Yamato Takeru

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Yamato Takeru im Großschrein Ōtori 大鳥大社, in der Stadt Sakai, Ōsaka

Yamato Takeru 日本武 war der königliche Sohn des 12. Kaisers Japans Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足) und Vater von dem späteren Chūai Tennō 仲哀天皇 (Prinz Tarashi Naka 足仲).

Nach dem Befehl seines Vaters reiste er in die westliche Provinzen (Kyūshū) aus, um die rebellierenden Anführer der Sippe Kumaso 熊襲 zu bestrafen. Nach der Unterwerfung von mehreren Regionen im Westen, kehrte Yamato Takeru nach Yamato zurück, um diesmal nach Osten zu ziehen. Auf seinem Feldzug besiegt er wiederum eine Unzahl an ungebärdigen Gottheiten und rebelischen Sippen und stribt schließlich in Nobono 能褒野, in der Provinz von Ise 伊勢国 (nördliches Gebiet der heutigen Präfektur Mie 三重県).

Laut Kojiki sollte man an dem Ort seines Todes ein Kaiserliches Grab Shiratori 白鳥陵 errichtet haben. Yamato Takeru wird weiterhin als Hauptgottheit in dem Schrein von Nobono 能褒野神社 in der Stadt Kameyama 亀山市, Präfektur Mie 三重県, verehrt.


Namen und Titel von Yamato Takeru

Der volle Name lautet Yamato Takeru no mikoto 日本武尊 (nach der Art der Transkription auch Yamato-take oder Yamato-dake). In Kojiki benutzt man die sino-japanische Schreibung 倭建命 und in Nihon shoki 日本武尊. In den Analen wird er zuerst als Ōsu no mikoto 小碓命 (Wo-usu) angeführt. In seinen Zitationen referiert er über sich als von Yamato Oguna 日本童男 (Yamato Wo-guna).

In Shoku nihongi wird er mit dem Ehrentitel no mikoto angeführt als Anerkennung seiner Taten bei der Vereinheitlichung Japans. In Kojiki wird von ihm nach seinem Tod als von Kaiser gesprochen, in dem man seine Gattin Oho Tachibana 橘皇后 mit dem Titel Kaiserin kisaki 后 honoriert. Weiter wird in der Beziehung zu seinem Tod der Ausdruck kamuagari 本公演 verwendet, der normalerweise einer Referenz vom Tod des Kaisers vorbehalten wurden. Der einzige Dokument, der Yamato Takeru als Kaiser bezeichnet und seine Gattin Oho Tachibana 橘皇后 als Kaiserin kisaki 后 noch vor seinem Tod anführt, ist Hitachi fudoki 常陸国風土記.

Seinen Namen Yamato Takeru 日本武 erhält er von den Anführer der Kumaso 熊襲, nachdem er sie besiegt. Chamberlain übersetzt den Namen als "der Brave von Yamato". Dies kann man einerseits als eine Anerkennung von Yamato Takerus Stärke verstehen. Es kann man aber auch als die Anerkennung der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof betrachen, da Yamato Takeru in den Mythen oft als eine Verkörperung von dieser funktioniert.

Genealogie

In Kojiki steht, dass Ōsu 小碓 (Yamato Takeru) das dritte Kind von Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足) und seiner Frau, der älteren Lady von Inabi in Harima, Inami no wakiiratsume 播磨稲日大郎姫 , der Tochter von Waka Take, Prinzen von Kibi, ist. Seine Brüder sind der ältere König Kushitsunuwake 櫛角別王 und Ōusu 大確, der laut der beiden Anale sein Zwillingsbruder ist.

Da Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足) mehrere Frauen heiratete und aus jeder Heirat mehrere Kinder entstanden, hat er relativ viele Stiefgeschwister, unter anderen auch Seimu Tennō 成務天皇.

Auch Y.T. heiratet mehrmals. Unter seinen Söhnen ist Chūai Tenno 仲哀天皇 der prominenteste. Dieser ist Gatte von Jingū Kōgō und Vater von Ōjin Tenno 応神天皇.

Yamato Takeru in Fudoki

Karte der Provinz Hitachi: Markiert sind alle Orte, die in Hitachi fudoki mit Yamato Takeru in Verbindung gesetzt werden.

Der Mythus von Yamato Takeru ist in allen Provinzen zu beobachten. Die Namensgebung von vielen Orten wurde in den Fudoki mit seinen Reisen durch das Land in eine direkte Verbindung gesetzt, was an die Stärke des fundamentalen Glaubens an die Mythen von Yamato Takeru, oder andererseits an eine starke Motivation diese Mythen in die lokale Traditionen zu einkomponieren, hinweisen könnte.

Die Mythen von den Reisen des Yamato Takeru sind in den beiden Fudoki von Kyūshū, Hizen fudoki und Bungo fudoki, zu finden. Wobei der Unterschied zwischen den Mythen der jeweiligen Provinz in dem Erscheinen des Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足) liegt.

Als Besonderheit der Fudoki empfindet man, dass an einer Stelle in Hitachi fudoki 常陸国風土記 Yamato Takeru als Kaiser und seine Gattin Oho Tachibana 橘皇后 als Kaiserin kisaki 后 angeführt ist.


Yamato Takeru in Hitachi fudoki

In Hitachi fudoki funktioniert Yamato Takeru als lokaler Souverän und universaler Held, aber seine Taten, die Namensgebung und Pazifikation von einheimischen Sippen des Regions, übereinstimmen mit den Intentionen des politischen Zentrums. [1]

  • Im Bezirk Namekata 行方郡 im Hitachi fudoki vernichtet Y.T. den Kuzu Anführer Kitsuhiko, während sich dessen Schwester Kitsuhime unterwirft und zu einer von Y.T.s Nebenfrauen wird. [2]

Y.T. im Izumo fudoki

Aoki:122! ... (s.a. Kojiki Yamato Takeru vs. Izumo Takeru)

Y.T. im Hizen fudoki

v.a. Aoki: 260 und Ortsnamen ...

Yamato Takeru in Kojiki und Nihon shoki

Blockdruck, ukiyo-e von Tsukioka Yoshitoshi (1839 – 1892). Edo-Zeit, 1876; aus der Serie Mirror of Famous Generals of Japan (Dai nippon meisho kagami), 1876 - 1882; Ōban

In Kojiki werden die Analen der Regierungsperiode des Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足) fast ausschließlich dem Mythos von Yamato Takeru gewidmet. Im Gegensatz dazu erscheint Yamato Takeru in Nihon shoki ziemlich diskontinuierlich (in den Erzählungen von der Zeit der Herrschaft des Keikō Tennōs).

In beiden, Kojiki und Nihon shoki, unternimmt Yamato Takeru seine Reisen aufgrund der Befehlen seines Vaters Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足). Zuerst reist er in die westliche Provinzen (Kyūshū) aus, um die rebellierenden Anführer der Sippe Kumaso 熊襲 zu pazifizieren. Sein weiterer Feldzug richtet sich in die nordwestliche Provinzen, wo er die Sippen der Yemishi 蝦夷 niederschlägt. Laut Kojiki und Nihon shoki sind das die Taten des Yamato Takeru, die die geografisch extensive Festlegung der zentralen Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 in den folgenden zwei Herrschungsperioden ermöglicht haben. [3]

Unterschiedliche Darstellung von Yamato Takeru in Kojiki und Nihon shoki

Trotz der Kohärenz dieser Quellen bezüglich des Feldzugs von Yamato Takeru, sind diese in der Motivation des Keikō Tennōs 景行天皇 (Ōtarashi 大足) Yamato Takeru auf seine Reisen zu entsenden nicht einig.

In Kojiki ist der Beweggrund des Keikō Tennōs die Disposition und unkontrollbare Stärke des Yamato Takeru, die sich zeigen, wenn er seinen älteren Bruder Ōusu 大確 tötet. Yamato Takeru misinterpretiert die Anweisung des Vaters diesen zu "belehren und warnen" (negioshie satose 泥疑教へ覚せ), nachdem sich Ōusu 大確 weigert zu den Mahlzeiten zu kommen. Das Wort, das Keikō Tennō 景行天皇 benutzt, negi 泥疑 kann als "bitten" oder "vernichten" übersetzt werden, was die Ursache des Missverständnises zwischen dem Vater und Sohn wird. Nach dem Inzident befehlt Keikō Tennō 景行天皇 Yamato Takeru in die westliche Provinzen (Kyūshū) auszureisen. Auch wenn er den wahren Beweggrund seines Vaters erkennt, lamentiert er nur und hegt keinen Groll. Diese Geschichte, präsentiert in Kojiki, ist dadurch als eine Erzählung von dem Vater, der seinen Sohn tötet, zu verstehen. Es ist hauptsächlich diese Erzählung, die Yamato Takeru als eine Trickster-Figur definiert. [4]

Nihon shoki porträtiert die Beziehung zwischen dem Vater und Sohn diametral anders. Yamato Takeru unternimmt die Reise als eine Thronfolge, die die ihm gegebene Aufgaben erfüllt und sogar die Iniziative übernimmt. Nihonshoki präsentiert das gegenseitige Vertrauen in ihrer Beziehung als die zwischen dem Herrn und Vassal. Yamato Takeru benutzt immer wieder den Ausdruck Vassal (shin 臣), wenn er von sich selbst redet. [5]

Diskrepanzen in den Primärquellen

Es gibt durchaus Streitigkeiten bezüglich der Genealogie von Yamato Takeru. Bereits das Verhältnis zwischen ihm und Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足) wird umstritten. In den Analen Kojiki und Nihon shoki figuriert Keikō Tennō 景行天皇 als sein Vater.

  • Keikō Tennō 景行天皇 (Ōtarashi 大足) heiratete (laut Kojiki war das seine vierte Heirat) Prinzessin Kaguro 迦具漏比売命, die angeblich die Urgroßenkelin von Yamato Takeru war. Dies bedeutet, dass zwischen den Ehepartner ein 4–Generationen-Altersunterschied war, was höchst unwahrscheinlich ist. [6]
  • Chamberlain beschreibt die Lebensgeschichte des Chūai Tennōs 仲哀天皇 (Prinz Tarashi Naka 足仲) in den beiden Chroniken Kiki als sehr inkonsistent. Chūai Tennō 仲哀天皇 soll angeblich im 19. Jahr der Herrschungsperiode des Seimu Tennōs 成務天皇 (A.D. 149) geboren sein werden. Laut der Chroniken stirbt sein Vater, Yamato Takeru, im 43. Jahr der Herrschungsperiode des Keikō Tennōs 景行天皇 (A.D. 113). Also liegt zwischen dem Tod des Vaters und dem Geburt des Sohnes ein Intervall von 36 Jahren. [7]
  • Weitere Widersprüche finden wir in der Lebensgeschichte von Oho Tachibana hime 大橘比売命, der 2. Frau von Yamato Takeru. In Kojiki steht sehr klar, dass sie noch vor der Reise von Yamato Takeru nach Osten stirbt. In Hitachi fudoki beschreibt man aber ihr Treffen mit dem Ehemann Yamato Takeru in Afuka 相鹿, in der Provinz von Namekata 行方郡.

Yamato Takeru in Kogo shūi

Yamato Takeru wird in Kogo shūi an drei Stellen erwähnt:

  • Die erste Erwähnung von Yamato Takeru ist am Ende der Episode von Susanoo's Sieg über die achtköpfige Schlange Yamata no Orochi zu finden. Susanoo findet in dem Schwanz der Schlange das Schwert Ame Murakumo 天叢雲. An dieser Stelle findet man in dem Text folgende Anmerkung: „Über der Riesenschlange befand sich beständig Wolkendunst. Aus diesem Grunde erhielt es den Namen. ln dem Jahre seines östlichen Feldzuges gelangte Yamato-takeru no Mikoto nach dem Lande Sagami und geriet dort in die Kalamität eines Feld-Brandes. Da mähte er mit diesem Schwerte das Gras ab, und es gelang ihm so zu entkommen. Darauf wurde der Name in Kusa-nagi no tachi "Grasmähe-Schwert" umgewandelt.“ [8] Die Bezeichnung Ame no Murakumo und die Episode mit dem Feld-Brand kommt in dem Haupttext (honbun 本文) von Nihon Shoki nicht vor, also kann man annehmen, dass diese Erzählung Elemente der beiden Kiki-Versionen (von Nihon Shoki und Kojiki) kombiniert.[9]
  • Weiter wird Yamato Takeru in der Passage, wo das Geschehen zur Herrschungszeit von Keikō Tennō beschrieben wird, erwähnt. An der Stelle, wo Yamato Takeru vor seinem Feldzug nach Osten seine Tante Yamato Hime in dem Ise Schrein besucht, gibt sie ihm das Schwert Kusanagi mit den Worten: „Sei verständig und wahre dich davor träge zu sein!“ Der Autor von Kogo shūi zitiert Yamato Hime’s Worte aus Nihon Shoki. Obwohl diese Passage offenbar von Nihon Shoki stammt, wird ein großer Teil der Erzählung wie die Feldzüge von Keikō Tennō und Yamato Takerus frühere Feldzüge ausgelassen. Auch der Eintrag von Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten wird mit Worten „Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg erreichte er das Land Owari“ subsumiert. Die Passage endet mit der Beschreibung wie Kusanagi nach Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelang: „Der Prinz Yamato Takeru unterwarf die Rebellen und auf dem Rückweg nach Hauptstadt erreichte er das Land Owari. Er blieb in Owari und heiratete Miyazu Hime. Er verweilte dort lange Zeit und ließ das Schwert Kusanagi in ihrem [Miyazu Hime‘s] Haus. Als er den Berg Ibuki bestieg, wurde er von giftigen Dämpfen getötet. Das Schwert Kusanagi wird jetzt in dem Schrein Atsuta in der Provinz Owari aufbewahrt. Obwohl der Schrein ein solches Objekt besitzt, wurde dem Schrein kein spezieller Status gewährt.“[10]
  • Der letzte Eintrag in dem Text, wo der Name Yamato Takeru vorkommt, ist in dem letzten Teil von Kogo shūi, unter den ‚elf Abweichungen von alten Bräuchen‘ zu finden. Yamato Takeru wird wie in der oberen Passage erwähnt, um zu erklären wie das Schwert Kusanagi nach Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelang.[11]

Kogo shūi‘s Fokus liegt ganz offenbar bei dem Schwert Kusanagi. Die Feldzüge von Keikō Tennō werden ausgelassen und der Name Yamato Takeru wird ausschließlich an den Stellen erwähnt, wo das Schwert auftaucht. Ein gutes Beispiel ist die Anmerkung zu der Feld-Brand Episode, wo beschrieben wird, wie Kusanagi seinen Namen bekommt. Man erfährt nicht wie es zu dem Brand kam oder was mit Yamato Takeru nachher passiert. Auch der Eintrag, der das Geschehen zur Regierungszeit von Keikō Tennō beschreibt wird auf Yamato Takeru’s Feldzug nach Osten und die Umstände, wie Kusanagi nach Atsuta Schrein in der Provinz Owari gelingt, subsumiert.

Um das Jahr 807 als Inbe no Hironari sein Werk Kogo shūi als ein Versuch die Macht seiner Familie wiederherzustellen dem damaligen Tennō (Heizei Tennō) einreichte, war die Familie der Inbe der Nakatomi Familie in ihrer rituellen Funktion offenbar unterlegen. Kogo Shūi ist als eine Art Klagebericht zu betrachten, mit deren Hilfe der Autor die Rückerstattung der rituellen Funktion seiner Familie und ihre Teilnahme in verschiedenen zeremoniellen Aktivitäten anstrebte. Die Präsentation der Reichsinsignien - einer Kopie des Schwertes Kusanagi und des sakralen Spiegels bei der Thronbesteigungszeremonie gehörte zu einer der wichtigsten rituellen Aufgaben von Inbe und erklärt, warum Kusanagi in der Erzählungen, die in den Kiki den heroischen Taten und persönlichen Geschichte von Yamato Takeru und Keikō Tennō gewidmet werden, in Hironari’s Version im Mittelpunkt steht. Reference: isomae 1999:369-370

Historische Persönlichkeit?

Die Diskrepanzen in den Chroniken unterstützen die Aussagen von Aoki Michiko und Chamberlain Hall, dass Yamato Takeru nicht unbedingt eine historische Person ist. Auffallend ist auch, dass im Kojiki selbst die Gegner Y.T.s den Namen Takeru tragen, z.B. zwei "Kumaso Takeru", die ihm schließlich ihren eigenen Namen/Ehrentitel(?) "Takeru" verleihen (Phillippi: 46). Oder "Izumo Takeru", den Y.T. mit List besiegt (Phillippi: 48).

Er verkörpert die zentrale Macht des Yamato Kaiserhofs 大和朝廷 und funktioniert als ein universaler Held in den Mythen von der Vernichtung der Anführer der einheimischen Sippen, die die lokale Macht vertreten. Durch diese Polarisation der Vertreter der zentralen und lokalen Macht in den Chroniken versuchte man die Pazifikation von Ureinwohnern, die sich dem Zentrum widersetzten, und damit die Vereinheitlichung des Landes unter der zentralen Macht von Yamato Kaiserhof 大和朝廷 zu rechtfertigen.

Die abweichenden Versionen der Erzählung von Yamato Takeru innerhalb und außerhalb der Kiki Chroniken und dessen Vergleich offenbaren auch das Ausmaß der Manipulation der Mythen von Yamato Kaiserhof 大和朝廷, die man vornahm um die hegemonische Ansprüche des Zentrums zu legitimieren. [12]

Wandel der Legende

frühe Version im Kojiki, Nihon shoki und Fudoki

Wie oben bereits erwähnt geht es sowohl im Kojiki als auch im Nihon shoki um die Befriedung verschiedener Gebiete und um die Machtdemonstration des Schwertes Kusanagi 草薙. Es sollte jedoch festgehalten werden, dass das Schwert nicht das Hauptaugenmerk darstellt. Da die unterschiedliche Darstellung Yamato Takers im Kojiki und Nihon shoki bereits erläutert wurde bleibt nur noch zu sagen, dass sich die frühen Werke hauptsächlich um Yamato Takerus Persönlichkeit und die Beziehung zu seinem Vater gekümmert haben.

Heian Zeit

Die Versionen der Heian Zeit entstanden meist aus Exzerpten aus dem Nihon shoki und können in zwei Typen unterteilt werden: die, die sich mit den Expeditionen beschäftigen und die, die sich mit den wundersamen Ereignissen um das Schwert Kusanagi beschäftigen. Konnte man im Nihon shoki nicht das finden, was man gebraucht hat, so bediente man sich des Kojiki oder einer Variante des Nihon shoki.

  • Sendai kuji hongi: fasst die Ergebnisse der Expeditionen in den Osten und Westen aus dem Nihon shoki zusammen, ohne dabei auf das Schwert oder zwischenmenschliche Beziehungen einzugehen. Es ging einzig und allein um die nationale Einigung.
  • Kogoshui: es gibt drei Verweise zu Yamato Takeru. 1)Susanoo gibt das Schwert, was er aus einem Monster gezogen hat Amaterasu, damals wurde das Schwert noch Ame no Murakumo 天叢雲 genannt. Zum Namen Kusanagi kam es erst, als Yamato Takeru aus dem brennenden Gras entkam, als er selbiges mit dem Schwert nieder mähte. Der Fokus liegt also primär auf dem Schwert und setzt sich aus Elementen des Kojiki und einer Version des Nihon shoki zusammen. 2)Es geht im Wesentlichen um die Expedition nach Osten, wobei wieder Kusanagi im Zentrum des Interesses steht, welches Yamato Takeru an Miyazu-hime abgibt. Yamato Taker ist nur ein Instrument um das Schwert von Ise nach Atsuta zu bringen. 3)Der dritte Verweis ist im Anhang des Textes zu finden, in dem gesagt wird, dass die Kräfte des Schwertes offensichtlich sind und Ehrerbietung bedarfen.
  • Waka zu Ehren des Nihon shoki:es war verbreitet waka basierend auf Figuren des Nihon shoki zu schreiben.

Mittelalter

Das Nihon shoki wurde nun weniger dazu genutzt durch Kompilationen eine Gesellschaftsordnung zu erschaffen (Legitimation durch Passagen in den alten Werken), denn es kam zu einem vermehrten Interesse an den Reichsinsignien.

  • Yamatohime no mikoto seiki: Dieses Werk konzentriert sich auf die Rolle, die Yamatohime in der Legende um Yamato Takeru spielt. Der Text setzt sich zusammen aus dem Nihon shoki, dem Kojiki, einer Variante des Nihon shoki und dem Kogoshui. Die Passagen wurden so ausgewählt, dass die Göttlichkeit und Macht des Schwertes noch mehr in den Vordergrund gerückt wird. Yamato Takeru ist durch die Kompilation in den Schatten seines Schwertes getreten.
  • Ise nisho kodai jingu shinmei hisho: In diesem Werk geht es hauptsächlich um verschiedene Gottheiten, die dem Schrein von Ise unterstehen und angebetet werden und beinhaltet auch Legenden um Kusanagi. Yamatohime übberreicht Yamato Takeru zusammen mit dem Schwert weitere Gaben, welche als weiterer Beweis für ihre spirituelle Kraft fungieren sollen.
  • Owari no kuni Atsuta daijingu engi: Hier verschiebt sich das Image von Yamato Takeru in zu dem eines romantischen Helden, welcher Miyazuhime sein Schwert als Zeichen seiner Liebe überlässt. Es werden Elemente aus dem Owari no kuni fudoki und dem Kojiki kombiniert und das Verhältnis der beiden wesentlich intensiver präsentiert, als es im Nihon shoki oder im Kojiki der Fall war.
  • Jinno shotoki: Yamato Takeru avanciert mit dieser Kompilation zum Musterbild der Tapferkeit. Es wird nicht nur auf die Expedition nach Osten eingegangen, sondern auch auf die in den Westen. Indem Charakterzüge aus dem Kojiki bzw. Nihon shoki, wie Gerissenheit, einfach ausgespart werden, ergibt sich das glorifizierte Bild eines Helden ohne Fehler. Diese Glorifizierung wiederrum hebt auch den Status des Schwertes Kusanagi.

Frühe Moderne

Es lässt sich eine Tendenz erkennen, dass Kojiki und Nihon shoki noch einmal mit dem Fokus auf die Gefühle und Beweggründe der handelnden Figuren gelesen und interpretiert wurden. es wird viel mehr zwischen Zeilen gelesen als das, was tatsächlich geschrieben steht.

Yamato Takerus Schwerter

Yamato Takeru besaß zwei Schwerter, allerdings wird nur auf das Zweite näher eingegangen, da es sich hierbei um das magische Schwert Kusanagi no tsurugi 草薙の剣 handelt, das er von seiner Tante Yamato-hime 倭比賣(倭姫) erhalten hat und auch Teil der drei Reichsinsignien ist. Eigentlich ist Kusanagi unter dem Namen Ama no Murakumo no tsurugi 天叢雲剣 bekannt und erst Yamato Takeru taufte das Schwert schließlich Kusanagi.

Über das erste Schwert weiß man nur, dass Yamato Takeru es verwendet hatte, um die beiden Anführer der Kumaso 熊襲(熊曾), die Brüder waren, zu ermorden. Auch dieses Kurzschwert hat er von Yamato-hime erhalten. Dies zeigt Parallelen zu König Arthur auf und wird in C. Scott Littletons Artikel behandelt.

Anmerkungen

  1. Bialock 2007:127
  2. Aoki 1997: 55
  3. Isomae 1999: 362
  4. Isomae 1999:363
  5. Isomae 1999:364-365
  6. Chamberlain 1932:245
  7. Chamberlain 1932:lxxvii
  8. Bentley 2002:74-75
  9. Isomae 1999:369
  10. Bentley 2002:83
  11. Bentley 2002:87
  12. Bialock 2007:115

Quellen

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • William George Aston (Ü.) 1896
    Nihongi: Chronicles of Japan from the earliest times to a.d. 697. London: Kegan Paul 1896. (Zahlreiche Neuauflagen, JHTI Onlineversion, Onlineversion (Wiki-Source).)
  • John R. Bentley 2002
    Historiographical trends in early Japan. New York: Edwin Mellen Press 2002.
  • David T. Bialock 2007
    Eccentric spaces, hidden histories: Narrative, ritual and royal authority from the chronicles of Japan to the tale of the Heike. Stanford: Stanford University Press 2007.
  • Basil Hall Chamberlain (Ü.) 1932
    Kojiki: Records of ancient matters. Kobe: J. L. Thompson & Co 1932. (Erste Auflage 1919, JHTI Onlineversion, Onlineversion.)
  • Yamatotakeru (Stand: 2012/09/24). Aus: Encyclopedia of Shinto (Akademische HP/ Online-Enzyklopädie, Kokugakuin University, Tokyo).
  • Jun'ichi Isomae 1999
    „Myth in metamorphosis: Ancient and medieval versions of the yamatotakeru legend.“ Monumenta Nipponica 54/3 (1999), S. 361-385.
  • Scott C. Littleton 1995
    „Yamato-takeru: An "arthurian" hero in Japanese tradition.“ Asian Folklore Studies 54/2 (1995), S. 259–274. (Exzerpt.)
  • Yamato Takeru ヤマトタケル (Stand: 2012/09/24). Aus: Wikipedia  ウィキペディア (Wikimedia Foundation, seit 2003).

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Fudokipedia verfasst.