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In diesem kurzen Bericht begegnen uns drei alternative Regenrituale: Blutopfer durch lokale Priester, buddhistische Sutrenlesungen und ein Bittritus unbekannter Art, der vom Herrscher beziehungsweise der Herrscherin selbst vorgenommen wird. Man gewinnt den Eindruck, dass pro-buddhistische Kreise wie die Familie der Soga in dieser Zeit zwar nach Alternativen zu althergebrachten Formen des Regenmachens suchten, jedoch keine überzeugenden Mittel zur Hand hatten, sodass neben lokalen (möglicherweise schamanistischen) Opferriten auch die Riten eines sakralen Königtums, das das [[Geschichte/Fruehzeit|vorbuddhistische Japan]] gekennzeichnet hatte, zum Einsatz kamen. | In diesem kurzen Bericht begegnen uns drei alternative Regenrituale: Blutopfer durch lokale Priester, buddhistische Sutrenlesungen und ein Bittritus unbekannter Art, der vom Herrscher beziehungsweise der Herrscherin selbst vorgenommen wird. Man gewinnt den Eindruck, dass pro-buddhistische Kreise wie die Familie der Soga in dieser Zeit zwar nach Alternativen zu althergebrachten Formen des Regenmachens suchten, jedoch keine überzeugenden Mittel zur Hand hatten, sodass neben lokalen (möglicherweise schamanistischen) Opferriten auch die Riten eines sakralen Königtums, das das [[Geschichte/Fruehzeit|vorbuddhistische Japan]] gekennzeichnet hatte, zum Einsatz kamen. | ||
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Der erste Ritus fand im Siebenten Monat 683 (Nihon shoki 29, Tenmu 12/7/20) statt, der zweite im Siebenten Monat 688 (''Nihon shoki'' 30, Jitō 2/7/20); Aston 1972, II, S. 360 und 388. | Der erste Ritus fand im Siebenten Monat 683 (Nihon shoki 29, Tenmu 12/7/20) statt, der zweite im Siebenten Monat 688 (''Nihon shoki'' 30, Jitō 2/7/20); Aston 1972, II, S. 360 und 388. |
Version vom 4. Dezember 2018, 17:47 Uhr
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Auf einer Klippe über dem Meer hat sich eine kleine Gruppe von Menschen versammelt. Alle Aufmerksamkeit ist auf einen Mönch in rotem Gewand gerichtet, der sich mit geschlossenen Augen auf sein Gebet konzentriert. Heftiger Regen hat eingesetzt und ein Diener schützt den Betenden mit einem großen Schirm. Alle Umstehenden scheinen in großer Erregung. Der Regen legt sich wie ein Vorhang aus schwarzen Schnüren vor die dargestellte Szene. Lediglich das Gesicht des betenden Mönchs bleibt ausgespart – ein heller Ruhepol inmitten der entfesselten Elemente.1
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. The British Museum.
Der hier beschriebene Farbholzschnitt von Utagawa Kuniyoshi [Utagawa Kuniyoshi (jap.) 歌川国芳 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] stellt eine Szene dar, die sich im Jahre 1271 in Kamakura ereignet haben soll und zu den legendären Wundertaten des berühmten Mönchs Nichiren [Nichiren (jap.) 日蓮 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus] (1222–1282) zählt: Nach einer langen Dürreperiode gelang es Nichiren durch seine Gebete Regen zu erwirken. Kuniyoshis Holzschnitt zeigt den Moment, als diese Gebete in Form eines plötzlichen Wolkenbruchs Früchte tragen. Das Erstaunen der Gruppe um Nichiren ist umso größer, als zuvor bereits hochrangige Spezialisten mit wesentlich aufwendigeren rituellen Prozeduren versucht haben, die Dürre zu beenden. Nichiren genügen jedoch ein einfacher Opfertisch und eine Gebetskette, die er in den gefalteten Händen reibt. Sein Gebet besteht aus nichts anderem als der Anrufung des Lotos Sutras. Es ist, so suggerieren Bild und Legende, vor allem seinem aufrichtigen Glauben an diesen elementaren Text des Mahayana [Mahāyāna (skt.) महायान „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)]-Buddhismus zuzuschreiben, dass die höheren Mächte, die für Regen verantwortlich sind, Nichirens Bitten Gehör schenken.2
Diese Legende macht uns heutige Betrachter auf ein Thema aufmerksam, das bislang nur am Rande in Studien zur japanischen Religion behandelt wurde: Die Kunst des Regenmachens. Derartige magische Praktiken werden leicht als merkwürdiger „Aberglaube“ abgetan und keiner näheren Betrachtung für wert befunden, doch zweifellos war ein Künstler wie Kuniyoshi, der zur Bildungselite seiner Zeit zählte, fest von der Wirkung derartiger Riten überzeugt. Im vorliegenden Essay möchte ich daher anhand eines geschichtlichen Überblicks auf die kontinuierliche, nicht zuletzt politische Bedeutung von Regenriten in Japan aufmerksam machen und zugleich auf die unterschiedlichen rituellen Verfahren und ihre historischen Veränderungen eingehen.
Regenriten in der Frühzeit
Es bedarf kaum der Erklärung, dass eine Landwirtschaft wie die japanische, die zum überwiegenden Teil auf die intensive Bewässerung von Reisfeldern, den Nassfeld-Reisbau, abgestimmt ist, in besonderem Maße auf regelmäßige Niederschläge angewiesen ist. Außergewöhnliche Wetterereignisse wie Dürre oder Überschwemmungen bedrohten daher in der vormodernen japanischen Gesellschaft rasch die Existenzgrundlage. Solche Ereignisse wurden zumeist kami [kami (jap.) 神 Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō] zugeschrieben, die zumeist eine drachen- oder schlangenartigen Gestalt besaßen. Eine ungefähre Vorstellung solcher Schlangengottheiten lässt sich bereits in den frühesten Legenden gewinnen, in denen lokale Gottheiten eine Rolle spielen.
Das Hitachi fudoki [Hitachi fudoki (jap.) 常陸風土記 „Aufzeichnungen von Luft und Erde aus Hitachi“; auch Hitachi no kuni fudoki, 713; Chronik kultureller Bräuche der historischen Provinz Hitachi 常陸, heutige Präf. Ibaraki] (eine Lokalchronik, die Anfang des achten Jahrhunderts verfasst wurde) berichtet von einem Provinzverwalter aus der Hauptstadt namens Matachi, der die Provinz im sechsten Jahrhundert für die Landwirtschaft erschloss. Als er nahe einer Bezirksgarnison eine schilfbewachsene Ebene trocken legen ließ, um Reisfelder anzulegen, erschienen die Götter des Tals (yatsu no kami) als gehörnte Schlangen, um sich gegen die Urbarmachung ihres Territoriums zur Wehr zu setzen. Während die Einheimischen vor diesen Schlangen flohen, setzte sich Matachi zur Wehr.
Erzürnt legte Matachi seine Rüstung an, nahm seine Hellebarde und tötete mehrere yatsu no kami. Der Rest zog sich zum Fuß des [nächsten] Berges zurück. Dort schlug Matachi einen Pfosten in den Bewässerungsgraben, um sein Territorium zu markieren. Zu den yatsu no kami sagte er, dass den Göttern das Gebiet oberhalb dieser Grenze gehöre, während das Gebiet darunter für den Reisanbau seiner Leute bestimmt sei. ‚Überschreitet diese Grenze nicht und hegt keinen Groll, denn ich werde euch einen Schrein errichten und dort das Priesteramt vollziehen. Meine Nachkommen werden euch ehrerbietig Opfergaben darbringen.‘ Er errichtete daraufhin einen Schrein und die Verehrung der yatsu no kami setzte sich von Generation zu Generation fort.3
Das Nihon ryōiki [Nihon ryōiki (jap.) 日本霊異記 „Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)], eine Quelle aus dem frühen neunten Jahrhundert, berichtet von einem Bauern, der bei Regen auf seinem Feld arbeitete, als er sich unversehens mit einem Donnergott konfrontiert sah. Dieser hatte die Gestalt eines menschlichen Kindes. Als der Bauer Anstalten machte, das Donner-Kind zu erschlagen, bat es um Mitleid und versprach Belohnung. Einige Zeit später wurde dem Bauern ein Sohn geboren, der bei der Geburt eine Schlange auf dem Kopf trug. Später wurde dieser Sohn unglaublich stark und begründete eine adelige Dynastie.4
Schon in diesen frühen Legenden begegnet uns die Vorstellung, dass lokale Gottheiten eine Schlangenform haben oder annehmen können und dass sie mit dem Wasser und/oder mit Gewittern in Verbindung stehen. Darüber hinaus offenbart sich in den genannten Legenden ein zweckrationales Verhältnis zwischen Menschen und kami: Lokale Götter und Menschen befinden sich auf Augenhöhe. Sie haben zwar unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten, können aber auch voneinander profitieren. Es kommt zum Tausch, der jedoch immer wieder neu ausgehandelt werden muss. Schreine sind Orte, wo sich dieser Tausch vollzieht.
Staatliche Regenriten
Die ersten historisch verlässlichen Erwähnungen von staatlich sanktionierten Regenriten stammen aus dem 7. Jahrhundert, einer Zeit, in der die alten Bräuche nach und nach mit buddhistischen Alternativen konfrontiert wurden.
Im Sommer des ersten Regierungsjahres der Kaiserin Kyōgoku [Kōgyoku Tennō (jap.) 皇極天皇 594–661; weibliche Tennō, r. 642–645; herrschte ein weiteres Mal unter dem Namen Saimei, 655–661] (642) herrschte eine außergewöhnliche Dürre. In dieser Situation kamen die Minister des Hofes unter Führung des Soga no Emishi [Soga no Emishi (jap.) 蘇我蝦夷 587–645; Staatsmann (oberster Minister) in der Asuka-Zeit] (587–645) überein, dass man sich nicht mehr auf die Blutopfer von Pferden und Rindern der Dorfpriester (hafuri 祝部) verlassen sollte. Stattdessen sollten buddhistische Sutren öffentlich rezitiert werden. Allerdings blieb auch diese Maßnahme ohne Wirkung. Schlussendlich vollzog die Kaiserin in eigener Person einen Regenritus, der Erfolg hatte.5
In diesem kurzen Bericht begegnen uns drei alternative Regenrituale: Blutopfer durch lokale Priester, buddhistische Sutrenlesungen und ein Bittritus unbekannter Art, der vom Herrscher beziehungsweise der Herrscherin selbst vorgenommen wird. Man gewinnt den Eindruck, dass pro-buddhistische Kreise wie die Familie der Soga in dieser Zeit zwar nach Alternativen zu althergebrachten Formen des Regenmachens suchten, jedoch keine überzeugenden Mittel zur Hand hatten, sodass neben lokalen (möglicherweise schamanistischen) Opferriten auch die Riten eines sakralen Königtums, das das vorbuddhistische Japan gekennzeichnet hatte, zum Einsatz kamen.
Erst vier Jahrzehnte später stoßen wir in den Chroniken auf einen ausgewiesenen buddhistischen Experten des Regenmachens, ein Mönch namens Dōzō [Dōzō (jap.) 道蔵 koreanischer Mönch aus Baekje, spätes 6. Jh.; im Nihon shoki als Experte des Regenmachens erwähnt] 道蔵 aus Baekje (Korea), der am Hof des Kaisers Tenmu [Tenmu Tennō (jap.) 天武天皇 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)] beziehungsweise der Kaiserin Jitō [Jitō Tennō (jap.) 持統天皇 645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin] erfolgreiche Regenrituale durchführte.6
Verweise
Fußnoten
- ↑ Der vorliegende Artikel ist die überarbeitete Version meines Beitrags für einen Ausstellungskatalog der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, „Die Logik des Regens / Logical Rain“ (Ausstellung 2013–2014) von Wolfgang Scheppe, der allerdings nie veröffentlicht wurde.
- ↑ Kuniyoshis Bild entstammt einer Serie von zehn Illustrationen zu Nichirens Heiligenvita, Kōso goichidai ryakuzu 高祖御一代略図 (Das Leben unseres hohen Ahnen, in Bildern zusammengefasst), die ca. 1835/36 herausgebracht wurde. Das im Kontext der ukiyo-e [ukiyo-e (jap.) 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit] eher ungewöhnliche Sujet einer religiösen Märtyrerbiografie ist wohl dem Umstand geschuldet, dass sich die Nichiren-Schule unter den Künstlern der Holzschnittkunst und ihrer Klientel, dem städtischen Bürgertum (chōnin oder machishū), einer großen Anhängerschaft erfreute. Auch Katsushika Hokusai [Katsushika Hokusai (jap.) 葛飾北斎 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] (1760–1849) war ein Anhänger Nichirens und illustrierte einige seiner Wundertaten, während sein Schüler Katsushika Isai 葛飾為斎 (1821–1880) eine illustrierte Biografie Nichirens in Buchform herausgab.
- ↑ Hitachi no kuni fudoki 常陸国風土記 (Chronik der Provinz Hitachi, um 713). Paraphrasiert und übersetzt nach Akimoto Kichirō 秋本 吉郎 (Hg.) Fudoki 風土記 (Nihon koten bungaku taikei 2). Tokyo: Iwanami Shoten, 1958, pp. 54–55; für eine Übersetzung ins Englische s. Michiko Yamaguchi Aoki (Übersetzung), Records of Wind and Earth. A Translation of Fudoki with Introduction and Commentaries, Ann Arbor 1997 (= Association for Asian Studies XII), p. 50.
- ↑ Nihon ryōiki, Erzählung 1/3, übersetzt in Nakamura 1997, S. 105–108.
- ↑ Nihon shoki 24 (Kyōgyoku 1/7/25), zusammengefasst nach Aston 1972, II, S. 174–75.
- ↑ Der erste Ritus fand im Siebenten Monat 683 (Nihon shoki 29, Tenmu 12/7/20) statt, der zweite im Siebenten Monat 688 (Nihon shoki 30, Jitō 2/7/20); Aston 1972, II, S. 360 und 388.
Bilder
- ^ Diese Episode aus dem Leben Nichirens erzählt von einer großen Dürre, die Kamakura im Jahr 1271 (damals Hauptstadt) heimgesucht hatte. Die Regierung befahl den wichtigsten Tempeln, Regenbitt-Zeremonien (amagoi) durchzuführen, doch nichts half, bis endlich Nichiren auf den Plan trat. Er rezitierte (wie immer) seine schlichte „Anrufung des Lotos Sutra“ (namu myōhō renge kyō) und siehe da, der Regen kam.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. The British Museum.
Glossar
- Amagoi Komachi 雨乞小町 ^ „Komachis Bitte um Regen“; Motiv aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi in Nō, Kabuki oder ukiyo-e
- ame no hito 雨の人 ^ „Regenmensch“; jemand, der immer Schlechtwetter mitbringt
- Dayun jing (chin.) 大雲經 ^ Großes Wolken-Sutra; skt. Mahāmegha sūtra, jap. Daiun-kyō; die früheste Übersetzung ins Chinesische wurde von Dharmakṣema zwischen 414 and 421 angefertigt (DDB, s.v. Dafangdeng wuxiang jing 大方等無想經)
- Dōzō 道蔵 ^ koreanischer Mönch aus Baekje, spätes 6. Jh.; im Nihon shoki als Experte des Regenmachens erwähnt
- hare no hito 晴れの人 ^ „Schönwettermensch“; jemand, der immer Schönwetter mitbringt
- Hitachi fudoki 常陸風土記 ^ „Aufzeichnungen von Luft und Erde aus Hitachi“; auch Hitachi no kuni fudoki, 713; Chronik kultureller Bräuche der historischen Provinz Hitachi 常陸, heutige Präf. Ibaraki
- honji suijaku 本地垂迹 ^ wtl. Grundform und herabgelassene Spur; Theorie der Identität von kami und Buddhas
- Izumi Shikibu 和泉式部 ^ 978?–1033?; Hofdame und Dichterin der Heian-Zeit
- Jitō Tennō 持統天皇 ^ 645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin
- Kaempfer, Engelbert (west.) ^ 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung
- Kifune Jinja 貴船神社 ^ alter Schrein für eine Wassergottheit im Norden Kyotos; Kifune bedeutet wörtlich „edles Schiff“
- Kimbrough, R. Keller (west.) ^ 1968–; Japanologe an der University of Colorado
- Kitano Tenman-gū 北野天満宮 ^ Kitano Tenman Schrein (Kyōto); einer der beiden Hauptschreine des Sugawara no Michizane, gegr. 947
- Kōgyoku Tennō 皇極天皇 ^ 594–661; weibliche Tennō, r. 642–645; herrschte ein weiteres Mal unter dem Namen Saimei, 655–661
- Mucilinda (skt.) मुचिलिन्द ^ Name eines Drachens, der Buddha Shakyamuni während seiner Meditation vor Regen schützte
- Mujū Ichien 無住一円 ^ 1226–1312; buddh. Mönch und Autor essayistischer und anekdotischer Werke
- Nana Komachi 七小町 ^ „Sieben Komachi“; Gruppe von sieben Motiven aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi
- Naumann, Nelly (west.) ^ 1922–2000; deutsche Japanologin und Mythenforscherin
- Nihon/Nippon 日本 ^ Japan; wtl. Sonnenursprungs[land]
- Nihon ryōiki 日本霊異記 ^ „Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)
- Niukawakami Jinja 丹生川上神社 ^ alter Schrein für eine Wassergottheit im Süden von Nara;
- Ono no Komachi 小野小町 ^ 825?–900?; Heian-zeitliche Dichterin und Hofdame
- Rinzai-shū 臨濟宗 ^ Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus
- rokkasen 六歌仙 ^ die Sechs Dichter-Genies; der Ausdruck bezieht sich auf sechs Dichter aus der klassischen Gedichtanthologie Kokinshū (10. Jh.), nämlich Ōtomo no Kuronushi, Ono no Komachi, Ariwara no Narihira, Kisen, Henjō und Fun’ya no Yasuhide
- Ruppert, Brian (west.) ^ Japanologe und Religionshistoriker, Universität Kanagawa, Yokohama
- Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
- Shinsen’en 神泉苑 ^ „Garten der göttlichen Quelle“, im Süden des ehem. Kaiserpalastes in Kyōto gelegen;
- Soga no uji 蘇我氏 ^ Soga-Klan, die ersten Förderer des jap. Buddhismus
- Sotoba Komachi 卒都婆小町 ^ „Komachi am Grab“; Motiv aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi, dramatisiert in Nō, Kabuki oder ukiyo-e
- Sugawara no Michizane 菅原道真 ^ 845–903, Heian-zeitl. Staatsmann und Gelehrter; posthum als Tenman Tenjin vergöttlicht, heute Gott der Gelehrsamkeit
- Tenmu Tennō 天武天皇 ^ 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
- teruteru bōzu 照る照る坊主 ^ wtl. Schönwetter Mönchlein; Puppe, die Schönwetter bringen soll
- Tsurugaoka Hachiman-gū 鶴岡八幡宮 ^ repräsentativster Schrein des ehemaligen Shōgunats in Kamakura; Gründung durch die Familie Minamoto, die Hachiman als Ahnengottheit verehrten
- Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Yamata no Orochi 八岐大蛇 ^ Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt
- yatsu no kami 夜刀の神 ^ wtl. Götter des Tals; gehörnte Schlangengötter in der Regionalchronik Hitachi fudoki
Kyoko Nakamura, Miraculous Stories from the Japanese Buddhist Tradition. The Nihon ryōiki of the Monk Kyōkai, Cambridge 1997 [1973]
Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Essays/Regenmachen.