempel Shin Yakushi-ji in Nara. Sie sind dort um das Hauptheiligtum, eine Statue des sitzenden Yakushi Nyorai, kreisförmig aufgestellt.  Während diese Figuren bereits die charakteristischen Posen der Zwölf Generäle einnehmen, tragen sie keine Tierkreiszeichen als Erkennungsmerkmale.
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Die berühm·teste Statuen·gruppe stammt aus der frühen Heian-Zeit und befindet sich im Tempel Shin Yakushi-ji in Nara. Sie sind dort um das Haupt·heilig·tum, eine Statue des sitzenden Yakushi Nyorai, kreisförmig aufgestellt.  Während diese Figuren bereits die charakte·ristischen Posen der Zwölf Generäle einnehmen, tragen sie keine Tier·kreis·zeichen als Er·kennungs·merkmale.
</ref>  Dennoch liegt die Assoziation auf der Hand, sobald die Zwölf Stunden fest mit den Tierkreiszeichen assoziiert werden. Dank dieser Verbindung werden die Zwölf Generäle heute fast nur noch mit den entsprechenden Namen der Tierkreiszeichen angesprochen.
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</ref>  Dennoch liegt die Assozia·tion auf der Hand, sobald die Zwölf Stunden fest mit den Tier·kreis·zeichen assoziiert werden. Dank dieser Verbindung werden die Zwölf Generäle heute fast nur noch mit den ent·sprechen·den Namen der Tier·kreis·zeichen ange·sprochen.
  
 
== Kuniyoshis Serie „Helden als Tierkreiszeichen“ ==
 
== Kuniyoshis Serie „Helden als Tierkreiszeichen“ ==
  
In der zunehmend säkulär geprägten {{glossar:Edo}}-Zeit wurden die Tierkreiszeichen ein beliebtes Motiv der {{glossar:ukiyoe}}-Künstler, wobei die Tiere zumeist mit bestimmten Geschichten oder Figuren frei assoziiert wurden. {{glossar:Utagawakuniyoshi}} kombinierte sie zum Beispiel mit Heldenportraits, ein Genre in dem er sich besonders auszeichnete. Die Serie beinhaltet zum einen klassische Helden aus dem japanischen Mittelalter, aber auch Figuren aus den alten Mythen und aus damals auch in Japan populären chinesischen Romanen. In den meisten Bildern suggeriert Kuniyoshi eine charakterliche Ähnlichkeit zwischen dem Tier und dem dargestellten Helden. (Zur genaueren Erläuterung die Bilder anklicken.)<!--
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In der zu·nehmend säkulär geprägten {{glossar:Edo}}-Zeit wurden die Tier·kreis·zeichen ein beliebtes Motiv der {{glossar:ukiyoe}}-Künstler, wobei die Tiere zumeist mit bestimmten Geschichten oder Figuren frei assoziiert wurden. {{glossar:Utagawakuniyoshi}} kombinierte sie zum Beispiel mit Helden·portraits, ein Genre in dem er sich besonders auszeichnete. Die Serie bein·haltet zum einen klassische Helden aus dem japani·schen Mittelalter, aber auch Figuren aus den alten Mythen und aus damals auch in Japan populären chinesi·schen Romanen. In den meisten Bildern suggeriert Kuniyoshi eine charakter·liche Ähnlich·keit zwischen dem Tier und dem darge·stellten Helden. (Zur genaueren Erläuterung die Bilder anklicken.)<!--
--><ref>Kuniyoshi schuf auch eine parallele Serie zu den Zehn Himmelsstämmen ({{g|jikkan}}).
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--><ref>Kuniyoshi schuf auch eine parallele Serie zu den Zehn Himmels·stämmen ({{g|jikkan}}).
 
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Version vom 7. August 2015, 15:08 Uhr

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Tierkreiszeichen in der japanischen Kunst

Vorlage:Flie auf der Seite Kalender·wesen genauer erläutert, teilte man in Ostasien den 24-Stunden-Tag in zwölf Einheiten („Stunden“) auf und ordnete jeder Stunde ein bestimmtes Tier zu. Jedes dieser Tiere repräsen·tiert zugleich die Himmels·richtung, die die Sonne während der ent·sprechen·den Stunde einnimmt. Die Tiere dienen daher gleich·zeitig als Zeit- und als Richtungsmaß, wes·wegen man auch von zwölf Tierkreis·zeichen (

jūni shi 十二支 (jap.)

Zwölf Erdzweige (chin. Tierkreiszeichen)

Kalender, Tier

Der Begriff „jūni shi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

hitsuji, i, inu, mi, ne, saru, tatsu, tora, tori, u, uma, uma, usagi, ushi

Bilder

  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Junishi meiji.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Raijin kuniyoshi.jpg

) spricht. Auch Tage, Monate und Jahre wurden jeweils einem Tierkreis·zeichen zugeordnet. Es handelt sich dabei um folgende Tiere:

Stunde Tier Japanisch Tageszeit Jahreszeit Richtung
1 Ratte/Maus ne Mitternacht Winter Norden
2 Ochs/Büffel ushi Winter
3 Tiger tora Frühling
4 Hase u Morgen Frühling Osten
5 Drache tatsu Frühling
6 Schlange mi Sommer
7 Pferd uma Mittag Sommer Süden
8 Schaf/Ziege hitsuji Sommer
9 Affe saru Herbst
10 Hahn tori Abend Herbst Westen
11 Hund inu Herbst
12 Eber i Winter

Ihrer wichtigen Rolle im Zeit- und Kalender·wesen verdanken diese Tiere wohl auch eine besondere Beach·tung in Religion und Kunst.

Die Tierkreiszeichen als Zwölf Generäle

Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2

Die obigen Bilder stellen die soge·nannten Zwölf Göttli·chen Generäle (

Jūni Shinshō 十二神将 (jap.)

Die Zwölf Göttlichen Generäle

Der Begriff „Jūni Shinshō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Ushi kannami.jpg
  • U.jpg
  • Tora tnm.jpg
  • Hitsuji tnm.jpg
  • Uma.jpg
  • Tatsu tnm.jpg
  • I tnm.jpg
  • Tori kofukuji.jpg
  • Inu tnm.jpg
  • Saru tnm.jpg

) dar, die jeweils mit einem der Zwölf Tiere in Beziehung stehen. Die Statuen stammen aus verschie·denen Bildergruppen der Zwölf Generäle ab der späten

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Komainu toji.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • 04hase.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • Froesche.jpg
  • Chojugiga.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit, doch tragen alle das ihnen ent·sprechende Tier als Kopf·putz (zur Verdeu·tlichung Bilder anklicken). Alle Generäle tragen den Titel

-ten(jap.)

wtl. Himmel; Göttertitel für eine eine aus Indien übernommene Gottheit (skt. deva)

Der Begriff „-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, was sie als indische

deva देव (skt., m.)

„Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)

Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Enmaten enmao.jpg
  • Enma-ten.jpg

-Gott·heiten und damit als buddhis·tische Gott·heiten ausweist.

Grob ge·sprochen sind die Zwölf Generäle das Ergebnis einer buddhis·tischen Interpre·tation der Zwölf Tier·kreis·zeichen. Ursprünglich handelt es sich bei diesen Figuren jedoch um die Mani·festa·tionen von zwölf Schwüren, die der Buddha der Medizin,

Yakushi Nyorai 薬師如来 (jap.)

Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru

Buddha

Der Begriff „Yakushi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yakushi fussohle.jpg
  • Aniin middle.jpg
  • Nokogiri daibutsu2.jpg

, leistete, und die sinn·gemäß alle, die an ihn glauben, zur Erlösung führen. Das Yakushi Sutra1

erklärt dazu, dass jeder der Generäle über ein Gefolge von sieben·tausend kriegeri·schen Dämonen (

yasha 夜叉 (jap.)

von skt. Yaksha; menschenfressende Götter oder Dämonen des indischen Pantheons, die im Buddhismus zu wehrhaften Schutzgöttern avancieren

Der Begriff „yasha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Vaishravana dunhuang.jpg

) verfügt. Dennoch handelt es sich — mit Ausnahme von Kubira-ten — um ansonsten weit·gehend unbe·kannte Figuren, die meist nur in Verbindung mit Yakushi genannt werden.2

Die Zwölf Generäle standen wohl von Anfang an mit den Zwölf Stunden des Tages in Verbindung, ihre Assoziation mit den Tierkreis·zeichen wird aber aus dem Sutra selbst nicht ersichtlich. Auch die ältesten bildlichen Dar·stellun·gen in Japan aus der frühen Heian Zeit verraten noch nichts von dieser Beziehung.3 Dennoch liegt die Assozia·tion auf der Hand, sobald die Zwölf Stunden fest mit den Tier·kreis·zeichen assoziiert werden. Dank dieser Verbindung werden die Zwölf Generäle heute fast nur noch mit den ent·sprechen·den Namen der Tier·kreis·zeichen ange·sprochen.

Kuniyoshis Serie „Helden als Tierkreiszeichen“

In der zu·nehmend säkulär geprägten

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Gangoji engi 2.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Mito komon.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Namazu ken.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Tokugawa koyasan.jpg
  • Morokoshi kinmozui ratte.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Deshima 1790.jpg
  • Emaden3.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit wurden die Tier·kreis·zeichen ein beliebtes Motiv der

ukiyo-e 浮世絵 (jap.)

„Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit

Bild

Der Begriff „ukiyo-e“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 10hahn.jpg
  • Iwado kagura2.jpg
  • 06schlange.jpg
  • Ameyadori.jpg
  • Sojobo.jpg
  • Daruma kuniyoshi.jpg
  • Susanoo toyokuni.jpg
  • Shichifukujin hokusai.jpg
  • Oni nenbutsu utamaro.jpg
  • Komachi sukenobu.jpg

-Künstler, wobei die Tiere zumeist mit bestimmten Geschichten oder Figuren frei assoziiert wurden.

Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 (jap.)

1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts

Künstler

Der Begriff „Utagawa Kuniyoshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daruma kuniyoshi.jpg
  • Oiwa kuniyoshi.jpg
  • Kiyohime yoshitoshi.jpg
  • Tomomori kuniyoshi.jpg
kombinierte sie zum Beispiel mit Helden·portraits, ein Genre in dem er sich besonders auszeichnete. Die Serie bein·haltet zum einen klassische Helden aus dem japani·schen Mittelalter, aber auch Figuren aus den alten Mythen und aus damals auch in Japan populären chinesi·schen Romanen. In den meisten Bildern suggeriert Kuniyoshi eine charakter·liche Ähnlich·keit zwischen dem Tier und dem darge·stellten Helden. (Zur genaueren Erläuterung die Bilder anklicken.)4

Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. Yakushi-kyō, mit vollem Titel Yakushi rurikō nyorai hongan kudoku kyō 薬師瑠璃光如来本願功徳経 (vgl. SAT, T0450), ein relativ kurzes Sutra, das von den Zwölf Schwüren des Yakushi und seinem Reinen Land im Osten handelt. Existiert in der frühesten Fassung als angebliche Über·setzung aus dem Sanskrit durch
    Xuanzang 玄奘 (chin.)

    602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde

    Der Begriff „Xuanzang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

    Glossarseiten

    Bilder

    • 09affe.jpg
    • Xuanzang kamakura.jpg
    • Juichimen kannon.jpg
    • Jinjataisho.jpg
    (602–664), doch konnte bisher kein Original·text identi·fiziert werden.
    
  2. Die Generäle werden im Yakushi Sutra kommen·tarlos in der folgenden Reihen·folge auf·gezählt:
    1. Kubira Taishō 宮毘羅大將 (Eber)
    2. Basara Taishō 伐折羅大將 (Hund)
    3. Mekira Taishō 迷企羅大將 (Hahn)
    4. Anteira Taishō 安底羅大將 (Affe)
    5. A'nira Taishō 頞儞羅大將 (Ziege)
    6. Santeira Taishō 珊底羅大將 (Pferd)
    7. Indara Taishō 因達羅大將 (Schlange)
    8. Haira Taishō 波夷羅大將 (Drache)
    9. Makora Taishō 摩虎羅大將 (Hase)
    10. Shindara Taishō 眞達羅大將 (Tiger)
    11. Shōtora Taishō 招杜羅大將 (Ochs)
    12. Bikara Taishō 毘羯羅大將 (Ratte)
    Bezüglich der japani·schen Lautung, s. Wikipedia (jp.). Die entspre·chenden Sanskrit-Äquivalente sind hier nicht angeführt, da sich dazu unter·schied·liche Inter·preta·tionen finden. Die Tiere werden im Sutra selbst nicht erwähnt und sind hier gemäß der häufigsten japani·schen Konvention in Klammer beigefügt (doch besteht auch hier nicht völlige Überein·stimmung in den Quellen). Der Erst·genannte der Gruppe, Kubira-ten (auch Konpira-ten), dürfte mit dem indischen Gott des Reichtums Kubera in Verbin·dung stehen, der auch als Er·scheinungs·form des
    Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)

    Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana

    Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

    Glossarseiten

    Bilder

    • Daikoku motoyama.jpg
    • Tamonten todaiji.jpg
    • Bishamon hekija.jpg
    • Mungo.jpg
    • BishamonKuramadera.jpg
    • Takarabune kuniyoshi.jpg
    • Fukujin1777.jpg
    • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
    • Bishamonten 12jh.jpg
    • Sanmendaikoku hokusai.jpg
    • Shitenno jikkansho.jpg
    • Bishamon hokekyo.jpg
    • Tamonten horyuji.jpg
    • Bishamon zennishi.jpg
    • Ema kagurazaka.jpg
    • Tamonten nara.jpg
    • Bishamonten hoshoin.jpg
    • Tohachi hokusai.jpg
    • Bishamon kamakura.jpg
    • Fukukensaku kannon.jpg
    • Tohachi hanabusa.jpg
    • 4ten N.jpg
    • Shoki heian.jpg
    • Daikoku bishamon.jpg
    • Jinjataisho.jpg
    • Bishamon familie.jpg
    (Schutzgott des Nordens) gilt. Er wird allerdings auch auf einen Schüler des Buddha namens Kimbila oder auf ein Wesen namens Kumbhīra zurück geführt (vgl. Digital Dictionary of Buddhism, Login: guest). 
    
  3. Die berühm·teste Statuen·gruppe stammt aus der frühen Heian-Zeit und befindet sich im Tempel Shin Yakushi-ji in Nara. Sie sind dort um das Haupt·heilig·tum, eine Statue des sitzenden Yakushi Nyorai, kreisförmig aufgestellt. Während diese Figuren bereits die charakte·ristischen Posen der Zwölf Generäle einnehmen, tragen sie keine Tier·kreis·zeichen als Er·kennungs·merkmale.
  4. Kuniyoshi schuf auch eine parallele Serie zu den Zehn Himmels·stämmen (jikkan [jikkan (jap.) 十干 zehn Himmelsstämme; Kategorie der traditionellen Kalenderkunde]).

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • deva (skt.) देव ^ „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • hitsuji^ Schaf/Ziege der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • i^ Eber der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • inu^ Hund der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • jūni shi 十二支 ^ Zwölf Erdzweige (chin. Tierkreiszeichen)
  • Jūni Shinshō 十二神将 ^ Die Zwölf Göttlichen Generäle
  • Kubira-ten 宮毘羅 ^ Anführer der Zwölf Göttlichen Generäle; auch als Konpira 金比羅, Wächtergottheit der Seefahrer und Fischer, bekannt
  • mi^ Schlange der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • Morokoshi kinmōzui 唐土訓蒙図彙 ^ wtl. Lehrreiche Bilder über China; Edo-zeitliche Bildenzyklopädie von Hirazumi Sen'an, illustriert von Tachibana Morikuni, 1719
  • ne^ Maus/Ratte der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • Qing (chin.) 清 ^ chin. Herrschaftsdynastie (Mandschu-Herrschaft), 1644–1911
  • saru^ Affe; gehört auch zu den zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) (verwendet in dem Fall das Kanji 申)
  • Tachibana Morikuni 橘守国 ^ 1679–1748; Edo-zeitlicher Künstler und Buchillustrator der Kanō-Schule
  • tatsu^ Drache der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • -ten^ wtl. Himmel; Göttertitel für eine eine aus Indien übernommene Gottheit (skt. deva)
  • tora^ Tiger der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • tori^ Hahn der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • u^ Hase der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi); Kurzname für usagi
  • ukiyo-e 浮世絵 ^ „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit
  • uma^ Pferd der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi); ansonsten wird das Pferd geschrieben
  • ushi^ Ochs/Büffel der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)
  • Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
  • Yakushi Nyorai 薬師如来 ^ Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru
  • yasha 夜叉 ^ von skt. Yaksha; menschenfressende Götter oder Dämonen des indischen Pantheons, die im Buddhismus zu wehrhaften Schutzgöttern avancieren