|titel= Göttlicher General (Ratte) |titel_j=riginaltitel jap. --> |titel_d=riginaltitel übersetzt--> |detail=10 = default-Wert; 1 = „Detail“ --> |form= Skulptur |inhalt= Gottheit |genre=Statuekiyoe Hängerollbild Querbildrolle Wandschirmmalerei Skulptur Statue Photographie ...--> |genre2= tenbu |material=Holz, bemaltarbholzschnitt Seide Holz Metall Papier ...--> |maße= |artist= |artist_dates= | zeitalter= | periode= Kamakura-Zeiteian-Zeit Muromachi-Zeit Edo-Zeit Meiji-Zeit ...--> |jahr=432 15. Jh. ...--> |serie= |serie_j= |besitz= Jion-ji, Yamagata-ken |treasure=00 = default-Wert; 1 = „Nationalschatz“ --> |q_link= http://blogs.yahoo.co.jp/syory159sp/20816713.html |q_text= J-Blog |quelle_b= |quelle_d=011/4 2011/5 -->2016/9/18 |collection= |beschreibung= Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Bikara 毘羯羅 (skt. Vikarāla) bezeichnet. Auf seinem Helm ist eine kleine Maus (ne) oder Ratte erkennbar.
}}Mythen/Symboltiere/Junishi: Unterschied zwischen den Versionen
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{{titel | Tierkreiszeichen in der japanischen Kunst}} | {{titel | Tierkreiszeichen in der japanischen Kunst}} | ||
− | + | Wie auf der Seite [[Metalog:Kalender|Kalenderwesen]] genauer erläutert, teilte man in Ostasien den 24-Stunden-Tag in zwölf Einheiten („Stunden“) auf und ordnete jeder Stunde ein bestimmtes Tier zu. Jedes dieser Tiere repräsentiert zugleich die Himmelsrichtung, die die Sonne während der entsprechenden Stunde einnimmt. Die Tiere dienen daher gleichzeitig als Zeit- und als Richtungsmaß, weswegen man auch von zwölf Tierkreiszeichen ({{g|juunishi}}) spricht. Auch Tage, Monate und Jahre wurden jeweils einem Tierkreiszeichen zugeordnet. Es handelt sich dabei um folgende Tiere: | |
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{| class= "prettytable centertd" align="center" | {| class= "prettytable centertd" align="center" | ||
! Stunde ||Tier||Japanisch|| Tageszeit||Jahreszeit||Richtung | ! Stunde ||Tier||Japanisch|| Tageszeit||Jahreszeit||Richtung | ||
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Ihrer wichtigen Rolle im Zeit- und Kalenderwesen verdanken diese Tiere wohl auch eine besondere Beachtung in Religion und Kunst. | Ihrer wichtigen Rolle im Zeit- und Kalenderwesen verdanken diese Tiere wohl auch eine besondere Beachtung in Religion und Kunst. | ||
− | ==Die Tierkreiszeichen als Zwölf Generäle == | + | == Die Tierkreiszeichen als Zwölf Generäle == |
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− | Ursprünglich handelt es sich bei diesen Figuren um die Manifestationen von zwölf Schwüren, die der Buddha der Medizin, {{ | + | Die obigen Bilder stellen die sogenannten Zwölf Göttlichen Generäle ({{g|juunishinshou}}) dar, die jeweils mit einem der Zwölf Tiere in Beziehung stehen. Die Statuen stammen aus verschiedenen Bildergruppen der Zwölf Generäle ab der späten {{g|Heian}}-Zeit, doch tragen alle das ihnen entsprechende Tier als Kopfputz (zur Verdeutlichung Bilder anklicken). Alle Generäle tragen den Titel {{g|ten}}, was sie als indische {{s|Deva}}-Gottheiten und damit als buddhistische Gottheiten ausweist. |
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+ | Grob gesprochen sind die Zwölf Generäle das Ergebnis einer buddhistischen Interpretation der Zwölf Tierkreiszeichen. Ursprünglich handelt es sich bei diesen Figuren jedoch um die Manifestationen von zwölf Schwüren, die der Buddha der Medizin, {{g|Yakushinyorai}}, leistete, und die sinngemäß alle, die an ihn glauben, zur Erlösung führen. | ||
Das Yakushi Sutra<ref> | Das Yakushi Sutra<ref> | ||
− | ''Yakushi-kyō'', mit vollem Titel ''Yakushi rurikō nyorai hongan kudoku kyō'' 薬師瑠璃光如来本願功徳経 (vgl. [http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ddb-sat2.php?mode=detail&useid=0450_ SAT, T0450]), ein relativ kurzes Sutra, das von den Zwölf Schwüren des Yakushi und seinem Reinen Land im Osten handelt. Existiert in der frühesten Fassung als angebliche Übersetzung aus dem Sanskrit durch {{ | + | ''Yakushi-kyō'', mit vollem Titel ''Yakushi rurikō nyorai hongan kudoku kyō'' 薬師瑠璃光如来本願功徳経 (vgl. [http://21dzk.l.u-tokyo.ac.jp/SAT/ddb-sat2.php?mode=detail&useid=0450_ SAT, T0450]), ein relativ kurzes Sutra, das von den Zwölf Schwüren des Yakushi und seinem Reinen Land im Osten handelt. Existiert in der frühesten Fassung als angebliche Übersetzung aus dem Sanskrit durch {{gb|Xuanzang}} (602–664), doch konnte bisher kein Originaltext identifiziert werden. |
</ref> | </ref> | ||
− | erklärt dazu, dass jeder der Generäle über ein Gefolge von siebentausend kriegerischen Dämonen ({{ | + | erklärt dazu, dass jeder der Generäle über ein Gefolge von siebentausend kriegerischen Dämonen ({{g|yasha}}) verfügt. Es handelt sich — mit Ausnahme von {{g|Kubiraten}} — um ansonsten weitgehend unbekannte Figuren, die meist nur in Verbindung mit Yakushi genannt werden.<ref> |
Die Generäle werden im Yakushi Sutra kommentarlos in der folgenden Reihenfolge aufgezählt: | Die Generäle werden im Yakushi Sutra kommentarlos in der folgenden Reihenfolge aufgezählt: | ||
# Kubira Taishō 宮毘羅大將 (Eber) | # Kubira Taishō 宮毘羅大將 (Eber) | ||
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Bezüglich der japanischen Lautung, s. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E%E5%B0%86 Wikipedia (jp.)]. Die entsprechenden Sanskrit-Äquivalente sind hier nicht angeführt, da sich dazu unterschiedliche Interpretationen finden. Die Tiere werden im Sutra selbst nicht erwähnt und sind hier gemäß der häufigsten japanischen Konvention in Klammer beigefügt (doch besteht auch hier nicht völlige Übereinstimmung in den Quellen). | Bezüglich der japanischen Lautung, s. [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E%E5%B0%86 Wikipedia (jp.)]. Die entsprechenden Sanskrit-Äquivalente sind hier nicht angeführt, da sich dazu unterschiedliche Interpretationen finden. Die Tiere werden im Sutra selbst nicht erwähnt und sind hier gemäß der häufigsten japanischen Konvention in Klammer beigefügt (doch besteht auch hier nicht völlige Übereinstimmung in den Quellen). | ||
− | Der Erstgenannte der Gruppe, Kubira-ten (auch Konpira-ten), dürfte mit dem indischen Gott des Reichtums Kubera in Verbindung stehen, der auch als Erscheinungsform des {{ | + | Der Erstgenannte der Gruppe, Kubira-ten (auch Konpira-ten), dürfte mit dem indischen Gott des Reichtums Kubera in Verbindung stehen, der auch als Erscheinungsform des {{gb|bishamonten}} (Schutzgott des Nordens) gilt. Er wird allerdings auch auf einen Schüler des Buddha namens Kimbila oder auf ein Wesen namens Kumbhīra zurück geführt (vgl. [http://www.buddhism-dict.net/cgi-bin/xpr-ddb.pl?q=%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E Digital Dictionary of Buddhism], Login: guest). |
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− | Die Zwölf Generäle standen wohl von Anfang an mit den Zwölf Stunden des Tages in Verbindung, ihre Assoziation mit den Tierkreiszeichen wird aber aus dem Sutra selbst nicht ersichtlich. Auch die ältesten bildlichen Darstellungen in Japan aus der frühen Heian Zeit verraten noch nichts von dieser Beziehung.<ref> | + | Die Zwölf Generäle standen wohl von Anfang an mit den Zwölf Stunden des Tages in Verbindung, ihre Assoziation mit den Tierkreiszeichen wird aber aus dem Sutra selbst nicht ersichtlich. Auch die ältesten bildlichen Darstellungen in Japan aus der frühen Heian-Zeit verraten noch nichts von dieser Beziehung.<ref> |
Die berühmteste Statuengruppe stammt aus der frühen Heian-Zeit und befindet sich im Tempel Shin Yakushi-ji in Nara. Sie sind dort um das Hauptheiligtum, eine Statue des sitzenden Yakushi Nyorai, kreisförmig aufgestellt. Während diese Figuren bereits die charakteristischen Posen der Zwölf Generäle einnehmen, tragen sie keine Tierkreiszeichen als Erkennungsmerkmale. | Die berühmteste Statuengruppe stammt aus der frühen Heian-Zeit und befindet sich im Tempel Shin Yakushi-ji in Nara. Sie sind dort um das Hauptheiligtum, eine Statue des sitzenden Yakushi Nyorai, kreisförmig aufgestellt. Während diese Figuren bereits die charakteristischen Posen der Zwölf Generäle einnehmen, tragen sie keine Tierkreiszeichen als Erkennungsmerkmale. | ||
</ref> Dennoch liegt die Assoziation auf der Hand, sobald die Zwölf Stunden fest mit den Tierkreiszeichen assoziiert werden. Dank dieser Verbindung werden die Zwölf Generäle heute fast nur noch mit den entsprechenden Namen der Tierkreiszeichen angesprochen. | </ref> Dennoch liegt die Assoziation auf der Hand, sobald die Zwölf Stunden fest mit den Tierkreiszeichen assoziiert werden. Dank dieser Verbindung werden die Zwölf Generäle heute fast nur noch mit den entsprechenden Namen der Tierkreiszeichen angesprochen. | ||
− | == | + | == Daoistische und japanische Helden als Tierkreiszeichen == |
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+ | In China gab es auch eine daoistische Variante der Zwölf Göttlichen Generäle, die u.a. in der {{g|qing}}-zeitlichen Enyzyklopädie ''Gujin tushu jicheng'' („Sammlung von Texten und Bildern aus Gegenwart und Vergangenheit“) Anfang des 18. Jahrhunderts abgebildet wurden. Hier treten alle Tiere als stattliche Krieger mit einem Tierkopf auf. In Japan entstand zur gleichen Zeit eine Bild-Enzyklopädie über allerlei Wissenswertes aus China ({{g|Morokoshikinmouzui}}, illustriert von {{g|Tachibanamorikuni}}), die die gleiche Gruppe von Tier-Generälen enthält: | ||
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Aktuelle Version vom 13. Januar 2023, 16:39 Uhr
Wie auf der Seite Kalenderwesen genauer erläutert, teilte man in Ostasien den 24-Stunden-Tag in zwölf Einheiten („Stunden“) auf und ordnete jeder Stunde ein bestimmtes Tier zu. Jedes dieser Tiere repräsentiert zugleich die Himmelsrichtung, die die Sonne während der entsprechenden Stunde einnimmt. Die Tiere dienen daher gleichzeitig als Zeit- und als Richtungsmaß, weswegen man auch von zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi [jūni shi (jap.) 十二支 Zwölf Erdzweige (chin. Tierkreiszeichen)]) spricht. Auch Tage, Monate und Jahre wurden jeweils einem Tierkreiszeichen zugeordnet. Es handelt sich dabei um folgende Tiere:
Stunde | Tier | Japanisch | Tageszeit | Jahreszeit | Richtung |
---|---|---|---|---|---|
1 | Ratte/Maus | ne [ne (jap.) 子 Maus/Ratte der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 子 | Mitternacht | Winter | Norden |
2 | Ochs/Büffel | ushi [ushi (jap.) 丑 Ochs/Büffel der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 丑 | Winter | ||
3 | Tiger | tora [tora (jap.) 寅 Tiger der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 寅 | Frühling | ||
4 | Hase | u [u (jap.) 卯 Hase der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi); Kurzname für usagi] 卯 | Morgen | Frühling | Osten |
5 | Drache | tatsu [tatsu (jap.) 辰 Drache der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 辰 | Frühling | ||
6 | Schlange | mi [mi (jap.) 巳 Schlange der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 巳 | Sommer | ||
7 | Pferd | uma [uma (jap.) 午 Pferd der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi); ansonsten wird das Pferd 馬 geschrieben] 午 | Mittag | Sommer | Süden |
8 | Schaf/Ziege | hitsuji [hitsuji (jap.) 未 Schaf/Ziege der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 未 | Sommer | ||
9 | Affe | saru [saru (jap.) 猿 Affe; gehört auch zu den zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) (verwendet in dem Fall das Kanji 申)] 申 | Herbst | ||
10 | Hahn | tori [tori (jap.) 酉 Hahn der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 酉 | Abend | Herbst | Westen |
11 | Hund | inu [inu (jap.) 戌 Hund der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 戌 | Herbst | ||
12 | Eber | i [i (jap.) 亥 Eber der zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi)] 亥 | Winter |
Ihrer wichtigen Rolle im Zeit- und Kalenderwesen verdanken diese Tiere wohl auch eine besondere Beachtung in Religion und Kunst.
Die Tierkreiszeichen als Zwölf Generäle
Kamakura-Zeit. Kannami Buddha Statues Museum.
Kamakura-Zeit. Kun Inaka (Flickr), 2013.
Kamakura-Zeit. J-Blog.
Werk von Kei-Schule. Kamakura-Zeit. eKokuho.
|titel= Göttlicher General (Schlange) |titel_j=riginaltitel jap. --> |titel_d=riginaltitel übersetzt--> |detail=10 = default-Wert; 1 = „Detail“ --> |form= Skulptur |inhalt= Gottheit |genre=Statuekiyoe Hängerollbild Querbildrolle Wandschirmmalerei Skulptur Statue Photographie ...--> |genre2= tenbu |material=Holz, bemaltarbholzschnitt Seide Holz Metall Papier ...--> |maße= |artist= |artist_dates= | zeitalter= | periode= Kamakura-Zeiteian-Zeit Muromachi-Zeit Edo-Zeit Meiji-Zeit ...--> |jahr=432 15. Jh. ...--> |serie= |serie_j= |besitz= Tokyo National Museum (ehem. Jōruri-ji, Soraku-gun, Kyoto) |treasure=00 = default-Wert; 1 = „Nationalschatz“ --> |q_link=http://www.emuseum.jp/detail/100418?d_lang=en&s_lang=ja&word=%E5%8D%81%E4%BA%8C%E7%A5%9E%E5%B0%86&class=&title=&c_e=®ion=&era=&cptype=&owner=&pos=1&num=1&mode=simple¢ury= |q_text= eKokuho |quelle_b= |quelle_d=011/4 2011/5 -->2014/1 |collection= |beschreibung= Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Indara Taishō 因達羅大將 bezeichnet. Auf seinem Kopf ringelt sich eine kleine Schlange (mi).
}}Kamakura-Zeit. J-Blog.
Kamakura-Zeit. Now2000 Jewell, (Flickr), 2009.
Kamakura-Zeit. eKokuho.
Kamakura-Zeit, 1207. Bildquelle: unbekannt.
Kamakura-Zeit. eKokuho.
Kamakura-Zeit, 1207. Takashi Mibayashi.
Die obigen Bilder stellen die sogenannten Zwölf Göttlichen Generäle (Jūni Shinshō [Jūni Shinshō (jap.) 十二神将 Die Zwölf Göttlichen Generäle]) dar, die jeweils mit einem der Zwölf Tiere in Beziehung stehen. Die Statuen stammen aus verschiedenen Bildergruppen der Zwölf Generäle ab der späten Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit, doch tragen alle das ihnen entsprechende Tier als Kopfputz (zur Verdeutlichung Bilder anklicken). Alle Generäle tragen den Titel -ten [-ten (jap.) 天 wtl. Himmel; Göttertitel für eine eine aus Indien übernommene Gottheit (skt. deva)], was sie als indische deva [deva (skt.) देव „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)]-Gottheiten und damit als buddhistische Gottheiten ausweist.
Grob gesprochen sind die Zwölf Generäle das Ergebnis einer buddhistischen Interpretation der Zwölf Tierkreiszeichen. Ursprünglich handelt es sich bei diesen Figuren jedoch um die Manifestationen von zwölf Schwüren, die der Buddha der Medizin, Yakushi Nyorai [Yakushi Nyorai (jap.) 薬師如来 Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru], leistete, und die sinngemäß alle, die an ihn glauben, zur Erlösung führen. Das Yakushi Sutra1 erklärt dazu, dass jeder der Generäle über ein Gefolge von siebentausend kriegerischen Dämonen (yasha [yasha (jap.) 夜叉 von skt. Yaksha; menschenfressende Götter oder Dämonen des indischen Pantheons, die im Buddhismus zu wehrhaften Schutzgöttern avancieren]) verfügt. Es handelt sich — mit Ausnahme von Kubira-ten [Kubira-ten (jap.) 宮毘羅 Anführer der Zwölf Göttlichen Generäle; auch als Konpira 金比羅, Wächtergottheit der Seefahrer und Fischer, bekannt] — um ansonsten weitgehend unbekannte Figuren, die meist nur in Verbindung mit Yakushi genannt werden.2
Die Zwölf Generäle standen wohl von Anfang an mit den Zwölf Stunden des Tages in Verbindung, ihre Assoziation mit den Tierkreiszeichen wird aber aus dem Sutra selbst nicht ersichtlich. Auch die ältesten bildlichen Darstellungen in Japan aus der frühen Heian-Zeit verraten noch nichts von dieser Beziehung.3 Dennoch liegt die Assoziation auf der Hand, sobald die Zwölf Stunden fest mit den Tierkreiszeichen assoziiert werden. Dank dieser Verbindung werden die Zwölf Generäle heute fast nur noch mit den entsprechenden Namen der Tierkreiszeichen angesprochen.
Daoistische und japanische Helden als Tierkreiszeichen
In China gab es auch eine daoistische Variante der Zwölf Göttlichen Generäle, die u.a. in der Qing [Qing (chin.) 清 chin. Herrschaftsdynastie (Mandschu-Herrschaft), 1644–1911]-zeitlichen Enyzyklopädie Gujin tushu jicheng („Sammlung von Texten und Bildern aus Gegenwart und Vergangenheit“) Anfang des 18. Jahrhunderts abgebildet wurden. Hier treten alle Tiere als stattliche Krieger mit einem Tierkopf auf. In Japan entstand zur gleichen Zeit eine Bild-Enzyklopädie über allerlei Wissenswertes aus China (Morokoshi kinmōzui [Morokoshi kinmōzui (jap.) 唐土訓蒙図彙 wtl. Lehrreiche Bilder über China; Edo-zeitliche Bildenzyklopädie von Hirazumi Sen'an, illustriert von Tachibana Morikuni, 1719], illustriert von Tachibana Morikuni [Tachibana Morikuni (jap.) 橘守国 1679–1748; Edo-zeitlicher Künstler und Buchillustrator der Kanō-Schule]), die die gleiche Gruppe von Tier-Generälen enthält:
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
Möglicherweise wurden ukiyo-e [ukiyo-e (jap.) 浮世絵 „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit]-Künstler durch diese chinesischen Beispiele dazu angeregt, die Tierkreiszeichen mit bestimmten Geschichten oder Figuren aus der japanischen Vergangenheit zu verbinden. Utagawa Kuniyoshi [Utagawa Kuniyoshi (jap.) 歌川国芳 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts] kombinierte sie etwa mit Heldenportraits, ein Genre in dem er sich besonders auszeichnete. Kuniyoshis Serie beinhaltet zum einen klassische Helden aus dem japanischen Mittelalter, aber auch Figuren aus den alten Mythen und aus damals auch in Japan populären chinesischen Romanen. In den meisten Bildern suggeriert Kuniyoshi eine charakterliche Ähnlichkeit zwischen dem Tier und dem dargestellten Helden. (Zur genaueren Erläuterung die Bilder anklicken.)4
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. The British Museum.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Verweise
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Fußnoten
- ↑ Yakushi-kyō, mit vollem Titel Yakushi rurikō nyorai hongan kudoku kyō 薬師瑠璃光如来本願功徳経 (vgl. SAT, T0450), ein relativ kurzes Sutra, das von den Zwölf Schwüren des Yakushi und seinem Reinen Land im Osten handelt. Existiert in der frühesten Fassung als angebliche Übersetzung aus dem Sanskrit durch Xuanzang (602–664), doch konnte bisher kein Originaltext identifiziert werden.
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Die Generäle werden im Yakushi Sutra kommentarlos in der folgenden Reihenfolge aufgezählt:
- Kubira Taishō 宮毘羅大將 (Eber)
- Basara Taishō 伐折羅大將 (Hund)
- Mekira Taishō 迷企羅大將 (Hahn)
- Anteira Taishō 安底羅大將 (Affe)
- A'nira Taishō 頞儞羅大將 (Ziege)
- Santeira Taishō 珊底羅大將 (Pferd)
- Indara Taishō 因達羅大將 (Schlange)
- Haira Taishō 波夷羅大將 (Drache)
- Makora Taishō 摩虎羅大將 (Hase)
- Shindara Taishō 眞達羅大將 (Tiger)
- Shōtora Taishō 招杜羅大將 (Ochs)
- Bikara Taishō 毘羯羅大將 (Ratte)
- ↑ Die berühmteste Statuengruppe stammt aus der frühen Heian-Zeit und befindet sich im Tempel Shin Yakushi-ji in Nara. Sie sind dort um das Hauptheiligtum, eine Statue des sitzenden Yakushi Nyorai, kreisförmig aufgestellt. Während diese Figuren bereits die charakteristischen Posen der Zwölf Generäle einnehmen, tragen sie keine Tierkreiszeichen als Erkennungsmerkmale.
- ↑ Kuniyoshi schuf auch eine parallele Serie zu den Zehn Himmelsstämmen (jikkan).
Bilder
- ^ Ne jionji.jpg
- ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Shōtora 招杜羅 (skt. Catura) bezeichnet. Auf seinem Kopf trägt er den Kopf eines Rinds (ushi).
Kamakura-Zeit. Kannami Buddha Statues Museum. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Shindara 眞達羅 (skt. Kinnara) bezeichnet. Zwischen den zu Berge stehenden Haaren ist ein kleiner Tigerkopf (tora) erkennbar.
Kamakura-Zeit. Kun Inaka (Flickr), 2013. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Makora Taishō 摩虎羅大將 bezeichnet. Auf seinem Kopf ist der Kopf eines Hasen (u) erkennbar.
Kamakura-Zeit. J-Blog. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Haira Taishō 波夷羅大將 bezeichnet. Aus seinem zu Berge stehenden Haar ragt ein Drachenkopf (tatsu).
Werk von Kei-Schule. Kamakura-Zeit. eKokuho. - ^ Mi tnm.jpg
- ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise Santeira Taishō 珊底羅大將 bezeichnet. Auf seinem Kopf trägt er den Kopf eines Pferdes (uma).
Kamakura-Zeit. J-Blog. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als A'nira Taishō 頞儞羅大將 bezeichnet. Auf seinem Helm ist eine Ziege (hitsuji) erkennbar.
Kamakura-Zeit. Now2000 Jewell, (Flickr), 2009. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Anteira Taishō 安底羅大將 bezeichnet. Unter seiner Kopfbedeckung lugt ein Affe (saru) hervor.
Kamakura-Zeit. eKokuho. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Mekira Taishō 迷企羅大將 bezeichnet. Trägt einen Hahn (tori) im Haar.
Kamakura-Zeit, 1207. Bildquelle: unbekannt. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Basara Taishō 伐折羅大將 bezeichnet. Trägt einen Hund (inu) auf seinem Kopf. Grün bemaltes Gesicht.
Kamakura-Zeit. eKokuho. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Kubira Taishō 宮毘羅大將 bezeichnet. Auf seinem Helm ist ein Eber (i) bzw. ein Schwein erkennbar.
Kamakura-Zeit, 1207. Takashi Mibayashi. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt die Ratte (ne), die u.a. für die erste Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ō Bunkei 王文卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Ochsen (ushi), der u.a. für die zweite Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Chō Shigyoku 趙子玉 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Tiger (tora), der u.a. für die dritte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Mei Buntō 明文童 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Hasen (u), der u.a. für die vierte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Shima 司馬 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Drachen (tatsu), der u.a. für die fünfte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Mō Hikei 孟非卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt die Schlange (mi), die u.a. für die sechste Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Sai Kyokei 崔巨卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin.
- ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt das Pferd (uma), das u.a. für die siebente Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ei Kyokukei 衛玉卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt die Ziege (hitsuji), die u.a. für die achte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Shuku Tō 叔通 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Affen (saru), der u.a. für die neunte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ko Bunchō 扈文長 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Hahn (tori), der u.a. für die zehnte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Zō Bunkō 臧文公 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Hund (inu), der u.a. für die elfte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ten Shikō 展子江 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Eber (i), der u.a. für die zwölfte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Chō Buntō 張文通 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Ein buddhistischer Mönch zerwühlt eine Schriftrolle, deren Schriftzeichen sich in eine Horde von Ratten (ne) verwandeln. Es handelt sich um Raigō (1002–1084) aus dem Tempel Mii-dera, der die Sutren des Klosterbergs Hiei mithilfe von Ratten vernichtet (nach einer anderen Version verwandelt er sich dabei selbst in eine Ratte), um sich an Kaiser und Konkurrenten zu rächen. Im Vordergrund der Gelehrte Ōe no Masafusa.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Eine zwielichtige Gestalt betrachtet selbstzufrieden ihr Spiegelbild in einem nächtlichen Weiher. Es ist der Bandit Kidō Maru, der dem Helden Minamoto Raikō auflauert. Er verbirgt sich dabei unter der Haut eines (hier schwer erkennbaren) Wasserbüffels (ushi), den er zuvor getötet hat. Die Geschichte stammt aus der mittelalterlichen Legendensammlung Kokon chōmonjū.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ In einer gebirgigen Schneelandschaft kommt es zu einem tödlichen Duell zwischen einem Krieger und einem Tiger (tora). Der Krieger ist Kashiwade no Omi, ein Held aus der mythologischen Chronik Nihon shoki zur Zeit des Kaisers Kinmei (509–571). Auf einer diplomatischen Mission nach Korea wird Kashiwades Sohn von dem Tiger gefressen, worauf er das Tier eigenhändig zur Strecke bringt.
Das Motiv wurde von Kuniyoshi mehrfach illustriert.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein ältlicher Krieger hält einen gehäuteten Hasen (u) in der linken und ein großes Küchenmesser in der rechten Hand. Die Szene findet unter einem Baldachin mit buddhistischer Svastika, also in einem Tempel statt. Das Bild zeigt Iga Jutarō, einen Krieger der späteren Heian-Zeit, bei einem Hasenopfer, welches in einem buddhistischen Tempel ein Sakrileg darstellt.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein bloßfüßiger Krieger mit offenem Haar und gezücktem Schwert steht nächtens auf einer Klippe und blickt konzentriert in die Wellen des Meeres, wo undeutlich die Gestalt eines Drachens (tatsu) sichtbar wird. Der Krieger ist der mythologische Gott Susanoo, der sich anschickt, die Menschheit vom menschenfressenden Ungeheuer Yamata no Orochi (in den Mythen als „Schlange“ bezeichnet) zu befreien.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. The British Museum. - ^ Ein Krieger stößt im Licht seiner Fackel auf einige Schlangen (mi), während eine weibliche Gottheit, die auf einer Schlange reitet, ihn zu beschützen scheint. Es handelt sich um den Krieger Nitta Tadatsune, einen Vasallen von Minamoto no Yoritomo, der eine Höhle des Berges Fuji erkundet. Er trifft auf die Göttin des Bergs (Konohana Sakuya-hime), die hier das Aussehen von Bodhisattva Kannon angenommen hat (Kannon reitet seinerseits bisweilen auf einem Drachen.) Das Motiv von Nittas unerschrockenem Gang durch die Höhle findet sich häufig auf ukiyo-e.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein entschlossener Held auf einem kraftvollen, sich aufbäumenden Pferd (uma): Im Wissen um die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens macht sich Soga Gorō, der jüngere der beiden unglücklichen Soga-Brüder, auf, um den Tod seines Vaters zu rächen. Seine Rache gilt dem ersten Minomoto Shōgung, Minamoto no Yoritomo (1146–1199), und wird scheitern. Doch selbst Yoritomo ist beeindruckt von der kindlichen Pietät der jugendlichen Helden. Das Motiv hängt eng mit dem vorigen Bild der gleichen Serie zusammen, auf dem Nitta zu sehen ist, der den älteren Soga Bruder im Auftrag Yoritomos zur Strecke brachte.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ In mondheller Nacht nippt ein imponierender Mann, den man aufgrund seines langen dreigeteilten Bartes als Chinesen identifizieren kann, versonnen aus einem Becher, während eine kleine Ziege (hitsuji) zu seinen Füßen im Gras äst. Guan Yu (jap. Kan'u, gest. 219), ein chinesischer General, war maßgeblich am Aufbau der Sui Dynastie beteiligt. Er wurde Gegenstand zahlreicher Legenden und in China sogar religiös verehrt. Vor allem durch den chinesischen Roman „Geschichte der Drei Reiche“ (Sanguo Yanyi, 16. Jh.) wurde er auch in Japan ein Inbegriff von Kriegskunst, Kaltblütigkeit und Loyalität. Das Motiv mit Becher und Ziege findet sich auch auf einem anderen Druck Kuniyoshis, der Zusammenhang ist mir jedoch unklar.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein Affe (saru) mit Hosen aus Tigerfell erzeugt eine Armee von Schattenkriegern, die er auf ein Schwein hetzt, das sich mit einem Rechen verteidigt. Son Gokū (chin. Sun Wukong) ist ein legendäre Affe, der zur Strafe für seinen Hochmut an der Seite des buddhistischen Mönchs Xuanzang (602–664) für die Verbreitung des Buddhismus in China sorgen sollte. Das auf dem Bild dargestellte Schwein ist ebenfalls ein Begleiter des Mönchs, mit dem Affen aber in permanentem Clinch. Beide besitzen phantastische magische Kräfte. So jedenfalls erzählt es die „Reise nach Westen“, ein klassischer chinesischer Roman aus dem 16. Jh., der u.a. zur Vorlage der Manga- und Anime-Serie Dragonball Z wurde.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein kerniger nackter Bub betrachtet mit intensiver Neugier den Kampf zwischen einem Hahn (tori) und einem winzigen tengu. Kaidō Maru (Maru, das Gespensterkind), besser bekannt als Kintarō, lebt mit seiner Mutter, der wilden Berggöttin Yamauba, in der freien Natur und vergnügt sich mit den Tieren des Waldes. Später wird er unter dem Namen Sakata Kintoki zu einem der vier Getreuen des Heian-zeitl. Kriegers Minamoto no Yorimitsu werden, über deren Abenteuer u.a. das Konjaku monogatari (späte Heian-Zeit) berichtet. Kintarōs Sagen sind sozusagen das prequel dieser Heldengeschichten und stellen ein beliebtes ukiyo-e-Motiv dar.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein stämmiger Krieger, der neben Schwert und Lanze auch Zimmermannsgeräte mit sich trägt, äugt misstrauisch nach hinten, an der Leine einen Hund (inu), der in die selbe Richtung blickt. Im Hintergrund die Banner eines (feindlichen?) Heeres. Hata Rokurōzaemon (auch Hata Tokoyoshi, ?–1342) war ein General der Nanboku-Zeit und wird im Heldenepos Taiheiki als loyaler Vasall der Ashikaga Shogune geschildert. Auch sein Hund findet dort Erwähnung.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ In einer gebirgigen Landschaft versetzt ein Mann in höfischer Tracht einem strauchelnden Eber (i) einen Tritt ins Genick. Es ist ein japanischer Herrscher des 5. Jahrhunderts, Yūryaku Tennō, der auf diese Weise ein Tier zur Strecke bringt, vor dem sein gesamtes Jagdgefolge Reißaus genommen hat. In der Folge droht er seine gesamte Entourage hinrichten zu lassen, doch dank der Fürbitte seiner Gemahlin besinnt er sich eines Besseren. Es ist dies eine der eindrucksvollsten Episoden des Nihon shoki aus der Regierungszeit Yūryakus, in der die brutale Entschlossenheit dieses semi-historischen Herrschers anschaulich zum Ausdruck kommt.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Glossar
- Jūni Shinshō 十二神将 ^ Die Zwölf Göttlichen Generäle
- Kubira-ten 宮毘羅 ^ Anführer der Zwölf Göttlichen Generäle; auch als Konpira 金比羅, Wächtergottheit der Seefahrer und Fischer, bekannt
- Morokoshi kinmōzui 唐土訓蒙図彙 ^ wtl. Lehrreiche Bilder über China; Edo-zeitliche Bildenzyklopädie von Hirazumi Sen'an, illustriert von Tachibana Morikuni, 1719
- Tachibana Morikuni 橘守国 ^ 1679–1748; Edo-zeitlicher Künstler und Buchillustrator der Kanō-Schule
- Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Yakushi Nyorai 薬師如来 ^ Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru