Ikonographie: Unterschied zwischen den Versionen

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==Myōō oder Vidyārāja­-Gruppe==
 
==Myōō oder Vidyārāja­-Gruppe==
 
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{{glossar:myouou|Myōō}} (Skt. Vidyārāja) bedeutet „Mantra-König“ und verrät damit bereits eine Nahe·beziehung zu esoterischen Gebets·formeln (Mantren). Im Unter·schied zu Buddhas und Bodhisattvas tragen Myōō fast immer grim·mige Züge und Waffen. Der in Japan bekannteste Mantra-König ist {{glossar:fudoumyouou}}, man trifft aber auch immer wieder auf {{glossar:aizenmyouou}}, oder die Gruppe der Fünf Großen Myōō.
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{{glossar:myouou|Myōō}} (Skt. Vidyārāja) bedeutet „Mantra-König“ und verrät damit bereits eine Nahe·beziehung zu esoterischen Gebets·formeln ({{skt:mantra|Mantren}}). Im Unter·schied zu Buddhas und Bodhisattvas tragen Myōō fast immer grim·mige Züge und Waffen. Der in Japan bekannteste Mantra-König ist {{glossar:fudoumyouou}}, man trifft aber auch immer wieder auf {{glossar:aizenmyouou}}, oder die Gruppe der Fünf Großen Myōō.
  
Myōō spielen vor allem im esoterischen Buddhismus eine wichtige Rolle. Sie gelten hier streng genommen nicht als eigene Gestalten, sondern als zornvolle, furcht·ein·flößende Er·scheinungs·formen von Buddhas und Bodhisattvas. Solche zorn·vollen, furcht·ein·flößenden Figuren sind vor allem aus den tantris·tischen Traditionen des tibetischen Bud·dhis·mus bekannt, sie waren und sind aber auch in Japan, v.a. im {{glossar:shingonshuu}} Buddhismus stark präsent. Mehr dazu auf der [[Myōō]]-Seite.
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Myōō spielen vor allem im esoterischen Buddhismus eine wichtige Rolle. Sie gelten hier streng genommen nicht als eigene Gestalten, sondern als zornvolle, furcht·ein·flößende Er·scheinungs·formen von Buddhas und Bodhisattvas. Solche zorn·vollen, furcht·ein·flößenden Figuren sind vor allem aus den {{skt:tantra|tantristischen}} Traditionen des tibetischen Bud·dhis·mus bekannt, sie waren und sind aber auch in Japan, v.a. im {{glossar:shingonshuu}} Buddhismus stark präsent. Mehr dazu auf der [[Myōō]]-Seite.
  
 
==Tenbu oder Deva­-Gruppe==
 
==Tenbu oder Deva­-Gruppe==

Version vom 13. August 2011, 15:35 Uhr

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Einleitung:Die religiöse Ikonographie Japans

Die japanische Ikonographie ist stark vom Buddhismus geprägt, daher sind die höchsten bud·dhis·tischen Wesen,

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Buddha palast.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Leshan.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
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  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg

und

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Amida spinner.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Arima harunobu.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Nehanzu.jpg

, auch am häufigsten ab·ge·bildet. Doch die Buddhas lassen auch Gott·heiten anderer Religionen zu: Zusammen mit den einheimischen japanischen Göttern (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Kumano kami.jpg

) und im·por·tier·ten Gottheiten aus Indien, China und Korea formen sie ein Pantheon, in dem die Grenzen zwischen den einzelnen Kon·fes·sionen und Religionen verschwinden. In diesem Kapitel werden die wichtigsten, am häufigsten anzutref·fenden Gestalten dieses japanischen Pantheons vorgestellt und ihre ikonographischen Erken·nungs·merk·male kurz beschrieben. Es handelt sich aller·dings nur um einen kleinen Aus·schnitt dessen, was man an Figuren und Themen in der Religion Japans vorfindet.

Zunächst soll es einmal darum gehen, in der ver·wir·renden Viel·falt buddhis·tischer Figuren eine Art Orien·tierung zu finden. In der japanischen Kunst·ge·schichte gibt es zu diesem Zweck vier hierarchisch angeordnete Kategorien:


Nyorai oder Buddha­-Gruppe

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nyorai 如来 (jap.)

Buddha-Titel; skt. tathagata

Buddha

Der Begriff „nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daibutsu head2.jpg

ist ein Ehrentitel eines Buddhas, die Überset·zung von

tathāgata तथागत (skt., m.)

„Der so Gekommene“, Ehrentitel eines Buddhas (jap. nyorai 如来)

Buddha

Der Begriff „tathagata“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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. Buddhas sind streng genommen keine Götter, werden aber ähnlich wie Götter dar·ge·stellt. Trotz der ver·schie·denen Namen sind die meisten Buddhas äußerlich (und wohl auch inner·lich) beinahe iden·tisch. In den bud·dhis·tischen Schriften werden ihnen 32 Merkmale zu·ge·spro·chen, durch die sie sich von ge·wöhn·lichen Sterblichen unter·scheiden. In den bildlichen Dar·stel·lungen sind davon meist nur einige zu sehen, z.B. der Schädel·aus·wuchs (Sitz beson·derer spiritueller Fähigkeiten); das Stirn·mal (eigentlich eine weiße leuchtende Haar·locke zwischen den Augen·brauen, meist als kleine Erhebung dargestellt); oder die lang gedehnten Ohr·läppchen. Abgesehen davon weisen die meisten Buddhas folgende Gemein·sam·keiten auf: einfaches Mönchs·gewand, entspannte Körper·haltung, entspannte Ge·sichts·züge, kein (oder kaum ein) Schmuck. Buddhas sitzen häufig im Meditations- oder Lotos-Sitz, es gibt aber auch stehende Buddha-Statuen, die dann meistens von zwei Bodhisattvas flan·kiert sind. Die Dar·stel·lung des Körpers ist im allgemeinen schlicht und realis·tisch. Nur wenige Buddhas besit·zen individuelle Merkmale. Daher lassen sie sich oft nur durch unter·schied·liche Handzeichen (Mudrā) unter·scheiden. In diesem Kapitel wird auf die Buddhas Amida, Dainichi und Shaka genauer eingegan·gen. Beson·ders im Alter·tum war neben diesen auch

Yakushi Nyorai 薬師如来 (jap.)

Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru

Buddha

Der Begriff „Yakushi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Nokogiri daibutsu2.jpg
  • Aniin middle.jpg
  • Yakushi fussohle.jpg

, der „heilende Buddha“ oder „Buddha der Medizin“ von großer Bedeutung.

Bosatsu oder Bodhisattva­-Gruppe

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Das Wort

bosatsu 菩薩 (jap.)

Bodhisattva, buddhistische Heilsgestalt

Buddha

Der Begriff „bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Koya kannon.jpg
  • Zehn welten.jpg
  • Koya jizo.jpg

geht auf den Sanskritbegriff bodhisattva zurück und bedeutet „Erleuchteter“. Bodhisattvas sind eine Schöp·fung des Mahayana Buddhismus und verkör·pern nach dieser Lehre die unmittel·bare Vorstufe zur Existenz als Buddha. Funktionell sind sie in vieler Hinsicht mit christlichen Heiligen zu vergleichen. Mit ihrer Hilfe versuchte der

Mahāyāna महायान (skt., n.)

„Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)

Schulrichtung

Der Begriff „Mahayana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

— im Gegen·satz zu dem auf das Mönchs·wesen fokus·sierten

Theravāda थेरवाद (pali, m.)

„Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)

Schulrichtung

Der Begriff „Theravada“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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— den Weg zur Bud·dha·wer·dung auch für die buddhis·tischen Laien gangbar und attraktiv erscheinen zu lassen.

Bodhisattvas sind zwar vollkommen erleuchtet aber noch nicht ins

Nirvāṇa निर्वाण (skt., n.)

„Erloschen, ausgelöscht“, Ort der Erlösung von allem Leid, absolutes Jenseits (jap. Nehan 涅槃)

Pantheon, Konzept

Der Begriff „Nirvana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nehanzu.jpg
ein·ge·gan·gen und stehen somit gleichsam mit einem Bein im Dies·seits. Sie sind leichter zugänglich als die welt·ab·ge·wandten Buddhas. Voll von mildem Ver·ständ·nis für menschliche Schwächen sind sie jeder·zeit bereit, den Gläubigen bei der Überwin·dung schlechten  Karmas zur Seite zu stehen.

Zu den bekanntesten japanischen Bodhisattvas zählen

Kannon Bosatsu 観音菩薩 (jap.)

Bodhisattva Avalokiteshvara, wtl. „der den Klang der Welt erhört“; „Bodhisattva des Mitleids“; s.a. Kannon, Guanyin;

Buddha

Der Begriff „Kannon Bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Taima narahaku.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Kumano nachi mandara.jpg

,

Jizō Bosatsu 地蔵菩薩 (jap.)

Bodhisattva (Bosatsu); skr. Kṣitigarbha, „Speicher oder Mutterleib der Erde“ (vgl. Jizō)

Buddha

Der Begriff „Jizō Bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Shotoku jizo.jpg
  • Oiwa kuniyoshi.jpg

,

Seishi Bosatsu 勢至菩薩 (jap.)

Bodhisattva Mahasthamaprapta; Begleiter Amidas

Buddha

Der Begriff „Seishi Bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Taima narahaku.jpg

und

Fugen Bosatsu 普賢菩薩 (jap.)

Bodhisattva Samantabhadra; Begleiter des Shaka Nyorai

Buddha

Der Begriff „Fugen Bosatsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Juo mak 04.jpg

. Oft wirken sie prächtiger als Buddhas, auch können sie vier, sechs oder gar „tausend“ Arme besitzen und sind mit zahl·reichen Schmuck·stücken und Gegen·ständen aus·ge·stattet. Ähnlich den christlichen Heiligen kann ein Bodhisattva die  Haupt·ver·ehrungs·figur eines Tempels (

honzon 本尊 (jap.)

Hauptheiligtum eines Tempels

Tempel, Gegenstand

Der Begriff „honzon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Shakasanzon horyuji.jpg

) dar·stellen. Daher sind Bodhisattvas im all·ge·meinen Be·wusst·sein der Japaner ebenso bekannt und oft sogar populärer als so mancher Buddha. Wenn sie aber mit Buddhas zusammen dar·ge·stellt sind, wird allein durch die Größen·unter·schiede klar, wer höher steht.

In diesem Kapitel wird auf Kannon und Jizō genauer ein·ge·gangen. Die in der Titel·zeile abgebil·dete Figur ist Fugen Bosatsu, der meist auf einem Elefanten reitet, aber auch als Begleiter Skt:Shak­ya­muni fungiert.

Myōō oder Vidyārāja­-Gruppe

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myōō 明王 (jap.)

wtl. Licht-König, auch „Mantra-König“ oder „Weisheits-König“; meist zornvoll dargestellte Schutzgottheit; skt. vidyaraja

Der Begriff „myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daiitoku myoo detail.jpg
  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo koya.jpg
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  • Fudo saidaiji.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Bato kannon zuzosho.jpg
  • Fudo portrait.jpg
  • Daiitoku myoo.jpg

(Skt. Vidyārāja) bedeutet „Mantra-König“ und verrät damit bereits eine Nahe·beziehung zu esoterischen Gebets·formeln (

mantra मन्त्र (skt., n.)

Gebetsformel (jap. shingon 真言)

Ritus, Text

Der Begriff „mantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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). Im Unter·schied zu Buddhas und Bodhisattvas tragen Myōō fast immer grim·mige Züge und Waffen. Der in Japan bekannteste Mantra-König ist

Fudō Myōō 不動明王 (jap.)

prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“

Der Begriff „Fudō Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Fudo unkei.jpg
  • Fudo daigoji detail.jpg
  • Fudo modern.jpg
  • Fudo koya.jpg
  • Fudo zentsuji.jpg
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  • Butsudan.gif
  • Fudo tendai 10jh.jpg
  • Fudo kongobuji.jpg
  • Acala 12jh.jpg
  • Fudo toji.jpg
  • Kawanaka fudo.jpg
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  • Fudo daigoji2.jpg
  • Fudo saidaiji.jpg
  • Akiba gongen lee institute2.jpg
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  • Fudo doji.jpg
  • Seitaka doji.jpg

, man trifft aber auch immer wieder auf

Aizen Myōō 愛染明王 (jap.)

wtl. Mantra-König der Liebe; einer der bekanntesten myōō Japans

Der Begriff „Aizen Myōō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Enmaten tnm.jpg
  • Aizen nezu.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg

, oder die Gruppe der Fünf Großen Myōō.

Myōō spielen vor allem im esoterischen Buddhismus eine wichtige Rolle. Sie gelten hier streng genommen nicht als eigene Gestalten, sondern als zornvolle, furcht·ein·flößende Er·scheinungs·formen von Buddhas und Bodhisattvas. Solche zorn·vollen, furcht·ein·flößenden Figuren sind vor allem aus den

tantra तन्त्र (skt., n.)

„Gewebe“, Lehrschrift des esoterischen Buddhismus (ähnlich sutra, aber meist mit rituellem Inhalt)

Text

Der Begriff „tantra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Dakini indien.jpg

Traditionen des tibetischen Bud·dhis·mus bekannt, sie waren und sind aber auch in Japan, v.a. im

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Siebold shingon monk.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Monks koya wada.jpg
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  • Monk koya.jpg
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  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Pagode muroji.jpg
Buddhismus stark präsent. Mehr dazu auf der Myōō-Seite.

Tenbu oder Deva­-Gruppe

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Die Angehörigen dieser Gruppe sind meist ursprünglich indische Götter (Deva), die der Bud·dhis·mus als Beschützer des Dharma in sein Pantheon aufnahm und als solche nach Ostasien brachte. Der Begriff „Deva“ wurde in China meist mit -tian (jp. -ten), wtl. „Himmel“, übersetzt, daher spricht man auch von der „Himmels-Gruppe“ (

tenbu 天部 (jap.)

Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)

Der Begriff „tenbu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • 4ten O.jpg

). Manche Devas werden aber auch, gleich den Myōō, als „König“ (ō) bezeichnet. Zu den bekanntesten zählen Glossar:Enmaten,

Benzaiten 弁才天/弁財天 (jap.)

Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten

Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Benten gakutei.jpg
  • Hadaka benten.jpg
  • Benzaiten muromachi.jpg
  • Benzaiten.jpg
  • Enoshima ema.jpg
  • Benten chikubushima1.jpg
  • Enoshima hadaka4 wada.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Chikubushima benten2.jpg
  • Enoshima hiroshige2.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Bentendo inokashira.jpg
  • Benzaiten tosa.jpg
  • Benzaiten keisei.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Enoshima hiroshige.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg

, die Vier Himmelskönige (

Shi-Tennō 四天王 (jap.)

wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet

Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • 4ten S.jpg
  • Komokuten.jpg
  • Bishamon hokekyo.jpg
  • Tamonten nara.jpg
  • Shotoku Taishi eden schlacht.jpg
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  • 4ten O.jpg
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  • Zochoten.jpg

), die

niō 仁王 (jap.)

Wächterfigur, Torwächter

Der Begriff „niō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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  • Nio sokenji.jpg
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  • Kongorikishi todaiji2.jpg
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  • Nio koya.jpg
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, u.a.m. Sie haben meistens Wächter·funktionen (z.B. Wächter des Tempel·tores), es können ihnen aber auch eigene Tempel geweiht sein. Manche dieser Götter sind im Laufe der Geschichte in Japan zu populären

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

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  • Gangoji engi 2.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
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, also zu Shinto-Gottheiten, mutiert und haben dabei ihre schrecken·er·regenden Züge verloren. Mehr dazu auf der Tenbu-Seite.

Ikonographisch gesehen verschwimmen die Grenzen zwischen diesen Kategorien natür·lich immer wieder. Buddhas und Bodhisattvas lassen sich jedoch meist recht deut·lich von Myōō und Tenbu unter·scheiden: Sie strahlen innere Ruhe, Milde und Mitgefühl aus. Tenbu und Myōō sind dagegen eher furcht·ein·flößende Gestalten. Sie sind außerdem den mild·tätigen Buddhas und Bodhisattvas deut·lich unter·ge·ordnet. Obwohl sie mitunter an christliche Teufel und Dämonen erin·nern, darf man nicht den Fehler begehen, sie als böse oder sündhaft an·zu·sehen. Sie bilden mit den Buddhas ein System, das milde und strenge Wege kennt, um die Lebe·wesen auf den rechten Weg zu führen. Oft werden Devas und Myōō auch als Inkar·nationen oder Mani·fes·ta·tionen, also Erscheinungen in verän·derter Form, eines Buddhas oder Bodhisattvas angesehen.

Geschichtlicher Überblick der buddhistischen Ikonographie

Im Buddhismus herrschte ursprünglich, ähnlich wie in den semitischen Religionen, ein Bilder·verbot. Der Buddha sollte lediglich in symbolischer Form, z.B. als Rad der Lehre, abgebildet werden. Erst unter dem Ein·fluss des Mahayana Buddhismus (ab dem zweiten vorchr. Jh.) verschwand dieses Verbot, wahr·schein·lich im Zu·sammen·hang mit der Tatsache, dass sich das Mahayana beson·ders um die Ver·brei·tung der Lehre unter den Laien bemüht. Die frühesten Dar·stel·lungen des Buddha stammen aus dem ersten Jahrhun·dert unserer Zeit aus Madura (N-Indien) und Gandhara (Pakistan). Beson·ders an den Statuen aus Gandhara fällt ein starker hellenis·tischer Ein·fluss auf, oft erin·nern sie an Götter der griechisch-römischen Antike.

Mit der Ausbreitung des Buddhismus nach China erfuhren die indischen und zentralasiatischen Motive — ebenso wie die Lehre des Buddha selbst — einige stilis·tische Ver·än·der·ungen. Die oft sehr bewegten indischen Gestalten werden etwas ruhiger, in sich gekehrter. Viele ikonographische Details werden jedoch beibehalten und in streng kodifizierter Form von Epoche zu Epoche weiter tradiert.

In Japan übernahm man in der Regel sowohl die Stil·rich·tungen als auch die ikonographische Symbolik der chinesischen Buddhastatuen, ja in der Früh·zeit kamen auch die Bild·hauer selbst aus China oder Korea. Daher ähneln japanische Statuen sehr stark chinesischen oder koreanischen, die wiederum Varianten von indischen oder zentral-asiatischen Grund·mustern sind. Die allmäh·lichen, subtilen Aus·prä·gungen eines spezifisch japanischen Stils sind auf den ersten Blick nur schwer erkennbar. Es ist auch nicht einfach, das Alter einer bud·dhis·tischen Figur ab·zu·schätzen. Lediglich der schlichte Stil aus der Früh·zeit des japanischen Bud·dhis·mus (6.–8. Jh.) lässt sich ver·hält·nis·mäßig leicht iden·tifizieren. In der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Chojugiga.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Froesche.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • 04hase.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (9.–11. Jh.) entstand schließlich der klas·sisch-japanische Stil, der beson·deren Wert auf die innere Ruhe legt, die von den Skulpturen ausgeht, auf individuelle oder dynamische Merkmale jedoch weit·gehend verzichtet.

In der

Kamakura 鎌倉 (jap.)

Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Kamakura“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Yoritomo.jpg
  • Daruma kamakura.jpg
  • Hokekyo 25.jpg
  • Kanto1694.jpg
  • Amida yamagoe 13jh.jpg
  • Tsurugaoka 1869 burger.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Kamakura; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (12.–14. Jh) erlebte die buddhis·tische Bild·hauer·kunst eine beson·dere Blüte. Aus dieser Zeit sind sogar die Bio·graphien der Künstler bekannt, während man sonst kaum mehr als den Namen der Maler und Bildhauer kennt. Die berühmtesten Statuen der Kamakura-Zeit entstammen der sog. Kei-Schule, deren Mit·glieger häufig die Silbe „kei“ im Namen tragen. Ihre kreativsten Neuerungen liegen in dynamischen, psychologisch raffinierten Darstel·lungen, die in der realis·tischen Darstel·lung von zorn·vollen Gottheiten und Dämonen am deut·lichsten hervortritt. Aber auch zahlreiche Portraitskulpturen von hoch·rangigen Mönchen stammen aus der Kamakura-Zeit.

Später, vielleicht bedingt durch einen allgemeinen Be·deu·tungs·ver·lust buddhis·tischer Tempel, entstanden nur noch wenige bild·hau·erische Werke von ver·gleich·barer Qualität. Zu neuar·tigen Über·schnei·dungen von Kunst- und Religion·geschichte kam es vor allem im Zen-Buddhismus, der die monochromen, oft humor·vollen Tuschebilder von buddhis·tischen Heiligen und Patriarchen her·vor·brachte, sowie im neun·zehnten Jahr·hundert in der Kunst der ukiyo-e (Holzblock-Drucke), die u.a. die ein·hei·mischen Gottheiten als graphisches Sujet „entdeckten“.

  1. ^  
    Hokekyo 25.jpg
    Eröffnungsszene des 25. Kapitels des Lotos Sutra (Hoke-kyō), in dem es um die Vorzüge von Bodhisattva Kannon geht. Das Kapitel besteht aus einem Dialog zwischen Buddha Shakyamuni (durch Aureole gekennzeichnet) und dem „Bodhisattva Unerschöpfliche Absicht“ (ihm gegenüber am Boden sitzend), in dem die Eigenschaften Kannons als Helfer der notleidenden Lebewesen gepriesen werden. Kannon selbst tritt in dem Kapitel nur am Rande in Erscheinung. Die Illustration entstammt einer reichhaltig bebilderten Schriftrolle aus der Kamakura-Zeit, die lediglich das Kannon-Kapitel des Lotos Sutra enthält und sich vor allem auf die bildliche Darstellung der unzähligen Erscheinungsformen dieses Bodhisattvas konzentriert.
    Werk von Sugawara Mitsushige. Kamakura-Zeit. Metropolitan Museum of Art.
  2. ^  
    Maitreya gandhara.jpg
    Hellenistische Statue des Maitreya.
    Gandhara, Pakistan, 2. od. 3. Jh. u.Z. Ron Reznick (mit freundlicher Genehmigung).
  3. ^  
    Asuka bosatsu.jpg
    Statue aus der Frühzeit der buddhistischen Plastik in Japan. Möglicherweise handelt es sich um Maitreya (jap. Miroku), den „Buddha der Zukunft“.
    Asuka-Zeit, 7. Jh. Foundation J.-E. Berger.