Geschichte/Kamakura/Verwuenschungen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Magie zeitigte den gewünschten Erfolg und dem Kaiser wurde tatsächlich ein Sohn geboren. Rivali·sierenden Mönche des Enryaku-ji wussten aller·dings zu ver·hindern, dass Raigō seine ver·sprochene Be·loh·nung erhielt. Aus Rache hungerte sich dieser zu Tode und voll·zog dabei ein weiteres Mal magische Riten, um sich nach seinem Tod in einen Rache·geist ({{glossar:goryou}}) zu verwandeln. Als solcher nahm er die Form eine riesigen Ratte an und führte ein Heer von Art·genossen auf Berg Hiei, wo sie die Statuen und heiligen Schrif·ten des Enryaku-ji auf·fraßen. Auch der Thron·folger starb noch im kindlichen Alter — für die Zeitgenossen ohne Zweifel das Resultat von Raigōs Fluch. | Die Magie zeitigte den gewünschten Erfolg und dem Kaiser wurde tatsächlich ein Sohn geboren. Rivali·sierenden Mönche des Enryaku-ji wussten aller·dings zu ver·hindern, dass Raigō seine ver·sprochene Be·loh·nung erhielt. Aus Rache hungerte sich dieser zu Tode und voll·zog dabei ein weiteres Mal magische Riten, um sich nach seinem Tod in einen Rache·geist ({{glossar:goryou}}) zu verwandeln. Als solcher nahm er die Form eine riesigen Ratte an und führte ein Heer von Art·genossen auf Berg Hiei, wo sie die Statuen und heiligen Schrif·ten des Enryaku-ji auf·fraßen. Auch der Thron·folger starb noch im kindlichen Alter — für die Zeitgenossen ohne Zweifel das Resultat von Raigōs Fluch. | ||
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Version vom 16. Oktober 2011, 19:20 Uhr
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Rituelle Verwünschungen
Legenden des japanischen Mittelalters belegen, dass die magische Macht des Bud·dhis·mus in der damaligen Vor·stellungs·welt ein wert·freies Mittel war, das auch für Zwecke ein·gesetzt werden konnte, die aus heutiger Sicht der reinen Lehre des Bud·dhis·mus wider·sprechen. Ein ein·drucks·volles Beispiel findet sich in der Legende des
auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)
Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
Bilder
Geographische Lage
-zeitlichen
Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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-Mönchs
Der Begriff „Raigō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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.
Raigōs Rache
Raigō war ein Mönch aus den höchsten Adelskreisen, der dem Kaiser (Shirakawa Tennō) mit magischen Zeremonien und Gebeten zu Diensten war, als es darum ging, einen Thron·folger in die Welt zu setzen. Im Gegen·zug sollte sein eigener Tempel (der Mii-dera), der stets unter dem Diktat des mächtigen
Der Begriff „Enryaku-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Geographische Lage
auf Berg Hiei zu leiden hatte, eine eigene Ordinations·platt·form (gleich·bedeu·tend mit religions·politischer Un·ab·hängig·keit) erhalten.
Die Magie zeitigte den gewünschten Erfolg und dem Kaiser wurde tatsächlich ein Sohn geboren. Rivali·sierenden Mönche des Enryaku-ji wussten aller·dings zu ver·hindern, dass Raigō seine ver·sprochene Be·loh·nung erhielt. Aus Rache hungerte sich dieser zu Tode und voll·zog dabei ein weiteres Mal magische Riten, um sich nach seinem Tod in einen Rache·geist (
„erhabener“ [Rache]Geist
Der Begriff „goryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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Bilder
) zu verwandeln. Als solcher nahm er die Form eine riesigen Ratte an und führte ein Heer von Art·genossen auf Berg Hiei, wo sie die Statuen und heiligen Schrif·ten des Enryaku-ji auf·fraßen. Auch der Thron·folger starb noch im kindlichen Alter — für die Zeitgenossen ohne Zweifel das Resultat von Raigōs Fluch.
Die Geschichte des Raigō wird in den mittelalterlichen Krieger·epen
Der Begriff „Heike monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
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und
Historisches Epos aus dem späten 14. Jh., behandelt den Konflikt zwischen Nördlichem und Südlichem Kaiserhof
Der Begriff „Taiheiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Bilder
erzählt, sie stellte aber auch den Stoff für Dramen des Noh- und Kabuki Theaters dar und wurde schließ·lich ein beliebtes Motiv der Ukiyoe-Künstler.
Rituale im Krieg
Auch weniger literarische Texte belegen, dass bud·dhis·tische Magie keines·wegs auf fromme Zwecke be·schränkt war. Ein mittel·alter·licher Ritual·text der
Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:
Glossarseiten
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Schule erklärt, wie die Form eines Altars mit dem Anlass des Ritus in Ver·bin·dung steht, und verrät dabei, dass unter anderem auch Ver·wün·schungen (von Feinden, gegen die man Krieg führte oder gegen die man einen Krieg plante) den Zweck von Ritualen darstellten:
Ein ringförmiger Altar wird gebraucht um Katastrophen zu ver·hindern; ein längliches Recht·eck um Wohl·stand und Langes Leben zu erhöhen; ein lotos-förmiger Altar dient für Liebe und Respekt; ein dreieckiger Altar dient für Verwünschungen [...]
Wenn Verwünschungen durchgeführt werden, muss der dreieckige Altar auf jeder Seite mit dem Bild einer Rüstung bemalt werden.
Nach Conlan 2003: 170.
Quellen
- ^ Vor einem esoterischen goma-Altar, eine vajra-Glocke in der Hand, bereitet Raigō seine Rache vor.
Werk von Adachi Ginko. Meiji-Zeit, 1896. Bildquelle: ukiyo-e, (Artelino). - ^ Der Mönch Raigō vernichtet aus Enttäuschung über ein gebrochenes Versprechen wertvolle Sutrenrollen und widersetzt sich allen Versuchen der Beschwichtigung durch den Gelehrten Ōe no Masafusa.
Werk von Utagawa (1798–1861). 19.Jh. The Kuniyoshi Project. - ^ Der Mönch Raigō verwandelt sich aus Rache nach seinem Tod in eine riesige Ratte.
Werk von Tsukioka Yoshitoshi. Meji-Zeit, 1891. Japan Print Gallery.