Bauten/Tempel/Pagoden: Unterschied zwischen den Versionen

< Bauten‎ | Tempel
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 54: Zeile 54:
 
|pagode_horyuji.gif|rahmen_h1=420
 
|pagode_horyuji.gif|rahmen_h1=420
 
|pagode_yakushiji.gif|rahmen_h2=340
 
|pagode_yakushiji.gif|rahmen_h2=340
||Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara mit den ungewöhnlichen Zwischendächern. <br/>
+
||Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara mit den un·ge·wöhn·lichen Zwi·schen·dä·chern. <br/>
Links: Fünfstöckige Pagode des Horyū-ji.  
+
Links: Fünf·stöckige Pa·gode des Horyū-ji.
| border= fff
 
 
}}
 
}}
 
Eines der Geheimnisse der Erd·beben·resistenz liegt im zentralen Mittel·pfeiler ({{g|shinbashira}}, wtl. „Herz-Pfeiler“), der bei den meisten Pagoden — ent·gegen aller Erwar·tung —  nicht fest im Boden verankert ist, sondern gleich·sam frei schwe·bend erst in einiger Ent·fer·nung vom Boden beginnt. Die Pagode ruht daher auf mehreren sym·met·risch ver·teil·ten Stützen und lässt sich im Bedarfs·fall sogar ein wenig ver·schieben. Die einzel·nen Balken einer Pagode sind — wie im übrigen auch bei anderen tradi·tionel·len Holz·bauten — nicht genagelt, son·dern in ein·ander gesteckt und ver·keilt, was eine gewisse Beweg·lich·keit zulässt und Schwin·gun·gen inner·halb des Bau·werks ab·bremst.  
 
Eines der Geheimnisse der Erd·beben·resistenz liegt im zentralen Mittel·pfeiler ({{g|shinbashira}}, wtl. „Herz-Pfeiler“), der bei den meisten Pagoden — ent·gegen aller Erwar·tung —  nicht fest im Boden verankert ist, sondern gleich·sam frei schwe·bend erst in einiger Ent·fer·nung vom Boden beginnt. Die Pagode ruht daher auf mehreren sym·met·risch ver·teil·ten Stützen und lässt sich im Bedarfs·fall sogar ein wenig ver·schieben. Die einzel·nen Balken einer Pagode sind — wie im übrigen auch bei anderen tradi·tionel·len Holz·bauten — nicht genagelt, son·dern in ein·ander gesteckt und ver·keilt, was eine gewisse Beweg·lich·keit zulässt und Schwin·gun·gen inner·halb des Bau·werks ab·bremst.  

Version vom 28. April 2016, 20:41 Uhr

Japanische Pagoden
Pagode horyuji.jpg
Pagode des Horyū-ji (8. Jh.)
Gojuto itsukushima.jpg
Pagode Itsukushima Schrein (15. Jh.)

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten/Tempel/Pagoden.

Japanische Pagoden (

(jap.)

Pagode; Turm; abgeleitet von skt. stupa; auch sotoba

Tempel

Der Begriff „“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Pagode horyuji.gif
  • Ishinoto.jpg
  • Pagode tanzan2.jpg
  • Iwashimizu mandara.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Sorinto rinnoji.jpg
  • Asakusa kusakabe.jpg
  • Pagode horyuji.jpg
  • Pagoden mandala detail.jpg
  • Pagoden mandala.jpg
  • Pagode hiei.jpg
  • Pagode anrakuji.jpg

) verstehen sich als Abbild der Grab·stätte

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Leshan.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Daihannyakyo.jpg

, haben sich aber von der ur·sprüng·lichen Form, dem

stūpa स्तूप (skt., m.)

„Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)

Tempel

Der Begriff „stupa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Dhamek.jpg
  • Borobudur stupas2.jpg
  • Torana detail.jpg
  • Swayambhunatha kathmandu nepal.jpg
  • Sotoba.jpg
  • Borobudur10.jpg
  • Osorezan flickr11.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Hyakumanto.jpg
  • Stupa sanchi.jpg
  • Borobudur.jpg

, recht weit ent·fernt (s. dazu Sidepage Stupa). Es sind typi·scher·weise schlanke, turm·artige Bau·werke, die im wesent·lichen aus mehreren, wie Hüt·chen auf ein·ander gestapelten Dach·kon·struk·tionen bestehen. Diese Pagoden bezeichnet man als

tajū-tō 多重塔 (jap.)

mehrstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „tajū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

(mehrstöckige Pagode). Fast alle japa·nischen Pagoden dieses Typs bestehen ent·weder aus drei (

sanjū-tō 三重塔 (jap.)

dreistöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „sanjū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode nachi2.jpg
  • Pagode nachi.jpg
  • Pagode kiyomizu 1892-95.jpg
  • Saito yakushiji.jpg
  • Toto yakushiji.jpg
  • Pagode narita.jpg
  • Pagode kiyomizu.jpg
  • Sanjuto hokiji.jpg
  • Pagode henjoin.jpg

) oder fünf (

gojū-tō 五重塔 (jap.)

fünfstöckige Pagode

Tempel

Der Begriff „gojū-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode toji2.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Gojuto itsukushima.jpg
  • Asakusa pagode.jpg
  • Pagode kofukuji.jpg
  • Sarusawaike kofukuji.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Pagode daigoji.jpg
  • Pagode kaneiji.jpg

) Stock·werken. Sie haben einen qua·dra·ti·schen Grund·riss und ver·jüngen sich mit zu·neh·men·der Höhe ein wenig.

Mehrstock-Pagoden

Pagode kofukuji.jpg
Kōfuku-ji, Nara
Pagode daigoji.jpg
Daigo-ji, Kyōto
Pagode toji2.jpg
Tōji, Kyōto
Asakusa pagode.jpg
Sensō-ji, Tōkyō
Pagode nikko.jpg
Tōshō-gū, Nikkō
Pagode muroji.jpg
Murō-ji, Nara-ken
Toto yakushiji.jpg
Yakushi-ji (Ost), Nara
Saito yakushiji.jpg
Yakushi-ji (West), Nara
Sanjuto hokiji.jpg
Hokki-ji, Nara-ken
Pagode henjoin.jpg
Henjō-in, Okayama-ken
Pagode kiyomizu 1892-95.jpg
Kiyomizu-dera (alt)
Pagode kiyomizu.jpg
Kiyomizu-dera (neu)
Pagode narita.jpg
Shinjō-ji, Narita
Pagode nachi.jpg
Nachi, Wakayama-ken
Pagode hiei.jpg
Enryaku-ji, Shiga-ken

Die Pagoden mit drei oder fünf Geschoßen stellen den ältesten Pago·den·typ Japans dar, der im sechsten und siebenten Jahr·hundert von China und Korea über·nommen wurde. Seit dieser Zeit haben sich die mehr·stöcki·gen Pagoden fast nicht mehr verändert. In China und Korea sind sie dagegen heute fast voll·stän·dig von steinernen Türmen unter·schied·licher Stil·rich·tungen verdrängt worden. Das liegt zum einen daran, dass sich die tradi·tionelle Holz·bau·weise in Japan grund·sätz·lich weniger stark ver·ändert hat als in China, zum anderen aber an der Tatsache, dass sich gerade die bau·liche Struktur der Pagoden als beson·ders stabil gegen·über Erd·beben erwie·sen hat. Daher sind unter den ältes·ten Holz·bauten Japans Pago·den beson·ders häufig zu finden.

Pagode horyuji.gif
Pagode yakushiji.gif
Oben: Dreistöckige Pagode des Yakushi-ji, Nara mit den un·ge·wöhn·lichen Zwi·schen·dä·chern.
Links: Fünf·stöckige Pa·gode des Horyū-ji.

Eines der Geheimnisse der Erd·beben·resistenz liegt im zentralen Mittel·pfeiler (shinbashira [shinbashira (jap.) 心柱/真柱 Bezeichnet die zentrale Säule einer Pagode, wtl. Herz-Pfeiler oder wahrer Pfeiler], wtl. „Herz-Pfeiler“), der bei den meisten Pagoden — ent·gegen aller Erwar·tung — nicht fest im Boden verankert ist, sondern gleich·sam frei schwe·bend erst in einiger Ent·fer·nung vom Boden beginnt. Die Pagode ruht daher auf mehreren sym·met·risch ver·teil·ten Stützen und lässt sich im Bedarfs·fall sogar ein wenig ver·schieben. Die einzel·nen Balken einer Pagode sind — wie im übrigen auch bei anderen tradi·tionel·len Holz·bauten — nicht genagelt, son·dern in ein·ander gesteckt und ver·keilt, was eine gewisse Beweg·lich·keit zulässt und Schwin·gun·gen inner·halb des Bau·werks ab·bremst. Darüber hinaus ent·steht bei einem Beben ein Schwin·gungs·muster, das die Erschüt·te·rungen abfe·dert, weil sich jedes „Stock·werk“ in eine ent·ge·gen·ge·setzte Rich·tung bewegt. Dieses Phäno·men wird im Fach·jargon als „Schlan·gen·tanz“ der Pago·den bezeichnet.

In der ersten Blütezeit des japanischen Bud·dhis·mus, als dem Staat nichts zu teuer war, um sich die Unter·stützung

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Leshan.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Asket ingakyo.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg

und

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Maitreya koryuji.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Arima harunobu.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Seokguram.jpg
  • Amida spinner.jpg

zu sichern, errichtete man auf dem Gelände des

daibutsu 大仏 (jap.)

wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue

Buddha, Bild

Der Begriff „daibutsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kamakuradaibutsu meiji.jpg
  • Naradaibutsu shigisan.jpg
  • Hyogo daibutsu kusakabe.jpg
  • Ushiku daibutsu.jpg
  • Hokoji daibutsu4.jpg
  • Daibutsu reinigung.jpg
  • Sendai kannon.jpg
  • Daibutsu kaempfer.jpg
  • Daibutsu head2.jpg
  • Usuki Stone Buddha.jpg
  • Hyakushaku kannon.jpg
  • Todaiji daibutsu top.jpg
  • Kamakura daibutsu kusakabe.jpg
  • Shakasanzon horyuji.jpg
  • Asuka daibutsu.jpg
  • Todaiji3.jpg
  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Kamakuradaibutsu face.jpg
  • Kamakura daibutsu2008.jpg
  • Dabutsu back.jpg
  • Asuka daibutsu frontal.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Nokogiri daibutsu2.jpg
  • Kamakura daibutsu beato.jpg
  • Kamakura Daibutsu.jpg
  • Toganji daibutsu.jpg
  • Kamakura daibutsu morgen.jpg
  • Kamakuradaibutsu meiji2.jpg
  • Nandaimon.jpg

in der damailgen Hauptstadt Nara sogar zwei sieben·stöckige Pagoden, die an die hundert Meter hoch gewesen sein sollen und von denen eine immerhin bis 1180 überdauerte. Sie wurde zwar unter dem eminenten Mönch

Chōgen 重源 (jap.)

1121–1206; Mönch der Shingon-shū, bekannt für die Wiedererrichtung des Tōdaiji

Der Begriff „Chōgen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Chogen kopf.jpg
noch einmal aufgebaut, 1362 aber neuerlich ein Raub der Flammen. 1 Danach scheint man sich im Pa·goden·bau auf einen kleineren Maßstab beschränkt zu haben.

Vielschatz-Pagoden

Pagode sanmaiin koya.jpg
Sanmai-in, Berg Kōya
Pagode ishiyama.jpg
Ishiyama-dera, Shiga-ken
Pagode jodoji hiroshima.jpg
Jōdo-ji, Hiroshima
Pagode negoroji.jpg
Negoro-ji, Wakayama
Konpondaito.jpg
Kongōbu-ji, Berg Kōya

Im Laufe der Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit kam ein neuer Pagodentyp von eher gedrungener Statur auf, den man als

tahō-tō 多宝塔 (jap.)

einstöckiger Pagodentyp, wtl. „Vielschatzpagode“

Tempel

Der Begriff „tahō-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode ishiyama.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Tsurugaoka 1869 burger.jpg
  • Konpondaito.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Pagode hiei.jpg
  • Pagode sanmaiin koya.jpg

(wtl. Vielschatzpagode) bezeichnet. Tahō-tō Pagoden besitzen lediglich ein Unter·geschoß und ein Ober·geschoß. Das quadratische Unter·geschoß wölbt sich zu einer Halb·kugel, auf der das runde Ober·geschoß aufsitzt. Dieser Bau·typ ver·breitete sich mit dem esoterischen Bud·dhis·mus in Japan. Er soll — im Gegensatz zu den Vielgeschoßigen Pagoden — ein eigenständiger japanischer Pagodentyp sein. Andererseits kann man auch Ähnlichkeiten mit der Urform der Pagode, dem indischen Stupa, erkennen. Heute sind Viel·schatz·pagoden vor allem in

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Siebold shingon monk.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Pagode negoroji.jpg

-Tempeln zu finden.

Sonderformen

Pagode anrakuji.jpg
Anraku-ji
Pagode tanzan2.jpg
Tanzan Jinja, Nara-ken
Sorinto rinnoji.jpg
Rinnō-ji, Nikkō
Ishinoto.jpg
Steinpagode in Uji
Gorinto mimizuka.jpg
Mimizuka, Kyōto

Obwohl die große Mehrzahl japanischer Pagoden den beiden oben genannten Stil·typen ent·spricht, gibt es auch einige Sonder·formen, wie die acht·eckige Pagode des Anraku-ji [Anraku-ji (jap.) 安楽時 ältester Zen-Tempel in der Präfektur Nagano, Gründung in der Kamakura-Zeit] in Nagano oder die drei·zehn·stöckige Pagode des Tanzan [Tanzan Jinja (jap.) 談山神社 Schrein in den Bergen südlich von Nara, wo u.a. Nakatomi no Kamatari verehrt wird; vor der Meiji-Restauration gemischt-religiöse Kultstätte, die unter dem Namen Tōnomine bekannt war; daher gibt es hier auch eine (eigentlich buddhistische) dreizehnstöckige Pagode] Schreins in der Präfektur Nara. Wie schon erwähnt, gab es auch sieben- und neun·stöckige Varianten, die weit größer waren als alle heute erhal·tenen Pagoden. All diese Sonder·formen haben sich aber auf die Dauer nicht durchgesetzt.

Die Grundform der Pagode wurde auch für andere Zwecke eingesetzt, als zur Errichtung turm·artiger Gebäude. So findet man z.B. vielstöckige pagodenartige Stelen aus Stein, die mehr oder weniger als Denk·mäler anzusehen sind und häufig auf Fried·höfen stehen. Auch die traditio·nellen japanischen Grabsteine sind der Wort·bedeu·tung nach Pagoden bzw. Stupas (s. Sidepage Gorintō).

Schließlich wurden Pagoden auch graphisch dargestellt. Diverse heilige Texte wurden so gestaltet, dass das Schrift·bild eine Pagode aus Schrift·zeichen ergab.

Pagoden mandala.jpg
Pagoden mandala detail.jpg
Kinji hōtō mandara (Schatzpagode aus Goldlettern). Chūson-ji, Hiiraizumi, Iwate-ken. 12. Jh, Goldtinte auf blauschwarzem Grund. Zehngeschoßige Pagode bestehend aus Schriftzeichen, die zusammen ein Kapitel des Goldglanz-Sutras ergeben.


Anmerkungen

  1. Rosenfield 2011, S. 126–27

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Bauten/Tempel/Pagoden.