Bauten/Bekannte Schreine/Kasuga: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. Oktober 2023, 17:39 Uhr
Der Kasuga [Kasuga Taisha (jap.) 春日大社 Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara] Schrein ist der bekannteste und repräsentativste Schrein der alten Hauptstadt Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]. Den meisten Touristen bleiben vor allem zwei Eindrücke aus Kasuga in Erinnerung: die zahmen Hirsche, die sich zwischen Kasuga und den benachbarten Tempeln Kōfuku-ji [Kōfuku-ji (jap.) 興福寺 Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara] und Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel] tummeln, und die vielgestaltigen Laternen, die die Wege und Gebäude der Schreinanlage säumen. Der Schrein ist aber auch aufgrund seiner historischen Verbindung zu den Fujiwara [Fujiwara (jap.) 藤原 mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum], dem mächtigsten Adelshaus des japanischen Altertums, von besonderem Interesse.
Salvador Busquets Artigas, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
Laternen
Bohuslav Kotal, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
Rómulo Rejón, flickr 2008.
Bildquelle: Matthias Scommoda, 2004, über Internet Archive.
Edo-Zeit, 1676. Mark Boucher, flickr, 2005.
Yamada Ryoko, flickr, 2005.
Edo-Zeit, 1666. Bohuslav Kotal, flickr 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
Salvador Busquets Artigas, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
Die meisten Nebengebäude des Schreins sind mit unzähligen metallenen Laternen (tōrō [tōrō (jap.) 灯篭 Laterne, meist Stein oder Metall]) versehen, während entlang der Zugangswege eine noch größere Anzahl von Steinlaternen aufgestellt sind. Diese Laternen des Kasuga Schreins sind Spenden von Gläubigen, die sich über die Jahrhunderte angesammelt haben. Nur zweimal im Jahr, zu Frühlingsbeginn (setsubun [setsubun (jap.) 節分 „Trennung der Jahreszeiten“; trad. letzter Tag einer der vier Jahreszeiten; heute meist letzter Tag des Winters (3. Februar)]) und zur Zeit des Bon [Bon (jap.) 盆 Bon-Fest (Ahnenfest); in der Alltagssprache meist O-bon]-Festes im August, werden alle Laternen angezündet.
Hauptgebäude
Tabi Photo, 2011/12/4.
Der prachtvolle Haupteingang des Schreins steht in merkwürdigem Kontrast zu den eher bescheiden wirkenden vier Haupthallen (honden [honden (jap.) 本殿 Hauptgebäude eines Schreins]), wo die vier Ahnengötter der Adelsfamilie Fujiwara eingeschreint sind. Diese Hauptgebäude sind von mehreren Nebengebäuden so dicht umgeben, dass man sie als normaler Besucher gar nicht zu Gesicht bekommt.
Bildquelle: unbekannt.
Ähnlich wie in vielen alten Schreinen herrscht auch in Kasuga das Prinzip der regelmäßigen Erneuerung (shikinen sengū [shikinen sengū (jap.) 式年遷宮 periodische Schreinverlegung bzw. -erneuerung; zumeist, aber nicht nur, auf Ise bezogen]), wenn es auch nicht ganz so umfassend durchgeführt wird wie in Ise [Ise Jingū (jap.) 伊勢神宮 kaiserlicher Ahnenschrein (wtl. Götterpalast) von Ise, Präfektur Mie, bestehend aus den Anlagen Gekū und Naikū] und eher auf eine Reparatur als einen Neubau hinausläuft. Die heutigen Hauthallen stammen aus dem Jahr 1863, andere Gebäude gehen sogar auf die Kamakura [Kamakura (jap.) 鎌倉 Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)]-Zeit zurück.
Schreingeschichte
Muromachi Zeit, 14. Jh. Nara National Museum.
Der Kasuga Schrein ist mit dem Aufstieg der Fujiwara [Fujiwara (jap.) 藤原 mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum]-Dynastie verbunden, deren Ahnherr, Nakatomi no Kamatari [Nakatomi no Kamatari (jap.) 中臣鎌足 614–669; Staatsmann und Ahnherr der Fujiwara] (614–669), einer der bedeutendsten Staatsmänner des siebten Jahrhunderts war. Er half im Zuge der sog. Taika-Reform [Taika no Kaishin (jap.) 大化改新 „Reformen des großen Wandels“; politischer Umschwung unter Kaiser Kōtoku im Jahre 646; Zentralisierung des Landes und Sinisierung des Staatssystems] dabei mit, das gesamte Land als Eigentum des Staates (bzw. des Tennō [Tennō (jap.) 天皇 jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels]) zu definieren und die ehemaligen Regionalfürsten zu Staatsbeamten umzufunktionieren. Zum Dank erhielt er „Privatland“ (das also nicht dem Tennō gehörte) in der fernen Provinz Hitachi [Hitachi (jap.) 常陸 Provinz Hitachi; eine der historischen Provinzen Japans, heute die Präfektur Ibaraki] (im Osten des heutigen Tōkyō). Um diesen Deal zu besiegeln, war offenbar die Mithilfe der Götter notwendig. Die beiden himmlischen Haudegen Takemikazuchi [Takemikazuchi (jap.) 建御雷 Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt] und Futsunushi [Futsunushi (jap.) 経津主 Mythologischer Schwertgott], die schon bei der Kolonisation Izumos tatkräftig mitgeholfen hatten, erhielten wahrscheinlich zur Zeit des Kamatari in Hitachi zwei große Schreine.
Als dann im achten Jahrhundert die neue Hauptstadt Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō] (Heijō-kyō [Heijō-kyō (jap.) 平城京 urspr. Name der Stadt Nara; wtl. Stadt der Friedensburg]) gegründet wurde, errichteten die Fujiwara am Ostrand der Stadt, am Fuße des Berges Mikasa [Mikasa-yama (jap.) 御蓋山 Heiliger Berg östlich von Nara, an dessen Fuß der Kasuga Taisha errichtet wurde; auch Kasuga-yama], den Kasuga Schrein, der laut Schreinlegende im Jahr 768 entstand, wahrscheinlich aber schon länger als Kultstätte der Fujiwara fungierte.1 Anlass für die Schreingründung war der Legende zufolge, dass Takemikazuchi, der Hauptgott des Kasuga Schreins, auf einem Hirsch in die neue Hauptstadt geritten kam und hier untergebracht werden musste.2 In späteren Darstellungen wird diese Reise von Takemikazuchi und Futsunushi gemeinsam unternommen, doch die ursprüngliche Fassung der Legende macht deutlich, dass Takemikazuchi als letzter zu dem Ensemble der vier Hauptgötter von Kasuga stieß.
Man nimmt an, dass sich die Fujiwara durch diese Gottheit von den Nakatomi [Nakatomi (jap.) 中臣 Adelsgeschlecht der Antike] abheben wollten, also von ihrem Stammhaus, mit dem sie allerdings weiterhin die Ahnengottheit Ame no Koyane [Ame no Koyane (jap.) 天児屋/天児屋根 mytholog. Gottheit; Ahnengottheit der Fujiwara] und seine Gefährtin Himegami [Himegami (jap.) 比売神 wtl. „göttliche Gemahlin oder Tochter“; oft anonymes weibl. Gegenstück zu einer männl. Schreingottheit] (oder Hime-no-kami) teilten. Ame no Koyane erfüllt in den Mythen vor allem rituelle Aufgaben und auch die Nakatomi waren in erster Linie Ritualisten bei Hof. Mit den beiden Schwertgottheiten aus dem fernen Hitachi im Ensemble der Ahnengottheiten suchten die Fujiwara offenbar die Legitimation für neue Befugnisse, also eine politisch aktive Rolle, die sie in der Folge auch erfolgreich verteidigten.
Der Schrein war von Anfang an eng mit dem buddhistischen Tempel Kōfuku-ji [Kōfuku-ji (jap.) 興福寺 Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara] verwoben, der bereits 720, also zehn Jahre nach Gründung der Hauptstadt Nara errichtet worden war. Auch der Kōfuku-ji diente den Fujiwara als Familientempel. Mit der Errichtung des Kasuga Schreins entstand ein Kultkomplex, innerhalb dessen der Tempel für das Seelenheil und die Begräbnisse der jeweiligen lebenden Fujiwara zuständig war, während der Schrein sich um die Ahnen oder Schutzgötter des Familienklans kümmerte.
Die Blütezeit des Schreins fällt in die Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit, als die Fujiwara als erbliche Regenten des Tennō die gesamte politische Macht des Hofes monopolisierten. Auch der einstmals wichtigste Tempel des Landes, der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel] geriet damals unter den Einfluss des Kōfuku-ji–Kasuga Komplexes bzw. wurde in den Gesamtkomplex integriert. Ende der Heian-Zeit mussten die Fujiwara ihre dominierende politische Stellung an die neu aufgestiegenen Kriegerdynastien der Taira [Taira (jap.) 平 Kriegerfamilie, die im 12. Jh. um die pol. Vorherrschaft in Japan kämpfte; auch Heike] und der Minamoto [Minamoto (jap.) 源 Kriegerfamilie, die 1185 eine neue Herrschaftsdynastie begründete: Kamakura Shōgunat, 1185–1333] abgeben. Dies bedeutete auch für den Kasuga Schrein, dass er sich neue Gönner suchen musste und nicht mehr exklusiv von den Fujiwara genutzt wurde. Die Errichtung eines fünften Hauptschreins mit dem Namen Wakamiya Jinja [Wakamiya Jinja (jap.) 若宮神社 wtl. „Junger Schrein“; bedeutendster Nebenschrein des Kasuga Taisha, gegr. 1135; später entstandene Schreine dieses Namens finden sich in ganz Japan] (Junger oder neuer Schrein) im Jahr 1135 kann als sichtbares Zeichen dieses strukturellen Wandels angesehen werden.3
Trotz des Bedeutungsverlustes von Kaiserhof und Fujiwara blieben Kasuga und Kōfuku-ji bis in die Edo-Zeit die religiösen Stützen der alten Aristokratie. Diese wiederum bewahrte ihre interne Hierarchie, der zufolge die Fujiwara die wichtigste Familie des Hofes darstellten, auch im Zuge ihres langsamen Niedergangs. Als Repräsentant des höfischen Adels zählte der Kasuga Schrein während des japanischen Mittelalters zusammen mit Ise [Ise (jap.) 伊勢 vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū] (stellvertretend für den Tennō) und Hachiman [Hachiman (jap.) 八幡 Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen] (stellvertretend für den Kriegeradel) zu den drei bedeutendsten Schreinen Japans.
Kasuga Mandalas
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Nara National Museum.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Bildquelle: Blätter zur japanischen Geschichte und Religion, Niels Gülberg, 2009.
Die mittelalterliche Anlage des Kasuga Schreins und die Vorstellungen, die man sich von seinen Göttern machte, lassen sich anhand sogenannter Schrein-Mandalas [maṇḍala (skt.) मण्डल „Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)] rekonstruieren, von denen gerade in diesem Fall besonders viele und vielfältige Exemplare angefertigt wurden. Kasuga Mandalas existieren in verschiedenen Versionen, die frühesten stammen aus der Kamakura [Kamakura (jap.) 鎌倉 Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)]-Zeit. Wie erwähnt war der Schrein damals gezwungen, nach neuen Unterstützern zu suchen und tat dies, indem er die Verehrung seiner Götter mit der Verehrung der entsprechenden honji [honji (jap.) 本地 (buddhistische) Urform (eines kami); s.a. suijaku] Buddhas gleichsetzte und sie in Form vom Mandalas popularisierte. Ein solcher Übergang vom Ahnenkult zur kami-Verehrung im Dienst des Buddhismus ist allerdings kein vereinzeltes Phänomen, sondern lässt sich bereits in der Heian-Zeit häufig feststellen.
14. Jh. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 167.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 167.
Das oben abgebildete Beispiel zeigt die Haupt- und Nebengötter des Schreins in Nara zusammen mit den ihnen entsprechenden Ur-Buddhas. Die vergleichsweise realistischen Figuren repräsentieren die Erscheinungsformen einer Gottheit als kami (suijaku [suijaku (jap.) 垂迹 wtl. kami-Spur (eines Buddha); buddh. Bezeichnung für → kami]), die darüber schwebenden Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)]-Figuren sind die jeweiligen buddhistischen Urformen (honji [honji (jap.) 本地 (buddhistische) Urform (eines kami); s.a. suijaku]). Die Hauptgottheit des Schreins ist in der obersten Reihe zu erkennen. Sie ist hier lediglich als „Erster Schrein“ (Ichi-no-miya [Ichi-no-miya (jap.) 一宮 „Erster Schrein“; oberste Shintō-Schreine der früheren Provinzen Japans]) ausgewiesen, ihr Eigenname (Takemikazuchi [Takemikazuchi (jap.) 建御雷 Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt]) wird nicht genannt. Die Figur „Erster Schrein“ wird von zwei honji Buddhas flankiert, nämlich Shaka [Shaka (jap.) 釈迦 Buddha Shakyamuni, der historische Buddha; auch Shaka Nyorai] und Kannon [Kannon (jap.) 観音 auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt]. Direkt darunter — von der Mitte nach außen in abnehmender Rangfolge — erkennt man die Götter der weiteren Teilschreine von Kasuga (inklusive diverser Nebenschreine), jeweils mit den zuständigen Buddhas oder Bodhisattvas [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)] darüber.
Im Mittelteil des Mandalas nimmt die realistische Abbildung des Kasuga Schreins den prominentesten Platz ein. Zwischen der Götterwelt und dem Schrein erkennt man den heiligen Berg Mikasa, auf dessen Gipfel, etwas herausvergrößert, ein Hirsch zu sehen ist (s. Abb. oben). Er ist Bote (o-tsukai [o-tsukai (jap.) お使い wtl. Bote; auch: Götterbote, häufig in Tiergestalt]) und Sinnbild des Kasuga Schreins. Unterhalb der Schreinanlage, teilweise von Wolken verdeckt, ist die Tempelanlage des Kōfuku-ji [Kōfuku-ji (jap.) 興福寺 Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara] zu sehen, von dem vor allem die Pagode zu erkennen ist. Der Kōfuku-ji fungierte zwar als eine Art Supervisor des Kasuga Schreins, auf den Mandalas wird diese Rolle aber unterschiedlich stark hervorgehoben.
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
Literatur
Bilder
- ^ Bronzelaternen (tōrō) mit Familienwappen in der Form eines Wilden-Wein-Blattes
Salvador Busquets Artigas, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Laternen (tōrō) in Seitengängen des Kasuga Taisha.
Bohuslav Kotal, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Laternen (tōrō) des Kasuga Taisha. Die gold-glänzenden sind neueren Datums.
Rómulo Rejón, flickr 2008. - ^ Metallene Laternen (tōrō) des Kasuga Taisha.
Bildquelle: Matthias Scommoda, 2004, über Internet Archive. - ^ Die Laterne (tōrō) im Vordergrund hat ein Datum eingeschrieben: Enpō 4 (= 1676).
Edo-Zeit, 1676. Mark Boucher, flickr, 2005. - ^ Der Hirsch als Symbol des Schreins ist auch auf vielen Laternen (tōrō) zu finden.
Yamada Ryoko, flickr, 2005. - ^ Die Grundform ist gleich, doch jede Laterne (tōrō) ist ein Einzelstück.
Owen Murray, flickr, 2007. - ^ Viele Laternen (tōrō) haben einen Text in das Muster eingebaut, der Namen des Spenders und Datum der Spende enthält.
Edo-Zeit, 1666. Bohuslav Kotal, flickr 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Beleuchtete Kasuga-Laterne (tōrō)
Perrin Lindelauf, flickr, 2005. - ^ Kasuga-Laterne (tōrō) mit Chrysanthemen Motiv
Bildquelle: unbekannt. - ^ Steinlaternen (tōrō) des Kasuga Schreins
Roy Chan, flickr, 2008.
- ^ Steinlaternen (ishi tōrō) des Kasuga Taisha
Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Reh zwischen den Steinlaternen (tōrō) des Kasuga Taisha.
Salvador Busquets Artigas, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Als Vorbereitung für das Laternenfest werden die Steinlaternen (tōrō) mit Papier verklebt.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Eingang zum innersten Bereich des Kasuga Schreins, normalerweise für die Öffentlichkeit gesperrt.
Tabi Photo, 2011/12/4. - ^ Die vier aneinander gefügten Schreingebäude für die Hauptgötter des Kasuga Taisha. Sie bilden den Grundtyp des sogenannten Kasuga-Stils, der in zahlreichen klein dimensionierten Schreinbauten Anwendung findet.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Auf den Hirschen sind die Götter von Kashima und Katori zu sehen, die sich von der östlichen Kantō-Region auf den Weg zum Kasuga Schrein in Nara machen. Unter ihnen sind zwei Angehörige der Fujiwara Familie zu sehen, welche die Götter begleiteten und in Nara zu Priestern des Kasuga Schreins wurden. Die Legende erzählt genau genommen nur davon, dass Takemikazuchi, der Gott von Kashima, in den Jahren 766–68 auf diese Weise nach Nara übersiedelte, doch da der Kashima Schrein in der Nähe des Katori Schreins liegt und dessen Gottheit Futsunushi auch zu den Göttern des Kasuga Schreins zählt, war es für die mittelalterlichen Künstler offenbar logisch, dass sie die Reise gemeinsam antraten.
Muromachi Zeit, 14. Jh. Nara National Museum. - ^ Schrein-Mandala des Kasuga Taisha, der hier lediglich durch einen Hirsch, das Botentier der Kasuga-Götter, repräsentiert ist. Aus dem Sattel des Hirsches wächst ein Baum, dessen Zweige die fünf Hauptschreingötter verkörpern.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Nara National Museum. - ^ Schreine von Kasuga Taisha mit den fünf Hauptgöttern in buddhistischer Gestalt (honji). Im Vordergrund steht die Pagoden des Kōfuku-ji.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Bildquelle: Blätter zur japanischen Geschichte und Religion, Niels Gülberg, 2009. - ^ Darstellung der Götter des Kasuga Schreins in kami-Form (suijaku), unterste Reihe, und darüber in Buddha-Form (honji). Die oberste Gottheit (ganz oben) wurde offenbar zwei Buddha-Gestalten, Shaka (re.) und Kannon (li.) zugeordnet.
14. Jh. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 167. - ^ Schreinmandala (mandara) des Kasuga Taisha.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 167.
Glossar
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- Futsunushi 経津主 ^ Mythologischer Schwertgott
- Ichi-no-miya 一宮 ^ „Erster Schrein“; oberste Shintō-Schreine der früheren Provinzen Japans
- Kannon 観音 ^ auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
- Mikasa-yama 御蓋山 ^ Heiliger Berg östlich von Nara, an dessen Fuß der Kasuga Taisha errichtet wurde; auch Kasuga-yama
- shikinen sengū 式年遷宮 ^ periodische Schreinverlegung bzw. -erneuerung; zumeist, aber nicht nur, auf Ise bezogen
- Taika no Kaishin 大化改新 ^ „Reformen des großen Wandels“; politischer Umschwung unter Kaiser Kōtoku im Jahre 646; Zentralisierung des Landes und Sinisierung des Staatssystems
- Takemikazuchi 建御雷 ^ Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt
- Wakamiya Jinja 若宮神社 ^ wtl. „Junger Schrein“; bedeutendster Nebenschrein des Kasuga Taisha, gegr. 1135; später entstandene Schreine dieses Namens finden sich in ganz Japan