Geschichte/Nara: Unterschied zwischen den Versionen

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==Staats-buddhistische Reformen==  
 
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741 erging ein kaiser·licher Erlass, der die Er·richtung eines landes·weiten Netzes von „Provinz·tempeln“ ({{glossar:kokubunji}}) befahl.<ref>Offi·ziell trugen die Provinzial·tempel für Mönche fol·gende Bezeich·nung: „Tempel für den Schutz des Staates durch die Vier Himmels·könige des Gold·glanz [Sutra]s“ (''Konkōmyō shitennō gokoku no tera'' 金光明四天王護国之寺). Provinzialtempel für Nonnen hießen „Tempel des Lotos [Sutras], das das Böse besiegt“ (''Hokke metsuzai no tera'' 法華滅罪之寺)</ref>  Als Zentrum dieser Provinz·tempel sollte ein neuer Tempel von un·ge·heuren Aus·maßen, der Große Tempel des Ostens ({{glossar:Toudaiji}}) in Nara er·richtet werden. Das ganze System sollte offen·bar ein Gegen·ge·wicht zu den Familien-Tempeln ({{glossar:ujidera}}) der verschiedenen Adels·häuser bilden und den Bud·dhis·mus stärker in den Dienst der öffent·lichen Ver·waltung einbinden.
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741 erging ein kaiser·licher Erlass, der die Er·richtung eines landes·weiten Netzes von „Provinz·tempeln“ ({{glossar:kokubunji}}) befahl.<ref>Offi·ziell trugen die Provinzial·tempel für Mönche fol·gen·de Bezeich·nung: „Tempel für den Schutz des Staates durch die Vier Himmels·könige des Gold·glanz [Sutra]s“ (''Konkōmyō shitennō gokoku no tera'' 金光明四天王護国之寺). Provinzialtempel für Nonnen hießen „Tempel des Lotos [Sutras], das das Böse besiegt“ (''Hokke metsuzai no tera'' 法華滅罪之寺)</ref>  Als Zentrum dieser Provinz·tempel sollte ein neuer Tempel von un·ge·heuren Aus·maßen, der Große Tempel des Ostens ({{glossar:Toudaiji}}) in Nara er·richtet werden. Das ganze System sollte offen·bar ein Gegen·ge·wicht zu den Familien-Tempeln ({{glossar:ujidera}}) der ver·schie·denen Adels·häuser bilden und den Bud·dhis·mus stärker in den Dienst der öffent·lichen Ver·wal·tung einbinden.
  
 
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Die Er·richtung des Tōdaiji und seines Großen Buddhas ({{g|daibutsu}}) im Jahr 752 waren der sicht·bare Ausdruck von Shōmus ambitionierter Religions·politik. Besonders die Her·stellung der damals wie heute welt·weit größten Bronze·statue war ein Ereignis, das weit über die Landes·grenzen hinaus Be·deutung er·langte. Die ge·samte bud·dhis·tische Welt schickte Ab·gesandte zur „Augen·öffnungs·zere·monie“ des Großen {{skt:buddha|Buddhas}}, die Ein·weihung wurde von einem indischen Mönch vor·ge·nommen. Aller·dings trieben die Her·stellungs·kosten von Statue und Tempel den antiken Staat an den Rand des Ruins und waren nur dank groß an·gelegter Spenden·kampagnen zu be·wältigen. Dass der Bud·dhis·mus in Japan gerade damals zu der·artigen Leis·tungen fähig war, ist zweifel·los ein Zeichen für die be·sonderen Hoffnungen, die sich Staat und Gesell·schaft von der fremd·ländischen Religion machten.  
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Die Er·rich·tung des Tōdaiji und seines Großen Buddhas ({{g|daibutsu}}) im Jahr 752 waren der sicht·bare Ausdruck von Shōmus am·bitio·nierter Reli·gions·politik. Besonders die Her·stellung der damals wie heute welt·weit größten Bronze·statue war ein Ereignis, das weit über die Landes·grenzen hi·naus Be·deutung er·langte. Die ge·samte bud·dhis·tische Welt schickte Ab·gesandte zur „Augen·öffnungs·zere·monie“ des Großen {{skt:buddha|Buddhas}}, die Ein·weihung wurde von einem indischen Mönch vor·ge·nommen. Aller·dings trieben die Her·stellungs·kosten von Statue und Tempel den antiken Staat an den Rand des Ruins und waren nur dank groß an·gelegter Spen·den·kampagnen zu be·wältigen. Dass der Bud·dhis·mus in Japan gerade damals zu der·artigen Leis·tungen fähig war, ist zweifel·los ein Zeichen für die be·sonderen Hoffnungen, die sich Staat und Gesell·schaft von der fremd·ländischen Religion mach·ten.  
  
Weniger spekta·kulär, aber womöglich wirkungs·voller waren die „Provinz·tempel“, als deren Zentrum der Tōdaiji er·richtet worden war. Sie befanden sich im all·ge·meinen nahe der neu eingerichteten Verwaltungs·zentren in den Provinzen und waren auch als Maß·nahme zur Stärkung einer landes·weiten zentra·lis·tischen Ver·waltung im Sinne der {{Glossar:ritsuryou}}-Gesetz·gebung ge·dacht. Noch heute zeugen Orte mit dem Namen Kokubunji davon, dass es sich wohl um be·deutende regionale Zentren ge·handelt haben muss. Aller·dings ver·loren diese offiziellen „Staats·tempel“ in dem Maß an Bedeutung, in dem die zentrale Ver·waltung ingesamt durch private Länder·eien ({{g|shouen}}) unter·wandert bzw. ersetzt wurde. Im Zuge der {{glossar:heian}}-Zeit wurde außerdem der Tōdaiji vom benach·barten {{glossar:koufukuji}} an Bedeutung über·flügelt und mehr oder weniger ab·sorbiert. Der Kōfuku-ji war aber letztlich nichts anderes als der Ahnen·tempel des mächtigsten Adels·ge·schlechts, der {{Glossar:Fujiwara}}. Nach und nach ver·wandelte sich der frühe japanische Bud·dhis·mus somit von einem Instrument der staat·lichen Zentra·lisierung zu einem Ver·bündeten der alten Klan-Strukturen, die allen äußer·lichen Sini·sierungs·maßnah·men zum Trotz all·mählich wieder die Herr·schaft des Landes be·stimmten. Der Bud·dhis·mus war somit eng mit den Fragen Ver·staat·lichung vs. Privati·sierung ver·bunden, die bereits in den unter·schied·lichen Gesell·schafts·modellen des japanischen Alter·tums eine Rolle spielten.
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Weniger spekta·kulär, aber womöglich wir·kungs·voller waren die „Provinz·tempel“, als deren Zentrum der Tōdaiji er·richtet worden war. Sie befanden sich im all·ge·meinen nahe der neu eingerichteten Verwaltungs·zentren in den Provinzen und waren auch als Maß·nahme zur Stärkung einer landes·weiten zentra·lis·tischen Ver·waltung im Sinne der {{Glossar:ritsuryou}}-Gesetz·gebung ge·dacht. Noch heute zeugen Orte mit dem Namen Kokubunji davon, dass es sich wohl um be·deutende regionale Zentren ge·handelt haben muss. Aller·dings ver·loren diese offiziellen „Staats·tempel“ in dem Maß an Bedeutung, in dem die zen·trale Ver·waltung ingesamt durch private Länder·eien ({{g|shouen}}) unter·wandert bzw. ersetzt wurde. Im Zuge der {{glossar:heian}}-Zeit wurde außerdem der Tōdaiji vom benach·barten {{glossar:koufukuji}} an Bedeutung über·flügelt und mehr oder weniger ab·sorbiert. Der Kōfuku-ji war aber letztlich nichts anderes als der Ahnen·tempel des mäch·tigsten Adels·ge·schlechts, der {{Glossar:Fujiwara}}. Nach und nach ver·wandelte sich der frühe japanische Bud·dhis·mus somit von einem Instrument der staat·lichen Zentra·lisierung zu einem Ver·bün·deten der alten Klan-Strukturen, die allen äußer·lichen Sini·sierungs·maßnah·men zum Trotz all·mählich wieder die Herr·schaft des Landes be·stimmten. Der Bud·dhis·mus war somit eng mit den Fragen Ver·staat·lichung vs. Privati·sierung ver·bunden, die bereits in den unter·schied·lichen Gesell·schafts·modellen des japanischen Alter·tums eine Rolle spielten.
  
 
==Die Sechs Nara-Schulen==
 
==Die Sechs Nara-Schulen==
In der Nara-Zeit wurde der Bud·dhis·mus von Strömungen dominiert, die man zu·sammen·fassend als die „Sechs Nara-Schulen“ (Hossō, {{g|Kegonshuu|Kegon}}, {{g|Ritsushuu|Ritsu}}, {{g|Sanronshuu|Sanron}}, {{g|Kushashuu|Kusha}}, {{g|Joujitsushuu|Jōjitsu}}) be·zeichnet. Im Unter·schied zu späteren Rich·tungen, ver·standen sich diese Schulen weniger als kon·kurrierende Aus·le·gungen des bud·dhis·tischen {{skt:Dharma}}, denn als kom·plementäre Disziplinen inner·halb eines ge·mein·samen religiös-philo·sophischen Systems. So widmet sich etwa die „Schule der Ordens·regeln“ ({{glossar:risshuu}}) in erster Linie den Mönchs·geboten, bzw. den Regeln des Zu·sammen·lebens im Kloster. Die vielleicht ein·fluss·reichste Richtung war die {{glossar:hossoushuu|Hossō-Schule}}, die auch noch in der Heian-Zeit ein be·stimmender Faktor in der alten Haupt·stadt Nara blieb. Die Sechs Schulen verteilten sich auf sieben Tempel,<!--
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In der Nara-Zeit wurde der Bud·dhis·mus von Strö·mun·gen do·mi·niert, die man zu·sammen·fassend als die „Sechs Nara-Schulen“ (Hossō, {{g|Kegonshuu|Kegon}}, {{g|Ritsushuu|Ritsu}}, {{g|Sanronshuu|Sanron}}, {{g|Kushashuu|Kusha}}, {{g|Joujitsushuu|Jōjitsu}}) be·zeichnet. Im Unter·schied zu späteren Rich·tungen, ver·standen sich diese Schulen weniger als kon·kurrierende Aus·le·gungen des bud·dhis·tischen {{skt:Dharma}}, denn als kom·plementäre Disziplinen inner·halb eines ge·mein·samen religiös-philo·sophischen Systems. So widmet sich etwa die „Schule der Ordens·regeln“ ({{glossar:risshuu}}) in erster Linie den Mönchs·geboten, bzw. den Regeln des Zu·sammen·lebens im Kloster. Die vielleicht ein·fluss·reichste Richtung war die {{glossar:hossoushuu|Hossō-Schule}}, die auch noch in der Heian-Zeit ein be·stimmender Faktor in der alten Haupt·stadt Nara blieb. Die Sechs Schulen verteilten sich auf sieben Tempel,<!--
 
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{{glossar:toudaiji}}, {{glossar:yakushiji}}, {{glossar:koufukuji}}, {{glossar: houryuuji}}, {{glossar:Saidaiji}}, {{glossar:Gangouji}} und {{glossar:Daianji}}.
 
{{glossar:toudaiji}}, {{glossar:yakushiji}}, {{glossar:koufukuji}}, {{glossar: houryuuji}}, {{glossar:Saidaiji}}, {{glossar:Gangouji}} und {{glossar:Daianji}}.
 
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die wieder·um die geistigen Zentren des Nara-zeit·lichen Bud·dhis·mus dar·stellten und alle inner·halb oder in der Nähe der Haupt·stadt angesiedelt waren.
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die wieder·um die geis·tigen Zentren des Nara-zeit·lichen Bud·dhis·mus dar·stellten und alle inner·halb oder in der Nähe der Haupt·stadt angesiedelt waren.
  
==Der Dōkyō Zwischenfall==
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==Der Dōkyō-Zwischenfall==
  
Auch für die Nach·folger Shōmu Tennōs, ins·besondere für seine Tochter, Prinzessin Abe (718–770), die ihm als {{glossar:koukentennou}} nach·folgte, war die För·de·rung des Bud·dhis·mus ein zentrales Anliegen. Unter ihrer Herr·schaft ge·riet das Ver·hältnis zwischen Hof und bud·dhis·tischem Klerus jedoch in eine Krise, die von einem allzu ehr·geizigen Mönch, {{glossar:doukyou}}, ausgelöst wurde. Dōkyō betrat die politische Bühne des Landes im Jahr 761. Kōken hatte kurz zuvor ihr Amt ab·ge·geben, um sich in ein bud·dhis·tisches Kloster zurück·zu·ziehen und wurde dort von einer schweren Krank·heit geplagt. Dōkyō gelang es „mit magischen Riten“ die Ex-Kaiserin von ihrer Krank·heit zu heilen und offen·bar auch zu er·mutigen, neuer·lich die Geschicke des Landes selbst in die Hand zu nehmen. Es be·durfte dazu aller·dings hand·fester dynastischer Kämpfe mit ihrem Onkel mütter·licher·seits, {{g|fujiwaranonakamaro}}, die Kōken 764 zu ihren Gunsten ent·schied, worauf sie unter dem Namen Shōtoku (r. 764–770) neuerlich das Amt des Tennō übernahm.  
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Auch für die Nach·folger Shōmu Tennōs, ins·beson·dere für seine Tochter, Prinzessin Abe (718–770), die ihm als {{glossar:koukentennou}} nach·folgte, war die För·de·rung des Bud·dhis·mus ein zentrales Anliegen. Unter ihrer Herr·schaft ge·riet das Ver·hältnis zwischen Hof und bud·dhis·tischem Klerus jedoch in eine Krise, die von einem allzu ehr·geizigen Mönch, {{glossar:doukyou}}, ausgelöst wurde. Dōkyō betrat die politische Bühne des Landes im Jahr 761. Kōken hatte kurz zuvor ihr Amt ab·ge·geben, um sich in ein bud·dhis·tisches Kloster zurück·zu·ziehen und wurde dort von einer schweren Krank·heit geplagt. Dōkyō gelang es „mit magischen Riten“ die Ex-Kaiserin von ihrer Krank·heit zu heilen und offen·bar auch zu er·mutigen, neuer·lich die Geschicke des Landes selbst in die Hand zu nehmen. Es be·durfte dazu aller·dings hand·fester dynastischer Kämpfe mit ihrem Onkel mütter·licher·seits, {{g|fujiwaranonakamaro}}, die Kōken 764 zu ihren Gunsten ent·schied, worauf sie unter dem Namen Shōtoku (r. 764–770) neuerlich das Amt des Tennō übernahm.  
 
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Ein erstes An·zeichen für die teilweise bizarre För·derung des Bud·dhis·mus unter der Kaiserin wurde be·reits kurz nach ihrer zweiten Macht·er·greifung deut·lich. Zur Feier ihres militä·rischen Sieges ordnete sie die Her·stellung von einer Million winziger {{skt:stupa|Stupas}} ({{glossar:hyakumantou}}) an und ließ sie in den Klöstern des Landes ver·teilen. Offen·bar meinte sie, ihre Macht·über·nahme dem Bei·stand Buddhas zu ver·danken und wollte sich auf diese Weise er·kennt·lich zeigen. In der Folge übertrug sie Dōkyō das höchste Minister·amt und er·nannte ihn schließ·lich sogar zum Dharma·könig ({{g|houou2}}), ein Titel, der höchste religiöse, aber auch weltliche Macht implizierte. Dōkyō selbst wollte offen·sichtlich nichts anderes als selbst das Amt des Tennō anzutreten. Damit ent·stand erst·mals in der ja·pa·nischen Geschichte die Aus·sicht, dass dem genea·logischen Prinzip der Tennō-Erb·folge ein Ende gesetzt und Japan von einer Art bud·dhis·tischer Theo·kratie regiert werden könnte.
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Ein erstes An·zeichen für die teilweise bizarre För·derung des Bud·dhis·mus unter der Kaiserin wurde be·reits kurz nach ihrer zweiten Macht·er·greifung deut·lich. Zur Feier ihres militä·rischen Sieges ordnete sie die Her·stellung von einer Million winziger {{skt:stupa|Stupas}} ({{glossar:hyakumantou}}) an und ließ sie in den Klöstern des Landes ver·teilen. Offen·bar meinte sie, ihre Macht·über·nahme dem Bei·stand Buddhas zu ver·danken und wollte sich auf diese Weise er·kennt·lich zeigen. In der Folge übertrug sie Dōkyō das höchste Minister·amt und er·nannte ihn schließ·lich sogar zum Dharma·könig ({{g|houou2}}), ein Titel, der höchste religiöse, aber auch weltliche Macht im·pli·zierte. Dōkyō selbst wollte offen·sichtlich nichts anderes als selbst das Amt des Tennō anzutreten. Damit ent·stand erst·mals in der ja·pa·nischen Geschichte die Aus·sicht, dass dem genea·logischen Prinzip der Tennō-Erb·folge ein Ende gesetzt und Japan von einer Art bud·dhis·tischer Theo·kratie regiert werden könnte.
  
Dōkyō gelang es sogar, seine Pläne durch ein Orakel der ein·heimi·schen Gottheit {{glossar:Hachiman}} im weit ent·fernten {{glossar:Usahachimanguu|Usa Schrein}} in Kyūshū zu legitimieren. Doch offen·bar gab es Zweifel an der Echtheit dieser Offen·barung, sodass die Kaiserin beschloss, einen Boten zu Hachimans Schrein zu schicken, damit er die Sache bestätige. Dieser Bote, {{glossar:wakenokiyomaro}}, kehrte jedoch mit einem ab·schlägigen Orakel·spruch zurück, der besagte, dass nur Mitglieder der kaiser·lichen Familie An·recht auf den Thron hätten. Dies führte nach allgemeinem Dafür·halten zum Scheitern von Dōkyōs Plänen. Als die Kaiserin kurze Zeit später starb, kam es zum Regime·wechsel und Dōkyō endete in der Ver·bannung. Auch Kiyomaro erntete für seine Botschaft zunächst grausame Be·strafung, wurde aber nach Dōkyōs Fall rehabilitiert, machte unter dem späteren Kanmu Tennō Karriere und erlangte für seine mutige Tat historischen Ruhm. In der Meiji-Zeit wurde er als National·held und Verteidiger des Tennōtums sogar auf Geldscheinen verewigt.
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Dōkyō gelang es sogar, seine Pläne durch ein Orakel der ein·heimi·schen Gottheit {{glossar:Hachiman}} im weit ent·fernten {{glossar:Usahachimanguu|Usa Schrein}} in Kyūshū zu legitimieren. Doch offen·bar gab es Zweifel an der Echtheit dieser Offen·barung, sodass die Kaiserin beschloss, einen Boten zu Hachimans Schrein zu schicken, damit er die Sache bestätige. Dieser Bote, {{glossar:wakenokiyomaro}}, kehrte jedoch mit einem ab·schlägigen Orakel·spruch zurück, der besagte, dass nur Mitglieder der kaiser·lichen Familie An·recht auf den Thron hätten. Dies führte nach allgemeinem Dafür·halten zum Scheitern von Dōkyōs Plänen. Als die Kaiserin kurze Zeit später starb, kam es zum Regime·wechsel und Dōkyō endete in der Ver·bannung. Auch Kiyomaro erntete für seine Botschaft zunächst grausame Be·stra·fung, wurde aber nach Dōkyōs Fall rehabilitiert, machte unter dem späteren Kanmu Tennō Karriere und erlangte für seine mutige Tat historischen Ruhm. In der Meiji-Zeit wurde er als National·held und Verteidiger des Tennōtums sogar auf Geldscheinen verewigt.
  
 
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==Anti-buddhistische Reflexe==
 
==Anti-buddhistische Reflexe==
  
Nach·folgende Kaiser waren nun bestrebt, die Ver·flechtungen von Bud·dhis·mus und Staat zu lockern. So soll die Ver·legung der Haupt·stadt unter {{glossar:kanmutennou}} (zu·nächst 784 nach Nagaoka, dann 794 nach Heian [= Kyōto]) aus dem Bedürfnis ent·standen sein, dem Einfluss der Nara-Klöster zu ent·kommen. Manche Religions·historiker meinen zu·dem, dass die Existenz von gegen den Bud·dhis·mus gerichteten Tabu-Be·stim·mungen inner·halb des {{glossar:isejinguu|Ise Schreins}} und in vielen Be·reichen des höfischen Ritual·wesens direkt mit der Dōkyō-Affäre in Ver·bindung steht. Diese Affäre könnte somit Anlass für ein be·wusst nicht-bud·dhis·tisches höfisches Ritual·wesen und damit der Beginn einer Art „shintō·istischen Bewusstseins“ inner·halb der Hof·aristo·kratie ge·wesen sein. Aller·dings tritt dieser „höfische Shintō“ nach außen hin nicht als konkurrierendes religiöses System gegen den Bud·dhis·mus auf und ist weder unter der Be·zeich·nung „{{g|Shintou}}“ noch unter einem anderen Namen als eigen·ständige Religion fass·bar. Mehr dazu auf der nächsten Seite.
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Nach·folgende Kaiser waren nun bestrebt, die Ver·flechtungen von Bud·dhis·mus und Staat zu lockern. So soll die Ver·legung der Haupt·stadt unter {{glossar:kanmutennou}} (zu·nächst 784 nach Nagaoka, dann 794 nach Heian [= Kyōto]) aus dem Bedürfnis ent·standen sein, dem Einfluss der Nara-Klöster zu ent·kommen. Manche Religions·historiker meinen zu·dem, dass die Existenz von gegen den Bud·dhis·mus gerichteten Tabu-Be·stim·mungen inner·halb des {{glossar:isejinguu|Ise Schreins}} und in vielen Be·reichen des hö·fischen Ritual·wesens direkt mit der Dōkyō-Affäre in Ver·bindung steht. Diese Affäre könnte somit Anlass für ein be·wusst nicht-bud·dhis·tisches höfisches Ritual·wesen und damit der Beginn einer Art „shintō·istischen Bewusstseins“ inner·halb der Hof·aristo·kratie ge·wesen sein. Aller·dings tritt dieser „höfische Shintō“ nach außen hin nicht als kon·kur·rie·rendes religiöses System gegen den Bud·dhis·mus auf und ist weder unter der Be·zeich·nung „{{g|Shintou}}“ noch unter einem anderen Namen als eigen·ständige Religion fass·bar. Mehr dazu auf der nächsten Seite.
  
 
{{Verweise
 
{{Verweise

Version vom 17. September 2015, 18:29 Uhr

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Der Buddhismus der Nara-Zeit

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Seine erste große Blüte erlebte der Bud·dhis·mus im achten Jahr·hundert, als Japan von

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Garuda gigaku.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Kasuga torii.jpg
  • Todaiji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

(damals Heijō-kyō [Heijō-kyō (jap.) 平城京 urspr. Name der Stadt Nara; wtl. Stadt der Friedensburg]) aus regiert wurde. Die För·de·rung des Bud·dhis·mus wurde vor allem durch

Shōmu Tennō 聖武天皇 (jap.)

701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus

Der Begriff „Shōmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kisshoten.jpg
  • Goryo hirotsugu.jpg

voran·ge·trieben, der zu·sammen mit seinen Vor·gängern Tenji [Tenji Tennō (jap.) 天智天皇 626–672; 38. Kaiser Japans; (r. 661–672); Eigenname: Naka-no-Ōe] und

Tenmu Tennō 天武天皇 (jap.)

631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)

Der Begriff „Tenmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

zu den ener·gischsten Kaisern zählt, die Japan je besaß. Seine Regierung war zu·nächst von Hungers·nöten und Rivali·täten inner·halb des Hof·adels ge·kenn·zeichnet, die Shōmu durch die Ver·legung seiner Resi·denz in den Griff zu bekommen ver·suchte: Zwischen 741 und 744 siedelte er dreimal um, bis er schließlich 745 end·gültig nach Nara zurück·kehrte. Während dieser Zeit setzte er auch religions·poli·tische Maß·nahmen, die rück·blickend gesehen kon·sequenter und plan·mäßiger wirken als seine Haupt·stadt·politik. 

Staats-buddhistische Reformen

741 erging ein kaiser·licher Erlass, der die Er·richtung eines landes·weiten Netzes von „Provinz·tempeln“ (

kokubunji 国分寺 (jap.)

Provinztempel, Provinzialhaupttempel; in der Nara-Zeit Teil eines landesweiten Tempel-Netzwerks

Tempel

Der Begriff „kokubunji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) befahl.1 Als Zentrum dieser Provinz·tempel sollte ein neuer Tempel von un·ge·heuren Aus·maßen, der Große Tempel des Ostens (

Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Yasukuni komainu.jpg
  • Goeido higashi honganji.jpg
  • Todaiji3.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Nandaimon.jpg
  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Todaiji daibutsu top.jpg
  • Nigatsudo.jpg
  • Shibi.jpg
  • Yoyogi sporthalle.jpg
  • Todaiji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar

) in Nara er·richtet werden. Das ganze System sollte offen·bar ein Gegen·ge·wicht zu den Familien-Tempeln (

ujidera 氏寺 (jap.)

Klan- oder Familientempel

Tempel

Der Begriff „ujidera“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) der ver·schie·denen Adels·häuser bilden und den Bud·dhis·mus stärker in den Dienst der öffent·lichen Ver·wal·tung einbinden.

Daibutsu nara.jpg
1 Nara Daibutsu
Buddha Vairocana (Rushana butsu) // Statue, daibutsu (Bronze), Detail. 752; Tōdaiji, Nara; Gesamthöhe (mit Lotos-Podest): 14,98 m // Bild © Frank Gualtieri, Wikimedia Commons 2005 (letzter Zugriff: 2020/8/25) // Obwohl sie seit über zwölf Jahrhunderten viel gelitten hat, ist die weltweit größte Bronzestatue (daibutsu) noch heute äußerst eindrucksvoll.

Die Er·rich·tung des Tōdaiji und seines Großen Buddhas (daibutsu [daibutsu (jap.) 大仏 wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue]) im Jahr 752 waren der sicht·bare Ausdruck von Shōmus am·bitio·nierter Reli·gions·politik. Besonders die Her·stellung der damals wie heute welt·weit größten Bronze·statue war ein Ereignis, das weit über die Landes·grenzen hi·naus Be·deutung er·langte. Die ge·samte bud·dhis·tische Welt schickte Ab·gesandte zur „Augen·öffnungs·zere·monie“ des Großen

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Buddha geburt.jpg
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  • Asket ingakyo.jpg
  • Leshan.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Borobudur buddha.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Buddha palast.jpg

, die Ein·weihung wurde von einem indischen Mönch vor·ge·nommen. Aller·dings trieben die Her·stellungs·kosten von Statue und Tempel den antiken Staat an den Rand des Ruins und waren nur dank groß an·gelegter Spen·den·kampagnen zu be·wältigen. Dass der Bud·dhis·mus in Japan gerade damals zu der·artigen Leis·tungen fähig war, ist zweifel·los ein Zeichen für die be·sonderen Hoffnungen, die sich Staat und Gesell·schaft von der fremd·ländischen Religion mach·ten.

Weniger spekta·kulär, aber womöglich wir·kungs·voller waren die „Provinz·tempel“, als deren Zentrum der Tōdaiji er·richtet worden war. Sie befanden sich im all·ge·meinen nahe der neu eingerichteten Verwaltungs·zentren in den Provinzen und waren auch als Maß·nahme zur Stärkung einer landes·weiten zentra·lis·tischen Ver·waltung im Sinne der

ritsuryō 律令 (jap.)

wtl. Strafen und Verordnungen; Gesetzessammlung des Altertums nach dem Vorbild der chin. Tang-Dynastie

Text, Geschichte

Der Begriff „ritsuryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

-Gesetz·gebung ge·dacht. Noch heute zeugen Orte mit dem Namen Kokubunji davon, dass es sich wohl um be·deutende regionale Zentren ge·handelt haben muss. Aller·dings ver·loren diese offiziellen „Staats·tempel“ in dem Maß an Bedeutung, in dem die zen·trale Ver·waltung ingesamt durch private Länder·eien (shōen [shōen (jap.) 荘園/庄園 Lehen, feudale Landbesitzung]) unter·wandert bzw. ersetzt wurde. Im Zuge der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Sayohime 1.jpg
  • Froesche.jpg
  • 10hahn.jpg
  • Amaterasu gakutei.jpg
  • Komainu toji.jpg
  • Chojugiga.jpg
  • 04hase.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit wurde außerdem der Tōdaiji vom benach·barten

Kōfuku-ji 興福寺 (jap.)

Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara

Tempel

Der Begriff „Kōfuku-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Pagode kofukuji.jpg
  • Yakuo.jpg
  • Seshin.jpg
  • Sarusawaike kofukuji.jpg
  • Mujaku.jpg
  • Kasuga miya mandara.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Kōfuku-ji; s.a. Geo-Glossar

an Bedeutung über·flügelt und mehr oder weniger ab·sorbiert. Der Kōfuku-ji war aber letztlich nichts anderes als der Ahnen·tempel des mäch·tigsten Adels·ge·schlechts, der

Fujiwara 藤原 (jap.)

mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum

Der Begriff „Fujiwara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daihannyakyo.jpg
  • Kasuga hirschmandala.jpg
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  • Pagode tanzan2.jpg

. Nach und nach ver·wandelte sich der frühe japanische Bud·dhis·mus somit von einem Instrument der staat·lichen Zentra·lisierung zu einem Ver·bün·deten der alten Klan-Strukturen, die allen äußer·lichen Sini·sierungs·maßnah·men zum Trotz all·mählich wieder die Herr·schaft des Landes be·stimmten. Der Bud·dhis·mus war somit eng mit den Fragen Ver·staat·lichung vs. Privati·sierung ver·bunden, die bereits in den unter·schied·lichen Gesell·schafts·modellen des japanischen Alter·tums eine Rolle spielten.

Die Sechs Nara-Schulen

In der Nara-Zeit wurde der Bud·dhis·mus von Strö·mun·gen do·mi·niert, die man zu·sammen·fassend als die „Sechs Nara-Schulen“ (Hossō, Kegon [Kegon-shū (jap.) 華厳宗 Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen], Ritsu [Risshū (jap.) 律宗 „Schule der Ordensregeln“ (skt. Vinaya); Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen;], Sanron [Sanron-shū (jap.) 三論宗 Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen], Kusha [Kusha-shū (jap.) 倶舎宗 Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen], Jōjitsu [Jōjitsu-shū (jap.) 成實宗 Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen]) be·zeichnet. Im Unter·schied zu späteren Rich·tungen, ver·standen sich diese Schulen weniger als kon·kurrierende Aus·le·gungen des bud·dhis·tischen

Dharma धर्म (skt., m.)

Gesetz (des Universums), Lehre (des Buddha) (jap. 法)

Konzept

Der Begriff „Dharma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, denn als kom·plementäre Disziplinen inner·halb eines ge·mein·samen religiös-philo·sophischen Systems. So widmet sich etwa die „Schule der Ordens·regeln“ (

Risshū 律宗 (jap.)

„Schule der Ordensregeln“ (skt. Vinaya); Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen;

Schulrichtung

Der Begriff „Risshū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) in erster Linie den Mönchs·geboten, bzw. den Regeln des Zu·sammen·lebens im Kloster. Die vielleicht ein·fluss·reichste Richtung war die

Hossō-shū 法相宗 (jap.)

Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen

Schulrichtung

Der Begriff „Hossō-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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, die auch noch in der Heian-Zeit ein be·stimmender Faktor in der alten Haupt·stadt Nara blieb. Die Sechs Schulen verteilten sich auf sieben Tempel,2 die wieder·um die geis·tigen Zentren des Nara-zeit·lichen Bud·dhis·mus dar·stellten und alle inner·halb oder in der Nähe der Haupt·stadt angesiedelt waren.

Der Dōkyō-Zwischenfall

Auch für die Nach·folger Shōmu Tennōs, ins·beson·dere für seine Tochter, Prinzessin Abe (718–770), die ihm als

Kōken Tennō 孝謙天皇 (jap.)

718–770; japanische Kaiserin; r. 749–758 und 764–770 unter dem Namen Shōtoku 称徳

Der Begriff „Kōken Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

nach·folgte, war die För·de·rung des Bud·dhis·mus ein zentrales Anliegen. Unter ihrer Herr·schaft ge·riet das Ver·hältnis zwischen Hof und bud·dhis·tischem Klerus jedoch in eine Krise, die von einem allzu ehr·geizigen Mönch,

Dōkyō 道鏡 (jap.)

700?–772; Nara-zeitl. Mönch; buddhistischer Staatsmann

Der Begriff „Dōkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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, ausgelöst wurde. Dōkyō betrat die politische Bühne des Landes im Jahr 761. Kōken hatte kurz zuvor ihr Amt ab·ge·geben, um sich in ein bud·dhis·tisches Kloster zurück·zu·ziehen und wurde dort von einer schweren Krank·heit geplagt. Dōkyō gelang es „mit magischen Riten“ die Ex-Kaiserin von ihrer Krank·heit zu heilen und offen·bar auch zu er·mutigen, neuer·lich die Geschicke des Landes selbst in die Hand zu nehmen. Es be·durfte dazu aller·dings hand·fester dynastischer Kämpfe mit ihrem Onkel mütter·licher·seits, Fujiwara no Nakamaro [Fujiwara no Nakamaro (jap.) 藤原仲麻呂 706–764; Staatsmann, Kanzler in der Nara-Zeit; Eigenname Emi no Oshikatsu], die Kōken 764 zu ihren Gunsten ent·schied, worauf sie unter dem Namen Shōtoku (r. 764–770) neuerlich das Amt des Tennō übernahm. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Geschichte/Nara.

Ein erstes An·zeichen für die teilweise bizarre För·derung des Bud·dhis·mus unter der Kaiserin wurde be·reits kurz nach ihrer zweiten Macht·er·greifung deut·lich. Zur Feier ihres militä·rischen Sieges ordnete sie die Her·stellung von einer Million winziger

stūpa स्तूप (skt., m.)

„Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)

Tempel

Der Begriff „stupa“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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(

hyakuman tō 百万塔 (jap.)

Miniatur-Stupas, wtl. Millionen-Stupas

Tempel

Der Begriff „hyakuman tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) an und ließ sie in den Klöstern des Landes ver·teilen. Offen·bar meinte sie, ihre Macht·über·nahme dem Bei·stand Buddhas zu ver·danken und wollte sich auf diese Weise er·kennt·lich zeigen. In der Folge übertrug sie Dōkyō das höchste Minister·amt und er·nannte ihn schließ·lich sogar zum Dharma·könig (hōō [hōō (jap.) 法王 „Dharma-König“; urspr. Titel für einen Buddha, speziell Gautama-Buddha]), ein Titel, der höchste religiöse, aber auch weltliche Macht im·pli·zierte. Dōkyō selbst wollte offen·sichtlich nichts anderes als selbst das Amt des Tennō anzutreten. Damit ent·stand erst·mals in der ja·pa·nischen Geschichte die Aus·sicht, dass dem genea·logischen Prinzip der Tennō-Erb·folge ein Ende gesetzt und Japan von einer Art bud·dhis·tischer Theo·kratie regiert werden könnte.

Dōkyō gelang es sogar, seine Pläne durch ein Orakel der ein·heimi·schen Gottheit

Hachiman 八幡 (jap.)

Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen

Der Begriff „Hachiman“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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im weit ent·fernten

Usa Hachiman-gū 宇佐八幡宮 (jap.)

Usa Hachiman Schrein (Usa, Kyūshū)

Schrein

Der Begriff „Usa Hachiman-gū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Usa Hachiman-gū; s.a. Geo-Glossar

in Kyūshū zu legitimieren. Doch offen·bar gab es Zweifel an der Echtheit dieser Offen·barung, sodass die Kaiserin beschloss, einen Boten zu Hachimans Schrein zu schicken, damit er die Sache bestätige. Dieser Bote,

Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 (jap.)

Nara-zeitlicher Hofbeamter und Staatsmann, 733–799

Der Begriff „Wake no Kiyomaro“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kiyomaro geldschein.jpg

, kehrte jedoch mit einem ab·schlägigen Orakel·spruch zurück, der besagte, dass nur Mitglieder der kaiser·lichen Familie An·recht auf den Thron hätten. Dies führte nach allgemeinem Dafür·halten zum Scheitern von Dōkyōs Plänen. Als die Kaiserin kurze Zeit später starb, kam es zum Regime·wechsel und Dōkyō endete in der Ver·bannung. Auch Kiyomaro erntete für seine Botschaft zunächst grausame Be·stra·fung, wurde aber nach Dōkyōs Fall rehabilitiert, machte unter dem späteren Kanmu Tennō Karriere und erlangte für seine mutige Tat historischen Ruhm. In der Meiji-Zeit wurde er als National·held und Verteidiger des Tennōtums sogar auf Geldscheinen verewigt.

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2 Wake no Kiyomaru als nationaler Held auf einem 10-Yen Schein, 1902
Dass es sich hier um den Tennō-treuen Wake no Kiyomaro handelt, lässt sich nur anhand des Schreins auf der linken Bildhälfte verifizieren. Es handelt sich um den Goō Jinja in Kyōto, der durch zwei Wildschweinfiguren charakterisiert ist. Diese sind vor dem Schrein undeutlich zu erkennen. Der Legende nach retteten sie Kiyomaro das Leben, als er von den Schergen seines Erzfeindes Dōkyō verfolgt wurde. Kiyomaros Portrait war ab 1890 auf Geldscheinen zu finden. Die Vorlage stammt vom Italiener Edoardo Chiossone, der die meisten Geldscheine der Meiji-Zeit entwarf. Chiossone soll sich für dieses Portrait den Meiji-Oligarchen Kido Takayoshi (1833–1877) zum Vorbild genommen haben.
Werk von Edoardo Chiossone (1833–1898). Meiji-Zeit, 1901. Setagaya Stamp/Coin.

Anti-buddhistische Reflexe

Nach·folgende Kaiser waren nun bestrebt, die Ver·flechtungen von Bud·dhis·mus und Staat zu lockern. So soll die Ver·legung der Haupt·stadt unter

Kanmu Tennō 桓武天皇 (jap.)

737–806; 50. japanischer Tennō; (r. 781–806); verantwortlich für Verlegung der Hauptstadt nach Heian (Kyōto)

Der Begriff „Kanmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(zu·nächst 784 nach Nagaoka, dann 794 nach Heian [= Kyōto]) aus dem Bedürfnis ent·standen sein, dem Einfluss der Nara-Klöster zu ent·kommen. Manche Religions·historiker meinen zu·dem, dass die Existenz von gegen den Bud·dhis·mus gerichteten Tabu-Be·stim·mungen inner·halb des

Ise Jingū 伊勢神宮 (jap.)

kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū

Schrein

Der Begriff „Ise Jingū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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Geographische Lage

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Geographische Lage von Ise Jingū; s.a. Geo-Glossar
und in vielen Be·reichen des hö·fischen Ritual·wesens direkt mit der Dōkyō-Affäre in Ver·bindung steht. Diese Affäre könnte somit Anlass für ein be·wusst nicht-bud·dhis·tisches höfisches Ritual·wesen und damit der Beginn einer Art „shintō·istischen Bewusstseins“ inner·halb der Hof·aristo·kratie ge·wesen sein. Aller·dings tritt dieser „höfische Shintō“ nach außen hin nicht als kon·kur·rie·rendes religiöses System gegen den Bud·dhis·mus auf und ist weder unter der Be·zeich·nung „Shintō [Shintō  (jap.) 神道 Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami]“ noch unter einem anderen Namen als eigen·ständige Religion fass·bar. Mehr dazu auf der nächsten Seite.

Verweise

Fußnoten

  1. Offi·ziell trugen die Provinzial·tempel für Mönche fol·gen·de Bezeich·nung: „Tempel für den Schutz des Staates durch die Vier Himmels·könige des Gold·glanz [Sutra]s“ (Konkōmyō shitennō gokoku no tera 金光明四天王護国之寺). Provinzialtempel für Nonnen hießen „Tempel des Lotos [Sutras], das das Böse besiegt“ (Hokke metsuzai no tera 法華滅罪之寺)
  2. Tōdaiji 東大寺 (jap.)

    Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

    Tempel

    Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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    Bilder

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    Geographische Lage

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    Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar
    ,
    Yakushi-ji 薬師寺 (jap.)

    Tempel des Yakushi Nyorai in Nara

    Tempel

    Der Begriff „Yakushi-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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    Bilder

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    Geographische Lage von Yakushi-ji; s.a. Geo-Glossar
    ,
    Kōfuku-ji 興福寺 (jap.)

    Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara

    Tempel

    Der Begriff „Kōfuku-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

    Bilder

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    Geographische Lage

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    Geographische Lage von Kōfuku-ji; s.a. Geo-Glossar
    ,
    Hōryū-ji 法隆寺 (jap.)

    Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“

    Tempel

    Der Begriff „Hōryū-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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    Bilder

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    Geographische Lage von Hōryū-ji; s.a. Geo-Glossar
    ,
    Saidai-ji 西大寺 (jap.)

    Buddhistischer Tempel in Nara, err. 765, Haupttempel der Shingon Risshū Schule

    Tempel

    Der Begriff „Saidai-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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    Bilder

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    • Hadaka saidaiji1.jpg
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    Geographische Lage

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    Geographische Lage von Saidai-ji; s.a. Geo-Glossar
    ,
    Gangō-ji 元興寺 (jap.)

    Nachfolgetempel des Hōkō-ji (Asuka-dera), des ältesten japanischen Tempels (gegr. 593). Der Tempel wurde unter dem Namen Gangō-ji 718 nach Nara verlegt.

    Tempel

    Der Begriff „Gangō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

    Glossarseiten

    Geographische Lage

    Die Karte wird geladen …
    Geographische Lage von Gangō-ji; s.a. Geo-Glossar
    und
    Daian-ji 大安寺 (jap.)

    einer der Sieben Große Tempel von Nara, err. 729, geht auf ältere Vorgänger zurück

    Tempel

    Der Begriff „Daian-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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    Geographische Lage von Daian-ji; s.a. Geo-Glossar

    .

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Peter Kornicki, The Book in Japan: A Cultural History from the Beginnings to the Nineteenth Century. Honolulu: University of Hawaii Press, 2001.
Ross Bender, „The Hachiman Cult and the Dokyo Incident“. Monumenta Nipponica 34:2 (1979) (1979), 125–53.
Ronald P. Toby, „Why Leave Nara? Kammu and the Transfer of the Capital“. Monumenta Nipponica 40:3 (1985), 331–47.

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ Daibutsu nara.jpg 
  1. ^ 
    Kiyomaro geldschein.jpg
    Dass es sich hier um den Tennō-treuen Wake no Kiyomaro handelt, lässt sich nur anhand des Schreins auf der linken Bildhälfte verifizieren. Es handelt sich um den Goō Jinja in Kyōto, der durch zwei Wildschweinfiguren charakterisiert ist. Diese sind vor dem Schrein undeutlich zu erkennen. Der Legende nach retteten sie Kiyomaro das Leben, als er von den Schergen seines Erzfeindes Dōkyō verfolgt wurde. Kiyomaros Portrait war ab 1890 auf Geldscheinen zu finden. Die Vorlage stammt vom Italiener Edoardo Chiossone, der die meisten Geldscheine der Meiji-Zeit entwarf. Chiossone soll sich für dieses Portrait den Meiji-Oligarchen Kido Takayoshi (1833–1877) zum Vorbild genommen haben.
    Werk von Edoardo Chiossone (1833–1898). Meiji-Zeit, 1901. Setagaya Stamp/Coin.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Buddha (skt.) बुद्ध ^ „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)
  • Daian-ji 大安寺 ^ einer der Sieben Große Tempel von Nara, err. 729, geht auf ältere Vorgänger zurück
  • daibutsu 大仏 ^ wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue
  • dhāraṇī (skt.) धारणी ^ (magische) Gebetsformel, ähnlich wie, aber meist länger als Mantra (jap. darani 陀羅尼 oder ju 呪)
  • Dharma (skt.) धर्म ^ Gesetz (des Universums), Lehre (des Buddha) (jap. 法)
  • Dōkyō 道鏡 ^ 700?–772; Nara-zeitl. Mönch; buddhistischer Staatsmann
  • Fujiwara 藤原 ^ mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum
  • Fujiwara no Nakamaro 藤原仲麻呂 ^ 706–764; Staatsmann, Kanzler in der Nara-Zeit; Eigenname Emi no Oshikatsu
  • Gangō-ji 元興寺 ^ Nachfolgetempel des Hōkō-ji (Asuka-dera), des ältesten japanischen Tempels (gegr. 593). Der Tempel wurde unter dem Namen Gangō-ji 718 nach Nara verlegt.
  • Hachiman 八幡 ^ Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen
  • Heian 平安 ^ auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
  • Heijō-kyō 平城京 ^ urspr. Name der Stadt Nara; wtl. Stadt der Friedensburg
  • Hossō-shū 法相宗 ^ Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
  • hōō 法王 ^ „Dharma-König“; urspr. Titel für einen Buddha, speziell Gautama-Buddha
  • Hōryū-ji 法隆寺 ^ Tempel in Ikaruga bei Nara, gegr. 607; wtl. „Tempel des prosperierenden [Buddha]-Gesetzes“
  • hyakuman tō 百万塔 ^ Miniatur-Stupas, wtl. Millionen-Stupas
  • Ise Jingū 伊勢神宮 ^ kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū
  • Jōjitsu-shū 成實宗 ^ Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
  • Kanmu Tennō 桓武天皇 ^ 737–806; 50. japanischer Tennō; (r. 781–806); verantwortlich für Verlegung der Hauptstadt nach Heian (Kyōto)
  • Kegon-kyō 華厳経 ^ Avatamsaka Sutra bzw. Blütenkranz Sutra
  • Kegon-shū 華厳宗 ^ Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
  • kokubunji 国分寺 ^ Provinztempel, Provinzialhaupttempel; in der Nara-Zeit Teil eines landesweiten Tempel-Netzwerks
  • Kōfuku-ji 興福寺 ^ Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara
  • Kōken Tennō 孝謙天皇 ^ 718–770; japanische Kaiserin; r. 749–758 und 764–770 unter dem Namen Shōtoku 称徳
  • Kusha-shū 倶舎宗 ^ Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
  • Meiji 明治 ^ posthumer Name von Kaiser Mutsuhito; nach ihm wird auch die Meiji-Zeit (1868–1912) benannt
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Risshū 律宗 ^ „Schule der Ordensregeln“ (skt. Vinaya); Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen;
  • ritsuryō 律令 ^ wtl. Strafen und Verordnungen; Gesetzessammlung des Altertums nach dem Vorbild der chin. Tang-Dynastie
  • Saidai-ji 西大寺 ^ Buddhistischer Tempel in Nara, err. 765, Haupttempel der Shingon Risshū Schule
  • Sanron-shū 三論宗 ^ Schulrichtung des frühen jap. Buddhismus, eine der Sechs Nara-Schulen
  • Shintō 神道 ^ Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami
  • shōen 荘園/庄園 ^ Lehen, feudale Landbesitzung
  • Shōmu Tennō 聖武天皇 ^ 701–56; 45. japanischer Kaiser; (r. 724–49); Förderer des Buddhismus
  • stūpa (skt.) स्तूप ^ „Hügel“, Grabmonument (jap. 塔 oder sotoba 卒塔婆)
  • Tenji Tennō 天智天皇 ^ 626–672; 38. Kaiser Japans; (r. 661–672); Eigenname: Naka-no-Ōe
  • Tenmu Tennō 天武天皇 ^ 631?–686; 40. japanischer Kaiser; (r. 673–686)
  • Tōdaiji 東大寺 ^ Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel
  • uji^ altjap. Klan, Sippe, Familie
  • ujidera 氏寺 ^ Klan- oder Familientempel
  • Usa Hachiman-gū 宇佐八幡宮 ^ Usa Hachiman Schrein (Usa, Kyūshū)
  • Wake no Kiyomaro 和気清麻呂 ^ Nara-zeitlicher Hofbeamter und Staatsmann, 733–799
  • Yakushi-ji 薬師寺 ^ Tempel des Yakushi Nyorai in Nara