Ikonographie/Shinto-Goetter: Unterschied zwischen den Versionen

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=Darstellungen der Kami=
 
=Darstellungen der Kami=
  
Seit jeher nennt man die einheimischen Götter in Japan {{glossar:kami}}. Doch was ''kami'' bewirken, wo sie sich aufhalten und wie sie aussehen, darüber lassen sich im Unterschied zu buddhistischen Gestalten kaum verbindliche Aussagen festmachen. Die Zahl der ''kami'' ist per definitionem unbegrenzt: die Mythen sprechen etwa von der Zahl ''yaoyorozu'', wtl. acht Millionen, was aber genauso als „unendlich viel“ aufgefasst werden kann. Tatsächlich können neue'' kami'' jederzeit entstehen, ebenso wie alte in Vergessenheit geraten. Obwohl in den [[Mythen:Einleitung | Mythen]] der Unterschied zwischen Göttern und Menschen fließend ist, sind bildliche ''kami''-Darstellungen in realistisch-menschlicher Gestalt aus alter Zeit kaum bekannt. Erst der Einfluss der buddhistischen Kunst brachte es mit sich, dass ''kami'' in menschlicher Form dargestellt wurden, allerdings gab und gibt es viel weniger Bilder von ''kami''s als von Buddhas.
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Seit jeher nennt man die einheimischen Götter in Japan {{glossar:kami}}. Doch was ''kami'' bewirken, wo sie sich auf·halten und wie sie aus·sehen, darüber lassen sich im Unter·schied zu bud·dhis·tischen Gestalten kaum ver·bindliche Aus·sagen fest·machen. Die Zahl der ''kami'' ist per definitionem un·be·grenzt: die Mythen sprechen etwa von der Zahl ''yaoyorozu'', wtl. acht Millionen, was aber genauso als „un·endlich viel“ auf·ge·fasst werden kann. Tatsächlich können neue'' kami'' jeder·zeit ent·stehen, ebenso wie alte in Ver·gessen·heit geraten. Obwohl in den [[Mythen:Einleitung | Mythen]] der Unter·schied zwischen Göttern und Menschen fließend ist, sind bildliche ''kami''-Dar·stel·lungen in realistisch-mensch·licher Gestalt aus alter Zeit kaum bekannt. Erst der Ein·fluss der buddhistischen Kunst brachte es mit sich, dass ''kami'' in menschlicher Form dar·ge·stellt wurden, aller·dings gab und gibt es viel weniger Bilder von ''kami''s als von Buddhas.
  
 
==Frühe Darstellungen==
 
==Frühe Darstellungen==
  
Einige ur- und frühgeschichtliche Grabbeigaben (so z.B. einige {{glossar:haniwa}} Tonfiguren der Kofun-Zeit, 3.–6.Jh.) können als Götterdarstellungen gedeutet werden, doch scheint diese altertümliche Ikonographie mit dem [[Geschichte:Frühzeit | Aufkommen des Buddhismus]] so vollkommen abgeschafft worden zu sein, dass heute nur noch spekulative Interpretationen über die Verbindung von ''haniwa'' und ''kami'' möglich sind. Das einzige, was sich in Verbindung mit Götterdarstellungen aus vor-buddhistischer Zeit bis heute erhalten hat, sind spezifisch geformte {{glossar:shintai}} (Gottkörper). ''Shintai'' stellen die Hauptheiligtümer shintoistischer [[Bauten:Schreine | Schreine]] dar. Sie repräsentieren jedoch streng genommen nicht die Gottheit selbst, sondern stellen ihren Aufenthaltsort in dem jeweiligen Schrein dar.
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Einige ur- und frühgeschichtliche Grabbeigaben (so z.B. einige {{glossar:haniwa}} Tonfiguren der Kofun-Zeit, 3.–6.Jh.) können als Götter·dar·stel·lungen gedeutet werden, doch scheint diese altertümliche Ikonographie mit dem [[Geschichte:Frühzeit | Aufkommen des Buddhismus]] so voll·kommen ab·ge·schafft worden zu sein, dass heute nur noch spekulative Interpretationen über die Ver·bindung von ''haniwa'' und ''kami'' möglich sind. Das einzige, was sich in Ver·bindung mit Götter·dar·stel·lungen aus vor-buddhistischer Zeit bis heute er·halten hat, sind spezifisch ge·formte {{glossar:shintai}} (Gottkörper). ''Shintai'' stellen die Haupt·heilig·tümer shintoistischer [[Bauten:Schreine | Schreine]] dar. Sie repräsentieren jedoch streng ge·nommen nicht die Gott·heit selbst, sondern stellen ihren Aufenthaltsort in dem jeweiligen Schrein dar.
  
 
===Shintai===
 
===Shintai===
 
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Typische ''shintai'' sind Spiegel, Schwert und Krummjuwelen ({{glossar:magatama}}). Sie bilden auch die „drei göttlichen Schätze“, die — vor allem in früheren Zeiten — als Insignien der kaiserlichen Macht galten und so den Herschaftsanspruch des {{Glossar:Tennou}} legitimierten. ''Shintai'' können aber auch ganz andere Formen annehmen, z.B. [[Alltag:Opfergaben | Papieropfergaben]] ({{glossar:gohei}}) oder figurative Darstellungen. Doch auch in diesem Fall handelt es sich streng genommen nicht um die tatsächliche Gestalt der ''kami'' sondern um ihren Wohnort.
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Typische ''shintai'' sind Spiegel, Schwert und Krummjuwelen ({{glossar:magatama}}). Sie bilden auch die „drei göttlichen Schätze“, die — vor allem in früheren Zeiten — als Insignien der kaiserlichen Macht galten und so den Herr·schafts·an·spruch des {{Glossar:Tennou}} legitimierten. ''Shintai'' können aber auch ganz andere Formen an·nehmen, z.B. [[Alltag:Opfergaben | Papier·opfer·gaben]] ({{glossar:gohei}}) oder figurative Dar·stellungen. Doch auch in diesem Fall handelt es sich streng ge·nommen nicht um die tat·säch·liche Gestalt der ''kami'' sondern um ihren Wohnort.
 
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Wenn ''shintai '' in menschlicher Form dargestellt werden, so sind sie zumeist wie Hofadelige gekleidet. Das trifft schon auf die archaisch wirkenden Gottheiten des {{glossar:matsunootaisha|Matsunoo Schreins}} zu, die als die ältesten Beispiele figurativer ''kami''-Darstellungen gelten. Die männliche Figur (u.r.) hält eine Art Szepter ({{glossar:shaku}}) in der Hand, das noch heute in Shinto Zeremonien zum Einsatz kommt, ursprünglich aber ein Insignium weltlicher Herrscher war.
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Wenn ''shintai '' in menschlicher Form dargestellt werden, so sind sie zumeist wie Hofadelige ge·kleidet. Das trifft schon auf die archaisch wirkenden Gott·heiten des {{glossar:matsunootaisha|Matsunoo Schreins}} zu, die als die ältesten Beispiele figurativer ''kami''-Dar·stel·lungen gelten. Die männliche Figur (u.r.) hält eine Art Szepter ({{glossar:shaku}}) in der Hand, das noch heute in Shinto Zeremonien zum Einsatz kommt, ursprünglich aber ein Insignium weltlicher Herrscher war.
  
 
==Multiple Identitäten==
 
==Multiple Identitäten==
  
Was die ''kami''-Ikonographie verwirrend macht, ist unter anderem die Tatsache, dass es oft gar nicht leicht zu erkennen ist, welcher Gott in einem bestimmten Schrein verehrt wird. Größere Schreinanlagen bestehen immer aus mehreren Einzelschreinen, die verschiedenen Gottheiten geweiht sind. Selbst in der Haupthalle eines Schrein können mehrere Gottheiten zu Hause sein oder es existieren mehrere gleichrangige Haupthallen neben einander. Dies ist wohl mit ein Grund, warum Schreine in Japan häufig unter ihrem Ortnamen, nicht unter dem Namen ihrer Gottheit bekannt sind. In früherer Zeit wurde dieser Ortsnamen sogar mit eigenen Gottes-Titeln versehen. Die verschiedenen Gottheiten eines Schreins wurden also auch als eine einzige multiple Gottheit aufgefasst.
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Was die ''kami''-Ikonographie verwirrend macht, ist unter anderem die Tatsache, dass es oft gar nicht leicht zu er·kennen ist, welcher Gott in einem bestimmten Schrein verehrt wird. Größere Schrein·an·lagen bestehen immer aus mehreren Einzel·schreinen, die ver·schiedenen Gott·heiten geweiht sind. Selbst in der Haupthalle eines Schrein können mehrere Gott·heiten zu Hause sein oder es existieren mehrere gleich·rangige Haupt·hallen neben einander. Dies ist wohl mit ein Grund, warum Schreine in Japan häufig unter ihrem Ort·namen, nicht unter dem Namen ihrer Gott·heit bekannt sind. In früherer Zeit wurde dieser Orts·namen sogar mit eigenen Gottes-Titeln versehen. Die ver·schiedenen Gott·heiten eines Schreins wurden also auch als eine einzige multiple Gottheit aufgefasst.
  
 
===Beispiel Kasuga===
 
===Beispiel Kasuga===
 
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Der {{glossar:Kasugataisha|Kasuga}} Schrein in {{glossar:nara}} ist ein besonders anschauliches Beispiel für multiple Gottheiten. Er wurde als Ahnenschrein der mächtigen Adelsfamilie {{Glossar:Fujiwara}} gegründet und birgt vier Hauptgottheiten, die von den Fujiwara als ihre Vorfahren erachtet wurden. Im Mittelalter taucht neben den vier einzelnen Namen aber auch die Gottheit Kasuga {{glossar:daimyoujin}} auf. Kasuga Daimyōjin wird zwar als Einzelgottheit verstanden und sogar abgebildet, ersetzt die einzelnen ''kami'' in Kasuga aber nicht restlos, sondern fasst sie zu einer Art kollektiven Supergottheit zusammen.
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Der {{glossar:Kasugataisha|Kasuga}} Schrein in {{glossar:nara}} ist ein besonders an·schau·liches Beispiel für multiple Gott·heiten. Er wurde als Ahnen·schrein der mächtigen Adels·familie {{Glossar:Fujiwara}} gegründet und birgt vier Haupt·gott·heiten, die von den Fujiwara als ihre Vor·fahren erachtet wurden. Im Mittel·alter taucht neben den vier einzelnen Namen aber auch die Gott·heit Kasuga {{glossar:daimyoujin}} auf. Kasuga Daimyōjin wird zwar als Einzel·gott·heit verstanden und sogar ab·gebildet, ersetzt die ein·zelnen ''kami'' in Kasuga aber nicht rest·los, sondern fasst sie zu einer Art kollektiven Supergottheit zusammen.
  
Es gibt darüber hinaus auch einige namhafte Zweigschreine des Kasuga Schreins, etwa den {{glossar:yoshidajinja|Yoshida Schrein}} in Kyoto. Auch er war ursprünglich ein Ahnenschrein der Fujiwara und diente der Verehrung des gleichen Ensembles von vier Göttern. Später wurden auch diese Gottheiten zu einer einzigen verschmolzen, die diesmal den Namen Yoshida Daimyōjin erhielt. Die einzelnen Ahnengötter waren zwar die gleichen wie im Kasuga Schrein, als Ensemble an einem anderen Ort bildeten sie aber eine neue Gottheit.
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Es gibt darüber hinaus auch einige namhafte Zweigschreine des Kasuga Schreins, etwa den {{glossar:yoshidajinja|Yoshida Schrein}} in Kyoto. Auch er war ur·sprüng·lich ein Ahnen·schrein der Fujiwara und diente der Ver·ehrung des gleichen Ensembles von vier Göttern. Später wurden auch diese Gott·heiten zu einer einzigen ver·schmolzen, die diesmal den Namen Yoshida Daimyōjin erhielt. Die einzelnen Ahnen·götter waren zwar die gleichen wie im Kasuga Schrein, als Ensemble an einem anderen Ort bildeten sie aber eine neue Gottheit.
  
Der mühelose Wechsel von Einzahl und Mehrzahl und das Verschmelzen von mehreren Einzelfiguren zu einer einzigen wird wahrscheinlich jedem, der mit japanischen Manga vertraut ist, bekannt vorkommen. Auch hier vereinigen sich Einzelfiguren zu einem Superhelden, um sich nach gemeinsamen Kampf wieder zu individualisieren. Kann es sein, dass dieser fließende Übergang von einzelpersönlichen und kollektiven Identitäten etwas mit der Bedeutung der Gruppe in der japanischen Gesellschaft zu tun hat? Oder erleichtert die Tatsache, dass es im Japanischen keinen grammatikalischen Unterschied zwischen Singular und Plural gibt, derartige Vorstellungen?
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Der mühelose Wechsel von Einzahl und Mehrzahl und das Ver·schmelzen von mehreren Einzel·figuren zu einer einzigen wird wahr·schein·lich jedem, der mit japanischen Manga vertraut ist, bekannt vor·kommen. Auch hier vereinigen sich Einzel·figuren zu einem Superhelden, um sich nach ge·mein·samen Kampf wieder zu individualisieren. Kann es sein, dass dieser fließende Über·gang von einzel·per·sön·lichen und kollektiven Identitäten etwas mit der Bedeutung der Gruppe in der japanischen Ge·sell·schaft zu tun hat? Oder erleichtert die Tatsache, dass es im Japanischen keinen grammatikalischen Unter·schied zwischen Singular und Plural gibt, derartige Vorstellungen?
  
 
===Amaterasu===
 
===Amaterasu===
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In der japanischen Mythologie fällt auf, dass weiblichen Figuren eine wichtige, manchmal sogar führende Rolle zukommt. Prominentestes Beispiel ist natürlich die Sonnengottheit {{glossar:Amaterasu}}, aber auch die mythische Kaiserin {{Glossar:Jinguukougou | Jingū}} führt zu ihrer Zeit das Zepter über eine ganze Nation. Zur Zeit der Abfassung der Mythen waren weibliche Tenno tatsächlich keine Seltenheit. Im Laufe des japanischen Altertums scheint die Stellung der Frau jedoch schwächer geworden zu sein. Das wirkte sich auch in der Welt der Götter aus. Offenbar tat man sich immer schwerer damit, die wichtigste Ahnengottheit des Tenno in weiblicher Gestalt zu verehren. Auf den seltenen Darstellungen aus dem Mittelalter erscheint Amaterasu daher meist als Mann. Noch in der frühen {{glossar:edo}}-Zeit herrschte die Darstellung von Amaterasu als Jüngling vor. In dieser Zeit wurde der Name Amaterasu Ōmikami im übrigen sino-japanisch {{glossar:Tenshoudaijin}} ausgesprochen. Erst später, als unter dem Einfluss der {{glossar:Kokugaku}}-Gelehrten der einheimische Mythos wieder deutlicher ins allgemeine Bewusstsein trat, etablierte sich die heute gängige Form, wie sie etwa auf dem Holzschnitt rechts zu sehen ist.
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In der japanischen Mythologie fällt auf, dass weiblichen Figuren eine wichtige, manch·mal sogar führende Rolle zukommt. Prominentestes Bei·spiel ist natürlich die Sonnen·gott·heit {{glossar:Amaterasu}}, aber auch die mythische Kaiserin {{Glossar:Jinguukougou | Jingū}} führt zu ihrer Zeit das Zepter über eine ganze Nation. Zur Zeit der Ab·fassung der Mythen waren weibliche Tenno tat·säch·lich keine Selten·heit. Im Laufe des japanischen Alter·tums scheint die Stellung der Frau jedoch schwächer ge·worden zu sein. Das wirkte sich auch in der Welt der Götter aus. Offen·bar tat man sich immer schwerer damit, die wichtigste Ahnen·gott·heit des Tenno in weiblicher Gestalt zu ver·ehren. Auf den seltenen Dar·stel·lungen aus dem Mittel·alter erscheint Amaterasu daher meist als Mann. Noch in der frühen {{glossar:edo}}-Zeit herrschte die Dar·stel·lung von Amaterasu als Jüngling vor. In dieser Zeit wurde der Name Amaterasu Ōmikami im übrigen sino-japanisch {{glossar:Tenshoudaijin}} aus·ge·sprochen. Erst später, als unter dem Einfluss der {{glossar:Kokugaku}}-Gelehrten der einheimische Mythos wieder deutlicher ins all·gemeine Bewusst·sein trat, etablierte sich die heute gängige Form, wie sie etwa auf dem Holz·schnitt rechts zu sehen ist.
  
Ganz allgemein kann man aus diesen Beispielen schließen, dass die persönliche Identität einer Schreingottheit wesentlich variabler ist als man aus der Sicht einer monotheistischen Religion vermuten würde. In vielen Fällen werden Schreine daher mit ihrem Ortsnamen identifiziert. Selbst der Hauptschrein von Amaterasu, der Ahnenschrein des Tenno in {{glossar: Ise}} wird nicht als „Amatersu Schrein“ sondern als „Götterpalast von Ise“ ({{glossar:isejinguu}}) bezeichnet. Dass die verehrte Gottheit Amaterasu heißt, mag in diesem Fall noch allgemein bekannt sein. Aber welche Gottheit ihren Sitz im ebenso populären {{Glossar:Izumotaisha| Izumo Schrein}} hat, ist selbst in Japan weithin unbekannt. Man besucht die berühmten Schreine von {{Glossar:Nikkou}} oder {{Glossar:Miyajima}} und bringt ihren Gottheiten den gebührenden Respekt entgegen, aber man spricht immer nur vom Ortsnamen dieser Schreine, kaum je von der dort verehrten Gottheit. Ausnahmen stellen {{glossar:hachiman}}-, {{glossar:inari}}- und {{glossar:tenjin}}-Schreine (s. [[Bauten:Bekannte_Schreine | Bekannte Schreine]]) dar. Interessanterweise sind all dies Gottheiten, die erst in historischer Zeit und unter budhhistischem Einfluss entstanden sind.
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Ganz allgemein kann man aus diesen Beispielen schließen, dass die persönliche Identität einer Schrein·gott·heit wesentlich variabler ist als man aus der Sicht einer mono·theistischen Religion vermuten würde. In vielen Fällen werden Schreine daher mit ihrem Ortsnamen identifiziert. Selbst der Haupt·schrein von Amaterasu, der Ahnen·schrein des Tenno in {{glossar: Ise}} wird nicht als „Amatersu Schrein“ sondern als „Götter·palast von Ise“ ({{glossar:isejinguu}}) bezeichnet. Dass die verehrte Gottheit Amaterasu heißt, mag in diesem Fall noch all·ge·mein bekannt sein. Aber welche Gott·heit ihren Sitz im eben·so populären {{Glossar:Izumotaisha| Izumo Schrein}} hat, ist selbst in Japan weithin unbekannt. Man besucht die be·rühmten Schreine von {{Glossar:Nikkou}} oder {{Glossar:Miyajima}} und bringt ihren Gott·heiten den ge·bührenden Respekt ent·gegen, aber man spricht immer nur vom Orts·namen dieser Schreine, kaum je von der dort ver·ehrten Gott·heit. Aus·nahmen stellen {{glossar:hachiman}}-, {{glossar:inari}}- und {{glossar:tenjin}}-Schreine (s. [[Bauten:Bekannte_Schreine | Bekannte Schreine]]) dar. Interessanter·weise sind all dies Gott·heiten, die erst in historischer Zeit und unter bud·dhis·tischem Einfluss entstanden sind.
  
 
==Buddhistische Kami==
 
==Buddhistische Kami==
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Obwohl wie ein buddhistischer Mönch gekleidet, ist auch die Figur rechts ein ''kami''. Es ist {{glossar:hachiman}}, ein Gott, der ursprünglich von der Westinsel Kyushu stammt aber bereits seit der {{Glossar:Nara}} Zeit (710–784) landesweit verehrt wurde. Der Hachiman Glaube wurde besonders vom Buddhismus gefördert, denn Hachiman wurde als einer der ersten ''kami'' in das buddhistische Pantheon integriert und als zum Buddhismus bekehrte Gottheit angesehen. 781 erhielt er vom Tenno (!) den Titel {{glossar:bosatsu}} (Bodhisattva) und wurde ab da meist in Mönchstracht dargestellt. In späterer Zeit wurde Hachiman aber auch als Schutzpatron des Kriegerstandes verehrt. In dieser Funktion wird er nicht als Mönch dargestellt. Somit wurde Hachiman rückwirkend wieder in den Laienstand versetzt. Noch heute ist er einer der populärsten ''kami'' Japans. (Siehe auch: [[Bauten:Bekannte_Schreine | Bekannte Schreine]])
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Obwohl wie ein buddhistischer Mönch gekleidet, ist auch die Figur rechts ein ''kami''. Es ist {{glossar:hachiman}}, ein Gott, der ur·sprüng·lich von der West·insel Kyushu stammt aber bereits seit der {{Glossar:Nara}} Zeit (710–784) landes·weit ver·ehrt wurde. Der Hachiman Glaube wurde be·sonders vom Buddhismus gefördert, denn Hachiman wurde als einer der ersten ''kami'' in das buddhistische Pantheon integriert und als zum Bud·dhis·mus bekehrte Gott·heit angesehen. 781 erhielt er vom Tenno (!) den Titel {{glossar:bosatsu}} (Bodhisattva) und wurde ab da meist in Mönchs·tracht dar·ge·stellt. In späterer Zeit wurde Hachiman aber auch als Schutz·patron des Krieger·standes verehrt. In dieser Funktion wird er nicht als Mönch dar·ge·stellt. Somit wurde Hachiman rück·wirkend wieder in den Laien·stand ver·setzt. Noch heute ist er einer der populärsten ''kami'' Japans. (Siehe auch: [[Bauten:Bekannte_Schreine | Bekannte Schreine]])
  
Hachiman war jedoch nicht der einzige einheimische Gott, der im Laufe der japanischen Religionsgeschichte in den Dienst des Buddhismus trat. Vielmehr wurden im Grund sämtliche ''kami'' früher oder später in das buddhistische Pantheon integriert und als Schutzgottheit, bzw. als Inkarnation einzelner Buddhas oder Bodhisattvas dargestellt. (Mehr dazu im Kapitel „Geschichte“, [[Geschichte:Honji_suijaku | Honji-suijaku]].) Besonders deutlich ist dies auf den Mandalas von ''kami''-Schreinen zu erkennen.
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Hachiman war jedoch nicht der einzige einheimische Gott, der im Laufe der japanischen Religions·ge·schichte in den Dienst des Bud·dhis·mus trat. Viel·mehr wurden im Grund sämt·liche ''kami'' früher oder später in das bud·dhis·tische Pantheon integriert und als Schutz·gott·heit, bzw. als Inkarnation einzelner Buddhas oder Bodhisattvas dar·ge·stellt. (Mehr dazu im Kapitel „Geschichte“, [[Geschichte:Honji_suijaku | Honji-suijaku]].) Besonders deutlich ist dies auf den Mandalas von ''kami''-Schreinen zu erkennen.
  
 
===Schrein Mandalas===
 
===Schrein Mandalas===
 
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Ab der {{Glossar:Kamakura}} Zeit (13. Jh.) findet man japanische Gottheiten auch auf sog. [[Ikonographie:Mandala | Mandalas]] (jp. {{glossar:mandara}}) dargestellt. Es handelt sich dabei aber meist nicht um die abstrakten geometrischen Strukturen, die wir von den klassischen Mandalas des Buddhismus kennen. Vielmehr scheinen die vergleichsweise freien Darstellungen buddhistischer [[Mythen:Paradiese | Paradiese]], die ebenfalls als Mandalas bezeichnet wurden, für die Schrein Mandalas Pate gestanden zu haben.
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Ab der {{Glossar:Kamakura}} Zeit (13. Jh.) findet man japanische Gott·heiten auch auf sog. [[Ikonographie:Mandala | Mandalas]] (jp. {{glossar:mandara}}) dar·ge·stellt. Es handelt sich dabei aber meist nicht um die abstrakten geo·metrischen Strukturen, die wir von den klassischen Mandalas des Buddhismus kennen. Vielmehr scheinen die ver·gleichs·weise freien Dar·stel·lungen buddhistischer [[Mythen:Paradiese | Paradiese]], die ebenfalls als Mandalas be·zeichnet wurden, für die Schrein Mandalas Pate gestanden zu haben.
  
Auf den Mandalas berühmter Schreine sieht man ''kami'' häufig paarweise mit Buddhas abgebildet. Diese Darstellung ist Ausdruck einer bestimmten Auffassung vom Verhältnis zwischen Buddhas und ''kami'', die von der {{glossar:heian}}-Zeit bis zum Beginn der {{glossar:meiji}}-Zeit gängig war: Buddhas wurden als „Urform“ (jap. {{glossar:honji}}), ''kami'' als deren „Spur“ ({{glossar:suijaku}}), d.h. als sekundäre Erscheinungsform angesehen. Jede einzelne Gottheit war demnach die Inkarnation eines bestimmten Buddhas. Diese Vermischung von buddhistischer und einheimischer Ikonographie stellte bis zur Meiji-Zeit kaum ein Problem dar. Man war lediglich unterschiedlicher Ansicht, welcher ''kami'' zu welchem Buddha gehörte. Die Schrein Mandalas dienten u.a. dazu, die spezifische Interpretation bestimmter ''kami'' und ihrer Urformen zu illustrierten.
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Auf den Mandalas berühmter Schreine sieht man ''kami'' häufig paarweise mit Buddhas abgebildet. Diese Dar·stel·lung ist Aus·druck einer be·stimmten Auf·fassung vom Ver·hältnis zwischen Buddhas und ''kami'', die von der {{glossar:heian}}-Zeit bis zum Beginn der {{glossar:meiji}}-Zeit gängig war: Buddhas wurden als „Urform“ (jap. {{glossar:honji}}), ''kami'' als deren „Spur“ ({{glossar:suijaku}}), d.h. als sekundäre Er·scheinungs·form angesehen. Jede einzelne Gott·heit war demnach die Inkarnation eines bestimmten Buddhas. Diese Ver·mischung von bud·dhis·tischer und ein·heimischer Ikono·graphie stellte bis zur Meiji-Zeit kaum ein Problem dar. Man war lediglich unter·schied·licher An·sicht, welcher ''kami'' zu welchem Buddha ge·hörte. Die Schrein Mandalas dienten u.a. dazu, die spezifische Inter·pre·ta·tion bestimmter ''kami'' und ihrer Urformen zu illustrierten.
 
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Version vom 23. September 2010, 16:12 Uhr

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Darstellungen der Kami

Seit jeher nennt man die einheimischen Götter in Japan

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Matsunoo josei.jpg
  • Baozhi heian.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg

. Doch was kami bewirken, wo sie sich auf·halten und wie sie aus·sehen, darüber lassen sich im Unter·schied zu bud·dhis·tischen Gestalten kaum ver·bindliche Aus·sagen fest·machen. Die Zahl der kami ist per definitionem un·be·grenzt: die Mythen sprechen etwa von der Zahl yaoyorozu, wtl. acht Millionen, was aber genauso als „un·endlich viel“ auf·ge·fasst werden kann. Tatsächlich können neue kami jeder·zeit ent·stehen, ebenso wie alte in Ver·gessen·heit geraten. Obwohl in den Mythen der Unter·schied zwischen Göttern und Menschen fließend ist, sind bildliche kami-Dar·stel·lungen in realistisch-mensch·licher Gestalt aus alter Zeit kaum bekannt. Erst der Ein·fluss der buddhistischen Kunst brachte es mit sich, dass kami in menschlicher Form dar·ge·stellt wurden, aller·dings gab und gibt es viel weniger Bilder von kamis als von Buddhas.

Frühe Darstellungen

Einige ur- und frühgeschichtliche Grabbeigaben (so z.B. einige

haniwa 埴輪 (jap.)

frühgeschichtliche Grabbeigaben aus Ton, meist in Form einfacher Skulpturen

Bild, Gegenstand

Der Begriff „haniwa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Haniwa mukade.jpg
  • Haniwa priesterin.jpg
  • Haniwa taenzerin.jpg
  • Haniwa vogel.jpg

Tonfiguren der Kofun-Zeit, 3.–6.Jh.) können als Götter·dar·stel·lungen gedeutet werden, doch scheint diese altertümliche Ikonographie mit dem Aufkommen des Buddhismus so voll·kommen ab·ge·schafft worden zu sein, dass heute nur noch spekulative Interpretationen über die Ver·bindung von haniwa und kami möglich sind. Das einzige, was sich in Ver·bindung mit Götter·dar·stel·lungen aus vor-buddhistischer Zeit bis heute er·halten hat, sind spezifisch ge·formte

shintai 神体 (jap.)

heiliges Objekt eines Shintō-Schreins; wtl. „Gottkörper“

Schrein, Gegenstand

Der Begriff „shintai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Toshogu haiden.jpg
  • Shikinensengu.jpg
  • Hibara torii.jpg
  • Hibara mitsutorii.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
(Gottkörper). Shintai stellen die Haupt·heilig·tümer shintoistischer  Schreine dar. Sie repräsentieren jedoch streng ge·nommen nicht die Gott·heit selbst, sondern stellen ihren Aufenthaltsort in dem jeweiligen Schrein dar.

Shintai

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Shinto-Goetter.

Typische shintai sind Spiegel, Schwert und Krummjuwelen (

magatama 勾玉 (jap.)

Krummjuwelen; archaischer Schmuck, Teil der Insignien des Tennō

Gegenstand

Der Begriff „magatama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Magatama.jpg
  • Magatama korea.jpg

). Sie bilden auch die „drei göttlichen Schätze“, die — vor allem in früheren Zeiten — als Insignien der kaiserlichen Macht galten und so den Herr·schafts·an·spruch des

Tennō 天皇 (jap.)

jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels

Person

Der Begriff „Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Tengu no ran.jpg
  • Heiseitenno.jpg
  • 3jingi.jpg

legitimierten. Shintai können aber auch ganz andere Formen an·nehmen, z.B. Papier·opfer·gaben (

gohei 御幣 (jap.)

Papieropfergabe, Zickzack-Papier

Gegenstand

Der Begriff „gohei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Jichinsai.jpg
  • Kamidana minkaen.jpg
  • Gohei.jpg
  • Uneme.jpg
  • Uzume Taki Katei.jpg

) oder figurative Dar·stellungen. Doch auch in diesem Fall handelt es sich streng ge·nommen nicht um die tat·säch·liche Gestalt der kami sondern um ihren Wohnort. Vorlage:Galerie1

Wenn shintai in menschlicher Form dargestellt werden, so sind sie zumeist wie Hofadelige ge·kleidet. Das trifft schon auf die archaisch wirkenden Gott·heiten des

Matsunoo Taisha 松尾大社 (jap.)

Matsunoo Schrein (auch: Matsuo Schrein), Kyōto; Hauptgottheiten: Ōyamakui und Nakatsushima-hime

Schrein

Der Begriff „Matsunoo Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Matsunoo josei.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Matsunoo Taisha; s.a. Geo-Glossar

zu, die als die ältesten Beispiele figurativer kami-Dar·stel·lungen gelten. Die männliche Figur (u.r.) hält eine Art Szepter (

shaku(jap.)

Zeremonielles Zepter der Schreinpriester; trad. Emblem von Herrschern und Götterstatuen

Gegenstand

Der Begriff „shaku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kannushi kokuzo.jpg
  • Shotoku taishi.jpg
  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Jichinsai.jpg

) in der Hand, das noch heute in Shinto Zeremonien zum Einsatz kommt, ursprünglich aber ein Insignium weltlicher Herrscher war.

Multiple Identitäten

Was die kami-Ikonographie verwirrend macht, ist unter anderem die Tatsache, dass es oft gar nicht leicht zu er·kennen ist, welcher Gott in einem bestimmten Schrein verehrt wird. Größere Schrein·an·lagen bestehen immer aus mehreren Einzel·schreinen, die ver·schiedenen Gott·heiten geweiht sind. Selbst in der Haupthalle eines Schrein können mehrere Gott·heiten zu Hause sein oder es existieren mehrere gleich·rangige Haupt·hallen neben einander. Dies ist wohl mit ein Grund, warum Schreine in Japan häufig unter ihrem Ort·namen, nicht unter dem Namen ihrer Gott·heit bekannt sind. In früherer Zeit wurde dieser Orts·namen sogar mit eigenen Gottes-Titeln versehen. Die ver·schiedenen Gott·heiten eines Schreins wurden also auch als eine einzige multiple Gottheit aufgefasst.

Beispiel Kasuga

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Shinto-Goetter.

Der

Kasuga Taisha 春日大社 (jap.)

Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara

Schrein

Der Begriff „Kasuga Taisha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kasuga hirschmandala.jpg
  • Kasugagongen kenki1.jpg
  • Kasuga lanterns2.jpg
  • Kasugamandala 3b.jpg
  • Kasugamandala 4.jpg
  • Kasuga1.jpg
  • Kasuga eingang.jpg
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Geographische Lage von Kasuga Taisha; s.a. Geo-Glossar

Schrein in

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

ist ein besonders an·schau·liches Beispiel für multiple Gott·heiten. Er wurde als Ahnen·schrein der mächtigen Adels·familie

Fujiwara 藤原 (jap.)

mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum

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gegründet und birgt vier Haupt·gott·heiten, die von den Fujiwara als ihre Vor·fahren erachtet wurden. Im Mittel·alter taucht neben den vier einzelnen Namen aber auch die Gott·heit Kasuga

Daimyōjin 大明神 (jap.)

kami-Titel, wtl. Große Leuchtende Gottheit

Der Begriff „Daimyōjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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auf. Kasuga Daimyōjin wird zwar als Einzel·gott·heit verstanden und sogar ab·gebildet, ersetzt die ein·zelnen kami in Kasuga aber nicht rest·los, sondern fasst sie zu einer Art kollektiven Supergottheit zusammen.

Es gibt darüber hinaus auch einige namhafte Zweigschreine des Kasuga Schreins, etwa den

Yoshida Jinja 吉田神社 (jap.)

Yoshida Schrein, Kyōto; 859 als Zweigschrein des Kasuga Taisha gegründet; ursprünglich Ahnenschrein der Fujiwara; später Zentrum des Yoshida Shintō

Schrein

Der Begriff „Yoshida Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Yoshida Jinja; s.a. Geo-Glossar
in Kyoto. Auch er war ur·sprüng·lich ein Ahnen·schrein der Fujiwara und diente der Ver·ehrung des gleichen Ensembles von vier Göttern. Später wurden auch diese Gott·heiten zu einer einzigen ver·schmolzen, die diesmal den Namen Yoshida Daimyōjin erhielt. Die einzelnen Ahnen·götter waren zwar die gleichen wie im Kasuga Schrein, als Ensemble an einem anderen Ort bildeten sie aber eine neue Gottheit.

Der mühelose Wechsel von Einzahl und Mehrzahl und das Ver·schmelzen von mehreren Einzel·figuren zu einer einzigen wird wahr·schein·lich jedem, der mit japanischen Manga vertraut ist, bekannt vor·kommen. Auch hier vereinigen sich Einzel·figuren zu einem Superhelden, um sich nach ge·mein·samen Kampf wieder zu individualisieren. Kann es sein, dass dieser fließende Über·gang von einzel·per·sön·lichen und kollektiven Identitäten etwas mit der Bedeutung der Gruppe in der japanischen Ge·sell·schaft zu tun hat? Oder erleichtert die Tatsache, dass es im Japanischen keinen grammatikalischen Unter·schied zwischen Singular und Plural gibt, derartige Vorstellungen?

Amaterasu

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In der japanischen Mythologie fällt auf, dass weiblichen Figuren eine wichtige, manch·mal sogar führende Rolle zukommt. Prominentestes Bei·spiel ist natürlich die Sonnen·gott·heit

Amaterasu 天照 (jap.)

Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise

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, aber auch die mythische Kaiserin

Jingū Kōgō 神功皇后 (jap.)

mytholog. Herrscherin; Witwe des 14. Tennō, Chūai, und Mutter des Ōjin Tennō

Fiktive Person

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führt zu ihrer Zeit das Zepter über eine ganze Nation. Zur Zeit der Ab·fassung der Mythen waren weibliche Tenno tat·säch·lich keine Selten·heit. Im Laufe des japanischen Alter·tums scheint die Stellung der Frau jedoch schwächer ge·worden zu sein. Das wirkte sich auch in der Welt der Götter aus. Offen·bar tat man sich immer schwerer damit, die wichtigste Ahnen·gott·heit des Tenno in weiblicher Gestalt zu ver·ehren. Auf den seltenen Dar·stel·lungen aus dem Mittel·alter erscheint Amaterasu daher meist als Mann. Noch in der frühen

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Geschichte

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-Zeit herrschte die Dar·stel·lung von Amaterasu als Jüngling vor. In dieser Zeit wurde der Name Amaterasu Ōmikami im übrigen sino-japanisch

Tenshō Daijin 天照大神 (jap.)

sinojap. Lesung von Amaterasu Ōmikami

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aus·ge·sprochen. Erst später, als unter dem Einfluss der

kokugaku 国学 (jap.)

„Lehre des Landes“, Nationale Schule, Nativismus; in der Edo-Zeit entstandene Gelehrtentradition, die ihren Fokus auf das nationale Erbe Japans richtete

Schulrichtung

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-Gelehrten der einheimische Mythos wieder deutlicher ins all·gemeine Bewusst·sein trat, etablierte sich die heute gängige Form, wie sie etwa auf dem Holz·schnitt rechts zu sehen ist.

Ganz allgemein kann man aus diesen Beispielen schließen, dass die persönliche Identität einer Schrein·gott·heit wesentlich variabler ist als man aus der Sicht einer mono·theistischen Religion vermuten würde. In vielen Fällen werden Schreine daher mit ihrem Ortsnamen identifiziert. Selbst der Haupt·schrein von Amaterasu, der Ahnen·schrein des Tenno in

Ise 伊勢 (jap.)

vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū

Ort, Schrein

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Geographische Lage von Ise; s.a. Geo-Glossar

wird nicht als „Amatersu Schrein“ sondern als „Götter·palast von Ise“ (

Ise Jingū 伊勢神宮 (jap.)

kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū

Schrein

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Geographische Lage von Ise Jingū; s.a. Geo-Glossar

) bezeichnet. Dass die verehrte Gottheit Amaterasu heißt, mag in diesem Fall noch all·ge·mein bekannt sein. Aber welche Gott·heit ihren Sitz im eben·so populären

Izumo Taisha 出雲大社 (jap.)

Großschrein von Izumo (Präfektur Shimane)

Schrein

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Geographische Lage von Izumo Taisha; s.a. Geo-Glossar

hat, ist selbst in Japan weithin unbekannt. Man besucht die be·rühmten Schreine von

Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

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Geographische Lage von Nikkō; s.a. Geo-Glossar

oder

Miyajima 宮島 (jap.)

Schreininsel nahe Hiroshima; s.a. Itsukushima Schrein

Ort

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Geographische Lage von Miyajima; s.a. Geo-Glossar

und bringt ihren Gott·heiten den ge·bührenden Respekt ent·gegen, aber man spricht immer nur vom Orts·namen dieser Schreine, kaum je von der dort ver·ehrten Gott·heit. Aus·nahmen stellen

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

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-,

Inari 稲荷 (jap.)

Reisgottheit, häufig von Fuchswächtern (myōbu) bewacht

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- und

Tenjin 天神 (jap.)

wtl. „Himmelsgott“, s.a. Tenman Tenjin

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-Schreine (s. Bekannte Schreine) dar. Interessanter·weise sind all dies Gott·heiten, die erst in historischer Zeit und unter bud·dhis·tischem Einfluss entstanden sind.

Buddhistische Kami

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Obwohl wie ein buddhistischer Mönch gekleidet, ist auch die Figur rechts ein kami. Es ist

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

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, ein Gott, der ur·sprüng·lich von der West·insel Kyushu stammt aber bereits seit der

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

Zeit (710–784) landes·weit ver·ehrt wurde. Der Hachiman Glaube wurde be·sonders vom Buddhismus gefördert, denn Hachiman wurde als einer der ersten kami in das buddhistische Pantheon integriert und als zum Bud·dhis·mus bekehrte Gott·heit angesehen. 781 erhielt er vom Tenno (!) den Titel

bosatsu 菩薩 (jap.)

Bodhisattva, buddhistische Heilsgestalt

Buddha

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(Bodhisattva) und wurde ab da meist in Mönchs·tracht dar·ge·stellt. In späterer Zeit wurde Hachiman aber auch als Schutz·patron des Krieger·standes verehrt. In dieser Funktion wird er nicht als Mönch dar·ge·stellt. Somit wurde Hachiman rück·wirkend wieder in den Laien·stand ver·setzt. Noch heute ist er einer der populärsten kami Japans. (Siehe auch:  Bekannte Schreine)

Hachiman war jedoch nicht der einzige einheimische Gott, der im Laufe der japanischen Religions·ge·schichte in den Dienst des Bud·dhis·mus trat. Viel·mehr wurden im Grund sämt·liche kami früher oder später in das bud·dhis·tische Pantheon integriert und als Schutz·gott·heit, bzw. als Inkarnation einzelner Buddhas oder Bodhisattvas dar·ge·stellt. (Mehr dazu im Kapitel „Geschichte“, Honji-suijaku.) Besonders deutlich ist dies auf den Mandalas von kami-Schreinen zu erkennen.

Schrein Mandalas

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Ab der

Kamakura 鎌倉 (jap.)

Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)

Ort, Geschichte

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Geographische Lage von Kamakura; s.a. Geo-Glossar

Zeit (13. Jh.) findet man japanische Gott·heiten auch auf sog. Mandalas (jp.

mandara 曼荼羅 (jap.)

Repräsentation eines religiösen Kosmos; japanische Aussprache von skt. mandala

Bild, Konzept

Der Begriff „mandara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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) dar·ge·stellt. Es handelt sich dabei aber meist nicht um die abstrakten geo·metrischen Strukturen, die wir von den klassischen Mandalas des Buddhismus kennen. Vielmehr scheinen die ver·gleichs·weise freien Dar·stel·lungen buddhistischer Paradiese, die ebenfalls als Mandalas be·zeichnet wurden, für die Schrein Mandalas Pate gestanden zu haben.

Auf den Mandalas berühmter Schreine sieht man kami häufig paarweise mit Buddhas abgebildet. Diese Dar·stel·lung ist Aus·druck einer be·stimmten Auf·fassung vom Ver·hältnis zwischen Buddhas und kami, die von der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Geschichte

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-Zeit bis zum Beginn der

Meiji 明治 (jap.)

posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt

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-Zeit gängig war: Buddhas wurden als „Urform“ (jap.

honji 本地 (jap.)

(buddhistische) Urform (eines kami); s.a. suijaku

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), kami als deren „Spur“ (

suijaku 垂迹 (jap.)

wtl. kami-Spur (eines Buddha); buddh. Bezeichnung für → kami

Konzept

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), d.h. als sekundäre Er·scheinungs·form angesehen. Jede einzelne Gott·heit war demnach die Inkarnation eines bestimmten Buddhas. Diese Ver·mischung von bud·dhis·tischer und ein·heimischer Ikono·graphie stellte bis zur Meiji-Zeit kaum ein Problem dar. Man war lediglich unter·schied·licher An·sicht, welcher kami zu welchem Buddha ge·hörte. Die Schrein Mandalas dienten u.a. dazu, die spezifische Inter·pre·ta·tion bestimmter kami und ihrer Urformen zu illustrierten.

Ende des Kapitels „Ikonographie“