Essays/Arhats: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Sechzehn Arhats tauchen in Ostasien ertsmals in einem Text namens ''Fazhuji'' 法住記 (jap. ''Hōjūki'') auf, der 654 von {{glossar:Xuanzang}} auf der Grundlage eines nicht mehr bekannten Originals ins Chinesische übersetzt wurde. Der Text erläutert Namen, Wohnort und Funktion der Sechzehn Arhats die nach Buddhas Tod in der Welt verbleiben, um seine Lehre korrekt weiter zu verbreiten.<ref>[http://buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?6c.xml+id(%27b6cd5-4f4f-8a18%27) Charles Muller] (DDB, mit „guest“ einloggen); Originaltext: [http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ddb-bdk-sat2.php?mode=detail&useid=2030_ T 2030]; s. a. [http://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/j/juurokurakan.htm JAANUS]. </ref> Die Tradition wurde ganz besonders im Chan bzw. Zen Buddhismus gepflegt, daher stammen auch die meisten bekannten Darstellungen dieser Arhats aus Zen Tempeln. Bei der Reihenfolge der Arhats hielt man sich zumeist an das ''Fazhuji'', doch die ikonographische Ausgestaltung der einzelnen Figuren fiel unterschiedlich aus. Grundsätzlich sind die Arhats zumeist greisenhaft dargestellt (sie existieren ja bereits seit der Zeit des historischen Buddhas) und tragen oft exotische, indische Merkmale. | Die Sechzehn Arhats tauchen in Ostasien ertsmals in einem Text namens ''Fazhuji'' 法住記 (jap. ''Hōjūki'') auf, der 654 von {{glossar:Xuanzang}} auf der Grundlage eines nicht mehr bekannten Originals ins Chinesische übersetzt wurde. Der Text erläutert Namen, Wohnort und Funktion der Sechzehn Arhats die nach Buddhas Tod in der Welt verbleiben, um seine Lehre korrekt weiter zu verbreiten.<ref>[http://buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?6c.xml+id(%27b6cd5-4f4f-8a18%27) Charles Muller] (DDB, mit „guest“ einloggen); Originaltext: [http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ddb-bdk-sat2.php?mode=detail&useid=2030_ T 2030]; s. a. [http://www.aisf.or.jp/~jaanus/deta/j/juurokurakan.htm JAANUS]. </ref> Die Tradition wurde ganz besonders im Chan bzw. Zen Buddhismus gepflegt, daher stammen auch die meisten bekannten Darstellungen dieser Arhats aus Zen Tempeln. Bei der Reihenfolge der Arhats hielt man sich zumeist an das ''Fazhuji'', doch die ikonographische Ausgestaltung der einzelnen Figuren fiel unterschiedlich aus. Grundsätzlich sind die Arhats zumeist greisenhaft dargestellt (sie existieren ja bereits seit der Zeit des historischen Buddhas) und tragen oft exotische, indische Merkmale. | ||
− | Auf dieser Seite werden zwei japanische Sets von Arhat Bildern aus dem 14. und 18. Jahrhundert detailliert vorgestellt. Beide Sets enthalten diverse spezifische Elemente wie Drachen, Tiger, Ziege, Bananenbaum, Rauchopfergefäß, Vase, überlange Augenbrauen, Meditation in einer Höhle, usw., doch fällt auf, dass diese Elemente jeweils anderen Arhats zugeordnet werden. So ist der Drachenbändiger bei Ryōzen Arhat Nr. 8, während er im ''Butsuzōzūi'' Nr. 10 ist. Arhat Nr. 11, Rahula, ist der Sohn Buddhas und trägt daher bei Ryōzen jugendliche Attribute, während er im | + | Auf dieser Seite werden zwei japanische Sets von Arhat Bildern aus dem 14. und 18. Jahrhundert detailliert vorgestellt. Beide Sets enthalten diverse spezifische Elemente wie Drachen, Tiger, Ziege, Bananenbaum, Rauchopfergefäß, Vase, überlange Augenbrauen, Meditation in einer Höhle, usw., doch fällt auf, dass diese Elemente jeweils anderen Arhats zugeordnet werden. So ist der Drachenbändiger bei Ryōzen Arhat Nr. 8, während er im ''Butsuzōzūi'' Nr. 10 ist. Arhat Nr. 11, Rahula, ist der Sohn Buddhas und trägt daher bei Ryōzen jugendliche Attribute, während er im ''Butsuzōzūi'' ein alter Mönch mit indischer Physignomie ist, usw. Dies deutet an, dass die Ikonographie der Arhats einen Legendenkorpus widerspiegelt, dass die genaue Zuordnung von Legende und Figur aber nicht kanonisch festgelegt war und daher der individuellen Interpretation des jeweiligen Künstlers entsprach. |
== Ryōzens Arhats == | == Ryōzens Arhats == |
Version vom 14. September 2013, 23:33 Uhr
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Die Sechzehn Arhats tauchen in Ostasien ertsmals in einem Text namens Fazhuji 法住記 (jap. Hōjūki) auf, der 654 von
602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde
Der Begriff „Xuanzang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
auf der Grundlage eines nicht mehr bekannten Originals ins Chinesische übersetzt wurde. Der Text erläutert Namen, Wohnort und Funktion der Sechzehn Arhats die nach Buddhas Tod in der Welt verbleiben, um seine Lehre korrekt weiter zu verbreiten.1 Die Tradition wurde ganz besonders im Chan bzw. Zen Buddhismus gepflegt, daher stammen auch die meisten bekannten Darstellungen dieser Arhats aus Zen Tempeln. Bei der Reihenfolge der Arhats hielt man sich zumeist an das Fazhuji, doch die ikonographische Ausgestaltung der einzelnen Figuren fiel unterschiedlich aus. Grundsätzlich sind die Arhats zumeist greisenhaft dargestellt (sie existieren ja bereits seit der Zeit des historischen Buddhas) und tragen oft exotische, indische Merkmale.
Auf dieser Seite werden zwei japanische Sets von Arhat Bildern aus dem 14. und 18. Jahrhundert detailliert vorgestellt. Beide Sets enthalten diverse spezifische Elemente wie Drachen, Tiger, Ziege, Bananenbaum, Rauchopfergefäß, Vase, überlange Augenbrauen, Meditation in einer Höhle, usw., doch fällt auf, dass diese Elemente jeweils anderen Arhats zugeordnet werden. So ist der Drachenbändiger bei Ryōzen Arhat Nr. 8, während er im Butsuzōzūi Nr. 10 ist. Arhat Nr. 11, Rahula, ist der Sohn Buddhas und trägt daher bei Ryōzen jugendliche Attribute, während er im Butsuzōzūi ein alter Mönch mit indischer Physignomie ist, usw. Dies deutet an, dass die Ikonographie der Arhats einen Legendenkorpus widerspiegelt, dass die genaue Zuordnung von Legende und Figur aber nicht kanonisch festgelegt war und daher der individuellen Interpretation des jeweiligen Künstlers entsprach.
Ryōzens Arhats
Im vierzehnten Jahrhundert fertigte der Zen-Mönch Ryōzen, ein buddhistischer Künstler des Rinzai-Tempels Tōfuku-ji in Kyoto, ein Set der Sechzehn Arhats an, das sich stark an klassischen chinesischen Vorbildern orientierte, sodass es im 19. Jh. als chinesisches Erzeugnis galt.2 Die Namen und sogar die Nummerierung der Arhats ist auf jedem Bild verzeichnet und entspricht der klassischen Text der ostasiatischen Arhat-Verehrung, dem Fazhuji (654).
Arhats im Butsuzōzūi
Im Butsuzōzui, einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie religiöser Figuren, werden die Sechzehn Arhats ebenfalls in der traditionellen Reihenfolge des Fazhuji angegeben. Auch die Wohnorte, zumeist Orte der imaginären buddhistischen Geographie, entsprechen dem klassischen Text. (Nicht angegeben sind die jeweiligen Arhats im Gefolge der sechzehn, die zwischen fünfhundert und tausendsechshundert schwanken.)
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Verweise
Fußnoten
- ↑ Charles Muller (DDB, mit „guest“ einloggen); Originaltext: T 2030; s. a. JAANUS.
- ↑ Quelle: Freer/Sackler, Smithonian Insitution
Bilder
- ^ Arhat mit knorrigem Bambusstock im halben Meditationssitz, auf einem Felsen, eine Art indischer Albert Einstein. Dieser Naturalismus deutet darauf hin, dass die Figur nach einem realen indischen Modell gemalt wurde. Das Bild wurde in China angefertigt und kam bald darauf nach Japan, wo es — laut Inschrift auf der Rückseite — 1346 von Ashikaga Tadayoshi an das Kloster auf Berg Kōya verschenkt wurde. „Wichtiges Kulturgut“.
Werk von Tai Shan 蔡山. Yuan-Zeit, 14. Jh. Bildquelle: Tokyo National Museum, bildbearbeitet. - ^ Arhat (Pindola Bharadvaja), eine Miniaturpagode mit Buddhafigur hochhaltend. Sitzt auf einem Felsen, im Hintergrund Meer.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Kanakavatsa) mit Fliegenwedel (hossu), mit den Fingern schnippend. In Begleitung eines chinesischen weltlichen Würdenträgers.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Kanaka Bharadvāja), mit Gebetskette auf dem Stuhl eines Klosterabts, begleitet von einem dreiäugigen Dämon.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Sobinda) mit vajra und Vajra-Glocke (in Ausübung eines esoterischen Rituals), in Begleitung eines Königs oder Generals in prunkvollem Gewand (Rüstung?). Der Begleiter ist von einem grünlichen Flammenkranz umgeben.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Nakula) als Asket mit Fächer, in Begleitung eines jungen Mönchs. Im Hintergrund Mandarinenten.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Bhadra), als greiser Klosterabt mit ringförmiger Gebetskette. Im Hintergrund Blumenvase und Gefäß für Räucherstäbchen. Eine von zwei Figuren der Serie ohne Begleiter.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Kālika) im halben Meditationssitz auf einem Felsen, einen gezähmten Tiger streichelnd. Im Hintergrund eine Kiefer.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Vajraputra) als kräftiger Mann, einen zahmen Drachen streichelnd. Im Hintergrund Wolken.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat Jīvaka, als Klosterabt mit Fliegenwedel (hossu). Bekommt von einer himmlischen Schönheit Pfirsiche (ein daoistisches Symbol der Langlebigkeit) serviert.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Panthaka), nur mit einem kesa bekleidet, mit Rauchopfergefäß. Ein Mönchsdiener platziert Blumen vor dem Arhat. (In einer ansonsten identischen Parallelserie ist dieser Arhat mit Arhat 14 vertauscht. S. Komazawa University Library.)
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Rahūla), mit hochgezogenem Bein (Pose der Gelassenheit) auf einem Felsen sitzend; bekommt von einer Gemse (Hirsch?) eine Blume dargereicht. Vom Typus her entspricht dieser Arhat als einziger in dieser Serie einem Han-Chinesen, während er altersmäßig zu den jüngsten zählt.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Angaja) auf einem Felsen, mit aufgestelltem Bein (Haltung der Gelassenheit), sich einem weißen Löwen zuwendend. Im Hintergrund goldene Wolken.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Nāgasena), eine Schriftrolle lesend. Mit dunkler Haut, auch der Diener mit Kraushaar wirkt indisch oder afrikanisch. Im Hintergrund ein Bananenbaum.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Vanavāsin) als Wanderasket mit dunkler Haut und langen Fingernägeln, auf einen Stock gestützt. Zur Seite gedreht. Ein Diener rückt einen Schemel vor seinen Hocker. Daneben ein Tisch mit eingewickelter Bettelschale und Blumenvase.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Ajita) auf einem Felsen, mit Edelstein in der Hand. Ein betagter Verehrer in chinesischer Tracht hat ihm den Stein überreicht (oder ist bereit, ihn in Empfang zu nehmen). Im Hintergrund ein Baum.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Cūda Panthaka) mit Kapuze, in einer Höhle meditierend (Meditationsmudra). Europide Gesichtszüge. Das Motiv erinnert an Darstellungen des Zen-Patriarchen Bodhidharma.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. National Museum of Asian Art, Freer Gallery of Art. - ^ Arhat (Panthaka oder Vanavāsin). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 10 von Ryōzen.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library. - ^ Arhat (Jivaka). Detail einer Arhat-Skizze; vgl. Arhat 9 von Ryōzen.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. Komazawa University Library. - ^ Arhat mit hochgezogenem Bein (Pose der Gelassenheit) auf einem Felsen sitzend; bekommt von einer Gemse eine Blume dargereicht.
Werk von Ryōzen. Muromachi-Zeit, 14. Jh. Fukuchiyama-shi no bunkazai. - ^ Die berühmteste Statue der Feilaifeng-Felsskulpturen an einem der ältesten Tempel Chinas, dem Chan (Zen) Tempel der Ruhenden Seele (Lingyin Tempel) in Hangzhou. Budai (Maitreya, Buddha der Zukunft) ist hier inmitten der Sechzehn Arhats dargestellt (die bis zu seinem Erscheinen auf Erden nicht ins Nirvana eintreten dürfen). Die Statue belegt, dass die Ikonographie des Budai/ Hotei schon seit dem 13. Jahrhundert mehr oder weniger gleichbleibend überliefert wird.
Südliche Song-Zeit, 1126–1279. Bernhard Scheid, flickr, 2009.
- ^ Arhat 15 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764).
Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) entstand diese Serie zwischen 880 und 896. Guanxiu fertigte laut einer Inschrift auf Bild 11 die ersten zehn Portraits im Tempel 和安寺 an, wo er auch zum Mönch ausgebildet worden war. Die Serie wurde bald darauf von 景昭 zum Tempel 懐玉山 in 信州 gebracht und dort aufbewahrt.
Werk von Guanxiu (832–912). Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6. - ^ Arhat 11 aus einer Serie im Besitz des japanischen Kaiserpalastes, die angeblich von Guanxiu (also aus dem 10. Jh.) stammen soll, jedenfalls aber eine getreue Kopie darstellt. Eine viel spätere Kopie findet sich auf den Steinstelen des Kaisers Qianlong (1764).
Laut Takasaki Fujihiko (Nihon no bijutsu 234, S. 39) hinterließ Guanxiu auf diesem Bild eine Inschrift, wonach diese Serie zwischen 880 und 896 entstand. Rakan 11 ist Rahula, der einzige Sohn des historischen Budda. Das Portrait, das gegenüber den anderen der gleichen Serie weniger grotesk wirkt, wird traditionellerweise als Selbstportrait des Künstlers gedeutet.
Werk von Guanxiu (832–912). Nihon no bijutsu 234 (1985), S. 6, Abb. 6. - ^ Arhat, der sich mit einem Rückenkratzer (in Japan existiert dafür der Ausdruck „Hand des Enkels“) den Rücken kratzt. Nach der angegebenen Quelle (ein taiwanesischer Blog) Arhat 8. Kopie eines Werks des chinesischen Arhat-Malers Guanxiu.
Werk von Guanxiu (Vorlage). Kamakura-Zeit. Bildquelle: 圖博館. - ^ Arhat mit knorrigem Stock, betend. In Mönchstracht auf einem Stuhl aus unbehandeltem Holz sitzend. Mit ausgeprägter Nase und starker Körperbehaarung. Nach der angegebenen Quelle — ein taiwanesischer Blog — Arhat 4.
Werk von Guanxiu (Vorlage) (832–912). Kamakura-Zeit. 圖博館, Blog. - ^ Arhat nach dem Vorbild von Guanxiu in modernem Ambiente und ohne buddhistische Attribute aber mit den klassischen Körpermerkmalen, interpretiert vom zeitgenössischen Künstler Shao Fan.
Werk von Shao Fan (1964–). 2011. MAK, Georg Mayer. - ^ Arhat Angaja, in einem Buch (mit indischer Schrift) lesend, mit Gebetskette und knorrigem Stock. Namen und Nummer nach dem Fazhuji; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt Angiraja, Rang 1.“
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. - ^ ArhatAjita, ein Bein hochziehend, schmerzvoller Ausdruck, lange Brauen. Namen und Nummer nach dem Fazhuji; Gedicht von Kaiser Qianlong (1711–1799). Anmerkung: „Jetzt ..., Rang 2.“
Werk von Guanxiu (Vorlage). China, Quing-Zeit, 18. Jh. Chinese Rubbings Collection, Harvard Fine Arts Library. - ^ Alter Arhat mit den klassischen, überlangen Brauen.
Werk von Itō Jakuchū (1716–1800). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Kauziger Arhat mit Vollbart und einem Rauchopfergefäß.
Werk von Itō Jakuchū (1716–1800). Edo-Zeit, 18. Jh. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein Arhat lässt eine Gewitterwolke aus seiner Bettelschale aufsteigen (in der sich wohl ein Drache befindet).
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 19. Jh. Tokyo National Museum. - ^ Arhat, mit dem Finger den kleinen Drachen reizend, der eben in einer Wolke aus seiner Schale entstiegen ist.
Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, um 1850. British Museum. - ^ Ein Exemplar aus der Serie von fünfhundert lebensgroßen Arhats (rakan), mit denen der Bildhauer Shōun Genkei um das Jahr 1690 einen neuen rakan-Boom in Edo auslöste. Sein Ensemble erhielt einen eigenen Tempel im Osten der Stadt und entwickelte sich rasch zu einer Hauptsehenswürdigkeit. Der Tempel wurde allerdings in der Meiji-Zeit zerstört und umgesiedelt, wobei viele Statuen verloren gingen. Heute sind etwa die Hälfte der Statuen in einer modernen Ausstellungshalle des Tempels Gohyaku Rakan-ji in Meguro, Tokyo zu sehen.
Werk von Shōun Genkei (1648–1710). Edo-Zeit. Metropolitan Museum, New York. - ^ Bei genauer Betrachtung erkennt man bei beiden Arhat-Figuren „Narben“ im Hals- und Brustbereich. Es sind Spuren der anti-buddhistischen Ausschreitungen in den ersten Jahren der Meiji-Zeit (ab 1868), in denen buddhistische Steinstatuen systematisch enthauptet wurden. Später wurden viele dieser Statuen wieder in Stand gesetzt.
Edo-Zeit, 1782–1825. Yuichi Momma, flickr, 2011. - ^ Skulptur eines veträumt dasitzenden Arhat
Edo-Zeit, 1782–1825. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri (fg2), 2009. - ^ Skulptur eines fröhlichen Arhats (jap. rakan)
Edo-Zeit, 1782–1825. Wikimedia Commons, Frank Gualtieri (fg2), 2009. - ^ Halle der 500 Arhats des Hōon-ji in Morioka, Nordjapan. Die Halle wurde 1735 errichtet und 1858 erneuert. Im Mittelpunkt steht der Rushana Buddha des Kegon Sutras, umgeben von Zehn Schülern und den Sechzehn Arhats. Die Fünfhundert Arhats bilden das größere Gefolge des Buddhas. Die Statuen sind z.T. älter als die Halle und stammen aus der Kyōto-Region.
Edo-Zeit. Tanaka Jūyō, flickr, 2010. - ^ Eines der ältesten realistischen Mönchsportraits, das in Japan hergestellt wurde. Den Quellen des Tempels Okadera zufolge handelt es sich um den Tempelgründer Gien, einen Mönch der Hossō Schule. Historiker nehmen jedoch an, dass eigentlich der indische Arhat Pindola (jap. Binzuru) dargestellt wurde, was unter anderem die exotischen Gesichtszüge der Figur erklären würde. In jedem Fall besteht zwischen dem Realismus der Mönchsportraits und der Arhat-Darstellungen eine enge kunsthistorische Verbindung.
Nara-Zeit, 8. Jh. Fashion Press, 2019. - ^ Der berühmte Binzuru (Pindola) des Tōdaiji in Nara, ein überlebensgroßer Arhat, der als wundertätige Statue gilt und daher arg abgegriffen ist. Das Gewand, das in Japan allen volkstümlichen Heiligenfiguren angezogen wird, schützt ihn wohl auch vor weiterem Schaden.
Edo-Zeit. Mazimilian, flickr, 2006. - ^ Vom vielen Abreiben arg mitgenommener „Streichelbuddha“ (nadebotoke). Stellt Binzuru, einen Schüler Buddhas dar.
Wakī, (Photo-Blog). - ^ Zwei Schüler Buddhas (Arhats) in Verzweiflung über Buddhas Tod. Aus einer Darstellung von Buddhas Eintritt ins Nirvana (nehanzu), die sich im untersten Geschoß der Gojū-Pagode des Hōryū-ji befindet. Insgesamt sind zehn Figuren auf diese Weise dargestellt. Es handelt sich also um die Gruppe der Zehn Buddha Schüler, die den Arhats zuzurechnen sind. Die Gruppe ist auch als nakibotoke, „weinende Buddhas“ bekannt.
Nara-Zeit, 8. Jh. Bildquelle: Kita Naoko, Picasa. - ^ Detail aus einem Butsu nehanzu, einem Bild von Buddhas Sterbeszene (s. Ikonographie/Shaka). Die Namen der beiden dargestellten Jünger (jap. Ribata 離波多 und Kuchira 倶絺羅) sind dem Bild beigefügt. Im Gegensatz zu den ebenfalls anwesenden Bodhisattvas, sind sie nicht im Stande, ihre Gefühle zu unterdrücken, und werden von Trauer übermannt.
Heian-Zeit, 1086. Kokuhō Butsu nehanzu: Ōtoku sannen mei. Kōyasan Reihōkan 2000, S. 48–49.
Glossar
- Bodhidharma (skt.) बोधिधर्म ^ legendärer buddh. Mönch aus Indien, in China aktiv; gilt als Begründer des Chan (Zen) Buddhismus (jap. Daruma 達磨 oder Bodaidaruma 菩提達磨)
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- Budai (chin.) 布袋 ^ chinesischer Mönch (10. Jh.); gilt als Inkarnation von Bodhisattva Maitreya; jap. Hotei
- Butsuzō zui 仏像図彙 ^ buddh. Bildenzyklopädie von Tosa Hidenobu, 1783.
- Dōgen Kigen 道元希玄 ^ 1200–1253; Begründer des Sōtō Zen; auch Eihei Dōgen.
- Gohyaku Rakan-ji 五百羅漢寺 ^ Tempel der Fünfhundert Rakan (Buddha-Schüler); früher in Honjo, heute in Meguro, Tōkyō
- Gṛdhrakūṭa (skt.) गृध्रकूट ^ „Geiergipfel“, indischer Berg bei Rajagrha (Rajgir), auf dem Buddha predigte (jap. Ryōjusen 霊鷲山)
- Itō Jakuchū 伊藤若冲 ^ 1716–1800; Edo-zeitl. Maler und Literat aus Kyōto; kein Mönch, aber dem Zen-Buddhismus nahe stehend
- Jōjin 成尋 ^ 1011–1081; Mönch der Tendai-shū, u.a. für seinen Reisebericht aus China (1072) bekannt; erhielt vom chin. Kaiser nach einem erfolgreichen Regenbittritus den Ehrennamen Zenne Daishi 善慧大師 und blieb bis zu seinem Tod in China
- Katsushika Hokusai 葛飾北斎 ^ 1760–1849; Maler und Zeichner. Bekanntester Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Lingyin Si (chin.) 靈隐寺 ^ Chan Tempel in Hangzhou, südwestl. von Shanghai; gegr. 328; wtl. Tempel des ruhenden Geistes; u.a. bekannt für zahlreiche Felsskulpturen
- Meiji Ishin 明治維新 ^ Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat
- Menander I. (west.) ^ r. 165?–130? v.u.Z.; indo-griechischer König, auch König Menandros, skt. Mirinda
- nadebotoke 撫仏 ^ wtl. „Streichelbuddha“; buddh. Figur, die von den Gläubigen zwecks Heilung, Abwehr von Krankheit, o.ä. berührt wird
- Piṇḍola Bhāradvāja (skt.) पिण्डोल भारद्वाज ^ bekanntester Vertreter der Arhats, besser bekannt als Pindola (jap. Binzuru 賓頭盧 oder Bindora Baradaja 賓度羅跋羅惰闍)
- Rinzai-shū 臨濟宗 ^ Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus
- Śākyamuni (skt.) शाक्यमुनि ^ „Der Weise des Shakya-Klans“, buddhistischer Name des historischen Buddha (Gautama Siddhartha) (jap. Shaka 釈迦 oder Shakamuni 釈迦牟尼)
- Shōun Genkei 松雲元慶 ^ 1648–1710; Edo-zeitlicher Bildhauer-Mönch der Ōbaku-shū, v.a. für seine fünfhundert rakan bekannt
- Strong, John (west.) ^ 1948-; US-amerikanischer Indologe und Buddhismuskundler
- Theravāda (pali) थेरवाद ^ „Schule der Ordensälteren“, buddhistische Richtung (hier in Pali angegeben; skt: Sthaviravada) (jap. jōzabu bukkyō 上座部仏教)
- Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts