Ikonographie/Gluecksgoetter/Benzaiten: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Seated in a relaxed manner, with a face like the rising moon [...], a clear complexion, pink cheeks and attractive. The throat is graceful and gently bending; white breasts, round, firm, upright and full [...] fantastically beloved, radiantly desirous – sixteen years of age.<ref>Jamyang Kyentse Wangpo (1820–1892), zitiert nach James Watt, [https://www.himalayanart.org/items/85742 Himalayan Art Resources] [2020/5/27].</ref> | ||
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Auch im Hinduismus ist Sarasvati (zusammen mit {{s|lakshmi}}) der Inbegriff weiblicher Attraktivität und tritt u.a. als Gespielin des Gottes {{s|vishnu}} auf. Ihr wichtigstes Erkennungsmerkmal ist auch in diesem Kontext ein Lauten-artiges Musikinstrument (''vina''). | Auch im Hinduismus ist Sarasvati (zusammen mit {{s|lakshmi}}) der Inbegriff weiblicher Attraktivität und tritt u.a. als Gespielin des Gottes {{s|vishnu}} auf. Ihr wichtigstes Erkennungsmerkmal ist auch in diesem Kontext ein Lauten-artiges Musikinstrument (''vina''). | ||
Version vom 27. Mai 2020, 17:38 Uhr
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Benzaiten [Benzaiten (jap.) 弁才天/弁財天 Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten] oder kurz Benten [Benten (jap.) 弁天 Glücksgöttin; Kurzform von Benzaiten] bedeutet wtl. „Deva [deva (skt.) देव „Gottheit“, oberste Klasse indischer Götter (jap. -ten 天 oder tenbu 天部)]-Gottheit der Bered·samkeit“. Diese Be·zeich·nung geht auf die indische Fluss·göttin Sarasvati [Sarasvatī (skt.) सरस्वती indischer Fluss; Flussgöttin der Beredsamkeit, der Musik und der Gelehrsamkeit (jap. Benzaiten 弁才天)] zurück, die — wahr·schein·lich aus·gehend vom Geräusch des Wassers — auch für Be·red·sam·keit, für Musik, und schließ·lich für das Wissens und die Künste zu·ständig ist. Der frühe Bud·dhis·mus (im speziellen das Goldglanz Sutra, jap. Konkōmyō-kyō [Konkōmyō-kyō (jap.) 金光明経 Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats]) integrierte diese wichtige Gott·heit als Be·schüt·zerin des Dharma in sein Pantheon und machte sie als Göttin der Be·red·sam·keit auch in Ost·asien be·kannt. In Japan wird sie seit dem späten Mittel·alter auch als eine der Sieben Glücksgötter verehrt.
Werk von Tosa Mitsuoki (1617–1691). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Ogawa Haritsu (1663–1747). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Die gängige Darstellung der Benzaiten ist betont weiblich: Meist trägt sie prächtige Gewänder, entweder bud·dhis·tisch an·ge·haucht oder im Stil einer Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-zeit·lichen Hof·dame. In vielen Fällen sieht man Benten mit ihrer Laute (jap. biwa [biwa (jap.) 琵琶 japanische Kurzhalslaute mit vier oder fünf Saiten, wird mit einem großen Plektron angeschlagen]) bei Mond·schein auf einem Felsen im Wasser sitzen. In der gleichen Pose findet man auch Kannon [Kannon (jap.) 観音 auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt], den weib·lich·sten aller Bodhisattvas [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)], häufig dar·ge·stellt.
Werk von Yashima Gakutei (1786?–1868). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Aoigaoka Keisei. Edo-Zeit, 1832. Metropolitan Museum.
Kamakura-Zeit. Bildquelle: Wada Yoshio.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. The British Museum.
Die häufigen Darstellungen Benzaitens mit Schlangen oder Drachen unter·streichen die Be·ziehung der Göttin zum Wasser. Es gibt darüber hinaus ver·ein·zelte Statuen der „Nackten Benten“, eines der wenigen Akt·motive in der klas·si·schen japa·nischen Kunst. Diese wurden früher aber wahr·schein·lich, wie Puppen, mit wirk·lichen Kleidern an·gezogen. Noch seltener sind Dar·stellun·gen von Benzaiten als männ·licher Bodhi·sattva (mit zartem Bartwuchs).
Sarasvati
14. Jh. Metropolitan Museum of Art, (Public Domain).
Werk von Raja Ravi Varma (1848–1906). Indien, 1896. Wikimedia Commons.
Schon das indisch-tibetische Pendant der Benzaiten, Sarasvati, galt und gilt als eine Art Venus des Deva-Pantheons, selbst aus buddhistischer Sicht. Ein Meister des tibetischen Buddhismus aus dem 19. Jahrhundert beschrieb sie etwa folgendermaßen:
Seated in a relaxed manner, with a face like the rising moon [...], a clear complexion, pink cheeks and attractive. The throat is graceful and gently bending; white breasts, round, firm, upright and full [...] fantastically beloved, radiantly desirous – sixteen years of age.1
Auch im Hinduismus ist Sarasvati (zusammen mit Lakshmi [Lakṣmī (skt.) लक्ष्मी hindu-buddhistische Göttin der Anmut und der Liebe; Begleiterin Vishnus (jap. Kichijō-ten 吉祥天)]) der Inbegriff weiblicher Attraktivität und tritt u.a. als Gespielin des Gottes Vishnu [Viṣṇu (skt.) विष्णु indische (vedische) Gottheit; gilt im Vishnuismus als Manifestation des höchsten Seins] auf. Ihr wichtigstes Erkennungsmerkmal ist auch in diesem Kontext ein Lauten-artiges Musikinstrument (vina).
Benten Tempel und Schreine
Tim Wilkinson, flickr 2009 (mit freundlicher Genehmigung).
Benzaiten sind sowohl buddhis·tische Tempel als auch shintōis·tische Schreine geweiht. Oft handelt es sich um eher kleine Seiten·gebäude, die auf einer künst·lichen Insel im Teich einer größeren Schrein- oder Tempel·anlage zu finden sind. Be·son·ders hübsche Bei·spiele finden sich im Daigo-ji [Daigo-ji (jap.) 醍醐寺 Buddhistischer Tempel in Kyōto] in Kyōto, oder im Ueno-Park in Tōkyō, wo Benzaiten eine Kapelle im be·rühm·ten Shinobazu [Shinobazu no ike (jap.) 不忍池 Berühmter Teich im Ueno-Park in Tōkyō]-Teich besitzt. Im Schrein der Geld·waschen·den Benten (Zeniarai Benten) in Kamakura gibt es zwar keinen Teich, aber immer·hin eine Quelle, in der die Gläubigen, einem histori·schen Bei·spiel folgend, Münzen und Geld·scheine waschen, um diese zu vermehren.
Matsui Fumio, TOKYO VIEWS, flickr 2009.
Werk von Keisai Eisen (1790–1848). Edo-Zeit. British Museum.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Werk von Utagawa Hiroshige. Edo-Zeit. National Diet Library, Tōkyō.
Die Drei Großen Benten
Vorlage:Sidebox3 Auch die soge·nannten „Drei Großen Benten Japans“ befinden sich alle auf einer Insel, nämlich auf der Schrein·insel Miyajima (bei Hiroshima), auf der Insel Chikubushima [Chikubushima (jap.) 竹生島 kleine Insel im nördlichen Biwa-See in Nagahama, Präf. Shiga] (im Biwa-See bei Kyōto) und auf der Insel Enoshima [Enoshima (jap.) 江ノ島 Schreininsel; rel. Zentrum nahe Kamakura] (bei Kamakura). Im Zentrum aller drei Kult·stätten stehen Statuen der Benzaiten, die ehemals so heilig waren, dass sie als „geheime Buddhas“ (hibutsu [hibutsu (jap.) 秘仏 wtl. „geheimer Buddha“; geheim gehaltene Buddha-Statue]) be·zeich·net wurden und nur äußerst selten oder gar nicht her·ge·zeigt wurden. In Enoshima bei·spiels·weise fand das Ent·hüllen der „Nackten Benten“ (s.o.) nur ein·mal alle sechs Jahre im Rahmen eines reli·giösen Massen·events statt, das Scharen von Pilgern aus der nahe·gelegenen Metro·pole Edo (Tōkyō) anzog.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, 1851. The British Museum.
Der Aus·druck „geheimer Buddha“ deutet bereits an, dass die Benten-Ver·ehrung ehemals in bud·dhis·tischer Hand lag. In allen drei Fällen wurde Benzaiten jedoch auch mit lokalen weib·lichen kami [kami (jap.) 神 Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō] assoziiert, die ge·mein·sam mit ihr in soge·nannten „Tempel-Schrein Komplexen“ (jingūji [jingūji (jap.) 神宮寺 an einen Schrein angeschlossener Tempel, Tempel-Schrein Komplex]) ver·ehrt wurden. Die ge·setz·lich ver·ordnete „Trennung von kami und Buddhas“ zu Beginn der Meiji [Meiji (jap.) 明治 posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt]-Zeit (1868) zwang derartige religiöse Institu·tionen jedoch dazu, sich ent·weder als Tempel oder als Schrein zu dekla·rieren.
Die Benten-Halle auf Chikubu·shima wurde auf diese Weise zum Tempel und be·hielt Benzaiten als Haupt·gott·heit. Die Grün·dungs·legende dieses Tempels be·sagt, dass er in der Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-Zeit (724) von Shōmu Tennō [Shōmu Tennō (jap.) 聖武天皇 701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus] auf Ge·heiß der Amaterasu [Amaterasu (jap.) 天照 Sonnengottheit; Ahnherrin des Tennō-Geschlechts; Hauptgottheit von Ise](!) er·richtet wurde. Die heilige Statue der Benzaiten von Chikubu·shima (die nicht her·ge·zeigt wird) soll aus den Händen des wunder·tätigen Mönch Gyōki [Gyōki (jap.) 行基 668–749; Nara-zeitlicher Mönch, Popularisierer des Buddhismus] (668–749) stammen. Neben Benzaiten gibt es aber auch einen Schrein für eine shin·tō·istische Göttin, die wohl ehe·mals eine Art Schutz·herrin des Biwa-Sees war. Außer·dem wird Bodhisattva Kannon [Kannon (jap.) 観音 auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt] in Chikubu·shima verehrt.
Die beiden anderen „Großen Benten“ Kultstätten, Itsukushima [Itsukushima (jap.) 厳島 auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten] und Enoshima, gelten heute als Shintō-Schreine und ver·ehren beide das gleiche Trio von weib·lichen Göttinnen, nämlich Tagori-hime, Tagitsu-hime und Ichikishima-hime. Es sind Meeres·göttinnen, deren eigent·licher Haupt·sitz im Munakata Schrein in Kyūshū zu finden ist. Benzaiten da·gegen wurde nach der Meiji-Restau·ration (Meiji Ishin [Meiji Ishin (jap.) 明治維新 Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat]) auf beiden Inseln den Hinter·grund ge·drängt. Ihre Statuen werden heute nur noch in kleinen, ver·hält·nis·mäßig un·schein·baren Seiten·tempeln auf·bewahrt. Die Statue in Miyajima gilt aller·dings nach wie vor als hibutsu und wird nur einmal im Jahr, an einem Tag, der nach dem tra·di·tio·nellen Kalender mit dem Tierkreiszeichen der Schlange zu tun hat, der Öffen·tlich·keit zugäng·lich gemacht.
Benzaiten und Schlange
Vorlage:Sidebox3 Im japa·nischen Mittel·alter zeigte Benzaiten nicht nur lieb·liche Züge, sondern trat auch als mächtige und furcht·ein·flößende Gestalt auf. Sie besitzt in dieser Er·schei·nungs·form acht Arme (happi), mit denen sie ganz im Stil einer bud·dhis·tischen Wächtergottheit magische Instru·mente und Waffen hochhält. Während diese ikono·graphische Form bereits im Goldglanz Sutra zu finden ist, kam es in Japan außer·dem zu einer Ver·schmelzung Benzaitens mit einer ein·heimischen Schlangen·gott·heit namens Ugajin [Ugajin (jap.) 宇賀神 Schlangengottheit, häufig mit Benzai-ten assoziiert]. Die aus dieser Ver·schmelzung resul·tierende ikono·graphische Gestalt nennt man auch Uga Benten. Die Gott·heit Ugajin thront hierbei als Schlange mit mensch·lichem Kopf auf dem Haupt der Benten. Auch ein torii [torii (jap.) 鳥居 Torii, Schreintor; wtl. „Vogelsitz“; s. dazu Torii: Markenzeichen der kami] findet sich un·weiger·lich als Kopfputz der Uga Benten.
Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung).
Relativ alte Dar·stellun·gen der Benzaiten mit Schlange gibt es z.B. im Benzaiten Heilig·tum von Chikubu·shima, das zu den „Drei Große Benten Japans“ zählt. Das Haupt·heilig·tum (honzon [honzon (jap.) 本尊 Hauptheiligtum eines Tempels]) dieses Tempels soll Benzaiten sein, doch ist diese Statue ein „ge·heimer Buddha“ und wird nicht her·ge·zeigt. Zu sehen sind dagegen zwei acht·armige Benzaiten Statuen (Happi Benten) mit Ugajin-Schlangen auf dem Kopf (s. Abb. oben).
Auf einem Schrein-Mandala des Tenkawa [Tenkawa Daibenzaiten-sha (jap.) 天河大弁財天社 Schrein der Göttin Benzaiten in der Präfektur Nara] Schreins aus dem Spät·mittel·alter findet sich Benzaiten selbst als drei·köpfige Schlange dar·ge·stellt. Trotz ihrer furcht·ein·flößenden Er·scheinung deuten die zahl·reichen Glücks·symbole der obigen Ab·bildung darauf hin, dass sie schon damals als Glücks·gott·heit fungierte. Die feminine Grazie der Gott·heit hat sich in dieser Dar·stel·lung auf die Reis·opfer dar·bringen·den Diene·rinnen rund um die Gott·heit übertragen.
Werk von Shiba Rinken. Muromachi-Zeit, 1546. Präfektur Nara.
Muromachi-Zeit, 16. Jh. Bildquelle: Taima-dera, gokuraku jōdo e no akogare (Ausstellungskatalog). Nara National Museum 2013, Abb. 126, S. 189.
Die geläufige Asso·ziation Bentens mit einer Schlange hängt wohl mit dem Wasser zu·sammen. Schon die indische Ahnen·gott·heit der Benzaiten, Sarasvati, ist zu·nächst einmal eine Fluss·gott·heit. Schlangen wiederum sind eben·falls mit dem Wasser ver·bunden. Sie gelten u.a. als Boten des Drachen·königs, der im Meer wohnt, bzw. werden als Drachen im Kind·heits·stadium auf·ge·fasst. Das Element Wasser, das mythische Tier Drache/Schlange und die Gottheit Benzaiten bilden somit eine enge assoziative Ein·heit.
Schlangen sind aber auch Symbol·tiere der Eifer·sucht. Viel·leicht hängt es damit zu·sammen, dass auch Benten diese Eigen·schaft nach·gesagt wird. Jeden·falls heißt es in vielen Benten-Schreinen, dass Männer und Frauen lieber getrennt vor die Gott·heit treten sollen, um nicht ihre Eifer·sucht zu er·regen.
Verweise
Verwandte Themen
WI
- Catherine Ludvik (2007), Sarasvati: Riverine Goddess of Knowledge. From the Manuscript-Carrying Vina-Player to the Weapon-Wielding Defender of the Dharma. Leiden: Brill.
- Ugajin, Itō Satoshi (en.)
Artikel zu Ugajin in der Encyclopedia of Shinto. - Chikubushima, Philbert Ono
Detaillierte Bilderstrecke der Insel Chikubushima. - Benzaiten Imaginary in Japan, Mark Schumacher (A-Z Photo Dictionary).
Besonders ausführliche Einzelseite aus Mark Schumachers empfehlenswertem Web-Lexikon.
Bilder
- ^ Benzaiten mit Laute (biwa), auf Felsen im Meer.
Werk von Tosa Mitsuoki (1617–1691). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Benzaiten mit biwa-Laute, Mond und Wellen
Werk von Ogawa Haritsu (1663–1747). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Die Serie portraitiert Geishas mit einigen typischen Merkmalen der einzelnen Glücksgötter. Benzaiten ist durch ihre Laute (biwa) repräsentiert.
Werk von Yashima Gakutei (1786?–1868). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Benzaiten auf einem Drachen, wie sie dem Krieger und Staatsmann Hōjō Tokimasa erschienen sein soll. Als er im Schrein von Enoshima betete, prophezeihte die Göttin ihm und seiner Familie große Macht, was sich in der Folge bewahrheitete. Soweit eine der Legenden, die die Bedeutung des Schreins nahe der ehemaligen Hauptstadt Kamakura erklären.
Werk von Aoigaoka Keisei. Edo-Zeit, 1832. Metropolitan Museum. - ^ Eine der „Drei Großen Benten Japans“. Offiziell heißt diese Statue Myôon Benzaiten, „Benzaiten des Wunderbaren Klanges“. Sie ist zweifellos die bekannteste, aber nicht die einzige Aktdarstellung Bentens (Hadaka Benten).
Kamakura-Zeit. Bildquelle: Wada Yoshio. - ^ Benzaiten als (offensichtlich männlicher) Bodhisattva mit feinem Bart. Die Darstellung erinnert stark an Abbildungen von Bodhisattva Kannon in seinem Reinen Land, symbolisiert durch einen Felsen im Meer. Spezifisch für Benzaiten ist jedoch die Laute (biwa). Interessant auch der Wasserfall im Hintergrund.
Muromachi-Zeit, 14. Jh. The British Museum. - ^ Die Flussgöttin Sarasvati, hier mit vier Armen, auf einer hinduistischen Darstellung aus Nepal, als Gespielin des Gottes Vishnu. Ihr Erkennungsmerkmal, die vina-Laute, ist auf älteren Darstellungen ein einsaitiges längliches Instrument, das erst später eine guitarrenähnliche Form annahm.
14. Jh. Metropolitan Museum of Art, (Public Domain). - ^ Die Göttin des Wassers und der Musik Sarasvati mit indischer Laute (vīṇā) und ihrem häufigen Tierbegleiter, dem Pfau (oft auch Schwan). Der Künstler gilt als Pionier der Verbindung von indischen Themen und westlicher Maltechnik.
Werk von Raja Ravi Varma (1848–1906). Indien, 1896. Wikimedia Commons. - ^ Liegt in der weitläufigen Anlage des Daigo-ji Tempels in Kyōto; hier eine Herbstansicht in klassischer Ahornröte.
Tim Wilkinson, flickr 2009 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Benten-Tempel und Schrein (jingūji) am mit Lotosblumen bedeckten Shinobazu-Teich
Matsui Fumio, TOKYO VIEWS, flickr 2009. - ^ Shinobazu Benten: Tempel und Schrein (jingūji) en face
Fernando Aguiar, flickr 2007. - ^ Panoramaansicht der Benten Anlage im Shinobazu-Teich, der damals noch nicht so stark von Lotosblumen überwuchert war.
Werk von Keisai Eisen (1790–1848). Edo-Zeit. British Museum.
- ^ Die Anlage am Shinobazu no ike ist auch heute noch intakt, allerdings ist der Teich von Hochhäusern umgeben. Interessanterweise befindet sich das torii, das hier prominent in Erscheinung tritt, nicht mehr an dieser Stelle, wohl weil die Insel sowohl ein buddhistisches als auch shintōistisches Benten-Heiligtum beherbergt.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Der Inokashira Benzaiten Schrein, heute im westlichen Stadtgebiet Tōkyōs, galt in der Edo-Zeit als Ort besonderer Naturschönheit. Natürlich liegt auch dieser Schrein auf einer kleinen künstlichen Insel.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston. - ^ Dieses Bild bezieht seinen besonderen Reiz aus der Tatsache, dass der Übergang von Wasser und Land kaum auszumachen ist. Auf einer kleinen Halbinsel ist hier ein kleiner Weiler und der Eingang zu einer Schreinanlage zu sehen. Ein Schwarm von Gänsen scheint hier Station machen zu wollen; was wohl auch als Anspielung an den Namen des Ortes, Haneda (wtl. Feder-Feld) zu verstehen ist.
Es handelt sich um den Tamagawa Benten Schrein in der Bucht von Edo (nahe der Mündung des Tamagawa im Süden des heutigen Tōkyō), den Hiroshige auch in einem späteren Werk verewigt hat. In der einstmals idyllischen Gegend befindet sich heute der Inlandsflughafen Tōkyōs. Man möchte fast meinen, dass die auf diesem Bild dargestellten Vögel die Stadtväter einst auf diese Idee gebracht haben.
Werk von Utagawa Hiroshige. Edo-Zeit. National Diet Library, Tōkyō. - ^ Die Schreininsel Enoshima mit Berg Fuji im Hintergrund, vom Meer aus gesehen. Auf der Insel findet eben das Fest der Benzaiten statt. Die Höhlen auf der dem Meer zugewandten Seite sind wohl der Ausgangspunkt der mit der Insel verbundenen Legenden. Sie berichten von bösen Drachen, welche in diesen Höhlen hausten.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. MAK, Museum für Angewandte Kunst, Wien. - ^ Die Insel Enoshima ist über eine Sandbank mit dem Festland verbunden (heute befindet sich hier eine Straße). Anlässlich der Zurschaustellung von Enoshimas Benzaiten Statuen, die in der Edo-Zeit nur einmal in sechs Jahren stattfand, herrscht festliches Gedränge.
Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit, 1851. The British Museum. - ^ Benten chikubushima detail.jpg
- ^ Statue der Benzaiten mit Schlangengottheit (Ugajin).
Wada Yoshio, 2003 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Nach agyô/ungyô Schema.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Schlangenwächter im Heiligtum der Benzaiten. Siehe Spezialthema Benzaiten.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Das Bild stellt die besonderen Fähigkeiten der Benten des Tenkawa Schreins in der Nähe von Nara dar. Wunschjuwelen (nyoi no tama) symbolisieren die Kraft der Gottheit, die Wünsche der Gläubigen zu erfüllen. Auch Reisopfergaben sind dargestellt. Am unteren Bildrand sieht man außerdem Füchse und eine weiße fuchsschwänzige Frauengestalt (Inari?, Dakiniten?), die mit einem männlichen Gott mit Schlange auf dem Haupt (Uga-jin?) tanzt. Diese Darstellungen deuten auf Verbindungen zwischen dem Benten-Kult von Tenkawa und der Fuchsgottheit Inari hin. An den Bildrändern sind die kindlichen Gehilfen (dōji) der Benzaiten dargestellt.
Werk von Shiba Rinken. Muromachi-Zeit, 1546. Präfektur Nara. - ^ Das Bild stellt die besonderen Fähigkeiten der Benten des Tenkawa Schreins in der Nähe von Nara dar. Benzai-ten hält diverse schutzbringende Gegenstände in ihren acht Händen. Auf ihrem Kopf Ugajin in Schlangengestalt. Im Vordergrund fünfzehn Begleiter, die verschiedene Berufe und deren Produkte verkörpern, sowie ein mit Reisballen beladenes Boot. Neben den Begleitern außerdem eine kleine Figur des Daikoku-ten, mit dunkler Haut. Im Hintergrund der tausendarmige Kannon als „Urform“ (honji) der Benzaiten.
Muromachi-Zeit, 16. Jh. Bildquelle: Taima-dera, gokuraku jōdo e no akogare (Ausstellungskatalog). Nara National Museum 2013, Abb. 126, S. 189.
Glossar
- Benzaiten 弁才天/弁財天 ^ Glücksgöttin im Ensemble der Sieben Glücksgötter (Shichi Fukujin); Gottheit des Wassers, der Musik und der Beredsamkeit; skt. Sarasvati; auch: Benten
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- Ichikishima-hime 市寸島比売 ^ Meeresgöttin; urspr. im Munakata Taisha, später auch im Itsukushima Schrein (Miyajima) verehrt; eine von drei weiblichen Gottheiten, die aus einem mythologischen Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo entstanden
- Itsukushima 厳島 ^ auch Miyajima, Schrein bei Hiroshima; der Name bedeutet wtl. „Tabu-Insel“ und dürfte sich von der weiblichen Meeresgottheit Ichikishima-hime herleiten
- Kannon 観音 ^ auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
- Konkōmyō-kyō 金光明経 ^ Goldglanz Sutra; skt. Suvarṇaprabhāsasottama sūtra; eines von drei „Staatsschutz-Sutren“ des frühen japanischen Staats
- Lakṣmī (skt.) लक्ष्मी ^ hindu-buddhistische Göttin der Anmut und der Liebe; Begleiterin Vishnus (jap. Kichijō-ten 吉祥天)
- Meiji Ishin 明治維新 ^ Meiji Restauration, wtl. Meiji-Erneuerung, umfasst den politischen Umsturz 1867–68 und die nachfolgende Konsolidierung Japans als moderner Nationalstaat
- Munakata Taisha 宗像大社 ^ Großschrein von Munakata, Kyūshū; besteht aus drei isolierten Teil-Schreinen — Hetsumiya, Nakatsumiya und Okitsumiya — von denen sich die beiden letzteren auf kleinen Inseln befinden; alle drei sind einem Ensemble von weiblichen Meeresgöttinnen geweiht
- Shinobazu no ike 不忍池 ^ Berühmter Teich im Ueno-Park in Tōkyō
- Shōmu Tennō 聖武天皇 ^ 701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus
- Tagitsu-hime 湍津姫 ^ mittlere der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo
- Tagori-hime 田心姫 ^ dritte der drei Gottheiten von Munakata Taisha, zuständig für die Schifffahrt; entstanden aus dem Wettstreit zwischen Amaterasu und Susanoo; urspr. wohl Takiri-hime 田霧姫 (Nihon shoki), in etwa „Nebel-Mädchen“
- Zeniarai Benten 銭洗弁天 ^ Schrein der Geldwaschenden Benten in Kamakura, mit vollem Namen Zeniarai Benzaiten Ugafuku Jinja 銭洗弁財天宇賀福神社
- ↑ Jamyang Kyentse Wangpo (1820–1892), zitiert nach James Watt, Himalayan Art Resources [2020/5/27].