Ikonographie/Dainichi: Unterschied zwischen den Versionen

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{{glossar:dainichi}} bedeutet wtl. „Große Sonne“ oder „Großes Licht“. Es ist die Übersetzung von skt.  Mahavairocana, unter welchem Namen dieser Buddha in Indien verehrt wird. Dainichi Nyorai wird auch als kosmischer Buddha bezeichnet, der nicht aus einer mensch·lichen Existenz hervorging, sondern von Anfang an eins mit dem universalen Dharma war. Er hält nach dieser Auf·fas·sung sowohl in der Welt der absoluten Erkenntnis, als auch in der Welt der sicht·baren Dinge (das sind also zwei unter·schied·liche Welten!) die höchste Stellung inne. Ausdruck dieser beiden Welten sind die bereits erwähnten doppelten [[Mandalas]], in denen Dainichi jeweils die zentrale Position einnimmt. Seine ikono·graph·ischen Attribute sind je nach Mandala-Welt unterschied·lich. Der Dainichi der „Vajra-Welt“ (= Bereich der absoluten Erkenntnis) ist durch die [[Mudrā]] der Höchsten Weis·heit ({{glossar:chikenin}}) zu identifizieren. In dieser Haltung wird er auch an prominentester Stelle im {{glossar:kongoukai}} oder Vajra-Welt-Mandala dar·ge·stellt. Im {{glossar:taizoukai}} oder Mutterschoß-Mandala wiederum erscheint er in „Meditationshaltung“, erkennbar an der Meditations-Mudrā ({{glossar:jouin}}).
 
{{glossar:dainichi}} bedeutet wtl. „Große Sonne“ oder „Großes Licht“. Es ist die Übersetzung von skt.  Mahavairocana, unter welchem Namen dieser Buddha in Indien verehrt wird. Dainichi Nyorai wird auch als kosmischer Buddha bezeichnet, der nicht aus einer mensch·lichen Existenz hervorging, sondern von Anfang an eins mit dem universalen Dharma war. Er hält nach dieser Auf·fas·sung sowohl in der Welt der absoluten Erkenntnis, als auch in der Welt der sicht·baren Dinge (das sind also zwei unter·schied·liche Welten!) die höchste Stellung inne. Ausdruck dieser beiden Welten sind die bereits erwähnten doppelten [[Mandalas]], in denen Dainichi jeweils die zentrale Position einnimmt. Seine ikono·graph·ischen Attribute sind je nach Mandala-Welt unterschied·lich. Der Dainichi der „Vajra-Welt“ (= Bereich der absoluten Erkenntnis) ist durch die [[Mudrā]] der Höchsten Weis·heit ({{glossar:chikenin}}) zu identifizieren. In dieser Haltung wird er auch an prominentester Stelle im {{glossar:kongoukai}} oder Vajra-Welt-Mandala dar·ge·stellt. Im {{glossar:taizoukai}} oder Mutterschoß-Mandala wiederum erscheint er in „Meditationshaltung“, erkennbar an der Meditations-Mudrā ({{glossar:jouin}}).
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|Dainichi inmitten eines Mandalas <br />Edo-zeitliche Darstellung (Detail)
 
|Dainichi inmitten eines Mandalas <br />Edo-zeitliche Darstellung (Detail)

Version vom 13. August 2011, 13:52 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Dainichi.

Dainichi Nyorai der kosmische Buddha

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Dainichi Nyorai 大日如来 (jap.)

Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“

Buddha

Der Begriff „Dainichi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Gosonzomandara.jpg
  • Butsudan.gif

ist der wichtigste Buddha des sogenannten esoterischen oder tantristischen Buddhismus, der in Japan vor allem in Gestalt der

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kukai nitto.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Shaka muroji.jpg
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  • Siebold shingon monk.jpg

und Teilen der

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Sannotorii atago.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Hojoe iwashimizu2.jpg
vertreten ist. Doch auch außer·halb dieser  Richtungen zählt dieser Buddha zu den am häufigsten verehrten Heils·gestalten. Als die ersten christlichen Missionare in Japan ihr Lehre verbreiteten, wurde „Dainichi“ sogar kurz·fristig als Über·setzung für den Namen des christlichen Gottes gebraucht. 

Dainichi im esoterischen Buddhismus

Dainichi 大日 (jap.)

Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“

Buddha

Der Begriff „Dainichi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Chiken in2.jpg
  • Dainichi unkei.jpg
  • Dainichi usuki.jpg
  • Dainichi sonsho mandara.jpg
  • Kongokai.jpg
  • Naradaibutsu shigisan.jpg
  • Taizokai kamakura.jpg
  • Usuki Stone Buddha.jpg
  • Hyogo daibutsu kusakabe.jpg
  • Dainichi douganji.jpg

bedeutet wtl. „Große Sonne“ oder „Großes Licht“. Es ist die Übersetzung von skt. Mahavairocana, unter welchem Namen dieser Buddha in Indien verehrt wird. Dainichi Nyorai wird auch als kosmischer Buddha bezeichnet, der nicht aus einer mensch·lichen Existenz hervorging, sondern von Anfang an eins mit dem universalen Dharma war. Er hält nach dieser Auf·fas·sung sowohl in der Welt der absoluten Erkenntnis, als auch in der Welt der sicht·baren Dinge (das sind also zwei unter·schied·liche Welten!) die höchste Stellung inne. Ausdruck dieser beiden Welten sind die bereits erwähnten doppelten Mandalas, in denen Dainichi jeweils die zentrale Position einnimmt. Seine ikono·graph·ischen Attribute sind je nach Mandala-Welt unterschied·lich. Der Dainichi der „Vajra-Welt“ (= Bereich der absoluten Erkenntnis) ist durch die Mudrā der Höchsten Weis·heit (

chiken-in 智拳印 (jap.)

Mudrā der Weisheitsfaust

Ritus

Der Begriff „chiken-in“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) zu identifizieren. In dieser Haltung wird er auch an prominentester Stelle im

Kongōkai 金剛界 (jap.)

Vajra-Welt, Diamant-Welt; Welt der absoluten Erkenntnis des Dainichi Nyorai; s.a. Taizōkai

Konzept

Der Begriff „Kongōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kongou1.gif

oder Vajra-Welt-Mandala dar·ge·stellt. Im

Taizōkai 胎蔵界 (jap.)

Mutterschoß-Welt; Welt der sichtbaren Dinge des Dainichi Nyorai; s.a. Kongōkai

Konzept

Der Begriff „Taizōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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oder Mutterschoß-Mandala wiederum erscheint er in „Meditationshaltung“, erkennbar an der Meditations-Mudrā (

jōin 定印 (jap.)

mudrā der Meditation

Ritus

Der Begriff „jōin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Mudra kamakuradaibutsu.jpg

).

Dainichi sonshomandara edo .jpg
Dainichi inmitten eines Mandalas
Edo-zeitliche Darstellung (Detail)
Dainichi als zentrale Figur eines Mandalas (Sonshō mandara) // Hängerollbild, nyorai (Farbe und Gold aus Seide), Detail. Edo-Zeit; 127 x 61 cm // Bild © Online Archive of California (letzter Zugriff: 2016/9/19). Ruth and Sherman Lee Institute for Japanese Art

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Dainichi. Eine ikonographische Besonder·heit des Dainichi in beiden Welten besteht darin, dass er im Gegen·satz zu anderen Buddhas meist mit einer Art Krone dar·ge·stellt wird. Der esoterische Bud·dhis·mus weicht hier vom asketischen Formen·kanon der klassischen Bud·dha·dar·stel·lung ab. Auch das Bild rechts stellt Dainichi mit Krone dar. Es handelt sich um den Kopf einer aus dem Felsen gehauenen Skulptur des Dainichi aus dem 12. Jahrhundert, die sich in der Stadt Usuki in Kyushu befindet.

Birushana Nyorai

Dainichi Nyorai und seine beiden Mandalas begannen sich unter dem Einfluss des esoterischen Buddhismus ab dem 9. Jh. in Japan zu verbreiten. In der Nara-Zeit war der gleiche Buddha dagegen als

Birushana 毘盧遮那 (jap.)

Buddha Vairocana; ältere jap. Namensform von Dainichi

Buddha

Der Begriff „Birushana“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Hyogo daibutsu kusakabe.jpg
— die japanisierte Aussprache von „Vairocana“ — bekannt. Sowohl Dainichi als auch Birushana leiten sich also vom Sanskritnamen (Maha) Vairocana ab, dieser Buddha ist aber von ver·schie·denen Schulen des chinesischen und japanischen Buddhismus anders interpretiert und dem·ent·sprechend auch durch einen anderen Über·setz·ungs·namen gekenn·zeichnet worden. Birushana war vor allem für die  Frühzeit des japanischen Buddhismus wichtig. 

Der Große Buddha von Nara

Das eindrucksvollste Monument des Birushana Nyorai ist der

daibutsu 大仏 (jap.)

wtl. „Großer Buddha“; monumentale Buddha-Statue

Buddha, Bild

Der Begriff „daibutsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Nandaimon.jpg
  • Todaiji3.jpg
  • Kamakura daibutsu morgen.jpg
  • Kamakura daibutsu kusakabe.jpg
  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Daibutsu reinigung.jpg
  • Asuka daibutsu frontal.jpg
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  • Toganji daibutsu.jpg
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  • Dabutsu back.jpg
  • Todaiji.jpg
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  • Todaiji daibutsu top.jpg
  • Ushiku daibutsu.jpg
  • Sendai kannon.jpg
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  • Kamakura daibutsu beato.jpg
  • Daibutsu kaempfer.jpg
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  • Asuka daibutsu.jpg
  • Kamakura Daibutsu.jpg
  • Kamakuradaibutsu meiji.jpg
  • Hyogo daibutsu kusakabe.jpg
  • Kamakuradaibutsu face.jpg
  • Nokogiri daibutsu2.jpg
  • Daibutsu head2.jpg
  • Naradaibutsu shigisan.jpg

des

Tōdaiji 東大寺 (jap.)

Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel

Tempel

Der Begriff „Tōdaiji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Yasukuni komainu.jpg
  • Nigatsudo.jpg
  • Nandaimon.jpg
  • Yoyogi sporthalle.jpg
  • Shibi.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Goeido higashi honganji.jpg
  • Todaiji daibutsu top.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Tamonten todaiji.jpg
  • Todaiji daibutsu.jpg
  • Todaiji3.jpg
  • Aizen 1256.jpg
  • Tengu zoshi todaiji.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Tōdaiji; s.a. Geo-Glossar

in der alten Reichshauptstadt

Nara 奈良 (jap.)

Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō

Ort, Geschichte

Der Begriff „Nara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Matsunoodera bato kannon.jpg
  • Kisshoten.jpg
  • Todaiji.jpg
  • Garuda gigaku.jpg
  • Kasuga torii.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nara; s.a. Geo-Glossar

. Wie fast alle Nyorai Figuren sitzt auch dieser Buddha auf einer überdimensionalen Lotos-Blüte, trägt ein schlichtes Mönchs·gewand und ist durch Schädel·aus·wuchs, Stirnmal und große Ohrläppchen charakterisiert. Seine Hand·haltung gibt zwar einen gewissen Hinweis auf seine Identität, eine eindeutige Identifizierung nur aufgrund äußerlicher Merkmale ist in diesem Fall aber nicht möglich. Vorlage:Galerie1 Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Ikonographie/Dainichi. Die kolossale Bronze-Statue des Birushana und die sie umgebende Haupthalle des Tōdaiji sind fast zu gigantomanisch für meinen Geschmack (der Daibutsu in Kamakura gefällt mir besser), aber aufgrund ihrer Geschichte auf jeden Fall faszinierend: Die Her·stel·lung des Daibutsu war ein technisches Wunder·werk, seine Ein·weihung im Jahr 752 (!) ein bud·dhis·tisches Welt·ereignis. Der Daibutsu von Nara gilt als größte Bronzestatue der Welt. Auch die sie umgebende Halle erreicht Guinness Ausmaße.

Sowohl die Halle als auch die Statue wurden im Laufe ihrer langen Geschichte mehrfach beschädigt und teilweise in etwas kleinerem Maßstab wiedererrichtet. (Mehr dazu...)