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{{titel | <span >Einleitung: </span>Welche Religionen gibt es in Japan?}}
 
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{{fl|J}}apan besitzt zwei Haupt·religionen mit langer ein·heim·ischer Tra·di·tion: {{Glossar:bukkyou|Buddhis·mus}} und {{Glossar:shintou|Shinto}}. Diesen sind die meisten Artikel dieser Web·site gewidmet. Da·neben existieren aber auch noch andere Reli·gionen in Japan. Auf dieser Seite folgt dazu ein kurzer Über·blick, dem auch zu ent·nehmen ist, welche religiösen Richt·ungen auf welchen Seiten von ''Religion-in-Japan'' be·spro·chen werden. Außer·dem enthält die Seite eine kleine Statistik zu den wichtigsten Reli·gions·ge·mein·schaften.  
 
{{fl|J}}apan besitzt zwei Haupt·religionen mit langer ein·heim·ischer Tra·di·tion: {{Glossar:bukkyou|Buddhis·mus}} und {{Glossar:shintou|Shinto}}. Diesen sind die meisten Artikel dieser Web·site gewidmet. Da·neben existieren aber auch noch andere Reli·gionen in Japan. Auf dieser Seite folgt dazu ein kurzer Über·blick, dem auch zu ent·nehmen ist, welche religiösen Richt·ungen auf welchen Seiten von ''Religion-in-Japan'' be·spro·chen werden. Außer·dem enthält die Seite eine kleine Statistik zu den wichtigsten Reli·gions·ge·mein·schaften.  
  
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== Buddhismus und Shinto ==
===Buddhismus und Shinto===
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Die meisten Japaner besuchen sowohl budd·hist·ische [[Bauten/Tempel|Tempel]] als auch shinto·istische [[Bauten/Schreine|Schreine]] und prakti·zieren dort die jeweiligen religiösen [[Alltag/Omairi|Riten]]. Viele besitzen darüber hin·aus auch [[Alltag/Ahnenkult|Haus·altäre]] und [[Alltag/Kamidana|Haus·schrei·ne]] der beiden Reli·gi·onen. Weder aus der Sicht des ja·pani·schen Bud·dhis·mus, noch aus der Sicht des Shinto gibt es ein Problem, wenn man die jeweils andere Religion praktiziert. Wie das funktio·niert und worin über·haupt die Unter·schie·de zwi·schen Bud·dhis·mus und Shinto be·ste·hen, ist eines der zen·tralen Themen dieser Web·site.
 
Die meisten Japaner besuchen sowohl budd·hist·ische [[Bauten/Tempel|Tempel]] als auch shinto·istische [[Bauten/Schreine|Schreine]] und prakti·zieren dort die jeweiligen religiösen [[Alltag/Omairi|Riten]]. Viele besitzen darüber hin·aus auch [[Alltag/Ahnenkult|Haus·altäre]] und [[Alltag/Kamidana|Haus·schrei·ne]] der beiden Reli·gi·onen. Weder aus der Sicht des ja·pani·schen Bud·dhis·mus, noch aus der Sicht des Shinto gibt es ein Problem, wenn man die jeweils andere Religion praktiziert. Wie das funktio·niert und worin über·haupt die Unter·schie·de zwi·schen Bud·dhis·mus und Shinto be·ste·hen, ist eines der zen·tralen Themen dieser Web·site.
  
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===Chinesische Religionen===
 
===Chinesische Religionen===
  
In China entstandene religiöse Strömungen wie Konfu·zianismus und Dao·ismus, bzw. die {{glossar:Yinyang}} Philo·sophie, spielen auch in Japan eine große Rolle, allerdings nicht als eigen·ständige Religions·gemein·schaften, sondern in einer in den Buddhismus oder den Shinto einge·bundenen Form. Sowohl im japani·schen Buddhismus als auch im Shinto stößt man also auf Lehren oder Bräuche, die ursprüng·lich in China entwickelt wurden.
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In China entstandene religiöse Strömungen wie Konfu·zianismus und Dao·ismus bzw. die {{glossar:Yinyang}} Philo·sophie spielen auch in Japan eine große Rolle, allerdings nicht als eigen·ständige Religions·gemein·schaften, sondern in einer in den Buddhismus oder den Shinto einge·bundenen Form. Sowohl im japani·schen Buddhismus als auch im Shinto stößt man also auf Lehren oder Bräuche, die ursprüng·lich in China entwickelt wurden.
  
===Christentum===
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===Monotheistische Religionen===
  
Etwa 2,5 Prozent aller Japaner bekennen sich zum Christen·tum. Das moderne japanische Christen·tum stellt somit eine ver·hältnis·mäßig kleine religiöse Minder·heit dar und wird daher inner·halb dieser Web·site nur am Rande behandelt; im Kapitel „[[Geschichte]]“ gibt es jedoch eine Seite über die Anfänge der christlichen Mission·ierung und die anschließenden Christen·verfolgungen im 16. und 17. Jh. ([[Geschichte/Christentum|Das „christliche Jahr·hundert“]]).
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Etwa zwei Prozent aller Japaner bekennen sich zum Christen·tum. Das moderne japanische Christen·tum stellt somit eine ver·hältnis·mäßig kleine religiöse Minder·heit dar und wird daher inner·halb dieser Web·site nur am Rande behandelt; im Kapitel „[[Geschichte]]“ gibt es jedoch eine Seite über die Anfänge der christlichen Mission·ierung und die an·schließen·den Christen·verfol·gungen im sech·zehnten und sieb·zehnten Jahr·hundert ([[Geschichte/Christentum|Das „christliche Jahr·hundert“]]). Die geringe Anzahl von Christen erstaunt besonders im Vergleich mit Südkorea, wo etwa ein Drittel der Bevölkerung dem Christentum angehört.
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Während es in China sehr zahlreiche muslimische und sogar jüdische Minderheiten gibt, hat der Islam in Japan keine längere Tradition und wird lediglich von einer kleinen Minder·heit islamischer Migranten praktiziert. Das Judentum hat in Japan gar nicht Fuß gefasst, dafür gibt es ein paar populäre Theorien, die ein Naheverhältnis zwischen Japaner- und Judentum postulieren.
  
 
===Neue Religionen===
 
===Neue Religionen===
 
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Eine größere Bedeutung in der gegen·wärtigen religiösen Land·schaft Japans kommt neu·religiösen Be·wegungen und Sekten zu, die sich seit dem neun·zehnten Jahr·hundert in mehre·ren Wellen in der modernen Gesellschaft aus·ge·breitet haben. Obwohl diese Be·weg·ungen auf·grund ihrer teil·weise extrem·istischen Ansichten und Praktiken immer wieder im Blick·punkt der Öffent·lich·keit stehen und ob·wohl sie ganz all·ge·mein einen signifi·kanten Aspekt der modernen Reli·gions·aus·übung in Japan dar·stellen, liegt der Schwer·punkt dieses Web-Hand·buchs auf den tradi·tionellen Glaubens·formen. Dies vor allem deshalb, weil meiner Mei·nung nach auch die meisten Neuen Religionen nur ver·ständlich werden, wenn man den religiösen und mentalen Grund·stock, auf dem sie ge·deihen, besser kennt. Ein kurzer Über·blick findet sich aber im Kapitel Ge·schichte: [[Geschichte/Neue Religionen|Neue Religionen]].
 
Eine größere Bedeutung in der gegen·wärtigen religiösen Land·schaft Japans kommt neu·religiösen Be·wegungen und Sekten zu, die sich seit dem neun·zehnten Jahr·hundert in mehre·ren Wellen in der modernen Gesellschaft aus·ge·breitet haben. Obwohl diese Be·weg·ungen auf·grund ihrer teil·weise extrem·istischen Ansichten und Praktiken immer wieder im Blick·punkt der Öffent·lich·keit stehen und ob·wohl sie ganz all·ge·mein einen signifi·kanten Aspekt der modernen Reli·gions·aus·übung in Japan dar·stellen, liegt der Schwer·punkt dieses Web-Hand·buchs auf den tradi·tionellen Glaubens·formen. Dies vor allem deshalb, weil meiner Mei·nung nach auch die meisten Neuen Religionen nur ver·ständlich werden, wenn man den religiösen und mentalen Grund·stock, auf dem sie ge·deihen, besser kennt. Ein kurzer Über·blick findet sich aber im Kapitel Ge·schichte: [[Geschichte/Neue Religionen|Neue Religionen]].
  
===Sonstige ===
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===Regionale Minderheiten ===
 
 
Der Islam besitzt in Japan (im Gegensatz zu China) kaum eine Tradition und wird lediglich von einer kleinen Minder·heit islamischer Migranten praktiziert.
 
  
 
Die südlichsten Inseln des heutigen Japan, die Insel·kette Okinawa, bildeten lange ein eigenes König·reich. Noch heute unter·scheiden sich die religiösen Tradi·tionen Okinawas von denen der Haupt·inseln.
 
Die südlichsten Inseln des heutigen Japan, die Insel·kette Okinawa, bildeten lange ein eigenes König·reich. Noch heute unter·scheiden sich die religiösen Tradi·tionen Okinawas von denen der Haupt·inseln.
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==Religionen in Zahlen==  
 
==Religionen in Zahlen==  
Die folgende Tabelle soll eine Vor·stellung von den Größen·verhält·nissen der ver·schie·denen Religions·gemein·schaften in Japan ver·mitteln. Die Angaben sind aller·dings nur als un·ge·fähre Richt·werte zu ver·stehen, da ins·besondere die Anzahl der Gläubigen nicht aufgrund einer ein·heitlichen Methode ermittelt wurde.
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Die folgende Tabelle soll eine Vor·stellung von den Größen·verhält·nissen der ver·schie·denen Religions·gemein·schaften in Japan ver·mitteln.<!--
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Die vorliegende Statistik stützt sich auf das online verfügbare statistische Jahrbuch der japanischen Regierung: ''[http://www.stat.go.jp/data/nenkan/23.htm Japan Statistical Yearbook]'' 23-22 [zuletzt aufgerufen: Juli 2015].
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Für wesentlich differenziertere Statistiken sowie eine Diskussion der verwendeten Methoden siehe:  
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|colspan='4' class='quelle' style='font-size: 10px;'|Quelle: ''[http://www.stat.go.jp/data/nenkan/23.htm Japan Statistical Yearbook]'' 23-22 [zuletzt aufgerufen: März 2012]
 
 
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Aus diesen Zahlen lassen sich folgende allgemeine Schlüsse über die Größen·verhält·nisse der ein·zel·nen Religions·gemein·schaften ziehen:
 
Aus diesen Zahlen lassen sich folgende allgemeine Schlüsse über die Größen·verhält·nisse der ein·zel·nen Religions·gemein·schaften ziehen:
  
:# Die überwiegende Mehrzahl aller Japaner bekennt sich sowohl zum Shinto als auch zum Bud·dhis·mus. Grob ge·sprochen sind mehr als drei Viertel aller Japaner sowohl Shin·to·isten als auch Bud·dhis·ten. Der Bud·dhis·mus verfügt zwar über etwas weniger An·hänger und Tempel als der Shinto, dafür aber über weit mehr Priester. Auf·grund der obigen Zahlen kommt ein bud·dhis·ti·scher Geist·licher im Schnitt auf knapp 300 Laien. Im Shinto ist hin·gegen ein einziger Shinto-Priester für mehr als vier·mal soviele Gläubige ver·ant·wort·lich. Ja, es gibt sogar mehr Shinto Schreine (rel. Körperschaften) als Priester. Daraus lässt sich bereits folgern, dass der Bud·dhis·mus religiös aktiver ist als der Shinto. Die Tatsache, dass der Bud·dhis·mus mehr Geist·liche als der Shinto be·schäftigt, lässt auch Rück·schlüs·se auf das wirt·schaft·liche Kräfte·ver·hältnis der beiden Reli·gionen zu.
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:# Die überwiegende Mehrzahl aller Japaner bekennt sich sowohl zum Shinto als auch zum Bud·dhis·mus. Grob ge·sprochen sind mehr als drei Viertel aller Japaner sowohl Shin·to·isten als auch Bud·dhis·ten. Der Bud·dhis·mus verfügt zwar über etwas weniger An·hänger und Tempel als der Shinto, dafür aber über weit mehr Priester. Auf·grund der obigen Zahlen kommt ein bud·dhis·ti·scher Geist·licher im Schnitt auf ca. 250 Laien. Im Shinto ist hin·gegen ein einziger  Priester für mehr als 1000, also viermal so viele Gläubige ver·ant·wort·lich. Ja, es gibt sogar mehr Shinto Schreine (rel. Körperschaften) als Priester. Daraus lässt sich bereits folgern, dass der Bud·dhis·mus religiös aktiver ist als der Shinto. Die Tatsache, dass der Bud·dhis·mus mehr Geist·liche als der Shinto be·schäftigt, lässt auch Rück·schlüs·se auf das wirt·schaft·liche Kräfte·ver·hältnis der beiden Reli·gionen zu. schließlich kann man erkennen, dass die Zahl buddhistischer Priester in den letzten dreißig Jahren stetig zunimmt, während Shinto-Priester weniger werden. Interessanterweise korreliert der Anstieg des Klerus jedoch nicht mit dem Anstieg der Gläubigen.  
:# Zum Christentum bekennen sich nur etwa 2,5 Prozent der Be·völkerung, wobei sich die Anzahl be·kennen·der Christen in den letzten 25 Jahren laut der oben an·ge·führten Quelle fast ver·drei·facht hat. Grund·sätz·lich kann man davon ausgehen, dass japanische Christen sich nicht gleich·zeitig zu Shinto und Bud·dhis·mus beken·nen und sich mit ihrem Glauben stärker iden·ti·fi·zie·ren als die meisten nicht-christlichen Japaner. Das spiegelt sich auch im Grad der religiösen Be·treu·ung wider: Im Durch·schnitt werden etwa 95 japanische Christen von einem Priester betreut.
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:# Zum Christentum bekennen sich nach dieser Statistik kaum zwei Prozent der Be·völkerung, wobei die Anzahl der Christen laut der oben an·ge·führten Quelle<ref name=quelle/> um 2010 eine Spitze von knapp drei Millionen erreichte und dann wieder auf unter zwei Millionen fiel. Grund·sätz·lich kann man davon ausgehen, dass japanische Christen sich nicht gleich·zeitig zu Shinto und Bud·dhis·mus beken·nen und sich mit ihrem Glauben stärker iden·ti·fi·zie·ren als die meisten nicht-christlichen Japaner. Das spiegelt sich auch im Grad der religiösen Be·treu·ung wider: Im Durch·schnitt werden etwa 65 japanische Christen von einem Priester betreut.
:# Knapp 10 Prozent aller Japaner beken·nen sich zu „anderen Religionen“, meist so·ge·nann·te Neue Religionen, die sich aus Bud·dhis·mus oder Shinto her·leiten. Bei den Neuen Religionen gibt es im Ver·gleich zu den alt·ein·ge·ses·sen·en Religionen signifikant mehr Geist·liche und Tempel (Körper·schaften) im Ver·hältnis zu Gläubigen. Ent·sprechend höher ist auch das gene·relle Engagement in diesen Religions·gemein·schaften. Im Gegen·satz zum Christentum ist der Zu·lauf zu den Neuen Religionen in den letzten Jahren allerdings rück·läufig.
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:# Knapp sieben Prozent aller Japaner beken·nen sich zu „anderen Religionen“, meist so·ge·nann·te Neue Religionen, die sich aus Bud·dhis·mus oder Shinto her·leiten. Bei den Neuen Religionen gibt es im Ver·gleich zu den alt·ein·ge·ses·sen·en Religionen signifikant mehr Geist·liche und Tempel (Körper·schaften) im Ver·hältnis zu Gläubigen. Ent·sprechend höher ist auch das gene·relle Engagement in diesen Religions·gemein·schaften. Im Gegen·satz zum Christentum ist der Zu·lauf zu den Neuen Religionen in den letzten Jahren allerdings stark rück·läufig.
 
 
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Ein diesem Handbuch verwandtes Projekt, das sich schwer·punkt·mäßig mit bud·dhis·tischer Ikono·graphie (aber auch mit Shinto) aus·ein·ander·setzt, ist
 
Ein diesem Handbuch verwandtes Projekt, das sich schwer·punkt·mäßig mit bud·dhis·tischer Ikono·graphie (aber auch mit Shinto) aus·ein·ander·setzt, ist
  
 
* ''[http://www.onmarkproductions.com/html/buddhism.shtml A-Z Dictionary of Japanese Buddhism]'', Mark Schumacher (en., seit 1995)
 
* ''[http://www.onmarkproductions.com/html/buddhism.shtml A-Z Dictionary of Japanese Buddhism]'', Mark Schumacher (en., seit 1995)
  
Wer sich einen Eindruck darüber ver·schaffen will, wie sich die ver·schie·densten religiösen Gruppen in Japan im Internet re·präsen·tieren, findet eine  gut dokumentierte Linksammlung und mehr auf den Webseiten der Universität Tübingen:
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| literatur =
 
 
* ''[http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/aoi/projekte/cyberreligion.html Cyberreligion]'' (Projekt zur japanischen Religion, Japanologisches Seminar, Universität Tübingen)
 
|update= Aug. 2013|
 
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Das Themenfeld „Religion in Japan“ ist mit den Jahren immer umfangreicher und unüber·sicht·licher geworden, sodass es kaum em·pfehlens·werte allgemeine Ein·stiegs·literatur dazu gibt, nicht nur im deut·schen, son·dern auch im anglo-amerika·ni·schen Sprach·raum. In letzter Zeit erschienen, wenn überhaupt, dann Sammelbände, in denen Fach·wissen·schaftler zu aus·ge·wähl·ten Kapiteln der japa·ni·schen Religions·wissen·schaft Stellung nehmen.
 
Das Themenfeld „Religion in Japan“ ist mit den Jahren immer umfangreicher und unüber·sicht·licher geworden, sodass es kaum em·pfehlens·werte allgemeine Ein·stiegs·literatur dazu gibt, nicht nur im deut·schen, son·dern auch im anglo-amerika·ni·schen Sprach·raum. In letzter Zeit erschienen, wenn überhaupt, dann Sammelbände, in denen Fach·wissen·schaftler zu aus·ge·wähl·ten Kapiteln der japa·ni·schen Religions·wissen·schaft Stellung nehmen.
 
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Version vom 14. Juli 2015, 16:07 Uhr

Einleitung Welche Religionen gibt es in Japan?

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Grundbegriffe.

Japan besitzt zwei Haupt·religionen mit langer ein·heim·ischer Tra·di·tion:

bukkyō 仏教 (jap.)

Lehre des Buddha, Buddhismus

Schulrichtung

Der Begriff „bukkyō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Longmen.jpg

und

Shintō 神道 (jap.)

Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami

Schulrichtung

Der Begriff „Shintō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

. Diesen sind die meisten Artikel dieser Web·site gewidmet. Da·neben existieren aber auch noch andere Reli·gionen in Japan. Auf dieser Seite folgt dazu ein kurzer Über·blick, dem auch zu ent·nehmen ist, welche religiösen Richt·ungen auf welchen Seiten von Religion-in-Japan be·spro·chen werden. Außer·dem enthält die Seite eine kleine Statistik zu den wichtigsten Reli·gions·ge·mein·schaften.

Buddhismus und Shinto

Nikko karamon.jpg
Detail der Dachkonstruktionen des Tōshō-gū Schreins, Nikkō. Im Vordergrund steht das „chinesische Tor“. Das Dach dahinter gehört zur Haupthalle. In diesem Architekturstil aus der frühen Edo-Zeit gibt es zwischen buddhistischen Tempeln und shintōistischen Schreinen kaum einen erkennbaren Unterschied.
Frühe Edo-Zeit, 17. Jh. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).

Die meisten Japaner besuchen sowohl budd·hist·ische Tempel als auch shinto·istische Schreine und prakti·zieren dort die jeweiligen religiösen Riten. Viele besitzen darüber hin·aus auch Haus·altäre und Haus·schrei·ne der beiden Reli·gi·onen. Weder aus der Sicht des ja·pani·schen Bud·dhis·mus, noch aus der Sicht des Shinto gibt es ein Problem, wenn man die jeweils andere Religion praktiziert. Wie das funktio·niert und worin über·haupt die Unter·schie·de zwi·schen Bud·dhis·mus und Shinto be·ste·hen, ist eines der zen·tralen Themen dieser Web·site.

Sonstige Strömungen

Chinesische Religionen

In China entstandene religiöse Strömungen wie Konfu·zianismus und Dao·ismus bzw. die

Yin Yang 陰陽 (chin.)

Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie

Konzept

Der Begriff „Yin Yang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Seimei.jpg
Philo·sophie spielen auch in Japan eine große Rolle, allerdings nicht als eigen·ständige Religions·gemein·schaften, sondern in einer in den Buddhismus oder den Shinto einge·bundenen Form. Sowohl im japani·schen Buddhismus als auch im Shinto stößt man also auf Lehren oder Bräuche, die ursprüng·lich in China entwickelt wurden.

Monotheistische Religionen

Etwa zwei Prozent aller Japaner bekennen sich zum Christen·tum. Das moderne japanische Christen·tum stellt somit eine ver·hältnis·mäßig kleine religiöse Minder·heit dar und wird daher inner·halb dieser Web·site nur am Rande behandelt; im Kapitel „Geschichte“ gibt es jedoch eine Seite über die Anfänge der christlichen Mission·ierung und die an·schließen·den Christen·verfol·gungen im sech·zehnten und sieb·zehnten Jahr·hundert (Das „christliche Jahr·hundert“). Die geringe Anzahl von Christen erstaunt besonders im Vergleich mit Südkorea, wo etwa ein Drittel der Bevölkerung dem Christentum angehört.

Während es in China sehr zahlreiche muslimische und sogar jüdische Minderheiten gibt, hat der Islam in Japan keine längere Tradition und wird lediglich von einer kleinen Minder·heit islamischer Migranten praktiziert. Das Judentum hat in Japan gar nicht Fuß gefasst, dafür gibt es ein paar populäre Theorien, die ein Naheverhältnis zwischen Japaner- und Judentum postulieren.

Neue Religionen

Tenri.jpg
Anhänger der Tenri-kyō bei einer Messe im Haupttempel.
Tenrikyo Kyunsang Church, über Internet Archive.

Eine größere Bedeutung in der gegen·wärtigen religiösen Land·schaft Japans kommt neu·religiösen Be·wegungen und Sekten zu, die sich seit dem neun·zehnten Jahr·hundert in mehre·ren Wellen in der modernen Gesellschaft aus·ge·breitet haben. Obwohl diese Be·weg·ungen auf·grund ihrer teil·weise extrem·istischen Ansichten und Praktiken immer wieder im Blick·punkt der Öffent·lich·keit stehen und ob·wohl sie ganz all·ge·mein einen signifi·kanten Aspekt der modernen Reli·gions·aus·übung in Japan dar·stellen, liegt der Schwer·punkt dieses Web-Hand·buchs auf den tradi·tionellen Glaubens·formen. Dies vor allem deshalb, weil meiner Mei·nung nach auch die meisten Neuen Religionen nur ver·ständlich werden, wenn man den religiösen und mentalen Grund·stock, auf dem sie ge·deihen, besser kennt. Ein kurzer Über·blick findet sich aber im Kapitel Ge·schichte: Neue Religionen.

Regionale Minderheiten

Die südlichsten Inseln des heutigen Japan, die Insel·kette Okinawa, bildeten lange ein eigenes König·reich. Noch heute unter·scheiden sich die religiösen Tradi·tionen Okinawas von denen der Haupt·inseln.

Im Norden Japans findet man wiederum Reste der Ainu-Kultur. Noch Anfang des 20. Jahr·hunderts lebten viele Ainu als Jäger und Sammler und prak·tizierten eine eigene, auf diese Lebens·weise aus·ge·richtete Religion. Infolge physischer Aus·rottung und eines starken Assimila·tions·drucks ist die Ainu-Be·völker·ung in Japan auf wenige zehn·tausend zurück·gegangen und auch ihre Religion wird kaum noch praktiziert.

Religionen in Zahlen

Die folgende Tabelle soll eine Vor·stellung von den Größen·verhält·nissen der ver·schie·denen Religions·gemein·schaften in Japan ver·mitteln.1 Die Angaben sind aller·dings nur als un·ge·fähre Richt·werte zu ver·stehen, da ins·besondere die Anzahl der Gläubigen nicht aufgrund einer ein·heitlichen Methode ermittelt wurde.2

Religion Jahr Anhänger Priester Kultstätten3
Shinto 2012 100.940.000 85.000 88.720
2000 107.953.000 82.000 89.183
1985 115.602.000 102.000 90.832
Buddhismus 2012 85.139.000 339.000 85.238
2000 95.420.000 305.000 86.586
1985 92.065.000 269.000 84.613
Christentum 2012 1.908.000 29.000 9.277
2000 1.772.000 29.000 9.328
1985 1.688.000 22.000 8.616
andere (Neue) 2012 9.114.000 213.000 36.954
2000 10.221.000 265.000 41.020
1985 14.444.000 253.000 42.027
Einwohnerzahl Japans: ~130 Mill.

Aus diesen Zahlen lassen sich folgende allgemeine Schlüsse über die Größen·verhält·nisse der ein·zel·nen Religions·gemein·schaften ziehen:

  1. Die überwiegende Mehrzahl aller Japaner bekennt sich sowohl zum Shinto als auch zum Bud·dhis·mus. Grob ge·sprochen sind mehr als drei Viertel aller Japaner sowohl Shin·to·isten als auch Bud·dhis·ten. Der Bud·dhis·mus verfügt zwar über etwas weniger An·hänger und Tempel als der Shinto, dafür aber über weit mehr Priester. Auf·grund der obigen Zahlen kommt ein bud·dhis·ti·scher Geist·licher im Schnitt auf ca. 250 Laien. Im Shinto ist hin·gegen ein einziger  Priester für mehr als 1000, also viermal so viele Gläubige ver·ant·wort·lich. Ja, es gibt sogar mehr Shinto Schreine (rel. Körperschaften) als Priester. Daraus lässt sich bereits folgern, dass der Bud·dhis·mus religiös aktiver ist als der Shinto. Die Tatsache, dass der Bud·dhis·mus mehr Geist·liche als der Shinto be·schäftigt, lässt auch Rück·schlüs·se auf das wirt·schaft·liche Kräfte·ver·hältnis der beiden Reli·gionen zu. schließlich kann man erkennen, dass die Zahl buddhistischer Priester in den letzten dreißig Jahren stetig zunimmt, während Shinto-Priester weniger werden. Interessanterweise korreliert der Anstieg des Klerus jedoch nicht mit dem Anstieg der Gläubigen.
  2. Zum Christentum bekennen sich nach dieser Statistik kaum zwei Prozent der Be·völkerung, wobei die Anzahl der Christen laut der oben an·ge·führten Quelle1 um 2010 eine Spitze von knapp drei Millionen erreichte und dann wieder auf unter zwei Millionen fiel. Grund·sätz·lich kann man davon ausgehen, dass japanische Christen sich nicht gleich·zeitig zu Shinto und Bud·dhis·mus beken·nen und sich mit ihrem Glauben stärker iden·ti·fi·zie·ren als die meisten nicht-christlichen Japaner. Das spiegelt sich auch im Grad der religiösen Be·treu·ung wider: Im Durch·schnitt werden etwa 65 japanische Christen von einem Priester betreut.
  3. Knapp sieben Prozent aller Japaner beken·nen sich zu „anderen Religionen“, meist so·ge·nann·te Neue Religionen, die sich aus Bud·dhis·mus oder Shinto her·leiten. Bei den Neuen Religionen gibt es im Ver·gleich zu den alt·ein·ge·ses·sen·en Religionen signifikant mehr Geist·liche und Tempel (Körper·schaften) im Ver·hältnis zu Gläubigen. Ent·sprechend höher ist auch das gene·relle Engagement in diesen Religions·gemein·schaften. Im Gegen·satz zum Christentum ist der Zu·lauf zu den Neuen Religionen in den letzten Jahren allerdings stark rück·läufig.

Verweise

Verwandte Themen

Fußnoten

  1. ab Die vorliegende Statistik stützt sich auf das online verfügbare statistische Jahrbuch der japanischen Regierung: Japan Statistical Yearbook 23-22 [zuletzt aufgerufen: Juli 2015].
  2. Für wesentlich differenziertere Statistiken sowie eine Diskussion der verwendeten Methoden siehe:
    Michael K. Roemer, „Japanese Survey Data on Religious Attitudes, Beliefs, and Practices in the Twenty-First Century“. In: Prohl, Nelson, Handbook of Contemporary Japanese Religion (2012), 23–58.
  3. Unter „Kultstätten“ fallen auch Übungs- und Versammlungsräume.

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

Ein diesem Handbuch verwandtes Projekt, das sich schwer·punkt·mäßig mit bud·dhis·tischer Ikono·graphie (aber auch mit Shinto) aus·ein·ander·setzt, ist

Literatur

Siehe auch Literaturliste

Das Themenfeld „Religion in Japan“ ist mit den Jahren immer umfangreicher und unüber·sicht·licher geworden, sodass es kaum em·pfehlens·werte allgemeine Ein·stiegs·literatur dazu gibt, nicht nur im deut·schen, son·dern auch im anglo-amerika·ni·schen Sprach·raum. In letzter Zeit erschienen, wenn überhaupt, dann Sammelbände, in denen Fach·wissen·schaftler zu aus·ge·wähl·ten Kapiteln der japa·ni·schen Religions·wissen·schaft Stellung nehmen.

Inken Prohl, John Nelson (Hg.), Handbook of Contemporary Japanese Religion. Leiden: Brill, 2012.
Paul Swanson, Mark Chilson (Hg.), Nanzan Guide to Japanese Religions. Honolulu: University of Hawaii Press, 2005.

Ein anderer Ansatz ist, eine Auswahl repräsentativer Primärtexte in übersetzter und ausführlich kommentierter Form zusammenzustellen:

George Tanabe (Hg.), Religions of Japan in Practice. Princeton: Princeton University Press, 1999.

Die meisten Monographien, die eine Einführung versuchen, sind bereits etwas angestaubt, bieten aber immerhin einen umfassenden Überblick:

Matthias Eder, Geschichte der japanischen Religion: (Band 1: Die alte Landesreligion, Band 2: Japan mit und unter dem Buddhismus). Nagoya: Eigenverlag, 1978.
Joseph Kitagawa, Religion in Japanese History. New York: Columbia University Press, 1966.

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Ainu アイヌ ^ indigenes Volk Japans, dessen historischer Siedlungsraum den Norden Japans und Teile Russlands umfasst. Untersuchungen legen nahe, dass es sich bei den Ainu um Nachfahren der prähistorischen Jōmon-Kultur handelt. Ihre Sprache und Religion werden heute kaum noch praktiziert.
  • bukkyō 仏教 ^ Lehre des Buddha, Buddhismus
  • butsudan 仏壇 ^ buddh. Hausaltar
  • Dōkyō 道教 ^ Daoismus, wtl. Lehre des Weges, chin. Daojiao; philosophisch-rel. Strömung Chinas; s.a.
  • jukyō 儒教 ^ Konfuzianismus, Lehre des Konfuzius (Kong Zi oder Kong Fuzi); wtl. Lehre der Gelehrten
  • kamidana 神棚 ^ shintōistischer Hausaltar
  • Okinawa 沖縄 ^ südlichste Präfektur Japans; umfasst eine Inselkette, die bis Mitte des 19. Jh.s ein eigenes Königreich, Ryūkyū, darstellte; noch heute sind deutliche sprachliche und kulturelle Unterschiede zur japanischen Mehrheitskultur feststellbar
  • shinshūkyō 新宗教 ^ wtl. neue Religion oder Neureligion, wobei die ältesten der sog. Neureligionen im 19. Jh. entstanden
  • Shintō 神道 ^ Shintō; wtl. Weg der Götter, Weg der kami
  • Yin Yang (chin.) 陰陽 ^ Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie

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