Bauten/Bekannte Schreine/Nikko: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Schreinareal von {{glossar:Nikkou}} im Norden der Kantō-Region wurde schon in der {{glossar:Heian}}-Zeit als heiliger Ort verehrt. Zu landesweiter Bedeutung stieg der Ort allerdings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der {{glossar:Toushouguu}} (Palast des Erleuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Buddhismus zugehörige {{glossar: rinnouji}}, der bis zur Meiji-Zeit die Schreinangelegenheiten überwachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schreinarchitektur zahlreiche buddhistische Elemente wie eine fünfstöckige [[Bauten:Tempel/Pagoden | Pagode]], Tore mit buddhistischen [[Ikonographie:Wächtergötter/Nio|Wächtergottheiten]] und anderes mehr zu finden. Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unterschiedliche Andachtsstätten für den verstorbenen Shogun {{glossar:tokugawaieyasu}}: Zum einen den Hauptschrein, in dem Ieyasu als {{glossar:kami}} unter dem Namen {{glossar:toushoudaigongen}}Tōshō Daigongen („Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grabmal des Ieyasu, das der Form nach buddhistisch ist und dem Andenken seiner buddhistischen Totenseele dient.
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Das Schreinareal von {{glossar:Nikkou}} im Norden der Kantō-Region wurde schon in der {{glossar:Heian}}-Zeit als heiliger Ort verehrt. Zu landesweiter Bedeutung stieg der Ort allerdings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der {{glossar:Toushouguu}} (Palast des Erleuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Buddhismus zugehörige {{glossar: rinnouji}}, der bis zur Meiji-Zeit die Schreinangelegenheiten überwachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schreinarchitektur zahlreiche buddhistische Elemente wie eine fünfstöckige [[Bauten:Tempel/Pagoden | Pagode]], Tore mit buddhistischen [[Ikonographie:Wächtergötter/Nio|Wächtergottheiten]] und anderes mehr zu finden. Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unterschiedliche Andachtsstätten für den verstorbenen Shogun {{glossar:tokugawaieyasu}}: Zum einen den Hauptschrein, in dem Ieyasu als Kami unter dem Namen {{glossar:toushoudaigongen}} („Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grabmal des Ieyasu, das der Form nach buddhistisch ist und dem Andenken seiner buddhistischen Totenseele dient.
  
 
<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:nikko_plan.jpg|link=|nikko]]<div> Die wichtigsten Schreingebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800, <br/>der im Wesentlichen der heutigen Anlage entspricht. <br /> Quelle: [http://www.davidrumsey.com/japan/ Japanese Historical Maps] [2010/9] </div></div>
 
<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:nikko_plan.jpg|link=|nikko]]<div> Die wichtigsten Schreingebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800, <br/>der im Wesentlichen der heutigen Anlage entspricht. <br /> Quelle: [http://www.davidrumsey.com/japan/ Japanese Historical Maps] [2010/9] </div></div>
  
Architektonisch zählt der Tōshogū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornamentreichen, „barockhaften“ Schreinarchitektur, die auch als {{glossar:gongenzukuri}}''gongen-zukuri'' oder Gongen-Stil bezeichnet wird. Der Göttertitel {{glossar:gongen}} bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Bezeichnung stammt aus dem Buddhismus und impliziert, dass der betreffende ''kami'' eigentlich ein Buddha ist (s. [[Geschichte:Honji_Suijaku|''honji suijaku'' Konzeption]]). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volkstümlich auch als „{{glossar:Gongensama}}Gongen-sama“ bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō.
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Architektonisch zählt der Tōshogū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornamentreichen, „barockhaften“ Schreinarchitektur, die auch als Gongen-Stil ({{glossar:gongenzukuri}}) bezeichnet wird. Der Göttertitel {{glossar:gongen}} bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Bezeichnung stammt aus dem Buddhismus und impliziert, dass der betreffende Kami eigentlich ein Buddha ist (s. [[Geschichte:Honji_Suijaku|''honji suijaku'' Konzeption]]). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volkstümlich auch als „{{glossar:Gongensama}}bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō.
  
In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634—1635 unter seinem Enkel {{glossar:tokugawaiemitsu}}Iemitsu, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausuleum ({{glossar:taiyuuin}}Taiyūin) errichten ließ.
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In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634–1635 unter seinem Enkel {{glossar:tokugawaiemitsu|Iemitsu}}, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausuleum ({{glossar:taiyuuin}}) errichten ließ.
  
 
<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:nikko_1940.jpg|link=|nikko]]<div> Der Aufstieg zur Anlage auf einem Druck von Yoshida Tōshi, 1940 <br /> Bild: [http://content.cdlib.org/ark:/13030/hb200007vz/?&query=&brand=oac Online Archive of California] [2010/8] </div></div>
 
<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:nikko_1940.jpg|link=|nikko]]<div> Der Aufstieg zur Anlage auf einem Druck von Yoshida Tōshi, 1940 <br /> Bild: [http://content.cdlib.org/ark:/13030/hb200007vz/?&query=&brand=oac Online Archive of California] [2010/8] </div></div>
 
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Version vom 14. September 2010, 18:52 Uhr

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Tōshōgū Schrein, Nikkō

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Das Schreinareal von

Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Nikko 1940.jpg
  • Dach nikko.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Drache chichibu.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Nikko nakiryu.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Kanto1694.jpg
  • Karamon stillfried.jpg
  • Gospieler yomeimon.jpg
  • Ryugu nikko.jpg
  • Sakabashira nikko.jpg
  • Shinkyo nikko.jpg
  • Baku nikko.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Drachen nikko.jpg
  • Bato rinnoji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nikkō; s.a. Geo-Glossar

im Norden der Kantō-Region wurde schon in der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Komainu toji.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • 04hase.jpg
  • Sayohime 1.jpg
  • Froesche.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit als heiliger Ort verehrt. Zu landesweiter Bedeutung stieg der Ort allerdings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der

Tōshō-gū 東照宮 (jap.)

Tōshō Schrein, Mausoleum des Tokugawa Ieyasu in Nikkō, Präf. Tochigi

Schrein

Der Begriff „Tōshō-gū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Nikko torii meiji.jpg
  • Affen nikko.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Nikko 1890.jpg
  • Baku nikko.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Karamon stillfried.jpg
  • Ieyasu.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Tōshō-gū; s.a. Geo-Glossar

(Palast des Erleuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Buddhismus zugehörige

Rinnō-ji 輪王寺 (jap.)

buddh. Tempel in der rel. Anlage von Nikkō

Tempel

Der Begriff „Rinnō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nikko plan.jpg
  • Bato rinnoji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Rinnō-ji; s.a. Geo-Glossar

, der bis zur Meiji-Zeit die Schreinangelegenheiten überwachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schreinarchitektur zahlreiche buddhistische Elemente wie eine fünfstöckige Pagode, Tore mit buddhistischen Wächtergottheiten und anderes mehr zu finden. Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unterschiedliche Andachtsstätten für den verstorbenen Shogun

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

Der Begriff „Tokugawa Ieyasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sekigahara.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Grab yuki hideyasu.jpg
  • Inukimon nikko.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Otani yoshitsugu.jpg
  • Premodern provinces murdoch.jpg
  • Ieyasu.jpg
  • Wakamochi.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
Zum einen den Hauptschrein, in dem Ieyasu als Kami unter dem Namen
Tōshō Daigongen 東照大権現 (jap.)

wtl. „Große göttl. Manifestation, die den Osten erleuchtet“; Götternamen des Tokugawa Ieyasu

Der Begriff „Tōshō Daigongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hoto ieyasu nikko.jpg
(„Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grabmal des Ieyasu, das der Form nach buddhistisch ist und dem Andenken seiner buddhistischen Totenseele dient.
nikko
Die wichtigsten Schreingebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800,
der im Wesentlichen der heutigen Anlage entspricht.
Quelle: Japanese Historical Maps [2010/9]

Architektonisch zählt der Tōshogū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornamentreichen, „barockhaften“ Schreinarchitektur, die auch als Gongen-Stil (

gongen-zukuri 権現造 (jap.)

Architekturstil des Tōshō-gū in Nikkō, abgeleitet von Tōshō Daigongen, dem vergöttlichten Tokugawa Ieyasu; der Stil findet sich allerdings auch bei vielen anderen bedeutenden Schreinen der Edo-Zeit

Architektur

Der Begriff „gongen-zukuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kunozan.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Toshogu haiden.jpg
  • Osaki hachimangu.jpg

) bezeichnet wird. Der Göttertitel

gongen 権現 (jap.)

wtl. „vorläufige Erscheinung“ (vgl. gon); buddh. Titel für kami

Der Begriff „gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Zao gongen.jpg

bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Bezeichnung stammt aus dem Buddhismus und impliziert, dass der betreffende Kami eigentlich ein Buddha ist (s. honji suijaku Konzeption). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volkstümlich auch als „

Gongen-sama 権現様 (jap.)

volkstüml. Bezeichnung für den 1. Tokugawa Shōgun, Ieyasu, der als Tōshō Dai-Gongen vergöttlicht wurde

Der Begriff „Gongen-sama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

“ bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō.

In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634–1635 unter seinem Enkel

Tokugawa Iemitsu 徳川家光 (jap.)

3. Tokugawa Shōgun (1604–1651), r. 1623–1651

Der Begriff „Tokugawa Iemitsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nikko plan.jpg
  • Ryugu nikko.jpg

, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausuleum (

Taiyū-in 大猷院 (jap.)

Mausoleum des 3. Tokugawa Shōguns, Iemitsu, err. 1652–53

Architektur

Der Begriff „Taiyū-in“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nikko plan.jpg

) errichten ließ.

nikko
Der Aufstieg zur Anlage auf einem Druck von Yoshida Tōshi, 1940
Bild: Online Archive of California [2010/8]

  1. ^  
    Shinkyo nikko.jpg
    Die „Götterbrücke“ markiert den Hauptzugang zur Anlage von Nikkō. Sie soll erstmals 808 errichtet worden sein. Ihre heutige Gestalt erhielt sie im Zuge des Ausbaus der Gesamtanlage unter Iemitsu, 1636. Nach einer Zerstörung im Jahr 1902 wurde sie 1904 nach alten Plänen neu aufgebaut, die letzte Generalsanierung erfolgte 2006. Die Brücke gehört offiziell zum Futarasan Schrein, dem ältesten Teilschrein der Anlage. (Quelle: Tochigi-ken no toboku isan)
    Nipponisimo, 2008.
  2. ^  
    Torii nikko.jpg
    Torii in der Schreinanlage von Nikkō.
    Frühe Edo-Zeit, 1618. Bildquelle: unbekannt, 1998.
  3. ^  
    Nikko torii meiji.jpg
    Torii und Pagode () des Tōshō-gū vor der Zeit des Massentourismus (Meiji-Zeit).
    Meiji-Zeit, um 1880. New York Public Library.
  4. ^  
    Yomeimon vorne.jpg
    Das Yōmei-mon, das bekannteste und am reichsten dekorierte Bauwerk in der Anlage in Nikkō (vordere Ansicht). Die Architektur folgt buddhistischen Vorbildern (sanmon), aber anstelle der buddhistischen Wächtergottheiten (niō) sind zwei naturalistische Bogenschützen (suijin) zu sehen; einer jung, einer alt.
    Edo-Zeit, 1636. Matsui Fumio/TOKYO VIEWS, flickr 2010.
  5. ^  
    Drachen nikko.jpg
    Drachenmotive im Gebälk des Yōmei-mon, Nikkō.
    Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  6. ^  
    Yomeimon waechter.jpg
    Einer von zwei anonymen Wächterfiguren (suijin), welche das Yōmei-mon, den Eingang zu Ieyasus Mausoleum bewachen. Die Figur erfüllt eine ähnliche Funktion wie buddhistische Wächter (niō), aber in diesem Fall sind beide Figuren mit beruhigenden Gesten dargestellt. Dies könnte auf die Entschlossenheit der Tokugawa hindeuten, die Bürgerkriege der Sengoku-Zeit für immer zu beenden.
    Bildquelle: unbekannt.
  7. ^  
    Gospieler yomeimon.jpg
    Zwei Go-Spieler, Schnitzwerk des Yōmei-mon in der Schreinanlage von Nikkō
    Bildquelle: unbekannt.
  8. ^  
    Affen nikko.jpg
    Die Drei Weisen Affen (saru), welche ihren Ursprung im kōshin-Glauben haben, sind die vielleicht berühmteste Figurengruppe innerhalb der reich ornamentierten Anlage des Tōshō-gū Schreins. Sie befinden sich an einem Nebengebäude, das einstmals als Stall diente, denn angeblich sollen Affen gut für die Gesundheit von Pferden sein. Die Affen repräsentieren das Prinzip „Nicht sehen, nicht hören, nicht reden“ (mizaru, iwazaru, kikazaru).
    Werk von Hidari Jingoro. Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004.
  9. ^  
    Nemuri neko.jpg
    Die Skulptur der nemuri neko befindet sich direkt über dem Aufgang zur eigentlichen Grabanlage des in Nikkō verehrten Shōgun Tokugawa Ieyasu. Obwohl eher klein und leicht zu übersehen, zählt sie zusammen mit den Drei Affen zu den populärsten Schnitzwerken des Schreins. Die Statue wird dem legendenumwobenen Künstler Hidari Jingorō zugeschrieben. Es heißt, Jingorō habe mit dieser Darstellung auf den verschlagenen Charakter des Shōguns anspielen wollen, der sich gleich einer Katze gern schlafend stellte, obwohl er alles um sich sehr wohl mitbekam.
    Werk von Hidari Jingorō. Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004.
  10. ^  
    Nikko karamon.jpg
    Detail der Dachkonstruktionen des Tōshō-gū Schreins, Nikkō. Im Vordergrund steht das „chinesische Tor“. Das Dach dahinter gehört zur Haupthalle. In diesem Architekturstil aus der frühen Edo-Zeit gibt es zwischen buddhistischen Tempeln und shintōistischen Schreinen kaum einen erkennbaren Unterschied.
    Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  11. ^ Karamon 19jh.jpg 
  12. ^  
    Toshogu haiden.jpg
    Die Haupthalle besteht im Grunde aus zwei Teilen, einem vorderen, der zugänglich ist und einem hinteren, unzugänglichen, wo sich das Hauptheiligtum (shintai) des Schreins befindet. Dieses Arrangement ist typisch für den sogenannten gongen-Stil.
    Ron Reznick, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
  13. ^  
    Nikko 1890.jpg
    Die Haupthalle des Tōshō-gū und das „chinesische Tor“, welches seinen Namen den zahlreichen Motiven aus der chinesischen Mythologie verdankt, die in den Schnitzereien des Gebälks dargestellt sind.
    Werk von Kusakabe Kinbei. Meiji-Zeit, 1890. New York Public Library.
  14. ^  
    Dach nikko.jpg
    Die Schindeln der Schreinanlage von Nikkō sind alle mit dem Familienwappen der Tokugawa (drei Malvenblätter, mitsuba aoi) ausgestattet.
    Edo-Zeit, 17. Jh. Mike Murril, flickr, 2007.
  15. ^  
    Ieyasu.jpg
    Offizielles Portrait von Tokugawa Ieyasu in schwarzer Hofbeamtenrobe (sokutai). Im Hintergrund sind Schreinbauten angedeutet, die möglicherweise den Tōshō-gū darstellen und auf die Deifizierung des Shōguns hinweisen sollen.
    Edo-Zeit, Anfang 17. Jh. Sakai City Museum.
  16. ^  
    Inukimon nikko.jpg
    Bronzenes Tor zum Grab des Tokugawa Ieyasu, oberhalb der Haupthalle des Schreins
    Edo-Zeit. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  17. ^  
    Hoto ieyasu nikko.jpg
    Das Grabmal, in dem Ieyasu als „Gottheit, die den Osten erleuchtet“ (Tōshō Daigongen) verehrt wird. Nicht zu verwechseln mit dem Hauptschreingebäude des Tōshō-gū. Das Grab befindet sich oberhalb der Schreingebäude und ähnelt einer buddhistischen Pagode im tahō-tō-Stil.
    Edo-Zeit, 1683. Ron Reznick, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
  18. ^  
    Ryugu nikko.jpg
    Der offizielle Namen dieses Tores (ryūgū-mon) ist dem Heian-zeitlichen Kaiserpalast entlehnt und lautet Kōka-mon 皇嘉門, „Tor des kaiserlichen Ruhms“. Architektonisch orientiert sich das Tor jedoch an Vorbildern aus der chinesischen Ming-Dynastie. Es ist Teil des Mausoleums von Tokugawa Iemitsu (1604–1651), dem 3. Tokugawa-Shōgun. Dieses Mausoleum befindet sich neben dem Tōshō-gū in Nikkō. Unter Iemitsu wurde die gesamte Anlage prachtvoll ausgebaut und erhielt ihre heutige Gestalt.
    Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Bildquelle: unbekannt.
  19. ^  
    Zojoji.jpg
    Eingang eines Tokugawa Mausoleums des Shiba Tempels (Zōjō-ji), Tōkyō. Die gesamte Tempelanlage wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Das dargestellte Tor ist das Chokugaku-mon (Tor mit kaiserlicher Aufschrift) und führte zum Yūshō-in Mausoleum des siebten Tokugawa Shōguns, Ietsugu. Das Familienwappen der Tokugawa ist an den roten Balken und den Dachschindeln deutlich erkennbar. Bemerkenswert ist die Gestalt rechts, in einer unterwürfigen Verehrungsgeste, die man heute in Japan nicht mehr sieht. Höchst wahrscheinlich war es gewöhnlichen Untertanen verwehrt, sich dem Heiligtum weiter als bis zu diesen Treppen anzunähern. Der Betende könnte ein Diener des Photographen sein, jedenfalls trägt er traditionelle Kleidung und Haartracht. Gänzlich unbeeindruckt von der Inbrunst des Betenden ist außerdem ein junger Mönch zu sehen, wahrscheinlich ein Mönch des Zōjō-ji, der dem Jōdo Buddhismus angehört. Er war wohl vom Tempel dafür abgestellt, die photographische Aufnahme zu überwachen.
    Werk von Kusakabe Kinbei (1841–1934). Meiji-Zeit, spätes 19. Jh. Bildquelle: Okinawa Soba, (flickr).
  20. ^  
    Kunozan.jpg
    Tōshō-gū an jenem Ort, an dem Tokugawa Ieyasu ursprünglich bestattet wurde. Die heutige Form des Schreins stammt wahrscheinlich aus den 1640er Jahren. 1645 erhielt der Schrein den Namen Tōshō-gū. Die Struktur des Gebäudes folgt dem Gongen-Stil (gongen-zukuri) des Tōshō-gū in Nikkō.
    Edo-Zeit, 17. Jh. Eric Foto, flickr 2011 (mit freundlicher Genehmigung).
  21. ^  
    Tokugawa koyasan.jpg
    Die wichtigsten Familien der Edo-Zeit errichteten eigene Familientempel innerhalb der Friedhofsanlage des Kōya-san, allen voran die Tokugawa. Interessanterweise findet sich vor diesem buddhistischen Bauwerk ein torii.
    Lonely Trip, 2007.