Ikonographie/Ordnungssysteme/Ryogai Mandara: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 3: Zeile 3:
 
__TOC__
 
__TOC__
 
{{fl|M}}{{skt:mandala|andalas}} sind be·son·ders im {{glossar:shingonshuu|Shingon}} Bud·dhis·mus zen·trale ri·tu·el·le Bild·werke, die man u.a. als Gegen·stand der Me·di·ta·tion nützt, um sich die Wahr·hei·ten des Bud·dhis·mus visuell zu ver·gegen·wär·tigen.  
 
{{fl|M}}{{skt:mandala|andalas}} sind be·son·ders im {{glossar:shingonshuu|Shingon}} Bud·dhis·mus zen·trale ri·tu·el·le Bild·werke, die man u.a. als Gegen·stand der Me·di·ta·tion nützt, um sich die Wahr·hei·ten des Bud·dhis·mus visuell zu ver·gegen·wär·tigen.  
Die bei·den Haupt·man·da·las der Shin·gon Schule re·präsen·tieren je·weils eine eigene „Welt“, die zu·sam·men alle As·pek·te der Rea·li·tät um·fassen: „Mut·ter·schoß“- und „{{skt:Vajra|Vajra}}-Welt“. Da sie fast immer in Kom·bi·na·tion auf·treten, wer·den diese bei·den Man·da·las auch {{glossar:ryougaimandara}}, Man·da·las der bei·den Wel·ten, ge·nannt.
+
Die bei·den Haupt·man·da·las der Shin·gon-Schule re·präsen·tieren je·weils eine eigene „Welt“, die zu·sam·men alle As·pek·te der Rea·li·tät um·fassen: „Mut·ter·schoß“- und „{{skt:Vajra|Vajra}}-Welt“. Da sie fast immer in Kom·bi·na·tion auf·treten, wer·den diese bei·den Man·da·las auch {{glossar:ryougaimandara}}, Man·da·las der bei·den Wel·ten, ge·nannt.
 
In bei·den Wel·ten nimmt {{glossar:Dainichinyorai}}, der zen·trale Bud·dha des Shin·gon Bud·dhis·mus, die wich·tigste Stel·lung ein.  
 
In bei·den Wel·ten nimmt {{glossar:Dainichinyorai}}, der zen·trale Bud·dha des Shin·gon Bud·dhis·mus, die wich·tigste Stel·lung ein.  
 
Dieser Bud·dha zeigt sich, je nach·dem ob man ihn aus der realen, uns um·geben·den Mutter·schoß-Welt oder aus der Vajra-Welt — dem Zu·stand der per·fek·ten Er·leuch·tung —  be·trach·tet, in unter·schied·lichen For·men, und dieser Unter·schied oder Dop·pel·aspekt soll sich sym·bo·lisch in den Man·da·las der bei·den Welten wider·spie·geln. Wichtig ist dabei, dass keine der beiden Wel·ten der an·deren unter·ge·ordnet ist, son·dern dass sie sich perfekt er·gän·zen. In den Riten des Shin·gon Bud·dhis·mus sollen daher beide Man·da·las neben dem Altar auf·ge·hängt werden, das Vajra-Welt Man·da·la im Westen, das Mut·ter·schoß-Mandala im Osten.
 
Dieser Bud·dha zeigt sich, je nach·dem ob man ihn aus der realen, uns um·geben·den Mutter·schoß-Welt oder aus der Vajra-Welt — dem Zu·stand der per·fek·ten Er·leuch·tung —  be·trach·tet, in unter·schied·lichen For·men, und dieser Unter·schied oder Dop·pel·aspekt soll sich sym·bo·lisch in den Man·da·las der bei·den Welten wider·spie·geln. Wichtig ist dabei, dass keine der beiden Wel·ten der an·deren unter·ge·ordnet ist, son·dern dass sie sich perfekt er·gän·zen. In den Riten des Shin·gon Bud·dhis·mus sollen daher beide Man·da·las neben dem Altar auf·ge·hängt werden, das Vajra-Welt Man·da·la im Westen, das Mut·ter·schoß-Mandala im Osten.
Zeile 27: Zeile 27:
 
|}
 
|}
  
==Mutterschoß-Welt  (Taizōkai)==
+
==Mutterschoß-Welt  (''Taizōkai'')==
  
Im Mutterschoß-Welt Mandala ({{g|taizoukaimandara}}) nimmt Dai·nichi die Po·si·tion im Zen·trum des Bil·des ein. Auch hier hat er — typisch für den eso·teri·schen Bud·dhis·mus — eine Krone auf, seine Hände sind aller·dings zur Medita·tions-Mudra gefaltet. Dieses Man·dala ist einem Palast nach·emp·fun·den, die ein·zel·nen Felder werden hier als „Hallen“ be·zeich·net.
+
Im Mutterschoß-Welt Mandala ({{g|taizoukaimandara}}) nimmt Dai·nichi die Po·si·tion im Zen·trum des Bil·des ein. Auch hier hat er — typisch für den eso·teri·schen Bud·dhis·mus — eine Krone auf, seine Hände sind aller·dings zur Medita·tions-''mudra'' gefaltet. Dieses Man·dala ist einem Palast nach·emp·fun·den, die ein·zel·nen Felder werden hier als „Hallen“ be·zeich·net.
 
{{w500|rahmen_h=550
 
{{w500|rahmen_h=550
 
|taizokai_kamakura.jpg
 
|taizokai_kamakura.jpg
Zeile 37: Zeile 37:
 
{{w500|rahmen_h=550
 
{{w500|rahmen_h=550
 
|taizokai_shuji.jpg
 
|taizokai_shuji.jpg
|Taizōkai mandara mit ''shūji''-Zeichen.
+
|''Taizōkai mandara'' mit ''shūji''-Zeichen.
 
}}
 
}}
 
Die Namen der bei·den Man·dalas, Mut·ter·schoß und Vajra (oft auch als Dia·mant oder Don·ner·keil bezeichnet), leiten sich von ver·schie·denen {{skt:sutra|Sutren}} ab, die ur·sprüng·lich un·ab·hän·gig von ein·an·der ent·standen, aber von {{glossar:Kuukai}}, dem Be·grün·der des ja·pani·schen Shin·gon, oder von sei·nem chi·ne·si·schen Lehrer {{glossar:Huiguo}}, als ele·men·tare Lehr·schrif·ten ihrer Schule aus·gewählt wurden. Es ist aller·dings bis heute strittig, wie die An·ord·nung der ein·zel·nen Bud·dhas genau mit den je·weili·gen Tex·ten in Be·zieh·ung steht.
 
Die Namen der bei·den Man·dalas, Mut·ter·schoß und Vajra (oft auch als Dia·mant oder Don·ner·keil bezeichnet), leiten sich von ver·schie·denen {{skt:sutra|Sutren}} ab, die ur·sprüng·lich un·ab·hän·gig von ein·an·der ent·standen, aber von {{glossar:Kuukai}}, dem Be·grün·der des ja·pani·schen Shin·gon, oder von sei·nem chi·ne·si·schen Lehrer {{glossar:Huiguo}}, als ele·men·tare Lehr·schrif·ten ihrer Schule aus·gewählt wurden. Es ist aller·dings bis heute strittig, wie die An·ord·nung der ein·zel·nen Bud·dhas genau mit den je·weili·gen Tex·ten in Be·zieh·ung steht.
  
Bei der Kom·bina·tion der bei·den Man·dalas, die außer·halb Japans kaum bekannt ist, dürfte wohl auch die {{glossar:Yinyang}} Philo·sophie, bzw. die Berück·sich·tigung eines männ·lichen und eines weib·lichen Prinzips, eine Rolle gespielt haben: Obwohl dieser Punkt selten er·wähnt wird, er·scheint mir der ge·schlecht·liche Aspekt von „Mut·ter·schoß“ und „Vajra“ in der Kom·bi·na·tion der bei·den Man·da·las keines·wegs zu·fällig.
+
Bei der Kom·bina·tion der bei·den Man·dalas, die außer·halb Japans kaum bekannt ist, dürfte wohl auch die {{glossar:Yinyang}}-Philo·sophie, bzw. die Berück·sich·tigung eines männ·lichen und eines weib·lichen Prinzips, eine Rolle gespielt haben: Obwohl dieser Punkt selten er·wähnt wird, er·scheint mir der ge·schlecht·liche Aspekt von „Mut·ter·schoß“ und „Vajra“ in der Kom·bi·na·tion der bei·den Man·da·las keines·wegs zu·fällig.
  
 
==Anmerkungen==
 
==Anmerkungen==

Version vom 21. September 2015, 10:31 Uhr

Vorlage:Styles

Ryōgai Mandara, Mandalas der beiden Welten

Vorlage:Fl

maṇḍala मण्डल (skt., n.)

„Kreis“, schematische Darstellung der kosmischen Ordnung (jap. mandara 曼荼羅)

Bild, Konzept

Der Begriff „mandala“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kongokai.jpg
  • Pagoden mandala.jpg
  • Taizokai kamakura.jpg
  • Borobudur10.jpg
  • Nichiren mandala.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Dakini taizokai.jpg
  • Pagoden mandala detail.jpg

sind be·son·ders im

Shingon-shū 真言宗 (jap.)

Shingon-Schule, wtl. Schule des Wahren Wortes; wichtigste Vertreterin des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Japan

Schulrichtung

Der Begriff „Shingon-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Shingon monk koya.jpg
  • Daikoku kojimadera.jpg
  • Pagode negoroji.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Pagode jodoji hiroshima.jpg
  • Gorinto kuroda.jpg
  • Monk koya.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Siebold shingon monk.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Yamabushi 2011.jpg
  • Saidaiji eisonto.jpg
  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Toji Monks.jpg
  • Pagode muroji.jpg
  • Yamabushi takao wada2m.jpg
Bud·dhis·mus zen·trale ri·tu·el·le Bild·werke, die man u.a. als Gegen·stand der Me·di·ta·tion nützt, um sich die Wahr·hei·ten des Bud·dhis·mus visuell zu ver·gegen·wär·tigen. 

Die bei·den Haupt·man·da·las der Shin·gon-Schule re·präsen·tieren je·weils eine eigene „Welt“, die zu·sam·men alle As·pek·te der Rea·li·tät um·fassen: „Mut·ter·schoß“- und „

vajra वज्र (skt., m.)

„Donnerkeil“, Ritualinstrument und Symbol des tantristischen/esoterischen Buddhismus (jap. kongō 金剛)

Gegenstand

Der Begriff „vajra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Kukai2.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Raigo ginko.jpg
  • Vajra tibet.jpg
  • Arhat4 ryozen.jpg
  • Vajra kongobuji.jpg
  • Nio shirahige kunisaki kaze.jpg
  • Zao gongen.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Ennogyoja skelett.jpg

-Welt“. Da sie fast immer in Kom·bi·na·tion auf·treten, wer·den diese bei·den Man·da·las auch

Ryōgai mandara 両界曼荼羅 (jap.)

wtl. Mandalas der beiden Welten; Doppelset von Mandalas im Shingon Buddhismus

Bild

Der Begriff „Ryōgai mandara“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

, Man·da·las der bei·den Wel·ten, ge·nannt.

In bei·den Wel·ten nimmt

Dainichi Nyorai 大日如来 (jap.)

Buddha Vairocana, der „kosmische Buddha“; wtl. „Großes Licht“ oder „Große Sonne“

Buddha

Der Begriff „Dainichi Nyorai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Butsudan.gif
  • Gosonzomandara.jpg

, der zen·trale Bud·dha des Shin·gon Bud·dhis·mus, die wich·tigste Stel·lung ein. Dieser Bud·dha zeigt sich, je nach·dem ob man ihn aus der realen, uns um·geben·den Mutter·schoß-Welt oder aus der Vajra-Welt — dem Zu·stand der per·fek·ten Er·leuch·tung — be·trach·tet, in unter·schied·lichen For·men, und dieser Unter·schied oder Dop·pel·aspekt soll sich sym·bo·lisch in den Man·da·las der bei·den Welten wider·spie·geln. Wichtig ist dabei, dass keine der beiden Wel·ten der an·deren unter·ge·ordnet ist, son·dern dass sie sich perfekt er·gän·zen. In den Riten des Shin·gon Bud·dhis·mus sollen daher beide Man·da·las neben dem Altar auf·ge·hängt werden, das Vajra-Welt Man·da·la im Westen, das Mut·ter·schoß-Mandala im Osten.

Vajra-Welt (Kongōkai)

Im Vajra-Welt Man·da·la (

Kongōkai 金剛界 (jap.)

Vajra-Welt, Diamant-Welt; Welt der absoluten Erkenntnis des Dainichi Nyorai; s.a. Taizōkai

Konzept

Der Begriff „Kongōkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kongou1.gif

) er·kennt man Dai·nichi im mit·tle·ren obe·ren Feld der drei-mal-drei Haupt·felder. Diese An·ord·nung ent·spricht dem idea·len Grund·riss einer Haupt·stadt (nach chi·ne·si·schem oder auch klas·sisch-japa·ni·schem Muster): Der Pa·last des Kai·sers be·herrscht nach diesem Schema vom Nor·den her die Stadt. Dai·nichi trägt, im Ge·gen·satz zu sons·tigen Bud·dha-Dar·stel·lun·gen, eine Krone und faltet die Hände zur

mudrā मुद्रा (skt., f.)

„Siegel“, Gebetsgeste (jap. inzō 印相)

Ritus

Der Begriff „mudra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Amida heian.jpg
  • Aniin middle.jpg
  • Luohan3.jpg
  • Shaka muroji.jpg
  • Luohan11.jpg
  • Dainichi unkei.jpg
  • Luohan2.jpg
  • Gosanze myoo.jpg
  • Taizokai kamakura.jpg
  • Amida nyorai zu.jpg
  • Kongokai.jpg
  • Shaka heian boston.jpg
  • Dainichi douganji.jpg
  • Amida horyuji.jpg
  • Dainichi sonsho mandara.jpg
  • Mudra kamakuradaibutsu.jpg
  • Gosanze mudra.jpg
  • Arhat16 ryozen.jpg
der Weis·heit. 
Kongokai.jpg
Kongōkai mandara, Heian Zeit (9.Jh.)
Der Hauptbuddha dieses Kongōkai mandara, Dainichi mit der Weisheits-mudra, befindet sich im mittleren, oberen Feld. Dieses mandala ist einer Hauptstadt mit dem Palast im Norden nachempfunden (s.a. ten Grotenhuis 1999, Japanese Mandalas, plate 6).
Heian-Zeit, 9. Jh. Bildquelle: Wikimedia Commons, bildbearbeitet.

Die neun Fel·der sind in streng geo·metri·sche Formen unterteilt. Im Fach·jargon werden die Einzel·fel·der des Kongōkai mandara als „Versammlungen“ bezeichnet. Die Ver·samm·lungen bestehen bei genauer Be·trach·tung aus un·zäh·li·gen

Buddha बुद्ध (skt., m.)

„Der Erleuchtete“ (jap. butsu, hotoke 仏 oder Budda 仏陀)

Buddha

Der Begriff „Buddha“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Asket ingakyo.jpg
  • Parinirvana gandhara.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Devadatta hokusai.jpg
  • Leshan.jpg
  • Alchi buddha birth.jpg
  • Buddha palast.jpg
  • Ausfahrt ingakyo.jpg
  • Borobudur verfuehrung.jpg
  • Buddha predigt ingakyo.jpg
  • Rakanji morioka.jpg
  • Buddha geburt dunhuang.jpg
  • Buddha geburt.jpg
  • Hoshi mandara boston.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Birth buddha gandhara.jpg
  • Borobudur buddha.jpg

- und

Bodhisattva बोधिसत्त्व (skt., m.)

„Erleuchtetes Wesen“, Vorstufe zur vollkommenen Buddhaschaft (jap. bosatsu 菩薩)

Buddha

Der Begriff „Bodhisattva“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Seokguram.jpg
  • Daihannyakyo.jpg
  • Shokannon 13.jpg
  • Kakumei gyoja ontake.jpg
  • Paranirvana dunhuang.jpg
  • Maitreya koryuji.jpg
  • Enma-ten.jpg
  • Raigo chionin.jpg
  • Nehanzu.jpg
  • Amida spinner.jpg
  • Jizo sokujoin.jpg
  • Diamant Sutra.jpg
  • Arima harunobu.jpg
  • Shukuyo.jpg
  • Bodhisattva korea.jpg

-Gestalten, doch ist ihre Zahl und An·ord·nung genau fest·gelegt. Dai·nichi kommt im übrigen, wie an·dere Bud·dhas auch, in meh·re·ren dieser Ver·samm·lun·gen vor. Jede Ver·samm·lung kann auch als ein·zel·nes Man·dala gelesen und dar·ge·stellt werden.

Kongou1.gif
Die „Versammlungen“ der neun Felder des Kongōkai von oben links nach unten rechts:

1) Vier mudrā-Versammlung 2) Ein mudrā-Versammlung 3) Höchstes Prinzip Versammlung
4) Opfer Versammlung 5) Perfekter Körper Versammlung 6) Versammlung des Gōsanze Myōō

7) Subtile Versammlung 8) Samadhi Versammlung 9) Gōsanze Samadhi Versammlung
Bukkyō no benkyōshitsu, über Internet Archive.
1) Vier Mudrā Versammlung 2) Ein Mudrā Versammlung 3) Versammlung des Höchsten Prinzips
4) Opfer Versammlung 5) Perfekter Körper Versammlung 6) Versammlung des Gōsanze [Myōō]
7) Subtile Versammlung 8) Samadhi Versammlung 9) Gōsanze Samadhi Versammlung

Mutterschoß-Welt (Taizōkai)

Im Mutterschoß-Welt Mandala (Taizōkai mandara [Taizōkai mandara (jap.) 胎蔵界曼陀羅 Mutterschoß-Welt-Mandala; Mandala des Buddha Dainichi in seiner „Mutterschoß-Welt“ (Taizōkai)]) nimmt Dai·nichi die Po·si·tion im Zen·trum des Bil·des ein. Auch hier hat er — typisch für den eso·teri·schen Bud·dhis·mus — eine Krone auf, seine Hände sind aller·dings zur Medita·tions-mudra gefaltet. Dieses Man·dala ist einem Palast nach·emp·fun·den, die ein·zel·nen Felder werden hier als „Hallen“ be·zeich·net.

Taizokai kamakura.jpg
Taizōkai mandara, Heian Zeit (9.Jh.)
Der Hauptbuddha dieses Mutterschoß-Welt Mandalas (Taizōkai mandara) ist Dainichi mit der Meditations-mudra. Er befindet sich im Zentrum des Bildes. Dieses mandala ist einem Palast nachempfunden (s.a. ten Grotenhuis 1999, Japanese Mandalas, plate 8).
Heian-Zeit, 9. Jh. Bildquelle: Wikimedia Commons, bildbearbeitet.

Auch hier sind die je·wei·li·gen Buddha- und Heils·ge·stal·ten ganz genau fest·gelegt. In manchen Man·dalas werden sie gar nicht figu·rativ aus·ge·staltet, sondern durch ihre „Samen-Zeichen“ (jap.

shuji 種子 (jap.)

Symbolische Sanskrit-Zeichen in siddham-Schrift; wtl. Samen (Skt. bija); auch bonji 梵字, „indische Zeichen“; v.a. in rituellen Texten des esoterischen Buddhismus (mikkyō) in Gebrauch

Text

Der Begriff „shuji“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Bilder

  • Taizokai shuji.jpg

, skt.

bīja बीज (skt., n.)

„Samen“, im übertragenen Sinn: ursprüngliches Zeichen, Symbol (jap. shuji 種子)

Konzept

Der Begriff „bija“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Taizokai shuji.jpg

) re·prä·sen·tiert. Diese sind Silben·zeichen in einer in·dischen Schrift namens siddham,1 die sym·bolisch für einen Bud·dha stehen. Diese besondere Symbol·schrift wird in Japan vor allem im eso·teri·schen Bud·dhis·mus verwendet. Sie ist noch heute im Shin·gon und in Zwei·gen des

Tendai-shū 天台宗 (jap.)

Tendai-Schule, chin. Tiantai

Schulrichtung

Der Begriff „Tendai-shū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Aizen mandara 1107.jpg
  • Sannotorii atago.jpg
  • Daikoku kongorinji.jpg
  • Sakai yusai.jpg
  • Hie mandara.jpg
  • Hojoe iwashimizu2.jpg
Bud·dhis·mus in Ge·brauch.
Taizokai shuji.jpg
Taizōkai mandara mit shūji-Zeichen.
Taizōkai mandara mit shuji. Shūji (skt. bija) sind Silbenzeichen in einer indischen Schrift namens siddham. Sie stehen hier jeweils für einen Buddha des konventionellen Taizōkai mandara.
Heian-Zeit, 9. Jh. Bildquelle: Bukkyō no benkyōshitsu, über Internet Archive.

Die Namen der bei·den Man·dalas, Mut·ter·schoß und Vajra (oft auch als Dia·mant oder Don·ner·keil bezeichnet), leiten sich von ver·schie·denen

sūtra सूत्र (skt., n.)

„Faden“, Lehrrede des Buddha, kanonische Schrift (jap. kyō 経 oder kyōten 経典)

Text

Der Begriff „sutra“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Hannya shingyo.jpg
  • Daihannyakyo.jpg

ab, die ur·sprüng·lich un·ab·hän·gig von ein·an·der ent·standen, aber von

Kūkai 空海 (jap.)

774–835, Gründer des Shingon Buddhismus; Eigennamen Saeki Mao, Ehrennamen Kōbō Daishi

Der Begriff „Kūkai“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Kobodaishi kind.jpg
  • Gobyobashi.jpg
  • Koya karte.jpg
  • Gosanze myoo toji.jpg
  • Shikoku12.jpg
  • Koya6.jpg
  • Zennyo ryuo.jpg
  • Kukai koya myojin.jpg
  • Gosonzomandara.jpg
  • Chigo daishi.jpg
  • Tenguzoshi koyasan okunoin.jpg
  • Koya1.jpg
  • Tenguzoshi koyasan daito.jpg
  • Amoghavajra.jpg
  • Sanmendaikoku eishinji.jpg
  • Kukai nitto.jpg
  • Koya1896.jpg
  • Kukai okunoin.jpg
  • Kuukai2.jpg
  • Monks koya wada.jpg
  • Kukai2.jpg
  • Hachiman kaikei.jpg

, dem Be·grün·der des ja·pani·schen Shin·gon, oder von sei·nem chi·ne·si·schen Lehrer

Huiguo 惠果 (chin.)

746–806; ältere Schreibung Hui-kuo; chin. Lehrer Kūkais

Der Begriff „Huiguo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

, als ele·men·tare Lehr·schrif·ten ihrer Schule aus·gewählt wurden. Es ist aller·dings bis heute strittig, wie die An·ord·nung der ein·zel·nen Bud·dhas genau mit den je·weili·gen Tex·ten in Be·zieh·ung steht.

Bei der Kom·bina·tion der bei·den Man·dalas, die außer·halb Japans kaum bekannt ist, dürfte wohl auch die

Yin Yang 陰陽 (chin.)

Dualistisches Prinzip der chin. Naturphilosophie

Konzept

Der Begriff „Yin Yang“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Seimei.jpg

-Philo·sophie, bzw. die Berück·sich·tigung eines männ·lichen und eines weib·lichen Prinzips, eine Rolle gespielt haben: Obwohl dieser Punkt selten er·wähnt wird, er·scheint mir der ge·schlecht·liche Aspekt von „Mut·ter·schoß“ und „Vajra“ in der Kom·bi·na·tion der bei·den Man·da·las keines·wegs zu·fällig.

Anmerkungen

  1. Siddham ist ver·wandt aber nicht i·den·tisch mit der Devana·gari Schrift, in der Sans·krit üblicher·weise ge·schrie·ben wird.