Alltag/Moenche/Wuerdentraeger: Unterschied zwischen den Versionen
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{{fl|I}}n großen Tem·pel·an·lagen (oder „Klöstern“) gibt es eine stark ausgeprägte Hier·archie inner·halb der Mönchs·schaft, die sich ähn·lich wie in der katholischen Kirche u.a. in der Kleidung aus·drückt. Besonders bei feierlichen Zeremonien sind die Ornate bud·dhis·tischer Würden·träger enorm prächtig und farben·froh. Neben dem prunk·vollen Gewand können Würden·träger z.B. auch durch einen roten Schirm (im alten Indien Zeichen königlicher Autorität) hervor·gehoben werden. | {{fl|I}}n großen Tem·pel·an·lagen (oder „Klöstern“) gibt es eine stark ausgeprägte Hier·archie inner·halb der Mönchs·schaft, die sich ähn·lich wie in der katholischen Kirche u.a. in der Kleidung aus·drückt. Besonders bei feierlichen Zeremonien sind die Ornate bud·dhis·tischer Würden·träger enorm prächtig und farben·froh. Neben dem prunk·vollen Gewand können Würden·träger z.B. auch durch einen roten Schirm (im alten Indien Zeichen königlicher Autorität) hervor·gehoben werden. |
Version vom 25. Mai 2020, 13:40 Uhr
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In großen Tem·pel·an·lagen (oder „Klöstern“) gibt es eine stark ausgeprägte Hier·archie inner·halb der Mönchs·schaft, die sich ähn·lich wie in der katholischen Kirche u.a. in der Kleidung aus·drückt. Besonders bei feierlichen Zeremonien sind die Ornate bud·dhis·tischer Würden·träger enorm prächtig und farben·froh. Neben dem prunk·vollen Gewand können Würden·träger z.B. auch durch einen roten Schirm (im alten Indien Zeichen königlicher Autorität) hervor·gehoben werden.
Zeremonialgewand
Die Mönche auf dem obigen Bild tragen ein so·ge·nann·tes hōmo-shichigesa Gewand. Dieses ist bereits im Altertum do·ku·men·tiert, war damals aber nur den aller·höchsten Würden·trägern bei den wichtigsten Zeremonien gestattet.
Bildquelle: Costume Museum, Kyōto (2009/1).
Die oben dargestellen Bestandteile des hōmo-shichigesa sind:
- mōsu [mōsu (jap.) 帽子 kapuzenartige Kopfbedeckung buddhistischer Mönche; gleiche Schreibung, aber andere Ausprache wie bōshi („Hut“, „Kappe“)]-Kapuze, heute meist wie ein Schal getragen
- kesa [kesa (jap.) 袈裟 äußerstes Gewand der buddh. Mönchstracht, variiert zwischen einem breiten Wickeltuch und einer dünnen Stola; besteht der Theorie nach aus Flicken]-Umhang aus sieben Stoffbahnen (shichijōgesa)
- eine spezielle Schärpe zum Fixieren des kesa (ōhi 横被)
- Obergewand (hō 袍) mit einem charakteristischen, im Nacken hochgezogenen Kragen
- Untergewand (shitagasane 下襲)
- Rock (mo 裳).
- Überhose (ue no hakama 表袴)
- Hose (Ōguchi-hakama 大口袴)
- Mönchssocken (shitōzu 襪)
- Gebetskette (juzu [juzu (jap.) 数珠 Buddhistische Gebetskette; skt. mala])
- Fächer (ebenfalls Bestandteil der Kleidervorschrift)
Hochrangige Dame im Nonnenstand
Frühe Edo-Zeit. Digital cultural properties of Wakasa, Obama City, über Internet Archive.
Die obige Ab·bil·dung zeigt das seltene Bild einer bud·dhis·tischen Nonne aus dem Samurai-Adel der frühen Edo [Edo (jap.) 江戸 Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);]-Zeit. Es handelt sich um die Nonne Jōkō-in [Jōkō-in (jap.) 常高院 1570–1633; Ehefrau von Kyōgoku Takatsugu; wurde nach seinem Tod zur Nonne und gründete ein Kloster], eine Nichte des Oda Nobunaga [Oda Nobunaga (jap.) 織田信長 1534–1582, Kriegsfürst, Reichseiniger], die nach dem Tod ihres Mannes Kyōgoku Takatsugu [Kyōgoku Takatsugu (jap.) 京極高次 1563–1609; Daimyō und Gründer des Kyōgoku-Clans] der Welt ent·sag·te und ein Kloster gründete. Auf dem Bild trägt sie die übliche Kapuze (mōsu) sowie ein taschen·förmiges kesa und hält eine Gebetskette in der Hand. Äußerlich ist kaum zu unter·scheiden, ob es sich um das Portrait einer Nonne oder eines Mönchs handelt.
Weitere Bilder
Siehe auch: Mönchstrachten
- ^ Würdenträger des Shingon Buddhismus bei einer Zeremonie auf Berg Kōya.
Cody Ryal, 2006. - ^ Buddhistisches Zeremonialgewand hōmo-shichigesa.
Bildquelle: Costume Museum, Kyōto (2009/1). - ^ Der Mönch Zōga zeigt seine Verachtung gegenüber weltlichem Reichtum und Prunk, indem er an der Ehrung seines eigenen Lehrers Ryōgen (des Mönchs im Ochsenkarren) in zerschlissener Alltagskleidung teilnimmt. Die Illustration entstammt einer Edo-zeitlichen Querbildrolle des Tanzan Schreins, des geistigen Zentrums von Tōnomine, wo Zōga tätig war.
Werk von Kanō Einō (1631–1697). Edo-Zeit. Nara Women's University. - ^ Portrait der Nonne Jōkō-in, einer Nichte des Oda Nobunaga, die nach dem Tod ihres Mannes Kyōgoku Takatsugu (1563-1609) der Welt entsagte und ein Kloster gründete. Sie trägt eine Mönchskapuze (mōsu) sowie ein taschenförmiges kesa und hält eine Gebetskette (juzu) in der Hand.
Frühe Edo-Zeit. Digital cultural properties of Wakasa, Obama City, über Internet Archive. - ^ shingon-Mönch mit Schirm vor einer feierlichen Zeremonie.
Dale Robinson, flickr, 2004. - ^ Yamabushi beim Frühlingsfest (setsubun) des Mibu-dera in Kyōto.
Chris Gladis, flickr, 2007. - ^ Würdenträger in Asakusa.
S. Bär, flickr, 2005. - ^ Hochrangiger Würdenträger des Nichiren-Buddhismus mit Begleitern.
In den Händen hält er eine buddhistische Gebetskette (juzu) und ein hossu, eine Art „Fliegenwedel“.
Heisei-Zeit, 1996. Michael Thaler, Blog. - ^ Buddhistischer Würdenträger aus der Meiji-Zeit mit Gebetskette (juzu), kesa und in den Nacken gestecktem Fächer.
Werk von Enami Nobukuni. Meiji-Zeit, 19. Jh. Japanese Old Photographs.