Bauten/Bekannte Schreine/Kasuga: Unterschied zwischen den Versionen
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Kasuga Man·dalas exis·tieren in ver·schie·denen Ver·sio·nen, die frü·hesten stam·men aus der {{g|Kamakura}}-Zeit. Wie er·wähnt war der Schrein damals ge·zwun·gen, nach neuen Unter·stüt·zern zu suchen und tat dies, indem er die Ver·eh·rung seiner Götter mit der Ver·eh·rung der ent·spre·chen·den ''honji'' Buddhas gleich·setzte und sie in Form vom Man·dalas populari·sierte. Ein solcher Über·gang vom Ahnen·kult zur ''kami''-Ver·eh·rung im Dienst des Bud·dhis·mus ist aller·dings kein ver·einzel·tes Phäno·men, sondern lässt sich bereits in der Heian-Zeit häufig feststellen. | Kasuga Man·dalas exis·tieren in ver·schie·denen Ver·sio·nen, die frü·hesten stam·men aus der {{g|Kamakura}}-Zeit. Wie er·wähnt war der Schrein damals ge·zwun·gen, nach neuen Unter·stüt·zern zu suchen und tat dies, indem er die Ver·eh·rung seiner Götter mit der Ver·eh·rung der ent·spre·chen·den ''honji'' Buddhas gleich·setzte und sie in Form vom Man·dalas populari·sierte. Ein solcher Über·gang vom Ahnen·kult zur ''kami''-Ver·eh·rung im Dienst des Bud·dhis·mus ist aller·dings kein ver·einzel·tes Phäno·men, sondern lässt sich bereits in der Heian-Zeit häufig feststellen. | ||
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Im Mittel·teil des Mandalas nimmt die rea·listische Ab·bil·dung des Kasuga Schreins den promi·nen·tes·ten Platz ein. Zwischen der Götter·welt und dem Schrein erkennt man den heili·gen Berg Mikasa, auf dessen Gipfel, etwas her·aus·ver·größert, ein Hirsch zu sehen ist (s. Detailabb. unten). Er ist Bote ({{g|otsukai}}) und Sinn·bild des Kasuga Schreins. Unter·halb der Schrein·anlage, teil·weise von Wolken verdeckt, ist die Tempel·anlage des {{g|koufukuji}} zu sehen, von dem vor allem die Pagode zu er·ken·nen ist. Der Kōfuku-ji fungierte zwar als eine Art Super·visor des Kasuga Schreins, auf den Man·dalas wird diese Rolle aber unter·schied·lich stark hervor·gehoben. | Im Mittel·teil des Mandalas nimmt die rea·listische Ab·bil·dung des Kasuga Schreins den promi·nen·tes·ten Platz ein. Zwischen der Götter·welt und dem Schrein erkennt man den heili·gen Berg Mikasa, auf dessen Gipfel, etwas her·aus·ver·größert, ein Hirsch zu sehen ist (s. Detailabb. unten). Er ist Bote ({{g|otsukai}}) und Sinn·bild des Kasuga Schreins. Unter·halb der Schrein·anlage, teil·weise von Wolken verdeckt, ist die Tempel·anlage des {{g|koufukuji}} zu sehen, von dem vor allem die Pagode zu er·ken·nen ist. Der Kōfuku-ji fungierte zwar als eine Art Super·visor des Kasuga Schreins, auf den Man·dalas wird diese Rolle aber unter·schied·lich stark hervor·gehoben. |
Version vom 19. Mai 2020, 14:55 Uhr
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Der Kasuga [Kasuga Taisha (jap.) 春日大社 Kasuga Schrein, Nara; ehemals Ahnenschrein der Fujiwara] Schrein ist der bekannteste und repräsentativste Schrein der alten Hauptstadt Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō]. Den meisten Touristen bleiben vor allem zwei Eindrücke aus Kasuga in Erinnerung: die zahmen Hirsche, die sich zwischen Kasuga und den benachbarten Tempeln Kōfuku-ji [Kōfuku-ji (jap.) 興福寺 Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara] und Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel] tummeln, und die vielgestaltigen Laternen, die die Wege und Gebäude der Schreinanlage säumen. Der Schrein ist aber auch aufgrund seiner historischen Verbindung zu den Fujiwara [Fujiwara (jap.) 藤原 mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum], dem mächtigsten Adelshaus des japanischen Altertums, von besonderem Interesse.
Laternen
Bohuslav Kotal, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
Rómulo Rejón, flickr 2008.
Bildquelle: Matthias Scommoda, 2004, über Internet Archive.
Edo-Zeit, 1676. Mark Boucher, flickr, 2005.
Yamada Ryoko, flickr, 2005.
Edo-Zeit, 1666. Bohuslav Kotal, flickr 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
Salvador Busquets Artigas, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung).
Die meisten Nebengebäude des Schreins sind mit un·zähligen metallenen Laternen (tōrō [tōrō (jap.) 灯篭 Laterne, meist Stein oder Metall]) versehen, während entlang der Zu·gangs·wege eine noch größere Anzahl von Stein·laternen aufgestellt sind. Diese Laternen des Kasuga Schreins sind Spenden von Gläubigen, die sich über die Jahr·hunderte ange·sammelt haben. Nur zweimal im Jahr, zum Fest der Tag- und Nacht·gleiche (setsubun [setsubun (jap.) 節分 „Trennung der Jahreszeiten“; trad. letzter Tag einer der vier Jahreszeiten; heute meist letzter Tag des Winters (3. Februar)]) im Frühling und zur Zeit des Bon-Festes im August, werden alle Laternen an·ge·zün·det.
Hauptgebäude
Tabi Photo, 2011/12/4.
Der prachtvolle Haupt·eingang des Schreins steht in merk·würdigem Kontrast zur eher be·scheiden wirkenden vier·fachen Haupt·halle, wo die vier Ahnen·götter der Adels·familie Fujiwara ein·ge·schreint sind. Dieses Haupt·gebäude ist von mehreren Neben·gebäuden so dicht umgeben, dass man es als normaler Besucher gar nicht zu Gesicht bekommt.
Bildquelle: unbekannt.
Schreingeschichte
Vorlage:Sidebox3 Der Kasuga Schrein ist mit dem Aufstieg der Fujiwara [Fujiwara (jap.) 藤原 mächtigste Adelsfamilie im jap. Altertum]-Dynastie verbunden, deren Ahnherr, Nakatomi no Kamatari [Nakatomi no Kamatari (jap.) 中臣鎌足 614–669; Staatsmann und Ahnherr der Fujiwara] (614—669), einer der bedeu·tendsten Staats·männer des siebten Jahr·hun·derts war. Er half im Zuge der sog. Taika-Reform [Taika no Kaishin (jap.) 大化改新 „Reformen des großen Wandels“; politischer Umschwung unter Kaiser Kōtoku im Jahre 646; Zentralisierung des Landes und Sinisierung des Staatssystems] dabei mit, das gesamte Land als Eigen·tum des Staates (bzw. des Tennō) zu definieren und die ehe·maligen Regional·fürsten zu Staats·beamten umzu·funktio·nieren. Zum Dank erhielt er „Privat·land“ (das also nicht dem Tennō gehörte) in der fernen Provinz Hitachi (im Osten des heutigen Tōkyō). Um diesen Deal zu besiegeln, war offen·bar die Mit·hilfe der Götter not·wendig. Die beiden himm·lischen Hau·degen Takemikazuchi [Takemikazuchi (jap.) 建御雷 Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt] und Futsunushi [Futsunushi (jap.) 経津主 Mythologischer Schwertgott], die schon bei der Kolonisation Izumos tat·kräftig mit·ge·holfen hatten, erhielten wahr·schein·lich zur Zeit des Kamatari in Hitachi zwei große Schreine.
Als dann im achten Jahr·hundert die neue Haupt·stadt Nara [Nara (jap.) 奈良 Hauptstadt und Sitz des Tennō, 710–784 (= Nara-Zeit); auch: Heijō-kyō] (Heijō-kyō [Heijō-kyō (jap.) 平城京 urspr. Name der Stadt Nara; wtl. Stadt der Friedensburg]) ge·gründet wurde, er·richte·ten die Fujiwara am Ost·rand der Stadt, am Fuße des Berges Mikasa, den Kasuga Schrein, der laut Schrein·legende im Jahr 768 gegründet wurde, wahr·schein·lich aber schon länger als Kult·stätte der Fujiwara fungierte.1 Anlass für die Schrein·grün·dung war der Legende zufolge, dass Takemikazuchi, der Hauptgott des Kasuga Schreins, auf einem Hirsch in die neue Haupt·stadt geritten kam und hier unter·gebracht werden musste.2 In späteren Darstel·lungen wird diese Reise von Takemi·kazuchi und Futsu·nushi gemein·sam unter·nom·men, doch die ur·sprüng·liche Fas·sung der Legende macht deutlich, dass Takemi·kazuchi als letzter zu dem Ensemble der vier Haupt·götter von Kasuga stieß.
Man nimmt an, dass sich die Fujiwara durch diese Gott·heit von den Nakatomi [Nakatomi (jap.) 中臣 Adelsgeschlecht der Antike] abheben wollten, also von ihrem Stamm·haus, mit dem sie aller·dings weiterhin die Ahnen·gott·heit Ame no Koyane [Ame no Koyane (jap.) 天児屋/天児屋根 mytholog. Gottheit; Ahnengottheit der Fujiwara] und seine Gefähr·tin Himegami [Himegami (jap.) 比売神 wtl. „göttliche Gemahlin oder Tochter“; oft anonymes weibl. Gegenstück zu einer männl. Schreingottheit] (oder Hime-no-kami) teilten. Ameno·koyane erfüllt in den Mythen vor allem rituelle Auf·gaben und auch die Nakatomi waren in erster Linie Ritua·listen bei Hof. Mit den beiden Schwert·gott·heiten aus dem fernen Hitachi im En·semble der Ahnen·gott·heiten suchten die Fujiwara offen·bar die Legiti·mation für neue Befug·nisse, also eine politisch aktive Rolle, die sie in der Folge auch erfolg·reich vertei·digten.
Der Schrein war von Anfang an eng mit dem bud·dhis·tischen Tempel Kōfuku-ji [Kōfuku-ji (jap.) 興福寺 Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara] verwoben, der bereits 720, also zehn Jahre nach Grün·dung der Hauptstadt Nara errich·tet worden war. Auch der Kōfuku-ji diente den Fujiwara als Fami·lien·tempel. Mit der Errich·tung des Kasuga Schreins entstand ein Kultkomplex, inner·halb dessen der Tempel für das Seelen·heil und die Begräb·nisse der jeweiligen lebende Fujiwara zu·ständig war, während der Schrein sich um die Ahnen oder Schutzgötter des Familienklans kümmerte.
Die Blütezeit des Schreins fällt in die Heian [Heian (jap.) 平安 auch Heian-kyō 平安京, „Stadt des Friedens“; politisches Zentrum 794–1185 (= Heian-Zeit)]-Zeit, als die Fujiwara als erbliche Regenten des Tennō die gesamte politi·sche Macht des Hofes mono·polisier·ten. Auch der einstmals wichtigste Tempel des Landes, der in un·mittel·barer Nach·bar·schaft gele·gene Tōdaiji [Tōdaiji (jap.) 東大寺 Tempel des Großen Buddha von Nara; wtl. Großer Ost-Tempel] geriet damals unter den Ein·fluss des Kōfuku-ji–Kasuga Kom·plexes bzw. wurde in den Gesamt·kom·plex zu integriert. Ende der Heian-Zeit mussten die Fujiwara ihre domi·nierende poli·tische Stel·lung an die neu aufge·stie·genen Krieger·dynas·tien der Taira [Taira (jap.) 平 Kriegerfamilie, die im 12. Jh. um die pol. Vorherrschaft in Japan kämpfte; auch Heike] und der Minamoto [Minamoto (jap.) 源 Kriegerfamilie, die 1185 eine neue Herrschaftsdynastie begründete: Kamakura Shōgunat, 1185–1333] abgeben. Dies be·deutete auch für den Kasuga Schrein, dass er sich neue Gönner suchen musste und nicht mehr ex·klusiv von den Fujiwara genutzt wurde. Die Er·rich·tung eines fünften Haupt·schreins mit dem Namen Wakamiya (Junger oder neuer Schrein) im Jahr 1135 kann als sicht·bares Zeichen dieses struk·turel·len Wandels ange·sehen werden.3
Trotz des Bedeutungsverlustes von Kaiserhof und Fujiwara blieben Kasuga und Kōfuku-ji bis in die Edo-Zeit die reli·giösen Stützen der alten Aristo·kratie. Diese wiede·rum be·wahrte ihre inter·ne Hierar·chie, der zufolge die Fujiwara die wich·tigste Familie des Hofes dar·stell·ten, auch im Zuge ihres lang·samen Nieder·gangs. Als Reprä·sentant des höfischen Adels zählte der Kasuga Schrein während des japani·schen Mittel·alters zusam·men mit Ise [Ise (jap.) 伊勢 vormoderne Provinz Ise (heute Präfektur Mie); Stadt Ise; Kurzbezeichnung für die Schreinanlage von Ise Ise Jingū] (stell·ver·tretend für den Tennō) und Hachiman [Hachiman (jap.) 八幡 Shintō-Gottheit, Ahnengottheit des Tennō und des Kriegeradels; auch „Yawata“ ausgesprochen] (stell·ver·tretend für den Krieger·adel) zu den drei be·deu·tend·sten Schreinen Japans.
Kasuga Mandalas
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Nara National Museum.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Bildquelle: Blätter zur japanischen Geschichte und Religion, Niels Gülberg, 2009.
Die mittelalterliche Anlage des Kasuga Schreins und die Vor·stel·lun·gen, die man sich von seinen Göt·tern machte, lassen sich an·hand so·ge·nann·ter Schrein-Mandalas [maṇḍala (skt.) मण्डल „Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)] rekon·struie·ren, von denen gerade in diesem Fall beson·ders viele und viel·fäl·tige Exemp·lare an·gefer·tigt wurden. Kasuga Man·dalas exis·tieren in ver·schie·denen Ver·sio·nen, die frü·hesten stam·men aus der Kamakura [Kamakura (jap.) 鎌倉 Stadt im Süden der Kantō Ebene, Sitz des Minamoto Shōgunats 1185–1333 (= Kamakura-Zeit)]-Zeit. Wie er·wähnt war der Schrein damals ge·zwun·gen, nach neuen Unter·stüt·zern zu suchen und tat dies, indem er die Ver·eh·rung seiner Götter mit der Ver·eh·rung der ent·spre·chen·den honji Buddhas gleich·setzte und sie in Form vom Man·dalas populari·sierte. Ein solcher Über·gang vom Ahnen·kult zur kami-Ver·eh·rung im Dienst des Bud·dhis·mus ist aller·dings kein ver·einzel·tes Phäno·men, sondern lässt sich bereits in der Heian-Zeit häufig feststellen.
14. Jh. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 167.
Vorlage:Sidebox3 Das oben abgebildete Beispiel zeigt die Haupt- und Neben·götter des Schreins in Nara zusam·men mit den ihnen ent·sprech·enden Ur-Buddhas. Die ver·gleichs·weise realis·tischen Figuren reprä·sentieren die Er·schei·nungs·formen einer Gott·heit als kami (suijaku [suijaku (jap.) 垂迹 wtl. kami-Spur (eines Buddha); buddh. Bezeichnung für → kami]), die da·rüber schwe·benden Buddha [Buddha (skt.) बुद्ध „Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)]-Figuren sind die jewei·ligen buddhis·tischen Urformen (honji [honji (jap.) 本地 (buddhistische) Urform (eines kami); s.a. suijaku]). Die Haupt·gott·heit des Schreins ist in der obers·ten Reihe zu er·kennen. Sie ist hier ledig·lich als „Erster Schrein“ (Ichi-no-miya) aus·ge·wiesen, ihr Eigen·name (Take·mi·kazuchi [Takemikazuchi (jap.) 建御雷 Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt]) wird nicht ge·nannt. Die Figur „Erster Schrein“ wird von zwei honji Buddhas flankiert, nämlich Shaka [Shaka (jap.) 釈迦 Buddha Shakyamuni, der historische Buddha; auch Shaka Nyorai] und Kannon [Kannon (jap.) 観音 auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt]. Direkt darun·ter — von der Mitte nach außen in ab·nehmen·der Rang·folge — erkennt man die Götter der wei·teren Teil·schreine von Kasuga (inklu·sive diver·ser Neben·schreine), jeweils mit den zu·stän·digen Buddhas oder Bodhisattvas [Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)] darüber.
Im Mittel·teil des Mandalas nimmt die rea·listische Ab·bil·dung des Kasuga Schreins den promi·nen·tes·ten Platz ein. Zwischen der Götter·welt und dem Schrein erkennt man den heili·gen Berg Mikasa, auf dessen Gipfel, etwas her·aus·ver·größert, ein Hirsch zu sehen ist (s. Detailabb. unten). Er ist Bote (o-tsukai [o-tsukai (jap.) お使い wtl. Bote; auch: Götterbote, häufig in Tiergestalt]) und Sinn·bild des Kasuga Schreins. Unter·halb der Schrein·anlage, teil·weise von Wolken verdeckt, ist die Tempel·anlage des Kōfuku-ji [Kōfuku-ji (jap.) 興福寺 Tempel des Hossō-Buddhismus; einer der Sieben Großen Tempel von Nara] zu sehen, von dem vor allem die Pagode zu er·ken·nen ist. Der Kōfuku-ji fungierte zwar als eine Art Super·visor des Kasuga Schreins, auf den Man·dalas wird diese Rolle aber unter·schied·lich stark hervor·gehoben.
Verweise
Verwandte Themen
Fußnoten
Literatur
Bilder
- ^ Laternen (tōrō) in Seitengängen des Kasuga Taisha.
Bohuslav Kotal, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Laternen (tōrō) des Kasuga Taisha. Die gold-glänzenden sind neueren Datums.
Rómulo Rejón, flickr 2008. - ^ Metallene Laternen (tōrō) des Kasuga Taisha.
Bildquelle: Matthias Scommoda, 2004, über Internet Archive. - ^ Die Laterne (tōrō) im Vordergrund hat ein Datum eingeschrieben: Enpō 4 (= 1676).
Edo-Zeit, 1676. Mark Boucher, flickr, 2005. - ^ Der Hirsch als Symbol des Schreins ist auch auf vielen Laternen (tōrō) zu finden.
Yamada Ryoko, flickr, 2005. - ^ Die Grundform ist gleich, doch jede Laterne (tōrō) ist ein Einzelstück.
Owen Murray, flickr, 2007. - ^ Viele Laternen (tōrō) haben einen Text in das Muster eingebaut, der Namen des Spenders und Datum der Spende enthält.
Edo-Zeit, 1666. Bohuslav Kotal, flickr 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Beleuchtete Kasuga-Laterne (tōrō)
Perrin Lindelauf, flickr, 2005. - ^ Kasuga-Laterne (tōrō) mit Chrysanthemen Motiv
Bildquelle: unbekannt.
- ^ Steinlaternen (tōrō) des Kasuga Schreins
Roy Chan, flickr, 2008. - ^ Steinlaternen (ishi tōrō) des Kasuga Taisha
Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Reh zwischen den Steinlaternen (tōrō) des Kasuga Taisha.
Salvador Busquets Artigas, flickr, 2008 (mit freundlicher Genehmigung). - ^ Als Vorbereitung für das Laternenfest werden die Steinlaternen (tōrō) mit Papier verklebt.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Eingang zum innersten Bereich des Kasuga Schreins, normalerweise für die Öffentlichkeit gesperrt.
Tabi Photo, 2011/12/4. - ^ Die vier aneinander gefügten Schreingebäude für die Hauptgötter des Kasuga Taisha. Sie bilden den Grundtyp des sogenannten Kasuga-Stils, der in zahlreichen klein dimensionierten Schreinbauten Anwendung findet.
Bildquelle: unbekannt. - ^ Schrein-Mandala des Kasuga Taisha, der hier lediglich durch einen Hirsch, das Botentier der Kasuga-Götter, repräsentiert ist. Aus dem Sattel des Hirsches wächst ein Baum, dessen Zweige die fünf Hauptschreingötter verkörpern.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Nara National Museum. - ^ Schreine von Kasuga Taisha mit den fünf Hauptgöttern in buddhistischer Gestalt (honji). Im Vordergrund steht die Pagoden des Kōfuku-ji.
Kamakura-Zeit, 14. Jh. Bildquelle: Blätter zur japanischen Geschichte und Religion, Niels Gülberg, 2009. - ^ Darstellung der Götter des Kasuga Schreins in kami-Form (suijaku), unterste Reihe, und darüber in Buddha-Form (honji). Die oberste Gottheit (ganz oben) wurde offenbar zwei Buddha-Gestalten, Shaka (re.) und Kannon (li.) zugeordnet.
14. Jh. Bildquelle: Victor Harris, Shintō (Tōkyō: Seikandō bunko, 2001), S. 167.
Glossar
- Bodhisattva (skt.) बोधिसत्त्व ^ „Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)
- Futsunushi 経津主 ^ Mythologischer Schwertgott
- Ichi-no-miya 一宮 ^ „Erster Schrein“; oberste Shintō-Schreine der früheren Provinzen Japans
- Kannon 観音 ^ auch Kanzeon 観世音, wtl. der den Klang der Welt erhört; skt. Avalokiteśvara; chin. Guanyin; als Bodhisattva des Mitleids bekannt
- Mikasa-yama 御蓋山 ^ Heiliger Berg östlich von Nara, an dessen Fuß der Kasuga Taisha errichtet wurde; auch Kasuga-yama
- shikinen sengū 式年遷宮 ^ periodische Schreinverlegung bzw. -erneuerung; zumeist, aber nicht nur, auf Ise bezogen
- Taika no Kaishin 大化改新 ^ „Reformen des großen Wandels“; politischer Umschwung unter Kaiser Kōtoku im Jahre 646; Zentralisierung des Landes und Sinisierung des Staatssystems
- Takemikazuchi 建御雷 ^ Mythologischer Schwertgott (wtl. Gewittergott); Ahnengottheit der Fujiwara; u.a. in den Schreinen Kashima und Kasuga verehrt
- Wakamiya Jinja 若宮神社 ^ wtl. „Junger Schrein“; bedeutendster Nebenschrein des Kasuga Taisha, gegr. 1135; später entstandene Schreine dieses Namens finden sich in ganz Japan
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