Mythen/Symboltiere/Junishi: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 38: | Zeile 38: | ||
u.jpg|w=120|rahmen_w=120|rahmen_h=160}} | u.jpg|w=120|rahmen_w=120|rahmen_h=160}} | ||
|caption=1. Ratte, 2. Ochse, 3. Tiger, 4. Hase | |caption=1. Ratte, 2. Ochse, 3. Tiger, 4. Hase | ||
+ | |ref=1 | ||
}} | }} | ||
{{Galerie2|bilder={{Dia2| | {{Galerie2|bilder={{Dia2| | ||
Zeile 80: | Zeile 81: | ||
{{Verweise | {{Verweise | ||
+ | |bilder=0 | ||
|themen= | |themen= | ||
* [[Tierkreis]] | * [[Tierkreis]] |
Version vom 22. Januar 2014, 17:49 Uhr
Wie auf der Seite Tierkreis genauer erläutert, teilte man in Ostasien den Tag in zwölf Einheiten („Stunden“) auf und ordnete jeder Stunde ein bestimmtes Tier zu. Auch als Marker der zwölf Monate sowie als Richtungszeichen spielten die Zwölf Tierkreiszeichen (
Zwölf Erdzweige (chin. Tierkreiszeichen)
Der Begriff „jūni shi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
) im vormodernen Japan eine wichtige Rolle. Es handelt sich dabei um folgende Tiere:
Tier | On | Kun | Zeichen | Tier | On | Kun | Zeichen | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Ratte/Maus | SHI | ne | 子 | 7 | Pferd | GO | uma | 午 |
2 | Ochs/Büffel | CHŪ | ushi | 丑 | 8 | Schaf/Ziege | BI | hitsuji | 未 |
3 | Tiger | IN | tora | 寅 | 9 | Affe | SHIN | saru | 申 |
4 | Hase | BŌ | u | 卯 | 10 | Hahn | YŪ | tori | 酉 |
5 | Drache | SHIN | tatsu | 辰 | 11 | Hund | JUTSU | inu | 戌 |
6 | Schlange | SHI | mi | 巳 | 12 | Eber | GAI | i | 亥 |
Ihrer wichtigen Rolle im Zeit- und Kalenderwesen verdanken diese Tiere wohl auch eine besondere Beachtung in Religion und Kunst.
Die Zwölf Generäle als Tierkreiszeichen
Der Buddha der Medizin,
Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru
Der Begriff „Yakushi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
, verfügt über ein Gefolge von zwölf Schutzgottheiten, die zumeist als Zwölf Göttliche Generäle (nijū shinshō) bezeichnet werden. Sie sind die Inkarnationen von zwölf Schwüren, die Yakushi gemäß dem Sutra des Medizin-Meisters leistete, und beschützen jeweils einen der zwölf Abschnitte in Raum und Zeit. Sie verfügen jeweils über ein Gefolge von siebentausend kriegerischen Dämonen (
von skt. Yaksha; menschenfressende Götter oder Dämonen des indischen Pantheons, die im Buddhismus zu wehrhaften Schutzgöttern avancieren
Der Begriff „yasha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
), daher ihr militärisches Auftreten. Alle tragen den Titel
Der Begriff „-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
, was sie als indische
Der Begriff „deva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
-Gottheiten ausweist. Mit Ausnahme von Kubira-ten 1 handelt es sich um ansonsten unbekannte Figuren, die stets nur in Yakushi geweihten Tempelhallen aufgestellt werden.
Dank ihrer Verbindung zu den Zwölf Stunden, werden die Zwölf Generäle heute fast nur noch mit den Namen der Tierkreiszeichen angesprochen, welche diese Stunden repräsentieren. Während ihre ältesten bildlichen Darstellungen in Japan noch nichts von dieser Assoziation verraten,2 tragen die Statuen der Zwölf Generäle ab der späten
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
Geographische Lage
-Zeit stets das ihnen entsprechende Tier als Kopfputz. Im folgenden einige Beispiel aus einigen bekannten Gruppen (bitte Bilder anklicken):
Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2
Kuniyoshis Serie „Helden als Tierkreiszeichen“
In der zunehmend säkulär geprägten Edo-Zeit wurden die Tierkreiszeichen ein beliebtes Motiv der ukiyoe-Künstler, wobei die Tiere zumeist mit bestimmten Geschichten oder Figuren frei assoziiert wurden. Utagawa Kuniyoshi kombinierte sie zum Beispiel mit Heldenportraits, ein Genre in dem er sich besonders auszeichnete. Die Serie beinhaltet zum einen klassische Helden aus dem japanischen Mittelalter, aber auch Figuren aus den alten Mythen und aus damals auch in Japan populären chinesischen Romanen. In den meisten Bildern suggeriert Kuniyoshi eine charakterliche Ähnlichkeit zwischen dem Tier und dem dargestellten Helden. (Zur genaueren Erläuterung die Bilder anklicken.) Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2 Vorlage:Galerie2
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
- ↑ Kubira-ten, auch Konpira-ten, dürfte mit dem indischen Gott des Reichtums Kubera in Verbindung stehen, der auch als Erscheinungsform des Bishamon-ten 毘沙門天 (jap.)
Himmelswächter des Nordens, Glücksgott; abgeleitet von einem indischen Gott des Reichtums, Vaishravana
Der Begriff „Bishamon-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
gilt. Er wird allerdings auch auf einen Schüler des Buddha namens Kimbila oder auf ein Wesen namens Kumbhīra zurück geführt (vgl. Digital Dictionary of Buddhism, Login: guest).
- ↑ Die berühmteste Statuengruppe stammt aus der frühen Heian-Zeit und befindet sich im Tempel Shin Yakushi-ji in Nara. Sie sind dort um das Hauptheiligtum, eine Statue des sitzenden Yakushi Nyorai, kreisförmig aufgestellt. Während diese Figuren bereits die charakteristischen Posen der Zwölf Generäle einnehmen, tragen sie keine Tierkreiszeichen als Erkennungsmerkmale.
Glossar
- Jūni Shinshō 十二神将 ^ Die Zwölf Göttlichen Generäle
- Kubira-ten 宮毘羅 ^ Anführer der Zwölf Göttlichen Generäle; auch als Konpira 金比羅, Wächtergottheit der Seefahrer und Fischer, bekannt
- Morokoshi kinmōzui 唐土訓蒙図彙 ^ wtl. Lehrreiche Bilder über China; Edo-zeitliche Bildenzyklopädie von Hirazumi Sen'an, illustriert von Tachibana Morikuni, 1719
- Tachibana Morikuni 橘守国 ^ 1679–1748; Edo-zeitlicher Künstler und Buchillustrator der Kanō-Schule
- Utagawa Kuniyoshi 歌川国芳 ^ 1798–1861; Maler und Zeichner. Bekannter Verteter des ukiyo-e-Farbholzschnitts
- Yakushi Nyorai 薬師如来 ^ Buddha der Medizin; skt. Bhaisajyaguru
- ^ Ne jionji.jpg
- ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Shōtora 招杜羅 (skt. Catura) bezeichnet. Auf seinem Kopf trägt er den Kopf eines Rinds (ushi).
Kamakura-Zeit. Kannami Buddha Statues Museum. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Shindara 眞達羅 (skt. Kinnara) bezeichnet. Zwischen den zu Berge stehenden Haaren ist ein kleiner Tigerkopf (tora) erkennbar.
Kamakura-Zeit. Kun Inaka (Flickr), 2013. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Makora Taishō 摩虎羅大將 bezeichnet. Auf seinem Kopf ist der Kopf eines Hasen (u) erkennbar.
Kamakura-Zeit. J-Blog. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Haira Taishō 波夷羅大將 bezeichnet. Aus seinem zu Berge stehenden Haar ragt ein Drachenkopf (tatsu).
Werk von Kei-Schule. Kamakura-Zeit. eKokuho. - ^ Mi tnm.jpg
- ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise Santeira Taishō 珊底羅大將 bezeichnet. Auf seinem Kopf trägt er den Kopf eines Pferdes (uma).
Kamakura-Zeit. J-Blog. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als A'nira Taishō 頞儞羅大將 bezeichnet. Auf seinem Helm ist eine Ziege (hitsuji) erkennbar.
Kamakura-Zeit. Now2000 Jewell, (Flickr), 2009. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Anteira Taishō 安底羅大將 bezeichnet. Unter seiner Kopfbedeckung lugt ein Affe (saru) hervor.
Kamakura-Zeit. eKokuho. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Mekira Taishō 迷企羅大將 bezeichnet. Trägt einen Hahn (tori) im Haar.
Kamakura-Zeit, 1207. Bildquelle: unbekannt. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Basara Taishō 伐折羅大將 bezeichnet. Trägt einen Hund (inu) auf seinem Kopf. Grün bemaltes Gesicht.
Kamakura-Zeit. eKokuho. - ^ Einer von Zwölf Göttlichen Generälen (Jūni Shinshō) des Yakushi Nyorai, üblicherweise als Kubira Taishō 宮毘羅大將 bezeichnet. Auf seinem Helm ist ein Eber (i) bzw. ein Schwein erkennbar.
Kamakura-Zeit, 1207. Takashi Mibayashi. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt die Ratte (ne), die u.a. für die erste Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ō Bunkei 王文卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Ochsen (ushi), der u.a. für die zweite Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Chō Shigyoku 趙子玉 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Tiger (tora), der u.a. für die dritte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Mei Buntō 明文童 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Hasen (u), der u.a. für die vierte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Shima 司馬 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Drachen (tatsu), der u.a. für die fünfte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Mō Hikei 孟非卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt die Schlange (mi), die u.a. für die sechste Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Sai Kyokei 崔巨卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt das Pferd (uma), das u.a. für die siebente Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ei Kyokukei 衛玉卿 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt die Ziege (hitsuji), die u.a. für die achte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Shuku Tō 叔通 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Affen (saru), der u.a. für die neunte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ko Bunchō 扈文長 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Hahn (tori), der u.a. für die zehnte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Zō Bunkō 臧文公 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Hund (inu), der u.a. für die elfte Stunde steht und als Yang-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Ten Shikō 展子江 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Detail aus einer Edo-zeitlichen Bildenzyklopädie. Die zwölf Tierkreiszeichen (jūni shi) sind hier als göttliche Generäle aufgelistet. Das Bild zeigt den Eber (i), der u.a. für die zwölfte Stunde steht und als Yin-Zeichen klassifiziert wird. Hier mit dem daoistischen Namen Chō Buntō 張文通 bezeichnet. Diese Bezeichnung findet sich auch in der Kaiserlichen Enzyklopädie der Qing-Zeit (Gujin tushu jicheng 古今圖書集成).
Werk von Tachibana Morikuni (1679–1748). Edo-Zeit. Staatsbibliothek Berlin. - ^ Ein buddhistischer Mönch zerwühlt eine Schriftrolle, deren Schriftzeichen sich in eine Horde von Ratten (ne) verwandeln. Es handelt sich um Raigō (1002–1084) aus dem Tempel Mii-dera, der die Sutren des Klosterbergs Hiei mithilfe von Ratten vernichtet (nach einer anderen Version verwandelt er sich dabei selbst in eine Ratte), um sich an Kaiser und Konkurrenten zu rächen. Im Vordergrund der Gelehrte Ōe no Masafusa.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Eine zwielichtige Gestalt betrachtet selbstzufrieden ihr Spiegelbild in einem nächtlichen Weiher. Es ist der Bandit Kidō Maru, der dem Helden Minamoto Raikō auflauert. Er verbirgt sich dabei unter der Haut eines (hier schwer erkennbaren) Wasserbüffels (ushi), den er zuvor getötet hat. Die Geschichte stammt aus der mittelalterlichen Legendensammlung Kokon chōmonjū.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ In einer gebirgigen Schneelandschaft kommt es zu einem tödlichen Duell zwischen einem Krieger und einem Tiger (tora). Der Krieger ist Kashiwade no Omi, ein Held aus der mythologischen Chronik Nihon shoki zur Zeit des Kaisers Kinmei (509–571). Auf einer diplomatischen Mission nach Korea wird Kashiwades Sohn von dem Tiger gefressen, worauf er das Tier eigenhändig zur Strecke bringt.
Das Motiv wurde von Kuniyoshi mehrfach illustriert.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein ältlicher Krieger hält einen gehäuteten Hasen (u) in der linken und ein großes Küchenmesser in der rechten Hand. Die Szene findet unter einem Baldachin mit buddhistischer Svastika, also in einem Tempel statt. Das Bild zeigt Iga Jutarō, einen Krieger der späteren Heian-Zeit, bei einem Hasenopfer, welches in einem buddhistischen Tempel ein Sakrileg darstellt.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein bloßfüßiger Krieger mit offenem Haar und gezücktem Schwert steht nächtens auf einer Klippe und blickt konzentriert in die Wellen des Meeres, wo undeutlich die Gestalt eines Drachens (tatsu) sichtbar wird. Der Krieger ist der mythologische Gott Susanoo, der sich anschickt, die Menschheit vom menschenfressenden Ungeheuer Yamata no Orochi (in den Mythen als „Schlange“ bezeichnet) zu befreien.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. The British Museum. - ^ Ein Krieger stößt im Licht seiner Fackel auf einige Schlangen (mi), während eine weibliche Gottheit, die auf einer Schlange reitet, ihn zu beschützen scheint. Es handelt sich um den Krieger Nitta Tadatsune, einen Vasallen von Minamoto no Yoritomo, der eine Höhle des Berges Fuji erkundet. Er trifft auf die Göttin des Bergs (Konohana Sakuya-hime), die hier das Aussehen von Bodhisattva Kannon angenommen hat (Kannon reitet seinerseits bisweilen auf einem Drachen.) Das Motiv von Nittas unerschrockenem Gang durch die Höhle findet sich häufig auf ukiyo-e.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein entschlossener Held auf einem kraftvollen, sich aufbäumenden Pferd (uma): Im Wissen um die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens macht sich Soga Gorō, der jüngere der beiden unglücklichen Soga-Brüder, auf, um den Tod seines Vaters zu rächen. Seine Rache gilt dem ersten Minomoto Shōgung, Minamoto no Yoritomo (1146–1199), und wird scheitern. Doch selbst Yoritomo ist beeindruckt von der kindlichen Pietät der jugendlichen Helden. Das Motiv hängt eng mit dem vorigen Bild der gleichen Serie zusammen, auf dem Nitta zu sehen ist, der den älteren Soga Bruder im Auftrag Yoritomos zur Strecke brachte.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ In mondheller Nacht nippt ein imponierender Mann, den man aufgrund seines langen dreigeteilten Bartes als Chinesen identifizieren kann, versonnen aus einem Becher, während eine kleine Ziege (hitsuji) zu seinen Füßen im Gras äst. Guan Yu (jap. Kan'u, gest. 219), ein chinesischer General, war maßgeblich am Aufbau der Sui Dynastie beteiligt. Er wurde Gegenstand zahlreicher Legenden und in China sogar religiös verehrt. Vor allem durch den chinesischen Roman „Geschichte der Drei Reiche“ (Sanguo Yanyi, 16. Jh.) wurde er auch in Japan ein Inbegriff von Kriegskunst, Kaltblütigkeit und Loyalität. Das Motiv mit Becher und Ziege findet sich auch auf einem anderen Druck Kuniyoshis, der Zusammenhang ist mir jedoch unklar.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein Affe (saru) mit Hosen aus Tigerfell erzeugt eine Armee von Schattenkriegern, die er auf ein Schwein hetzt, das sich mit einem Rechen verteidigt. Son Gokū (chin. Sun Wukong) ist ein legendäre Affe, der zur Strafe für seinen Hochmut an der Seite des buddhistischen Mönchs Xuanzang (602–664) für die Verbreitung des Buddhismus in China sorgen sollte. Das auf dem Bild dargestellte Schwein ist ebenfalls ein Begleiter des Mönchs, mit dem Affen aber in permanentem Clinch. Beide besitzen phantastische magische Kräfte. So jedenfalls erzählt es die „Reise nach Westen“, ein klassischer chinesischer Roman aus dem 16. Jh., der u.a. zur Vorlage der Manga- und Anime-Serie Dragonball Z wurde.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein kerniger nackter Bub betrachtet mit intensiver Neugier den Kampf zwischen einem Hahn (tori) und einem winzigen tengu. Kaidō Maru (Maru, das Gespensterkind), besser bekannt als Kintarō, lebt mit seiner Mutter, der wilden Berggöttin Yamauba, in der freien Natur und vergnügt sich mit den Tieren des Waldes. Später wird er unter dem Namen Sakata Kintoki zu einem der vier Getreuen des Heian-zeitl. Kriegers Minamoto no Yorimitsu werden, über deren Abenteuer u.a. das Konjaku monogatari (späte Heian-Zeit) berichtet. Kintarōs Sagen sind sozusagen das prequel dieser Heldengeschichten und stellen ein beliebtes ukiyo-e-Motiv dar.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Ein stämmiger Krieger, der neben Schwert und Lanze auch Zimmermannsgeräte mit sich trägt, äugt misstrauisch nach hinten, an der Leine einen Hund (inu), der in die selbe Richtung blickt. Im Hintergrund die Banner eines (feindlichen?) Heeres. Hata Rokurōzaemon (auch Hata Tokoyoshi, ?–1342) war ein General der Nanboku-Zeit und wird im Heldenepos Taiheiki als loyaler Vasall der Ashikaga Shogune geschildert. Auch sein Hund findet dort Erwähnung.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ In einer gebirgigen Landschaft versetzt ein Mann in höfischer Tracht einem strauchelnden Eber (i) einen Tritt ins Genick. Es ist ein japanischer Herrscher des 5. Jahrhunderts, Yūryaku Tennō, der auf diese Weise ein Tier zur Strecke bringt, vor dem sein gesamtes Jagdgefolge Reißaus genommen hat. In der Folge droht er seine gesamte Entourage hinrichten zu lassen, doch dank der Fürbitte seiner Gemahlin besinnt er sich eines Besseren. Es ist dies eine der eindrucksvollsten Episoden des Nihon shoki aus der Regierungszeit Yūryakus, in der die brutale Entschlossenheit dieses semi-historischen Herrschers anschaulich zum Ausdruck kommt.
Werk von Utagawa Kuniyoshi (1797–1861). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.