Mythen/Geister: Unterschied zwischen den Versionen

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{{fl|A}}n der Schnittstelle von volkstümlicher Religion und Erzählkunst begeg·nen wir in Japan einer gestal·ten·rei·chen Welt von Fabel·wesen und Gespens·tern. Da ihre Handlungen  zumeist unbe·rechen·bar  sind, gelten sie grundsätzlich als unheimlich, obwohl manche bei genauer Betrachtung auch  in freund·licher Absicht mit den Menschen kommunizieren können. Im Unterschied zu  den etab·lier·ten Verehrungs·wesen der japanischen Religion ({{glossar:kami}}-Gott·heiten oder bud·dhis·tische Manifes·tatio·nen) werden sie für gewöhnlich nicht als übergeordnete Autoritäten imaginiert, sondern befinden sich  gegen·über der mensch·lichen Ge·sell·schaft sozusagen auf „Augenhöhe“. Geister besitzen zwar  Fähig·keiten, die Men·schen nicht haben, treten aber nicht als Herr·scher über die Men·schen, son·dern eher als Kon·kur·ren·ten auf: Sie begeh·ren men·schliche Güter und hegen oft Neid, Hass oder Groll gegen die Menschen, füh·len sich aber auch von mensch·licher Schön·heit kör·per·lich ange·zogen  und sind in manchen Fällen sogar bereit, be·stim·mten Men·schen zu dienen. Aller·dings sind die Gren·zen zur Welt der Götter fließend. Beson·ders mäch·tige Fabel·wesen und Gespens·ter können gott·ähn·liche Ver·ehrung genießen oder, wie die unten erwähnten {{glossar:goryou}}, zu Göttern aufsteigen; andere, etwa die mit magischen Fähigkeiten begabten [[Füchse]], können auch als Boten zwischen Göttern und Men·schen fun·gieren.   
 
{{fl|A}}n der Schnittstelle von volkstümlicher Religion und Erzählkunst begeg·nen wir in Japan einer gestal·ten·rei·chen Welt von Fabel·wesen und Gespens·tern. Da ihre Handlungen  zumeist unbe·rechen·bar  sind, gelten sie grundsätzlich als unheimlich, obwohl manche bei genauer Betrachtung auch  in freund·licher Absicht mit den Menschen kommunizieren können. Im Unterschied zu  den etab·lier·ten Verehrungs·wesen der japanischen Religion ({{glossar:kami}}-Gott·heiten oder bud·dhis·tische Manifes·tatio·nen) werden sie für gewöhnlich nicht als übergeordnete Autoritäten imaginiert, sondern befinden sich  gegen·über der mensch·lichen Ge·sell·schaft sozusagen auf „Augenhöhe“. Geister besitzen zwar  Fähig·keiten, die Men·schen nicht haben, treten aber nicht als Herr·scher über die Men·schen, son·dern eher als Kon·kur·ren·ten auf: Sie begeh·ren men·schliche Güter und hegen oft Neid, Hass oder Groll gegen die Menschen, füh·len sich aber auch von mensch·licher Schön·heit kör·per·lich ange·zogen  und sind in manchen Fällen sogar bereit, be·stim·mten Men·schen zu dienen. Aller·dings sind die Gren·zen zur Welt der Götter fließend. Beson·ders mäch·tige Fabel·wesen und Gespens·ter können gott·ähn·liche Ver·ehrung genießen oder, wie die unten erwähnten {{glossar:goryou}}, zu Göttern aufsteigen; andere, etwa die mit magischen Fähigkeiten begabten [[Füchse]], können auch als Boten zwischen Göttern und Men·schen fun·gieren.   
  
Beson·ders in der {{glossar:edo}}-Zeit (1600–1867) erfuhren Geschich·ten aus dieser Geister·welt ({{glossar:kaidan}}), etwa die „Geschichten unter dem Regen·mond“ (''Ugetsu monogatari'') von Ueda Akinari, aber auch zahlreiche Holzdrucke ({{glossar:ukiyoe}}) von über·natürl·ichen Wesen einen regel·rechten Boom. In dieser Zeit ent·wickelte sich eine Ge·spens·ter·typo·logie, die noch heute bekannt ist und in modernen Filmen oder Manga immer wieder auf·ge·grif·fen wird. Dabei lassen sich im Wesent·lichen zwei Arten von über·natür·lichen Wesen unter·scheiden:  
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Beson·ders in der {{glossar:edo}}-Zeit (1600–1867) erfuhren Geschich·ten aus dieser Geister·welt ({{glossar:kaidan}}), etwa die „Geschichten unter dem Regen·mond“ (''Ugetsu monogatari'') von Ueda Akinari, einen regel·rechten Boom. Aber auch zahlreiche Holzdrucke ({{glossar:ukiyoe}}) von über·natürl·ichen Wesen legen Zeugnis von der Faszination dieser Welt des Übernatürlichen ab ([[{{FULLPAGENAME}}/Kaidan|mehr dazu...]]). In dieser Zeit ent·wickelten Gelehrte wie {{glossar:toriyamasekien}}, die auch als Künstler tätig waren, eine Ge·spens·ter·typo·logie, die noch heute bekannt ist und in modernen Filmen oder Manga immer wieder auf·ge·grif·fen wird. Dabei lassen sich im Wesent·lichen zwei Arten von über·natür·lichen Wesen unter·scheiden:  
  
 
:# die Fabelwesen ({{glossar:youkai}}), die permanente Gemeinschaften am Rande der menschlichen Gesellschaft bilden. Zu ihnen zählen z.B. die [[Mythen:Tengu|Tengu]], die [[Mythen:Oni und Kappa|Oni]] und andere geisterhafte Wesen, aber auch Tiere mit magischer Begabung wie [[Mythen:Füchse |Füchse]], [[Mythen:Drachen| Schlangen]] und andere.  
 
:# die Fabelwesen ({{glossar:youkai}}), die permanente Gemeinschaften am Rande der menschlichen Gesellschaft bilden. Zu ihnen zählen z.B. die [[Mythen:Tengu|Tengu]], die [[Mythen:Oni und Kappa|Oni]] und andere geisterhafte Wesen, aber auch Tiere mit magischer Begabung wie [[Mythen:Füchse |Füchse]], [[Mythen:Drachen| Schlangen]] und andere.  

Version vom 18. Januar 2014, 15:10 Uhr

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Gespenster und Totengeister

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An der Schnittstelle von volkstümlicher Religion und Erzählkunst begeg·nen wir in Japan einer gestal·ten·rei·chen Welt von Fabel·wesen und Gespens·tern. Da ihre Handlungen zumeist unbe·rechen·bar sind, gelten sie grundsätzlich als unheimlich, obwohl manche bei genauer Betrachtung auch in freund·licher Absicht mit den Menschen kommunizieren können. Im Unterschied zu den etab·lier·ten Verehrungs·wesen der japanischen Religion (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Matsunoo oyamakui.jpg
  • Namazue daikoku.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Kasugamandala 1.jpg
  • Gangoji engi 2.jpg
  • Kongobo tengu konpira.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Baozhi heian.jpg

-Gott·heiten oder bud·dhis·tische Manifes·tatio·nen) werden sie für gewöhnlich nicht als übergeordnete Autoritäten imaginiert, sondern befinden sich gegen·über der mensch·lichen Ge·sell·schaft sozusagen auf „Augenhöhe“. Geister besitzen zwar Fähig·keiten, die Men·schen nicht haben, treten aber nicht als Herr·scher über die Men·schen, son·dern eher als Kon·kur·ren·ten auf: Sie begeh·ren men·schliche Güter und hegen oft Neid, Hass oder Groll gegen die Menschen, füh·len sich aber auch von mensch·licher Schön·heit kör·per·lich ange·zogen und sind in manchen Fällen sogar bereit, be·stim·mten Men·schen zu dienen. Aller·dings sind die Gren·zen zur Welt der Götter fließend. Beson·ders mäch·tige Fabel·wesen und Gespens·ter können gott·ähn·liche Ver·ehrung genießen oder, wie die unten erwähnten

goryō 御霊 (jap.)

„erhabener“ [Rache]Geist

Geist

Der Begriff „goryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Goryo hirotsugu.jpg

, zu Göttern aufsteigen; andere, etwa die mit magischen Fähigkeiten begabten Füchse, können auch als Boten zwischen Göttern und Men·schen fun·gieren.

Beson·ders in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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  • Koi hiroshige.jpg
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Geographische Lage

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit (1600–1867) erfuhren Geschich·ten aus dieser Geister·welt (

kaidan 怪談 (jap.)

Gespenstergeschichte

Text

Der Begriff „kaidan“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), etwa die „Geschichten unter dem Regen·mond“ (Ugetsu monogatari) von Ueda Akinari, einen regel·rechten Boom. Aber auch zahlreiche Holzdrucke (

ukiyo-e 浮世絵 (jap.)

„Bilder der fließenden Welt“, populäre Farbholzschnitte der Edo-Zeit

Bild

Der Begriff „ukiyo-e“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • 10hahn.jpg
  • Shichifukujin hokusai.jpg
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  • Oni nenbutsu utamaro.jpg
  • Susanoo toyokuni.jpg
  • Ameyadori.jpg
  • Daruma kuniyoshi.jpg
  • Sojobo.jpg
  • Iwado kagura2.jpg

) von über·natürl·ichen Wesen legen Zeugnis von der Faszination dieser Welt des Übernatürlichen ab (mehr dazu...). In dieser Zeit ent·wickelten Gelehrte wie

Toriyama Sekien 鳥山石燕 (jap.)

1712–1788; Künstler und Gelehrter; vor allem bekannt für seine illustrierten Gespenster-Enzyklopädien

Der Begriff „Toriyama Sekien“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Tengu sekien.jpg
  • Ubume-sekien.jpg
  • Inugami sekien.jpg
  • Yurei.jpg

, die auch als Künstler tätig waren, eine Ge·spens·ter·typo·logie, die noch heute bekannt ist und in modernen Filmen oder Manga immer wieder auf·ge·grif·fen wird. Dabei lassen sich im Wesent·lichen zwei Arten von über·natür·lichen Wesen unter·scheiden:

  1. die Fabelwesen (
yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Daruma yokai kuniyoshi.jpg
  • Tengu-ron.jpg
  • Hyakkiyako.jpg

), die permanente Gemeinschaften am Rande der menschlichen Gesellschaft bilden. Zu ihnen zählen z.B. die Tengu, die Oni und andere geisterhafte Wesen, aber auch Tiere mit magischer Begabung wie Füchse, Schlangen und andere.

  1. die Seelen der Verstorbenen (
yūrei 幽霊 (jap.)

Totengeist

Geist

Der Begriff „yūrei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Oyuki okyo.jpg
  • Asakura togo kuniyoshi.jpg
  • Kyosai yurei3.jpg
  • Hokusai oiwa.jpg
  • Botandoro.jpg
  • Kayako juon.jpg
  • Koheiji kuniyoshi.jpg
  • Yurei.jpg
  • Yurei kyosai1.jpg
  • Obake kyosai muian.jpg
  • Otani yoshitsugu.jpg

), die noch nicht vollständig ins Jenseits (bzw. in eine neue Wieder·geburts·form) hinüber·ge·wechselt sind. (Natürlich gibt es auch einige Grenzfälle zwischen den beiden Gruppen.)

Während auf den folgenden Seiten von yōkai die Rede ist, befasst sich diese Seite mit dem Glauben an die Totengeister.

Totengeister (yūrei)

Yurei.jpg

In der Edo-Zeit etablierte sich die heute noch geläufige Gestalt der Totengeister yūrei, welche bemer·kens·werte Ähn·lich·keiten mit euro·päi·schen Gespens·tern aufweisen: Mit weißem Toten·gewand (

shini shōzoku 死に装束 (jap.)

Totengewand

Gegenstand

Der Begriff „shini shōzoku“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Hidarimae.png
  • Shinishozoku.png

, zu dem auch eine dreieckige Stirnkappe — hitaikakushi — gehört) und langen aufge·lösten Haaren schweben die yūrei nebel·haft über dem Boden. Ihre Arme sind meist zur Brust hoch·gezogen, während die Hände schlapp herunter·hängen.

Die Vorstellungen, die dieser Gespenster·ikonographie zugrunde liegen, reich weit in die japanische Geschichte zurück. Gemäß diesen Vor·stel·lungen kann jeder Mensch nach seinem Tod zum Gespenst werden, wenn er nicht ordent·lich be·stat·tet wird, oder anders aus·ge·drückt, wenn ihm der Weg ins Jenseits ver·sperrt ist, weil sich nie·mand seines Leich·nams annimmt. Dieser Weg ist in jedem Fall eine be·schwer·liche Reise, die rituell be·gleitet werden muss. Und immer, wenn bei diesen Riten etwas schief geht, kann es sein, dass der Geist des Ver·stor·benen seine Hinter·blie·benen in Träumen oder in realen Erschei·nungen heim·sucht. Solche Totengeister sind a priori un·heim·lich, doch werden sie erst dann wirklich gefährlich, wenn es sich um Rache·geister (

onryō 怨霊 (jap.)

Rachegeist

Geist

Der Begriff „onryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Goryo hirotsugu.jpg
  • Kyosai yurei3.jpg
  • Tomomori kuniyoshi.jpg

) handelt. Zu solchen Rache·geistern werden jenen Ver·stor·benen, die im Leben beson·deres Unrecht erlitten haben und/oder unter großen Qualen gestorben sind. Hier helfen selbst ord·nungs·gemäß durch·ge·führte Be·gräb·nisse nicht immer, ihren Groll zu be·sänftigen.

Der Kult um „erhabene Geister“

Vokabel

bakemono (jap.)

Gespenst, Geist; wtl. verwandeltes Wesen

Geist

Der Begriff „bakemono“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

oder

o-bake お化け (jap.)

Gespenst, Geist; wtl. „Verwandeltes“

Geist

Der Begriff „o-bake“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

wtl. „verwandelte Wesen“; geläufigste Ausdrücke für Gespenster und andere übernatürliche Erscheinungen.
yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Daruma yokai kuniyoshi.jpg
  • Tengu-ron.jpg
  • Hyakkiyako.jpg
Fabelwesen, auch magisch begabte Tiere.
yūrei 幽霊 (jap.)

Totengeist

Geist

Der Begriff „yūrei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Koheiji kuniyoshi.jpg
  • Yurei.jpg
  • Hokusai oiwa.jpg
  • Kayako juon.jpg
  • Oyuki okyo.jpg
  • Obake kyosai muian.jpg
  • Otani yoshitsugu.jpg
  • Yurei kyosai1.jpg
  • Kyosai yurei3.jpg
  • Asakura togo kuniyoshi.jpg
  • Botandoro.jpg
wtl. „dunkle Geister“; Totengeister.
onryō 怨霊 (jap.)

Rachegeist

Geist

Der Begriff „onryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Goryo hirotsugu.jpg
  • Kyosai yurei3.jpg
  • Tomomori kuniyoshi.jpg
Rachegeister.
goryō 御霊 (jap.)

„erhabener“ [Rache]Geist

Geist

Der Begriff „goryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Goryo hirotsugu.jpg
Hochgestellte Rachegeister.
goryō shinkō 御霊信仰 (jap.)

Glaube an Totengeister

Geist, Denken

Der Begriff „goryō shinkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glaube an, bzw. Kult für goryō.
sorei 祖霊 (jap.)

Ahnenseele

Geist

Der Begriff „sorei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Ahnengeist, Ahnenseele.
reikon 霊魂 (jap.)

Geist, Seele

Geist

Der Begriff „reikon“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

oder

tamashii(jap.)

Geist, Seele

Geist

Der Begriff „tamashii“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Seele, Totenseele. Neutraler Ausdruck.
oni(jap.)

Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister

Geist

Der Begriff „oni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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  • Hokusai setsubun.jpg
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Dämon, Teufel.

Die etablierten religiösen Institutionen haben den Glauben an rächen·de Toten·geis·ter nicht etwa als Aber·glaube ab·ge·tan, son·dern ihn im Gegen·teil immer schon ge·för·dert. Dem Reli·gions·histo·riker Bernard Faure zufolge hat sich der Bud·dhis·mus unter ande·rem des·halb in Ost·asien eta·blieren kön·nen, weil er die vor-bud·dhis·tische Vor·stellung der grol·lenden Toten·geister absor·bierte und beson·ders erfolg·ver·spre·chende Rituale für die Re·inte·gration dieser Seelen ent·wickelte (Faure, The red thread, ch. 1).

Bereits im frühen Buddhismus finden wir Zere·monien, die bei·spiels·wei·se nach krie·ge·ri·schen Schlach·ten durch·ge·führt wurden, um die Geister der Ge·fal·le·nen (vor allem die der Gegner!) von Rache·akten abzu·halten. Auch im höfischen Shinto gibt es seit dem Alter·tum eine Zere·mo·nie zur Be·sänf·tigung der Geister (

chinkonsai 鎮魂祭 (jap.)

Zeremonie zur Beruhigung der Totengeister

Ritus

Der Begriff „chinkonsai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), die aller·dings nicht ex·plizit an To·ten·geis·ter gerich·tet ist. Wenn sich Un·glücks·fälle trotz solcher Zere·mo·nien häuften, so suchte und fand man die Ursache in den Rache·geis·tern von be·son·ders ein·fluss·rei·chen Per·sonen, die in diesem Fall als „erha·bene Geister“ (

goryō 御霊 (jap.)

„erhabener“ [Rache]Geist

Geist

Der Begriff „goryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Goryo hirotsugu.jpg

) bezei·chnet wurden. Erha·bene Geister unter·schei·den sich laut Kuroda Toshio (1996) insofern von ge·wöhn·lichen Rache·geistern (

onryō 怨霊 (jap.)

Rachegeist

Geist

Der Begriff „onryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Goryo hirotsugu.jpg
  • Kyosai yurei3.jpg
  • Tomomori kuniyoshi.jpg

), als es möglich ist, sie zu besänftigen, indem man sie in den Status einer Gottheit (

kami(jap.)

Gottheit; im engeren Sinne einheimische oder lokale japanische Gottheit, Schreingottheit (s. jinja), Gottheit des Shintō

Der Begriff „kami“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kongobo tengu konpira.jpg
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  • Gangoji engi 2.jpg
  • Matsunoo josei.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg
  • Kumano kami.jpg
  • Baozhi heian.jpg
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) versetzt und ihnen einen eige·nen Schrein errichtet. Genau dieses Phänomen ist vor allem in der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

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  • Froesche.jpg
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Geographische Lage

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit häufig zu beobachten.

Kitanotenjin engi metny.jpg
Sugawara no Michizanes Geist in Gestalt eines zürnenden Donnergottes

Das berühmteste Beispiel eines solchen Schreins stellt der

Kitano Tenman-gū 北野天満宮 (jap.)

Kitano Tenman Schrein (Kyōto); einer der beiden Hauptschreine des Sugawara no Michizane, gegr. 947

Schrein

Der Begriff „Kitano Tenman-gū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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  • Kitano1.jpg
  • Kitano lantern.jpg
  • Miko kitano engi.jpg
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  • Gozu.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Kitano Tenman-gū; s.a. Geo-Glossar

in Kyoto dar. Er wurde im Jahr 959 zu Ehren des Hof·ade·ligen

Sugawara no Michizane 菅原道真 (jap.)

845–903, Heian-zeitl. Staatsmann und Gelehrter; posthum als Tenman Tenjin vergöttlicht, heute Gott der Gelehrsamkeit

Der Begriff „Sugawara no Michizane“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Kitanotenjin engi metny2.jpg
  • Gozu.jpg
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  • Kitanotenjin engi metny.jpg
  • Michizane funeral.jpg
  • Tobiume.jpg
(845–903) errichtet. Michizane, ein über·ragen·der Staats·mann und Gelehr·ter, war einer Hofin·trige wegen in die Ver·bannung ge·schickt worden und verstarb, bevor das Fehl·urteil rück·gängig gemacht werden konnte. In den folgen·den Jahr·zehn·ten kam es zu aller·lei Natur·katas·tro·phen und un·ge·wöhn·lichen Todes·fällen bei Hof und in der Fami·lie des Tenno, welche die Hof·astro·logen schließ·lich Michi·zanes Wirken zuschrie·ben. Auf mittel·alter·lichen Quer·bild·rollen, die diese Gescheh·nisse anschau·lich darstellen, erkennt man, dass Michi·zanes Rache·geist als gehörnter Donnergott, der Blitze in den kaiser·lichen Palast schleudert, ima·giniert wurde. Um diesen gefähr·lichen goryō zu besänf·tigen, wurde er zum Kami erklärt und in einem Schrein „verortet“. Zusätz·lich erhielt er alle Ehrun·gen inklu·sive der höchs·ten Hof·ränge, die ihm zu Leb·zeiten versagt blieben.

Heute ist Michizane vor allem unter dem Beinamen

Tenjin 天神 (jap.)

wtl. „Himmelsgott“, s.a. Tenman Tenjin

Der Begriff „Tenjin“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kitano lantern.jpg
  • Tenjin.jpg
bekannt. Er gilt als Gott der Gelehr·sam·keit und der Dich·tung und verfügt neben seinen zwei Haupt·schrei·nen in Kyoto und Kyushu über ein aus·ge·dehn·tes Netz von Tenjin-Zweig·schrei·nen in ganz Japan. (Mehr dazu auf der Sidepage   Gott·heit und Schreine des Tenjin-Glaubens.)

Abgesehen von Michizane wurden auch zahlreiche Tenno, denen übel mitgespielt worden war, als goryō ange·sehen. Für sie gibt es in Kyoto seit dem Alter·tum einen Goryō Schrein, in dem sie kollek·tiv ver·ehrt werden. Es scheint aller·dings, als wäre der Aus·druck goryō auf die Geister der Hof·aristo·kratie be·schränkt. Mit·glieder des Schwert·adels (Samurai) wurden kaum je Gegen·stand eines goryō-Kultes. Eine mög·liche Aus·nahme stellt

Taira no Masakado 平将門 (jap.)

Heian-zeitlicher Rebel, ?–940

Der Begriff „Taira no Masakado“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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(?–940) dar, ein Krieger·ade·liger der Heian-Zeit, der versuchte, das politische Ruder zugunsten seiner Zunft zu wenden und zu diesem Zweck eine Rebellion anzettelte, die jedoch scheiterte. Er blieb jedoch in den Augen späterer Samurai ein Vor·bild und wurde auch als Schrein·gott·heit verehrt, z.B. im heutigen Kanda Schrein in Tokyo. Die Ent·stehung dieses Kultes trägt ähn·liche Züge wie der Goryō-Kult, mischte sich doch Furcht vor dem rächen·den Geist mit Be·wun·de·rung für kriege·rische Helden·taten. Der Ausdruck goryō selbst war aber wohl doch zu er·haben für einen Krieger aus den öst·lichen Provinzen.1

Totengeister in Literatur und Kunst

Vorlage:Wrapper

Neben monsterartigen Fabelwesen (

yōkai 妖怪 (jap.)

Fabelwesen, Geisterwesen, Gespenster

Geist

Der Begriff „yōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Bilder

  • Hyakkiyako.jpg
  • Daruma yokai kuniyoshi.jpg
  • Tengu-ron.jpg

) und Dämonen (

oni(jap.)

Dämon, „Teufel“; in sino-japanischer Aussprache (ki) ein allgemeiner Ausdruck für Geister

Geist

Der Begriff „oni“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shoki heian.jpg
  • Tsuno daishi.jpg
  • Oni nenbutsu utamaro.jpg
  • Shoki kuniyoshi.jpg
  • Oni no shamisen.jpg
  • Onihitoguchi.jpg
  • Onigawara.jpg
  • Hokusai setsubun.jpg
  • Oni sekien2.jpg
  • Uzume setsubun kyosai.jpg
  • Oni shohaku.jpg
  • Oni shibata.jpg
  • Goryo hirotsugu.jpg
  • Oni kibi emaki.jpg
  • Oni koyasan.jpg
  • Shuten doji kiyomasu.jpg
  • Kitano lantern.jpg
  • Kobutori4.jpg
  • Hannya edo.jpg
  • Kobutori3.jpg

) tauchen Toten·geister schon in der bud·dhisti·schen Erzähl·literatur der Heian Zeit auf (v.a. im

Konjaku monogatari 今昔物語 (jap.)

„Geschichten aus alter und neuer Zeit“ (12. Jh.); umfangreiche Sammlung von Geschichten und Anekdoten, meist aus einem buddhistischen Kontext

Text

Der Begriff „Konjaku monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Ubume hokusai.jpg
  • Rashomon yoshitoshi.jpg
  • 10hahn.jpg

). Im Mittel·alter stießen Geister·geschich·ten vor allem im Nō-Theater auf großes Inter·esse. Zwei von fünf Haupt·genres des Nō sind ruhe·losen Geistern gewidmet, nämlich die Krieger- und die Wahn·sinns·stücke. Erstere behan·deln meist tragische Helden aus den klas·sischen Krieger·epen wie

Heike monogatari 平家物語 (jap.)

„Geschichte der Heike [= Taira]“; mittelalterliches Kriegerepos

Text

Der Begriff „Heike monogatari“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

oder

Taiheiki 太平記 (jap.)

Historisches Epos aus dem späten 14. Jh., behandelt den Konflikt zwischen Nördlichem und Südlichem Kaiserhof

Text

Der Begriff „Taiheiki“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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, die auf der Nō-Bühne als Geister wieder·kehren. Letztere widmen sich vor allem Frauen, die aufgrund eines schweren Schick·sals·schlages oder aus ent·täusch·ter Liebe auch nach dem Tod nicht zur Ruhe kommen. Nachdem die Geister die Schlüs·sel·szenen ihres Lebens in Tanz und Gesang vorge·tragen haben, enden die Stücke zumeist mit ihrer erfolg·reichen Befrie·dung durch einen bud·dhis·tischen Mönch.

Auch im Edo-zeitlichen Bunraku- und Kabuki Theater treten zahlreiche Totengeister auf, allerdings geht es hier wesent·lich action·reicher zu als im Nō. Im Vorder·grund stehen die schauer·lichen Aspek·te der Geschich·ten, welche mit Hilfe von aus·ge·tüftel·ten Bühnen·tricks in Szene gesetzt wurden. Yūrei und yōkai wurden aber auch in illus·trier·ten Büchern und Einzel·drucken bildlich darge·stellt (s. dazu die Sidepage „Horror Klassiker“) und sogar in eigenen Enzyklo·pädien erfasst. Beson·ders gegen Ende der Edo-Zeit, im neun·zehnten Jahr·hun·dert scheinen die grol·lenden Rache·geister (

onryō 怨霊 (jap.)

Rachegeist

Geist

Der Begriff „onryō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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) eine enorme Anzie·hungs·kraft auf das Publikum aus·geübt zu haben.

Heutige Praktiken

Beim japanischen Bon-Fest, das jährlich im August abgehalten wird, ist der Glaube an die Rückkehr der Toten nach wie vor präsent. Aller·dings handelt es sich hier um Ahnen·seelen (

sorei 祖霊 (jap.)

Ahnenseele

Geist

Der Begriff „sorei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

), die bereits fest im Jenseits ver·ankert sind und zur Bon-Zeit wohl·wollend im Dies·seits nach dem Rechten sehen. Vor diesen Geistern braucht man sich also nicht zu fürchten. Dennoch ist zu beachten, dass auch das Bonfest ur·sprüng·lich ein Ritus war, durch den ver·stor·bene Ver·wandte, die als Hungergeister wieder·geboren wurden, aus diesem Zustand befreit werden sollten. Man sieht also, dass positiv und angstvoll besetzte Vor·stel·lungen von Toten·geistern recht eng bei einander liegen. Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Geister.

Der Glaube an real existierende und in diese Welt zurückkehrende Totenseelen spielt außer·dem in Riten der Geister·beschwö·rung eine Rolle. In manchen länd·lichen Gebieten, insbe·son·dere in Nord-Japan, gibt es nach wie vor religi·öse Spezia·listen, die bei Bedarf eine Kom·muni·kation mit den Seelen der Toten her·stel·len. Es handelt sich um die sog.

itako イタコ (jap.)

blinde Priesterin oder Shamanin; früher auch ichiko 市子

Der Begriff „itako“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

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, meist blinde Frauen, die davon leben, dass sie in privaten, häus·lichen Ritualen die Seelen der Ver·stor·benen einer Familie durch sich sprechen lassen. Solche Riten nennt man

kuchiyose 口寄せ (jap.)

Geisterbeschwörung, wtl. „Herbeirufung des Mundes“

Ritus

Der Begriff „kuchiyose“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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(etwa „durch den Mund heran·bringen“). Mit Hilfe der itako kann man Fragen an die Toten stellen und Ant·worten bekom·men. Es handelt sich dabei wohl·gemerkt um alt·ein·geses·sene Praktiken, nicht um modernen Spiritismus.

Anmerkungen

  1. Masakados Schicksal und Nachleben werden im Heldenepos Shōmonki (Bericht über Masakado, 11. Jh.?) beschrieben. Hier wird angedeutet, dass der goryō des Sugawara no Michizane (s.o.) gemeinsame Sache mit Masakado machte. (Kuroda 1996, S. 329-330)

  1. ^  
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    In manischer Verzweiflung fasst sich diese weibliche Rachefigur (yūrei) selbst ins Haar, während sie den Kopf ihres Opfers an den Haaren mit sich führt.
    Werk von Kawanabe Kyōsai (1831–1889). 1871. The British Museum.
  2. ^  
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    Totengeist (yūrei) auf einem nächtlichen Friedhof. Die Darstellung stammt aus der Meiji-Zeit, es handelt sich allerdings um die Kopie einer Abbildung des Gelehrten und Malers Toriyama Sekien (1712–1788) aus dem Jahr 1776.
    Meiji-Zeit. Kinsei fūzoku zue database, Nichibunken.
  3. ^  
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    Der Totengeist des Fujiwara no Hirotsugu nimmt Rache am Mönch (Genbō). Fujiwara no Hirotsugu wurde bekannt durch eine missglückte Rebellion, die er 740 von Kyūshū aus gegen Shōmu Tennō richtete. Zu seinen Gegenern zählte auch einer der bedeutensten buddhistischen Mönche der Zeit, Genbō. Dass Genbō relativ bald nach dem Tod Hirotsugus selbst starb, wird bereits im Shoku Nihongi, der zweitältsten offiziellen Reichschronik, auf Machenschaften aus der Welt des Jenseits durch Hirotsugu zurückgeführt. Damit gilt Hirotsugui als der älteste literarisch belegte Fall des Glaubens an rächende Totengeister (goryō bzw. onryō). Hokusai imaginiert Hirotsugu als einen typischen dreiäugigen oni, der allerdings mit Resten eines höfischen Gewandes bekleidet ist.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit. The British Museum.
  4. ^  
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    Sugawara no Michizanes Geist in Gestalt eines zürnenden Donnergottes (Raijin) in einer der schönsten Ausführungen des Kitano tenjin engi.
    Kamakura-Zeit, 13. Jh. Metropolitan Museum of Art, New York.
  5. ^  
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    Die grollenden Totengeister (onryō) der Taira, angeführt von Taira no Tomomori (4. Sohn von Taira no Kiyomori) attackieren das Schiff von Minamoto no Yoshitsune. Seinem treuen Gefolgsmann Benkei, einem Kriegermönch, gelingt es mithilfe einer buddhistischen Gebetskette (juzu) den Spuk zu beenden. Kuniyoshi zeigt allerdings, wie Benkei (oben rechts) und ein anderer Krieger erfolglos versuchen, die Geister mit konventionellen Waffen abzuwehren.

    Das Motiv ist als Funa Benkei (Benkei auf dem Schiff) auch als -Drama bekannt.

    Das Frühwerk Kuniyoshis ist eigentlich ein Triptychon, auf dem rechts auch Yoshitsune selbst dargestellt ist.
    Werk von Utagawa Kuniyoshi. Edo-Zeit, 1818. Museaum of Fine Arts, Boston.

  6. ^  
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    Hannya Maske: Darstellung einer zum Dämon (oni) gewordenen Frau.
    Edo-Zeit, 18. Jh. Tokyo National Museum.
  7. ^  
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    Angeblich schuf Ōkyo mit diesem posthumen Portrait seiner früh verstorbenen Geliebten aus dem Freudenviertel Edos den Prototyp aller späteren Darstellungen der yūrei.
    Werk von Maruyama Ōkyo (1733–1795). Edo-Zeit, 1750. J-Blog.
  8. ^  
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    Ein blinde Geisterbeschwörerin itako lässt die Geister der Verstorbenen durch sich sprechen. In der Hand hält sie eine buddhistische Gebetskette (juzu), hinter ihr steht eine Trommel.
    Bildquelle: H. Johnson, 2005, über Internet Archive.