Bauten/Bekannte Schreine/Izumo: Unterschied zwischen den Versionen

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{{fl|I}}{{Glossar:Izumotaisha | zumo Taisha}}, der Großschrein von Izumo, bezeichnet den bedeutendsten Schrein der Region Izumo, der jedoch ursprünglich {{g|kizukinoooyashiro}} hieß. Einem alteingesessenen Glauben zufolge versammeln sich sämtliche Götter Japans jedes Jahr im Oktober (bzw. im 10. Monat) an diesem Ort, weswegen dieser Monat  den Bei·namen „Monat ohne Götter“ ({{glossar:kannazuki}}) trägt. Nur in Izumo heißt er „Monat der anwesenden Götter“ ({{glossar:kamiaritsuki}}). Diese Vorstellung, nach der Izumo so etwas wie das Zentrum der japanischen Götterwelt darstellt, hat den Schrein immer wieder zu einem ernsthaften Konkurrenten der {{g|Ise}}-Schreine als Spitze der japanischen Schreinhierarchie werden lassen.  
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{{fl|I}}{{Glossar:Izumotaisha | zumo Taisha}}, der Großschrein von Izumo, bezeichnet den bedeutendsten Schrein der Region Izumo. Einem alteingesessenen Glauben zufolge versammeln sich sämtliche Götter Japans jedes Jahr im Oktober (bzw. im 10. Monat) an diesem Ort, weswegen dieser Monat  den Bei·namen „Monat ohne Götter“ ({{glossar:kannazuki}}) trägt. Nur in Izumo heißt er „Monat der anwesenden Götter“ ({{glossar:kamiaritsuki}}). Diese Vorstellung, nach der Izumo so etwas wie das Zentrum der japanischen Götterwelt darstellt, hat den Schrein immer wieder zu einem ernsthaften Konkurrenten der {{g|Ise}}-Schreine als Spitze der japanischen Schreinhierarchie werden lassen.  
  
 
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== Hauptgottheit ==
 
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Die Hauptgottheit des Schreins ist {{glossar:ookuninushi}}, wtl. der „Große Herr des Landes“. In den Mythen nimmt diese Gottheit als Gegenpol zur Sonnengottheit {{glossar:Amaterasu}} einen bedeutenden Platz ein. Es deutet sich an, dass {{Glossar:Izumo}} einst ein eigenes Reich oder Stammesgebiet darstellte, das nur unter Schwierigkeiten in den frühen japanischen Staat integriert werden konnte. In his·to·rischer Zeit nahm die Be·deu·tung der Gegend allerdings sukzessive ab (s. [[Mythen/Goetter_der_Erde/Okuninushi | Sidepage Ōkuninushi]]). Ōkuninushi wurde zwar in neuen Schreinen verehrt – u.a. im {{glossar:Miwajinja|Miwa}} Schrein nahe der alten Haupt·stadt Nara – verlor aber seine führende Rolle in der Götterwelt und wurde schließlich mit dem populären Glücksgott {{glossar:Daikoku}} assoziiert. In Izumo selbst kann man allerdings erahnen, warum die mythologische Aura dieser Gottheit nie ganz hinter den Ahnen des Kaiserhauses verblasste.
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Der Schrein hieß ursprünglich {{g|kizukinoooyashiro}}, als Hauptgottheit wurde im japanischen Mittelalter {{g|Susanoo}} angesehen, doch in der frühen Neuzeit setzte sich die Ansicht durch, dass dessen Sohn, {{glossar:ookuninushi}}, wtl. der „Große Herr des Landes“, die Hauptgottheit von Izumo sei. In den Mythen stellen beide Gottheiten einen Gegenpol zur Sonnengottheit {{glossar:Amaterasu}} dar. Es deutet sich an, dass {{Glossar:Izumo}} einst ein eigenes Reich oder Stammesgebiet darstellte, das nur unter Schwierigkeiten in den frühen japanischen Staat integriert werden konnte. In his·to·rischer Zeit nahm die Be·deu·tung der Gegend allerdings sukzessive ab (s. [[Mythen/Goetter_der_Erde/Okuninushi | Sidepage Ōkuninushi]]). Ōkuninushi wurde zwar in neuen Schreinen verehrt – u.a. im {{glossar:Miwajinja|Miwa}} Schrein nahe der alten Haupt·stadt Nara – verlor aber seine führende Rolle in der Götterwelt und wurde schließlich mit dem populären Glücksgott {{glossar:Daikoku}} assoziiert. In Izumo selbst kann man allerdings erahnen, warum die mythologische Aura dieser Gottheit nie ganz hinter den Ahnen des Kaiserhauses verblasste.
  
 
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==Ein sagenhafter Riesenschrein in grauer Vorzeit==
 
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Die Anlage des Izumo Schreins wurde im Zuge der Neuerrichtung im Jahr 2013 komplett erneuert, die meisten Bilder auf dieser Seite zeigen jedoch noch die alten Gebäude aus 1744.
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Die Anlage des Izumo Schreins stammt in ihrer heutigen Form aus 1744. Im Zuge der jüngsten Renovierungen (2008–2013) wurden z.B. die Dächer komplett erneuert, die meisten Bilder auf dieser Seite zeigen jedoch noch den Zustand davor.
Die Haupthalle ist mit 24m Höhe für einen Shintō-Schrein un·ge·wöhn·lich groß, doch soll es in alter Zeit sogar noch größer gewesen sein. In den alten Mythen aus {{glossar:Kojiki}} und {{glossar:Nihonshoki}} (8. Jh.) wird ein riesiger Palast von knapp 100m Höhe erwähnt, der für Ōku·ni·nushi errichtet wurde, nachdem er seine Herr·schaft an den Enkel der Sonnen·gott·heit abgegeben hatte. Alles deutet daraufhin, dass es sich dabei um eine Frühform des Izumo Schreins handelt, doch die Ausmaße er·schei·nen my·tho·lo·gisch übertrieben. Allerdings existiert aus der {{g|Heian}}-Zeit (10. Jh.) ein weiterer Bericht, laut dem der Izumo Schrein höher war als die damalige [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu|Halle des Großen Buddha von Nara]], nämlich 16 {{g|jou}} = 48m. Schließlich haben archäologische Aus·gra·bun·gen aus jüngerer Zeit die Stümpfe von riesigen Holzpfeilern frei·gelegt, die zu derartigen Angaben passen könnten. Sie stammen aus dem drei·zehnten Jahr·hundert und bestätigen eine weitere schrift·liche Quelle, nach der die Haupt·pfeiler des Schreins jeweils aus drei zu·sam·men·ge·bun·de·nen Riesen·stämmen bestan·den.
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Die Haupthalle ist mit 24m Höhe für einen Shintō-Schrein un·ge·wöhn·lich groß, doch soll sie in alter Zeit sogar noch größer gewesen sein. In den Mythen aus {{glossar:Kojiki}} und {{glossar:Nihonshoki}} (8. Jh.) wird ein riesiger Palast von knapp 100m Höhe erwähnt, der für Ōku·ni·nushi errichtet wurde, nachdem er seine Herr·schaft an den Enkel der Sonnen·gott·heit abgegeben hatte. Alles deutet daraufhin, dass es sich dabei um eine Frühform des Izumo Schreins handelt, doch die Ausmaße er·schei·nen my·tho·lo·gisch übertrieben. Allerdings existiert aus der {{g|Heian}}-Zeit (10. Jh.) ein weiterer Bericht, laut dem der Izumo Schrein höher war als die damalige [[Ikonographie/Dainichi/Daibutsu|Halle des Großen Buddha von Nara]], nämlich 16 {{g|jou}} = 48m. Schließlich haben archäologische Aus·gra·bun·gen aus jüngerer Zeit die Stümpfe von riesigen Holzpfeilern frei·gelegt, die zu derartigen Angaben passen könnten. Sie stammen aus dem drei·zehnten Jahr·hundert und bestätigen eine weitere schrift·liche Quelle, nach der die Haupt·pfeiler des Schreins jeweils aus drei zu·sam·men·ge·bun·de·nen Riesen·stämmen bestan·den.
 
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Die Aus·gra·bun·gen legen somit nahe, dass der Izumo Schrein noch in his·to·rischer Zeit we·sentlich größer war als heute. Man nimmt an, dass er auf einer riesigen Platt·form stand, zu der eine mächtige Treppe hinauf führte. Re·konstruk·tionen sind in modell·hafter Form im Museum des Izumo Schreins zu besichtigen.
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Die Aus·gra·bun·gen legen somit nahe, dass der Izumo Schrein noch in his·to·rischer Zeit we·sentlich größer war als heute. Man nimmt an, dass er auf einer riesigen Platt·form stand, zu der eine mächtige Treppe hinauf führte. Re·konstruk·tionen sind in modell·hafter Form im Museum des Izumo Schreins zu besichtigen. Nachdem in Izumo ein ähnlicher Brauch herrschte wie in Ise, nämlich die Anlage in gewissen Abständen vollkommen zu erneuern, ist leicht zu verstehen, dass irgendwann einmal die Baumriesen ausgingen, um derartige Bauwerke zu errichten und man die Höhe der Haupthalle schließlich reduzieren musste. 
  
 
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Version vom 6. September 2018, 17:42 Uhr

Der Großschrein von Izumo

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I

Izumo Taisha 出雲大社 (jap.)

Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)

Schrein

Der Begriff „Izumo Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Priester izumo.jpg
  • Izumo honden3.jpg
  • Izumo taisha3.jpg
  • Izumo shimenawa miko.jpg
  • Izumo zentralpfeiler.jpg
  • Izumo honden2.jpg
  • Izumo haiden.jpg
  • Izumo plan.gif
  • Izumo rekonstr.jpg
  • Izumo taisha.jpg
  • Izumo bird2008.jpg
  • Izumo ausgrabung.jpg
  • Izumo detail.jpg
  • Izumo taisha2.jpg
  • Izumo honden.jpg
  • Shimenawa izumo.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Izumo Taisha; s.a. Geo-Glossar

, der Großschrein von Izumo, bezeichnet den bedeutendsten Schrein der Region Izumo. Einem alteingesessenen Glauben zufolge versammeln sich sämtliche Götter Japans jedes Jahr im Oktober (bzw. im 10. Monat) an diesem Ort, weswegen dieser Monat den Bei·namen „Monat ohne Götter“ (

Kannazuki 神無月 (jap.)

„Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen

Kalender

Der Begriff „Kannazuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) trägt. Nur in Izumo heißt er „Monat der anwesenden Götter“ (

Kamiaritsuki 神有月 (jap.)

Monat der anwesenden Götter (Oktober in Izumo)

Kalender

Der Begriff „Kamiaritsuki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

). Diese Vorstellung, nach der Izumo so etwas wie das Zentrum der japanischen Götterwelt darstellt, hat den Schrein immer wieder zu einem ernsthaften Konkurrenten der Ise [Ise (jap.) 伊勢 vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū]-Schreine als Spitze der japanischen Schreinhierarchie werden lassen.

Optische Eindrücke

Izumo bird2008.jpg
1 Luftbild
Luftaufnahme des Schreinanlage von Izumo an einem Fasttag.
Bildquelle: Photo Dokuritsuken, 2008, über Internet Archive.
Izumo taisha3.jpg
2 Hauptgebäude (honden)
Izumo Schrein, Haupt- und Seitengebäude
Blue Lotus, flickr 2006.
Izumo detail.jpg
3 Dächer, Details
Izumo Schrein, Haupt- und Seitengebäude
Bildquelle: unbekannt.
Izumo taisha2.jpg
4 Izumo Schrein, innere Schreinanlage
Innere Schreinanlage des Izumo Schreins.
Jenny Huang, flickr 2006.
Izumo honden.jpg
5 Haupthalle
Izumo Schrein, Haupthalle (honden)
Bildquelle: unbekannt.
Izumo honden2.jpg
6 Haupthalle
Haupthalle des Izumo Schreins, vom rückwärtigen Teil der Anlage aufgenommen.
663highland, Wikimedia Commons.
Shimenawa izumo.jpg
7 Shimenawa
Das möglicherweise größte shimenawa Japans befindet sich im Izumo Taisha.
1980er Jahre. Nanzan Institute for Religion and Culture, Ian Reader.
Priester izumo.jpg
8 Priester
Ein junger Priester (shinshoku) des Izumo Schreins.
Jenny Huang, flickr 2006.
Omikuji izumo.jpg
9 Omikuji
Schreinbesucher befestigen o-mikuji an den Zweigen und Rinden der alten Zedern auf dem Schreingelände von Izumo.
Umino Tomoko, flickr 2007.

Hauptgottheit

Der Schrein hieß ursprünglich Kizuki no Ōyashiro [Kizuki no Ōyashiro (jap.) 杵築大社 Ursprünger Name des Izumo Taisha; kizuki bedeutet in etwa „festes Fundament“], als Hauptgottheit wurde im japanischen Mittelalter Susanoo [Susanoo (jap.) 須佐之男/素戔男 mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu] angesehen, doch in der frühen Neuzeit setzte sich die Ansicht durch, dass dessen Sohn,

Ōkuninushi 大国主 (jap.)

mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes

Der Begriff „Ōkuninushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg
  • Okuninushi hokusai.jpg
  • Inaba shirousagi jishujinja.jpg
  • Okuninushi kuniyoshi.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Inasa2.jpg

, wtl. der „Große Herr des Landes“, die Hauptgottheit von Izumo sei. In den Mythen stellen beide Gottheiten einen Gegenpol zur Sonnengottheit

Amaterasu 天照 (jap.)

Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise

Der Begriff „Amaterasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Iwado kagura2.jpg
  • Amaterasu ofuda.jpg
  • Uzume toyokuni.jpg
  • Iwado toyokuni 1844.jpg
  • Sankei torii.jpg
  • Ukehi 1827.jpg
  • Iwado kagura shunsai 1889.jpg
  • Amaterasu eitaku.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Tenshodaijin mnl.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Eejanaika kyosai.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Iwado hiroshige.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Amaterasu kunisada.jpg
  • Uzume kosugi.jpg

dar. Es deutet sich an, dass

Izumo 出雲 (jap.)

alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha

Ort

Der Begriff „Izumo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Omikuji izumo.jpg
  • Schlange izumo.jpg
  • Ukehi 1827.jpg
  • Kanameishi2.jpg
  • Miyajidake shimenawa.jpg
  • Izumo toyokuni.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Izumo; s.a. Geo-Glossar

einst ein eigenes Reich oder Stammesgebiet darstellte, das nur unter Schwierigkeiten in den frühen japanischen Staat integriert werden konnte. In his·to·rischer Zeit nahm die Be·deu·tung der Gegend allerdings sukzessive ab (s. Sidepage Ōkuninushi). Ōkuninushi wurde zwar in neuen Schreinen verehrt – u.a. im

Miwa Jinja 三輪神社 (jap.)

Miwa (auch Ōmiwa) Schrein, nahe Nara

Schrein

Der Begriff „Miwa Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Hibara torii.jpg
  • Omiwa.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg

Schrein nahe der alten Haupt·stadt Nara – verlor aber seine führende Rolle in der Götterwelt und wurde schließlich mit dem populären Glücksgott

Daikoku 大黒 (jap.)

Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten

Glücksgottheit

Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ebisu hikifuda.jpg
  • Hansatsu daikoku yamato.jpg
  • Mameitagin.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Yamada Hagaki.jpg
  • Sanmendaikoku hokusai.jpg
  • Daikoku bishamon.jpg
  • Daikoku zushi.jpg
  • Daikoku 1en.jpg
  • Daikoku Uzume.jpg
  • Sanmen daikoku.jpg
  • Daikoku koya.jpg
  • Takarabune kuniyoshi.jpg
  • Okuninushi hokusai.jpg
  • Kanda daikoku.jpg
  • Kyosai daikoku.jpg
  • Daikoku motoyama.jpg
  • Daikoku kanzeonji.jpg
  • Daikoku neu.jpg
  • Daikoku ebisu 1551.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Daikoku tsurumitake.jpg
  • Daikoku tenshin.jpg
  • Daikoku kyosai.jpg
  • Makakara daikoku.jpg
  • Otoyo komanezumi1.jpg
  • Otoyo komanezumi2.jpg
  • Daikoku edo yamaguchi.jpg
  • Hansatsu daikoku.jpg
  • Fukujin1777.jpg
  • Ebisu daikoku geldbaum.jpg
  • Daikoku saidaiji2.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Daikoku 1301.jpg
  • Daikoku kiyomizu.jpg
assoziiert. In Izumo selbst kann man allerdings erahnen, warum die mythologische Aura dieser Gottheit nie ganz hinter den Ahnen des Kaiserhauses verblasste.
Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg
10 Ōkuninushi, der Hauptgott des Izumo Schreins
Ōkuninushi und Sukuna Bikona.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Waseda University.

Ein sagenhafter Riesenschrein in grauer Vorzeit

Die Anlage des Izumo Schreins stammt in ihrer heutigen Form aus 1744. Im Zuge der jüngsten Renovierungen (2008–2013) wurden z.B. die Dächer komplett erneuert, die meisten Bilder auf dieser Seite zeigen jedoch noch den Zustand davor.

Die Haupthalle ist mit 24m Höhe für einen Shintō-Schrein un·ge·wöhn·lich groß, doch soll sie in alter Zeit sogar noch größer gewesen sein. In den Mythen aus

Kojiki 古事記 (jap.)

„Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)

Text

Der Begriff „Kojiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kojikiden.jpg
  • Jinmu Feldzug.png
  • Jinmu tosei.png

und

Nihon shoki 日本書紀 (jap.)

Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)

Text

Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jinmu Feldzug.png
  • Urashima hiroshige.jpg
  • Jinmu tosei.png
  • Jinmu yoshitoshi.jpg
  • Nihonshoki kanekata.jpg
  • 12eber kuniyoshi.jpg
  • Shaka birth.jpg
  • 03tiger.jpg
(8. Jh.) wird ein riesiger Palast von knapp 100m Höhe erwähnt, der für Ōku·ni·nushi errichtet wurde, nachdem er seine Herr·schaft an den Enkel der Sonnen·gott·heit abgegeben hatte. Alles deutet daraufhin, dass es sich dabei um eine Frühform des Izumo Schreins handelt, doch die Ausmaße er·schei·nen my·tho·lo·gisch übertrieben. Allerdings existiert aus der Heian [Heian  (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit (10. Jh.) ein weiterer Bericht, laut dem der Izumo Schrein höher war als die damalige Halle des Großen Buddha von Nara, nämlich 16  [  (jap.)  altes japanisches Maß für Längen; urspr. eine menschliche Körperlänge (chin. zhang), später auf ca. 3m festgelegt] = 48m. Schließlich haben archäologische Aus·gra·bun·gen aus jüngerer Zeit die Stümpfe von riesigen Holzpfeilern frei·gelegt, die zu derartigen Angaben passen könnten. Sie stammen aus dem drei·zehnten Jahr·hundert und bestätigen eine weitere schrift·liche Quelle, nach der die Haupt·pfeiler des Schreins jeweils aus drei zu·sam·men·ge·bun·de·nen Riesen·stämmen bestan·den.
Izumo ausgrabung.jpg
11 Die 1999 freigelegten Stümpfe der alten Pfeiler des Izumo Schreins
Stümpfe riesiger Pfeiler, welche 1999 bei Ausgrabungen gefunden wurden. Sie legen nahe, dass der Izumo Schrein einst viel größer war.
Bildquelle: unbekannt.
Izumo zentralpfeiler.jpg
12 Rekonstruktion eines Pfeilers
Rekonstruktion eines Pfeilers des Izumo Taisha, welche man bei Ausgrabungen gefunden hat.
Bildquelle: unbekannt.

Die Aus·gra·bun·gen legen somit nahe, dass der Izumo Schrein noch in his·to·rischer Zeit we·sentlich größer war als heute. Man nimmt an, dass er auf einer riesigen Platt·form stand, zu der eine mächtige Treppe hinauf führte. Re·konstruk·tionen sind in modell·hafter Form im Museum des Izumo Schreins zu besichtigen. Nachdem in Izumo ein ähnlicher Brauch herrschte wie in Ise, nämlich die Anlage in gewissen Abständen vollkommen zu erneuern, ist leicht zu verstehen, dass irgendwann einmal die Baumriesen ausgingen, um derartige Bauwerke zu errichten und man die Höhe der Haupthalle schließlich reduzieren musste.

Izumo rekonstr.jpg
13 Modellgraphik des ursprünglichen Schreins
Modellgraphische Rekonstruktion des ursprünglichen Izumo Schreins.
Bildquelle: unbekannt.

Der Ursprung des Izumo Schreins ist ein weiterer Punkt, der nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Nach den besagten Mythen müsste es sich um den ältesten Schrein Japans handeln. Es gibt jedoch auch eine Stelle des Nihon shoki, die so interpretiert werden könnte, dass der Schrein 659 errichtet wurde und seine Errichtung somit keineswegs in mythische Zeiten zurückreicht.1

Monat mit und ohne Götter

Die Idee, dass sich alle Götter im 10. Monat in Izumo versammeln und dass dieser Monat deshalb „gottloser Monat“ (Kannazuki [Kannazuki (jap.) 神無月 „Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen]) heiße, dürfte einer Volksetymologie entsprungen sein, deren Ursprünge im Dunklen liegen. Sie findet sich erstmals in einer Gedichtanthologie aus dem 12. Jh. erwähnt. Dass dieser Monat in Izumo selbst „gotthafter Monat“ (Kamiaritsuki [Kamiaritsuki (jap.) 神有月 Monat der anwesenden Götter (Oktober in Izumo)]) heißt, findet sich hingegen in einem Lexikon des fünfzehnten Jahrhunderts zum ersten Mal vermerkt.2 In dieser Zeit taucht zudem die Vorstellung auf, dass die Götter über die Heiratsverbindungen (enmusubi) beratschlagen, die sie unter den Menschen knüpfen wollen. Dieses Thema machte aus der Gottheit von Izumo eine Gottheit der ehelichen Beziehungen (enmusubi no kami [enmusubi no kami (jap.) 縁結びの神 wtl. „Gottheit, die Verbindungen knüpft“; Gottheit für Verliebte, japanischer Amor]). In dieser Rolle begegnet uns folgerichtig sowohl der Hauptgott von Izumo, Ōkuninushi [Ōkuninushi (jap.) 大国主 mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes], als auch sein buddhisiertes alterego, der Glücksgott Daikoku [Daikoku (jap.) 大黒 Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten].

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Großschrein von Izumo in Shimane

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. In this year [659], the Izumo magistrate was ordered to repair/create the shrine of the god.

    Nihon shoki (Saimei Tennō), zit. nach Torrance 2016, S. 28.

    Der strittige Punkt in diesem Zitat ist die Bedeutung des Verbs tsukuri yosowashimu, das entweder als reparieren oder als errichten ausgelegt werden kann. Es ist auch nicht unumstritten, ob mit dem „Schrein“ tatsächlich der Izumo Schrein gemeint ist.

  2. Waka dōmōshō 和歌童蒙抄 von Fujiwara no Norikane 藤原範兼 (1107–1165) und Kagakushū 下学集 (1444); Zhong 2016, S. 56.

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Sept. 2016

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Joan Piggott, „Sacral kingship and confederacy in early Izumo“. Monumenta Nipponica 44/1 (1989), 45–74.
Richard Torrance, „The Infrastructure of the Gods: Izumo in the Yayoi and Kofun Periods“. Japan Review 29 (2016), 3–38. (Online.)

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Izumo bird2008.jpg
    Luftaufnahme des Schreinanlage von Izumo an einem Fasttag.
    Bildquelle: Photo Dokuritsuken, 2008, über Internet Archive.
  2. ^ 
    Izumo taisha3.jpg
    Izumo Schrein, Haupt- und Seitengebäude
    Blue Lotus, flickr 2006.
  3. ^ 
    Izumo detail.jpg
    Izumo Schrein, Haupt- und Seitengebäude
    Bildquelle: unbekannt.
  4. ^ 
    Izumo taisha2.jpg
    Innere Schreinanlage des Izumo Schreins.
    Jenny Huang, flickr 2006.
  5. ^ 
    Izumo honden.jpg
    Izumo Schrein, Haupthalle (honden)
    Bildquelle: unbekannt.
  6. ^ 
    Izumo honden2.jpg
    Haupthalle des Izumo Schreins, vom rückwärtigen Teil der Anlage aufgenommen.
    663highland, Wikimedia Commons.
  7. ^ 
    Shimenawa izumo.jpg
    Das möglicherweise größte shimenawa Japans befindet sich im Izumo Taisha.
    1980er Jahre. Nanzan Institute for Religion and Culture, Ian Reader.
  1. ^ 
    Priester izumo.jpg
    Ein junger Priester (shinshoku) des Izumo Schreins.
    Jenny Huang, flickr 2006.
  2. ^ 
    Omikuji izumo.jpg
    Schreinbesucher befestigen o-mikuji an den Zweigen und Rinden der alten Zedern auf dem Schreingelände von Izumo.
    Umino Tomoko, flickr 2007.
  3. ^ 
    Okuninushi sukunabikona kuniyoshi.jpg
    Ōkuninushi und Sukuna Bikona.
    Werk von Utagawa Kuniyoshi. Waseda University.
  4. ^ 
    Izumo ausgrabung.jpg
    Stümpfe riesiger Pfeiler, welche 1999 bei Ausgrabungen gefunden wurden. Sie legen nahe, dass der Izumo Schrein einst viel größer war.
    Bildquelle: unbekannt.
  5. ^ 
    Izumo zentralpfeiler.jpg
    Rekonstruktion eines Pfeilers des Izumo Taisha, welche man bei Ausgrabungen gefunden hat.
    Bildquelle: unbekannt.
  6. ^ 
    Izumo rekonstr.jpg
    Modellgraphische Rekonstruktion des ursprünglichen Izumo Schreins.
    Bildquelle: unbekannt.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Amaterasu 天照 ^ Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise
  • Daikoku 大黒 ^ Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten
  • Edo 江戸 ^ Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);
  • enmusubi 縁結び ^ wtl. „Bande knüpfen“, einen „Liebesbund“ schließen (heiraten) oder stiften (Heiratsvermittlung); Aufgabengebiet der Glücksgötter (fukujin)
  • enmusubi no kami 縁結びの神 ^ wtl. „Gottheit, die Verbindungen knüpft“; Gottheit für Verliebte, japanischer Amor
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • Ise 伊勢 ^ vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū
  • Izumo 出雲 ^ alter Namen der Präfektur Shimane in West-Japan; auch kurz für Izumo Taisha
  • Izumo Taisha 出雲大社 ^ Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)
  • ^ altes japanisches Maß für Längen; urspr. eine menschliche Körperlänge (chin. zhang), später auf ca. 3m festgelegt
  • Kamiaritsuki 神有月 ^ Monat der anwesenden Götter (Oktober in Izumo)
  • Kannazuki 神無月 ^ „Monat ohne Götter“; volkstümlicher Beiname des 10. Monats, in dem sich die Götter Japans alle nach Izumo begeben sollen
  • Kizuki no Ōyashiro 杵築大社 ^ Ursprünger Name des Izumo Taisha; kizuki bedeutet in etwa „festes Fundament“
  • Kojiki 古事記 ^ „Aufzeichnung alter Begebenheiten“; älteste jap. Chronik (712)
  • Miwa Jinja 三輪神社 ^ Miwa (auch Ōmiwa) Schrein, nahe Nara
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Nihon shoki 日本書紀 ^ Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
  • o-mikuji 御籤/おみくじ ^ Glückslos, Glücksorakel; auch mikuji
  • Ōkuninushi 大国主 ^ mythol. Gottheit; wtl. Großer Meister des Landes
  • shimenawa 注連縄 ^ shintōistisches „Götter-Seil“; geschlagene Taue aus Reisstroh.
  • Tokugawa 徳川 ^ Kriegerdynastie, die während der Edo- oder Tokugawa-Zeit (1603–1867) das Amt des Militärmachthabers (Shōgun) inne hatte.

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