Mythen/Imaginaere Tiere: Unterschied zwischen den Versionen

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Tiere spielen in allen asiatischen Religionen eine viel größere Rolle als in den monotheistischen Traditionen Europas und Kleinasiens. In Japan können Tiere sowohl im Buddhismus als auch im Shinto religiös verehrt werden. Sie werden einerseits als Boten von Gottheiten angesehen, andererseits gibt es auch Gottheiten in Tiergestalt, bzw. Gottheiten, die sich bevorzugt in der Gestalt eines bestimmten Tieres zeigen. Die „mächtigsten“ Tiere sind wohl die Drachen. Magisch begabt sind aber auch [[Mythen:Füchse|Füchse und Tanuki]] (die auf der nächsten Seite besprochen werden). Unter den göttlichen Botentieren ist neben dem Fuchs vor allem der [[ Mythen:Affen| Affe]] von besonderer Bedeutung.
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Tiere spielen in allen asiatischen Religionen eine viel größere Rolle als in den mono·theistischen Traditionen Europas und Klein·asiens. In Japan können Tiere sowohl im Bud·dhis·mus als auch im Shinto religiös ver·ehrt werden. Sie werden einer·seits als Boten von Gott·heiten angesehen, anderer·seits gibt es auch Gottheiten in Tier·gestalt, bzw. Gottheiten, die sich be·vor·zugt in der Ge·stalt eines be·stimmten Tieres zeigen. Die „mächtigsten“ Tiere sind wohl die Drachen. Magisch be·gabt sind aber auch [[Mythen:Füchse|Füchse und Tanuki]] (die auf der nächsten Seite be·sprochen werden). Unter den göttlichen Botentieren ist neben dem Fuchs vor allem der [[ Mythen:Affen| Affe]] von besonderer Bedeutung.
  
 
==Drachen==
 
==Drachen==
 
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Drachen kombinieren äußerlich die anatomischen Stärken aller möglichen Tiere: die Schuppen von Fischen und Schlangen, die Klauen und Flügel von Vögeln, die Zähne und Pranken von Tigern, außerdem Hörner, Fühler, usw. Manche Drachen können auch menschliche Gestalt annehmen. Auf dem Meeresboden steht der Palast ({{glossar:ryuuguu}}) des Drachenkönigs. Ein göttlicher Vorfahre des {{Glossar:Tennou}} suchte einst den Drachenpalast auf, verliebte sich in eine seiner Töchter, heiratete sie und nahm sie mit auf die Erde. Es kam allerdings zur Trennung, als er sie während der Geburt des gemeinsamen Kindes in Drachengestalt erblickte. Die Drachentochter zog sich wieder ins Meer zurück, ihr Sohn blieb aber auf Erden, heiratete wieder eine Drachenprinzessin und zeugte schließlich {{glossar:jinmutennou}}, den ersten Tenno. Die Tenno-Familie zählt also auch den Drachengott zu ihren Ahnen (mehr dazu: [[Mythen:Götter_der_Erde | Göttermythen, Teil 2]]).
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Drachen kombinieren äußerlich die anatomischen Stärken aller möglichen Tiere: die Schuppen von Fischen und Schlangen, die Klauen und Flügel von Vögeln, die Zähne und Pranken von Tigern, außerdem Hörner, Fühler, usw. Manche Drachen können auch mensch·liche Gestalt annehmen. Auf dem Meeres·boden steht der Palast ({{glossar:ryuuguu}}) des Drachenkönigs. Ein gött·licher Vor·fahre des {{Glossar:Tennou}} suchte einst den Drachenpalast auf, verliebte sich in eine seiner Töchter, heiratete sie und nahm sie mit auf die Erde. Es kam aller·dings zur Trennung, als er sie während der Geburt des ge·mein·samen Kindes in Drachengestalt er·blickte. Die Drachentochter zog sich wieder ins Meer zurück, ihr Sohn blieb aber auf Erden, heiratete wieder eine Drachenprinzessin und zeugte schließ·lich {{glossar:jinmutennou}}, den ersten Tenno. Die Tenno-Familie zählt also auch den Drachengott zu ihren Ahnen (mehr dazu: [[Mythen:Götter_der_Erde | Göttermythen, Teil 2]]).
  
In China war der Drache ebenfalls mit dem chinesischen Kaiser verbunden. Seit dem legendären Gelben Kaiser (Huang Di, leg.r. 2696–2598 v.u.Z.) stellt er das Symboltier der kaiserlichen Herrschaft dar (ähnlich wie in Europa der Adler). Der Drache ist außerdem das bevorzugte Tier der [[Mythen:Affen/Tierkreis|Zwölf Tierkreiszeichen]] des chinesischen Kalenders (der auch in Japan Geltung hat). Und auch die vier Himmelsrichtungen werden nach einer chinesischen Auffassung von Drachen beherrscht (nach einer anderen Auffassung wird allerdings nur der Osten von einem blauen Drachen repräsentiert). Die erwähnte Legende von den Drachen-artigen Vorfahren des Tenno entstand also höchstwahrscheinlich aus dem Bedürfnis, dieses bedeutungsvolle Symboltier auch für den japanischen Kaiser in Anspruch nehmen zu können.
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In China war der Drache ebenfalls mit dem chinesischen Kaiser ver·bunden. Seit dem legendären Gelben Kaiser (Huang Di, leg.r. 2696–2598 v.u.Z.) stellt er das Symboltier der kaiser·lichen Herrschaft dar (ähnlich wie in Europa der Adler). Der Drache ist außer·dem das be·vor·zugte Tier der [[Mythen:Affen/Tierkreis|Zwölf Tierkreiszeichen]] des chinesischen Kalenders (der auch in Japan Geltung hat). Und auch die vier Himmels·richtungen werden nach einer chinesischen Auf·fas·sung von Drachen be·herrscht (nach einer anderen Auf·fas·sung wird allerdings nur der Osten von einem blauen Drachen repräsentiert). Die erwähnte Legende von den Drachen-artigen Vor·fahren des Tenno ent·stand also höchst·wahr·schein·lich aus dem Bedürfnis, dieses be·deutungs·volle Symboltier auch für den japanischen Kaiser in Anspruch nehmen zu können.
  
Auch im Buddhismus ist der Drachen als Gottheit anerkannt. Buddhistische Drachen lassen sich zumeist auf die indischen Nagas zurückführen, schlangenartige Gottheiten, die neben den [[Ikonographie:Wächtergötter | Deva-Gottheiten]] eine eigene Kategorie von himmlischen Wesen darstellen. Der angebliche Begründer des Mahayana Buddhismus, Nāgārjuna (2. Jh. u.Z.), soll seine neuartigen Sutren von den Nagas erhalten haben und trägt daher auch den Namen Nāga[a]rjuna, „Weißer Naga/Drache“. Auch in Indien sind die Nagas eng mit dem Wasser verbunden. Im Unterschied zu den chinesischen Drachen sind sie jedoch eher niedrige, unerleuchtete Kreaturen. In Japan lässt sich jedoch kaum ein Unterschied zwischen buddhistischen Nagas und chinesischen Drachen feststellen.
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Auch im Buddhismus ist der Drachen als Gottheit aner·kannt. Buddhistische Drachen lassen sich zumeist auf die indischen Nagas zurück·führen, schlangen·artige Gottheiten, die neben den [[Ikonographie:Wächtergötter | Deva-Gottheiten]] eine eigene Kategorie von himmlischen Wesen dar·stellen. Der angebliche Begründer des Mahayana Buddhismus, Nāgārjuna (2. Jh. u.Z.), soll seine neu·artigen Sutren von den Nagas er·halten haben und trägt daher auch den Namen Nāga[a]rjuna, „Weißer Naga/Drache“. Auch in Indien sind die Nagas eng mit dem Wasser ver·bunden. Im Unter·schied zu den chinesischen Drachen sind sie jedoch eher niedrige, un·er·leuch·tete Kreaturen. In Japan lässt sich jedoch kaum ein Unter·schied zwischen buddhistischen Nagas und chinesischen Drachen feststellen.
  
Die Verbundenheit mit dem Wasser äußert sich bei manchen Drachen im Besitz eines Edelsteins, mit dem sie Ebbe und Flut beherrschen. Dieser Edelstein hat eine enge Verwandtschaft mit dem buddhistischen Wunscherfüllungsjuwel ({{glossar:nyoinotama}}), das von manchen Bodhisattvas getragen wird ([[Ikonographie:Kannon|Nyoirin Kannon]]). Schließlich werden Drachen auch für den Regen (oder das Ausbleiben des Regens) verantwortlich gemacht und stehen daher in vielen asiatischen Ländern im Zentrum von rituellen Bitten und Zeremonien, um Regen herbeizuführen.
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Die Verbundenheit mit dem Wasser äußert sich bei manchen Drachen im Besitz eines Edelsteins, mit dem sie Ebbe und Flut be·herrschen. Dieser Edelstein hat eine enge Ver·wandt·schaft mit dem buddhistischen Wunsch·erfüllungs·juwel ({{glossar:nyoinotama}}), das von manchen Bodhisattvas ge·tragen wird ([[Ikonographie:Kannon|Nyoirin Kannon]]). Schließ·lich werden Drachen auch für den Regen (oder das Ausbleiben des Regens) ver·ant·wort·lich gemacht und stehen daher in vielen asiatischen Ländern im Zentrum von rituellen Bitten und Zeremonien, um Regen herbeizuführen.
  
Wasser und Drachen bilden also eine assoziative Einheit, daher auch die häufigen Drachenfiguren bei Brunnen am Eingang von Tempeln oder Schreinen. Als Herrscher über das lebenswichtige Element des Wassers können Drachen natürlich auch bedrohlich sein, bzw. die Gefahr von Naturkatastrophen in sich bergen. Grundsätzlich besteht zu Drachen aber ein positives, von Respekt geprägtes Verhältnis.
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Wasser und Drachen bilden also eine assoziative Einheit, daher auch die häufigen Drachenfiguren bei Brunnen am Eingang von Tempeln oder Schreinen. Als Herrscher über das lebens·wichtige Element des Wassers können Drachen natürlich auch be·droh·lich sein, bzw. die Gefahr von Naturkatastrophen in sich bergen. Grund·sätz·lich besteht zu Drachen aber ein positives, von Respekt geprägtes Verhältnis.
  
 
==Schlangen==
 
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Die Grenzen zwischen Schlangen und Drachen sind fließend. Schlangen gelten auch als Boten der Drachen, bzw. sollen sie nach einer chinesischen Auffassung Drachen im Stadium der Kindheit sein. In den klassischen japanischen Mythen taucht eine achtköpfige Schlange von riesigen Ausmaßen auf, die vom Gott {{glossar:Susanoo}} nur mit List besiegt werden kann. Auf bildlichen Darstellungen aus der Edo-Zeit wird diese Schlange stets als Drache abgebildet.
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Die Grenzen zwischen Schlangen und Drachen sind fließend. Schlangen gelten auch als Boten der Drachen, bzw. sollen sie nach einer chinesischen Auf·fassung Drachen im Stadium der Kind·heit sein. In den klassischen japanischen Mythen taucht eine acht·köpfige Schlange von riesigen Aus·maßen auf, die vom Gott {{glossar:Susanoo}} nur mit List be·siegt werden kann. Auf bildlichen Dar·stellungen aus der Edo-Zeit wird diese Schlange stets als Drache abgebildet.
  
 
Obwohl dieser Mythos an das negative Bild europäischer Drachengeschichten erinnert, werden Schlangen in Japan, ähnlich wie Drachen, zumeist mit positivem Respekt und Ehrerbietung angesehen. Der Gott des uralten {{glossar:oomiwajinja|Miwa Schreins}} taucht in den Mythen mehrfach einmal in menschlicher, einmal in Schlangengestalt auf. Noch heute opfert man im Miwa Schrein rohe Eier, da diese für Schlangen eine besondere Delikatesse darstellen.
 
Obwohl dieser Mythos an das negative Bild europäischer Drachengeschichten erinnert, werden Schlangen in Japan, ähnlich wie Drachen, zumeist mit positivem Respekt und Ehrerbietung angesehen. Der Gott des uralten {{glossar:oomiwajinja|Miwa Schreins}} taucht in den Mythen mehrfach einmal in menschlicher, einmal in Schlangengestalt auf. Noch heute opfert man im Miwa Schrein rohe Eier, da diese für Schlangen eine besondere Delikatesse darstellen.
  
Das ''Hitachi fudoki,'' ein alte Chronik der heutigen Präfektur Ibaraki, berichtet, dass sich in alter Zeit gehörnte Schlangen gegen die Urbarmachung des Landes zur Wehr setzten und die Menschen attackierten. Während die Provinzbewohner sich zurückzogen, ging ein Abgesandter der Zentralregierung mit Waffengewalt gegen die Schlangen vor und tötete einige von ihnen. Erst durch die Errichtung eines Schreins konnte er sie aber endgültig zur Ruhe bringen. Aus dieser Erzählung wird ersichtlich, dass die Schlangen für Gottheiten gehalten wurden, denen das Land ursprünglich gehörte.
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Das ''Hitachi fudoki,'' ein alte Chronik der heutigen Präfektur Ibaraki, be·richtet, dass sich in alter Zeit gehörnte Schlangen gegen die Urbarmachung des Landes zur Wehr setzten und die Menschen attackierten. Während die Provinz·bewohner sich zurück·zogen, ging ein Ab·ge·sandter der Zentral·regierung mit Waffen·gewalt gegen die Schlangen vor und tötete einige von ihnen. Erst durch die Er·richtung eines Schreins konnte er sie aber end·gültig zur Ruhe bringen. Aus dieser Er·zählung wird ersichtlich, dass die Schlangen für Gott·heiten ge·halten wurden, denen das Land ursprünglich gehörte.
  
Schlangen gelten außerdem als die Tiergefährten der Glücksgöttin {{glossar:benten|Benzaiten}} (s.a. [[Benten| Sidepage Benzaiten]]), die wiederum mit zahlreichen Drachenmythen in Verbindung steht. Benzeiten war ursprünglich eine Fluss-, bzw. Wassergöttin, daher ihre Assoziation mit Schlangen und Drachen.
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Schlangen gelten außerdem als die Tiergefährten der Glücksgöttin {{glossar:benten|Benzaiten}} (s.a. [[Benten| Sidepage Benzaiten]]), die wiederum mit zahl·reichen Drachenmythen in Ver·bindung steht. Benzeiten war ur·sprüng·lich eine Fluss-, bzw. Wassergöttin, daher ihre Assoziation mit Schlangen und Drachen.
  
Eine negative Eigenschaft, die Schlangen von Drachen unterscheidet, liegt darin, dass Schlangen ein Sinnbild der Eifersucht darstellen. Zahlreiche Geschichten aus der buddhistischen Erzählliteratur des Mittelalters berichten, wie insbesondere Frauen, die zum Zeitpunkt ihres Todes Eifersucht in sich tragen, als Schlangen wiedergeboren werden (s. [[Mythen:Geister/Kaidan|Horrorklassiker]]). Und auch Benzaiten wird bisweilen für sehr eifersüchtig gehalten.
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Eine negative Eigenschaft, die Schlangen von Drachen unter·scheidet, liegt darin, dass Schlangen ein Sinnbild der Eifer·sucht darstellen. Zahl·reiche Geschichten aus der buddhistischen Erzähl·literatur des Mittelalters be·richten, wie ins·besondere Frauen, die zum Zeitpunkt ihres Todes Eifersucht in sich tragen, als Schlangen wieder·geboren werden (s. [[Mythen:Geister/Kaidan|Horrorklassiker]]). Und auch Benzaiten wird bisweilen für sehr eifersüchtig gehalten.
  
In vielen Mythenkreisen der Welt steht der Schlange als Herrscherin des Wassers der Vogel, bzw. der Adler, als Beherrscher des Himmels oder des Feuers gegenüber. In Indien ist dieser Gegensatz besonders stark ausgeprägt. Hier gibt es den Vogelmenschen Garuda, der den Nagas, also den Schlangenwesen, in ewiger Feindschaft gegenübersteht. In China und Japan ist dieser Gegensatz nicht besonders präsent, vielleicht weil die Figur des Drachens zu übermächtig ist und auch viele Eigenschaften mit den Vögeln teilt. Der indische Vogelmensch Garuda scheint jedoch in der Sagenfigur des japanischen [[Mythen:Tengu_und_Oni|Tengu]] einen Verwandten zu haben.
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In vielen Mythenkreisen der Welt steht der Schlange als Herrscherin des Wassers der Vogel, bzw. der Adler, als Be·herrscher des Himmels oder des Feuers gegen·über. In Indien ist dieser Gegensatz besonders stark aus·geprägt. Hier gibt es den Vogel·menschen Garuda, der den Nagas, also den Schlangenwesen, in ewiger Feind·schaft gegen·über·steht. In China und Japan ist dieser Gegen·satz nicht besonders präsent, vielleicht weil die Figur des Drachens zu übermächtig ist und auch viele Eigen·schaften mit den Vögeln teilt. Der indische Vogel·mensch Garuda scheint jedoch in der Sagenfigur des japanischen [[Mythen:Tengu_und_Oni|Tengu]] einen Verwandten zu haben.
 
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Version vom 24. September 2010, 16:40 Uhr

Achtung: Sie sehen eine veraltete Version von https://religion-in-japan.univie.ac.at/Handbuch/Mythen/Imaginaere_Tiere.

Tiergötter und Götterboten, Teil 1 Drachen und Schlangen

Vorlage:Wrapper Tiere spielen in allen asiatischen Religionen eine viel größere Rolle als in den mono·theistischen Traditionen Europas und Klein·asiens. In Japan können Tiere sowohl im Bud·dhis·mus als auch im Shinto religiös ver·ehrt werden. Sie werden einer·seits als Boten von Gott·heiten angesehen, anderer·seits gibt es auch Gottheiten in Tier·gestalt, bzw. Gottheiten, die sich be·vor·zugt in der Ge·stalt eines be·stimmten Tieres zeigen. Die „mächtigsten“ Tiere sind wohl die Drachen. Magisch be·gabt sind aber auch Füchse und Tanuki (die auf der nächsten Seite be·sprochen werden). Unter den göttlichen Botentieren ist neben dem Fuchs vor allem der Affe von besonderer Bedeutung.

Drachen

Ebisu.gif

Drachen kombinieren äußerlich die anatomischen Stärken aller möglichen Tiere: die Schuppen von Fischen und Schlangen, die Klauen und Flügel von Vögeln, die Zähne und Pranken von Tigern, außerdem Hörner, Fühler, usw. Manche Drachen können auch mensch·liche Gestalt annehmen. Auf dem Meeres·boden steht der Palast (

Ryūgū 龍宮 (jap.)

Drachenpalast; mythologischer Ort am Meeresgrund

Der Begriff „Ryūgū“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

) des Drachenkönigs. Ein gött·licher Vor·fahre des

Tennō 天皇 (jap.)

jap. „Kaiser“-Titel, wtl. Herrscher des Himmels

Der Begriff „Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • 3jingi.jpg
  • Tengu no ran.jpg
  • Heiseitenno.jpg

suchte einst den Drachenpalast auf, verliebte sich in eine seiner Töchter, heiratete sie und nahm sie mit auf die Erde. Es kam aller·dings zur Trennung, als er sie während der Geburt des ge·mein·samen Kindes in Drachengestalt er·blickte. Die Drachentochter zog sich wieder ins Meer zurück, ihr Sohn blieb aber auf Erden, heiratete wieder eine Drachenprinzessin und zeugte schließ·lich

Jinmu Tennō 神武天皇 (jap.)

wtl. „göttlicher Krieger“; gemäß den japanischen Mythen der erste menschliche Herrscher (Tennō) Japans; eigentlicher Name: Kami Yamato Iware-hiko no Sumera Mikoto 神日本磐余彦天皇 (Nihon shoki)

Fiktive Person

Der Begriff „Jinmu Tennō“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Jinmu grab nachher.jpg
  • Toyotamahime hokusai.jpg
  • Jinmu yoshitoshi.jpg
  • Jinmu Feldzug.png
  • Kaiserliche boten.jpg
  • Jinmu ginko.jpg
  • Jinmu grab vorher.jpg
  • Jinmu grab.jpg
  • Tenno chikanobu1878 gr.jpg
  • Jinmu tosei.png

, den ersten Tenno. Die Tenno-Familie zählt also auch den Drachengott zu ihren Ahnen (mehr dazu: Göttermythen, Teil 2).

In China war der Drache ebenfalls mit dem chinesischen Kaiser ver·bunden. Seit dem legendären Gelben Kaiser (Huang Di, leg.r. 2696–2598 v.u.Z.) stellt er das Symboltier der kaiser·lichen Herrschaft dar (ähnlich wie in Europa der Adler). Der Drache ist außer·dem das be·vor·zugte Tier der Zwölf Tierkreiszeichen des chinesischen Kalenders (der auch in Japan Geltung hat). Und auch die vier Himmels·richtungen werden nach einer chinesischen Auf·fas·sung von Drachen be·herrscht (nach einer anderen Auf·fas·sung wird allerdings nur der Osten von einem blauen Drachen repräsentiert). Die erwähnte Legende von den Drachen-artigen Vor·fahren des Tenno ent·stand also höchst·wahr·schein·lich aus dem Bedürfnis, dieses be·deutungs·volle Symboltier auch für den japanischen Kaiser in Anspruch nehmen zu können.

Auch im Buddhismus ist der Drachen als Gottheit aner·kannt. Buddhistische Drachen lassen sich zumeist auf die indischen Nagas zurück·führen, schlangen·artige Gottheiten, die neben den Deva-Gottheiten eine eigene Kategorie von himmlischen Wesen dar·stellen. Der angebliche Begründer des Mahayana Buddhismus, Nāgārjuna (2. Jh. u.Z.), soll seine neu·artigen Sutren von den Nagas er·halten haben und trägt daher auch den Namen Nāga[a]rjuna, „Weißer Naga/Drache“. Auch in Indien sind die Nagas eng mit dem Wasser ver·bunden. Im Unter·schied zu den chinesischen Drachen sind sie jedoch eher niedrige, un·er·leuch·tete Kreaturen. In Japan lässt sich jedoch kaum ein Unter·schied zwischen buddhistischen Nagas und chinesischen Drachen feststellen.

Die Verbundenheit mit dem Wasser äußert sich bei manchen Drachen im Besitz eines Edelsteins, mit dem sie Ebbe und Flut be·herrschen. Dieser Edelstein hat eine enge Ver·wandt·schaft mit dem buddhistischen Wunsch·erfüllungs·juwel (

nyoi no tama 如意の玉 (jap.)

Wunschperle, Wunschjuwel; auch hōju

Gegenstand

Der Begriff „nyoi no tama“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Arima harunobu.jpg
  • Ema inari2.jpg
  • Tenkawa benzaiten.jpg
  • Nyoirin kannon 14c.jpg
  • Jizo zenen1223-26.jpg
  • Jizo 14c.jpg
  • Nyoirin jukkansho.jpg
  • Nyoirin kannon.jpg
  • Otoyo komanezumi1.jpg

), das von manchen Bodhisattvas ge·tragen wird (Nyoirin Kannon). Schließ·lich werden Drachen auch für den Regen (oder das Ausbleiben des Regens) ver·ant·wort·lich gemacht und stehen daher in vielen asiatischen Ländern im Zentrum von rituellen Bitten und Zeremonien, um Regen herbeizuführen.

Wasser und Drachen bilden also eine assoziative Einheit, daher auch die häufigen Drachenfiguren bei Brunnen am Eingang von Tempeln oder Schreinen. Als Herrscher über das lebens·wichtige Element des Wassers können Drachen natürlich auch be·droh·lich sein, bzw. die Gefahr von Naturkatastrophen in sich bergen. Grund·sätz·lich besteht zu Drachen aber ein positives, von Respekt geprägtes Verhältnis.

Schlangen

Vorlage:Wrapper

Die Grenzen zwischen Schlangen und Drachen sind fließend. Schlangen gelten auch als Boten der Drachen, bzw. sollen sie nach einer chinesischen Auf·fassung Drachen im Stadium der Kind·heit sein. In den klassischen japanischen Mythen taucht eine acht·köpfige Schlange von riesigen Aus·maßen auf, die vom Gott

Susanoo 須佐之男/素戔男 (jap.)

mytholog. Gottheit; Trickster-Gott, Sturmgott, Mondgott; Bruder der Amaterasu

Der Begriff „Susanoo“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Ukehi 1827.jpg
  • Susanoo kyosai.jpg
  • Susanoo kagura.jpg
  • Susanoo toyokuni.jpg
  • Amaterasu eitaku.jpg
  • 05drache.jpg
  • Susanoo yoshitoshi.jpg
nur mit List be·siegt werden kann. Auf bildlichen Dar·stellungen aus der Edo-Zeit wird diese Schlange stets als Drache abgebildet.

Obwohl dieser Mythos an das negative Bild europäischer Drachengeschichten erinnert, werden Schlangen in Japan, ähnlich wie Drachen, zumeist mit positivem Respekt und Ehrerbietung angesehen. Der Gott des uralten

Ōmiwa Jinja 大神神社 (jap.)

Ōmiwa Schrein, auch Miwa Schrein, nahe Nara; einer der ältesten Schreine Japans

Schrein

Der Begriff „Ōmiwa Jinja“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Geographische Lage

Die Karte wird geladen …
Geographische Lage von Ōmiwa Jinja; s.a. Geo-Glossar
taucht in den Mythen mehrfach einmal in menschlicher, einmal in Schlangengestalt auf. Noch heute opfert man im Miwa Schrein rohe Eier, da diese für Schlangen eine besondere Delikatesse darstellen.

Das Hitachi fudoki, ein alte Chronik der heutigen Präfektur Ibaraki, be·richtet, dass sich in alter Zeit gehörnte Schlangen gegen die Urbarmachung des Landes zur Wehr setzten und die Menschen attackierten. Während die Provinz·bewohner sich zurück·zogen, ging ein Ab·ge·sandter der Zentral·regierung mit Waffen·gewalt gegen die Schlangen vor und tötete einige von ihnen. Erst durch die Er·richtung eines Schreins konnte er sie aber end·gültig zur Ruhe bringen. Aus dieser Er·zählung wird ersichtlich, dass die Schlangen für Gott·heiten ge·halten wurden, denen das Land ursprünglich gehörte.

Schlangen gelten außerdem als die Tiergefährten der Glücksgöttin

Benten 弁天 (jap.)

Glücksgöttin; Kurzform von Benzaiten

Glücksgottheit

Der Begriff „Benten“ wird in diesem Handbuch auf folgenden Seiten erwähnt:

Glossarseiten

Bilder

  • Torii zeniarai.jpg
  • Hiroshige haneda.jpg
  • Tenkawa benzaiten doji.jpg
(s.a.  Sidepage Benzaiten), die wiederum mit zahl·reichen Drachenmythen in Ver·bindung steht. Benzeiten war ur·sprüng·lich eine Fluss-, bzw. Wassergöttin, daher ihre Assoziation mit Schlangen und Drachen.

Eine negative Eigenschaft, die Schlangen von Drachen unter·scheidet, liegt darin, dass Schlangen ein Sinnbild der Eifer·sucht darstellen. Zahl·reiche Geschichten aus der buddhistischen Erzähl·literatur des Mittelalters be·richten, wie ins·besondere Frauen, die zum Zeitpunkt ihres Todes Eifersucht in sich tragen, als Schlangen wieder·geboren werden (s. Horrorklassiker). Und auch Benzaiten wird bisweilen für sehr eifersüchtig gehalten.

In vielen Mythenkreisen der Welt steht der Schlange als Herrscherin des Wassers der Vogel, bzw. der Adler, als Be·herrscher des Himmels oder des Feuers gegen·über. In Indien ist dieser Gegensatz besonders stark aus·geprägt. Hier gibt es den Vogel·menschen Garuda, der den Nagas, also den Schlangenwesen, in ewiger Feind·schaft gegen·über·steht. In China und Japan ist dieser Gegen·satz nicht besonders präsent, vielleicht weil die Figur des Drachens zu übermächtig ist und auch viele Eigen·schaften mit den Vögeln teilt. Der indische Vogel·mensch Garuda scheint jedoch in der Sagenfigur des japanischen Tengu einen Verwandten zu haben.

  1. ^  
    Drachen und schlange.jpg
    Drache (ryū) und Schlange (hebi) auf einem Papierlampion, wahrscheinlich mit Bezug auf das Schlangenjahr der Tierkreiszeichen.
    Werk von Katsushika Hokusai. Spätere Edo-Zeit, 19. Jh. Museum of Fine Arts, Boston.
  2. ^  
    Susanoo toyokuni.jpg
    Susanoo rettet Prinzessin Kushinada vor der achtköpfigen Schlange (hebi). Im Vordergrund acht Töpfe mit Sake, Susanoos Trick, um das Monster betrunken zu machen. Wie für viele ukiyo-e der mittleren Periode typisch, ist der Held mit den Zügen eines Kabuki-Schauspielers ausgestattet.
    Werk von Utagawa Toyokuni (1769–1825). Spätere Edo-Zeit. Tokyo National Museum.
  3. ^  
    Schlange hokusai.jpg
    Eine Schlange (hebi) windet sich um ein Totentäfelchen (ihai). Die Stoffmuster wiederholen die Muster der Schlangenhaut.
    Werk von Katsushika Hokusai (1790–1849). Edo-Zeit. Minneapolis Institute of Art.
  4. ^  
    Shishimai.jpg
    Das Foto zeigt die Maske während einer Aufführung des Löwentanzes (shishimai) vor dem Tōkyō National Museum.
    Free Photo Wallpaper Japan & World, Jänner 2010.
  5. ^  
    Shishi nishihonganji.jpg
    Löwe (shishi); Detail aus dem „Chinesischen Tor“ (Kara-mon) des Nishi Hongan-ji im Stil der sog. Momoyama-Architektur.
    Um 1600. Bernhard Scheid, flickr, 2016.
  6. ^  
    Shishimai utamaro.jpg
    Die Abbildung stammt aus einer Kollektion unterhaltsamer Gedichte, zu denen Utamaro eine Serie von fünf Illustrationen schuf. Das vorliegende Bild zeigt eine Straßenszene in Edo während der Neujahrsfeiern. Straßenkünstler führen einen Löwentanz (shishimai) vor, größere Kinder amüsieren sich, kleinere fürchten sich.
    Werk von Kitagawa Utamaro (1753?–1806). Edo-Zeit. Rijksmuseum, Amsterdam (RP-P-1960-11-3).
  7. ^  
    Koma kamakura1.jpg
    Mit geschlossenem Maul entspricht dieser Löwenhund der „UN-Form“ (UN-gyō). Während man dieses gehörnte Tier wtl. als „Korea-Hund“ (komainu) bezeichnet, wird sein hornloser Partner „Löwe“ (shishi) genannt. (Bei den meisten rezenten Beispielen gibt es diese Unterscheidung nicht.)
    Kamakura-Zeit. Kyōto National Museum.
  8. ^  
    Koma kamakura2.jpg
    Mit offenem Maul entspricht dieser Löwenhund der „A-Form“ (A-gyō). Seine Gestalt ist verhältnismäßig realistisch und evoziert den Eindruck eines starken, mächtigen Tieres. Während man seinen gehörnten Partner als „Korea-Hund“ (komainu) bezeichnet, wird dieses Exemplar „Löwe“ (shishi) genannt. (Bei den meisten rezenten Beispielen gibt es diese Unterscheidung nicht.)
    Kamakura-Zeit. Kyōto National Museum.
  9. ^  
    Baku nikko.jpg
    Zwei imaginäre Elefanten am Giebel des Kamijinkō 上神庫 (Göttlicher Speicher) im Tōshō-gū Schrein, Nikkō. Der Entwurf der Elefanten vom Hofmaler Kanō Tan'yū folgt weitgehend dem etablierten Bild des in Japan nicht heimischen Tieres. Der Unterschied zum Fabeltier baku ist fließend.
    Werk von Kanō Tan’yū (Werkstatt) (1602–1674). Eo-Zeit, 1635. Ron Reznick, 2004 (mit freundlicher Genehmigung).
  10. ^  
    Baku iwashimizu.jpg
    Dachdekoration in Form eines baku
    Frühe Edo-Zeit. Bernhard Scheid, flickr, 2013.
  11. ^  
    Baku2.jpg
    Aus einer Darstellung von Buddhas Ableben (nehanzu). In dieser Abbildung aus dem Altertum erscheinen baku und shishi in der gleichen ikonographischen Gestalt, in der sie heute noch im Schnitzwerk von Tempeln zu bewundern sind.
    11. Jh. Wikimedia Commons.
  12. ^  
    Elefant hokusai.jpg
    Hokusais Illustration der buddhistischen Parabel von den Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen. Jeder beschreibt ihn anders, keiner lügt, aber die Wahrheit geht über all diese Einzelbeschreibungen hinaus. Hokusais Elefant ist vergleichsweise realistisch, hat aber doch einige Ähnlichkeiten mit dem legendären baku.
    Werk von Katsushika Hokusai. Edo-Zeit, 1819. Internet Archive, (bearbeitet).
  13. ^  
    Qilin ming tomb.jpg
    Reliefdarstellung eines kirin.
    China, Qing-Zeit, 17. Jh. Wikimedia Commons.
  14. ^  
    Kirin hoonji.jpg
    Schnitzdarstellung eines kirin
    Tanaka Jūyō, flickr, 2010.
  15. ^  
    Kirin meiji.jpg
    Drachenpferde (kirin). Beilage der ersten Nummer der Zeitung Jitsugyō Shinbun, 1895.
    1895. Waseda University.
  16. ^  
    Hoo byodoin.jpg
    Zwei dieser imaginären Vögel (hōō) zieren das Dach der Haupthalle des berühmten Amida-Tempels Byōdō-in im Süden Kyōtos. Schwarzweiß Photographie, publiziert 1966. Der Vogel ist auch auf dem derzeitigen 10.000-Yen-Schein Japans abgebildet.
    Heian-Zeit, 1053. Bildquelle: John W. Bennett, Ohio State University, über Internet Archive.
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    Shachi hiroshige.jpg
    Das Bild stellt einen der beiden berühmten vergoldeten Tigerfische (shachi) auf dem Dach der Burg von Nagoya dar. Die shachi gelten als Wahrzeichen von Nagoya.
    Werk von Utagawa Hiroshige II (1826–1869). Edo-Zeit, 1859. National museum of Asian Art, Freer Gallery of Art.
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    Shachi.jpg
    Imaginärer Fisch (shachi) zur Abwehr von Bränden.
    Aizu Wakamatsu Tourist Bureau.
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    Koi hiroshige.jpg
    Karpfen-Banner zur Zeit des Knabenfestes (Kodomo-no-hi, 5. Tag des 5. Monats).

    Die Stadt Edo ist von Nordosten zu sehen, im Hintergrund der Fuji-san. Während in der Bildmitte die Viertel der Samurai aus Suruga (Suruga-dai) liegen (links erkennt man einen Zipfel der Burg von Edo), befindet sich der Karpfen (koi) im Vordergrund im Viertel der Handwerker und Kaufleute (chōnin) nördlich des Kanda Flusses. Man erkennt, dass die Karpfen-Banner – Symbole der jugendlichen Kraft – eigentlich den militärischen Wimpeln nachempfunden sind, welche die Samurai zum Knabenfest vor ihren Häusern aufstellten.
    Werk von Utagawa Hiroshige (1797–1858). Edo-Zeit. Brooklyn Museum.

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    Koinobori.jpg
    Wimpel in Form von Karpfen (koi), die zum Knabenfest, Kodomo-no-hi, am 5.5. vor vielen Häusern in Japan aufgestellt werden.
    Christian Bergmeister, flickr, 2008.
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    Nishiki koi.jpg
    Japanische Zierkarpfen (nishikigoi) bei der Fütterung.
    Bernard Spragg, Flickr 2009 (mit freundlicher Genehmigung).