III-38a

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Wie es dazu kam, dass gute und schlechte Omen sich zeigten und das entsprechende Glück oder Unglück herbeiführten (Teil A)
SNKBT 30: 186-190, Bohner 1934: 215-219, Nakamura 1997: ...

Wenn Glück oder Unglück durch Vorzeichen angezeigt werden, so nehmen diese Zeichen die Gestalt von Dingen an und verbreiten sich durch Gesänge im ganzen Land. Dann hören die Menschen im Land den Klang des Liedes und verbreiten es weiter, indem sie es singen.

Der abgedankte Kaiser(太上天皇) Shôhô-Ôjin-Shômu[1], der im Palast von Nara 25 Jahre die Welt regierte, rief den Dainagon (大納言 Oberstaatsrat) Fujiwara no Asomi Nakamaro zu sich, hieß ihn, vor sich Platz zu nehmen, und sprach die folgenden Worte: „Ich möchte, dass meine Tochter, die kaiserliche Prinzessin Abe (阿陪内親王), und der kaiserliche Prinz Funato (道祖親王 Funado?), gemeinsam das Reich regieren. Was hältst Du davon? Stimmst Du mir zu oder nicht?“. Nakamaro antwortete: „Eine hervorragende Idee! Ich stimme Euch zu.“ Da ließ ihn der Tennô gesegneten Sake trinken und einen Eid leisten, indem er sprach: [... (in Bearbeitung)]


In der Regierungszeit eben dieser Kaiserin[2] wurde außerdem im ganzen Land folgendes Lied gesungen:

Lach nicht über mein Mönchsgewand! (Textlücke)
Darunter hängt ein Weberschlegel[3] von meinem Gürtel.
Wenn der sich erhebt, bin ich ein geiler Bock!

Und weiter sang man:

Leg dich zu meinem schwarzen Busch[4], und bleib da liegen,
Bis ein Mann aus dir wird.

So sangen die Leute.

Bereits im ersten Jahr der Kaiserin Abe — Tenpyō-jingo 1 (765), das auf ein Holz-Drachen-Jahr [5] folgte — teilte der Mönch Dōkyō 道鏡 aus dem Haus Yuge 弓削 das Kopfkissen mit der Kaiserin. Er mischte sich in die Regierungsschäfte und beherrschte so das ganze Land. Das Lied war also ein Vorzeichen dafür, dass der Dharmameister Dōkyō mit der Kaiserin intim werden und so das Land beherrschen würde.

Unter der gleichen Kaiserin sangen die Leute auch:

Zu dem Baum, wo ich dich treffen wollte,
Kam Hochwürden, mit vollgefressenem Bauch.

So sangen die Leute. Dazu muss man wissen, dass der Mönch Dōkyō zur gleichen Zeit zum Dharma-König (nori no ōkimi 法王)[6], der Mönch Ingō 韻興 aus dem Haus Kamo 鴨 zum Dharma-Minister (nori no omi 法臣) und der Mönch Kishin 基真 zum Dharma-Staatsrat (nori no sangi 法参議) ernannt wurden. Wieder war dies die Erfüllung eines Vorzeichens, dass sie die Regierungsgewalt ergreifen würden.

Weiters sang man zur Zeit des Shōmu Tennō, der von Nara aus 25 Jahre lang regierte, im ganzen Land:

Es gibt im Westen vom Toyura-Tempel, der in die Morgensonne blickt, den Sakurai-Brunnen.
Drück den Griff des Brunnens, der “Sakurai“[7]genannt wird! Drück ihn! Drück ihn!
Am Boden des Brunnens liegt eine Perle! Am Boden des Brunnens liegt ein schöner Edelstein.
Drück es! Drück es! Da solches geschieht, blühen die Lande.

[...]



  1. 勝宝応真太上天皇, Abgedankter Kaiser Shōhō-Ōjin
  2. Kōmyō Kōgō 光明皇后
  3. Teil eines Webstuhls, der zum Spannen der Fäden dient. Früher häufige Metapher für männliche Genitalien.
  4. 黒見, wohl die weiblichen Geschlechtsorgane
  5. Kinoe-Tatsu 乙巳, "Holz-Yin" Jahr des Drachens, s. Zeiteinteilung
  6. hōō, höchstes politisch-religiöses Amt, vergleichbar mit dem Papst, das in Japan weder davor noch danach verliehen wurde.
  7. 桜井, Kirschenbrunnen, Guter Brunnen


Hintergrund

  • Zeit: 724(im 1.Jahre der Jinki)-785(im 4.Jahr der Enryaku)
  • Ort: Nara-Residenz und Nagaoka-Residenz
  • Personen: der Kaiser Shôhô-Ôjin-Shômu,der Oberstaatsrat (Dainagon)Fujiwara no Asomi Nakamaro, die kaiserliche Prinzessin Abe,der Dharmameister Dōkyō,die Kaiserin Kōmyō,der Mönch Ingō,   der Mönch Kishin,der kaiserliche Prinz Funato

Ursache und Wirkung

Anmerkungen

Materialien


Artikel erstellt von Katja Gutenberger 12:26, 19. Nov. 2010 (CET).