Essays/Bishamon-ten: Unterschied zwischen den Versionen
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===Staatsschutz=== | ===Staatsschutz=== | ||
Die Vier Himmelskönige spielten vor allem in der Frühzeit des japanischen Buddhismus eine wichtige Rolle. Damals versprach sich der japa·nische Staat kon·krete mili·tärische und poli·tische Vor·teile aus der Ver·ehrung des Bud·dhis·mus, wie dies in einigen bud·dhis·tischen Sutren, vor allem dem Gold·glanz Sutra (jap. {{glossar:Konkoumyoukyou}}) auch ganz explizit ver·sprochen wird.<ref name=goldglanz /> Die erste offizielle Chronik Japans, das {{glossar:Nihonshoki}}, berichtet, dass der ent·schei·dende Durch·bruch des Bud·dhis·mus auf mili·täri·schem Wege erfolgte und dass diese Aktion direkt mit den Vier Him·mels·köni·gen in Verbin·dung stand: Nachdem sich bei Hof eine Partei für und eine gegen den Buddhismus formiert hatte, kam es im Jahr 587 zu einer Schlacht zwischen dem Lager der {{glossar:Mononobe}}, die den Bud·dhismus ablehnten, und dem Lager der {{glossar:Soganouji|Soga}}, die ihn förder·ten. Obwohl noch ein Knabe von drei·zehn Jahren, zog auch der Kaiser·sohn {{glossar:Shoutokutaishi}} (574–622) in diese Schlacht, und zwar auf Seiten der Soga. Zuvor schnitzte er vier Miniatur·sta·tuen der Himmels·könige, steckte sie in sein Haar und schwor, dass er den Himmels·köni·gen einen Tempel und eine Pagode stiften werde, wenn die Feinde des Bud·dhis·mus in dieser Schlacht besiegt werden sollten. Das ''Nihon shoki'' führt den Sieg der pro-bud·dhisti·schen Partei unmittel·bar auf diesen Schwur zurück. Einige Jahre später ließ Shōtoku Taishi, mittler·weile zum kaiser·lichen Regenten avanciert, tat·säch·lich einen Tempel für die Vier Himmels·könige errichten. Dieser {{glossar:Shitennouji}} befindet sich im heu·tigen Osaka und gilt als ältes·ter staat·lich gegrün·deter Tempel Japans. | Die Vier Himmelskönige spielten vor allem in der Frühzeit des japanischen Buddhismus eine wichtige Rolle. Damals versprach sich der japa·nische Staat kon·krete mili·tärische und poli·tische Vor·teile aus der Ver·ehrung des Bud·dhis·mus, wie dies in einigen bud·dhis·tischen Sutren, vor allem dem Gold·glanz Sutra (jap. {{glossar:Konkoumyoukyou}}) auch ganz explizit ver·sprochen wird.<ref name=goldglanz /> Die erste offizielle Chronik Japans, das {{glossar:Nihonshoki}}, berichtet, dass der ent·schei·dende Durch·bruch des Bud·dhis·mus auf mili·täri·schem Wege erfolgte und dass diese Aktion direkt mit den Vier Him·mels·köni·gen in Verbin·dung stand: Nachdem sich bei Hof eine Partei für und eine gegen den Buddhismus formiert hatte, kam es im Jahr 587 zu einer Schlacht zwischen dem Lager der {{glossar:Mononobe}}, die den Bud·dhismus ablehnten, und dem Lager der {{glossar:Soganouji|Soga}}, die ihn förder·ten. Obwohl noch ein Knabe von drei·zehn Jahren, zog auch der Kaiser·sohn {{glossar:Shoutokutaishi}} (574–622) in diese Schlacht, und zwar auf Seiten der Soga. Zuvor schnitzte er vier Miniatur·sta·tuen der Himmels·könige, steckte sie in sein Haar und schwor, dass er den Himmels·köni·gen einen Tempel und eine Pagode stiften werde, wenn die Feinde des Bud·dhis·mus in dieser Schlacht besiegt werden sollten. Das ''Nihon shoki'' führt den Sieg der pro-bud·dhisti·schen Partei unmittel·bar auf diesen Schwur zurück. Einige Jahre später ließ Shōtoku Taishi, mittler·weile zum kaiser·lichen Regenten avanciert, tat·säch·lich einen Tempel für die Vier Himmels·könige errichten. Dieser {{glossar:Shitennouji}} befindet sich im heu·tigen Osaka und gilt als ältes·ter staat·lich gegrün·deter Tempel Japans. |
Version vom 23. Mai 2012, 15:58 Uhr
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Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana
Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ist im heutigen Japan in erster Linie als eine Art Samurai unter den Sieben Glücksgötter präsent.1 Er ent·stammt jedoch dem Bud·dhis·mus, genauer der Kate·gorie der
Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Gott·heiten (
Gruppe der indischen bzw. aus Indien übernommene Gottheiten im japanischen Buddhismus (skt. deva)
Der Begriff „tenbu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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), die eigent·lich auf indi·sche (meist vedische) Götter zurück·gehen und als Wächter·gott·heiten ins bud·dhis·tische Pan·theon inte·griert wurden. Unter diesen bud·dhis·tischen Devas ist Bisha·mon-ten einer der ersten, die Japan er·reichten, nämlich bereits im sechs·ten Jahr·hun·dert. Im Laufe seiner Ent·wick·lung über·nahm er unter·schied·liche Funk·tionen, vor allem die eines Kriegs- bzw. mili·täri·schen Schutz·gottes, aber auch die Funktion einer Gott·heit des Reich·tums. Umso er·staun·licher ist es, dass seine ikono·gra·phische Grund·form dabei weit·gehend unver·ändert blieb: Eine sehr mas·kuline Er·schei·nung in einer impo·nie·ren·den Rüs·tung, in einer Hand eine Waffe, in der anderen (fast immer) eine Pagode. Diese Pagode re·präsen·tiert die Lehre des Buddha, was auf seine ur·sprüng·liche Funktion ver·weist: den Bud·dhis·mus wehrhaft zu ver·teidi·gen.
Im Gegensatz zu anderen Glücksgöttern, etwa
Gott des Reichtums und Stellvertreter der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); skt. Mahakala = „Großer Schwarzer“; auch Daikoku-ten
Der Begriff „Daikoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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oder
Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
Der Begriff „Benzaiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, lassen sich bei Bishamon keine As·sozia·tionen mit lokalen japa·nischen Gott·heiten aus·machen. Was diese Figur aber interes·sant und viel·schich·tig macht, sind die unter·schied·lichen Legen·den, die Bishamon-ten sozu·sagen im Gepäck aus Asien mit·ge·bracht hat. Diese er·klären auch, warum Bishamon nicht nur als kriege·rischer Wächter, sondern auch als Gott des Reich·tums ver·ehrt wurde. Der Reich·tums·aspekt war es wohl auch, warum Bishamon-ten aus seiner kano·nischen bud·dhisti·schen Form heraus·gelöst und in das syn·kretis·tische Ensemble der Glücks·götter inte·griert wurde.
Phase 1: Bishamon als Hüter des Nordens
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Bishamon ist zunächst in mehreren Formationen von Richtungs·gott·heiten vertreten, vor allem als einer der Vier Himmels·könige (
wtl. Vier Himmelskönige, die aber eher als Himmelswächter auftreten und jeweils eine Himmelsrichtung beschützen; angeführt von Bishamon-ten, dem Wächter des Nordens; der Ausdruck wird auch für diverse Gruppen von vier Kriegern angewendet
Der Begriff „Shi-Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) und einer der Zwölf Gött·lichen Generäle (
Die Zwölf Göttlichen Generäle
Der Begriff „Jūni Shinshō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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). Beide Forma·tionen bestehen aus krie·ge·rischen Figuren und sind analog zu den vier Himmels·rich·tungen bzw. den Zwölf Himmels·stämmen (
Zwölf Erdzweige (chin. Tierkreiszeichen)
Der Begriff „jūni shi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) organi·siert (siehe Wächter·götter). Bishamon-ten steht jeweils für den Norden und reprä·sen·tiert so etwas wie den Gruppen·führer, aller·dings nicht in einer klar von den ande·ren abge·setzten Position. Seine pri·vile·gierte Stel·lung resul·tiert ledig·lich daraus, dass der Norden gemäß tra·ditio·nellen chinesi·schen Vor·stel·lungen der Ort des Kaiser·palas·tes war. Auch bud·dhis·tische Tempel sind zu·meist so aus·ge·richtet, dass der Haupt·ein·gang im Süden liegt, während sich die Haupt·halle im nörd·lichen Teil der Anlage befindet. Der Norden ist also sowohl im welt·lichen als auch im geist·li·chen Bereich der Sitz der Auto·rität. Insofern ist der Wächter des Nordens von größerer Bedeu·tung und höhe·rem Rang als alle anderen Wächter.2
Staatsschutz
Die Vier Himmelskönige spielten vor allem in der Frühzeit des japanischen Buddhismus eine wichtige Rolle. Damals versprach sich der japa·nische Staat kon·krete mili·tärische und poli·tische Vor·teile aus der Ver·ehrung des Bud·dhis·mus, wie dies in einigen bud·dhis·tischen Sutren, vor allem dem Gold·glanz Sutra (jap.
Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats
Der Begriff „Konkōmyō-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) auch ganz explizit ver·sprochen wird.3 Die erste offizielle Chronik Japans, das
Zweitältestes Schriftwerk und erste offizielle Reichschronik Japans (720)
Der Begriff „Nihon shoki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, berichtet, dass der ent·schei·dende Durch·bruch des Bud·dhis·mus auf mili·täri·schem Wege erfolgte und dass diese Aktion direkt mit den Vier Him·mels·köni·gen in Verbin·dung stand: Nachdem sich bei Hof eine Partei für und eine gegen den Buddhismus formiert hatte, kam es im Jahr 587 zu einer Schlacht zwischen dem Lager der
wtl. „Sippe der Dinge“; altjap. Klan, der gegen den Buddhismus eingestellt war
Der Begriff „Mononobe“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, die den Bud·dhismus ablehnten, und dem Lager der
Soga-Klan, die ersten Förderer des jap. Buddhismus
Der Begriff „Soga no uji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
, die ihn förder·ten. Obwohl noch ein Knabe von drei·zehn Jahren, zog auch der Kaiser·sohn
574–622; Prinz Shōtoku; kaiserlicher Regent
Der Begriff „Shōtoku Taishi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(574–622) in diese Schlacht, und zwar auf Seiten der Soga. Zuvor schnitzte er vier Miniatur·sta·tuen der Himmels·könige, steckte sie in sein Haar und schwor, dass er den Himmels·köni·gen einen Tempel und eine Pagode stiften werde, wenn die Feinde des Bud·dhis·mus in dieser Schlacht besiegt werden sollten. Das Nihon shoki führt den Sieg der pro-bud·dhisti·schen Partei unmittel·bar auf diesen Schwur zurück. Einige Jahre später ließ Shōtoku Taishi, mittler·weile zum kaiser·lichen Regenten avanciert, tat·säch·lich einen Tempel für die Vier Himmels·könige errichten. Dieser
buddh. Tempel im heutigen Ōsaka; zählt zusammen mit dem Asuka-dera zu den beiden ältesten Tempeln Japans (Gründung 593)
Der Begriff „Shitennō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
befindet sich im heu·tigen Osaka und gilt als ältes·ter staat·lich gegrün·deter Tempel Japans.
Noch in der
Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
-Zeit stellten die Himmelskönige eine zentrale Instanz dar, als es darum ging, Bud·dhis·mus und staatliche Verwal·tung Hand in Hand im ganzen Land zu insti·tutio·na·lisieren. Zu diesem Zweck schuf
701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus
Der Begriff „Shōmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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in der ersten Hälfte des achten Jahr·hun·derts das Netz·werk der soge·nann·ten Provinzial·tempel (
Provinztempel, Provinzialhaupttempel; in der Nara-Zeit Teil eines landesweiten Tempel-Netzwerks
Der Begriff „kokubunji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
), die offi·ziell fol·gende Bezeich·nung trugen: „Tempel für den Schutz des Staates durch die Vier Himmels·könige des Gold·glanz [Sutra]s“.4 Daher tauchen die Vier Himmels·wächter auch in der Halle des Großen Buddha im
Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
von Nara auf. Dieser Tempel war schließ·lich das Zentrum des Provin·zial·tempel·systems. Aller·dings sind heute dort nur noch zwei der ur·sprüng·lichen Himmels·könige zu sehen, nämlich
Synonym von Bishamon-ten, Himmelswächter des Nordens (skt. Vaishravana)
Der Begriff „Tamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(= Bishamon-ten) und Kōmoku-ten. Der Größe des
wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue
Der Begriff „daibutsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ent·spre·chend sind aber auch sie von enormen Aus·maßen. Ähnlich wie im Tōdaiji sind die Himmels·könige in vielen anderen Tempeln als Wächter des Haupt·heilig·tums im Einsatz, aller·dings werden sie mehr und mehr auf diese unter·geord·nete Funktion reduziert.
Phase 2: Tobatsu Bishamon
„Sohn des Gerühmten“, Himmelswächter des Nordens, aka. Kubera (jap. Bishamon-ten 毘沙門天 oder Tamon-ten 多聞天)
Der Begriff „Vaishravana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(Bishamon) genoss entlang der Seidenstraße, also auf der Japan ent·gegen·ge·setzten Seite der chinesisch-buddhis·tischen Einfluss·sphäre, schon lange besondere Ver·ehrung. In Khotan, einer Oase an der süd·lichen Route der Seiden·straße, betrach·teten sich die Könige als seine direk·ten Nach·kommen. Sie begrün·deten dies damit, dass Vaishra·vana einst einem alten, kinder·losen König Khotans zu einem Sohn verhalf, indem er, Vaishra·vana, einen Knaben aus seinem eigenen Kopf gebar und ihn dem König über·ant·wortete. Das Kind wurde in der Folge von einer Erd·göttin gesäugt.5 Die Motive dieser Legende fanden Eingang in die Vaishra·vana Ikono·graphie Khotans und ver·brei·te·ten sich von hier aus weiter.
Im Jahr 742 wurde die Gar·nisons·stadt Anxi, der Knoten·punkt von nördlicher und südlicher Seiden·straße im Nord·westen Chinas, von „Barbaren“ ange·griffen und geriet in arge Be·dräng·nis. Die Kunde davon drang bis in die chine·sische Haupt·stadt, wo der Kaiser den emi·nenten Mönch
705–774; buddh. Mönch aus Samarkand, Autor und Übersetzer zahlreicher Schriften des esoterischen Buddhismus aus dem Sanskrit ins Chinesische; chin. Bukong Jingang (jap. Fukū Kongō 不空金剛)
Der Begriff „Amoghavajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(705–774) anwies, etwas für die Sicher·heit des Landes zu tun. Amogha·vajra, der seiner·seits zentral·asia·tische Wurzeln hatte, betete darauf·hin zu Vaishra·vana (Bishamon). Dieser erhörte die Bitten und verur·sachte ein Erd·beben in Anxi. Auch sandte er gold·far·bene Mäuse aus, die die Bogen·sehnen der Feinde zernag·ten (mehr zu diesen Mäusen s.u.). Schließ·lich erschien er höchst·per·sönlich auf dem riesi·gen Nordtor der Burg. Da ergrif·fen die Feinde die Flucht und Anxi war ge·rettet.6 Die Le·gende machte der·artigen Eindruck, dass der Kaiser daraufhin in allen Garni·sonen Statuen dieser Gottheit, die als
wtl. Bishamon-ten aus Turfan bzw. Zentralasien
Der Begriff „Tobatsu Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(Bishamon aus Turfan)7 bezeichnet wurden, aufstellen ließ. Rund um Anxi entfal·tete sich ein beson·derer Kult des Bishamon, der u.a. in den nahe gelegenen Tausend Buddha Höhlen von Dunhuang seinen Nieder·schlag fand. 8
In Japan, wo Bishamon-ten zu diesem Zeitpunkt ja bereits bekannt war, scheint man den Kult des Tobatsu Bishamon rasch auf·ge·griffen zu haben. Getreu dem chine·sischen Vorbild, stellte man seine Statue im Haupt·tor der 795 gegrün·deten Haupt·stadt
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
auf. Während dieses Tor, das Rajōmon, nicht allzu lange über·dauerte, wurde die in China herge·stellte Statue stil·prägend für weitere Statuen des Tobatsu Bishamon-ten. Sie ist heute im Besitz des
Ost-Tempel in Kyōto, eig. Kyōō Gokoku-ji (Tempel des Königs der Lehre zum Schutz des Landes)
Der Begriff „Tōji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
, eines der wich·tigs·ten
Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Tempel.9 Im Norden der Stadt errich·tete man außer·dem einen Tempel, der zunächst
auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
Der Begriff „Kannon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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geweiht werden sollte, dann aber Bisha·monten als Haupt·heilig·tum annahm.10 Die meisten frühen Statuen des Tobatsu Bishamon-ten finden sich jedoch im Nord·osten Japans, wo zu dieser Zeit noch heftige Kämpfe mit den Emishi, Japans „nörd·lichen Barbaren“ tobten. 11 Man kann also davon ausgehen, das sich die militä·rischen Aspekte der Vier Himmels·könige in Tobatsu noch ver·stärk·ten und er zu einer Art Kriegs·gott der Heian-Zeit wurde.
Auf den meisten japanischen Darstellungen unterscheidet sich Tobatsu kaum von Bishamon wie er schon zuvor im Ensemble der Vier Himmels·könige auftritt. Als Unter·schei·dungs·merkmal gelten allerdings die Figuren, auf denen er gewohnheitsmäßig steht. Wäh·rend Bishamon-Statuen der Phase 1 zumeist auf einem einzelnen, zusam·men·gekauer·ten Dämon (
buddhistischer Dämon, Podest der Himmelswächter
Der Begriff „jaki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) posieren, steht Tobatsu ent·weder auf den ausge·brei·teten Händen einer weib·lichen Figur oder auf zwei Dämonen, in deren Mitte eine weib·liche Figur zu sehen ist. Diese weibliche Figur ist
Göttin der Erde
Der Begriff „Jiten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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(skt. Prthivi), die Erdgöttin. Sie findet sich in der unter·stüt·zen·den Haltung bereits in den Vaishra·vana/ Bishamon Dar·stel·lungen der Könige von Khotan. Während das Trampeln auf Dämonen als Geste des Triumphs gedeutet werden kann, besteht zwischen der Erd·göttin und Bishamon ganz offen·sicht·lich ein Ein·ver·neh·men, das man an der geord·neten, sym·me·trischen Haltung, mit der sie ihm stützt, ablesen kann. Die chi·nesi·sche Skulptur des Tobatsu trägt außer·dem eine charak·teris·tische, eng·tail·lierte Rüstung und eine Krone statt des üblichen Helms. Diese Details werden aber in Japan bald wieder fallen gelassen.
Bishamon-tens Gefolge
Zahlreiche weitere Aspekte, die sich mit Bishamon als Einzelfigur verbinden, lassen sich exem·pla·risch an einem Rollbild aus der Kamakura-Zeit (um 1200) identi·fzieren, das heute im Museum of Fine Arts in Boston hängt. Hier werden die ver·schie·denen Einzel·aspekte Bishamon-tens frei mit einander in Bezie·hung gebracht:
Kamakura-Zeit, um 1200. Museum of Fine Arts, Boston.
Das Bild zeigt Bishamon-ten mit einem bunten Gefolge aus unter·wor·fenen Dämonen und edlen Gestal·ten. Bishamon selbst steht auf zwei Dämonen12, die weib·liche Figur davor ist die Erd·göttin Jiten. Dies deutet nach dem, was wir bisher bespro·chen haben, auf Tobatsu Bishamon hin. Er trägt die typi·sche Rüstung, die mit den Fratzen mythi·scher Bestien verziert ist, vor allem eine Art Löwen·kopf als Gürtel·schnalle. In der rechten Hand hält er einen Stab, in der linken sein wich·tigs·tes Attribut, die Pagode. Aus seinen Schultern schlagen hohe rote Flam·men·säulen. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Essays/Bishamon-ten.
Rechts von Bishamon ist eine Gruppe von vier Dämonen zu erkennen, die als Waffen·träger fungieren: einer trägt Bishamons charak·teris·ti·schen Dreizack, einer Pfeil und Bogen, einer einen weiteren Stab und einer ein Schwert. Rechts vor den Waffen·trä·gern steht eine rote, dämo·nische Figur mit „Leder·hosen" in Form von Ele·fanten·köpfen. Diese Figur heißt
wtl. Wüstengeneral; dämonische Erscheinungsform Bishamon-tens
Der Begriff „Jinja Taishō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, wtl. der Wüsten·general. Es handelt sich um eine Erschei·nungs·form des Bishamon. Der Legende nach soll Bishamon in dieser Gestalt dem berühm·ten Pilger·mönch
602–664; berühmter chin. Pilgermönch und buddh. Gelehrter; Autor eines einflussreichen Reiseberichts über das buddhistische Indien, der später als „Reise nach dem Westen“ in einen Roman gefasst wurde
Der Begriff „Xuanzang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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in einer zentral·asia·ti·schen Wüste den Weg zur nächs·ten Oase gewiesen und ihn so vor dem Ver·dursten gerettet haben.13 Die histo·rische Faktizi·tät dieser Legende mag zweifel·haft sein, doch ver·deut·licht sie ein weite·res Mal den zentral·asia·tischen Einfluss auf die Bishamon Ikono·graphie. Neben dem Wüsten·general ist auf dem obigen Bild eine judend·liche Figur mit Elefan·ten·mütze zu sehen, die ich noch nicht identi·fizieren konnte. Auf der anderen Seite Bishamons ist im Hinter·grund eine weitere seltsame Erschei·nung zu sehen. Sie besitzt zahl·reiche Attribute eso·terisch-zorn·voller Gott·heiten (
„Zorn“, zornvolle Gottheit (jap. funnuson 憤怒尊)
Der Begriff „krodha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) nämlich zu Berge stehen·des Haar, Raub·tier·zähne, Kette aus Toten·schädel, vier Hände, in zwei davon mensch·liche Leichen, etc. Wäh·rend derartige Figuren in der spä·teren eso·teri·schen Ikono·graphie rang·mäßig über Wächtern wie Bishamon stehen, ist diese Figur im vor·lie·gen·den Kontext ganz offen·sicht·lich von unter·geord·neter Stel·lung.
Links von Bishamon fallen drei vornehme Figuren ins Auge. Es handelt sich um die Gefährtin des Bishamon,
Hindu-buddhistische Göttin des Glücks; wtl. „Gottheit des Guten Omens“; auch: Kisshōten; skt. Lakshmi
Der Begriff „Kichijō-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, die vor allem im frühen japa·nischen Bud·dhis·mus als eine Art Glücks·gott·heit galt, später aber etwas in Ver·ges·sen·heit geriet. Sie hält ein Wunsch·er·fül·lungs-Juwel in Händen. Neben ihr zwei Knaben, wahr·schein·lich Söhne des Bishamon, einer mit einem Teller mit Blüten(?), einer mit einem Beutel.
12. Jh. Wikimedia Commons.
Viele Neuerungen aus der zweiten Phase der Bishamon Ikonographie finden sich auch in chine·sischen Darstel·lungen aus Dunhuang wieder, zum Bei·spiel auf der Abbil·dung oben rechts, die Vaishra·vana (Bishamon) bei einer Art Inspek·tions·tour durch sein Reich darstellt. Abge·sehen von den Flam·men·säulen an Bishamons Schultern be·geg·nen wir auch hier seinen Fami·lien·mit·glie·dern, allerdings mit ver·tausch·ten Attri·buten in den Händen. Ein interes·santes Detail des chine·sischen Bei·spiels ist die Tengu-artige Figur in der oberen rechten Ecke des Bilds, offen·sicht·lich ein böser Dämon. Ein Bogen·schütze im Gefolge des Bishamon spannt gerade seine Waffe, als ob er diesen Dämon abschießen wollte. Ein ver·wand·tes Motiv findet sich wiederum in einer berühm·ten, wenn auch etwas untypi·schen Bishamon-Darstel·lung aus Japan, einem "Bild der Bekämp·fung von Übeln" (hekija-e) aus dem späten 12. Jh. Hier sieht man Bishamon selbst, wie er mit Pfeil und Bogen geflü·gelte Dämo·nen ab·schießt. Dem Kontext ist zu entneh·men, dass diese Krank·heiten per·soni·fizieren. Bishamon-ten wurde also in dieser Zeit auch ein Schutz·herr gegen Krank·heiten ange·sehen, die im japa·ni·schen Alter·tum generell ein großes Problem dar·stell·ten, für das nicht viel mehr als reli·giöse Mittel zur Hand waren.
Obwohl die Figur Tobatsu Bishamonten zunächst noch martiali·scheren Zwecken diente als die Gruppe der Vier Him·mels·könige, löste sich Bishamon auf diese Weise aus seinen mili·täri·schen Forma·tionen und wurde als ein·zelne Gestalt verehrt. Dadurch scheint sich das Spek·trum seiner Funktio·nen ver·größert zu haben und ist nicht mehr allein auf bloßen (mili·täri·schen) Schutz beschränkt. Die fried·lichen Figu·ren in seinem Gefolge deuten auf mate·riellen Reich·tum hin. Dieser Aspekt ist, wie wir noch sehen werden, bereits in Vaishra·vanas indi·schem Erbe angelegt, scheint sich in Japan aber erst zu einem spä·teren Zeit·punkt Ausdruck ver·schafft zu haben.
Tohachi Bishamon
Im späten Mittel·altern kommt es zu einer neuen ikono·graphi·schen Form des Tobatsu Bishamon-ten, die auf einem Wortspiel beruht. Man las den Ausdruck tobatsu als tōhachi und unter·legte diese Aus·sprache mit neuen Schrift·zeichen in der Bedeutung „acht Schwerter“. In der Tat hält dieser Bishamon acht Schwerter in seinen zwölf Händen. Außerdem hat er vier Gesichter und reitet auf einem Löwen. Letz·terer dürfte von neuen Bishamon-Motiven auf dem Festland beein·flusst sein. Diese Darstel·lung hebt die martia·lischen Züge Bisha·mons ein wei·teres Mal deut·lich hervor und scheint sich unter den War·lords der
Zeit der kämpfenden Länder, 1467–1568; beginnt mit dem Ōnin-Krieg und endet nach dieser Definition mit dem Beginn der nationalen Einigung unter Oda Nobunaga; nach anderen Definitionen mit der Ausrottung der Toyotomi durch Tokugawa Ieyasu im Jahr 1615
Der Begriff „Sengoku Jidai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Zeit einer gewis·sen Beliebt·heit erfreut haben.14 Aber noch in der späten Edo-Zeit sind Tōhachi Darstel·lungen zu finden. Die genauen Umstände der Entstehung und Verbrei·tung dieses speziellen Kultes liegen aller·dings im Dunkeln.
Phase 3: Bishamon-ten als Glücksgott
Exkurs: Vaishravana, Kubera und Jambhala
Bishamon leitet sich wie erwähnt von
„Sohn des Gerühmten“, Himmelswächter des Nordens, aka. Kubera (jap. Bishamon-ten 毘沙門天 oder Tamon-ten 多聞天)
Der Begriff „Vaishravana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ab, der bereits in Indien in der Gestalt eines Kriegers auftritt. In erster Linie ist er aber ein Gott des Reich·tums. Die klassi·schen indi·schen Epen Maha·barata und Rama·yana berichten, dass Vaishra·vana — oder Kubera, wie er mit per·sön·lichem Namen genannt wird — von Brahma explizit zum Herren der Reich·tümer und Schätze erho·ben wurde, und bezeich·nen ihn auch als Schatz·meister der Götter oder als Spender von Reich·tümern. Er hat eine goldene Haut und wohnt in gol·denen Städten. Zudem ist ihm der Norden zuge·ordnet, da die Rich·tung in der vedi·schen Mytho·logie als Region des Goldes und der Reich·tümer gilt. Erst in zweiter Linie wird Vaishra·vana auch als mili·täri·sche Figur gezeich·net, nämlich als Anführer der
übernatürliches Wesen, Geist, Dämon (jap. yasha 夜叉)
Der Begriff „yaksha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
s, welche wiede·rum kriege·rische Dämonen sind.
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Eine mit Vaishravana eng verwandte oder wesens·gleiche Gottheit ist
Reichtumsgottheit; identisch oder eng verwandt mit Vaishravana (Kubera)
Der Begriff „Jambhala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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. Bei ihm fehlt allerdings jeglicher militärischer Aspekt. Ähnlich wie die japani·schen Glücks·götter ist er eher wohl·beleibt und zeigt seinen Bauch, Kennzeichen des Wohlstands, deutlich her. Es gibt dennoch zahl·reiche ikono·graphi·sche Gemein·sam·keiten zwischen Jambhala und Vaishra·vana/ Kubera, die sich z.B. auf tibe·tischen Thangkas gut erken·nen lassen. Das erstaun·lichste Attribut, das alle drei Figuren aus·zeichnet, ist ein ratten·ähn·liches Tier, das der jewei·lige Reich·tums·gott meist unter den Arm geklemmt mit sich führt. Bei genauer Betrach·tung erkennt man, dass dieses Tier bunte Kugeln ausspeit. Dies leitet sich auf eine indische volks·reli·giöse Vor·stel·lung zurück, nach der man einen Mungo dazu bringen kann, Edel·steine auszu·spucken, wenn man seinen Bauch drückt. Das Tier ist also ein Mungo und wird von Vaishra·vana wie ein Blasebalg ge·quetscht, damit er Edel·steine aus·spuckt. Diese Steine können auch als Wunsch·er·fül·lungs·juwe·len (
Der Begriff „nyoi no tama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) gedeu·tet werden. Der Mungo hat also nichts mit Krieg, sehr wohl aber etwas mit Reich·tum und Wohl·stand zu tun.
In Ostasien ist der Mungo nicht heimisch, doch wurde er hier als Maus oder Ratte interpretiert. 15 Auch die tibetischen Dar·stel·lungen könnten für eine große Ratte gehalten werden. Dies erinnert an die oben erwähnte Legende von den gol·denen Mäusen, die Tobatsu Bishamon zu Kriegs·zwecken ein·setzt. Wenn hier ein Zu·sammen·hang mit dem freigie·bigen Mungo vor·liegt, so gab es also in Zentral·asien eine Erinnerung an Bishamons Herkunft aus einer Reich·tums·gott·heit.
Die Funktion Bishamon-tens als Glücksgott war jedenfalls bereits in seinen indischen Er·schei·nungs·for·men ange·legt. Sie war sozu·sagen immer latent vor·han·den und scheint sich in Japan erneut Ausdruck verschafft zu haben, als die militä·ri·schen Qualitä·ten des Bishamon-ten nicht länger von zen·traler Bedeu·tung waren.
Bishamon-ten, Daikoku-ten und Benzai-ten
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Bevor Bishamon-ten zum stän·di·gen Mit·glied der Glücks·göt·ter wird, lässt sich eine Zwi·schen·pha·se be·ob·ach·ten, in der die drei bud·dhis·ti·schen Deva-Götter, die letzt·lich zu den
Sieben Glücksgötter; populäres Ensemble von Glücksgöttern verschiedener Herkunft
Der Begriff „Shichi Fukujin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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ge·zählt wer·den, eine Art Koa·lition mit ein·an·der ein·ge·hen. Sie sind in dieser Phase, die wohl im spä·te·ren Mit·tel·alter an·zu·sie·deln ist, alle drei mit Rüs·tun·gen und Waf·fen ver·sehen, wer·den aber zu·gleich mit den At·tri·bu·ten der Glücks·göt·ter aus·ge·stat·tet, etwa mit Reis·bal·len (Daikoku) oder mit den fünf·zehn Knaben (Benzai·ten), die für ver·schie·dene Be·rufe stehen.
Die be·son·dere Ver·bin·dung dieser drei Gott·hei·ten lässt sich im Motiv des drei·köp·figen Daikoku (sanmen daikoku) er·ken·nen: Daikokus Zu·satz·köpfe tragen dabei stets die Züge von Benzai·ten und Bisha·mon. Es gibt auch Sta·tuen von Ben·zaiten, die von Daikoku und Bisha·mon flan·kiert sind.
Zwischen Bishamon und Benzai·ten beste·hen bereits alte Ver·bin·dun·gen.
indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)
Der Begriff „Sarasvati“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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— die indi·sche Benzai·ten — tritt unter ande·rem im Gold·glanz Sutra auf, also in jenem Text, der die Be·deu·tung der Vier Him·mels·könige in Ost·asien mit·be·grün·det. Die Göttin schwört, jene, die das Gold·glanz Sutra ehren, spe·ziell zu be·schüt·zen. Ähn·liche Schwüre leis·tet auch Lakshmi (jap. Kichichō-ten), die tra·di·tionel·ler·weise als Gefähr·tin Vai·shra·vanas ange·sehen wird. Beide Göt·tin·nen zeich·nen sich be·reits im indi·schen Kon·text durch be·son·dere Fe·mini·tät und Schön·heit aus und schei·nen sich leicht sub·sti·tuie·ren zu können. Saras·vati be·sitzt durch ihre Ver·bin·dung zum Wasser und den Drachen aller·dings grö·ßere Macht. Im Reigen der Glücks·götter wurde also die an·fäng·liche Be·glei·te·rin Bisha·mons mehr und mehr durch die viel·seiti·gere und mäch·ti·gere Benzai·ten ersetzt.
Die Assozi·ierung von Bishamon und Daikoku scheint hin·ge·gen eine spe·zi·fisch ja·pani·sche Ent·wick·lung, genauer eine Erfindung des
Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Bud·dhis·mus zu sein.
Aus dem Keiran juyōshū (14. Jh.), einem mittel·alter·lichen Tendai-Text, geht hervor, dass man damals die Züge von Daikoku und Bisha·mon-ten ganz be·wusst mit einander ver·schmolz. Es gab sogar eine Figur namens Tamon-Daikoku (also eine Kombi·nation aus Bishamon/ Tamon und Daikoku). Das Keiran juyōshū schreibt dazu: „Der Daikoku der Berg-Linie [= Berg
Der Begriff „Hiei-zan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
] ist Tamon Daikoku. Deshalb haben seine Merk·male die gleiche Form wie die des Bishamon.“16
Die Nahe·bezie·hung Daikoku–Bishamon ist in einer um·fang·rei·chen Studie zu Daikoku von Iyanaga Nobumi aus·führ·lich ana·lysiert worden. Daraus lässt sich grob fol·gende Ent·wick·lung nach·zeich·nen: Bishamon-ten ent·stammt einem indi·schen Kontext, in dem bereits Gott·heiten des Reich·tums und des mili·täri·schen Schutzes mit ein·ander ver·schmol·zen wurden. Im ost·asia·tischen Kontext traten hin·gegen die mili·tä·ri·schen Aspekte deut·licher hervor. Der Reich·tums·aspekt wurde aber nie ganz ver·gessen und in Japan schließ·lich auf Daikoku weiter·ver·erbt. Merk·male, die zu·nächst mit Vaishra·vana (Bishamon) asso·ziiert worden waren, tauchten nun an Daikoku wieder auf. Dazu zählt unter anderem die zwer·gen·hafte, wohl·be·leibte Gestalt des Jambhala.17 Aber auch und vor allem die ominöse Maus, die eigentlich ein Mungo ist, wech·selte von Bishamon zu Daikoku.
Die Gruppendynamik unter den Glüksgöttern
Die Deva-Gottheiten Daikoku-ten, Ben·zai-ten und Bisha·mon-ten er·hiel·ten ihre glück·ver·hei·ßen·den Züge, wie oben skiz·ziert, zu·nächst im Rah·men des eso·te·ri·schen Bud·dhis·mus, also im Tendai und Shin·gon Bud·dhis·mus. Zu ihnen ge·sellte man schließ·lich
Glücksgott der Händler und Fischer; andere Schreibung: 夷 oder 戎; Grundbedeutung wahrscheinlich „Fremder“ oder „Barbar“
Der Begriff „Ebisu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, der in einem ande·ren Kon·text eng mit Daikoku ver·bun·den ist. Schließ·lich kamen noch drei Götter dazu, die stär·kere Bezüge zum Daois·mus bzw. zu ande·ren eher chine·sisch kon·no·tierten Tradi·tionen haben: die beiden Alten —
Glücksgott, Gott des Langen Lebens
Der Begriff „Fukurokuju“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und
Glücksgott, Gott des Langen Lebens
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— und der be·son·dere Held des Zen,
Glücksgott; Manifestation von Bodhisattva Maitreya; chin. Budai
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, der aber cha·rak·ter·lich auch gut zu Daikoku passt.
Bishamon gehört in diesem Ensemble zweifellos eher zu den Rand·figuren. Allein wird er als Glücks·gott kaum je dar·ge·stellt. Er über·nimmt in den vielen liebe·voll-sati·ri·schen Dar·stel·lungen der Glücks·götter aus der Edo-Zeit auch nie die Füh·rungs·rolle, wenn es um ir·gend einen Scha·ber·nack geht, den die Gruppe ausheckt. Letztlich spielt er auch unter den Glücksgöttern nicht vielmehr als die Rolle eines Bodyguards, der ohne die Personen, die er beschützen soll, nicht viel wert ist. Wahr·schein·lich hängt dies damit zu·sam·men, dass wehr·hafte männ·liche Gestal·ten im japa·nischen Pan·theon grund·sätz·lich auf die Rolle von Leib·wäch·tern oder Sol·daten redu·ziert sind. Viri·lität ist in Japan keine spiri·tuell för·der·liche Eigen·schaft.
Werk von Nami no Ihachi (1751–1824). Edo-Zeit, 1777. Kamogawa-shi.
Literatur und Links
- Bishamonten, Mark Schumacher (A-Z Photo Dictionary)
- Bishamonten, JAANUS (Japanese Architecture and Art Net Users System)
- Bishamon-ten, Kamigraphie (Universität Wien)Letzte Überprüfung der Linkadressen: Februar 2012
Anmerkungen
- ↑ Dieser Artikel beruht zum Teil auf den Recherchen von Sarah-Allegra Schönberger für die Materialsammlung Kamigraphie, 2012. Herzlichen Dank!
- ↑ Die Zughörigkeit Bishamontens zum Norden wird auch oft durch seine Haut·farbe, schwarz oder blau·schwarz, unter·strichen. Diese Symbolik ist nicht-bud·dhis·tischer Her·kunft und daher offen·bhttp://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Bild:Tamonten_nara.jpgar in China ent·standen.
- ↑ Das Goldglanz Sutra (skt. Suvarna-prabhasottama sutra) wurde bereits 414–421 ins Chine·si·sche über·setzt. In diesem Text treten die Him·mels·könige persön·lich auf und erklä·ren in einem Dialog mit dem Buddha, wie sie Könige, die eben dieses Sutra hoch·halten, beschüt·zen und andere, die dem Sutra im spe·ziellen und dem Bud·dhis·mus im allge·meinen abhold sind, bestra·fen werden. In Japan wurde das Goldglanz Sutra zusammen mit dem Lotus Sutra (Hoke-kyō 法華経 (jap.)
Lotos Sutra; skt. Saddharma pundarika sutra; jap. auch Hokkekyō oder Myōhō renge kyō; zählt zu den einflussreichsten Texten des Mahayana-Buddhismus, älteste Fassungen dürften im ersten Jh. v.u.Z. entstanden sein.
Text • •Der Begriff „Hoke-kyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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) und dem Sutra für Barm·herzige Könige (Ninnō-kyō) zu den soge·nann·ten Drei Staats·schutz-Sutren gezählt.
- ↑ Konkōmyō shitennō gokoku no tera 金光明四天王護国之寺. Provinzialtempel für Nonnen hießen im übrigen hokke metsuzai no tera 法華滅罪之寺 (Tempel des Lotos [Sutras], das das Böse besiegt)
- ↑ Wladimir Zwalf 1985, British Museum (Zugriff: 2012/2/22)
- ↑ Die Legende ist vor allem aus der Biographie Amoghavajras (chin. Bukong 不空) in den Song-zeitlichen „Chroniken Großer Mönche“ (Song gao seng zhuan 宋高僧伝, 988) bekannt.
- ↑ Tobatsu bezeich·net das zentral·asia·tische Reich Turfan an der nörd·lichen Seiden·straße, oder aber Tibet. Im vor·liegen·den Kontext kann man aber davon aus·gehen, dass der Begriff stell·ver·tre·tend für Zentral·asien bzw. für die Reiche im Westen Chinas ge·braucht wird.
- ↑ Dunhuang in der heutigen chinesischen Provinz Gansu war sowohl ein Handels- als auch ein bud·dhis·tisches Pilger·zentrum an der Seiden·straße, dessen Blüte in die Tang-Zeit (7.–9.Jh.) fällt. Berühmt sind die Tausend Buddha Höhlen, die erst im 20. Jahr·hun·dert von Archäo·logen neu er·schlos·sen wurden und zahl·reiche bislang unbe·kannte buddhis·tische Texte und Kunst·gegen·stände zu Tage brachten.
- ↑ S. Bishamonten (JAANUS). Die beson·dere Verbin·dung von Tobatsu Bishamon und Shingon könnte auch daher rühren, dass sich Shingon auf die Tradition eben jenes Amogha·vajra, der den Tobatsu Kult initi·ierte, zurück·führt. Kūkai 空海 (jap.)
774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
religiöse Figur • •Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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, der Gründer·vater des Shingon, war ein Enkel·schüler Amaghovajras.
- ↑ So jedenfalls ein Bericht aus dem Fusō ryakki. Laut einer Stelle des Lotus Sutra kann Kannon auch die Form des Bishamon-ten annehmen.
- ↑ Yiengpruksawan 1998, S. 42
- ↑ Niranba und Biranba. Sie treten bereits im Lotos Sutra neben Bishamon als Beschützer der Gläubigen auf.
- ↑ Rosenfield 2010, S. 181-183; s.a. Mark Schumacher, „Bishamonten“.
- ↑ Der Daimyō Uesugi Kenshin trug etwa die Schriftzeichen dieser Bishamon-Manifestation auf seinen Kriegsbannern. Auch Takeda Shingen führte in der Schlacht einen Schrein mit einem zehnarmigen Tōhachi Bishamon-ten mit. (Enkō-in [2012/3/2])
- ↑ Iyanaga 2002, S. 370–73.
- ↑ Nach Iyanaga 2002, S. 376.
- ↑ Wie auf der Daikoku Seite be·schrie·ben, war auch die eso·te·rische Figur des Mahākāla महाकाल (skt., m.)
„Großer Schwarzer“, esoterische Gottheit (jap. Makakara 摩訶迦羅 oder Daikoku 大黒)
Der Begriff „Mahakala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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prägend für Daikoku. Jambhala und Mahakala teilen aber ihrer·seits zahl·reiche ikono·gra·phi·sche Gemein·sam·keiten.
- ^ Tamon todaiji detail.jpg
- ^ Bishamon-ten,einer von zwei(!) Himmlischen Königen in der Haupthalle des Tōdaiji. Es handelt sich um Statuen, die im Zuge von Renovierungen in der Edo-Zeit hergestellt wurden, aber auf ältere Vorbilder zurückgehen. Das vollständige Set aller Vier Könige blieb unvollendet.
Edo-Zeit. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Bishamon-ten, Wächter des Nordens und Anführer der Gruppe der Vier Himmelskönige (Shi-Tennō).
Nara-Zeit, 8. Jh. Bildquelle: unbekannt. - ^ Dieses Blatt ist eines der ältesten bekannten Druckwerke weltweit und zugleich eines der ältesten Werke auf Papier. Es stammt aus Dunhuang enthält jedoch Motive, die für das Königshaus von Khotan kennzeichnend sind. In der Mitte steht Vaishravana (Bishamon) unterstützt von der Erdgöttin, links seine Gemahlin Lakshmi. Im Hintergrund ein Dämon, der einen nackten Säugling hochhält, nämlich jenen Sohn, den Vaishravana einst dem Königshaus von Khotan schenkte. Der Text gibt Auskunft über die überragenden Fähigkeiten des Vaishravana, Frieden und Wohlstand zu bewahren. Als Auftraggeber des Werks ist Cao Yuanzhong (r. 944–974), der damalige Militärherrscher von Dunhuang genannt. Cao Yuanzhongs Schwester war die Frau des damaligen Königs von Khotan, Li Shengtian.
Der Text unter dem Bild besagt:
- Der große Himmelsgott des Nordens, Vaishravana, gebietet über das ganze Reich unter dem Himmel und befiehlt die Geister und Götter. Wer zu ihm voll Inbrunst betet, wird alles bekommen, was sein Herz begehrt. Seinen respektvollen Anhängern lässt er jede Hilfe zukommen. Der Militärgouverneur und Außerordentliche Inspektor des Guanyi Passes, Cao Yuanzhong, ließ einen Schnitzmeister diesen Druck anfertigen, damit das Land weiterhin in Frieden gedeihe, das Volk zu Wohlstand gelange, die Straßen sicher seien und alle in Zufriedenheit lebten. Aufgezeichnet im Feuer-Ziege Jahr Kaiyun 開運 4 der Großen Jin-Dynastie [947]*), 7. Monat, 15. Tag. (Übersetzt nach Wicks 2002, S. 237.)
Man nimmt an, dass der Druck u.a. den Zweck hatte, die angeführten Titel Cao Yuanzhongs publik zu machen. Diese Titel implizierten eine besondere Anerkennung durch die Nordchina beherrschende Dynastie, die jedoch zu der Zeit keine direkte Befehlsgewalt über die Cao-Familie besaß.
*) Ironischerweise war die sog. Spätere Jin-Dynastie (936–947) zu diesem Zeitpunkt bereits untergegangen, doch in Dunhuang wusste man offenbar noch nichts davon.
Fünf Dynstien (China), 947. The British Museum. - ^ Khotan king.jpg
- ^ Statue des sog. Tobatsu Bishamon-ten (Bishamon aus Turfan). Kennzeichnend ist vor allem die weibliche Erdgöttin (Jiten) zu Bishamons Füßen. Eine weitere Besonderheit liegt in der Krone, auf deren Vorderseite ein Vogel zu sehen ist. Diese Statue wurde in China angefertigt und möglicherweise von Kūkai nach Japan gebracht. Sie soll zunächst im Stadttor Rajō-mon aufgestellt worden sein, da man sich davon besonderen Schutz erhoffte. Später kam sie in den Besitz des Shingon Tempels Tōji. Es existieren mehrere ziemlich originalgetreue Kopien dieses Tobatsu Bishamon.
Tang-Zeit, 8. Jh. Nihon no bijutsu 315 (1992), Abb. 16. - ^ Tobatsu Bishamon-ten steht mit beiden Beinen auf der Göttin Jiten (Pṛthvī), die von zwei jaki-Dämonen gesäumt ist. In seiner linken Hand hält er die ihn auszeichnende Pagode.
Heian-Zeit, 10.Jh. Bildquelle: Mark Schumacher. - ^ Bishamon-ten mit einem bunten Gefolge aus unterworfenen Dämonen und edlen Gestalten.
Kamakura-Zeit, um 1200. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Die beiden Begleiter, Bishamons „Gattin“ Kichijō-ten und ihrer beider Sohn Zennishi Dōji, kehren Bishamon-tens Eigenschaften als Gott des Reichtums hervor.
13. Jh. Kūkai and Mount Kōya, Treasures of a Sacred Mountain. (Austellungskatalog) Kyōto National Museum, 2003, Abb. 93. - ^ Vaishravana durchmisst auf einer lila Wolke und in Begleitung seines göttlichen Gefolges, das er um das Doppelte überragt, sein Reich am Fuße des Weltenbergs Sumeru. Er hält Dreizack und Stupa (auf einer eigenen Wolke) in Händen, aus seinen Schultern schlagen Flammen, er tägt eher eine Krone als einen Helm. Vor ihm seine Gefährtin (Lakshmi) mit Blumen auf einem Teller. Hinter ihm ein Greis, zwei Jugendliche (Söhne), und diverse Yaksha-Dämonen. Schließlich ein Bogenschütze, der möglicherweise den geflügelten Dämon im oberen Bildteil abschießen möchte.
Tang-Zeit, 9. Jh. The British Museum. - ^ In der linken unteren Ecke sieht man einen Mönch mit einer aufgeschlagenen Sutrenrolle. Wahrscheinlich handelt es sich um das Konkōmyō-kyō, den Haupttext der Bishamon-ten (oder Himmeslwächter) Verehrung. Der Rest des Bildes illustriert einen Aspekt dieses Sutras, nämlich die Wirkkraft Bishamon-tens im Kampf gegen Krankheiten. Die Krankheiten werden als Tengu-artige Dämonen dargestellt, die Bishamon-ten mit Pfeil und Bogen erlegt. Das Bild ist Teil einer Querbildrolle, mit dem Namen hekija-e, „Bilder von der Vernichtung des Übels“. Darin werden mehrere besonders effektive Gottheiten dargestellt. Stilistisch ist diese Querbildrolle mit den Höllen-Bildrollen (jigoku zōshi), die unter Ex-Kaiser Shirakawa hergestellt wurden, verwandt. Anlass waren wohl nicht nur die Kriege des 12. Jahrhunderts, sondern auch die epidemischen Krankheiten, die in dieser Zeit das größte gesellschaftliche Problem darstellten.
12. Jh. Wikimedia Commons. - ^ Abbildung des Bishamon-ten mit acht Schwertern, eine späte Variation des Tobatsu Bishamon-ten.
Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. Internet Archive, (bildbearbeitet). - ^ Bishamon-ten mit vier Köpfen und zwölf Armen, die acht Schwerter eine Pagode, ein Juwel, eine Sutrenrolle und einen Vajra halten. Er reitet auf einem Löwen und hat einen Löwenhelm, auf dessen Spitze ein Buddha thront. Dahinter das „Rad der Lehre“ mit acht Speichen.
Zu Hanabusa Ikkei 英一珪 schreibt das British Museum:
Ikkei was the leader of the Hanabusa school, and offshoot of the Kano school, founded by Itcho in the early 18th century. He gives his age as eighty-one (dating the painting to 1829) and says he is copying an image from Tomon-in Temple, Moriyama in Omi Province. Further documents suggest that the painting was commissioned by one Nagaoka Yasushige and dedicated at the New Year, 1832 by Nikkyo Shonin of Ikegami Hommon-ji Temple, Edo.
Werk von Hanabusa Ikkei. Edo-Zeit, 1832. The British Museum. - ^ Jambhala, Gottheit des Reichtums, hier in einer einfachen Erscheinungsform (ein Kopf, zwei Arme). In der rechten Hand hält er eine Zitrusfrucht (bijapuraka), in der linken einen Mungo, der Juwelen ausspeit.
Nepal, 15. Jh. Himalayan Art. - ^ Vaishravana, die indische Urform des Bishamon, hier in einer tibetischen Darstellung. Interessanterweise trägt er auch hier eine Rüstung und eine lanzenartige Waffe (hier ein Banner). Der Löwe scheint ikonographisch mehr von China als von Indien beeinflusst zu sein. Besonders interessant ist der Mungo unter seiner Linken Hand. Er ist ein Symbol des Reichtums und speit Edelsteine. Dieser Symbolismus hat sich in China offenbar nicht durchgesetzt. Der Mungo wird in China als Maus oder Ratte „übersetzt“.
Tibet, 19. Jh. Himalayan Art. - ^ Dreiköpfiger Daikoku mit den Zusatzgesichtern von Bishamon-ten und Benzaiten.
Edo-Zeit. Bernhard Scheid, 2007. - ^ In einer Runde von Geishas schlüpft Daikoku in die Rolle seines Kollegen Bishamon-ten. Man beachte insbesonders, dass er dabei den Fuß auf das Gesäß der einen Geisha setzt, ähnlich wie Bishamon klassischerweise auf Dämonen bzw. auf einer Erdgöttin steht.
Das Bild ist Teil einer sechsteiligen Serie, in der Daikoku auch alle anderen Glücksgötter parodiert.
Werk von Kitagawa Utamaro (?–1806). Edo-Zeit, 1804. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Fukurokuju und Daikoku scherzen mit einem „chinesischen Knaben“ (karako, ein häufiger Begleiter der Glücksgötter), während Bishamon-ten eher griesgrämig abseits sitzt.
Werk von Nami no Ihachi (1751–1824). Edo-Zeit, 1777. Kamogawa-shi.