Essays/Regenmachen: Unterschied zwischen den Versionen

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{{fl|A}}uf einer Klippe über dem Meer hat sich eine kleine Gruppe von Menschen versammelt. Alle Aufmerksamkeit ist auf einen Mönch in rotem Gewand gerichtet, der sich mit geschlossenen Augen auf sein Gebet konzentriert. Heftiger Regen hat eingesetzt und ein Diener schützt den Betenden mit einem großen Schirm. Alle Umstehenden scheinen in großer Erregung. Der Regen legt sich wie ein Vorhang aus schwarzen Schnüren vor die dargestellte Szene. Lediglich das Gesicht des betenden Mönchs bleibt ausgespart – ein heller Ruhepol inmitten der entfesselten Elemente.
  

Version vom 4. Dezember 2018, 15:12 Uhr

Unterhändler des Imaginären Regenmachen im vormodernen Japan

Vorlage:WmaxX

Der vorliegende Artikel ist die überarbeitete Version meines Beitrags für einen Ausstellungskatalog der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, „Die Logik des Regens / Logical Rain“ (Ausstellung 2013–2014) von Wolfgang Scheppe, der allerdings nie veröffentlicht wurde.

Vorlage:Fluf einer Klippe über dem Meer hat sich eine kleine Gruppe von Menschen versammelt. Alle Aufmerksamkeit ist auf einen Mönch in rotem Gewand gerichtet, der sich mit geschlossenen Augen auf sein Gebet konzentriert. Heftiger Regen hat eingesetzt und ein Diener schützt den Betenden mit einem großen Schirm. Alle Umstehenden scheinen in großer Erregung. Der Regen legt sich wie ein Vorhang aus schwarzen Schnüren vor die dargestellte Szene. Lediglich das Gesicht des betenden Mönchs bleibt ausgespart – ein heller Ruhepol inmitten der entfesselten Elemente.

Verweise

Fußnoten

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Nichiren regen kuniyoshi.jpg
    Diese Episode aus dem Leben Nichirens erzählt von einer großen Dürre, die Kamakura im Jahr 1271 (damals Hauptstadt) heimgesucht hatte. Die Regierung befahl den wichtigsten Tempeln, Regenbitt-Zeremonien (amagoi) durchzuführen, doch nichts half, bis endlich Nichiren auf den Plan trat. Er rezitierte (wie immer) seine schlichte „Anrufung des Lotos Sutra“ (namu myōhō renge kyō) und siehe da, der Regen kam.
    Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. The British Museum.
  2. ^ 
    Teruterubozu.jpg
    Die Schönwetterpuppe teruteru bōzu, an einer Wäscheleine.
    Darjeeling Days, Flickr, 2014.
  3. ^ 
    Susanoo kagura.jpg
    Kampf des Gottes Susanoo mit der Schlange Yamata no Orochi, von der in diesem Fall ein blauer und ein roter Kopf zu sehen sind. Die Szene entstammt einer kagura-Darbietung der Truppe Uegōchi Kagura-dan aus Akitakata (Präf. Hiroshima). Kagura werden heute zumeist von semi-professionellen Gruppen aufgeführt und sind eher touristischer Natur, haben ihre Wurzeln allerdings in lokalen Schreintraditionen.
    Bildquelle: Sunatchi no ibento nisshi, (Kagura-Blog), 2016.
  4. ^ 
    Kifune.jpg
    Der steile, von Laternen gesäumte Aufstieg zum Kifune Schrein im Norden Kyōtos.
    Suzuki Seiya, Google Maps, 2013.
  5. ^ 
    Pagode muroji.jpg
    Die kleinste unter den klassischen 5-Stock Pagoden (gojū-tō). Das Kloster Murō-ji wird auch als „Berg Kōya der Frauen“ bezeichnet, weil es — im Gegensatz zum berühmten Zentrum des Shingon-Buddhismus — auch schon in vormoderner Zeit von Frauen besucht werden durfte.
    Heian-Zeit, errichtet um 800. Bildquelle: Mihoo Nikki, 2007 (bildbearbeitet).
  6. ^ 
    Zennyo ryuo.jpg
    Der Drachenkönig Zennyo Ryūō, der der Legende zufolge erschien, als Kūkai im Jahr 824 einen Regenbittritus im kaiserlichen Palastgarten abhielt. Das chinesisch angehauchte Gewand verrät eine exotische Gestalt, doch nur der Reptilienschwanz, der unter dem Gewand hervorlugt, deutet darauf hin, dass es sich um einen Drachen handelt.

    Die Wunscherfüllungsperlen auf dem Tablett, das der König in der Linken hält, dienen wohl zur Beeinflussung des Wetters. Dieser Drache wird auch manchmal als Frau dargestellt, in diesem frühen Beispiel ist er jedoch eindeutig männlich.
    Werk von Jōchi. Heian-Zeit, 1145. Priest Kukai and Sacred Treasures of Mount Koya (Ausstellungskatalog). Hokkaido Shinbun Press, 2006, S. 53, Abb. 16.

  7. ^ 
    Shinsenen.jpg
    Der Shinsen’en war ehemals ein weitläufiger Garten der kaiserlichen Palastanlage in Kyoto. Heute ist er auf einen Bruchteil seiner einstigen Größe zusammengeschrumpft, beherbergt aber noch immer jenen Teich, dem er seinen Namen verdankt, die „göttliche Quelle“, die u.a. auch als Ort für aufwendige Regenriten (amagoi) genutzt wurde.
    Seattle Japanese Garden Community Blog, 2014.
  8. ^ 
    Nichiren rainmaking.jpg
    Episode aus einer illustrierten Biographie Nichirens. Inmitten von verdurstenden Menschen und Tieren während einer großen Dürre, die Kamakura im Jahr 1271 (damals Hauptstadt) heimsuchte, hält Nichiren einen Regenbittritus (amagoi) ab.
    Edo-Zeit. The British Museum.
  1. ^ 
    Amagoi komachi toyoharu.jpg
    Die Dichterin Ono no Komachi präsentiert ein Gedicht mit der Bitte um Regen (amagoi) im Garten der Göttlichen Quelle Shinsen’en. Die Szene ist zwar historisch nicht belegt, zählte aber in der Edo-Zeit zu den allseits bekannten sieben Episoden der Heian-zeitlichen Dichterin.
    Werk von Utagawa Toyoharu (1735–1814). Edo-Zeit. Christie’s.
  2. ^ 
    Tenjin.jpg
    Äußerlich gleicht diese Darstellung des Tenjin dem konventionellen Bild eines höfischen Staatsmannes, die extrem strengen Gesichtszüge deuten jedoch göttliche Autorität an.
    Kamakura-Zeit, 1259. Bildquelle: Cleveland Museum of Art/Nara National Museum.
  3. ^ 
    Amagoikomachi kuniyoshi.jpg
    Die Dichterin Ono no Komachi führt während einer Dürre einen Regenbittritus (amagoi) durch, indem sie ein Regengedicht als Opfergabe für die Götter darbringt.
    Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, ca. 1837. The British Museum.
  4. ^ 
    Harunobu sotoba komachi.jpg
    Parodistische Darstellung der Dichterin Ono no Komachi als Reisigsammlerin mit einem Buben, der mit einem Stein auf eine Zikade zielt. Anspielung auf das Motiv der Sotoba-Komachi, eine Episode, in der die gealterte, verstoßene Dichterin auf einer hölzernen Grabbeigabe (sotoba) sitzt.
    Werk von Suzuki Harunobu. Edo-Zeit, ca. 1763. Tokyo National Museum.
  5. ^ 
    Amagoikomachi harunobu.jpg
    Ein junges Mädchen in Begleitung einer Freundin (oder Zofe) setzt ein Schiffchen ins Wasser. Das eingeschriebene Gedicht lautet:

    Es ist in der Tat so / wenn dies der Sonnengrund ist / muss sie erstrahlen// Doch spricht man nicht ebenso / vom Reich unterm Regenhimmel?

    Daraus ergibt sich, dass es sich um eine Anspielung auf den Regenritus und das Regenbitt-Gedicht (amagoi) der Heian-zeitlichen Dichterin Ono no Komachi handelt.
    Edo-Zeit, ca. 1763. The British Museum.

  6. ^ 
    Komachi sukenobu.jpg
    Ono no Komachi erwirkt Regen, indem sie ein Regengedicht in Form eines Schiffchens zu den Göttern schickt. Frühe Darstellung des amagoi-Komachi Motivs im Kontext der ukiyo-e-Graphik.
    Werk von Nishikawa Sukenobu (1697?–1756). Edo-Zeit, 1735. Tsubouchi Memorial Theatre Museum of Waseda University, Tokyo.
  7. ^ 
    Amagoi torii kiyohiro.jpg
    Die Regenbitte (amagoi) der Dichterin Ono no Komachi, in die Edo-Zeit versetzt. Das Schiffchen in Komachis Hand symbolisiert das Gedicht, das sie ins Wasser geworfen haben soll, um dadurch Regen zu erwirken. Ins Bild eingeschrieben ist ein Regen-Gedicht, das ihr zugeschrieben wurde.
    Werk von Torii Kiyohiro. Edo-Zeit, 1756. Metropolitan Museum of Art, New York.
  8. ^ 
    Amagoi torii kiyomitsu.jpg
    Die Regenbitte (amagoi) der Dichterin Ono no Komachi, in die Edo-Zeit versetzt. Das Schiffchen in Komachis Hand symbolisiert das Gedicht, das sie ins Wasser geworfen haben soll, um dadurch Regen zu erwirken.
    Werk von Torii Kiyomitsu. Edo-Zeit, 1765. Metropolitan Museum of Art, New York.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • amagoi 雨乞い ^ Regenmachen durch rituelles Gebet und Zauber; Regenbitte; s.a. shōu, kiu
  • Amagoi Komachi 雨乞小町 ^ „Komachis Bitte um Regen“; Motiv aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi in , Kabuki oder ukiyo-e
  • ame no hito 雨の人 ^ „Regenmensch“; jemand, der immer Schlechtwetter mitbringt
  • Anavatapta (skt.) अन्-वतप्त ^ buddhistischer Drache, bzw. Wohnort eines Drachens
  • Baekje (kor.) 百濟/백제 ^ Ehemaliges Königreich in Korea, das sich zu seiner Blütezeit im 5. Jh. über die gesamte Westküste Südkoreas erstreckte; 660 vom benachbarten Silla erobert
  • Bodhgayā (skt.) बोध्गया ^ „Ort der Erleuchtung“, Ort, an dem Buddha seine Erleuchtungserfahrung hatte (jap. Buddagaya 仏陀伽邪)
  • bodhi (skt.) बोधि ^ „Erwachen, Erleuchtung“ (jap. bodai 菩提)
  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • Bunraku 文楽 ^ Traditionelle, japanische Form des Puppentheaters, 1684 in Ōsaka entstanden; viele Stücke des Kabuki wurden ursprünglich für Bunraku geschrieben
  • Chan (chin.) 禅 ^ jap. Zen, wtl. Meditation; chin. Bez. des Zen Buddhismus
  • Dayun jing (chin.) 大雲經 ^ Großes Wolken-Sutra; skt. Mahāmegha sūtra, jap. Daiun-kyō; die früheste Übersetzung ins Chinesische wurde von Dharmakṣema zwischen 414 and 421 angefertigt (DDB, s.v. Dafangdeng wuxiang jing 大方等無想經)
  • dhāraṇī (skt.) धारणी ^ (magische) Gebetsformel, ähnlich wie, aber meist länger als Mantra (jap. darani 陀羅尼 oder ju 呪)
  • Dōzō 道蔵 ^ koreanischer Mönch aus Baekje, spätes 6. Jh.; im Nihon shoki als Experte des Regenmachens erwähnt
  • Faxian (chin.) 法顯 ^ früher chin. Pilgermönch (337?–422?), Autor eines Reiseberichts
  • Fuxi (chin.) 伏羲 ^ Erster von drei mythologischen Herrschern in China, Begründer der chinesischen Kultur; jap. Fukugi
  • gohei 御幣 ^ Papieropfergabe, Zickzack-Papier
  • hafuri 祝/祝部 ^ kami-Priester der Frühzeit
  • hare no hito 晴れの人 ^ „Schönwettermensch“; jemand, der immer Schönwetter mitbringt
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • Heian-kyō 平安京 ^ urspr. Name der Stadt Kyōto; wtl. Stadt des Friedens; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • himaneki 日招き ^ wtl. Einladen der Sonne; Gebet um Sonnenschein
  • Hitachi fudoki 常陸風土記 ^ „Aufzeichnungen von Luft und Erde aus Hitachi“; auch Hitachi no kuni fudoki, 713; Chronik kultureller Bräuche der historischen Provinz Hitachi 常陸, heutige Präf. Ibaraki
  • hiyorigoi 日和乞い ^ Gebet oder Ritus zum Erwirken von Sonnenschein
  • honji suijaku 本地垂迹 ^ wtl. Grundform und herabgelassene Spur; Theorie der Identität von kami und Buddhas
  • Izumi Shikibu 和泉式部 ^ 978?–1033?; Hofdame und Dichterin der Heian-Zeit
  • Jitō Tennō 持統天皇 ^ 645–703, r. 686–697; 41. japanische Kaiserin
  • juzu 数珠 ^ Buddhistische Gebetskette; skt. mala
  • Kabuki 歌舞伎 ^ „Gesang- und Tanzkunst“; Anfang des 17. Jh. aus Musik, Schauspiel und Tanz entwickeltes Theater-Genre
  • Kaempfer, Engelbert (west.) ^ 1651–1716; deutscher Arzt und Naturforscher, Japanreisender (1790–1792); Autor einer detaillierten Japanbeschreibung
  • kagura 神楽 ^ rituelle Tänze und Gesänge
  • Kamakura 鎌倉 ^ Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)
  • kami^ Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō
  • Kifune Jinja 貴船神社 ^ alter Schrein für eine Wassergottheit im Norden Kyotos; Kifune bedeutet wörtlich „edles Schiff“
  • Kimbrough, R. Keller (west.) ^ 1968–; Japanologe an der University of Colorado
  • Kimono 着物 ^ allg. Bez. für traditionelle jap. Kleidung
  • Ki no Tsurayuki 紀貫之 ^ 872–945; Hofdichter, Herausgeber des Kokinshū
  • Kitano Tenman-gū 北野天満宮 ^ Kitano Tenman Schrein (Kyōto); einer der beiden Hauptschreine des Sugawara no Michizane, gegr. 947
  • kiu 祈雨 ^ Regenbitte; Ritus, um Regen zu erwirken; s.a. amagoi, shōu
  • Kokinshū 古今集 ^ erste kaiserlich kommissionierte Anthologie der japanischen waka-Dichtung aus dem 10. Jh.; auch Kokin waka-shū
  • kokugaku 国学 ^ „Lehre des Landes“, Nationale Schule, Nativismus; in der Edo-Zeit entstandene Gelehrtentradition, die ihren Fokus auf das nationale Erbe Japans richtete
  • kotowari^ fundamentale Wahrheit, Prinzip
  • kōan 公案 ^ Koan, paradoxes Zen-Rätsel
  • Kōgyoku Tennō 皇極天皇 ^ 594–661; weibliche Tennō, r. 642–645; herrschte ein weiteres Mal unter dem Namen Saimei, 655–661
  • Kūkai 空海 ^ 774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
  • Mahāyāna (skt.) महायान ^ „Großes Fahrzeug“, buddhistische Richtung (jap. daijō bukkyō 大乗)
  • makoto^ Wahrheit, Aufrichtigkeit
  • Manpuku-ji 萬福寺 ^ Haupttempel des Ōbaku-Zen in Kyōto
  • mitate 見立 ^ Gleichnis; Einschätzung; als mitate-e 見立絵 eine Unterkategorie der ukiyo-e-Blockdrucke
  • Motoori Norinaga 本居宣長 ^ 1730–1801; Shintō-Gelehrter der „nationalen Schule“ (kokugaku)
  • Mucilinda (skt.) मुचिलिन्द ^ Name eines Drachens, der Buddha Shakyamuni während seiner Meditation vor Regen schützte
  • Mugaku 無学 ^ 1226–1286; aus China stammender Zen-Mönch der Kamakura-Zeit
  • Mujū Ichien 無住一円 ^ 1226–1312; buddh. Mönch und Autor essayistischer und anekdotischer Werke
  • Murō-ji 室生寺 ^ alter Shingon-Tempel südöstlich von Nara, ehem. bekannt für seine Regenriten (amagoi)
  • Myōan Yōsai 明菴榮西 ^ 1141–1215; Zen-Möch, Begründer des jap. Rinzai Zen. Auch Eisai.
  • nāga (skt.) नाग ^ „Schlange, Kobra“, indische Schlangengottheit (jap. naka 那伽)
  • Nana Komachi 七小町 ^ „Sieben Komachi“; Gruppe von sieben Motiven aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Naumann, Nelly (west.) ^ 1922–2000; deutsche Japanologin und Mythenforscherin
  • Nichiren 日蓮 ^ 1222–1282; Begründer des Nichiren Buddhismus
  • Nihon/Nippon 日本 ^ Japan; wtl. Sonnenursprungs[land]
  • Nihon ryōiki 日本霊異記 ^ „Wundersame Begebenheiten aus Japan“; buddhistische Legendensammlung von Kyōkai (Anfang 9. Jh.)
  • Ninshō Ryōkan 忍性良観 ^ 1217–1303; Shingon-Abt in Kamakura
  • Nishikawa Sukenobu 西川祐信 ^ 1697?–1756; früher ukiyo-e Meister
  • Niukawakami Jinja 丹生川上神社 ^ alter Schrein für eine Wassergottheit im Süden von Nara;
  • norito 祝詞 ^ Shintō-Gebet
  • ^ traditionelles jap. Theater mit charakterstischem Tanz, Gesang und Masken; entwickelte sich im 14. Jh. aus dem volkstümlichen dengaku (Feld- oder Bauern-Theater) und avancierte zur repräsentativen Theaterform der Kriegerelite (bushi)
  • Nōin 能因 ^ 988-1051?; buddhistischer Dichtermönch
  • Nüwa (chin.) 女媧 ^ Schöpfergottheit aus der chinesischen Mythologie; Ehefrau von Fuxi
  • okuribi 送り火 ^ Verabschiedungs-Licht (für die Geister der Ahnen)
  • Ono no Komachi 小野小町 ^ 825?–900?; Heian-zeitliche Dichterin und Hofdame
  • Ōbaku-shū 黄檗宗 ^ Dritte Hauptrichtung des jap. Zen
  • Rinzai-shū 臨濟宗 ^ Rinzai-Schule des jap. Zen Buddhismus
  • rokkasen 六歌仙 ^ die Sechs Dichter-Genies; der Ausdruck bezieht sich auf sechs Dichter aus der klassischen Gedichtanthologie Kokinshū (10. Jh.), nämlich Ōtomo no Kuronushi, Ono no Komachi, Ariwara no Narihira, Kisen, Henjō und Fun’ya no Yasuhide
  • Ruppert, Brian (west.) ^ Japanologe und Religionshistoriker, Universität Kanagawa, Yokohama
  • ryūō 龍王 ^ Drachenkönig; myth. Figur, meist mit Wasser oder mit dem Meer verbunden
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • shinjitsu 信実 ^ Aufrichtigkeit; Wahrheit
  • Shinsen’en 神泉苑 ^ „Garten der göttlichen Quelle“, im Süden des ehem. Kaiserpalastes in Kyōto gelegen;
  • shiu 止雨 ^ Regenabwehr; Gebet oder Ritus, um Regen zu beenden; s.a. himaneki, hiyorigoi
  • shōu 請雨 ^ Regenbitte; Ritus, um Regen zu erwirken; s.a. amagoi, kiu
  • Soga no Emishi 蘇我蝦夷 ^ 587–645; Staatsmann (oberster Minister) in der Asuka-Zeit
  • Soga no uji 蘇我氏 ^ Soga-Klan, die ersten Förderer des jap. Buddhismus
  • Sotoba Komachi 卒都婆小町 ^ „Komachi am Grab“; Motiv aus dem Leben der Dichterin Ono no Komachi, dramatisiert in , Kabuki oder ukiyo-e
  • Sugawara no Michizane 菅原道真 ^ 845–903, Heian-zeitl. Staatsmann und Gelehrter; posthum als Tenman Tenjin vergöttlicht, heute Gott der Gelehrsamkeit
  • Susanoo 須佐之男/素戔男 ^ mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu
  • Suzuki Harunobu 鈴木春信 ^ 1725?–1770; führender ukiyo-e Künstler der mittleren Edo-Zeit
  • tenka 天下 ^ Reichsgebiet, Großreich; wtl. [alles Land] unter dem Himmel
  • Tenman Tenjin 天満天神 ^ Shintō-Gott, Apotheose des Sugawara no Michizane
  • Tenmu Tennō 天武天皇 ^ 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
  • teruteru bōzu 照る照る坊主 ^ wtl. Schönwetter Mönchlein; Puppe, die Schönwetter bringen soll
  • Tsurugaoka Hachiman-gū 鶴岡八幡宮 ^ repräsentativster Schrein des ehemaligen Shōgunats in Kamakura; Gründung durch die Familie Minamoto, die Hachiman als Ahnengottheit verehrten
  • ukiyo-e 浮世絵 ^ „Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit
  • ume^ Pflaumenbaum, Pflaumenblüte
  • Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
  • waka 和歌 ^ wtl. japanisches Gedicht; Gedicht in der klassischen 5-7-5-7-7 Versform
  • Yamata no Orochi 八岐大蛇 ^ Mythologische Schlange (Drache) mit acht Köpfen; wtl. „achtfach gegabelte Schlange“; wird von Susanoo besiegt
  • yatsu no kami 夜刀の神 ^ wtl. Götter des Tals; gehörnte Schlangengötter in der Regionalchronik Hitachi fudoki
  • Yinyuan Longqi (chin.) 隱元隆琦 ^ 1592–1673; jap. Ingen Ryūki; Begründer des Ōbaku-Zen
  • Zen^ chin. Chan, wtl. Meditation; Zen Buddhismus
  • Zennyo Ryūō 善如龍王/善女龍王 ^ Drachen- bzw. naga-König aus der buddhistischen Mythologie

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