Alltag/Matsuri/Feuergang: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://flickr.com/photos/mshades/sets/72157594513817780/ Setsubun at Mibudera], Chris Gladis (en.)<br/>Foto-Strecke auf flickr (2007), die einen ähnlichen ''goma''-Ritus, allerdings ohne Feuer-Gang, im Mibudera in Kyoto dokumentiert.
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* [http://www.davidmoreton.com/echoes/09.html Fire Walk at Saba Daishi],Don Weiss (en.)<br/>Yamabushi ''goma''-Ritus auf Shikoku.
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Der Tempel Yakuō-in führt seine Wurzeln auf den {{g|Nara}}-zeitlichen Mönch {{g|gyouki}} und auf {{g|kuukai}} zurück. Wie in vielen ''yamabushi''-Heiligtümern werden auch hier (neben Fudō) Gottheiten in {{g|Tengu}}-Gestalt verehrt.{{q|Sollte hier nicht noch mehr stehen? [[Benutzer:Bescheid|Bernhard Scheid]] 13:24, 12. Jul. 2022 (CEST)}}
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Die ''goma''-Riten der ''yamabushi'' stammen aus dem esoterischen Buddhismus ({{g|mikkyou}}) und wurden wahrscheinlich zusammen mit dem Kult des Fudō Myōō ursprünglich von Kūkai in Japan verbreitet. Das Wort ''goma'' leitet sich von Sanskrit {{s|homa}} ab, deutet also bereits auf den indischen Ursprung dieser Praxis hin. ''Homa''-Riten sind in allen indischen Traditionen bekannt und waren wohl ursprünglich Brandopfer. Ihre klassische Form beinhaltet aber auch einen Altar, in dessen Mitte das Feuer entzündet wird. In dieser Form werden japanische ''goma''-Riten auch heute noch von Mönchen des {{g|shingonshuu|Shingon}} Buddhismus praktiziert. Die „Outdoor-Variante“ der ''yamabushi'' ist eine spezielle Entwicklung, die wahrscheinlich von nicht-buddhistischen Traditionen des Feuergangs mitgeprägt wurde, sich aber des Begriffs ''goma'' im Sinne eines mit dem Feuer verbundenen Rituals bedient.  
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* [http://wadaphoto.jp/maturi/hiwatari1.htm Takao-san ōhiwatari matsuri], Wada Yoshio (jap.)<br/>Dieser Website entstammen die obigen Fotos. Sie wurden am 14. März 2004 in Takao-machi, am westlichen Stadtrand von Tōkyō aufgenommen.
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* [http://flickr.com/photos/mshades/sets/72157594513817780/ Setsubun at Mibudera], Chris Gladis (en.)<br/>Foto-Strecke auf flickr (2007), die einen ähnlichen ''goma''-Ritus, allerdings ohne Feuer-Gang, im Mibudera in Kyōto dokumentiert.
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* [http://ww.shikokuhenrotrail.com/shikoku/otherjournals/echoes/09.html Fire Walk At Saba Daishi], Don Weiss (en.)<br/>''Yamabushi'' ''goma''-Ritus auf Shikoku.
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Aktuelle Version vom 12. Januar 2023, 16:31 Uhr

Feuer-Gang auf dem Berg Takao

G oma [goma gyōji (jap.) 護摩行事 buddh. Feuerritus, skt. Homa]-Riten, deren Höhepunkt in einem bloßfüßigen Gang durch glühende Asche besteht, zählen zu den typischen Aktivitäten der yamabushi [yamabushi (jap.) 山伏 Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō]. Diese Feste richten sich zumeist an Fudō Myōō [Fudō Myōō (jap.) 不動明王 prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“], den besonderen Schutzherrn der yamabushi, der seinerseits mit Feuer und Schwert assoziiert wird. Die Bilder auf dieser Seite zeigen ein Feuer-Fest des Shingon Tempels Yakuō-in [Yakuō-in (jap.) 薬王院 Shingon-Tempel am Takao-san bei Tōkyō, Zentrum des Shugendō; er ist dem „Medizin-König“ Yakuō Bosatsu geweiht, einer Figur aus dem Lotus Sūtra.], einem yamabushi-Zentrum am Fuße des Berges Takao [Takao-san (jap.) 高尾山 Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs] im Westen Tōkyōs.

Yamabushi takao wada5m.jpg
1 Feuer Ritus der yamabushi auf Berg Takao.
Nachdem die Flammen großteils verlöscht sind, bahnen sich die erfahrenen Mönche mit Hilfe von Salz einen Weg durch die Glut (hiwatari). Die Schuhe haben sie natürlich abgelegt.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).

Foto-Dokumentation des Rituals

Yamabushi takao wada1m.jpg
2
Eine Prozession von „Bergasketen“ (yamabushi) auf Takao-san. Hier eine Gruppe jüngerer Mönche mit der typischen Kopfbedeckung.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi takao wada5a.jpg
3
Eine Gruppe yamabushi des Takao-san, welche Muscheln blasen.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi in festlicher Kleidung
Yamabushi takao wada2m.jpg
4
Der Zeremonienmeister tritt zugleich mit dem Oberpriesters des örtlichen Shingon-Tempels Yakuō-in auf. Ein anderer hochrangiger yamabushi bläst hier das Muschelhorn, ein Markenzeichen der Bergasketen.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Würdenträger der yamabushi
Yamabushi takao wada7a.jpg
5
Hochrangige Ordensfrau und weitere yamabushi des Shingon-Tempels Yakuō-in (Berg Takao bei Tōkyō).
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Unter den prominenten yamabushi befinden sich auch Frauen.
Yamabushi takao wada7m.jpg
6
Laienanhänger des Bergasketen-Kultes (yamabushi) des Yakuō-in.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi takao wada3m.jpg
7
Ein großer Haufen von Zedernzweigen wird bei dieser yamabushi-Zeremonie in Brand gesteckt.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi takao wada4m.jpg
8
Gebete und Tänze beim goma-Ritus, während das Feuer hoch auflodert.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi takao wada8.jpg
9
Mönche und yamabushi durchschreiten die glosende Asche (hiwatari).
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Entzünden des rituellen Feuers
Yamabushi takao wada6m.jpg
10
Yamabushi helfen den Laien, die am Ritual teilgenommen haben, beim bloßfüßigen Gang (hiwatari) durchs Feuer.
Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
Yamabushi helfen den Laien, die am Ritual teilgenommen haben, beim bloßfüßigen Gang durchs Feuer.

Religiöse Wurzeln

Der Tempel Yakuō-in führt seine Wurzeln auf den Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]-zeitlichen Mönch Gyōki [Gyōki (jap.) 行基 668–749; Nara-zeitlicher Mönch, Popularisierer des Buddhismus] und auf Kūkai [Kūkai (jap.) 空海 774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi] zurück. Wie in vielen yamabushi-Heiligtümern werden auch hier (neben Fudō) Gottheiten in tengu [tengu (jap.) 天狗 wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen]-Gestalt verehrt.

Die goma-Riten der yamabushi stammen aus dem esoterischen Buddhismus (mikkyō [mikkyō (jap.) 密教 esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten]) und wurden wahrscheinlich zusammen mit dem Kult des Fudō Myōō ursprünglich von Kūkai in Japan verbreitet. Das Wort goma leitet sich von Sanskrit homa [homa (skt.) होम indisches Feuerritual (jap. goma 護摩)] ab, deutet also bereits auf den indischen Ursprung dieser Praxis hin. Homa-Riten sind in allen indischen Traditionen bekannt und waren wohl ursprünglich Brandopfer. Ihre klassische Form beinhaltet aber auch einen Altar, in dessen Mitte das Feuer entzündet wird. In dieser Form werden japanische goma-Riten auch heute noch von Mönchen des Shingon [Shingon-shū (jap.) 真言宗 Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan] Buddhismus praktiziert. Die „Outdoor-Variante“ der yamabushi ist eine spezielle Entwicklung, die wahrscheinlich von nicht-buddhistischen Traditionen des Feuergangs mitgeprägt wurde, sich aber des Begriffs goma im Sinne eines mit dem Feuer verbundenen Rituals bedient.

Verweise

Internetquellen

Siehe auch Internetquellen

  • Takao-san ōhiwatari matsuri, Wada Yoshio (jap.)
    Dieser Website entstammen die obigen Fotos. Sie wurden am 14. März 2004 in Takao-machi, am westlichen Stadtrand von Tōkyō aufgenommen.
  • Setsubun at Mibudera, Chris Gladis (en.)
    Foto-Strecke auf flickr (2007), die einen ähnlichen goma-Ritus, allerdings ohne Feuer-Gang, im Mibudera in Kyōto dokumentiert.
  • Fire Walk At Saba Daishi, Don Weiss (en.)
    Yamabushi goma-Ritus auf Shikoku.


Letzte Überprüfung der Linkadressen: Jul. 2020

Bilder

Quellen und Erläuterungen zu den Bildern auf dieser Seite

  1. ^ 
    Yamabushi takao wada5m.jpg
    Nachdem die Flammen großteils verlöscht sind, bahnen sich die erfahrenen Mönche mit Hilfe von Salz einen Weg durch die Glut (hiwatari). Die Schuhe haben sie natürlich abgelegt.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  2. ^ 
    Yamabushi takao wada1m.jpg
    Eine Prozession von „Bergasketen“ (yamabushi) auf Takao-san. Hier eine Gruppe jüngerer Mönche mit der typischen Kopfbedeckung.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  3. ^ 
    Yamabushi takao wada5a.jpg
    Eine Gruppe yamabushi des Takao-san, welche Muscheln blasen.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  4. ^ 
    Yamabushi takao wada2m.jpg
    Der Zeremonienmeister tritt zugleich mit dem Oberpriesters des örtlichen Shingon-Tempels Yakuō-in auf. Ein anderer hochrangiger yamabushi bläst hier das Muschelhorn, ein Markenzeichen der Bergasketen.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  5. ^ 
    Yamabushi takao wada7a.jpg
    Hochrangige Ordensfrau und weitere yamabushi des Shingon-Tempels Yakuō-in (Berg Takao bei Tōkyō).
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  1. ^ 
    Yamabushi takao wada7m.jpg
    Laienanhänger des Bergasketen-Kultes (yamabushi) des Yakuō-in.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  2. ^ 
    Yamabushi takao wada3m.jpg
    Ein großer Haufen von Zedernzweigen wird bei dieser yamabushi-Zeremonie in Brand gesteckt.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  3. ^ 
    Yamabushi takao wada4m.jpg
    Gebete und Tänze beim goma-Ritus, während das Feuer hoch auflodert.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  4. ^ 
    Yamabushi takao wada8.jpg
    Mönche und yamabushi durchschreiten die glosende Asche (hiwatari).
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  5. ^ 
    Yamabushi takao wada6m.jpg
    Yamabushi helfen den Laien, die am Ritual teilgenommen haben, beim bloßfüßigen Gang (hiwatari) durchs Feuer.
    Wada Yoshio, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).

Glossar

Namen und Fachbegriffe auf dieser Seite

  • Fudō Myōō 不動明王 ^ prominentester japanischer myōō (Mantra-König), wtl. „der Unbewegliche“
  • goma gyōji 護摩行事 ^ buddh. Feuerritus, skt. Homa
  • Gyōki 行基 ^ 668–749; Nara-zeitlicher Mönch, Popularisierer des Buddhismus
  • homa (skt.) होम ^ indisches Feuerritual (jap. goma 護摩)
  • Kūkai 空海 ^ 774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi
  • mikkyō 密教 ^ esoterischer Buddhismus, Tantrismus; wtl. geheime Lehre; Gegenstück zu kengyō; in Japan vor allem durch den Shingon, aber auch durch Teile des Tendai Buddhismus vertreten
  • Nara 奈良 ^ Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō
  • Shingon-shū 真言宗 ^ Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan
  • Takao-san 高尾山 ^ Berg Takao, rel. Zentrum im Westen Tōkyōs
  • tengu 天狗 ^ wtl. Himmelshund; vogelartiger oder geflügelter Kobold, meist in den Bergen
  • Yakuō-in 薬王院 ^ Shingon-Tempel am Takao-san bei Tōkyō, Zentrum des Shugendō; er ist dem „Medizin-König“ Yakuō Bosatsu geweiht, einer Figur aus dem Lotus Sūtra.
  • yamabushi 山伏 ^ Bergasket, wtl. der in den Bergen schläft; Praktikant des Shugendō