Bauten/Bekannte Schreine/Nikko: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Schreinareal von {{glossar:Nikkou}} im Norden der Kantō-Region wurde schon in der Heian-Zeit (8.–10. Jh.) als heiliger Ort verehrt. Zu landesweiter Bedeutung stieg der Ort allerdings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der {{glossar:Toushouguu}} (Palast des Erleuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Buddhismus zugehörige {{glossar: rinnouji}}, der bis zur Meiji-Zeit die Schreinangelegenheiten überwachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schreinarchitektur zahlreiche buddhistische Elemente wie eine fünfstöckige [[Bauten:Tempel/Pagoden | Pagode]], Tore mit buddhistischen [[Ikonographie:Wächtergötter/Nio|Wächtergottheiten]] und anderes mehr zu finden. Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unterschiedliche Andachtsstätten für den verstorbenen Shogun {{glossar:tokugawaieyasu}}: Zum einen den Hauptschrein, in dem Ieyasu als Kami unter dem Namen {{glossar:toushoudaigongen}} („Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grabmal des Ieyasu, das der Form nach buddhistisch ist und dem Andenken seiner buddhistischen Totenseele dient.
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Das Schreinareal von {{glossar:Nikkou}} im Norden der Kantō-Region wurde schon in der Heian-Zeit (8.–10. Jh.) als heiliger Ort verehrt. Zu landes·weiter Bedeutung stieg der Ort aller·dings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der {{glossar:Toushouguu}} (Palast des Erleuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In un·mittel·barer Nach·bar·schaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Bud·dhis·mus zugehörige {{glossar: rinnouji}}, der bis zur Meiji-Zeit die Schrein·an·gelegen·heiten über·wachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schrein·architektur zahlreiche bud·dhis·tische Elemente wie eine fünf·stöckige [[Bauten:Tempel/Pagoden | Pagode]], Tore mit bud·dhis·tischen [[Ikonographie:Wächtergötter/Nio|Wächter·gott·heiten]] und anderes mehr zu finden. Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unter·schied·liche An·dachts·stätten für den ver·storbenen Shogun {{glossar:tokugawaieyasu}}: Zum einen den Haupt·schrein, in dem Ieyasu als Kami unter dem Namen {{glossar:toushoudaigongen}} („Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grab·mal des Ieyasu, das der Form nach bud·dhis·tisch ist und dem An·denken seiner bud·dhis·tischen Toten·seele dient.
  
<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:nikko_plan.jpg|link=|nikko]]<div> Die wichtigsten Schreingebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800, <br/>der im Wesentlichen der heutigen Anlage entspricht. <br /> Quelle: [http://www.davidrumsey.com/japan/ Japanese Historical Maps] [2010/9] </div></div>
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<div class="bildbox bildtext largebox">[[Image:nikko_plan.jpg|link=|nikko]]<div> Die wichtigsten Schrein·gebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800, <br/>der im Wesent·lichen der heutigen Anlage entspricht. <br /> Quelle: [http://www.davidrumsey.com/japan/ Japanese Historical Maps] [2010/9] </div></div>
  
Architektonisch zählt der Tōsho-gū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornamentreichen, „barockhaften“ Schreinarchitektur, die auch als Gongen-Stil ({{glossar:gongenzukuri}}) bezeichnet wird. Der Göttertitel {{glossar:gongen}} bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Bezeichnung stammt aus dem Buddhismus und impliziert, dass der betreffende Kami eigentlich ein Buddha ist (s. [[Geschichte:Honji_Suijaku|''honji suijaku'' Konzeption]]). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volkstümlich auch als „{{glossar:Gongensama}}“ bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō, obwohl auch andere, ältere Schreine in diesem Stil errichtet wurden.
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Architektonisch zählt der Tōsho-gū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornament·reichen, „barock·haften“ Schrein·architektur, die auch als Gongen-Stil ({{glossar:gongenzukuri}}) bezeichnet wird. Der Götter·titel {{glossar:gongen}} bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Be·zeich·nung stammt aus dem Bud·dhis·mus und impliziert, dass der betreffende Kami eigentlich ein Buddha ist (s. [[Geschichte:Honji_Suijaku|''honji suijaku'' Konzeption]]). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volks·tümlich auch als „{{glossar:Gongensama}}“ bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō, obwohl auch andere, ältere Schreine in diesem Stil errichtet wurden.
  
 
In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634–1635 unter seinem Enkel {{glossar:tokugawaiemitsu|Iemitsu}}, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausoleum ({{glossar:taiyuuin}}) errichten ließ.
 
In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634–1635 unter seinem Enkel {{glossar:tokugawaiemitsu|Iemitsu}}, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausoleum ({{glossar:taiyuuin}}) errichten ließ.

Version vom 15. September 2010, 14:25 Uhr

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Tōshōgū Schrein, Nikkō

Vorlage:Galerie2

Das Schreinareal von

Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Gospieler yomeimon.jpg
  • Kanto1694.jpg
  • Karamon stillfried.jpg
  • Baku nikko.jpg
  • Bato rinnoji.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Shinkyo nikko.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Drachen nikko.jpg
  • Ryugu nikko.jpg
  • Dach nikko.jpg
  • Yomeimon vorne.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Sakabashira nikko.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Torii nikko.jpg
  • Drache chichibu.jpg
  • Nikko 1940.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Nikko nakiryu.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Nikkō; s.a. Geo-Glossar

im Norden der Kantō-Region wurde schon in der Heian-Zeit (8.–10. Jh.) als heiliger Ort verehrt. Zu landes·weiter Bedeutung stieg der Ort aller·dings erst auf, als das Mausoleum des ersten Tokugawa Shoguns, der

Tōshō-gū 東照宮 (jap.)

Tōshō Schrein, Mausoleum des Tokugawa Ieyasu in Nikkō, Präf. Tochigi

Schrein

Der Begriff „Tōshō-gū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Karamon stillfried.jpg
  • Nikko 1890.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Affen nikko.jpg
  • Baku nikko.jpg
  • Nikko plan.jpg
  • Pagode nikko.jpg
  • Ieyasu.jpg
  • Yomeimon suijin.jpg
  • Nikko karamon.jpg
  • Toshogu skizze.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Nikko torii meiji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Tōshō-gū; s.a. Geo-Glossar

(Palast des Erleuchters des Ostens), hierher verlegt wurde. In un·mittel·barer Nach·bar·schaft entstand übrigens auch ein Tempel, der dem Tendai Bud·dhis·mus zugehörige

Rinnō-ji 輪王寺 (jap.)

buddh. Tempel in der rel. Anlage von Nikkō

Tempel

Der Begriff „Rinnō-ji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Bato rinnoji.jpg
  • Nikko plan.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Rinnō-ji; s.a. Geo-Glossar

, der bis zur Meiji-Zeit die Schrein·an·gelegen·heiten über·wachte. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, in der Schrein·architektur zahlreiche bud·dhis·tische Elemente wie eine fünf·stöckige Pagode, Tore mit bud·dhis·tischen Wächter·gott·heiten und anderes mehr zu finden. Streng genommen beherbergt die Anlage zwei unter·schied·liche An·dachts·stätten für den ver·storbenen Shogun

Tokugawa Ieyasu 徳川家康 (jap.)

1543–1616; Begründer des Tokugawa Shogunats; Reichseiniger

Der Begriff „Tokugawa Ieyasu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Inukimon nikko.jpg
  • Ieyasu.jpg
  • Kunozan.jpg
  • Otani yoshitsugu.jpg
  • Nemuri neko.jpg
  • Nikko torii stillfried.jpg
  • Grab yuki hideyasu.jpg
  • Hoto ieyasu nikko.jpg
  • Sanmen daikoku taizokyoji.jpg
  • Wakamochi.jpg
  • Sekigahara.jpg
  • Premodern provinces murdoch.jpg
Zum einen den Haupt·schrein, in dem Ieyasu als Kami unter dem Namen
Tōshō Daigongen 東照大権現 (jap.)

wtl. „Große göttl. Manifestation, die den Osten erleuchtet“; Götternamen des Tokugawa Ieyasu

Der Begriff „Tōshō Daigongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hoto ieyasu nikko.jpg
(„Gottheit, die den Osten erleuchtet“) verehrt wird, zum anderen das Grab·mal des Ieyasu, das der Form nach bud·dhis·tisch ist und dem An·denken seiner bud·dhis·tischen Toten·seele dient.
nikko
Die wichtigsten Schrein·gebäude auf einem Plan der Anlage aus dem Jahr 1800,
der im Wesent·lichen der heutigen Anlage entspricht.
Quelle: Japanese Historical Maps [2010/9]

Architektonisch zählt der Tōsho-gū zu den repräsentativsten Beispielen einer besonders ornament·reichen, „barock·haften“ Schrein·architektur, die auch als Gongen-Stil (

gongen-zukuri 権現造 (jap.)

Architekturstil des Tōshō-gū in Nikkō, abgeleitet von Tōshō Daigongen, dem vergöttlichten Tokugawa Ieyasu; der Stil findet sich allerdings auch bei vielen anderen bedeutenden Schreinen der Edo-Zeit

Architektur

Der Begriff „gongen-zukuri“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Toshogu skizze.jpg
  • Toshogu haiden.jpg
  • Osaki hachimangu.jpg
  • Kunozan.jpg

) bezeichnet wird. Der Götter·titel

gongen 権現 (jap.)

wtl. „vorläufige Erscheinung“ (vgl. gon); buddh. Titel für kami

Der Begriff „gongen“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Zao gongen.jpg

bedeutet wtl. „verwandelte Erscheinung“. Die Be·zeich·nung stammt aus dem Bud·dhis·mus und impliziert, dass der betreffende Kami eigentlich ein Buddha ist (s. honji suijaku Konzeption). Spricht man allerdings vom Gongen-Stil, bezieht sich „Gongen“ allein auf Tokugawa Ieyasu, der volks·tümlich auch als „

Gongen-sama 権現様 (jap.)

volkstüml. Bezeichnung für den 1. Tokugawa Shōgun, Ieyasu, der als Tōshō Dai-Gongen vergöttlicht wurde

Der Begriff „Gongen-sama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

“ bezeichnet wurde. Der Architektur-Stil bezieht seinen Namen also von Ieyasus Mausoleum in Nikkō, obwohl auch andere, ältere Schreine in diesem Stil errichtet wurden.

In ihrer heutigen Form entstand die Anlage erst 20 Jahre nach Ieyasus Tod, 1634–1635 unter seinem Enkel

Tokugawa Iemitsu 徳川家光 (jap.)

3. Tokugawa Shōgun (1604–1651), r. 1623–1651

Der Begriff „Tokugawa Iemitsu“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nikko plan.jpg
  • Ryugu nikko.jpg

, der sich ebenfalls am gleichen Ort ein Mausoleum (

Taiyū-in 大猷院 (jap.)

Mausoleum des 3. Tokugawa Shōguns, Iemitsu, err. 1652–53

Architektur

Der Begriff „Taiyū-in“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Nikko plan.jpg

) errichten ließ.

nikko
Der Aufstieg zur Anlage auf einem Druck von Yoshida Tōshi, 1940
Bild: Online Archive of California [2010/8]