Tsuchigumo: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Juli 2021, 10:27 Uhr
Themengruppe | Geister (inkl. Tiere und Monster) |
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Name | Tsuchigumo 土蜘蛛 („Erdspinne“) |
Rel. Zugehörigkeiten | Shintō |
Herkunft | Kyūshū 九州 |
Ikonographie | spinnenartige Ungeheuer |
Bemerkung | mit dem Begriff wurde ursprünglich Personengruppe bezeichnet, die sich dem Yamato Kaiserhof nicht unterwarf |
Tsuchigumo 土蜘蛛 (auch tsuchikumo) , wtl. „Erdhocker“, bedeutet heute „Erdspinne“. Mit diesem Begriff bezeichnete man im japanischen Altertum aber auch autochtone Volksgruppen, die sich nicht dem Yamato Kaiserhof 大和朝廷 und der zentralen Macht unterwarfen.
Es gibt zwei Arten der Schreibung, eine sino-japanische: 土蜘蛛, und eine phonetische 都知久母, die beide tsuchigumo gelesen werden. In Kojiki 古事記 (712) und Nihon shoki 日本書紀 (720) findet man beide, ebenso in den fudoki.
Weitere Bezeichnungen von Tsuchigumo
Laut Echigo fudoki 越後風土記 ist yatsukahagi 八束脛 oder 八掬脛 eine andere Bezeichnung für tsuchigumo im Sinne aufrührerischer Rebellen. Weitere Bezeichnungen mit ähnlicher Bedeutung sind kuzu, saheki 佐伯 und hayato 隼人.
Tsuchigumo in späteren Legenden
Im Laufe der Zeit änderte sich die Wortbedeutung und in späteren Legenden werden tsuchigumo sie nur noch als spinnenartige Ungeheuer (yōkai 妖怪) porträtiert.
Die Erzählung von Tsuchigumo und Minamoto no Raikō
Die berühmteste der späteren Legenden von Tsuchigumo ist die Erzählung von Minamoto no Raikō, der auch unter den Namen Minamoto no Yorimitsu 源 頼光 bekannt ist.
Minamoto no Raikō, der beliebte Held mehreren Japanischen Legenden, untersucht in dieser Erzählung den Vorfall von einem großen mysteriösen Schädel, den man durch die Luft fliegen sieht. Bei der Verfolgung von dem Schädel findet der Held einen Jungen namens Kintaro und beeindruckt von seiner Stärke bringt ihn nach Hause. Nach dem sich die Suche als erfolglos erweist, entscheidet sich Raikō eine Unterkunft für die Nacht zu finden. Nach dem Erwachen krank fühlt er sich krank, wobei Kintaro bei seiner Seite bleibt und ihm täglich Medizin bringt. Raikōs Zustand wird immer schlechter und er beginnt den Jungen zu verdächtigen. Eines Tages wartet er auf Kintaro, der ihm die Medizin bringen soll, überrascht ihn und verletzt. Nachdem der Junge davonläuft erwacht Raikō aus etwas, was als eine mächtige Illusion zu sein scheint und findet sich überdeckt von Spinnenweb. Seine Nachfolger befreien ihn und gehen den blutigen Spuren des Jungen nach bis in die Gebirge. Sie finden aber keinen Jungen, sondern die Leiche einer riesigen Spinne.
Hizen fudoki
Als ein gewisser Kamishiro no Atahi im Bezirk Sonoki (Hizen) unterwegs ist, um „Tsuchikumo“ festzunehmen, erfährt er von der lokalen Prinzessin Hayakitsu Hime, dass deren Bruder Takemitsuma (ein Tsuchikumo) Juwelen versteckt hält. [1]
Takemitsuma wird zu den Tsuchikumo gezählt, seine Schwester offenbar nicht. Tsuchikumo bedeuten in diesem Kontext daher soviel wie „Rebell“.
Anmerkungen
- ↑ Aoki 1997, S. 268
Quellen
- Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
- William George Aston (Ü.) 1896Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
- Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
- Tsuchigumo 土蜘蛛 (Stand: 2012/09/24). Aus: Wikipedia ウィキペディア (Wikimedia Foundation, seit 2003).