Alltag/Moenche: Unterschied zwischen den Versionen

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Die obigen Abbildungen zeigen diverse buddhistische Mönche aus der späten {{glossar:edo}}-Zeit, die jeweils ein ''kesa'' tragen. Beim {{glossar:shingonshuu|Shingon}}-Mönch (li.) hat es die Form einer roten Schürze, der Bettel·mönch (Mitte le.) trägt ein relativ großes ''kesa'' am Rücken und auch der blinde Biwa-Spieler trägt ein ''kesa'' in Form einer dünnen Stola um den Hals. Beim [[Alltag:Yamabushi | Bergasketen]] (re.) ist das ''kesa'' eine mit großen Bommeln aus·ge·stattete Stola. Die Bilder entstammen der Japan·beschreibung des deutschen Arztes und Reisenden Philipp Franz von Siebold, erschienen in Leiden, Holland, ab 1833. Die hier abgebildeten Mönchstrachten sind zum Großteil noch heute zu finden.  
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Die obigen Abbildungen zeigen diverse buddhistische Mönche aus der späten {{glossar:edo}}-Zeit, die jeweils ein ''kesa'' tragen. Beim {{glossar:shingonshuu|Shingon}}-Mönch (li.) hat es die Form einer roten Schürze, der Bettel·mönch (Mitte le.) trägt ein relativ großes ''kesa'' am Rücken und auch der blinde Biwa-Spieler trägt ein ''kesa'' in Form einer dünnen Stola um den Hals. Beim [[Alltag:Yamabushi | Bergasketen]] (re.) ist das ''kesa'' eine mit großen Bommeln aus·ge·stattete Stola. Die Bilder entstammen der Japan·beschreibung ''Nippon'' des deutschen Arztes und Reisenden Philipp Franz von Siebold (1796–1866), erschienen in Leiden, Holland, ab 1833. Die hier abgebildeten Mönchstrachten sind zum Großteil noch heute aktuell.  
  
 
===„Rosenkranz“===
 
===„Rosenkranz“===

Version vom 13. Mai 2011, 15:11 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Alltag/Moenche.

Buddhistische Mönche

Nach indischer Überlieferung tragen buddhistische Mönche ein gelbes oder rötliches Mönchs·gewand, scheren ihre Haare und leben als Wander·asketen. Sie verbringen die Tage in Meditation und Be·lehrung der Schüler und leben von der fleisch·losen Nahrung, die sie sich täglich während ihres morgend·lichen Almosen·gangs erbetteln und die sie noch vor Mittag zu sich nehmen müssen. Während diese Regeln in manchen bud·dhis·tischen Ländern nach wie vor all·ge·mein gültig sind, werden sie in Japan nur von einem geringen Teil des bud·dhis·tischen Klerus befolgt. Trotzdem sind viele Charakteristika, an denen man bud·dhis·tische Mönche erkennt, letztlich vom ur·sprüng·lichen Armutsideal bestimmt.

Woran erkennt man einen Mönch?

Vorlage:Wrapper Das wichtigste Erkennungsmerkmal eines buddhistischen Mönchs ist sein kahl geschorener Schädel. Die Kopf·rasur ist in allen bud·dhis·tischen Ländern — ähnlich wie die Tonsur des christlichen Mönchs — ein Zeichen dafür, dass jemand dem Laien·stand entsagt und besondere bud·dhis·tische Gebote auf sich genommen hat. Das gilt im übrigen auch für bud·dhis·tische Nonnen. In Japan hat sich die Praxis der Kopfrasur im Zuge der Modernisierung jedoch stark gelockert. Bei vielen bud·dhis·tischen Mönchen tut es auch eine Kurz·haar·frisur und im Jōdo Bud·dhis·mus (dem Bud·dhis·mus vom Reinen Land) wurde diese Vorschrift ebenso wie der Zölibat überhaupt ganz abgeschafft. Nur bei wichtigen rituellen Anlässen, bei denen auch das traditionelle Mönchs·gewand vorgeschrieben ist, wird die Kopf·rasur von den meisten Mönchen und Nonnen auch heute noch radikal vorgenommen.

Ein buddhistsiches Mönchs·merkmal, das auch heute noch rigoros praktiziert wird, ist die Namens·änderung, bzw. die Annahme eines neuen Vor·namens. Diese Praxis ist auch aus dem christlichen Kloster·wesen bekannt. Im japanischen Kontext bestehen Mönchs·namen fast immer aus zwei Schrift·zeichen, die Chinesisch aus·ge·sprochen werden. Zumindest eines dieser Zeichen hat eine besondere bud·dhis·tische Bedeutung. Mit einiger Erfahrung lassen sich bud·dhis·tische Namen daher von ge·wöhn·lichen Vornamen unterscheiden.

Kesa

juzukake
Kesa aus sieben Stoffbahnen, 132x260cm
China, 8. Jh. („Nationalschatz“ im Besitz des Enryaku-ji, Berg Hiei)


Über einem einfachen, meist dunklen Unter·gewand tragen buddhistische Mönche häufig ein langes, aus mehreren Stoff·streifen zusammen·genähtes Tuch (jap.

kesa 袈裟 (jap.)

äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken

Gegenstand

Der Begriff „kesa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Amida heian.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Shitennoji monk.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Siebold biwahoshi.jpg
  • Two monks.jpg
  • Monk2.jpg
  • Shinran narahaku.jpg
  • Arhat10 ryozen.jpg
  • Nonne eisho.jpg
  • Siebold hokke monk.jpg
  • Monks2.jpg
  • Haniwa mukade.jpg
  • Kesa enryakuji.jpg
  • Moench nagano.jpg
  • Monks koya wada.jpg

). Das kesa stammt aus Indien und heißt auf Sanskrit kashaya, was schlicht „erdfarben“ bedeutet. Getreu dem mönchische Ideal der Besitz·losig·keit sollte das kesa aus nichts anderem als zusammen·geflickten Stoff·resten bestehen. Es bedarf aber kaum der Er·wähnung, dass dies heute nur noch symbolisch ver·standen wird und dass es natürlich auch sehr prächtige kesa gibt. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Alltag/Moenche. In wärmeren bud·dhis·tischen Ländern ist das kesa das Haupt·gewand der Mönche und wird üblicher·weise über der linken Schulter getragen und unter dem rechten Arm durch·gezogen, wie auch auf bud·dhis·tischen Statuen zu erkennen ist. Japanische kesa erfüllen dagegen lediglich dekorative, bzw. symbolische Zwecke. Je nach bud·dhis·tischer Schule sehen sie sehr unter·schied·lich aus und variieren außerdem je nach Anlass oder Rang des Trägers. Die klassische Form besteht aus einem großen Recht·eck mit ziegel·artigem Patch·work·muster, das den ganzen Körper umhüllen kann. Im Alltag kommen aber auch häufig Miniatur-kesas zum Einsatz, die mit einem Band versehen sind und wie eine Schürze umgehängt werden. Vorlage:Galerie2

Die obigen Abbildungen zeigen diverse buddhistische Mönche aus der späten

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Geschichte

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Morokoshi kinmozui eber.jpg
  • Dainihonshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui hund.jpg
  • Emaden3.jpg
  • Asakusa nakamise.jpg
  • Morokoshi kinmozui affe.jpg
  • Wagojin hokusai.jpg
  • Asakusa jinja2.jpg
  • Morokoshi kinmozui pferd.jpg
  • Mito komon.jpg
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  • Morokoshi kinmozui drache.jpg
  • Geisha-daruma.jpg
  • Morokoshi kinmozui hase.jpg
  • Nichiren exile kuniyoshi.jpg
  • Morokoshi kinmozui tiger.jpg
  • Kaika no daruma.jpg
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  • Namazu ken.jpg
  • Onna daruma.jpg
  • Kitsune ojiinari hiroshige.jpg
  • Morokoshi kinmozui hahn.jpg
  • Morokoshi kinmozui schlange.jpg
  • Koi hiroshige.jpg
  • Oda Nobunaga.jpg
  • Morokoshi kinmozui ochse.jpg
  • Drachen hakozaki engi.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Hauptstaedte.png
  • Junigu butsuzozui.jpg
  • Daruma togetsu.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Morokoshi kinmozui ziege.jpg

-Zeit, die jeweils ein kesa tragen. Beim

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Pagode negoroji.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Shingon monk koya.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Kukai nitto.jpg

-Mönch (li.) hat es die Form einer roten Schürze, der Bettel·mönch (Mitte le.) trägt ein relativ großes kesa am Rücken und auch der blinde Biwa-Spieler trägt ein kesa in Form einer dünnen Stola um den Hals. Beim Bergasketen (re.) ist das kesa eine mit großen Bommeln aus·ge·stattete Stola. Die Bilder entstammen der Japan·beschreibung Nippon des deutschen Arztes und Reisenden Philipp Franz von Siebold (1796–1866), erschienen in Leiden, Holland, ab 1833. Die hier abgebildeten Mönchstrachten sind zum Großteil noch heute aktuell.

„Rosenkranz“

Ähnlich wie im Christentum gibt es auch im Buddhismus einen „Rosen·kranz“ (jap.

juzu 数珠 (jap.)

Buddhistische Gebetskette; skt. mala

Gegenstand

Der Begriff „juzu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Itako.jpg
  • Nonne eisho.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Bettelmoench3.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Tomomori kuniyoshi.jpg
  • Nichirenpriests.jpg
oder nenzu, skt. mala), also eine Kette mit auf·ge·fädelten Perlen, die von Mönchen aber auch von Laien beim Beten und Meditieren in der Hand gehalten wird. Im Fall des Bud·dhis·mus sind es 108 Perlen, die den 108 Leiden·schaften entspechen, welche einen an das Dies·seits binden. Diese Leiden·schaften gilt es zu überwinden. Oft werden aber auch juzu-Ketten mit weniger Perlen verwendet.
juzukake
Gebetshaltung mit kleinem und großem Rosenkranz
Bild: Ososhiki-Plaza [2010/9]

Sonstige Utensilien

Als Schuhwerk tragen japanische Mönche zumeist die traditionellen Holz·sandalen (geta) oder Stroh·sandalen (waraji). Bettel·mönche sind überdies an einem großen Stroh·hut zu erkennen, ebenso wie die Pilger. Er gehörte früher ganz allgemein zum Reise·outfit und ist ein Zeichen, dass der Mönch sich auf Wander·schaft befindet. Pilger- und Bettel·mönche unterscheiden sich von Laien·pilgern mitunter durch einen reich verzierten Pilger·stab, der an der Spitze mit Ringen versehen ist. Im besonderen ist dieser Stab ein Kenn·zeichen des berühmten Mönchs Kūkai und seiner Nach·folger, den Shingon Mönchen. Aber auch Bodhisattva

Jizō 地蔵 (jap.)

wtl. Schatzhaus/Mutterleib der Erde; skr. Kṣitigarbha; populäre Bodhisattva Figur

Buddha

Der Begriff „Jizō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Osorezan flickr5.jpg
  • Koshinto komagome.jpg
  • Jizo23.jpg
  • Koya jizo.jpg
  • Jizo osore.jpg
  • Goshuin.jpg
  • Osorezan flickr4.jpg
  • Koya muenbotoke.jpg
  • Rokudo kuniyoshi.jpg
  • Jizo army.jpg
  • Jizo dunhuang.jpg
  • Jizo zenen1223-26.jpg
  • Jizo 14c.jpg
  • Jizo jigoku.jpg
  • Jizo usuki.jpg
  • Jizo koyasan.jpg
  • Jizo kinder3.jpg
  • Jizo 12.jpg
  • Osorezan flickr9.jpg
  • Jizo hakone.jpg
  • Jizo obon.jpg
  • Osore-chinoike.jpg
  • Jizo opfergabe.jpg
trägt einen solchen Pilgerstab.

Lebensweise

In der Japanologie beginnt sich die Regelung durchzusetzen, im Fall von bud·dhis·tischen Ordens·leuten von „Mönchen“ und „Nonnen“ zu sprechen, während „Priester/Priesterin“ für Shinto-Kleriker reserviert wird. Ähnlich verwendet man ja im Fall von Gebäuden das Wort „Schrein“ für Shinto-Hallen und das Wort „Tempel“ für bud·dhis·tische Bau·werke. Warum „Mönch“ eher zum Bud·dhis·mus passt, liegt daran, dass es im Bud·dhis·mus Klöster gibt, im Shinto hingegen nicht. Klöster, das bedeutet streng genommen eine Lebens·gemein·schaft von Ordens·leuten, die sich der alltäglichen, weltlichen Ordnung entziehen, und ihr Leben der spirituellen Ver·voll·kommnung und dem Dienst an ihrer Mönchs·gemein·schaft weihen. Im Bud·dhis·mus war mit dieser Lebens·weise, ähnlich wie im Christentum, ursprünglich Ehe- und Kinder·losig·keit, bzw. Zölibat verbunden. Ein alter Ausdruck für Mönchs·tum lautet daher auch

shukke 出家 (jap.)

buddh. Mönch; wtl. „der das Haus/die Familie verlässt“

Der Begriff „shukke“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, wtl. „das Haus verlassen“. Buddhistische Nonnen·klöster unterliegen prinzipiell den selben Regeln wie die Mönchs·klöster (sogar äußerlich fällt es mit unter nicht ganz leicht, Mönche und Nonnen zu unterscheiden), und in manchen Schulen können Frauen auch eigene Tempel führen und sind in das Ritual·wesen gleich·berechtigt mit eingebunden. Dennoch gibt es insgesamt viel weniger Nonnen als Mönche.

Seit der frühen

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

Der Begriff „Meiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ii naosuke.jpg
  • Kusunoki masashige.jpg
  • Torii kusakabe.jpg
  • Arhats kawagoe1.jpg
  • Byodoin 1879.jpg
  • Monk meiji1.jpg
  • Mitsumine.jpg
  • Yurei.jpg
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  • Meiji leaders.jpg

-Zeit ist das Gebot der „Hauslosigkeit“ von der weltlichen Gesetzgebung aufgehoben, Mönche dürfen ausdrücklich heiraten und tun dies auch. (Zuvor war die Ehe lediglichen in den „protestantischen“ Schulen des Reinen Landes erlaubt.) Die meisten Mönche haben Familie und betreiben ihre Tempel wie einen Familien·betrieb, der später an die Kinder weiter·gegeben wird. Solche Familien·tempel sind häufig von einem kleinen Fried·hof umgeben und versorgen eine lokale Gemeinde von Gläubigen mit religiösen Dienst·leistungen, vor allem bei Todes·fällen (s.a. Kapitel Alltag, Friedhof und Bestattung). In vielen Fällen ist das Geschäft mit dem Tod sehr einträglich, was an den dicken Autos vor solchen Familien·tempeln und am ent·sprechend schlechten Ruf der bud·dhis·tischen Mönchs·schaft abzulesen ist. In anderen Fällen werden aber auch Kinder·gärten oder andere soziale Ein·richtungen von Familientempeln geführt.

Laienmönche

In vormoderner Zeit gab es neben dem Status des (ehelosen, professionellen) Mönchs auch den soge·nannten Laien·mönchs·stand (

nyūdō 入道 (jap.)

buddhistischer Laienmönch

Der Begriff „nyūdō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Ashikaga yoshimitsu.jpg

). Dieser war zumeist mit dem Rücktritt von allen beruf·lichen Ämtern und Funktionen verbunden und weitete sich — zunächst in den herr·schenden Schichten, später auch in der all·ge·mei·nen Bevöl·kerung — zu einer Art vormo·der·nem Pensions·system oder Ausgedinge aus. Ab einem bestimm·ten Alter, oft schon ab 40, traten sowohl Männer als auch Frauen in diesen Alters-Mönchs·stand ein, um sich von den irdischen Dingen ab- und dem jenseitigen Leben zuzu·wenden — so jedenfalls die übliche Begrün·dung. Äußer·lich war damit tatsäch·lich das Scheren des Haupt·haares und das Tragen eines kesa und anderer mön·chi·scher Erken·nungs·merk·male verbunden. In der Literatur der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Geschichte

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Sayohime 1.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Froesche.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • 10hahn.jpg
  • 04hase.jpg

-Zeit werden solche Laien·mönche oft als frömmer und gelehrter als die profes·sio·nellen Mönche dar·gestellt. Später aller·dings hatte der Laien·mönchs·stand oft nur nominelle Bedeu·tung und mochte z.B. einer schweren Krankheit geschul·det sein, die man uner·war·teter Weise überlebte, und danach eben doch wieder ins weltliche Leben zurück·kehrte. So etwa der tyran·nische Feldherr Taira no Kiyomori (1118-1181), der seine blutig·sten Schlachten als Laien·mönch ausfocht.

Kitano nyudo.jpg
Ein abgedankter Kaiser (
Daigo Tennō 醍醐天皇 (jap.)

60. Kaiser Japans, 885–930, r. 897–930.

Der Begriff „Daigo Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Daigo nyudo.jpg

, 885-930)
lässt sich anlässlich seines Eintritts in den Laienmönchsstand
von einem professionellen Mönch das Haupt scheren.

Abbildung aus dem Kitano tenjin engi (Detail), 13. Jh.
Quelle: Metropolitan Museum of Art.

Eine Randstellung unter den buddhistischen Mönchen nehmen die Berg·asketen (

yamabushi 山伏 (jap.)

Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō

Der Begriff „yamabushi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Tengu takao.jpg
  • Siebold yamabushi.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Yamabushi takao wada7m.jpg
  • Yamabushi takao wada8.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Yamabushi takao wada7a.jpg
  • Izuna gongen ofuda.jpg
  • Yamabushi kyoto2 staud.jpg
  • Yamabushi takao wada3m.jpg
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  • Yamabushi kyoto staud.jpg
  • Yamabushi takao wada5a.jpg
  • Kuniyoshi nichiren7 komuro.jpg
  • Yamabushi takao wada6m.jpg
  • Sarutahiko hokkei.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Sojobo 1720.jpg
  • Yamabushi takao wada1m.jpg
  • Nishi no nozoki.jpg
  • Tengu33.jpg
  • Tengu sairinji.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Yamabushi yoshino2.jpg
  • Yamabushi mibudera 2007.jpg
  • Takishugyo.jpg

) ein. Sie besitzen eine eigene Tracht und eigene Riten, die stark vom esoterischen Bud·dhis·mus beeinflusst sind, deren Kult aber auch einheimische

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Namazue daikoku.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
einschließt.
Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.

  1. ^  
    Tonsur zoga monogatari.jpg
    Tonsur eines jungen Novizen. Illustration aus der Hagiographie des Heian-zeitlichen Mönchs Zōga.
    Werk von Kanō Einō (1631–1697). Edo-Zeit. Illustrated Scrolls of the Accounts of the Deeds of Zouga Shounin (Scroll 1, Scroll 2), Nara Women’s University.
  2. ^  
    Kesa enryakuji.jpg
    Das kesa, ein langes aus mehreren Stoffstreifen zusammengenähtes Tuch, wird üblicherweise von buddhistischen Mönchen über einem dunklen Übergewand getragen.
    China, 8. Jh. Bildquelle: Fashion Press News.
  3. ^  
    Amida heian.jpg
    Abgebildet ist der Buddha Amida mit der für ihn typischen Meditations-mudrā. Sein Gewand besteht aus einem langem Tuch namens kashaya (jap. kesa), das um dem Körper gewickelt ist.
    Späte Heian-Zeit, 11. Jh.?. Kyōto National Museum.
  4. ^  
    Siebold shingon monk.jpg
    Shingon-Mönch mit Pilgerstab, Pilgerhut und einem schürzenartigen kesa. Die Abbildung geht möglicherweise auf ein Original von Kawahara Keiga oder Carel de Villeneuve zurück. Beide standen als Zeichner in den Diensten von Philipp Franz von Siebold (1796–1866) auf seiner Japanreise 1826–28.
    Edo-Zeit. David Rumsey Map Collection.
  5. ^  
    Siebold hokke monk.jpg
    Mönch mit Bettelschale und relativ großem kesa auf dem Rücken, laut Philipp Franz von Siebold (1796–1866) ein Mönch der Hokke-shū (Nichiren Schule). Die Abbildung geht möglicherweise auf ein Original von Kawahara Keiga oder Carel de Villeneuve zurück. Beide standen als Zeichner in den Diensten von Siebold auf seiner Japanreise 1826–28.
    Edo-Zeit. David Rumsey Map Collection.
  6. ^  
    Siebold biwahoshi.jpg
    Ein sogenannter biwa-Mönch, biwa hōshi mit eingewickelter Laute und einem Stola-artigen kesa um den Hals. Das Spielen der biwa-Laute war traditionell ein für Blinde vorbehaltenes Gewerbe, sie mussten dafür aber in den Mönchsstand treten. Die Abbildung geht möglicherweise auf ein Original von Kawahara Keiga oder Carel de Villeneuve zurück. Beide standen als Zeichner in den Diensten von Philipp Franz von Siebold (1796–1866) auf seiner Japanreise 1826–28.
    Edo-Zeit. David Rumsey Map Collection.
  7. ^  
    Siebold yamabushi.jpg
    Yamabushi mit „Bommel-kesa“, Muschelhorn und der typischen Kopfbedeckung (tokin). Die Abbildung geht möglicherweise auf ein Original von Kawahara Keiga oder Carel de Villeneuve zurück. Beide standen als Zeichner in den Diensten von Philipp Franz von Siebold auf seiner Japanreise 1826–28.
    Edo-Zeit. David Rumsey Map Collection.
  8. ^  
    Monks2.jpg
    Junge Mönche mit frisch rasiertem Haupthaar, dunklem Untergewand und weißem kesa.
    Bildquelle: unbekannt.
  9. ^  
    Daigo nyudo.jpg
    Nach einer Reihe von Katastrophen, die dem zürnenden Totengeist eines zu unrecht exilierten Höflings (Sugawara no Michizane) zugeschrieben werden, tritt Daigo Tennō (885–930) von seinem Amt zurück und lässt sich zum Mönch weihen. Zwei Mönche führen die Tonsur und begleitende Rituale aus, während einige Höflinge in Tränen ausbrechen.
    Kamakura-Zeit, 13. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.