Susanoo

Aus Kamigraphie
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Gozu Tennô tötet einen Drachen um Prinzessin Inada zu retten
Gozu Tennô tötet einen Drachen um Prinzessin Inada zu retten von 歌川国輝 Utagawa Kuniteru
Susanoo betrachtet das Meer
Susanoo betrachtet einen Drachen der im Meer schwimmt von 歌川国芳 Utagawa Kuniyoshi

Kurz Susanoo (bzw. Susanowo), voller Name ist Take-haya-Susanoo no Mikoto 建速須佐之男命, was nach Florenz "Tapfer-schneller-ungestümer Mann" bedeutet. Susa wäre demnach hergeleitet von susamu , das „vorwärts drängen, ungestüm sein“ bedeutet. Möglicherweise bedeutet Susa-no-o aber lediglich „Mann aus Susa“ (s.u.).

Susanoo ist laut den Kiki der Bruder von Amaterasu und Tsukuyomi und wird in der Hauptvariante des Nihongi von Izanami und Izanagi gezeugt. Im Kojiki allerdings ist Vater Izanagi alleine für das Entstehen der drei verantwortlich. Izanagi hat sich gesäubert und von seinen Verschmutzungen befreit. Als er sich die Augen wäscht, enstehen die beiden Götter Amaterasu und Tsukuyomi. Als er sich die Nase wäscht, entsteht sein drittes Kind, Susanoo.

Untaten des Susanoo

Hauptartikel: Untaten des Susanoo

Die erste Episode der japanischen Mythen, in der Susanoo prominent in Erscheinung tritt, ist sein Besuch des Reichs von Amaterasu. Zunächst verschafft er sich durch einen Wettstreit mit Amaterasu Zugang, dann vollführt er dort eine Reihe von Untaten (die „Sünden des Himmels“, ama-tsu-tsumi), die schließlich zum Rückzug der Sonnengottheit in die Felsenhöhle führen. Dies führt in der Folge zu seiner Verbannung auf die Erde bzw. in die Unterwelt.

Funktionen und Charakter

Beide Versionen, die des Kojiki und die des Nihongi, beschreiben Susanoo als eines der "drei noblen Kinder". Viele Aspekte seiner Persönlichkeit sind nicht klar definiert. Zwar wird er allgemein als Gott des Sturmes auf Land und Meer und des finsteren Gewittersturms bezeichnet, oft aber auch detaillierter, als Gott des Windes und des Regens, oder aber auch Herrscher des Meeres und auch der Unterwelt.

Wobei die Theorie des Herrschers der Unterwelt erneut Widersprüche aufwirft. So erzählen viele Sagen von einer Verdrängung Susanoos in die Unterwelt, nicht aber von einem gewollten Aufenthalt, oder gar mit dem Willen dort zu herrschen. Nach den meisten Versionen wurde ihm die Erde als Herrschaftsgebiet zugeteilt. Er hatte allerdings starke Sehnsucht nach seiner Mutter. Er begann zu trauern und zu weinen. Viele Menschen mussten seinetwegen sterben. Da er unfähig war die Erde zu regieren, wurde er in die Unterwelt verbannt. [1]

Susanoo besiegt Yamata no Orochi von 豊原周延 Toyohara Chikanobu

Weiters bekämpfte Susanoo no Mikoto die acht-köpfige und acht-schwänzige Schlange Yamata no Orochi.[2] Von Yamata no Orochi erhielt er das Schwert, welches als Kusanagi bekannt ist. Es ist eines der drei kaiserlichen Insignien.

Trotz seines stürmischen Charakters wird Susanoo er auch als Gott des Schutzes vor Krankheiten und Elend gesehen, speziell im Yasaka Jinja in Kyoto. Er wird oft mit dem Gott der Pest in Verbindung gebracht und kurzfristig auch als Gozu Tennō identifiziert, der Rinder-Kopf Herrscher. (Picken, S. 212)

Schließlich wird Susanoo auch mit der Försterei und der Landwirtschaft in Verbindung gebracht. Laut Breen und Teeuwen (2000, S. 171) steht das gesamte Trio Amaterasu, Tsukiyomi und Susanoo mit der Landwirtschaft in Verbindung.

Es gibt gerade mal ein Dutzend Schreine, in denen Susanoo als Hauptgottheit verehrt wird.(Bocking, S.192).

Susanoo im Izumo fudoki

Susanoo ist bereits in den Kiki stark mit der Region Izumo verknüpft und kommt auch im Izumo fudoki entsprechend häufig vor.

Distrikt Ou:

Im Distrikt Ou, in der Gemeinde Yasuki macht Susanoo eine Inspektionstour und meint: „Mein Geist ist leicht geworden!“ Darum bedeutet der Name des Ortes Yasuki „leicht sein“ (Aoki 1997:83).

Distrikt Iishi:

Als Susanoo in die Gemeinde Susa kommt, meint Susanoo: „Auch wenn dieses Land klein ist, ist es ein gutes Land zu besitzen. Ich will eher, dass mein Name [mit diesem Land assoziiert wird,] als mit Steinen und Bäumen.“ Nachdem er das gesagt hat, lässt er seinen Geist still an diesem Ort zurück und gründet das große und das kleine Reisfeld von Susa. Darum wird der Ort Susa genannt (Aoki 1997:140-141).

Distrikt Ōhara:

In der Gemeinde Sase soll Susanoo getanzt haben und dabei Blätter des Sase auf dem Kopf getragen haben. Während er tantze, verlor er Blätter. Darum wird die Gemeinde Sase genannt (Aoki 1997:151).
Am Berg Mimuro Yama hatte Susanoo eine kleine Kammer, um dort eine Nacht zu vebringen. Mimuro bedeutet „Edle Kammer“ (Aoki 1997:154).

Sonstige:

Weiters existieren in den Distrikten Shimane, Aika und Kando Berichte über Kinder Susanoos. In Shimane wird ein Bericht über seinen Sohn Tsurugihiko (der Name kommt allerdings nur im Izumo fudoki vor) erwähnt (Aoki 1997:95), in Aika sein Sohn Ihasakahiko (Aoki 1997:110), in Kando seine Töchter Yano und Suseri (Aoki 1997:133).

Weitere Söhne Susanoos:

Sein Sohn Aohata Sakusahiko wird kurz erwähnt; dieser weilte in Ohokusa. (Aoki 1997:85)
Kunioshiwake regiert Kataye (Aoki 1997:95), Tsukihokko lässt sich einen Schrein in Tada bauen (Aoki 1997:110).

Entfernte Nachfahren:

Die Lokalgottheit von Izumo, Yatsukamizu Omizunu, welche das berühmte land-pulling (kunihiki) vollzogen hat, wird ebenfalls als Nachkommen Susanoos dargestellt, allerdings ist unklar, welcher Generation. Auch Ōkuninushi stammt von Susanoo ab. Hier gibt es ebenfalls verschiedene Auslegungen, im Kojiki wird er als Susanoos Sohn dargestellt, im Nihongi als Nachfahre der 5. oder 6. Generation.

Verweise

Siehe auch: Die drei erlauchten Kinder

Anmerkungen

  1. Numazawa, Kapitel 3 „Die Zeugung der Götter“, ab S.204)
  2. Die Grenzen zwischen Schlangen und Drachen sind fließend. Die achtköpfige Schlange, von der Susanoo die Menschheit in ihren Urzeiten befreite, wird auf bildlichen Darstellungen zumeist als Drache abgebildet. (Scheid, Religion-in-Japan)

Quellen

  • Michiko Yamaguchi Aoki (Ü.) 1997
    Records of wind and earth: A translation of fudoki with introduction and commentaries. (Monographs of the Association for Asian Studies, Bd. 53.) Ann Arbor, Mich.: Association for Asian Studies 1997.
  • Norman Havens, Nobutaka Inoue (Hg.) 2004
    Encyclopedia of Shintō: Volume Two: Jinja. (Contemporary Papers on Japanese Religion, Bd. 4.) Tokyo: Institute for Japanese Culture and Classics, Kokugakuin University 2004.
  • Stuart D.B. Picken 2002
    Historical dictionary of Shinto. London: The Scarecrow Press 2002. (PDF ist 2te Edition.)
  • Brian Bocking 1996
    A popular dictionary of Shintō. Richmond: Curzon 1996.
  • John Breen, Mark Teeuwen (Hg.) 2000
    Shinto in history: Ways of the kami. London: Curzon 2000.
  • Franz Kiichi Numazawa 1946
    Die Weltanfänge in der japanischen Mythologie. (Internationale Schriftenreihe für soziale und politische Wissenschaften. Ethnologische Reihe Band 2.) Luzern: Verlag Josef Stocker 1946. (Exzerpt.)
  • Bernhard Scheid, Legendäre Tiere (Stand: 2012/10/2). Aus: Religion in Japan - Ein Web-Handbuch (Bernhard Scheid, seit 2001).


Abbildungen

Dieser Artikel wurde ursprünglich für das Schwesterprojekt Hachiman-no-pedia verfasst. Ein Abschnitt stammt aus Fudokipedia .