Mythen/Symboltiere/Drei Affen: Unterschied zwischen den Versionen

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In der traditionellen chinesischen, bzw. daoistischen Medizin wird der menschliche Körper von einer Unzahl an Geistern oder „Seelen“ bevölkert, die gute oder schlechte Einflüsse auf das körper·liche Befinden haben. Sie lassen sich durchaus mit Bakterien aus Sicht der modernen Medizin vergleichen. Manche dieser Geister oder Seelen haben aber auch Aus·wirkungen auf das Schicksal, bzw. die dem Menschen zugedachte Lebens·spanne. Dazu zählen z.B. die sogenannten „Drei Würmer“ (jap. {{Glossar:Sanshi}}).
 
In der traditionellen chinesischen, bzw. daoistischen Medizin wird der menschliche Körper von einer Unzahl an Geistern oder „Seelen“ bevölkert, die gute oder schlechte Einflüsse auf das körper·liche Befinden haben. Sie lassen sich durchaus mit Bakterien aus Sicht der modernen Medizin vergleichen. Manche dieser Geister oder Seelen haben aber auch Aus·wirkungen auf das Schicksal, bzw. die dem Menschen zugedachte Lebens·spanne. Dazu zählen z.B. die sogenannten „Drei Würmer“ (jap. {{Glossar:Sanshi}}).
  
Die Drei Würmer hausen im menschlichen Körper und verhalten sich nach ursprünglicher chinesischer Auffassung wie Parasiten, die den Körper schwächen und so sein Leben verkürzen. Einer späteren, etwas ausge·feilteren Erklärung zufolge geschieht dies folgender·maßen: Nachts, wenn der Mensch schläft, steigen die Drei Würmer zur Gottheit des [[Texte:Himmelskunde/Astrologie | Polarsterns]] (jap. {{Glossar:Tentei}}, wtl. „Himmelsherrscher“) empor und berichten ihm die bösen Taten ihres „Wirts“. Tentei bestraft dann den betref·fenden Menschen, und zwar vorwie·gend mit Krankheit oder frühem Tod. Die Würmer verlassen den Körper ihres Wirts allerdings (aus mir unbekannten Gründen) nur einmal in 60 Tagen, genauer am 57. Tag des traditionellen [[Mythen:Affen/Tierkreis | 60er Zyklus]] der chinesischen Kalender·kunde. Diesem Tag sind die [[Texte:Yin_und_Yang | Wandlungs·phase]] „Metall“ und das [[Mythen:Affen/Tierkreis | Tierkreis·zeichen]] „Affe“ zugeordnet.
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Die Drei Würmer hausen im menschlichen Körper und verhalten sich nach ursprünglicher chinesischer Auffassung wie Parasiten, die den Körper schwächen und so sein Leben verkürzen. Einer späteren, etwas ausge·feilteren Erklärung zufolge geschieht dies folgender·maßen: Nachts, wenn der Mensch schläft, steigen die Drei Würmer zur Gottheit des [[Texte:Himmelskunde/Astrologie | Polarsterns]] (jap. {{Glossar:Tentei}}, wtl. „Himmelsherrscher“) empor und berichten ihm die bösen Taten ihres „Wirts“. Tentei bestraft dann den betref·fenden Menschen, und zwar vorwie·gend mit Krankheit oder frühem Tod. Die Würmer verlassen den Körper ihres Wirts allerdings (aus mir unbekannten Gründen) nur einmal in 60 Tagen, genauer am 57. Tag des traditionellen [[Texte:Yin und Yang/Tierkreis | 60er Zyklus]] der chinesischen Kalender·kunde. Diesem Tag sind die [[Texte:Yin_und_Yang | Wandlungs·phase]] „Metall“ und das [[Texte:Yin und Yang/Tierkreis | Tierkreis·zeichen]] „Affe“ zugeordnet.
  
 
Auf Japanisch heißt der Tag, an dem die Würmer den Körper verlassen können, ''kōshin'' 庚申. Seine besondere Bedeutung für die Länge des Lebens scheint bereits unter den Adeligen der {{Glossar:Heian}}-Zeit bekannt gewesen zu sein. Zugleich waren sie der Über·zeugung, dass es möglich sei, die Spionage der Würmer zu unter·binden, wenn man die ent·sprechende Nacht durch·wachte und die Würmer so am Verlassen des Körpers hinderte. Aus diesem Grund organi·sierten sie in den Kōshin-Nächten ein geselliges Zusam·men·seins und hielten sich mit allerlei Spielen bis zum frühen Morgen wach. Daraus ent·wickelte sich der Brauch der Kōshin-Wache (''kōshin-machi ''庚申待), die bis zum Beginn des zwanzigsten Jahr·hunderts in verschie·denen Formen in immer breiteren Schichten der Bevöl·kerung durchgeführt wurde.
 
Auf Japanisch heißt der Tag, an dem die Würmer den Körper verlassen können, ''kōshin'' 庚申. Seine besondere Bedeutung für die Länge des Lebens scheint bereits unter den Adeligen der {{Glossar:Heian}}-Zeit bekannt gewesen zu sein. Zugleich waren sie der Über·zeugung, dass es möglich sei, die Spionage der Würmer zu unter·binden, wenn man die ent·sprechende Nacht durch·wachte und die Würmer so am Verlassen des Körpers hinderte. Aus diesem Grund organi·sierten sie in den Kōshin-Nächten ein geselliges Zusam·men·seins und hielten sich mit allerlei Spielen bis zum frühen Morgen wach. Daraus ent·wickelte sich der Brauch der Kōshin-Wache (''kōshin-machi ''庚申待), die bis zum Beginn des zwanzigsten Jahr·hunderts in verschie·denen Formen in immer breiteren Schichten der Bevöl·kerung durchgeführt wurde.

Version vom 1. November 2010, 00:10 Uhr

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Die Drei Affen, die Drei Würmer und warum man alle 60 Tage eine Nacht durchmachen muss

Nikkō 日光 (jap.)

Tempel-Schreinanlage im Norden der Kantō-Ebene, Präf. Tochigi; beherbergt u.a. den Tōshō-gū Schrein

Schrein, Tempel

Der Begriff „Nikkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage von Nikkō; s.a. Geo-Glossar

zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Japans und die Drei Weisen Affen zählen zu den berühm·testen Sehens·würdig·keiten von Nikkō. Warum aber halten die drei Affen Augen, Mund und Ohren zu? Und wieso fanden sie Eingang in das Mauso·leum eines der mächigsten Herrscher der gesamten japa·nischen Geschichte? Und warum findet man die Drei Affen bei aufmerk·samer Betrach·tung auch an zahlreichen Stein·monu·menten, die kaum beachtet in den Arealen von Tempeln und Schreinen, am Rande von Fried·höfen oder in der freien Natur zu finden sind. Der Grund dafür dürfte mit einem Kult in Verbindung stehen, der heute kaum mehr bekannt ist, in der

Edo 江戸 (jap.)

Hauptstadt der Tokugawa-Shōgune, heute: Tōkyō; auch: Zeit der Tokugawa-Dynastie, 1600–1867 (= Edo-Zeit);

Ort, Epoche

Der Begriff „Edo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage von Edo; s.a. Geo-Glossar

-Zeit jedoch jedem geläufig war: der

kōshin shinkō 庚申信仰 (jap.)

Kōshin-Glauben, ein ursprünglich aus dem Daoismus stammender Kult zur Verlängerung des Lebens

Schulrichtung

Der Begriff „kōshin shinkō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

-Glaube.

Okuninushi hokusai.jpg
Ōkuninushi heilt den Hasen von Inaba, dem Meeresungeheuer (wani) das Fell abgezogen haben. Hokusai interpretiert Ōkuninushi als Daikoku und die wani als Krokodile.
Werk von Katsushika Hokusai (1760–1849). Edo-Zeit. Museum of Fine Arts, Boston.
Die Drei Weisen Affen. Nikkō, Tōshōgū, 17. Jh.
Bild:Ron Reznik 2004 [2010/9]

In der traditionellen chinesischen, bzw. daoistischen Medizin wird der menschliche Körper von einer Unzahl an Geistern oder „Seelen“ bevölkert, die gute oder schlechte Einflüsse auf das körper·liche Befinden haben. Sie lassen sich durchaus mit Bakterien aus Sicht der modernen Medizin vergleichen. Manche dieser Geister oder Seelen haben aber auch Aus·wirkungen auf das Schicksal, bzw. die dem Menschen zugedachte Lebens·spanne. Dazu zählen z.B. die sogenannten „Drei Würmer“ (jap.

sanshi 三尸/三蟲 (jap.)

wtl. „Drei Leichname“ oder „Drei Würmer“; auch als „Drei Leichenwürmer“ (sanshichū 三尸虫) bezeichnet; verräterische Seelengeister daoistischen Ursprungs

Geist

Der Begriff „sanshi“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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).

Die Drei Würmer hausen im menschlichen Körper und verhalten sich nach ursprünglicher chinesischer Auffassung wie Parasiten, die den Körper schwächen und so sein Leben verkürzen. Einer späteren, etwas ausge·feilteren Erklärung zufolge geschieht dies folgender·maßen: Nachts, wenn der Mensch schläft, steigen die Drei Würmer zur Gottheit des Polarsterns (jap.

Tentei 天帝 (jap.)

Daoist. Gottheit des Polarsterns, wtl. Himmelsherrscher

Pantheon

Der Begriff „Tentei“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, wtl. „Himmelsherrscher“) empor und berichten ihm die bösen Taten ihres „Wirts“. Tentei bestraft dann den betref·fenden Menschen, und zwar vorwie·gend mit Krankheit oder frühem Tod. Die Würmer verlassen den Körper ihres Wirts allerdings (aus mir unbekannten Gründen) nur einmal in 60 Tagen, genauer am 57. Tag des traditionellen 60er Zyklus der chinesischen Kalender·kunde. Diesem Tag sind die Wandlungs·phase „Metall“ und das Tierkreis·zeichen „Affe“ zugeordnet.

Auf Japanisch heißt der Tag, an dem die Würmer den Körper verlassen können, kōshin 庚申. Seine besondere Bedeutung für die Länge des Lebens scheint bereits unter den Adeligen der

Heian 平安 (jap.)

auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)

Ort, Epoche

Der Begriff „Heian“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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Geographische Lage von Heian; s.a. Geo-Glossar

-Zeit bekannt gewesen zu sein. Zugleich waren sie der Über·zeugung, dass es möglich sei, die Spionage der Würmer zu unter·binden, wenn man die ent·sprechende Nacht durch·wachte und die Würmer so am Verlassen des Körpers hinderte. Aus diesem Grund organi·sierten sie in den Kōshin-Nächten ein geselliges Zusam·men·seins und hielten sich mit allerlei Spielen bis zum frühen Morgen wach. Daraus ent·wickelte sich der Brauch der Kōshin-Wache (kōshin-machi 庚申待), die bis zum Beginn des zwanzigsten Jahr·hunderts in verschie·denen Formen in immer breiteren Schichten der Bevöl·kerung durchgeführt wurde.

Shomenkongo saishoin.jpg
Shōmen Kongō und die Drei Affen.
Statue des Shingon Tempels Saishōin,
Hirosaki, Aomori-ken. Frühe Edo-Zeit.
Bild: Saishoin [2010/9]

Während die Heian-zeitlichen Adeligen eine eher sekuläre Form der Würmerkur pflegten, griff auch der japanische Buddhis·mus den Kōshin Glauben auf und integrierte ihn in das Karma Konzept. Die drei Würmer wurden so zu miss·günstigen Spionen im Dienste der karmischen Vergeltung. Der daoistische Polarstern·gott Tentei wurde mit Indra (jap.

Taishaku-ten 帝釈天 (jap.)

Skt. Indra, eine der wichtigsten Gottheiten (deva) der indischen Mythologie. In Japan meist mit Brahma (jap. Bonten) in einem Atemzug genannt

Der Begriff „Taishaku-ten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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), der obersten buddhis·tischen Beschützer·gottheit (Deva), später aber auch mit

Enma 閻魔 (jap.)

skt. Yama; König oder Richter der Unterwelt; auch Enra; meist als Enma-ten oder Enma-ō angesprochen

Der Begriff „Enma“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

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, dem obersten Richter des Karma-Gesetzes, gleichgesetzt. Nach und nach geriet eine dämonische Gottheit namens

Shōmen Kongō 青面金剛 (jap.)

wtl. „grüngesichtiger Vajra“, dämonische Gottheit

Der Begriff „Shōmen Kongō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

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  • Shomenkongo saishoin.jpg
  • Koshinto kunisaki2.jpg
  • Odakejinja.jpg
(wtl. grün·gesich·tiger Vajra) — urspünglich ein Diener des Indra, der äußerlich den eso·teri·schen Mantra-Königen (Myōō) nach·empfunden ist — ins Zentrum des Kōshin Glaubens. Zu Shōmen Kongō beteten die Gläubigen um Beistand, wenn sie das Tun der Würmer unter·binden und auf diese Weise ihr Leben ver·längern wollten.

Shōmen Kongō erscheint auf bildlichen Darstellungen oft in Begleitung der Drei Affen. Die Asso·ziation entstand möglicher·weise daraus, dass der Tag, bzw. die Nacht, in der die Drei Würmer den Körper ver·lassen, mit dem Tier·kreis·zeichen des Affen zu tun hat. In einem weiteren Assoziations·schritt wurde der Affe mit dem verbunden, was die Drei Würmer NICHT tun sollen: nichts sehen, nichts hören, und vor allem nichts aus·plaudern. Auf Japanisch ist diese Ver·bindung leicht herzustellen, da saru („Affe“) zu -zaru („nicht“) umgeformt werden kann: „nichts sehen“, „nichts sagen“, „nichts hören“ (mizaru, iwazaru, kikazaru) kann also auch als „Seh-Affe“, „Sprech-Affe“, und „Hör-Affe“ verstanden werden.

Das Drei Affen-Motiv verdankt seine Beliebtheit in Japan also nicht der Tatsache, dass die Affen sich von allem Bösen fern·halten wollen, wie heute gerne angenommen wird. Sie stehen im Gegenteil für den Wunsch, dass die Drei Würmer, die jeder in sich trägt, von ihrer ver·räte·rischen Aufgabe abgehalten werden sollen und der Mensch selbst weiter seinen Lastern frönen kann, ohne sich dabei vor einem frühen Tod fürchten zu müssen. Obwohl dieses Vorhaben auf den ersten Blick gegen buddhistische Moral·vorstel·lungen gerichtet zu sein scheint, widersprach es nicht der land·läufigen buddhis·tischen Praxis. Diese war stets bemüht, Schlupf·löcher im Gesetz des Karma ausfindig zu machen, und versprach den Gläubigen, mit dem geringsten möglichen Aufwand ein Maximum an gutem Karma zu er·wirt·schaften. Daher wurde der Kōshin-Glauben vom Buddhismus gefördert, ja, es entstanden sogar eigene Tempel für Shōmen Kongō, die Haupt·gott·heit des Kōshin-Glaubens. Der älteste Tempel dieser Art befindet sich im Gebäude·kom·plex des

Shitennō-ji 四天王寺 (jap.)

buddh. Tempel im heutigen Ōsaka; zählt zusammen mit dem Asuka-dera zu den beiden ältesten Tempeln Japans (Gründung 593)

Tempel

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Bilder

  • Torii shitennoji.jpg

Geographische Lage

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Geographische Lage von Shitennō-ji; s.a. Geo-Glossar
in Osaka und wurde bereits um das Jahr 700 errichtet.
Koshinto.gif
Schematische Darstellung eines
Kōshin-Gedenksteins aus der Edo-Zeit
Bildquelle: Makita Hidenosuke [2010/9]

Im späten Mittelalter bildeten sich schließlich Gruppen von Laien-Anhängern des Kōshin-Glaubens, die so·genann·ten Kōshin-Fraternitäten (

kōshin-kō 庚申講 (jap.)

Bruderschaft des Kōshin-Glaubens

Schulrichtung

Der Begriff „kōshin-kō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

). Gemein·sam bemüh·ten sie sich, eine be·stimmte Anzahl von Kōshin-Nächten zu durch·wachen. Wenn es ihnen auf diese Weise gelang, drei Jahre lang die Drei Würmer von ihrem Rapport abzu·halten, errich·teten sie Gedenk·steine oder Kōshin-Stupas (

kōshin-tō 庚申塔 (jap.)

wtl. kōshin-Stupa; kōshin-Gedenkstein

Bild

Der Begriff „kōshin-tō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Koshinto komagome.jpg
  • Koshinto fuchu.jpg
  • Koshinto kakizawa.jpg
  • Koshinto omiya.jpg
  • Koshinto.gif
  • Koshinto kunisaki2.jpg
  • Koshinto totsukajuku.jpg
  • Koshinto kitashinjuku.jpg

). Typische Bei·spiele solcher Kōshin-Gedenksteine stellen die Drei Affen zu Füßen des Shōmen Kongō dar. Oft sind sie auch mit den Symbolen von Sonne und Mond versehen, die hier für die Urkräfte des Universums, Yin und Yang, stehen. Allerdings scheint das Drei-Affen-Motiv erst in der frühen Edo-Zeit Eingang in die Kōshin-Ikono·graphie gefunden zu haben.

Stilistisch haben diese einfachen Steinskulpturen Ähnlichkeiten mit den volks·tüm·lichen Statuen des Jizō, die in Japan fast überall zu finden sind, oder mit den Wegegöttern. Andere Verwandte sind Kannon mit dem Pferdekopf, die Komainu oder die Tor·wächter, die oft von Laien in sehr individueller Art in Stein gehauen wurden. Sie alle stehen für eine volks·tümliche Laien-Religiosität, die un·vor·ein·genom·men von sämt·lichen Traditionen Gebrauch macht. Obwohl die Wurzeln des Kōshin-Glaubens aus einer Mischung von Buddhismus und Daoismus entstanden sind, zeigen Beispiele aus der Edo-Zeit, dass Shōmen Kongō auch mit Shinto-Riten verehrt wurde. Der Kōshin-Glauben stellt insofern ein typisches Beispiel für die untrennbare Ver·flechtung von Buddhismus und Shinto in der vormodernen Zeit dar.