Yamato Takeru: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Statue Yamato Takeru.jpg|thumb| Yamato Takeru im Großschrein Ōtori 大鳥大社, in der Stadt Sakai, Ōsaka]]
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Yamato Takeru 日本武 war der königliche Sohn des 12. Kaisers Japans Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) und Vater von dem späteren Chūai Tennō 仲哀天皇 (Prinz Tarashi Naka 足仲).
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Nach dem Befehl seines Vaters reiste er in die westliche Provinzen (Kyūshū) aus, um die rebellierenden Anführer der Sippe ''[[Kumaso]]'' 熊襲 zu bestrafen. Nach  der Unterwerfung von mehreren Regionen im Westen, kehrte Yamato Takeru nach [[Yamato]] zurück, um diesmal nach Osten zu ziehen. Auf seinem Feldzug besiegt er wiederum eine Unzahl an ungebärdigen Gottheiten und rebelischen Sippen und stribt schließlich in Nobono 能褒野, in der Provinz von Ise 伊勢国 (nördliches Gebiet der heutigen Präfektur Mie 三重県).  
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Yamato Takeru 日本武 (mytholog. Lebenszeit: 82–113 u.Z.) war der königliche Sohn des [[Ōtarashi]] 大足, der offiziell als 12. Kaiser Japans, Keikō Tennō 景行天皇 geführt wird. Der berühmteste Sohn Yamato Takerus ist Prinz Tarashi Naka 足仲, der spätere [[Chūai Tennō]] 仲哀天皇 (149–200).
  
Laut [[Kojiki]] sollte man an dem Ort seines Todes ein [[Kaiserliches Grab Shiratori]] 白鳥陵 errichtet haben. Yamato Takeru wird weiterhin als Hauptgottheit in dem Schrein von Nobono 能褒野神社 in der Stadt Kameyama 亀山市, Präfektur Mie 三重県, verehrt.
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Auf Befehl seines Vaters reist Yamato Takeru in die westlichen Provinzen (Kyūshū), um die rebellischen ''[[Kumaso]]'' 熊襲, eine Volksgruppe im Süden Kyūshūs, zu bestrafen. Nach Unterwerfung von mehreren Regionen kehrt Yamato Takeru nach [[Yamato]] zurück, um diesmal nach Osten zu ziehen. Auf seinem Feldzug besiegt er wiederum eine Unzahl an ungebärdigen Gottheiten und rebellischen Sippen. Er stirbt jedoch noch in jungen Jahren in Nobono, in der Provinz von Ise 伊勢国 (nördliches Gebiet der heutigen Präfektur Mie 三重県).  
  
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Yamato Takeru wird am Ort seines Todes dort als Hauptgottheit im Schrein von Nobono 能褒野神社 in der heutigen Stadt Kameyama 亀山市, Präfektur Mie, verehrt. Laut ''[[Kojiki]]'' 古事記 (712) wurde dort auch ein kaiserliches Grab namens Shiratori 白鳥陵 errichtet.<ref>
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Heute identifiziert man zwei ''[[kofun]]'', Karusato kofun 軽里大塚古墳 in Ōsaka und Nobono kofun 能褒野王塚古墳 in der Präfektur Mie, die eventuell Yamato Takerus Ruhestätte sein könnten (Chamberlain 1932).</ref>
  
== Namen und Titel von Yamato Takeru ==
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== Allgemeine Charakteristika ==
  
Der volle Name lautet Yamato Takeru ''no mikoto'' 日本武尊 (nach der Art der Transkription auch Yamato-take oder Yamato-dake). In [[Kojiki]] benutzt man die sino-japanische Schreibung 倭建命 und in [[Nihon shoki]] 日本武尊. In den Analen wird er zuerst als Ōsu no mikoto 小碓命 (Wo-usu) angeführt. In seinen Zitationen referiert er über sich als von Yamato Oguna 日本童男 (Yamato Wo-guna).
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=== Namen und Titel ===
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Der volle Name lautet Yamato Takeru ''no Mikoto'' 日本武尊 (nach der Art der Transkription auch Yamato-take oder Yamato-dake). Im ''[[Kojiki]]'' benutzt man die Schreibung 倭建命 und im ''[[Nihon shoki]]'' 日本武尊 (zum Titel, s.u.). In den Analen erhält er zunächst den Namen O-usu 小碓 (Wo-usu). Er selbst bezeichnet sich auch manchmal als Yamato Oguna 日本童男 (Yamato Wo-guna).
  
In [[Shoku nihongi]] wird er mit dem Ehrentitel ''no mikoto'' angeführt als Anerkennung seiner Taten bei der Vereinheitlichung Japans. In [[Kojiki]] wird von ihm nach seinem Tod als von Kaiser gesprochen, in dem man seine Gattin [[Oho Tachibana]] 橘皇后 mit dem Titel Kaiserin ''kisaki'' 后 honoriert. Weiter wird in der Beziehung zu seinem Tod der Ausdruck ''kamuagari'' 本公演 verwendet, der normalerweise einer Referenz vom Tod des Kaisers vorbehalten wurden. Der einzige Dokument, der Yamato Takeru als Kaiser bezeichnet und seine Gattin [[Oho Tachibana]] 橘皇后 als Kaiserin ''kisaki'' 后 noch vor seinem Tod anführt, ist [[Hitachi fudoki]] 常陸国風土記.
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Seinen Namen Yamato Takeru erhält er vom Anführer der [[Kumaso]], nachdem er diese besiegt hat. Chamberlain übersetzt den Namen als „the Brave of Yamato“. Dies kann man einerseits als eine Anerkennung von Yamato Takerus Stärke, oder aber als die Anerkennung der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof betrachten, da Yamato Takeru in den Mythen oft als eine Verkörperung dieser Macht funktioniert.
  
Seinen Namen Yamato Takeru 日本武 erhält er von den Anführer der ''[[Kumaso]]'' 熊襲, nachdem er sie besiegt. Chamberlain übersetzt den Namen als "der Brave von Yamato". Dies kann man einerseits als eine Anerkennung von Yamato Takerus Stärke verstehen. Es kann man aber auch als die Anerkennung der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof betrachen, da Yamato Takeru in den Mythen oft als eine Verkörperung von dieser funktioniert.
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=== Genealogie ===
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Im Kojiki steht, dass Ousu 小碓 (Yamato Takeru) das dritte Kind von Keikō Tennō ([[Ōtarashi]]) und seiner Frau, der älteren Lady von Inabi in Harima, [[Inami no wakiiratsume]] 播磨稲日大郎姫, der Tochter von Waka Take, Prinzen von Kibi, ist. Seine Brüder sind der ältere Prinz Kushitsunu wake 櫛角別王 und [[Ōusu]] 大確, der laut beiden Analen sein Zwillingsbruder ist.
  
== Genealogie ==
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Da Keikō Tennō mehrere Frauen heiratete und aus jeder Heirat mehrere Kinder entstanden, hat er relativ viele Stiefgeschwister, unter anderen auch Seimu Tennō 成務天皇.
  
In Kojiki steht, dass Ōsu 小碓 (Yamato Takeru) das dritte Kind von Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) und seiner Frau, der älteren Lady von Inabi in Harima, [[Inami no wakiiratsume]] 播磨稲日大郎姫 , der Tochter von Waka Take, Prinzen von Kibi, ist. Seine Brüder sind der ältere König Kushitsunuwake 櫛角別王 und [[Ōusu]] 大確, der laut der beiden Anale sein Zwillingsbruder ist.
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Auch Yamato Takeru heiratet mehrmals. Unter seinen Söhnen ist Chūai Tenno 仲哀天皇 der prominenteste. Dieser ist Gatte von [[Jingū Kōgō]] 神功皇后 (169–269) und Vater von [[Ōjin Tenno]] 応神天皇.
  
Da Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) mehrere Frauen heiratete und aus jeder Heirat mehrere Kinder entstanden, hat er relativ viele Stiefgeschwister, unter anderen auch Seimu Tennō 成務天皇.
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=== Yamato Takerus Schwerter ===
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|bild= Yamato Takeru Gekko.jpg
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|text= Yamato Takeru verhindert mit dem „Grasmähe-Schwert“ einen Steppenbrand
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Auch Y.T. heiratet mehrmals. Unter seinen Söhnen ist  Chūai Tenno 仲哀天皇 der prominenteste. Dieser ist Gatte von [[Jingū Kōgō]] und Vater von [[Ōjin Tenno]] 応神天皇.
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Yamato Takeru besaß zwei [[Schwerter]], allerdings wird nur auf das Zweite näher eingegangen, da es sich hierbei um das magische Schwert Kusanagi no tsurugi 草薙の剣 handelt, das er von seiner Tante [[Yamato Hime|Yamato-hime]] 倭比賣(倭姫) erhalten hat und auch Teil der drei Reichsinsignien ist. Eigentlich ist Kusanagi unter dem Namen Ama no Murakumo no tsurugi 天叢雲剣 bekannt und erst Yamato Takeru taufte das Schwert schließlich Kusanagi.
  
== Yamato Takeru in [[Fudoki]] ==
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Über das erste Schwert weiß man nur, dass Yamato Takeru es verwendet hatte, um die beiden Anführer der Kumaso, die Brüder waren, zu töten. Auch dieses Kurzschwert hat er von Yamato Hime erhalten.
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Dies zeigt Parallelen zu König Arthur auf und wird in [[Rezension Littleton 1995| C. Scott Littletons Artikel]] behandelt.
  
[[Bild:Hitachi Yamoto Takeru.jpg|thumb|Karte der Provinz [[Hitachi]]: Markiert sind alle Orte, die in [[Hitachi fudoki]] mit [[Yamato Takeru]] in Verbindung gesetzt werden.]]
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== Yamato Takeru in ''Kojiki'' und ''Nihon shoki'' ==
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|bild= Yamato-Takeru-no-mikoto.gif.jpg
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|text= Yamato Takeru auf einer Reise
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|pos=links
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Der Mythus von Yamato Takeru ist in allen Provinzen zu beobachten. Die Namensgebung von vielen Orten wurde in den [[Fudoki]] mit seinen Reisen durch das Land in eine direkte Verbindung gesetzt,  was an die Stärke des fundamentalen Glaubens an die Mythen von Yamato Takeru, oder andererseits an eine starke Motivation diese Mythen in die lokale Traditionen zu einkomponieren, hinweisen könnte.  
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Im ''[[Kojiki]]'' werden die Analen der Regierungsperiode des Keikō Tennō ([[Ōtarashi]]) fast ausschließlich dem Mythos von Yamato Takeru gewidmet. Im Gegensatz dazu erscheint Yamato Takeru im ''[[Nihon shoki]]'' an verschiedenen Stellen in den Erzählungen der Zeit des Keikō Tennō.
  
Die Mythen von den Reisen des Yamato Takeru sind in den beiden Fudoki von Kyūshū, [[Hizen fudoki]] und [[Bungo fudoki]], zu finden. Wobei der Unterschied zwischen den Mythen der jeweiligen Provinz in dem Erscheinen des Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) liegt.  
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In beiden, ''[[Kojiki]]'' und ''[[Nihon shoki]]'' 日本書紀 (720), unternimmt Yamato Takeru seine Reisen aufgrund der Befehle seines Vaters Keikō Tennō ([[Ōtarashi]]). Zuerst reist er in die westlichen Provinzen (Kyūshū), um die rebellierenden Anführer der Sippe ''[[Kumaso]]'' 熊襲 zu „pazifizieren“ (unterwerfen). Ein weiterer Feldzug richtet sich in die nordwestlichen Provinzen, wo er die Sippen der [[Emishi]] 蝦夷 niederschlägt. Laut ''[[Kojiki]]'' und ''[[Nihon shoki]]'' sind es diese Taten des Yamato Takeru, die die Festlegung der zentralen Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 über ganz Japan (mit Ausnahme Hokkaidos) ermöglicht haben.<ref>Isomae 1999, S. 362</ref>
  
Als Besonderheit der [[Fudoki]] empfindet man, dass an einer Stelle in [[Hitachi fudoki]] 常陸国風土記 Yamato Takeru als Kaiser und seine Gattin [[Oho Tachibana]] 橘皇后 als Kaiserin kisaki 后 angeführt ist.  
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=== Unterschiedliche Darstellung von Yamato Takeru in ''Kojiki'' und ''Nihon shoki'' ===
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Trotz der Kohärenz dieser Quellen bezüglich der Feldzüge des Yamato Takeru, gibt es in beiden Quellen Unterschiede hinsichtlich der Motivation des Keikō Tennō ([[Ōtarashi]]), seinen Sohn Yamato Takeru auf seine Feldzüge zu entsenden.  
  
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Im ''[[Kojiki]]'' ist der Beweggrund des Keikō Tennōs die unkontrollierbare Stärke des Yamato Takeru, deren negative Konsequenzen sich erstmals zeigen, als er seinen älteren Bruder [[Ōusu]] 大確 tötet: Nachdem sich Ōusu 大確 weigert zu den Mahlzeiten zu erscheinen, erhält Yamato Takeru die Anweisung des Vaters, seinen Bruder zu „belehren und warnen" (''negioshie satose'' 泥疑教へ覚せ), interpretiert dies jedoch als Befehl, den Bruder zu töten. Das Wort, das Keikō Tennō benutzt, ''negi'' 泥疑 kann als „bitten“ oder „vernichten“ übersetzt werden, was die Ursache des Missverständnises zwischen dem Vater und Sohn wird. Danach befiehlt Keikō Tennō Yamato Takeru in die westliche Provinzen (Kyūshū) zu ziehen, um eienn scheinbar aussichtslosen Feldzug anzuführen. Auch wenn Takeru den wahren Beweggrund seines Vaters erkennt, lamentiert er nur und hegt keinen Groll. Diese Geschichte, in der Version des Kojiki, ist dadurch als eine Erzählung vom Vater, der seinen Sohn töten möchte, zu verstehen. Nach Isomae definiert diese Erzählvariante Yamato Takeru als eine Trickster-Figur.<ref>Isomae 1999, S. 363</ref>
  
=== Yamato Takeru in [[Hitachi fudoki]] ===
+
Das ''[[Nihon shoki]]'' porträtiert die Beziehung zwischen dem Vater und Sohn ganz anders. Yamato Takeru unternimmt die Reise als Thronfolger, der die ihm gegebene Aufgaben erfüllt und sogar die Initiative übernimmt.<ref>Aston 1896 I, S. 202–203</ref> ''Nihon shoki'' präsentiert das gegenseitige Vertrauen in der Vater-Sohn Beziehung als die zwischen Herrn und Vassal. Yamato Takeru benutzt immer wieder den Ausdruck Vassal (''shin'' 臣), wenn er von sich selbst redet.<ref>Isomae 1999, S. 364–365</ref>
  
In [[Hitachi fudoki]] funktioniert Yamato Takeru als lokaler Souverän und universaler Held, aber seine Taten, die Namensgebung und Pazifikation von einheimischen Sippen des Regions, übereinstimmen mit den Intentionen des politischen Zentrums. <ref>Bialock 2007:127</ref>
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== Yamato Takeru im ''Kogo shūi''  ==
  
*  Im Bezirk Namekata 行方郡 im [[Hitachi fudoki]] vernichtet Y.T. den [[Kuzu]] Anführer Kitsuhiko, während sich dessen Schwester [[Kitsuhime]] unterwirft und zu einer von Y.T.s Nebenfrauen wird. <ref>Aoki 1997: 55</ref>
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Yamato Takeru wird im ''[[Kogo shūi]]'' an drei Stellen erwähnt:
  
=== Y.T. im [[Izumo fudoki]]===
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'''1)''' Die erste Erwähnung von Yamato Takeru ist am Ende der Episode von [[Susanoo]]'s 須佐之男 Sieg über die achtköpfige Schlange [[Yamata no Orochi]] 八又大蛇 zu finden. Susanoo findet in dem Schwanz der Schlange das Schwert Ame Murakumo 天叢雲 (Himmels-Wolkenhaufen). An dieser Stelle findet man in dem Text folgende Anmerkung:
Aoki:122! ... (s.a. Kojiki Yamato Takeru vs. Izumo Takeru)
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{{Zitat|
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Über der Riesenschlange befand sich beständig Wolkendunst. Aus diesem Grunde erhielt [das Schwert] den Namen. ln dem Jahre seines östlichen Feldzuges gelangte Yamato-takeru no Mikoto nach dem Lande Sagami und geriet dort in die Kalamität eines Feld-Brandes. Da mähte er mit diesem Schwerte das Gras ab, und es gelang ihm so zu entkommen. Darauf wurde der Name in Kusa-nagi no tachi „Grasmähe-Schwert“ umgewandelt.
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|quelle= Bentley 2002, S. 74–75
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}}
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Die Bezeichnung Ame no Murakumo und die Episode mit dem Feld-Brand kommen im Haupttext (''honbun'' 本文) des ''Nihon Shoki'' nicht vor, also kann man annehmen, dass diese Erzählung Elemente aus beiden ''[[Kiki]]'' 記紀 -Quellen (''[[Nihon Shoki]]'' und ''[[Kojiki]]'') kombiniert.<ref>Isomae 1999, S. 369</ref>
  
=== Y.T. im [[Hizen fudoki]]===
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'''2)''' Weiters wird Yamato Takeru in der Passage, wo das Geschehen zur Regierungszeit von [[Keikō Tennō]] beschrieben wird, erwähnt. An der Stelle, wo Yamato Takeru vor seinem Feldzug nach Osten seine Tante [[Yamato Hime|Yamato-hime]] im [[Ise Schrein]] 伊勢大神宮 besucht, gibt sie ihm das Schwert [[Kusanagi]] mit den Worten: „Sei verständig und wahre dich davor träge zu sein!“ Der Autor des ''Kogo shūi'' zitiert Yamato Himes Worte aus Nihon shoki.<ref>愼(之)莫怠也</ref> Obwohl diese Passage offenbar von ''[[Nihon shoki]]'' stammt, wird ein großer Teil der dortigen Erzählung wie die Feldzüge von Keikō Tennō und Yamato Takerus frühere Feldzüge ausgelassen. Auch der Eintrag von Yamato Takerus Feldzug nach Osten wird mit Worten „Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg erreichte er das Land Owari“ kurzgefasst. Die Passage endet mit der Beschreibung, wie das Schwert Kusanagi zum [[Atsuta Schrein]] 熱田神宮 in der Provinz Owari 尾張国  gelangte:
v.a. Aoki: 260 und Ortsnamen ...
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{{Zitat|
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Der Prinz Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg in die Hauptstadt erreichte er das Land Owari. Er blieb in Owari und heiratete Miyazu Hime. Er verweilte dort lange Zeit und ließ das Schwert Kusanagi in ihrem [Miyazu Himes] Haus. Als er den Berg Ibuki bestieg, wurde er von giftigen Dämpfen getötet. Das Schwert Kusanagi wird jetzt im Schrein von Atsuta in der Provinz Owari aufbewahrt. Obwohl der Schrein ein solches Objekt besitzt, wurde dem Schrein kein spezieller Status gewährt.
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|quelle= Bentley 2002, S. 83
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}}
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'''3)''' Der letzte Eintrag, wo der Name Yamato Takeru vorkommt, ist im letzten Teil des Kogo shūi, unter den ‚elf Abweichungen von alten Bräuchen‘ zu finden. Wie in der oberen Passage wird Yamato Takeru erwähnt, um zu erklären, wie das Schwert Kusanagi nach Atsuta in der Provinz Owari gelangte.<ref>Bentley 2002, S. 87</ref>
  
== Yamato Takeru in [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]] ==
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Kogo shūis Fokus liegt ganz offenbar auf dem Schwert Kusanagi. Die Feldzüge von Keikō Tennō werden ausgelassen und der Name Yamato Takeru wird ausschließlich an den Stellen erwähnt, wo das Schwert auftaucht. Ein gutes Beispiel ist die Anmerkung zu der Feld-Brand Episode, wo beschrieben wird, wie Kusanagi seinen Namen bekommt. Man erfährt nicht, wie es zu dem Brand kam oder was mit Yamato Takeru nachher passiert. Auch der Eintrag, der das Geschehen zur Regierungszeit von Keikō Tennō beschreibt, wird auf Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten und die Umstände, wie Kusanagi zum [[Atsuta Schrein]] in der Provinz Owari gelangt, subsumiert.  
[[Datei:Yamato-Takeru-no-mikoto.gif.jpg|200px|thumb|right|Blockdruck, ukiyo-e von Tsukioka Yoshitoshi (1839 – 1892). Edo-Zeit, 1876; aus der Serie Mirror of Famous Generals of Japan (Dai nippon meisho kagami), 1876 - 1882; Ōban]]
 
In [[Kojiki]] werden die Analen der Regierungsperiode des Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) fast ausschließlich dem Mythos von Yamato Takeru gewidmet. Im Gegensatz dazu erscheint Yamato Takeru in [[Nihon shoki]] ziemlich diskontinuierlich (in den Erzählungen von der Zeit der Herrschaft des Keikō Tennōs).
 
  
In beiden, [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]], unternimmt Yamato Takeru seine Reisen aufgrund der Befehlen seines Vaters Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足). Zuerst reist er in die westliche Provinzen (Kyūshū) aus, um die rebellierenden Anführer der Sippe ''[[Kumaso]]'' 熊襲 zu pazifizieren. Sein weiterer Feldzug richtet sich in die nordwestliche Provinzen, wo er die Sippen der Yemishi 蝦夷 niederschlägt. Laut [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]] sind das die Taten des Yamato Takeru, die die geografisch extensive Festlegung der zentralen Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 in den folgenden zwei Herrschungsperioden ermöglicht haben. <ref>Isomae 1999: 362</ref>
+
Um das Jahr 807, als Inbe no Hironari 斎部広成 sein Werk ''Kogo shūi'' als ein Versuch die Macht seiner Familie wiederherzustellen dem damaligen Tennō (Heizei Tennō) überreichte, war die Familie der [[Inbe]] der [[Nakatomi]] 中臣 Familie in ihrer rituellen Funktion offenbar unterlegen. ''Kogo Shūi'' ist als eine Art Klagebericht zu betrachten, mit dessen Hilfe der Autor die Rückerstattung der rituellen Funktion seiner Familie und ihre Teilnahme in verschiedenen zeremoniellen Aktivitäten anstrebte. Die Präsentation der [[Sanshu no jingi|Reichsinsignien]] – bzw. einer Kopie des Schwertes Kusanagi und des sakralen Spiegels bei der [[Daijōsai|Thronbesteigungszeremonie]] – gehörte zu einer der wichtigsten rituellen Aufgaben von Inbe und erklärt, warum Kusanagi in Hironari’s Version der Erzählungen, die in den ''[[Kiki]]'' den heroischen Taten und der persönlichen Geschichte von Yamato Takeru und Keikō Tennō gewidmet werden, im Mittelpunkt steht.<ref>Isomae 1999, S. 369–370</ref>
  
=== Unterschiedliche Darstellung von Yamato Takeru in [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]] ===
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== Yamato Takeru in den ''Fudoki'' ==
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|bild= Hitachi Yamoto Takeru.jpg
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|text= Karte der Provinz [[Hitachi]]: Markiert sind alle Orte, die im [[Hitachi fudoki]] mit Yamato Takeru in Verbindung gesetzt werden
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}}
  
Trotz der Kohärenz dieser Quellen bezüglich des Feldzugs von Yamato Takeru, sind diese in der Motivation des Keikō Tennōs 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) Yamato Takeru auf seine Reisen zu entsenden nicht einig.  
+
Der Mythos Yamato Takerus taucht auch in mehreren erhaltenen Provinzchroniken ([[Fudoki]]) auf.<ref>
 +
Zu Yamato Takeru im [[Izumo fudoki]] s. Aoki 1997, S. 122; zu Yamato Takeru im [[Hizen fudoki]], s. v.a. Aoki 1997, S. 260 und  Ortsnamen.</ref> Die Namensgebung von vielen Orten wurde in den Fudoki mit seinen Reisen durch das Land in eine direkte Verbindung gesetzt,  was an die Stärke des fundamentalen Glaubens an die Mythen von Yamato Takeru, oder andererseits an eine starke Motivation diese Mythen in die lokale Traditionen einzubinden, hinweisen könnte.  
  
In [[Kojiki]] ist der Beweggrund des Keikō Tennōs die Disposition und unkontrollbare Stärke des Yamato Takeru, die sich zeigen, wenn er seinen älteren Bruder [[Ōusu]] 大確 tötet. Yamato Takeru misinterpretiert die Anweisung des Vaters diesen zu "belehren und warnen" (''negioshie satose'' 泥疑教へ覚せ), nachdem sich Ōusu 大確 weigert zu den Mahlzeiten zu kommen. Das Wort, das Keikō Tennō 景行天皇 benutzt, ''negi'' 泥疑 kann als "bitten" oder "vernichten" übersetzt werden, was die Ursache des Missverständnises zwischen dem Vater und Sohn wird. Nach dem Inzident befehlt Keikō Tennō 景行天皇 Yamato Takeru in die westliche Provinzen (Kyūshū) auszureisen. Auch wenn er den wahren Beweggrund seines Vaters erkennt, lamentiert er nur und hegt keinen Groll. Diese Geschichte, präsentiert in Kojiki, ist dadurch als eine Erzählung von dem Vater, der seinen Sohn tötet, zu verstehen. Es ist hauptsächlich diese Erzählung, die Yamato Takeru als eine Trickster-Figur definiert. <ref>Isomae 1999:363</ref>
+
=== Yamato Takeru im ''Hitachi fudoki'' ===
 +
Als Besonderheit der ''[[Fudoki]]'' empfindet man, dass an einer Stelle im ''[[Hitachi fudoki]]'' 常陸国風土記 Yamato Takeru als Kaiser und seine Gattin [[Oho Tachibana]] 大橘比売命 als Kaiserin (''kisaki'' 后, 皇后) angeführt sind.  
 +
Im ''Hitachi fudoki'' funktioniert Yamato Takeru daher als lokaler Souverän und universaler Held, doch seine Taten, die Namensgebung und Pazifikation von einheimischen Sippen der Region, stimmen mit den Intentionen des politischen Zentrums überein.<ref>Bialock 2007, S. 127</ref>
  
[[Nihon shoki]] porträtiert die Beziehung zwischen dem Vater und Sohn diametral anders. Yamato Takeru unternimmt die Reise als eine Thronfolge, die die ihm gegebene Aufgaben erfüllt und sogar die Iniziative übernimmt. Nihonshoki präsentiert das gegenseitige Vertrauen in ihrer Beziehung als die zwischen dem Herrn und Vassal. Yamato Takeru benutzt immer wieder den Ausdruck Vassal (''shin'' 臣), wenn er von sich selbst redet. <ref>Isomae 1999:364-365</ref>
+
*  Im Bezirk Namekata 行方郡 im ''[[Hitachi fudoki]]'' vernichtet Yamato Takeru den [[Kuzu]] Anführer Kitsuhiko, während sich dessen Schwester [[Kitsuhime|Kitsu-hime]] 寸津比売 unterwirft und zu einer von Yamato Takerus Nebenfrauen wird.<ref>Aoki 1997, S. 55</ref>
 
 
== Yamato Takeru in [[Kogo shūi]] ==
 
 
 
Yamato Takeru wird in Kogo shūi an drei Stellen erwähnt:
 
 
 
* Die erste Erwähnung von Yamato Takeru ist am Ende der Episode von [[Susanoo]]'s Sieg über die achtköpfige Schlange [[Yamata no Orochi]] zu finden. Susanoo findet in dem Schwanz der Schlange das Schwert Ame Murakumo 天叢雲. An dieser Stelle findet man in dem Text folgende Anmerkung: „Über der Riesenschlange befand sich beständig Wolkendunst. Aus diesem Grunde erhielt es den Namen. ln dem Jahre seines östlichen Feldzuges gelangte Yamato-takeru no Mikoto nach dem Lande Sagami und geriet dort in die Kalamität eines Feld-Brandes. Da mähte er mit diesem Schwerte das Gras ab, und es gelang ihm so zu entkommen. Darauf wurde der Name in Kusa-nagi no tachi "Grasmähe-Schwert" umgewandelt.“ <ref>Bentley 2002:74-75</ref> Die Bezeichnung Ame no Murakumo und die Episode mit dem Feld-Brand kommt in dem Haupttext (''honbun'' 本文) von Nihon Shoki nicht vor, also kann man annehmen, dass diese Erzählung Elemente der beiden [[Kiki]]-Versionen (von [[Nihon Shoki]] und [[Kojiki]]) kombiniert.<ref>Isomae 1999:369</ref>
 
 
 
* Weiter wird Yamato Takeru in der Passage, wo das Geschehen zur Herrschungszeit von [[Keikō Tennō]] beschrieben wird, erwähnt. An der Stelle, wo Yamato Takeru vor seinem Feldzug nach Osten seine Tante Yamato Hime in dem [[Ise Schrein]] besucht, gibt sie ihm das Schwert [[Kusanagi]] mit den Worten: „Sei verständig und wahre dich davor träge zu sein!“ Der Autor von Kogo shūi zitiert Yamato Hime’s Worte aus Nihon Shoki. Obwohl diese Passage offenbar von [[Nihon Shoki]] stammt, wird ein großer Teil der Erzählung wie die Feldzüge von Keikō Tennō und Yamato Takerus frühere Feldzüge ausgelassen. Auch der Eintrag von Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten wird mit Worten „Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg erreichte er das Land Owari“ subsumiert. Die Passage endet mit der Beschreibung wie Kusanagi nach Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelang: „Der Prinz Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg nach Hauptstadt erreichte er das Land Owari. Er blieb in Owari und heiratete Miyazu Hime. Er verweilte dort lange Zeit und ließ das Schwert Kusanagi in ihrem [Miyazu Hime‘s] Haus. Als er den Berg Ibuki bestieg, wurde er von giftigen Dämpfen getötet. Das Schwert Kusanagi wird jetzt in dem Schrein Atsuta in der Provinz Owari aufbewahrt. Obwohl der Schrein ein solches Objekt besitzt, wurde dem Schrein kein spezieller Status gewährt.“<ref>Bentley 2002:83</ref>
 
 
 
* Der letzte Eintrag in dem Text, wo der Name Yamato Takeru vorkommt, ist in dem letzten Teil von Kogo shūi, unter den ‚elf Abweichungen von alten Bräuchen‘ zu finden. Yamato Takeru wird wie in der oberen Passage erwähnt, um zu erklären wie das Schwert Kusanagi nach Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelang.<ref>Bentley 2002:87</ref>
 
 
 
Kogo shūi‘s Fokus liegt ganz offenbar bei dem Schwert Kusanagi. Die Feldzüge von Keikō Tennō werden ausgelassen und der Name Yamato Takeru wird ausschließlich an den Stellen erwähnt, wo das Schwert auftaucht. Ein gutes Beispiel ist die Anmerkung zu der Feld-Brand Episode, wo beschrieben wird, wie Kusanagi seinen Namen bekommt. Man erfährt nicht wie es zu dem Brand kam oder was mit Yamato Takeru nachher passiert. Auch der Eintrag, der das Geschehen zur Regierungszeit von Keikō Tennō beschreibt wird auf Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten und die Umstände, wie Kusanagi nach Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelingt, subsumiert.
 
 
 
Um das Jahr 807 als Inbe no Hironari sein Werk Kogo shūi als ein Versuch die Macht seiner Familie wiederherzustellen dem damaligen Tennō (Heizei Tennō) einreichte, war die Familie der [[Inbe]] der [[Nakatomi]] Familie in ihrer rituellen Funktion offenbar unterlegen. Kogo Shūi ist als eine Art Klagebericht zu betrachten, mit deren Hilfe der Autor die Rückerstattung der rituellen Funktion seiner Familie und ihre Teilnahme in verschiedenen zeremoniellen Aktivitäten anstrebte. Die Präsentation der [[Sanshu no jingi|Reichsinsignien]] - einer Kopie des Schwertes Kusanagi und des sakralen Spiegels bei der [[Daijōsai|Thronbesteigungszeremonie]] gehörte zu einer der wichtigsten rituellen Aufgaben von Inbe und erklärt, warum Kusanagi in der Erzählungen, die in den [[Kiki]] den heroischen Taten und der persönlichen Geschichte von Yamato Takeru und Keikō Tennō gewidmet werden, in Hironari’s Version im Mittelpunkt steht.<ref>Isomae 1999:369-370</ref>
 
  
 
== Diskrepanzen in den Primärquellen ==
 
== Diskrepanzen in den Primärquellen ==
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Es gibt durchaus Ungereimtheiten bezüglich der Genealogie von Yamato Takeru. Bereits das Verhältnis zwischen ihm und Keikō Tennō ([[Ōtarashi]]) ist umstritten. In den Analen ''[[Kojiki]]'' und ''[[Nihon shoki]]'' figuriert Keikō Tennō zwar als sein Vater, aber...
  
Es gibt durchaus Streitigkeiten bezüglich der Genealogie von Yamato Takeru. Bereits das Verhältnis zwischen ihm und Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) wird umstritten. In den Analen Kojiki und Nihon shoki figuriert Keikō Tennō 景行天皇 als sein Vater.
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* Keikō Tennō ([[Ōtarashi]]) heiratet laut ''Kojiki'' in vierter Ehe Prinzessin Kaguro 迦具漏比売命, die angeblich die Urgroßenkelin von Yamato Takeru ist. Dies bedeutet, dass zwischen den Ehepartnern ein 4-Generationen-Altersunterschied bestehen müsste, was höchst unwahrscheinlich ist.<ref>Chamberlain 1932, S. 245</ref>
  
* Keikō Tennō 景行天皇 ([[Ōtarashi]] 大足) heiratete (laut Kojiki war das seine vierte Heirat) Prinzessin Kaguro 迦具漏比売命, die angeblich die Urgroßenkelin von Yamato Takeru war. Dies bedeutet, dass zwischen den Ehepartner ein 4–Generationen-Altersunterschied war, was höchst unwahrscheinlich ist. <ref>Chamberlain 1932:245</ref>
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* Chūai Tennō 仲哀天皇 (Prinz Tarashi Naka 足仲), ein Sohn Takerus, soll angeblich im 19. Jahr der Herrschaftsperiode des Seimu Tennō 成務天皇 (149 u.Z.) geboren sein werden. Laut den Kiki stirbt sein Vater, Yamato Takeru, jedoch im 43. Jahr der Herrschaftsperiode des Keikō Tennō (113 u.Z.). Also liegt zwischen dem Tod des Vaters und dem Geburt des Sohnes ein Intervall von 36 Jahren.<ref>Chamberlain 1932, S. lxxvii</ref>
  
* Chamberlain beschreibt die Lebensgeschichte des Chūai Tennōs 仲哀天皇 (Prinz Tarashi Naka 足仲) in den beiden Chroniken [[Kiki]] als sehr inkonsistent. Chūai Tennō 仲哀天皇 soll angeblich im 19. Jahr der Herrschungsperiode des Seimu Tennōs 成務天皇 (A.D. 149) geboren sein werden. Laut der Chroniken stirbt sein Vater, Yamato Takeru, im 43. Jahr der Herrschungsperiode des Keikō Tennōs 景行天皇 (A.D. 113). Also liegt zwischen dem Tod des Vaters und dem Geburt des Sohnes ein Intervall von 36 Jahren. <ref>Chamberlain 1932:lxxvii</ref>
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* Weitere Widersprüche finden wir in der Lebensgeschichte von [[Oho Tachibana|Oho Tachibana-hime]] 大橘比売命, der 2. Frau von Yamato Takeru. Im ''Kojiki'' steht sehr klar, dass sie noch vor der Reise von Yamato Takeru nach Osten stirbt. Im ''Hitachi fudoki'' beschreibt man aber ihr Treffen mit dem Ehemann Yamato Takeru in Afuka 相鹿, im Distrikt von Namekata 行方郡.
  
* Weitere Widersprüche finden wir in der Lebensgeschichte von [[Oho Tachibana]] hime 大橘比売命, der 2. Frau von Yamato Takeru. In Kojiki steht sehr klar, dass sie noch vor der Reise von Yamato Takeru nach Osten stirbt. In Hitachi fudoki beschreibt man aber ihr Treffen mit dem Ehemann Yamato Takeru in Afuka 相鹿, in der Provinz von Namekata 行方郡.
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===Historische Persönlichkeit? Ehemaliger „Kaiser“? Nationaler Held?===
  
==Historische Persönlichkeit?==
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Im ''[[Nihon shoki]]'' wird Takerus Titel ''[[mikoto]]'' mit dem besonders ehrenvollen Zeichen 尊 geschrieben, was als Anerkennung seiner Taten bei der Vereinheitlichung Japans gewertet wird. Im ''[[Kojiki]]'' wird von ihm nach seinem Tod als von Kaiser gesprochen, in dem man seine Gattin [[Oho Tachibana]] mit dem Titel Kaiserin ''kisaki'' 后 honoriert. Weiter wird für seinen Tod der Ausdruck ''kamuagari'' 本公演 verwendet, der normalerweise einer Referenz vom Tod des Kaisers vorbehalten wurden. Schließlich gibt es ein Dokument, das Yamato Takeru explizit als Kaiser bezeichnet und seine Gattin [[Oho Tachibana]] als Kaiserin ''kisaki'' 后, nämlich das ''[[Hitachi fudoki]]'' (s.o.).
  
Die Diskrepanzen in den Chroniken unterstützen die Aussagen von Aoki Michiko und Chamberlain Hall, dass Yamato Takeru nicht unbedingt eine historische Person ist. Auffallend ist auch, dass im Kojiki selbst die Gegner Y.T.s den Namen Takeru tragen, z.B. zwei "[[Kumaso]] Takeru", die ihm schließlich ihren eigenen Namen/Ehrentitel(?) "Takeru" verleihen (Phillippi: 46). Oder "Izumo Takeru", den Y.T. mit List besiegt (Phillippi: 48).
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Auffallend ist außerdem, dass im ''Kojiki'' selbst die Gegner Yamato Takerus den Namen Takeru tragen, z.B. zwei [[Kumaso]] Takeru“, die ihm schließlich ihren eigenen Namen/Ehrentitel(?) „Takeru“ verleihen<ref>Phillippi:46</ref> oder „Izumo Takeru“, den Yamato Takeru durch eine List besiegt.<ref>Phillippi:48</ref>
  
Er verkörpert die zentrale Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 und funktioniert als ein universaler Held in den Mythen von der Vernichtung der Anführer der einheimischen Sippen, die die lokale Macht vertreten. Durch diese [[Zentrale und lokale Macht|Polarisation der Vertreter der zentralen und lokalen Macht in den Chroniken]] versuchte man die Pazifikation von Ureinwohnern, die sich dem Zentrum widersetzten, und damit die Vereinheitlichung des Landes unter der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof 大和朝廷 zu rechtfertigen.
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Die Diskrepanzen in den Chroniken führten Autoren wie Basil Hall Chamberlain oder Aoki Michiko zu der Annahme, dass Yamato Takeru nicht unbedingt eine historische Person ist. Er verkörpert die zentrale Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 und funktioniert als ein universaler Held in den Mythen von der Vernichtung der Anführer der einheimischen Sippen, die die lokale Macht vertreten. Durch diese [[Zentrale und lokale Macht|Polarisation der Vertreter der zentralen und lokalen Macht in den Chroniken]] versuchte man die Pazifikation von Ureinwohnern, die sich dem Zentrum widersetzten, und damit die Vereinheitlichung des Landes unter der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof 大和朝廷 zu rechtfertigen.
  
Die abweichenden Versionen der Erzählung von Yamato Takeru innerhalb und außerhalb der [[Kiki]] Chroniken und dessen Vergleich offenbaren auch das Ausmaß der Manipulation der Mythen von Yamato Kaiserhof 大和朝廷, die man vornahm um die hegemonische Ansprüche des Zentrums zu legitimieren. <ref>Bialock 2007:115</ref>
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Die abweichenden Versionen der Erzählung von Yamato Takeru innerhalb und außerhalb der ''[[Kiki]]'' Chroniken und dessen Vergleich offenbaren auch das Ausmaß der Manipulation der Mythen durch den Yamato Kaiserhof 大和朝廷, die man vornahm um die hegemonische Ansprüche des Zentrums zu legitimieren.<ref>Bialock 2007, S. 115</ref>
  
== Wandel der Legende ==
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=== Wandel der Legende ===
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|bild= Statue Yamato Takeru.jpg
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|text= Yamato Takeru im Großschrein Ōtori 大鳥大社, in der Stadt Sakai, Ōsaka
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'''frühe Version im Kojiki, Nihon shoki und Fudoki'''
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====Frühe Versionen: ''Kojiki, Nihon shoki'' und ''Fudoki''====
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Wie oben bereits erwähnt, geht es sowohl im ''[[Kojiki]]'' als auch im ''[[Nihon shoki]]'' um die Befriedung verschiedener Gebiete und um die Machtdemonstration des Schwertes [[Kusanagi]] 草薙. Es sollte jedoch festgehalten werden, dass das Schwert nicht das Hauptaugenmerk darstellt. Da die unterschiedliche Darstellung Yamato Takerus im ''Kojiki'' und ''Nihon shoki'' bereits erläutert wurde, bleibt nur noch zu sagen, dass sich die frühen Werke hauptsächlich um Yamato Takerus Persönlichkeit und die Beziehung zu seinem Vater gekümmert haben.
  
Wie oben bereits erwähnt geht es sowohl im [[Kojiki]] als auch im [[Nihon shoki]] um die Befriedung verschiedener Gebiete und um die Machtdemonstration des Schwertes [[Kusanagi]] 草薙. Es sollte jedoch festgehalten werden, dass das Schwert nicht das Hauptaugenmerk darstellt. Da die unterschiedliche Darstellung Yamato Takers im [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]] bereits erläutert wurde bleibt nur noch zu sagen, dass sich die frühen Werke hauptsächlich um Yamato Takerus Persönlichkeit und die Beziehung zu seinem Vater gekümmert haben.
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====Heian-Zeit====
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Die Versionen der [[Heian-Zeit]] entstanden meist aus Exzerpten aus dem ''[[Nihon shoki]]'' und können in zwei Typen unterteilt werden: die, die sich mit den Expeditionen beschäftigen und die, die sich mit den wundersamen Ereignissen um das Schwert [[Kusanagi]] beschäftigen. Konnte man in der Hauptvariante des ''Nihon shoki'' nicht das finden, was man gebraucht hat, so bediente man sich des ''[[Kojiki]]'' oder einer Nebenvariante des ''Nihon shoki''.
  
'''Heian Zeit'''
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*''Sendai kuji hongi'': fasst die Ergebnisse der Expeditionen in den Osten und Westen aus dem ''Nihon shoki'' zusammen, ohne dabei auf das Schwert oder zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen. Es geht einzig und allein um die nationale Einigung.
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*''[[Kogo shūi]]'': Der Fokus liegt wie oben ausgeführt primär auf dem Schwert, die Erzählung setzt sich aus Elementen des ''Kojiki'' und einer Version des ''Nihon shoki'' zusammen. Yamato Takeru fungiert nur als Bote, um das Schwert von Ise nach Atsuta zu bringen. Die Kräfte des Schwertes bedürfen einer größeren Ehrerbietung.
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*''Waka'' zu Ehren des ''Nihon shoki'': es war üblich, ''waka'' basierend auf Figuren des ''Nihon shoki'' zu schreiben.
  
Die Versionen der Heian Zeit entstanden meist aus Exzerpten aus dem [[Nihon shoki]] und können in zwei Typen unterteilt werden: die, die sich mit den Expeditionen beschäftigen und die, die sich mit den wundersamen Ereignissen um das Schwert [[Kusanagi]] beschäftigen. Konnte man im [[Nihon shoki]] nicht das finden, was man gebraucht hat, so bediente man sich des [[Kojiki]] oder einer Variante des [[Nihon shoki]].
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====Mittelalter====
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Das ''[[Nihon shoki]]'' wurde nun weniger dazu genutzt durch Kompilationen eine Gesellschaftsordnung zu erschaffen (Legitimation durch Passagen in den alten Werken), denn es kam zu einem vermehrten Interesse an den Reichsinsignien.  
  
*''Sendai kuji hongi'': fasst die Ergebnisse der Expeditionen in den Osten und Westen aus dem [[Nihon shoki]] zusammen, ohne dabei auf das Schwert oder zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen. Es ging einzig und allein um die nationale Einigung.
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*''Yamatohime no mikoto seiki'' 大和姫命世記: Dieses Werk konzentriert sich auf die Rolle, die Yamatohime in der Legende um Yamato Takeru spielt. Der Text setzt sich zusammen aus dem ''Nihon shoki'', dem ''Kojiki'', einer Variante des ''Nihon shoki'' und dem ''Kogo shūi''. Die Passagen wurden so ausgewählt, dass die Göttlichkeit und Macht des Schwertes noch mehr in den Vordergrund gerückt wird. Yamato Takeru ist durch die Kompilation in den Schatten seines Schwertes getreten.
*''Kogoshui'': es gibt drei Verweise zu Yamato Takeru. 1)[[Susanoo]] gibt das Schwert, was er aus einem Monster gezogen hat [[Amaterasu]], damals wurde das Schwert noch Ame no Murakumo 天叢雲 genannt. Zum Namen [[Kusanagi]] kam es erst, als Yamato Takeru aus dem brennenden Gras entkam, als er selbiges mit dem Schwert nieder mähte. Der Fokus liegt also primär auf dem Schwert und setzt sich aus Elementen des [[Kojiki]] und einer Version des [[Nihon shoki]] zusammen. 2)Es geht im Wesentlichen um die Expedition nach Osten, wobei wieder [[Kusanagi]] im Zentrum des Interesses steht, welches Yamato Takeru an Miyazu-hime abgibt. Yamato Taker ist nur ein Instrument um das Schwert von Ise nach Atsuta zu bringen. 3)Der dritte Verweis ist im Anhang des Textes zu finden, in dem gesagt wird, dass die Kräfte des Schwertes offensichtlich sind und Ehrerbietung bedarfen.
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*''Ise nisho kodai jingu shinmei hisho'' 伊勢二所太神宮神名秘書: In diesem Werk geht es hauptsächlich um verschiedene Gottheiten, die dem Schrein von Ise unterstehen und angebetet werden und beinhaltet auch Legenden um [[Kusanagi]]. Yamatohime übberreicht Yamato Takeru zusammen mit dem Schwert weitere Gaben, welche als weiterer Beweis für ihre spirituelle Kraft fungieren sollen.
*''Waka'' zu Ehren des Nihon shoki:es war verbreitet waka basierend auf Figuren des [[Nihon shoki]] zu schreiben.
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*''Owari no kuni Atsuta daijingu engi'' 熱田大神宮縁起 : Hier verschiebt sich das Image von Yamato Takeru hin zu dem eines romantischen Helden, welcher Miyazuhime sein Schwert als Zeichen seiner Liebe überlässt. Es werden Elemente aus dem (nicht mehr existenten) ''Owari no kuni fudoki'' 尾張国風土記 und dem ''Kojiki'' kombiniert und das Verhältnis der beiden wesentlich intensiver präsentiert, als es im ''Nihon shoki'' oder im ''Kojiki'' der Fall war.<ref>Obwohl Isomae das Werk zum Ende der Kamakura Periode datiert, wird in dem Nachwort das Jahr 890 als Zeit des Entstehens angegeben. Wenn dies stimmt, müsste man das Werk unter Heian-zeitliche Texte einteilen.</ref>
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*''Jinnō shōtōki'' 神皇正統記: Yamato Takeru avanciert mit dieser Kompilation zum Musterbild der Tapferkeit. Es wird nicht nur auf die Expedition nach Osten eingegangen, sondern auch auf die in den Westen. Indem ambivalente Charakterzüge aus dem ''[[Kojiki]]'' bzw. ''[[Nihon shoki]]'', wie Gerissenheit, einfach ausgespart werden, ergibt sich das glorifizierte Bild eines Helden ohne Fehler. Diese Glorifizierung wiederum hebt auch den Status des Schwertes [[Kusanagi]].
  
'''Mittelalter'''
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====Frühe Neuzeit====
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Es lässt sich eine Tendenz erkennen, dass ''Kojiki'' und ''Nihon shoki'' noch einmal mit dem Fokus auf die Gefühle und Beweggründe der handelnden Figuren gelesen und interpretiert wurden. Es wird viel mehr zwischen Zeilen gelesen als das, was tatsächlich geschrieben steht.
  
Das [[Nihon shoki]] wurde nun weniger dazu genutzt durch Kompilationen eine Gesellschaftsordnung zu erschaffen (Legitimation durch Passagen in den alten Werken), denn es kam zu einem vermehrten Interesse an den Reichsinsignien.
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{{verweise
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| themen= <!-- Liste interner Links mit verwandten Themen -->
  
*''Yamatohime no mikoto seiki'': Dieses Werk konzentriert sich auf die Rolle, die Yamatohime in der Legende um Yamato Takeru spielt. Der Text setzt sich zusammen aus dem [[Nihon shoki]], dem [[Kojiki]], einer Variante des [[Nihon shoki]] und dem Kogoshui. Die Passagen wurden so ausgewählt, dass die Göttlichkeit und Macht des Schwertes noch mehr in den Vordergrund gerückt wird. Yamato Takeru ist durch die Kompilation in den Schatten seines Schwertes getreten.
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| literatur= <!-- verwendete Literatur  -->
*''Ise nisho kodai jingu shinmei hisho'': In diesem Werk geht es hauptsächlich um verschiedene Gottheiten, die dem Schrein von Ise unterstehen und angebetet werden und beinhaltet auch Legenden um [[Kusanagi]]. Yamatohime übberreicht Yamato Takeru zusammen mit dem Schwert weitere Gaben, welche als weiterer Beweis für ihre spirituelle Kraft fungieren sollen.
 
*''Owari no kuni Atsuta daijingu engi'': Hier verschiebt sich das Image von Yamato Takeru in zu dem eines romantischen Helden, welcher Miyazuhime sein Schwert als Zeichen seiner Liebe überlässt. Es werden Elemente aus dem Owari no kuni fudoki und dem [[Kojiki]] kombiniert und das Verhältnis der beiden wesentlich intensiver präsentiert, als es im [[Nihon shoki]] oder im [[Kojiki]] der Fall war.
 
*''Jinno shotoki'': Yamato Takeru avanciert mit dieser Kompilation zum Musterbild der Tapferkeit. Es wird nicht nur auf die Expedition nach Osten eingegangen, sondern auch auf die in den Westen. Indem Charakterzüge aus dem [[Kojiki]] bzw. [[Nihon shoki]], wie Gerissenheit, einfach ausgespart werden, ergibt sich das glorifizierte Bild eines Helden ohne Fehler. Diese Glorifizierung wiederrum hebt auch den Status des Schwertes [[Kusanagi]].
 
 
 
'''Frühe Moderne'''
 
 
 
Es lässt sich eine Tendenz erkennen, dass [[Kojiki]] und [[Nihon shoki]] noch einmal mit dem Fokus auf die Gefühle und Beweggründe der handelnden Figuren gelesen und interpretiert wurden. es wird viel mehr zwischen Zeilen gelesen als das, was tatsächlich geschrieben steht.
 
 
 
== Yamato Takerus Schwerter ==
 
 
 
Yamato Takeru besaß zwei Schwerter, allerdings wird nur auf das Zweite näher eingegangen, da es sich hierbei um das magische Schwert Kusanagi no tsurugi 草薙の剣 handelt, das er von seiner Tante Yamato-hime 倭比賣(倭姫) erhalten hat und auch Teil der drei Reichsinsignien ist. Eigentlich ist Kusanagi unter dem Namen Ama no Murakumo no tsurugi 天叢雲剣 bekannt und erst Yamato Takeru taufte das Schwert schließlich Kusanagi.
 
 
 
Über das erste Schwert weiß man nur, dass Yamato Takeru es verwendet hatte, um die beiden Anführer der Kumaso 熊襲(熊曾), die Brüder waren, zu ermorden. Auch dieses Kurzschwert hat er von Yamato-hime erhalten.
 
Dies zeigt Parallelen zu König Arthur auf und wird in [[Rezension Littleton 1995| C. Scott Littletons Artikel]] behandelt.
 
 
 
== Anmerkungen ==
 
<references />
 
 
 
== Quellen ==
 
 
* {{Literatur:Aoki 1997}}
 
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* {{Literatur:Chamberlain 1932}}
 
* {{Literatur:Chamberlain 1932}}
* [http://eos.kokugakuin.ac.jp/modules/xwords/entry.php?entryID=179 Yamatotakeru] (Stand: 2012/09/24). Aus: {{Link:Encyclopedia of Shinto}}
 
 
* {{Literatur:Isomae 1999}}
 
* {{Literatur:Isomae 1999}}
* {{Literatur: Littleton 1995}}
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* {{Literatur:Littleton 1995}}
* [http://ja.wikipedia.org/wiki/%E3%83%A4%E3%83%9E%E3%83%88%E3%82%BF%E3%82%B1%E3%83%AB Yamato Takeru ヤマトタケル] (Stand: 2012/09/24). Aus: {{Link:Wikipedia(ja)}}
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| links= <!-- Liste externer Links -->
 
+
* „[https://d-museum.kokugakuin.ac.jp/eos/detail/?id=9726 Yamatotakeru]“, [https://www2.kokugakuin.ac.jp/e-shinto/ ''Encyclopedia of Shinto''] (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Kokugakuin University, Tokyo).
{{Fudokipedia}}
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* „[http://ja.wikipedia.org/wiki/%E3%83%A4%E3%83%9E%E3%83%88%E3%82%BF%E3%82%B1%E3%83%AB Yamato Takeru ヤマトタケル]“, {{Link:Wikipedia(ja)}}
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2021, 15:25 Uhr

YamatoTakeru.jpg
Yamato Takeru[Abb. 1]
Seiten-Infobox
Themengruppe Personen (Einzelpersonen, Familien, Gruppen)
Name Yamato Takeru 日本武
Lebenszeit geb. 82 u.Z., gest. 113 u.Z. in Nobono 能褒野
Sonstige Namen Yamato Takeru no Mikoto 日本武尊 (Nihon shoki) bzw. 倭建命 (Kojiki), O-usu 小碓, Yamato Oguna 日本童男
Verwandtschaft Sohn des Ōtarashi 大足
Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.

Yamato Takeru 日本武 (mytholog. Lebenszeit: 82–113 u.Z.) war der königliche Sohn des Ōtarashi 大足, der offiziell als 12. Kaiser Japans, Keikō Tennō 景行天皇 geführt wird. Der berühmteste Sohn Yamato Takerus ist Prinz Tarashi Naka 足仲, der spätere Chūai Tennō 仲哀天皇 (149–200).

Auf Befehl seines Vaters reist Yamato Takeru in die westlichen Provinzen (Kyūshū), um die rebellischen Kumaso 熊襲, eine Volksgruppe im Süden Kyūshūs, zu bestrafen. Nach Unterwerfung von mehreren Regionen kehrt Yamato Takeru nach Yamato zurück, um diesmal nach Osten zu ziehen. Auf seinem Feldzug besiegt er wiederum eine Unzahl an ungebärdigen Gottheiten und rebellischen Sippen. Er stirbt jedoch noch in jungen Jahren in Nobono, in der Provinz von Ise 伊勢国 (nördliches Gebiet der heutigen Präfektur Mie 三重県).

Yamato Takeru wird am Ort seines Todes dort als Hauptgottheit im Schrein von Nobono 能褒野神社 in der heutigen Stadt Kameyama 亀山市, Präfektur Mie, verehrt. Laut Kojiki 古事記 (712) wurde dort auch ein kaiserliches Grab namens Shiratori 白鳥陵 errichtet.[1]

Allgemeine Charakteristika

Namen und Titel

Der volle Name lautet Yamato Takeru no Mikoto 日本武尊 (nach der Art der Transkription auch Yamato-take oder Yamato-dake). Im Kojiki benutzt man die Schreibung 倭建命 und im Nihon shoki 日本武尊 (zum Titel, s.u.). In den Analen erhält er zunächst den Namen O-usu 小碓 (Wo-usu). Er selbst bezeichnet sich auch manchmal als Yamato Oguna 日本童男 (Yamato Wo-guna).

Seinen Namen Yamato Takeru erhält er vom Anführer der Kumaso, nachdem er diese besiegt hat. Chamberlain übersetzt den Namen als „the Brave of Yamato“. Dies kann man einerseits als eine Anerkennung von Yamato Takerus Stärke, oder aber als die Anerkennung der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof betrachten, da Yamato Takeru in den Mythen oft als eine Verkörperung dieser Macht funktioniert.

Genealogie

Im Kojiki steht, dass Ousu 小碓 (Yamato Takeru) das dritte Kind von Keikō Tennō (Ōtarashi) und seiner Frau, der älteren Lady von Inabi in Harima, Inami no wakiiratsume 播磨稲日大郎姫, der Tochter von Waka Take, Prinzen von Kibi, ist. Seine Brüder sind der ältere Prinz Kushitsunu wake 櫛角別王 und Ōusu 大確, der laut beiden Analen sein Zwillingsbruder ist.

Da Keikō Tennō mehrere Frauen heiratete und aus jeder Heirat mehrere Kinder entstanden, hat er relativ viele Stiefgeschwister, unter anderen auch Seimu Tennō 成務天皇.

Auch Yamato Takeru heiratet mehrmals. Unter seinen Söhnen ist Chūai Tenno 仲哀天皇 der prominenteste. Dieser ist Gatte von Jingū Kōgō 神功皇后 (169–269) und Vater von Ōjin Tenno 応神天皇.

Yamato Takerus Schwerter

Yamato Takeru verhindert mit dem „Grasmähe-Schwert“ einen Steppenbrand [Abb. 2]

Yamato Takeru besaß zwei Schwerter, allerdings wird nur auf das Zweite näher eingegangen, da es sich hierbei um das magische Schwert Kusanagi no tsurugi 草薙の剣 handelt, das er von seiner Tante Yamato-hime 倭比賣(倭姫) erhalten hat und auch Teil der drei Reichsinsignien ist. Eigentlich ist Kusanagi unter dem Namen Ama no Murakumo no tsurugi 天叢雲剣 bekannt und erst Yamato Takeru taufte das Schwert schließlich Kusanagi.

Über das erste Schwert weiß man nur, dass Yamato Takeru es verwendet hatte, um die beiden Anführer der Kumaso, die Brüder waren, zu töten. Auch dieses Kurzschwert hat er von Yamato Hime erhalten. Dies zeigt Parallelen zu König Arthur auf und wird in C. Scott Littletons Artikel behandelt.

Yamato Takeru in Kojiki und Nihon shoki

Yamato Takeru auf einer Reise [Abb. 3]

Im Kojiki werden die Analen der Regierungsperiode des Keikō Tennō (Ōtarashi) fast ausschließlich dem Mythos von Yamato Takeru gewidmet. Im Gegensatz dazu erscheint Yamato Takeru im Nihon shoki an verschiedenen Stellen in den Erzählungen der Zeit des Keikō Tennō.

In beiden, Kojiki und Nihon shoki 日本書紀 (720), unternimmt Yamato Takeru seine Reisen aufgrund der Befehle seines Vaters Keikō Tennō (Ōtarashi). Zuerst reist er in die westlichen Provinzen (Kyūshū), um die rebellierenden Anführer der Sippe Kumaso 熊襲 zu „pazifizieren“ (unterwerfen). Ein weiterer Feldzug richtet sich in die nordwestlichen Provinzen, wo er die Sippen der Emishi 蝦夷 niederschlägt. Laut Kojiki und Nihon shoki sind es diese Taten des Yamato Takeru, die die Festlegung der zentralen Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 über ganz Japan (mit Ausnahme Hokkaidos) ermöglicht haben.[2]

Unterschiedliche Darstellung von Yamato Takeru in Kojiki und Nihon shoki

Trotz der Kohärenz dieser Quellen bezüglich der Feldzüge des Yamato Takeru, gibt es in beiden Quellen Unterschiede hinsichtlich der Motivation des Keikō Tennō (Ōtarashi), seinen Sohn Yamato Takeru auf seine Feldzüge zu entsenden.

Im Kojiki ist der Beweggrund des Keikō Tennōs die unkontrollierbare Stärke des Yamato Takeru, deren negative Konsequenzen sich erstmals zeigen, als er seinen älteren Bruder Ōusu 大確 tötet: Nachdem sich Ōusu 大確 weigert zu den Mahlzeiten zu erscheinen, erhält Yamato Takeru die Anweisung des Vaters, seinen Bruder zu „belehren und warnen" (negioshie satose 泥疑教へ覚せ), interpretiert dies jedoch als Befehl, den Bruder zu töten. Das Wort, das Keikō Tennō benutzt, negi 泥疑 kann als „bitten“ oder „vernichten“ übersetzt werden, was die Ursache des Missverständnises zwischen dem Vater und Sohn wird. Danach befiehlt Keikō Tennō Yamato Takeru in die westliche Provinzen (Kyūshū) zu ziehen, um eienn scheinbar aussichtslosen Feldzug anzuführen. Auch wenn Takeru den wahren Beweggrund seines Vaters erkennt, lamentiert er nur und hegt keinen Groll. Diese Geschichte, in der Version des Kojiki, ist dadurch als eine Erzählung vom Vater, der seinen Sohn töten möchte, zu verstehen. Nach Isomae definiert diese Erzählvariante Yamato Takeru als eine Trickster-Figur.[3]

Das Nihon shoki porträtiert die Beziehung zwischen dem Vater und Sohn ganz anders. Yamato Takeru unternimmt die Reise als Thronfolger, der die ihm gegebene Aufgaben erfüllt und sogar die Initiative übernimmt.[4] Nihon shoki präsentiert das gegenseitige Vertrauen in der Vater-Sohn Beziehung als die zwischen Herrn und Vassal. Yamato Takeru benutzt immer wieder den Ausdruck Vassal (shin 臣), wenn er von sich selbst redet.[5]

Yamato Takeru im Kogo shūi

Yamato Takeru wird im Kogo shūi an drei Stellen erwähnt:

1) Die erste Erwähnung von Yamato Takeru ist am Ende der Episode von Susanoo's 須佐之男 Sieg über die achtköpfige Schlange Yamata no Orochi 八又大蛇 zu finden. Susanoo findet in dem Schwanz der Schlange das Schwert Ame Murakumo 天叢雲 (Himmels-Wolkenhaufen). An dieser Stelle findet man in dem Text folgende Anmerkung:

Über der Riesenschlange befand sich beständig Wolkendunst. Aus diesem Grunde erhielt [das Schwert] den Namen. ln dem Jahre seines östlichen Feldzuges gelangte Yamato-takeru no Mikoto nach dem Lande Sagami und geriet dort in die Kalamität eines Feld-Brandes. Da mähte er mit diesem Schwerte das Gras ab, und es gelang ihm so zu entkommen. Darauf wurde der Name in Kusa-nagi no tachi „Grasmähe-Schwert“ umgewandelt.

Bentley 2002, S. 74–75

Die Bezeichnung Ame no Murakumo und die Episode mit dem Feld-Brand kommen im Haupttext (honbun 本文) des Nihon Shoki nicht vor, also kann man annehmen, dass diese Erzählung Elemente aus beiden Kiki 記紀 -Quellen (Nihon Shoki und Kojiki) kombiniert.[6]

2) Weiters wird Yamato Takeru in der Passage, wo das Geschehen zur Regierungszeit von Keikō Tennō beschrieben wird, erwähnt. An der Stelle, wo Yamato Takeru vor seinem Feldzug nach Osten seine Tante Yamato-hime im Ise Schrein 伊勢大神宮 besucht, gibt sie ihm das Schwert Kusanagi mit den Worten: „Sei verständig und wahre dich davor träge zu sein!“ Der Autor des Kogo shūi zitiert Yamato Himes Worte aus Nihon shoki.[7] Obwohl diese Passage offenbar von Nihon shoki stammt, wird ein großer Teil der dortigen Erzählung wie die Feldzüge von Keikō Tennō und Yamato Takerus frühere Feldzüge ausgelassen. Auch der Eintrag von Yamato Takerus Feldzug nach Osten wird mit Worten „Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg erreichte er das Land Owari“ kurzgefasst. Die Passage endet mit der Beschreibung, wie das Schwert Kusanagi zum Atsuta Schrein 熱田神宮 in der Provinz Owari 尾張国 gelangte:

Der Prinz Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg in die Hauptstadt erreichte er das Land Owari. Er blieb in Owari und heiratete Miyazu Hime. Er verweilte dort lange Zeit und ließ das Schwert Kusanagi in ihrem [Miyazu Himes] Haus. Als er den Berg Ibuki bestieg, wurde er von giftigen Dämpfen getötet. Das Schwert Kusanagi wird jetzt im Schrein von Atsuta in der Provinz Owari aufbewahrt. Obwohl der Schrein ein solches Objekt besitzt, wurde dem Schrein kein spezieller Status gewährt.

Bentley 2002, S. 83

3) Der letzte Eintrag, wo der Name Yamato Takeru vorkommt, ist im letzten Teil des Kogo shūi, unter den ‚elf Abweichungen von alten Bräuchen‘ zu finden. Wie in der oberen Passage wird Yamato Takeru erwähnt, um zu erklären, wie das Schwert Kusanagi nach Atsuta in der Provinz Owari gelangte.[8]

Kogo shūis Fokus liegt ganz offenbar auf dem Schwert Kusanagi. Die Feldzüge von Keikō Tennō werden ausgelassen und der Name Yamato Takeru wird ausschließlich an den Stellen erwähnt, wo das Schwert auftaucht. Ein gutes Beispiel ist die Anmerkung zu der Feld-Brand Episode, wo beschrieben wird, wie Kusanagi seinen Namen bekommt. Man erfährt nicht, wie es zu dem Brand kam oder was mit Yamato Takeru nachher passiert. Auch der Eintrag, der das Geschehen zur Regierungszeit von Keikō Tennō beschreibt, wird auf Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten und die Umstände, wie Kusanagi zum Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelangt, subsumiert.

Um das Jahr 807, als Inbe no Hironari 斎部広成 sein Werk Kogo shūi als ein Versuch die Macht seiner Familie wiederherzustellen dem damaligen Tennō (Heizei Tennō) überreichte, war die Familie der Inbe der Nakatomi 中臣 Familie in ihrer rituellen Funktion offenbar unterlegen. Kogo Shūi ist als eine Art Klagebericht zu betrachten, mit dessen Hilfe der Autor die Rückerstattung der rituellen Funktion seiner Familie und ihre Teilnahme in verschiedenen zeremoniellen Aktivitäten anstrebte. Die Präsentation der Reichsinsignien – bzw. einer Kopie des Schwertes Kusanagi und des sakralen Spiegels bei der Thronbesteigungszeremonie – gehörte zu einer der wichtigsten rituellen Aufgaben von Inbe und erklärt, warum Kusanagi in Hironari’s Version der Erzählungen, die in den Kiki den heroischen Taten und der persönlichen Geschichte von Yamato Takeru und Keikō Tennō gewidmet werden, im Mittelpunkt steht.[9]

Yamato Takeru in den Fudoki

Karte der Provinz Hitachi: Markiert sind alle Orte, die im Hitachi fudoki mit Yamato Takeru in Verbindung gesetzt werden [Abb. 4]

Der Mythos Yamato Takerus taucht auch in mehreren erhaltenen Provinzchroniken (Fudoki) auf.[10] Die Namensgebung von vielen Orten wurde in den Fudoki mit seinen Reisen durch das Land in eine direkte Verbindung gesetzt, was an die Stärke des fundamentalen Glaubens an die Mythen von Yamato Takeru, oder andererseits an eine starke Motivation diese Mythen in die lokale Traditionen einzubinden, hinweisen könnte.

Yamato Takeru im Hitachi fudoki

Als Besonderheit der Fudoki empfindet man, dass an einer Stelle im Hitachi fudoki 常陸国風土記 Yamato Takeru als Kaiser und seine Gattin Oho Tachibana 大橘比売命 als Kaiserin (kisaki 后, 皇后) angeführt sind. Im Hitachi fudoki funktioniert Yamato Takeru daher als lokaler Souverän und universaler Held, doch seine Taten, die Namensgebung und Pazifikation von einheimischen Sippen der Region, stimmen mit den Intentionen des politischen Zentrums überein.[11]

  • Im Bezirk Namekata 行方郡 im Hitachi fudoki vernichtet Yamato Takeru den Kuzu Anführer Kitsuhiko, während sich dessen Schwester Kitsu-hime 寸津比売 unterwirft und zu einer von Yamato Takerus Nebenfrauen wird.[12]

Diskrepanzen in den Primärquellen

Es gibt durchaus Ungereimtheiten bezüglich der Genealogie von Yamato Takeru. Bereits das Verhältnis zwischen ihm und Keikō Tennō (Ōtarashi) ist umstritten. In den Analen Kojiki und Nihon shoki figuriert Keikō Tennō zwar als sein Vater, aber...

  • Keikō Tennō (Ōtarashi) heiratet laut Kojiki in vierter Ehe Prinzessin Kaguro 迦具漏比売命, die angeblich die Urgroßenkelin von Yamato Takeru ist. Dies bedeutet, dass zwischen den Ehepartnern ein 4-Generationen-Altersunterschied bestehen müsste, was höchst unwahrscheinlich ist.[13]
  • Chūai Tennō 仲哀天皇 (Prinz Tarashi Naka 足仲), ein Sohn Takerus, soll angeblich im 19. Jahr der Herrschaftsperiode des Seimu Tennō 成務天皇 (149 u.Z.) geboren sein werden. Laut den Kiki stirbt sein Vater, Yamato Takeru, jedoch im 43. Jahr der Herrschaftsperiode des Keikō Tennō (113 u.Z.). Also liegt zwischen dem Tod des Vaters und dem Geburt des Sohnes ein Intervall von 36 Jahren.[14]
  • Weitere Widersprüche finden wir in der Lebensgeschichte von Oho Tachibana-hime 大橘比売命, der 2. Frau von Yamato Takeru. Im Kojiki steht sehr klar, dass sie noch vor der Reise von Yamato Takeru nach Osten stirbt. Im Hitachi fudoki beschreibt man aber ihr Treffen mit dem Ehemann Yamato Takeru in Afuka 相鹿, im Distrikt von Namekata 行方郡.

Historische Persönlichkeit? Ehemaliger „Kaiser“? Nationaler Held?

Im Nihon shoki wird Takerus Titel mikoto mit dem besonders ehrenvollen Zeichen 尊 geschrieben, was als Anerkennung seiner Taten bei der Vereinheitlichung Japans gewertet wird. Im Kojiki wird von ihm nach seinem Tod als von Kaiser gesprochen, in dem man seine Gattin Oho Tachibana mit dem Titel Kaiserin kisaki 后 honoriert. Weiter wird für seinen Tod der Ausdruck kamuagari 本公演 verwendet, der normalerweise einer Referenz vom Tod des Kaisers vorbehalten wurden. Schließlich gibt es ein Dokument, das Yamato Takeru explizit als Kaiser bezeichnet und seine Gattin Oho Tachibana als Kaiserin kisaki 后, nämlich das Hitachi fudoki (s.o.).

Auffallend ist außerdem, dass im Kojiki selbst die Gegner Yamato Takerus den Namen Takeru tragen, z.B. zwei „Kumaso Takeru“, die ihm schließlich ihren eigenen Namen/Ehrentitel(?) „Takeru“ verleihen[15] oder „Izumo Takeru“, den Yamato Takeru durch eine List besiegt.[16]

Die Diskrepanzen in den Chroniken führten Autoren wie Basil Hall Chamberlain oder Aoki Michiko zu der Annahme, dass Yamato Takeru nicht unbedingt eine historische Person ist. Er verkörpert die zentrale Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 und funktioniert als ein universaler Held in den Mythen von der Vernichtung der Anführer der einheimischen Sippen, die die lokale Macht vertreten. Durch diese Polarisation der Vertreter der zentralen und lokalen Macht in den Chroniken versuchte man die Pazifikation von Ureinwohnern, die sich dem Zentrum widersetzten, und damit die Vereinheitlichung des Landes unter der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof 大和朝廷 zu rechtfertigen.

Die abweichenden Versionen der Erzählung von Yamato Takeru innerhalb und außerhalb der Kiki Chroniken und dessen Vergleich offenbaren auch das Ausmaß der Manipulation der Mythen durch den Yamato Kaiserhof 大和朝廷, die man vornahm um die hegemonische Ansprüche des Zentrums zu legitimieren.[17]

Wandel der Legende

Yamato Takeru im Großschrein Ōtori 大鳥大社, in der Stadt Sakai, Ōsaka [Abb. 5]

Frühe Versionen: Kojiki, Nihon shoki und Fudoki

Wie oben bereits erwähnt, geht es sowohl im Kojiki als auch im Nihon shoki um die Befriedung verschiedener Gebiete und um die Machtdemonstration des Schwertes Kusanagi 草薙. Es sollte jedoch festgehalten werden, dass das Schwert nicht das Hauptaugenmerk darstellt. Da die unterschiedliche Darstellung Yamato Takerus im Kojiki und Nihon shoki bereits erläutert wurde, bleibt nur noch zu sagen, dass sich die frühen Werke hauptsächlich um Yamato Takerus Persönlichkeit und die Beziehung zu seinem Vater gekümmert haben.

Heian-Zeit

Die Versionen der Heian-Zeit entstanden meist aus Exzerpten aus dem Nihon shoki und können in zwei Typen unterteilt werden: die, die sich mit den Expeditionen beschäftigen und die, die sich mit den wundersamen Ereignissen um das Schwert Kusanagi beschäftigen. Konnte man in der Hauptvariante des Nihon shoki nicht das finden, was man gebraucht hat, so bediente man sich des Kojiki oder einer Nebenvariante des Nihon shoki.

  • Sendai kuji hongi: fasst die Ergebnisse der Expeditionen in den Osten und Westen aus dem Nihon shoki zusammen, ohne dabei auf das Schwert oder zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen. Es geht einzig und allein um die nationale Einigung.
  • Kogo shūi: Der Fokus liegt wie oben ausgeführt primär auf dem Schwert, die Erzählung setzt sich aus Elementen des Kojiki und einer Version des Nihon shoki zusammen. Yamato Takeru fungiert nur als Bote, um das Schwert von Ise nach Atsuta zu bringen. Die Kräfte des Schwertes bedürfen einer größeren Ehrerbietung.
  • Waka zu Ehren des Nihon shoki: es war üblich, waka basierend auf Figuren des Nihon shoki zu schreiben.

Mittelalter

Das Nihon shoki wurde nun weniger dazu genutzt durch Kompilationen eine Gesellschaftsordnung zu erschaffen (Legitimation durch Passagen in den alten Werken), denn es kam zu einem vermehrten Interesse an den Reichsinsignien.

  • Yamatohime no mikoto seiki 大和姫命世記: Dieses Werk konzentriert sich auf die Rolle, die Yamatohime in der Legende um Yamato Takeru spielt. Der Text setzt sich zusammen aus dem Nihon shoki, dem Kojiki, einer Variante des Nihon shoki und dem Kogo shūi. Die Passagen wurden so ausgewählt, dass die Göttlichkeit und Macht des Schwertes noch mehr in den Vordergrund gerückt wird. Yamato Takeru ist durch die Kompilation in den Schatten seines Schwertes getreten.
  • Ise nisho kodai jingu shinmei hisho 伊勢二所太神宮神名秘書: In diesem Werk geht es hauptsächlich um verschiedene Gottheiten, die dem Schrein von Ise unterstehen und angebetet werden und beinhaltet auch Legenden um Kusanagi. Yamatohime übberreicht Yamato Takeru zusammen mit dem Schwert weitere Gaben, welche als weiterer Beweis für ihre spirituelle Kraft fungieren sollen.
  • Owari no kuni Atsuta daijingu engi 熱田大神宮縁起 : Hier verschiebt sich das Image von Yamato Takeru hin zu dem eines romantischen Helden, welcher Miyazuhime sein Schwert als Zeichen seiner Liebe überlässt. Es werden Elemente aus dem (nicht mehr existenten) Owari no kuni fudoki 尾張国風土記 und dem Kojiki kombiniert und das Verhältnis der beiden wesentlich intensiver präsentiert, als es im Nihon shoki oder im Kojiki der Fall war.[18]
  • Jinnō shōtōki 神皇正統記: Yamato Takeru avanciert mit dieser Kompilation zum Musterbild der Tapferkeit. Es wird nicht nur auf die Expedition nach Osten eingegangen, sondern auch auf die in den Westen. Indem ambivalente Charakterzüge aus dem Kojiki bzw. Nihon shoki, wie Gerissenheit, einfach ausgespart werden, ergibt sich das glorifizierte Bild eines Helden ohne Fehler. Diese Glorifizierung wiederum hebt auch den Status des Schwertes Kusanagi.

Frühe Neuzeit

Es lässt sich eine Tendenz erkennen, dass Kojiki und Nihon shoki noch einmal mit dem Fokus auf die Gefühle und Beweggründe der handelnden Figuren gelesen und interpretiert wurden. Es wird viel mehr zwischen Zeilen gelesen als das, was tatsächlich geschrieben steht.

Verweise

Literatur

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • John R. Bentley 2002
    Historiographical trends in early Japan. New York: Edwin Mellen Press 2002.
  • David T. Bialock 2007
    Eccentric spaces, hidden histories: Narrative, ritual and royal authority from the chronicles of Japan to the tale of the Heike. Stanford: Stanford University Press 2007.
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Jun'ichi Isomae 1999
    „Myth in metamorphosis: Ancient and medieval versions of the yamatotakeru legend.“ Monumenta Nipponica 54/3 (1999), S. 361-385.
  • Scott C. Littleton 1995
    „Yamato-takeru: An "arthurian" hero in Japanese tradition.“ Asian Folklore Studies 54/2 (1995), S. 259–274. (Exzerpt.)

Internetquellen

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Fußnoten

  1. Heute identifiziert man zwei kofun, Karusato kofun 軽里大塚古墳 in Ōsaka und Nobono kofun 能褒野王塚古墳 in der Präfektur Mie, die eventuell Yamato Takerus Ruhestätte sein könnten (Chamberlain 1932).
  2. Isomae 1999, S. 362
  3. Isomae 1999, S. 363
  4. Aston 1896 I, S. 202–203
  5. Isomae 1999, S. 364–365
  6. Isomae 1999, S. 369
  7. 愼(之)莫怠也
  8. Bentley 2002, S. 87
  9. Isomae 1999, S. 369–370
  10. Zu Yamato Takeru im Izumo fudoki s. Aoki 1997, S. 122; zu Yamato Takeru im Hizen fudoki, s. v.a. Aoki 1997, S. 260 und Ortsnamen.
  11. Bialock 2007, S. 127
  12. Aoki 1997, S. 55
  13. Chamberlain 1932, S. 245
  14. Chamberlain 1932, S. lxxvii
  15. Phillippi:46
  16. Phillippi:48
  17. Bialock 2007, S. 115
  18. Obwohl Isomae das Werk zum Ende der Kamakura Periode datiert, wird in dem Nachwort das Jahr 890 als Zeit des Entstehens angegeben. Wenn dies stimmt, müsste man das Werk unter Heian-zeitliche Texte einteilen.

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite:

  1. YamatoTakeru.jpg
    Yamato Takeru Tuschezeichnung von Kikuchi Yōsai 菊池容斎 (1781–1878)
    Bild © Wikimedia Commons. (Letzter Zugriff: 2021/9/6)
  2. Yamato Takeru Gekko.jpg
    Yamato Takeru Blockdruck (Papier) von Ogata Gekkō (1859–1920). Meiji-Zeit, 1887; aus der Serie Gekkō Zuihitsu
    Bild © Museum of Fine Arts. (Letzter Zugriff: 2021/9/9)
    Yamato Takeru verhindert mit dem „Grasmähe-Schwert“ einen Steppenbrand, den seine Feinde gelegt haben.
  3. Yamato Takeru no Mikoto.jpg
    Yamato Takeru no Mikoto with bow before banner Blockdruck, ukiyo-e von Tsukioka Yoshitoshi (1839–1892). Edo-Zeit, 1878; aus der Serie Mirror of Famous Generals of Japan (Dai nippon meisho kagami), 1876-1882; 33,5 x 23 cm
    Bild © Ukiyo-e. (Letzter Zugriff: 2021/8/24)
    Seal: Taiso, Publishers: Funazu Chujirō
  4. Hitachi Yamoto Takeru.jpg
    Karte der Provinz Hitachi Landkarte
    Bild © Aoki 1997
    Markiert sind alle Orte, die in Hitachi fudoki mit Yamato Takeru in Verbindung gesetzt werden. Die Bezeichnung steht bei der Provinz, Bezirken und anderen Orten, bei dessen Namensgebung Yamato Takeru eine Rolle spielte. Die rote Kreuze kennzeichnen die Orte, wo Takeru, "der Brave", einen Anführer der rebellischen Stämmen der kuzu/tsuchigumo/saheki tötete.
  5. Statue Yamato Takeru.jpg
    Yamato Takeru Statue (Bronze); Ōtori Taisha 大鳥神社, Ōsaka
    Bild © 田英, Wikimedia Commons. (Letzter Zugriff: 2021/9/12)
    Yamato Takeru 日本武 (82–113), mythologische Figur.